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Die
Erfindung betrifft eine Rotationsdruckmaschine und ferner eine Druckeinheit
und einen Falzapparat in einer oder für eine Rotationsdruckmaschine,
vorzugsweise Rollenrotationsdruckmaschine. Die Druckeinheit kann
insbesondere eine Offset-Druckeinheit sein, beispielsweise für
den Trockenoffset oder vorzugsweise für den Nassoffset. Vorzugsweise
sind die Druckeinheit oder der Falzapparat für den Zeitungsdruck
vorgesehen.
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Druckkomponenten
von Rotationsdruckmaschinen, beispielsweise Druckspalte bildende
Druckzylinder, zugeordnete Formzylinder sowie zugeordnete Walzen
von Farb- oder Feuchtwerken, werden üblicherweise in Seitengestellen
einzeln gelagert. Die genaue, insbesondere positionsgenaue Fertigung
der Lager erfordert einen hohen Aufwand bei der Bearbeitung der
Seitengestelle. Desweiteren sind Mechanismen für die Verstellung
der Druckkomponenten erforderlich. Dies alles treibt die Kosten
für die Druckmaschine.
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Ein
Ansatz für die Senkung der Kosten ist die Erhöhung
der Stückzahlen durch Modularität, d. h. durch
den Einsatz von Bauteilen, die in unterschiedlichen Druckmaschinen
verwendet werden können. So offenbaren die
DE 10 2004 063 944 A1 und
die
DE 199 37 806
B4 jeweils die Lagerung von Druckkomponenten in Lagermodulen.
Die Komplexität der Lagerung wird in die Lagermodule verlegt,
die auf vergleichsweise einfache Art mit dem jeweiligen Seitengestell
verbunden sind. Nach der
DE
109 37 806 B4 sind die Lagermodule als Schlitten ausgeführt,
die am Seitengestell linear geführt werden, um die Druckkomponenten
aneinander anstellen und voneinander abstellen zu können.
Jedem Schlitten ist eine eigene Eingriffsstruktur zugeordnet. Die
Schlitten sind je mit einem Eingriffsglied ausgestattet, dass mit
der jeweils zugeordneten Eingriffsstruktur in einem Gewindeeingriff
ist. Die Eingriffsstrukturn werden für das An- und Abstellen
der Druckkomponenten je von einem eigenen Motor angetrieben.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, die Flexibilität hinsichtlich
der Konfigurierbarkeit von Druckeinheiten oder Falzapparaten mit
möglichst geringen Kosten zu erhöhen oder ohne
Einbusse an Flexibilität die Kosten einer Rotationsdruckmaschine
zu senken.
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Die
Erfindung hat eine Druckeinheit zum Gegenstand, die mehrere Druckkomponenten
umfasst, nämlich einen ersten Druckzylinder und einen zweiten
Druckzylinder, die miteinander einen Druckspalt für eine
zu bedruckende Bahn bilden, und ferner wenigstens eine Farbwerkskomponente
zur Übertragung von Farbe auf den ersten Druckzylinder.
Die Farbwerkskomponente kann die Farbe unmittelbar oder vorzugsweise über
einen Formzylinder auf den ersten Druckzylinder übertragen.
Im zweitgenannten Fall umfasst die Druckeinheit auch noch als weitere Druckkomponente
den Formzylinder. Grundsätzlich ist der Formzylinder jedoch
optional, ebenso wie eine oder mehrere Feuchtwerkskomponenten für
einen bevorzugten Nassoffsetdruck. Als Druckkomponenten werden diejenigen
Komponenten verstanden, die im Druckbetrieb einer Rotationsdruckmaschine
das Druckbild auf der Bahn erzeugende Farbe oder Feuchte übertragen
oder liefern. Die Farbwerkskomponente kann insbesondere eine Farbwalze
und die optionale Feuchtwerkskomponente insbesondere eine Feuchtwalze
sein. Die betreffenden Komponenten können aber auch Farbmesserbalken,
Feuchtbalken, Farbpumpenbalken oder Traversen für die Aufnahme
sonstiger Elemente zum Aufbringen oder Übertragen von Farbe
oder Feuchte sein.
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Die
Druckeinheit umfasst auch ein Seitengestell an wenigstens einer
Stirnseite der Druckkomponenten, ferner einen ersten Schlitten und
wenigstens einen zweiten Schlitten. Der erste Schlitten bildet ein Lager
für wenigstens eine der Druckkomponenten, im Folgenden
erste Druckkomponente, und verfügt über ein Eingriffsglied.
Der zweite Schlitten bildet ein Lager für wenigstens eine
andere der Druckkomponenten, im Folgenden zweite Druckkomponente,
und ist mit einem zweiten Eingriffsglied ausgestattet. An oder in
dem Seitengestell sind schließlich eine quer zu den Drehachsen
der Druckzylinder erstreckte Eingriffsstruktur und eine zu der Eingriffsstruktur
parallele Führung für die Schlitten angeordnet.
Falls die Eingriffsstruktur wie bevorzugt eine Spindel ist, ist
jedes der Eingriffsglieder ein Gewindeglied. Alternativ kann die
Eingriffsstruktur beispielsweise auch eine Zahnstange sein. Entsprechend
bilden in derartigen Ausführungen Zahnräder die
Eingriffsglieder. Die von dem Schlitten gebildeten Lager können
Festlager sein, insbesondere für die Befestigung einer
Traverse, die Farb- oder Feuchtwerkskomponenten trägt. Grundsätzlich
können die Schlitten aber auch für einen Zylinder
oder eine Walze der Druckeinheit ein Festlager, d. h. eine feste
Einspannung bilden, wobei ein für den betreffenden Zylinder
oder die Walze erforderliches Drehlager an anderer Stelle, aber
mit dem Schlitten bewegbar, geschaffen wird. So könnte beispielsweise
ein Zylinder- oder Walzenmantel vorgesehen sein, der auf einer mit
dem Schlitten nicht drehbar verbundenen Achse drehbar gelagert ist.
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Nach
der Erfindung ist die Eingriffsstruktur mit den Eingriffsgliedern
beider Schlitten je in einem Eingriff, der im Falle einer rotatorischen
Relativbewegung zwischen einem der Eingriffsglieder und der Eingriffsstruktur
eine translatorische Relativbewegung zwischen dem betreffenden Eingriffsglied
und der Eingriffsstruktur bewirkt. Ferner sind beide Schlitten mit
der Führung in einem Führungseingriff, in dem
die Schlitten längs der Eingriffsstruktur linear geführt
und an einer Drehbewegung relativ zu der Eingriffsstruktur gehindert
werden. Eine Relativdrehung zwischen den Eingriffsgliedern einerseits
und der Eingriffsstruktur andererseits erzeugt somit eine Bewegung
der Schlitten und der vom jeweiligen Schlitten gelagerten Druckkomponente
oder -komponenten längs der Eingriffsstruktur und der Führung.
Indem zwei oder mehr Druckkomponenten längs der gleichen
Eingriffsstruktur und der gleichen Führung relativ zueinander
beweglich sind, können im Vergleich zu Lösungen,
die für jede Druckkomponente eine eigene Eingriffsstruktur
und eine eigene Führung vorsehen, die Kosten gesenkt werden.
Ferner entfällt die bei derartigen Lösungen gegebene
Beschränkung in der Länge des Verstellwegs. Dies
erhöht die Flexibilität hinsichtlich der Konfigurierbarkeit, da
die Länge der Eingriffsstruktur und der Führung und
somit das Seitengestell nicht mehr auf eine ganz bestimmte Konfiguration
von Zylindern und Farb- oder Feuchtwerkskomponenten abgestimmt sein müssen.
Es werden Spielräume für Variationen eröffnet.
Das gleiche Seitengestell kann zur Bildung von Druckeinheiten verwendet
werden, deren Druckkomponenten sich in ihren quer zu den Drehachsen
der Druckzylinder gemessenen Abmessungen unterscheiden, um mit den
beiden in dieser Hinsicht unterschiedlichen Druckeinheiten beispielsweise
zwei unterschiedliche Zeitungsformate drucken zu können. Ferner
kann die Eingriffsstruktur die Kraft aufnehmen, die längs
der Eingriffsstruktur geführte Zylinder oder Walzen, die
einen Druckspalt oder einen Nip für die Übertragung
von Farbe oder Feuchte bilden, aufeinander ausüben. Hierdurch
wird eine das Gewicht der Druckkomponenten tragende Seitenwand des Seitengestells
entlastet.
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Als
Drehantrieb für eine, mehrere oder sämtliche Druckkomponenten,
die um ihre jeweilige Drehachse drehangetrieben werden, bietet sich
der Außenläuferantrieb an. Ein bevorzugter Außenläuferantrieb
wird in der PCT/
EP2004/013784 beschrieben. Danach
weist die jeweilige Druckkomponente einen Stator, einen relativ
zu dem Stator drehbaren Rotor und wenigstens einen Permanent-Magneten
auf. Im Stator oder auf dem Stator ist mindestens eine Stator-Wicklung
so vorgesehen, dass bei Stromfluss durch die Stator-Wicklung in
Wechselwirkung mit dem wenigstens einen Permanent-Magneten des Rotors
ein auf den Rotor wirkendes Drehmoment erzeugt wird, durch das der
Rotor in Drehbewegung versetzt werden kann. Der Rotor kann insbesondere einen
Zylinder- oder Walzenmantel bilden. In Bezug auf vorteilhafte Merkmale
solch eines Außenläuferantriebs wird auf die PCT/
EP2004/013784 verwiesen.
Ein Außenläuferantrieb mit einem Elektromotor, der
gänzlich oder wenigstens teilweise in den Rotor integriert
ist, hat unter anderem den Vorteil, dass kein Bauraum für
den Drehantrieb von Druckkomponenten im Bereich der Schlitten benötigt
wird. Die jeweilige Druckkomponente ist in Bezug auf ihren Drehantrieb
sozusagen autark.
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Zur
Erzeugung der Relativdrehbewegung zwischen der Eingriffsstruktur
und eines oder vorzugsweise der beiden Eingriffsglieder kann eine
Antriebseinrichtung für einen Drehantrieb der Eingriffsglieder,
vorzugsweise nur der Eingriffsglieder, oder der Eingriffsstruktur,
in diesem Fall vorzugsweise nur der Eingriffsstruktur, vorgesehen
sein. Falls wie bevorzugt die Eingriffsglieder mittels der Antriebseinrichtung
drehantreibbar sind, ist die Antriebseinrichtung in bevorzugter
Ausführung für einen Einzelantrieb der Eingriffsglieder
ausgebildet. In derartigen Ausführungen weist die Antriebseinrichtung
zugsweise für jeden Schlitten jeweils einen eigenen Motor auf,
der nur das Eingriffsglied oder die gegebenenfalls mehreren Eingriffsglieder
des Schlittens antreibt. Die Motoren können je in einem
Gehäuse des jeweils zugeordneten Schlittens oder außen
an dem jeweiligen Schlitten angeordnet sein. In Ausführungen,
in denen die Antriebseinrichtung die Eingriffsstruktur drehantreibt
und diese als Spindel gebildet ist, weist die Eingriffsstruktur
vorteilhafterweise Axialabschnitte mit unterschiedlichen Gewindesteigungen
auf. Die betreffenden Gewindeabschnitte können sich in
Bezug auf den Drehsinn voneinander unterscheiden, ein erster Gewindeabschnitt
also ein Linksgewinde und ein anderer Gewindeabschnitt ein Rechtsgewinde
sein. Die Gewindeabschnitte können aber auch den gleichen
Drehsinn haben und sich nur in Bezug auf die Steilheit des jeweiligen
Gewindes voneinander unterscheiden. Gegebenenfalls können
die Gewindeabschnitte sowohl in Bezug auf den Drehsinn als auch
in Bezug auf die Steilheit voneinander unterschiedlich sein. Eine
Spindel mit einem oder mehreren Linksgewinden sowie einem oder mehreren Rechtsgewinden
kann beispielsweise für die Verstellung der Druckzylinder
dienen, um die Druckzylinder zwischen Druck-An und Druck-Ab umsteuern
zu können. Die dem jeweiligen Druckzylinder zugeordneten weiteren
Druckkomponenten, beispielsweise je ein Formzylinder sowie eine
oder mehrere Farbwerkskomponenten, würden entsprechend
der Verstellung des jeweiligen Druckzylinders mitverstellt werden.
So können die Eingriffsglieder dieser weiteren Druckkomponenten
beispielsweise in Gewindeeingriff mit einem Gewindeabschnitt der
Eingriffsstruktur sein, der den gleichen Drehsinn wie der Gewindeabschnitt für
den Schlitten des Druckzylinders des gleichen Druckwerks, aber eine
andere Steigung aufweist. Eine größere Flexibilität
hinsichtlich der Konfigurierbarkeit von Druckeinheiten unterschiedlicher
Druckmaschinen und auch hinsichtlich der Bildung von Druckstellen
der gleichen Druckmaschine bietet allerdings die Lösung
mit den drehangetriebenen Eingriffsgliedern, insbesondere den einzeln
angetriebenen Eingriffsgliedern. Schließlich kann die Relativdrehbewegung
wie eingangs bereits angedeutet auch durch Überlagerung
einer absoluten Drehbewegung eines der oder mehrerer Eingriffsglieder
und der Eingriffsstruktur sein.
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Die
Eingriffsstruktur oder die Führung erstreckt oder erstrecken
sich vorteilhafterweise bis zu dem Ende des Seitengestells oder
wenigstens bis nahe zu dem Ende, so dass die Schlitten und entsprechend
die von den Schlitten gelagerten Druckkomponenten an dem Ende aus
dem Seitengestell oder zumindest bis nahe zu dem Ende des Seitengestells gefahren
werden können. Dies ist insbesondere für Wartungs-
und Reparaturarbeiten, ebenso aber auch für den Zusammenbau
der Druckeinheit von Vorteil. Falls sich die Eingriffsstruktur oder
die Führung bis zu dem Ende des Seitengestells erstreckt oder
erstrecken, können die Schlitten von dem sozusagen offenen
Ende des Seitengestells her sehr einfach beim Zusammenbau des Druckeinheits
in ihre für den späteren Druckbetrieb vorgesehenen
Positionen bewegt werden. Erstreckt oder erstrecken sich die Eingriffsstruktur
oder die Führung nur bis nahe zu dem Ende des Seitengestells,
erleichtert dies immerhin die unumgänglichen Wartungs-
und Reparaturarbeiten, da die Druckkomponenten dann weiter als bislang
auseinander bewegt werden können.
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Die
Eingriffsstruktur oder die Führung erstreckt oder erstrecken
sich in bevorzugten Ausführungen über eine Länge,
die ausreicht, um alle oder zumindest einen überwiegenden
Teil der dem ersten Druckzylinder zugeordneten Druckkomponenten längs
der Eingriffsstruktur oder der Führung anordnen zu können.
Falls dem zweiten Druckzylinder in spiegelbildlicher oder andersartiger
Anordnung ebensolche weiteren Druckkomponenten wie beispielsweise
ein Formzylinder sowie eine oder mehrere Farbwerkskomponent(en)
und optional eine oder mehrere Feuchtwerkskomponent(en) zugeordnet sind,
bedeutet dies, dass sich die Eingriffsstruktur für den
ersten Druckzylinder über wenigstens etwa die halbe Breite
der Druckeinheit erstreckt. In Weiterbildungen wird auch der zweite
Druckzylinder mittels der gleichen Eingriffsstruktur und der gleichen
Führung quer zu seiner Drehachse bewegt. Handelt es sich
ebenfalls um einen druckenden Zylinder, sind auch vorteilhafterweise
ein überwiegender Teil oder sämtliche diesem Druckzylinder
zugeordneten Druckkomponenten längs der Eingriffsstruktur
und der Führung angeordnet und werden mittels der Eingriffsstruktur
bewegt und von der Führung dabei geführt. Ungeachtet
der Frage, ob beide Druckzylinder und gegebenenfalls die jeweils
zugeordneten Druckkomponenten oder ein Teil dieser zugeordneten Druckkomponenten über
zugeordnete Schlitten und Eingriffsglieder in Gewindeeingriff mit
der gleichen Eingriffsstruktur oder im Führungseingriff
mit der gleichen Führung sind, ist es vorteilhaft, wenn
die Eingriffsstruktur oder die Führung sich zumindest über einen überwiegenden
Teil der Breite des Seitengestells erstreckt oder erstrecken.
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In
bevorzugten Ausführungen bilden die Druckzylinder die erste
und die zweite Druckkomponente. Falls dem ersten Druckzylinder ein
Formzylinder zugeordnet ist, bildet vorzugsweise ein weiterer, dritter
Schlitten ein Lager für diesen Formzylinder. Der dritte
Schlitten weist ein eigenes Eingriffsglied auf, das mit einer Eingriffsstruktur,
vorzugsweise der gleichen Eingriffsstruktur wie der zugeordnete
erste Druckzylinder, in einem Gewindeeingriff ist. Falls der zweite
Druckzylinder wie bevorzugt ein auf die Bahn druckender Zylinder
ist, wird es ferner bevorzugt, wenn auch dem zweiten Druckzylinder
ein Formzylinder zugeordnet ist und ein vierter Schlitten das Lager für
diesen weiteren Formzylinder bildet. Auch dieser Schlitten ist mit
einem Eingriffsglied ausgestattet, das mit einer Eingriffsstruktur,
vorzugsweise wieder der gleichen Eingriffsstruktur, in einem Gewindeeingriff ist.
Der oder die Schlitten für den optional einen oder die
optional zwei Formzylinder ist oder sind vorzugsweise mit der gleichen
Führung in einem verdrehgesicherten Führungseingriff
wie die Schlitten für die Druckzylinder.
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In
ebenfalls bevorzugten Ausführungen bildet der eine der
wenigstens zwei Schlitten das Lager des ersten Druckzylinders, und
der andere Schlitten bildet das Lager für einen dem ersten
Druckzylinder zugeordneten Formzylinder. Der zweite Druckzylinder
kann längs der gleichen Eingriffsstruktur und Führung
wie der erste Druckzylinder und dessen Formzylinder quer bewegbar
sein. Die Eingriffsstruktur kann durchgehend das gleiche Gewinde
aufweisen, falls die Schlitten der genannten Druckkomponenten für
die Querbewegung einzeln angetrieben werden. Falls nur die Eingriffsstruktur
angetrieben wird, weist diese vorteilhafterweise ein erstes Gewinde
für den ersten Druckzylinder und dessen Formzylinder und
ein zweites Gewinde mit umgekehrtem Drehsinn für den zweiten
Druckzylinder auf. Falls der zweite Druckzylinder ein nicht druckender
Zylinder ist, kann dieser Zylinder grundsätzlich auch ortsfest mit
dem Seitengestell verbunden sein, was bei nicht druckendem zweiten
Druckzylinder grundsätzlich für sämtliche
Ausgestaltungen der Erfindung gilt, wenngleich auch für
einen nicht druckenden zweiten Druckzylinder eine Querbewegbarkeit
längs einer Eingriffsstruktur und einer Führung,
vorzugsweise der gleichen Eingriffsstruktur und Führung
wie für den ersten Druckzylinder, von Vorteil ist.
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Die
Farbwerkskomponente kann vorteilhafterweise über einen
eigenen Schlitten quer bewegbar zu den Drehachsen der Druckzylinder
gelagert sein. Die Farbwerkskomponente kann ferner längs
der gleichen Eingriffsstruktur und der gleichen Führung wie
der erste Druckzylinder quer bewegbar sein, d. h. insbesondere kann
ein Schlitten ein Lager für die Farbwerkskomponente bilden,
der mit einem Eingriffsglied ausgestattet ist, das mit der gleichen
Eingriffsstruktur in einem Eingriff, vorzugsweise Gewindeeingriff
oder gegebenenfalls Zahneingriff, ist. Die Farbwerkskomponente kann
auch von der gleichen Führung wie der erste Druckzylinder
geführt werden. Die Farbwerkskomponente kann in alternativen
Ausführungen aber auch längs einer weiteren Eingriffsstruktur
und einer weiteren Führung oder einer weiteren Eingriffsstruktur
und der gleichen Führung wie der erste Druckzylinder quer
bewegbar sein. Das zu der Farbwerkskomponente Gesagte gilt gleichermaßen
auch für die optionale Feuchtwerkskomponente. Falls das
Farbwerk weitere Farbwerkskomponenten aufweist, beispielsweise mehrere
im Druckbetrieb die Farbe übertragende Walzen, gilt für
die weiteren Farbwerkskomponenten sinngemäß das
gleiche.
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Falls
der erste Druckzylinder wie bevorzugt im Nassoffset druckt und ihm
dementsprechend eine Feuchtwerkskomponente zugeordnet ist, kann
entweder die Farbwerkskomponente oder die Feuchtwerkskomponente
längs der gleichen Eingriffsstruktur und Führung
am Seitengestell quer bewegbar angeordnet sein. Es können
auch die Farbwerkskomponente und die Feuchtwerkskomponente längs
der gleichen Eingriffsstruktur und Führung am Seitengestell
quer bewegbar angeordnet sein. So können beispielsweise
der erste Druckzylinder, ein zugeordneter Formzylinder, die Farbwerkskomponente
und eine Feuchtwerkskomponente für den ersten Druckzylinder
längs der gleichen Eingriffsstruktur und längs der
gleichen Führung quer bewegbar am Seitengestell angeordnet
sein. Die Farbwerkskomponente und die Feuchtwerkskomponente können
beispielsweise in eine Richtung senkrecht zu der von einer Zylinderdrehachse
und der Eingriffsstruktur aufgespannten Ebene versetzt zueinander
angeordnet sein, um einen die Farbe oder die Feuchte übertragenden
Nip mit dem gleichen Zylinder bilden zu können. In einer
alternativen Ausführung sind die Farbwerkskomponente und
die Feuchtwerkskomponente je längs einer anderen Eingriffsstruktur
und einer anderen Führung als der erste Druckzylinder quer
bewegbar angeordnet. In derartigen Ausführungen sind für
den ersten Druckzylinder und die Farbwerkskomponente sowie die Feuchtwerkskomponente
insgesamt drei Eingriffsstrukturen und vorzugsweise dann auch drei
Führungen am Seitengestell vorgesehen. Weist das optionale
Feuchtwerk mehrere Feuchtwerkskomponenten auf, gelten die vorstehenden Ausführungen
zu der einen Feuchtwerkskomponente sinngemäß auch
für die anderen.
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Die
Eingriffsstruktur oder die mehreren Eingriffsstrukturen der Druckeinheit
kann oder können insbesondere horizontal erstreckt sein.
Grundsätzlich kann oder können sie alternativ
aber auch eine Neigung zur Horizontalen aufweisen, beispielsweise V-förmig
zueinander geneigt sein.
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Die
Erfindung kann mit Vorteil auch bei einem Falzapparat einer Rotationsdruckmaschine
zum Einsatz gelangen. Derartige Falzapparate weisen mehrere Zylinder
auf, beispielsweise einen Schneidzylinder zum Querschneiden eines
Bahnstrangs aus mehreren Bahnen oder längsgeschnittenen
Teilbahnen, einen Falzmesserzylinder und einen Falzklappenzylinder
zum Falzen der einzelnen Druckexemplare. Die Zylinder des Falzapparats
sowie gegebenenfalls weitere Rotationskörper des Falzapparats, beispielsweise
ein Schaufelrad oder eine Bandrolle oder Bandwalze einer Bandauslage,
können ebenfalls mittels eines oder mehrerer Schlitten
an einem Seitengestell des Falzapparats quer zu den Drehachsen der
Zylinder oder sonstigen Rotationskörper bewegbar sein.
Für die Falzapparatkomponenten gilt das zu den Druckkomponenten
Gesagte gleichermaßen, so dass hinsichtlich des Falzapparats
auf die Ausführungen zur Druckeinheit verwiesen wird.
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Eine
Rotationsdruckmaschine, die ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist,
umfasst in bevorzugter Ausführung zumindest entweder eine
erfindungsgemäße Druckeinheit oder einen erfindungsgemäßen
Falzapparat, vorzugsweise umfasst die Druckmaschine sowohl eine
erfindungsgemäße Druckeinheit als auch einen erfindungsgemäßen
Falzapparat. In einer Weiterbildung sind mehrere Druckeinheiten der
erfindungsgemäßen Art in einem Druckturm der Druckmaschine übereinander
angeordnet. Zweckmäßigerweise weist der Druckturm
ausschließlich erfindungsgemäße Druckeinheiten
auf. Noch bevorzugter weist die Druckmaschine nebeneinander mehrere
Drucktürme mit oder vorzugsweise aus erfindungsgemäßen
Druckeinheiten auf.
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Es
können sämtliche Druckkomponenten, die Farbe oder,
falls im Nassoffset gedruckt wird, Feuchte übertragen,
je mittels eines eigenen Schlittens am Seitengestell der Druckeinheit
oder der jeweiligen Druckeinheit gelagert sein. Eine derartige Anordnung
gewährt die größte Flexibilität
hinsichtlich der Konfigurierung von Druckeinheiten und ergibt den
höchsten Standardisierungsgrad. In alternativen Ausführungen
können aber auch zwei oder mehr Druckkomponenten am gleichen
Schlitten gelagert sein, beispielsweise mehrere Farbwerkskomponenten
oder mehrere Feuchtwerkskomponenten, was auch den Fall einschließt,
dass wenigstens eine Farbwerkskomponente und wenigstens eine Feuchtwerkskomponente
mittels des gleichen Schlittens gelagert sind. Vorteilhafterweise
ist zumindest der erste Druckzylinder über einen eigenen,
d. h. nur ihm zugeordneten Schlitten quer bewegbar gelagert. Falls dem
ersten Druckzylinder ein Formzylinder zugeordnet ist, gilt dies
vorzugsweise auch für diesen Formzylinder. Falls mehrere
Druckkomponenten über den gleichen Schlitten am Seitengestell
quer bewegbar gelagert sind, kann eine oder können mehrere
dieser Druckkomponenten wiederum über einen eigenen oder
je einen eigenen Schlitten an dem gemeinsamen Schlitten quer bewegbar
angeordnet sein, d. h. im Rahmen der Erfindung können Gruppen
von gemeinsam quer bewegbaren Druckkomponenten und innerhalb der
Gruppen optional auch wieder Untergruppen gebildet sein, wobei eine
oder mehrere der Untergruppen oder sämtliche Untergruppen
nur aus einer oder je nur einer Druckkomponente bestehen kann oder
können.
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Das
im vorstehenden Absatz zur Druckeinheit Gesagte gilt in gleicher
Weise auch für den erfindungsgemäßen
Falzapparat.
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Obgleich
es grundsätzlich denkbar ist, dass die erfindungsgemäße
Druckeinheit, gegebenenfalls auch der Falzapparat, je nur an einer
Stirnseite der Druckkomponenten oder der Falzapparatkomponenten
ein Seitengestell aufweist oder aufweisen, die Komponenten also
fliegend gelagert sind, wird es doch bevorzugt, wenn die Druckkomponenten
oder Falzapparatkomponenten an beiden Stirnseiten je von einem Seitengestell
der erfindungsgemäßen Art gelagert werden.
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Die
Druckeinheit kann insbesondere wie bereits erwähnt für
einen beidseitigen Druck der Bahn vorgesehen sein und dementsprechend
ein den ersten Druckzylinder enthaltendes erstes Druckwerk und ein
den zweiten Druckzylinder enthaltendes zweites Druckwerk, je mit
wenigstens einer dem jeweiligen Druckzylinder zugeordneten Farbwerkskomponente
aufweisen. Die vorstehenden Ausführungen, soweit sie auf
das den ersten Druckzylinder enthaltende Druckwerk bezogen sind,
gelten vorzugsweise auch für das weitere oder jedes weitere Druckwerk
der Druckeinheit. Die Erfindung ist auch für Druckeinheiten
vorteilhaft, die nur einseitig drucken können. In derartigen
Druckeinheiten ist der zweite Druckzylinder ein nicht druckender
Gegendruckzylinder für den ersten Druckzylinder. Die Druckeinheit
kann in derartigen Ausführungen nur einen einzigen Druckspalt
bilden oder alternativ als Satelliten-Druckeinheit gebildet sein,
insbesondere als 9- oder 10-Zylindereinheit. Die Vorteile der Erfindung kommen
am wirkungsvollsten dann zum Tragen, wenn möglichst viele
der Druckkomponenten der Druckeinheit längs der gleichen
Eingriffsstruktur und längs der gleichen Führung
nebeneinander aufgereiht werden. Gegebenenfalls kann die Eingriffsstruktur
geteilt sein, wobei die Teilung vorzugsweise zwischen den Druckzylindern
stattfindet und die beiden Eingriffstrukturhälften vorzugsweise
miteinander fluchten.
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In
noch einer Ausprägung der Erfindung sind Zugwalzen oder
Umlenkkörper, beispielsweise Wendestangen, Umlenkwalzen
oder Registerwalzen, wie vorstehend anhand der Druckkomponenten
beschrieben, an einem Seitengestell der Druckmaschine gelagert.
Eine erfindungsgemäße Lagerung nur von Zugwalzen
oder Umlenkkörpern ist ebenfalls ein Gegenstand der Erfindung,
in bevorzugten Weiterbildungen sind jedoch sowohl Druckkomponenten
oder Falzapparatkomponenten einerseits und Umlenkkörper
oder Zugwalzen andererseits erfindungsgemäß gelagert.
Die Zugwalzen oder Umlenkkörper können insbesondere
Bestandteil eines Falzapparat-Überbaus oder -Aufbaus oder
eines Einlaufzugwerks in oder Auslaufzugwerks aus einer Druckeinheit
sein.
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Vorteilhafte
Merkmale der Erfindung werden auch in den Unteransprüchen
und deren Kombinationen beschrieben.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Figuren
erläutert. An dem Ausführungsbeispiel offenbar
werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder Merkmalskombination die
Gegenstände der Ansprüche und auch die vorstehend
beschriebenen Ausgestaltungen vorteilhaft weiter. Es zeigen:
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1 zwei
Druckzylinder einer erfindungsgemäßen Druckeinheit,
die mittels Schlitten an Seitengestellen quer zu ihren Drehachsen
beweglich gelagert sind, in einer Draufsicht,
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2 die
Druckeinheit in einer Seitenansicht,
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3 einen
stirnseitiger Lagerbereich der Druckzylinder in perspektivischer
Darstellung,
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4 die
Anordnung der 1 in dem in 1 eingetragenen
Schnitt A-A,
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5 die
Anordnung der 1 in dem in 1 eingetragenen
Schnitt B-B,
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6 einen
Druckturm mit erfindungsgemäßen Druckeinheiten,
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7 den
Druckturm der 6 in unterschiedlichen Querschnitten,
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8 eine
Druckkomponente der Druckeinheit, die mittels beidseitiger Schlitten
an einem modifizierten Seitengestell beweglich gelagert ist, und
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9 einen
Falzapparat mit einem Überbau.
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1 zeigt
in einer Draufsicht die Lagerung von Druckkomponenten 1 und 2 in
einem zur linken Stirnseite der Druckkomponenten 1 und 2 angeordneten
linken Seitengestell und einem zur rechten Stirnseite der Druckkomponenten 1 und 2 angeordneten
rechten Seitengestell. Die beiden Seitengestelle umfassen je eine
tragende Seitenwand 3. Die Seitenwände 3 können
nur für die Druckeinheit mit den Druckkomponenten 1 und 2 vorgesehen
oder Wandbereiche einer größeren Seitenwand für
mehrere Druckeinheiten sein. Die Druckkomponenten 1 und 2 sind
Druckzylinder, die miteinander einen Druckspalt P für einen
beidseitigen Druck auf eine durch den Druckspalt P laufende Bahn
bilden. Die Druckzylinder 1 und 2 übertragen
jeweils ein Druckbild auf die Bahn, d. h. sie dienen der bildgemäßen
Farbübertragung. Die Druckzylinder 1 und 2 können
insbesondere je ein Gummituchzylinder einer Offset-Rotationsdruckmaschine
sein. In derartigen Ausführungen sind der Druckkomponente 1 ein
Formzylinder und ebenso der Druckkomponente 2 ein weiterer
Formzylinder zugeordnet, vorzugsweise jeweils ein Plattenzylinder,
die das Druckbild auf den jeweils zugeordneten Druckzylinder 1 oder 2 übertragen.
Derartige Formzylinder, falls solche wie bevorzugt vorhanden sind,
bilden weitere Druckkomponenten der Druckeinheit. Die Druckeinheit
verfügt ferner über wenigstens eine Farbwerkskomponente
für den Druckzylinder 1 und eine weitere Farbwerkskomponente
für den Druckzylinder 2, um auf den jeweils zugeordneten Druckzylinder 1 oder 2 Farbe
zu übertragen. Die für den im Ausführungsbeispiel
angenommenen beidseitigen Druck wenigstens zwei Farbwerkskomponenten
können insbesondere Farbwalzen sein und bilden weitere
Druckkomponenten der Druckeinheit. Falls wie bevorzugt im Nassoffset
gedruckt wird, ist ferner dem Druckzylinder 1 wenigstens
eine Feuchtwerkskomponente und dem Druckzylinder 2 eine weitere
Feuchtwerkskomponente zugeordnet. Die für den beispielhaft
angenommenen beidseitigen Druck wenigstens zwei Feuchtwerkskomponenten
können insbesondere Feuchtwalzen sein.
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Die
Druckzylinder 1 und 2 sind in den Seitengestellen
einzeln quer zu ihren Drehachsen bewegbar gelagert. Die Seitengestelle
umfassen für die Querbewegbarkeit der Druckzylinder 1 und 2 je
eine Führung 4 und eine als Spindel gebildete
Eingriffsstruktur 5. Die Eingriffsstrukturen 5 und
Führungen 4 erstrecken sich jeweils im rechten
Winkel zu den Drehachsen der Druckzylinder 1 und 2.
Die Eingriffsstrukturen 5 und die Führungen 4 sind
zueinander parallel und in der Rotationsdruckmaschine horizontal
ausgerichtet. Die Eingriffsstrukturen 5 dienen dem Vortrieb
der Druckzylinder 1 und 2 bei deren Querbewegungen,
insbesondere zum Anstellen an die Bahn und Abstellen von der Bahn,
ferner beim Einbau und auch, um einen oder beide Druckzylinder 1 und 2 für Wartungs-
oder Reparaturarbeiten in eine Wartungs- oder Reparaturposition
oder für einen Austausch aus dem Gestell bewegen zu können.
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Die
Führungen 4 sind an der jeweiligen Seitenwand 3 befestigt.
Im Ausführungsbeispiel sind die Führungen 4 langgestreckte,
stabförmige Führungsstrukturen, die unmittelbar
an die jeweilige Seitenwand 3 angesetzt sind. Die Eingriffsstrukturen 5 sind ortsfest
und nicht drehbar angebracht, vorzugsweise an der jeweiligen Seitenwand 3 befestigt.
Die Eingriffsstrukturen 5 weisen zu der jeweiligen Seitenwand 3 einen
lichten Abstand auf und können sich insbesondere von einem
Ende der Seitenwand durchgehend bis zu dem gegenüberliegenden
Ende erstrecken. Vorzugsweise sind die Eingriffsstrukturen 5 zwischen
ihren stirnseitigen Enden frei tragend gelagert, so dass die Druckkomponenten
ungehindert von etwaigen Stützelementen oder Abstandshaltern über
die gesamte quer zu den Drehachsen der Druckzylinder 1 und 2 gemessene
Länge der Eingriffsstrukturen 5 und Breite der
Seitenwände 3 querbewegbar sind. Die Seitenwände 3 bilden
mit der jeweils zugeordneten Eingriffsstruktur 5 und der
jeweils zugeordneten Führung 4 je eines der eingangs
genannten Seitengestelle 3, 4, 5.
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Die
Druckzylinder 1 und 2 sind je über Schlitten 6 mit
den Eingriffsstrukturen 5 in einem Antriebseingriff und
mit den Führungen 4 in einem Führungseingriff.
Dabei bilden ein linker Schlitten 6 und ein rechter Schlitten 6 die
Lager für den Druckzylinder 1 und ein weiterer
linker Schlitten 6 und ein weiterer rechter Schlitten 6 die
beiden Lager für den Druckzylinder 2. Jeder Schlitten 6 ist
mit einem Eingriffsglied, im Ausführungsbeispiel eine Gewindemutter,
ausgestattet. Die Eingriffsglieder sind mit jeweils einer der Eingriffsstrukturen 5 in
einem Gewindeeingriff. Die Eingriffsglieder sind mit den Schlitten 6 jeweils
ortsfest, aber um die Gewindeachse drehbar verbunden. Auf jedem
der Schlitten 6 ist ferner jeweils ein Motor 8 montiert,
im Ausführungsbeispiel jeweils ein elektrischer Drehmotor.
Die Motoren 8 treiben je über einen eigenen Antriebsriemen 9,
vorzugsweise Zahnriemen, das Eingriffsglied des jeweiligen Schlittens 6 an.
Für die Querverlagerung der Druckzylinder 1 und 2 werden
der jeweils zugeordnete linke und rechte Motor 8 signaltechnisch
synchronisiert. Grundsätzlich würde pro Druckzylinder 1 und 2 je
ein Motor 8 nur auf einer Seite genügen. Um ein
Verkanten sicherer auszuschließen, wird der synchronisierte
Antrieb auf beiden Seiten jedoch bevorzugt. Um Relativdrehungen
zwischen den Eingriffsgliedern der Schlitten 6 und den
Eingriffsstrukturen 5 in eine Querbewegung umzuwandeln,
werden die Schlitten 6 längs den Führungen 4 in
Bezug auf die gemeinsame Gewindeachse der Eingriffsglieder und der
Eingriffsstrukturen 5 verdrehgesichert geradgeführt.
Für den Führungseingriff ist an den Schlitten 6 zur
jeweiligen Seitenwand 3 hin je eine Eingriffseinrichtung 7 gebildet. Jede
Eingriffseinrichtung 7 weist eine Negativform zu der Führungsstruktur
der Führung 4 auf, mit der sie in dem Führungseingriff
ist. Im Ausführungsbeispiel umgreifen die Eingriffseinrichtungen 7 die
jeweilige Führung 4.
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2 zeigt
die Anordnung der 1 in einer Seitenansicht. In
der Seitenansicht sind die Führungen 4 und die
Eingriffseinrichtungen 7 besser als in 1 erkennbar.
Die Führung 4 besteht bei beiden Seitengestellen
pro Eingriffsstruktur 5 jeweils aus zwei langgestreckten,
stabförmigen Führungsstrukturen, die im Ausführungsbeispiel
im Querschnitt rechteckig sind und von denen eine oberhalb und die andere
unterhalb von der jeweiligen Eingriffsstruktur 5 angeordnet
ist. Die Eingriffseinrichtung 7 besteht pro Schlitten 6 aus
zwei Eingriffsgliedern, welche wie bereits erwähnt je eine
der Führungsstrukturen der Führung 4 umgreifen
und im Querschnitt U-förmig sind. Die Führungen 4 übernehmen
nicht nur die Führungsfunktion, sondern auch die Stützfunktion,
indem die Druckzylinder 1 und 2 über
ihre Schlitten 6 und deren Eingriffseinrichtungen 7 auf
den Führungen 4 und somit an den Seitenwänden 3 abgestützt
sind, d. h. das Gewicht der Druckzylinder 1 und 2 wird über die
Führungen 4 in die Seitenwände 3 eingeleitet.
Die Verhältnisse im Führungseingriff können
auch umgekehrt werden, indem die Führungsstrukturen der Führungseinrichtung 4 die
Eingriffsglieder der Eingriffseinrichtung 7 umgreifen.
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3 zeigt
die Lagerung der Druckzylinder 1 und 2 an einem
ihrer beiden Stirnenden in einer perspektivischen Sicht.
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4 zeigt
den Schnitt A-A der 1. In dem Schnitt sind die Antriebsriemen 9 zu
erkennen, nämlich je ein Antriebsriemen 9 pro
Schlitten 6. Für den Drehantrieb verbindet pro
Schlitten 6 je ein Antriebsriemen 9 den Motor 8 des
Schlittens 6 mit dessen Eingriffsglied. Die Antriebsriemen 9 sind
Zahnriemen für eine schlupffreie Übertragung der
Drehbewegung.
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5 zeigt
den Schnitt B-B der 1. Die Schnittebene enthält
die Gewindeachse der Eingriffsstruktur 5. Die im Antriebseingriff,
nämlich Gewindeeingriff, mit der Eingriffsstruktur 5 befindlichen
Eingriffsglieder der Schlitten 6 sind mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet.
Die Eingriffsglieder 10 sind drehsteif mit Riemenrädern
für die Antriebsriemen 9 verbunden, im Ausführungsbeispiel
sitzt je ein Riemenrad fest auf einer äußeren
Umfangsfläche des jeweiligen Eingriffsglieds 10.
Jeder Schlitten 6 lagert sein Eingriffsglied 10 um
die Gewindeachse der Eingriffsstruktur 5 frei drehbar,
ansonsten jedoch ortsfest, insbesondere ortsfest in Längsrichtung
der Gewindeachse. Die Eingriffsstrukturen 5 weisen je über
ihre gesamte Länge ein Gewinde mit überall gleichem Drehsinn
und gleicher Steigung auf, so dass jeder der Schlitten 6 die
volle Eingriffsstrukturlänge abfahren kann, wenn kein weiterer
Schlitten 6 längs der gleichen Eingriffsstruktur 5 im
Wege stünde.
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In
den 1 bis 5 sind von der erfindungsgemäßen
Druckeinheit je nur die zwei den Druckspalt P bildenden Druckzylinder 1 und 2 mit
ihren links- und rechtsseitigen Schlitten 6 dargestellt. Das
zu diesen Druckkomponenten Gesagte gilt gleichermaßen auch
für die weiteren oder zumindest für einen Teil
der weiteren Druckkomponenten der gleichen Druckeinheit. So kann
beispielsweise jeder Formzylinder, jede Farbwerkskomponente und
auch jede Feuchtwerkskomponente, soweit solche vorhanden sind, in
gleicher Weise längs den beiden Eingriffsstrukturen 5 für
die Druckzylinder 1 und 2 und auch längs
den gleichen Führungen 4 quer bewegbar gelagert
sein. Jeder der Druckzylinder 1 und 2 bildet mit
seinen nachgeordneten, der Übertragung von Farbe oder Feuchte
auf den jeweiligen Druckzylinder 1 oder 2 dienenden
Druckkomponenten ein Druckwerk. Innerhalb der im Ausführungsbeispiel
angenommenen zwei Druckwerke der Druckeinheit können sämtliche
Druckkomponenten je mittels eines eigenen Paares von Schlitten 6 einzeln
querbewegbar gelagert sein. Alternativ können auch Gruppen
von Druckkomponenten gemeinsam an einem linksseitigen und einem
rechtsseitigen Schlitten angeordnet und dementsprechend gemeinsam
quer verfahrbar sein. Innerhalb derartige Gruppen ist ferner die
Bildung von Untergruppen denkbar, d. h. mittels der gemeinsamen
Schlitten sind zunächst die Druckkomponenten einer Gruppe
gemeinsam bewegbar, während die Gruppenschlitten je wieder
mit einer oder mehreren Führung(en) 4 und einer
oder mehreren Eingriffsstruktur(en) 5 ausgestattet sein
können, um die Druckkomponenten solch einer Gruppe einzeln oder
in Form von Untergruppen relativ zueinander und zu dem jeweiligen
Gruppenschlitten quer verfahren zu können.
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6 zeigt
einen Druckturm einer Rotationsdruckmaschine mit vier Druckeinheiten
der erfindungsgemäßen Art, die in dem Druckturm übereinander
angeordnet sind. In solch einem Druckturm kann eine Bahn insbesondere
alle vier Druckspalten nacheinander durchlaufen, um beidseitig mit
maximal vier unterschiedlichen Farben bedruckt zu werden. Die dem
Druckzylinder 1 zugeordneten Farbwerkskomponenten sind
mit 13 und die dem Druckzylinder 2 zugeordneten
Farbwerkskomponenten sind mit 14 bezeichnet. Bei den Farbwerkskomponenten 13 und 14 handelt
es sich um Walzen und einen Farbkasten. Die Druckzylinder 1 und 2 sowie
die Farbwerkskomponenten 13 und 14 sind innerhalb
jeder Druckeinheit längs den beiden gleichen Eingriffsstrukturen 5 und den
gleichen Führungen 4 der Druckeinheit quer bewegbar.
Im Ausführungsbeispiel spannen die Drehachsen der Druckzylinder 1 und 2 und
der Walzen 13 und 14 der beiden Farbwerke eine
gemeinsame Ebene auf. In einer Abwandlung könnten die gleichen Druckkomponenten 1, 2, 13 und 14 zwar
längs der gleichen linken Eingriffsstruktur 5 und
der gleichen rechten Eingriffsstruktur 5 sowie Führungen 4 bewegbar
angeordnet, aber die Drehachsen der Walzen 13 und 14 oder
eines Teils der Walzen 13 und 14 außerhalb
der Ebene der Drehachsen der Druckzylinder 1 und 2 angeordnet
sein. Die Druckeinheiten sind gleich, ebenso die Druckwerke untereinander, wobei
die Anordnung der Druckkomponente über die Bahn gesehen
gespiegelt ist.
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7 zeigt
den Druckturm der 6, wobei die Druckeinheiten
in unterschiedlichen Querschnittsebenen dargestellt sind. Die oberste
Druckeinheit ist allerdings nicht vollständig dargestellt.
Im Ausführungsbeispiel sind Farbwerkskomponenten 13 und 14 zusammen
mit Feuchtwerkskomponenten 17 innerhalb der einzelnen Druckwerke
je zu einer Gruppe von gemeinsam quer bewegbaren Druckkomponenten
zusammengefasst, indem die betreffenden Farbwerkskomponenten 13 und 14 pro
Farbwerk und Feuchtwerkskomponenten 17 des jeweils zugeordneten
Feuchtwerks an beiden Seiten je von einem gemeinsamen Schlitten 16 gelagert
werden. Im Ausführungsbeispiel sind pro Feuchtwerk sämtliche
Feuchtwerkskomponenten 17 und pro Farbwerk nur ein Teil
der jeweiligen Farbwerkskomponenten 13 und 14 an
solch einem gemeinsamen Gruppenschlitten 16 angeordnet.
Ein Farbkasten 13a und eine in den Farbkasten teilweise
eintauchende Walze sind pro Farbwerk jeweils an einem anderen gemeinsamen
Schlitten 16 angeordnet. Die den Druckzylindern 1 und 2 jeweils
zugeordneten Formzylinder sind mit 11 und 12 bezeichnet.
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Der
Formzylinder 12 der in 7 zweiten Druckeinheit
von unten und das zugeordnete Farb- und Feuchtwerks sind in einer
von dem zugeordneten Druckzylinder 2 weit abgerückten
Position gezeigt, in der aufgrund der dadurch verbesserten Zugänglichkeit
besonders einfach Wartungs- und Reparaturarbeiten oder auch ein
Austausch vorgenommen werden können. Anhand des in der
abgerückten Position befindlichen Farb- und Feuchtwerks
wird ferner angedeutet, dass die Komponenten oder ein Teil der Komponenten
des Farb- und Feuchtwerks anstatt längs der gleichen Führung 4 und
Eingriffsstruktur 5 auch längs einer nach unten
oder gegebenenfalls auch nach oben versetzten Führung 4 und
Eingriffsstruktur 5 querbewegbar angeordnet sein kann, um
beispielsweise die Breite des Turms senkrecht zur Bahn zu verringern,
womit allerdings eine Erhöhung des Druckturms einhergehen
kann. Obgleich in 7 nicht dargestellt, lässt
das in der abgerückten Position dargestellte Farb- und
Feuchtwerk ferner erkennen, dass es für Wartungs- oder
Reparaturarbeiten vorteilhaft sein kann, wenn eine oder mehrere Komponenten
des Druckwerks, beispielsweise Farbkomponenten 13, 13a, 14 oder
Feuchtwerkskomponenten 17, gegebenenfalls auch Zylinder 1, 2, 11, 12, zusätzlich
zu der durch den jeweiligen Schlitten 6 oder 16 gegebenen
Querbewegbarkeit am jeweiligen Schlitten 6 oder 16 längs
einer vertikal verlaufenden Eingriffsstruktur und Führung
auch vertikal bewegbar angeordnet ist oder sind. Auf diese Weise
können bestimmte Komponenten oder Komponentengruppen zusätzlich
auch noch vertikal verfahren werden, um die Zugänglichkeit
für Wartungs- und Reparaturarbeiten zu verbessern. Falls
wie anhand des in der ausgerückten Position dargestellten
Farb- und Feuchtwerks die Farbwerkskomponenten 13, 13a, 14 und die
Feuchtwerkskomponenten 17 oder ein Teil dieser Komponenten
an einem Schlitten 16 gelagert sind, der längs
einer parallel versetzten Führung 4 und Eingriffsstruktur 5 quer
bewegbar ist, können die betreffenden Komponenten an dem
Schlitten 16 ferner so angeordnet sein, dass sie einem
vollständigen Ausfahren einer näher zur Bahn angeordneten Druckwerkskomponente
nicht im Wege stehen und somit der Schlitten 16 oder gegebenenfalls
Einzelschlitten 6 für einen Austausch einer im
Druckwerk näher zur Bahn angeordneten Komponente im Seitengestell 3, 4, 5 verbleiben
kann oder können.
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8 zeigt
am Beispiel eines der Druckzylinder 1 eine modifizierte
Eingriffsstruktur 15 und ein angepasstes Eingriffsglied 20.
In diesem Ausführungsbeispiel sind die Eingriffsstruktur 5 durch
eine Zahnstange 15 und das Eingriffsglied 10 durch
eine mit der Zahnstange 15 im Zahneingriff befindliches Zahnrad 20 ersetzt.
Von diesen Unterschieden abgesehen entspricht die Lagerung jedoch
der des vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiels,
so dass auf die dortigen Ausführungen verwiesen werden kann.
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9 zeigt
einen Falzapparat und einen Falzüberbau mit Falzapparatkomponenten
und Überbaukomponenten, die wie am Beispiel der Druckeinheit
und des Druckturms erläutert an zwei Seitengestellen des
Falzapparats gelagert sind, die je eine Seitenwand 3, Führungen 4 und
Eingriffstrukturen, insbesondere die beschriebenen Spindeln 5 oder Zahnstangen 15,
umfassen oder aus diesen Teilen bestehen. Die jeweils zusammenwirkenden
Führungen 4 und Eingriffstrukturen, beispielsweise
Eingriffsstrukturen 5, sind in 9 zusammen
als gestrichelte, horizontale Linien dargestellt.
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Der
Falzapparat umfasst einen Schneidmesserzylinder 21, einen
Falzklappenzylinder 22 und ein Falzmesserzylinder 23.
Der Schneidmesserzylinder 21 und der Falzklappenzylinder 22 sind
beidseits je an einem eigenen Schlitten 6 längs
der gleichen Eingriffsstruktur 5 und der gleichen Führung 4 quer bewegbar
angeordnet. Der Falzmesserzylinder 23 ist längs
einer eigenen Führung 4 und Eingriffsstruktur 5 und
entsprechend zwei eigenen Schlitten 6 einzeln quer bewegbar
angeordnet, könnte alternativ aber auch mit der gleichen
Eingriffsstruktur 5 im Eingriff sein und von der gleichen
Führung 4 geführt werden, wie die beiden
Zylinder 21 und 22.
-
Der
Falzüberbau umfasst Paare von Zugwalzen 24, die
jeweils einem Längsfalz-Trichter T1 und
T2 nachgeordnet sind. Beispielhaft sind
zwei derartige Trichter und entsprechend diesen Trichtern nachgeordnete
Paare von Zugwalzen 24 dargestellt. Grundsätzlich
kann auch nur ein Trichter oder können mehr als zwei Trichter
mit der entsprechenden Anzahl zugeordneter Paare von Zugwalzen 24 vorgesehen sein.
Um die längs gefalzten Bahnen oder Bahnstränge
B1 und B2 auf den
Falzapparat zusammen führen zu können, ist dem
einen Paar von Zugwalzen 24 eine Umlenkwalze 25 nachgeordnet, über
die die betreffende Bahn oder Teilbahn B1 hinter
dem Paar von Zugwalzen 24 umgelenkt und über ein
weiteres Paar von Zugwalzen 24 mit der Bahn oder den Bahnsträngen
B2 zusammengeführt werden kann.
Die auf dem Bahnweg den Trichtern nächst folgenden Paare
von Zugwalzen 24 sind je mittels eigener Schlitten 6 längs der
gleichen Führung 4 und der gleichen Eingriffsstruktur 5 quer
bewegbar angeordnet, so dass diese Zugwalzen 24 einzeln
pro zusammenwirkenden Paar aufeinander zu und voneinander weg bewegt
werden können. Die Zugwalzen 24 des auf dem Bahnweg nachgeordneten
Zugwalzenpaars und die Umlenkwalze 25 sind ebenfalls je
mittels eigenen Schlitten 6 und längs einer gemeinsamen
Führung 4 und Eingriffsstruktur 5 quer
bewegbar angeordnet, wobei diese Führung 4 und
Eingriffsstruktur 5 parallel zu der Führung 4 und
der Eingriffsstruktur 5 der anderen Zugwalzen 24 angeordnet
ist.
-
- 1
- Druckzylinder
- 2
- Druckzylinder
- 3
- Seitenwand
- 4
- Führung
- 5
- Eingriffsstruktur
- 6
- Schlitten
- 7
- Eingriffseinrichtung
- 8
- Motor
- 9
- Antriebsriemen
- 10
- Eingriffsglied
- 11
- Formzylinder
- 12
- Formzylinder
- 13
- Farbwerkskomponente
- 13a
- Farbwerkskomponente,
Farbkasten
- 14
- Farbwerkskomponente
- 15
- Zahnstange
- 16
- Schlitten,
Gruppenschlitten
- 17
- Feuchtwerkskomponente
- 18
-
- 19
-
- 20
- Zahnrad
- 21
- Schneidmesserzylinder,
- 22
- Falzklappenzylinder
- 23
- Falzmesserzylinder
- 24
- Zugwalze
- 25
- Umlenkwalze
- B1
- Bahn
oder Bahnstränge
- B2
- Bahn
oder Bahnstränge
- P
- Druckspalt
- T1
- Trichter
- T2
- Trichter
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102004063944
A1 [0003]
- - DE 19937806 B4 [0003]
- - DE 10937806 B4 [0003]
- - EP 2004/013784 [0008, 0008]