DE102006061226A1

DE102006061226A1 - Sitzpolster für einen durch aktive Belüftung klimatisierbaren Fahrzeugsitz

Info

Publication number: DE102006061226A1
Application number: DE200610061226
Authority: DE
Inventors: Manfred Hofmann
Original assignee: FS Fehrer Automotive GmbH
Current assignee: FS Fehrer Automotive GmbH
Priority date: 2006-12-20
Filing date: 2006-12-20
Publication date: 2008-06-26

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Sitzpolster (04) für einen durch aktive Belüftung klimatisierbaren Fahrzeugsitz (01) mit einem Polsterelement (06) und einem unter dem Polsterelement (06) angeordneten Unterbauelement (07), wobei Polsterelement (06) und Unterbauelement (07) Lüftungskanäle (09, 12) aufweisen, die zur Klimatisierung der Sitzfläche des Fahrzeugsitzes (01) von Luft durchströmbar sind. Das Unterbauelement (07) weist zumindest einen unteren Luftkanal, insbesondere einen zentralen Lüftungskanal (09), auf, durch den die Luft das Unterbauelement (07) durchströmen kann, wobei das Polsterelement (06) mehrere obere Luftkanäle (12) aufweist, durch die die Luft das Polsterelement (06) durchströmen kann, und wobei die Anzahl der oberen Luftkanäle (12) größer als die Anzahl der unteren Luftkanäle (09) ist, und wobei zwischen dem unteren Luftkanal (09) im Unterbauelement (07) und den oberen Luftkanälen (12) im Polsterelement (06) eine Überströmzone vorgesehen ist, in die alle oberen Luftkanäle (12) und der untere Luftkanal (09) gemeinsam münden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Sitzpolster, wie es zur Herstellung eines durch aktive Belüftung klimatisierbaren Fahrzeugsitzes eingesetzt werden kann.
Gattungsgemäße Sitzpolster weisen einen jedenfalls zweiteiligen Aufbau mit einem Polsterelement und einem darunter angeordneten Unterbauelement auf. Sowohl im Polsterelement als auch in dem Unterbauelement sind dabei Lüftungskanäle vorgesehen, die zur Klimatisierung der Sitzfläche des Fahrzeugsitzes von Luft durchströmbar sind. Dabei ist es denkbar, dass die Luft sowohl eingeblasen als auch abgesaugt wird.
Aus Kosten-, Platz- und Komfortgründen wird die Luft neuerdings vielfach mittels eines Zentrallüfters gefördert, wobei die Luftströmung ausgehend vom Zentrallüfter über möglichst viele Luftkanäle im Polsterelement verteilt werden muss, um eine möglichst gleichmäßige Luftströmung in der Sitzfläche zu erreichen. Um die dafür notwendige Luftverteilung auf die verschiedenen Luftkanäle im Polsterelement zu erreichen, ist regelmäßig ein hoher baulicher Aufwand notwendig.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neues Sitzpolster vorzuschlagen, das mit einfachen Mitteln kostengünstig hergestellt werden kann.
Das erfindungsgemäße Sitzpolster beruht auf dem Grundgedanken, dass die Anzahl der Luftkanäle im Unterbauelement kleiner als die Anzahl der Luftkanäle im Polsterelement ist. Insbesondere kann im Unterbauelement nur ein einziger zentraler Lüftungskanal vorgesehen sein. Um die erwünschte Verteilung der Luftströmung zwischen den unteren Luftkanälen im Unterbauelement und den oberen Luftkanälen im Polsterelement zu erreichen, wird erfindungsgemäß zwischen Polsterelement und Unterbauelement eine Überströmzone vorgesehen, in die alle oberen Luftkanäle und alle unteren Luftkanäle einmünden. Im Ergebnis kann durch die Überströmzone also erreicht werden, dass die Luftströmung in der Überströmzone auf die verschiedenen oberen Luftkanäle verteilt (Glasbetrieb) oder aus den verschiedenen oberen Luftkanälen gesammelt (Saugbetrieb) wird. Auf Grund des zweiteiligen Aufbaus des Sitzpolsters mit Unterbauelement und darüber angeordnetem Polsterelement kann die Überströmzone zwischen Unterbauelement und Polsterelement in einfacher Weise realisiert werden. Beispielsweise kann das Unterbauelement eine entsprechende Vertiefung auf der zum Polsterelement weisenden Seite aufweisen.
Um die Verteilung der Luftströmung in der Überströmzone noch zu verbessern, kann in der Überströmzone ein Luftvorverteilungselement angeordnet werden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist das Luftvorverteilungselement dabei in der Art eines Gewirkelements ausgebildet.
Je nach Ausführung bzw. Bauart des Luftvorverteilungselements kann damit erreicht werden, dass die Luftströmung in der Überströmzone homogenisiert wird, um eine möglichst gleichmäßige Klimatisierung der Sitzfläche zu gewährleisten.
Außerdem kann das Luftvorverteilungselement einen sich über die Überströmzone ändernden Luftströmungswiderstand aufweisen, um dadurch bauartbedingte Unterschiede im Luftströmungswiderstand in anderen Bereichen des Strömungsweges auszugleichen.
Eine weitere Verbesserung des Klimatisierungskomforts wird erreicht, wenn an der zur Sitzfläche weisenden Seite des Polsterelements ein zweites Luftverteilungselement, insbesondere ein zweites Gewirkelement, vorgesehen ist. Auf diese Weise wird erreicht, dass die im Wesentlichen punktförmig aus den oberen Lüftungskanälen austretende Luft flächig verteilt wird.
In welcher Bauart das Polsterelement bzw. das Unterbauelement hergestellt ist, ist erfindungsgemäß ohne Belang. Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist das Polsterelement aus Weichschaum hergestellt, wobei insbesondere PUR-Schaumteile besonders geeignet sind.
Das Unterbauelement sollte bevorzugt aus Hartschaum hergestellt sein, wobei sich insbesondere EPP-Formteile als gut geeignet erwiesen haben.
Um die Montage des Sitzpolsters zu vereinfachen, sollten Polsterelement und Unterbauelement miteinander verbunden, beispielsweise miteinander verklebt, sein. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn das Luftvorverteilungselement durch die Verbindung aus Polsterelement und Unterbauelement zuverlässig eingeschlossen ist.
Um eine weitere Funktionsintegration zu erreichen, kann das zur Erzeugung der Luftströmung erforderliche Gebläsemodul in das Unterbauelement, und hier bevorzugt in den Zentrallüftungskanal, integriert werden. Auf Grund der formstabilen Bauweise des Unterbauelements ist eine zuverlässige Befestigung des Gebläsemoduls ohne weiteres möglich. Außerdem sind die Einschränkungen des Sitzkomforts bei Anordnung des Gebläsemoduls im Unterbauelement ausgeschlossen, da das Unterbauelement durch das weiche Polsterelement abgepolstert ist.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass an der Oberseite und/oder an der Unterseite des Unterbauelements Luftströmungsnuten vorgesehen sind, die in den durch das Unterbauelement leitenden unteren Luftkanal, insbesondere in den Zentrallüftungskanal, münden. Durch die Luftströmungsnuten kann die Luft zuverlässig in den unteren Luftkanal angesaugt bzw. aus dem unteren Luftkanal ausgeblasen werden.
Um die Montage des erfindungsgemäßen Sitzpolsters am Montageband zu erleichtern, sollte das Sitzpolster bereits fertig mit einem Bezugsobermaterial, beispielsweise Leder oder Stoff, überzogen sein. Auf diese Weise kann das fertig vormontierte Sitzpolster unmittelbar in einem Fahrzeug verbaut werden.
Eine Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird nachfolgend beispielhaft erläutert.
Es zeigen:
1 einen Fahrzeugsitz mit aufgebrochen dargestelltem Sitzpolster in perspektivischer Ansicht;
2 das Sitzpolster des Fahrzeugsitzes gemäß 1 im Querschnitt;
3 das Sitzpolster gemäß 2 in Ansicht von oben;
4 das Sitzpolster gemäß 2 in Ansicht von unten.
1 zeigt einen Fahrzeugsitz 01, bei dem die Sitzflächen in Sitz 02 und Lehne 03 durch aktive Belüftung klimatisiert werden können. Das im Sitz 02 des Fahrzeugsitz 01 vorgesehene Sitzpolster 04, das mit einem Bezugsobermaterial 05 überzogen ist, ist in 1 aufgebrochen dargestellt.
Der Aufbau des Sitzpolsters 04 wird anhand des in 2 dargestellten Querschnitts näher erläutert. Der Grundaufbau des Sitzpolsters 04 besteht aus einem Polsterelement 06, das aus PUR-Weichschaum hergestellt ist, und einem Unterbauelement 07, das aus EPP-Hartschaum hergestellt ist. Mittels eines lediglich schematisch dargestellten Gebläsemoduls 08 wird Luft von der Unterseite des Sitzpolsters 04 in einen zentralen Lüftungskanal 09 eingesaugt. Die Luftströmung ist dabei schematisch durch Strömungspfeile 10 angedeutet.
Ausgehend von dem zentralen Lüftungskanal 09 durchströmt die Luftströmung 10 ein Luftvorverteilungselement 11, das in der Überströmzone zwischen dem zentralen Luftkanal 09 und Luftkanälen 11 im Polsterelement 06 angeordnet ist. Das Luftvorverteilungselement 11 ist in der Art eines 3D-Gewirkes ausgebildet und dient zur homogenen Verteilung der Luftströmung 10 auf die Vielzahl von Luftkanälen 12.
Die aus den Luftkanälen 12 ausströmende Luftströmung 10 durchtritt anschließend ein zwischen dem Polsterelement 06 und dem Bezugsstoff 05 angeordnetes zweites Luftverteilungselement 13, wodurch die Luftströmung großflächig über die Sitzfläche des Fahrzeugsitzes 01 verteilt wird. Auch das zweite Luftverteilungselement ist in der Art eines 3D-Gewirkes ausgebildet.
Das in 2 dargestellte Sitzpolster ist montagefertig vormontiert und mit dem Bezugsstoff 05 überzogen, so dass es ohne weitere Vormontage am Montageband der Fahrzeugherstellung eingebaut werden kann.
3 zeigt das Sitzpolster 03 mit aufgebrochenem Luftverteilungselement 13 und aufgebrochenem Bezugsstoff 05 in Ansicht von oben. Man erkennt die obere Austrittsöffnung der oberen Luftkanäle 12 im Polsterelement 06.
In 4 ist das Sitzpolster 03 mit aufgebrochenem Unterbauelement 07 in Ansicht von unten dargestellt. Man erkennt in die Unterseite des Unterbauelements 07 eingearbeitete Luftströmungsnuten 14, durch die Luft in den zentralen Lüftungskanal 09 durch Antrieb des Gebläsemoduls 08 angesaugt werden kann. Zwischen dem Unterbauelement 07 und dem darüber angeordneten Polsterelement 06 ist das Luftvorverteilungselement 11 angeordnet.

01: Fahrzeugsitz
02: Sitz
03: Lehne
04: Sitzpolster
05: Bezugsobermaterial
06: Polsterelement
07: Unterbauelement
08: Gebläsemodul
09: Zentraler Lüftungskanal
10: Luftströmung
11: Luftvorverteilungselement
12: Lüftungskanal
13: Luftverteilungselement
14: Luftströmungsnut

Claims

Sitzpolster (04) für einen durch aktive Belüftung klimatisierbaren Fahrzeugsitz (01) mit einem Polsterelement (06) und einem unter dem Polsterelement (06) angeordneten Unterbauelement (07), wobei Polsterelement (06) und Unterbauelement (07) Lüftungskanäle (09, 12) aufweisen, die zur Klimatisierung der Sitzfläche des Fahrzeugsitzes (01) von Luft durchströmbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterbauelement (07) zumindest einen unteren Luftkanal, insbesondere einen zentralen Lüftungskanal (09), aufweist, durch den die Luft das Unterbauelement (07) durchströmen kann, wobei das Polsterelement (06) mehrere obere Luftkanäle (12) aufweist, durch die die Luft das Polsterelement (06) durchströmen kann, und wobei die Anzahl der oberen Luftkanäle (12) größer als die Anzahl der unteren Luftkanäle (09) ist, und wobei zwischen dem unteren Luftkanal (09) im Unterbauelement (07) und den oberen Luftkanälen (12) im Polsterelement (06) eine Überströmzone vorgesehen ist, in die alle oberen Luftkanäle (12) und der untere Luftkanal (09) gemeinsam münden.
Sitzpolster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Überströmzone ein Luftvorverteilungselement (11) angeordnet ist.
Sitzpolster nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftvorverteilungselement (11) in der Art eines Gewirkelements ausgebildet ist.
Sitzpolster nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftströmung in der Überströmzone mit dem Luftvorverteilungselement (11) homogenisiert werden kann.
Sitzpolster nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftvorverteilungselement einen sich über die Überströmzone ändernden Luftströmungswiderstand aufweist.
Sitzpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der zur Sitzfläche weisenden Seite der oberen Luftkanäle (12) ein zweites Luftverteilungselement (13), insbesondere ein zweites Gewirkelement, vorgesehen ist.
Sitzpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Polsterelement (06) aus Weichschaum hergestellt ist, insbesondere dass das Polsterelement in der Art eines PUR-Schaumteils ausgebildet ist.
Sitzpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterbauelement (07) aus Hartschaum hergestellt ist, insbesondere dass das Unterbauelement in der Art eines EPP-Formteils ausgebildet ist.
Sitzpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Polsterelement (06) und Unterbauelement (07), insbesondere unter Einschluss des zwischengelegten Luftvorverteilungselements (11), miteinander verbunden, insbesondere miteinander verklebt, sind.
Sitzpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in das Unterbauelement (06), insbesondere im zentralen Lüftungskanal (09), ein Gebläsemodul (08), integriert ist.
Sitzpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass an der Oberseite und/oder der Unterseite des Unterbauelements (07) Luftströmungsnuten (14) vorgesehen sind, die in den unteren Luftkanal, insbesondere in den zentralen Lüftungskanal (09), münden.
Sitzpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzpolster (04) montagefertig mit einem Bezugsobermaterial (05) überzogen ist.