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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung von Daten aus einem
Netzwerk, insbesondere aus dem Internet, auf ein Mobilfunkendgerät mittels
einer Datenverarbeitungsanlage, die mit dem Netzwerk in Verbindung
steht, von dort Daten mit gewünschte
Informationen herunterlädt
und an das Mobilfunkendgerät über ein
Mobilfunknetz überträgt.
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Stand der Technik
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Mobilfunkendgeräte sind über einen
sogenannten Internet-Applikationserver an ein globales Netzwerk,
zum Beispiel das Internet, anschließbar. Dabei werden die aus
dem Internet heruntergeladenen Daten in ein Mobilfunknetz eingespeist
und an das Mobilfunkendgerät übertragen.
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Nachteilig
bei den bekannten Verfahren ist es, dass die Datenmenge an die Übertragung über ein
Festnetz angepasst ist und große
Ausmaße
annehmen kann. Es wurden daher Verfahren entwickelt, mit denen die Übertragungsraten
im Mobilfunknetz erhöht
werden. Für
Videosequenzen und andere große
Datenmengen reichen die bisherigen Übertragungsraten im allgemeinen
jedoch immer noch nicht aus.
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Offenbarung der Erfindung
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Es
ist Aufgabe der Erfindung ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu schaffen, mit dem Informationen aus dem Internet oder vergleichbaren Netzwerken
in kürzerer
Zeit und mit einer geringeren Übertragungskapazität auf ein
Mobilfunkendgerät übertragen
werden können.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe mit einem Verfahren gelöst,
das gekennzeichnet ist durch die Schritte:
- (a)
Prüfen
der vollständig
heruntergeladenen Daten hinsichtlich der Redundanz zu Daten eines
in der Datenverarbeitungsanlage gespeicherten Datensatzes,
- (b) Speichern von Daten mit nicht-redundantem Informationsgehalt
in dem gespeicherten Datensatz und
- (c) Übertragen
nur der Daten mit nicht-redundantem Informationsgehalt auf das Mobilfunkendgerät.
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Mit
anderen Worten: Die Datenverarbeitungsanlage durchsucht das Netzwerk über konventionelle Übertragungswege
mit hohen Übertragungsraten.
Anschließend
werden die Daten aufbereitet und nur Daten mit nicht-redundantem
Informationsgehalt werden an das Mobilfunkendgerät übertragen.
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Insbesondere
bei Internet-Webseiten besteht ein großer Teil der Datenmenge aus
Layoutinformationen, sogenannten User-Frameworks. Aber auch Bilder,
Logos, Werbung, Balken, Links, Verzeichnisse und dergleichen kehren
auf Internetseiten wieder, unabhängig
von, zum Beispiel, Textinhalten. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis,
dass nicht nur die Internetseiten wiederkehrende Informationen umfassen,
sondern die Anwender auch Informationen der gleichen Anbieter mehrfach
aufrufen.
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Ein
Anbieter von Informationen verwendet im Internet üblicherweise
die gleichen User-Frameworks,
Bilder, Logos, Verzeichnisse etc. Bei einem Aufruf einer ähnlichen
Seite des gleichen Anbieters ändert
sich ggf. lediglich der Textinhalt. Die Datenverarbeitungsanlage,
welche die vollständigen
Daten aus dem Internet herunterlädt,
vergleicht die heruntergeladenen Daten mit bereits gespeicherten
Daten. Liegen redundante Daten vor, so brauchen diese nicht mehr über das
Mobilfunknetzwerk an das Mobilfunkendgerät übertragen werden, wenn sie
im Mobilfunkendgerät
bereits gespeichert sind.
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Auf
diese Weise werden Informationen nur einmal an das Mobilfunkendgerät übertragen.
Informationen, die bereits im Mobilfunkendgerät gespeichert sind, werden
nicht übertragen.
Damit werden geringere Datenmengen über das Mobilfunknetzwerk übertragen
ohne daß der
Informationsgehalt verringert wird. Das Herunterladen der vollständigen Datenmengen
vor der Verarbeitung erfolgt auf einem Übertragungsweg mit großer Übertragungskapazität.
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Vorzugsweise
umfasst der in der Datenverarbeitungsanlage gespeicherte Datensatz
ein Anwenderprofil und/oder eine Historie der bereits heruntergeladenen
Daten, die an die Daten mit nicht-redundantem Informationsgehalt
angepasst werden. Dann kann die Datenverarbeitungsanlage Daten,
die für
den jeweiligen Anwender relevant sind, auswählen und für die Übertragung an das Mobilfunkendgerät bereitstellen.
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Es
besteht weiterhin die Möglichkeit,
daß die Datenverarbeitungsanlage
eine weitere Auswahl der heruntergeladenen Daten entsprechend dem
Anwenderprofil und/oder der Historie der bereits heruntergeladenen
Daten vornimmt und ungeeignete Daten verwirft. Derartige ungeeignete
Daten können insbesondere
Werbung oder sonstige unerwünschte Daten
sein. Auch das schont den Übertragungsweg.
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In
einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung werden heruntergeladene
Videosequenzen mit der Datenverarbeitungsanlage in einen stehenden und
eine veränderlichen
Teil aufgeteilt, wobei nur der veränderliche Teil als Daten mit
nicht-redundantem Informationsgehalt
an das Mobilfunkendgerät übertragen
wird.
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Vorzugsweise
werden heruntergeladene Texte mit der Datenverarbeitungsanlage in
eine Textanteil und einen Layout-Anteil aufgeteilt, wobei nur der
Textanteil als Daten mit nicht-redundantem Informationsgehalt an
das Mobilfunkendgerät übertragen wird.
Im Umkehrschluß bedeutet
dies, dass die User-Frames einer Webseite einmal an das Mobilfunk-Endgerät übertragen
und dort gespeichert werden. Anschließend wird lediglich der Text übertragen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erstellt
die Datenverarbeitungsanlage eine Liste bevorzugter Netzwerk-Seiten
zur Speicherung im Mobilfunkendgerät. Aufgrund des Anwenderprofils
und/oder der Historie der aufgerufenen Webseiten wird die Liste
erstellt und dem Anwender angezeigt. Auf diese Weise findet er die
von ihm gewünschten
Informationen schneller.
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Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Ein Ausführungsbeispiel ist
nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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1 illustriert
die Übertragungswege
für Daten
aus dem Internet auf ein Mobilfunkendgerät.
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2 zeigt
schematisch eine typische Internetseite mit Layout- und Textanteilen.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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In 1 wird
mit 10 das Internet bezeichnet. Das Internet 10 stellt
ein globales Netzwerk dar, in dem eine Vielzahl von Informationen
in Form von Datensätzen
bereitgestellt werden, die Bilder, Texte, Videosequenzen, Töne etc.
repräsentieren.
Die Datensätze
können
auf Anforderung durch einen Browser aus dem Internet 10 auf
eine Datenverarbeitungsanlage 12 heruntergeladen werden
und an Endgeräten angezeigt
werden.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
sollen die Datensätze
auf einem Mobilfunkendgerät 14, zum
Beispiel einem Mobiltelefon angezeigt werden. Das Mobilfunkendgerät ist mit
einem Browser ausgestattet. Die Datenübertragung an das Mobilfunkendgerät 14 erfolgt über ein
Mobilfunknetz. Dies ist durch einen Pfeil 26 repräsentiert.
Die Datenübertragung vom
Internet 10 auf die Datenverarbeitungsanlage 12 erfolgt über einen
schnellen Übertragungsweg 16 mit hoher Übertragungskapazität. Ein solcher Übertragungsweg
ist üblicherweise
ein Festnetzanschluß herkömmlicher
Art.
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Vor
der Übertragung
von der als Applikationsserver dienenden Datenverarbeitungsanlage 12 über das
Mobilfunknetz 26 werden die Daten aufbereitet. Die Datenverarbeitungsanlage 12 ist
mit einem Proxy-Speicher 20 versehen. Das Mobilfunkendgerät ist mit
einem Speicher 18 versehen. Daten, die bereits auf das
Mobilfunkendgerät übertragen
wurden und dort gespeichert sind, brauchen nicht erneut auf das
Mobilfunkendgerät 14 übertragen
werden. Die Datenverarbeitungsanlage prüft daher die Daten vor der Übertragung
auf Redundanz und legt redundante Daten im Speicher 20 ab.
Die nicht-redundanten Daten werden auf das Mobilfunkendgerät übertragen und
dort angezeigt. Ferner werden die übertragenen Daten auf dem Speicher 18 für zukünftige Anwendungen
abgelegt.
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In 2 ist
schematisch eine Internetseite dargestellt. Wenn ein Aufruf einer
Internetseite erfolgt, die das gleiche Layout wie eine zuvor aufgerufene
Seite aufweist, zum Beispiel weil es sich um eine Seite des gleichen
Anbieters handelt, werden die Layoutinformationen nicht mehr vom
Applikationsserver 12 auf das Mobilfunkendgerät übertragen. Der
Applikationsserver 12 vergleicht die Daten, die auf dem
schnellen Übertragungsweg
aus dem Internet heruntergeladen wurden mit den im Proxy-Speicher 20 abgelegten
Daten. Dies ist durch Pfeile 24 und 22 repräsentiert.
Nur nicht-redundante Nutzdaten, werden dann über das Mobilfunknetz 26 auf
das Mobilfunkendgerät 14 übertragen.
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Redundante
Daten sind in 2 die Menüleiste 38, ein Logo 34 und
diverse Links 30. Auch das Layout z.B. einer Titelzeile 36 kann
zu redundanten gehören.
Ein Text 32 hingegen variiert regelmäßig. In dem Mobilfunkendgerät sind bereits
die Layout-Daten 38, 34 und 30 dieses
Anbieters aufgrund eines früheren
Aufrufs im Speicher 18 gespeichert. Im Mobilfunkendgerät werden
diese gespeicherten Layout-Daten mit den neu übertragenen Daten zur vollständigen Information
zusammengesetzt und angezeigt.
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Beispiele
für solche
Layout-Daten sind etwa die User-Frames von Banken, Internet-Auktionen, Telefonbüchern und
dergleichen. So ändern
sich bei Banken lediglich die Kontoinhalte, bei Internetauktionen
lediglich die Texte und Bilder zu versteigerten Objekten und bei
Telefonbüchern
nur die Namen und Telefonnummern. Diese sich ändernden Daten stellen Nutzdaten
dar, die jedesmal übertragen
werden. Die Anzeige von Menüleisten,
Graphiken, Logos und dergleichen, die auf fast jeder Internetseite
zu finden sind, bleiben bei derlei Anwendungen üblicherweise gleich. Die redundanten
Daten werden im Speicher 18 gespeichert und bei Bedarf
mit den Nutzdaten zur vollständigen
Anwendung zusammengesetzt. Insbesondere bei HTML-Formaten (auch
bei ASP- und JSP-Seiten), die im Internet verbreitet sind, eignet sich
die Trennung der Nutzdaten von den Frameworks zur Reduzierung der Übertragungsvolumen.
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Auch
bei der Übertragung
von Videosequenzen besteht die Möglichkeit
der Optimierung der Datenübertragung.
Bilder mit redundanten Inhalten, etwa ein stehender Hintergrund,
können
in einen veränderlichen
Nutzdatenanteil und einen beständigen Datenanteil
aufgeteilt werden. Der beständige
Datenanteil wird ebenfalls nur einmal über das Mobilfunknetz auf das
Mobilfunkendgerät übertragen.
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Zur
weiteren Verringerung des Übertragungsvolumens
durch Internetanwendungen auf Mobilfunkendgeräten werden die Frameworks besonders
beliebter Anwendungen bereits vorab in dem Speicher 18 des
Mobilfunkendgeräts
gespeichert. Diese Frameworks müssen
dann überhaupt
nicht über
das Mobilfunknetz auf das Mobilfunkendgerät übertragen werden.
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Besonders
vorteilhaft ist die Anfrage des Browsers im Mobilfunkendgerät 14 über den
Proxy 20 des Applikationsservers 12. Bei einer
wiederholten Anfrage brauchen dann keinerlei Daten aus dem Internet 10 heruntergeladen
werden.
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Die
Verarbeitung der Daten im Applikationsserver vor der Übertragung
zum Mobilfunkendgerät schafft
eine wesentliche Reduzierung der Übertragungsmengen. Dadurch
wird das Mobilfunknetz weniger belastet. Die Nutzdaten können schneller übertragen
werden.