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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Betätigung von zu öffnenden Einrichtungen, beispielsweise Türen oder Fenstern, eines Kraftfahrzeugs sowie ein entsprechend ausgestaltetes Kraftfahrzeug.
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Die
EP 1 099 812 A2 offenbart eine Steuerung zum Öffnen bzw. Schließen eines Teils eines Fahrzeugs. Dabei wird ein Fenster des Fahrzeugs automatisch geöffnet, wenn sich ein Benutzer mit einer tragbaren Einheit dem Fahrzeug nähert. Diese Funktion, mit der ein Fenster irgendeiner Tür des Fahrzeugs geöffnet werden kann, kann über einen Schalter deaktiviert werden.
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Nach dem Stand der Technik sind zur Betätigung von zu öffnenden Einrichtungen eines Kraftfahrzeugs bei einem Keyless-Entry-System, wie beispielsweise Türen oder Fenstern, Mehrsensorsysteme bekannt, mit welchen über ein bestimmtes Signal ein Befehl zum Öffnen und über ein anderes Signal ein Befehl zum Schließen übermittelt werden kann. Darüber hinaus ist nach dem Stand der Technik auch ein System bzw. eine Vorrichtung bekannt, bei welcher die zu öffnenden Einrichtungen eines Kraftfahrzeugs mit einem Sensor bzw. Schalter angesprochen werden, welcher nur ein Signal aussendet. Diese mit einem Schalter arbeitende Vorrichtung hat aufgrund ihrer Einfachheit Vorteile gegenüber dem Mehrsensorsystem, weist aber aufgrund dieser Einfachheit heutzutage auch Nachteile hinsichtlich eines Komforts auf.
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Daher ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, dass mit einem Schalter arbeitende System zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1, eine Vorrichtung gemäß Anspruch 11 und durch ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 17 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren vorteilhafte und bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
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Es wird ein Verfahren zur Betätigung von zu öffnenden Einrichtungen, z.B. Türen, Fenstern oder Schiebedächern, eines Kraftfahrzeugs über einen Schalter des Kraftfahrzeugs bereitgestellt. Dabei wird nur dann ein Signal an ein Steuergerät des Kraftfahrzeugs gesendet, wenn der Schalter betätigt wird, d.h. es wird bei einer Betätigung des Schalters immer dasselbe Signal (und nicht mehrere verschiedene Signale, wie beim Mehrsensorsystem) gesendet. Wenn der Schalter betätigt wird, wird eine Menge der Einrichtungen in Abhängigkeit von einem Zustand dieser Menge der Einrichtungen (z.B. Zustand einer Zentralverriegelung bzgl. einer oder mehreren Türen oder des gesamten Fahrzeugs) betätigt, wobei der Zustand einen Öffnungszustand bzw. Schließzustand der jeweiligen Einrichtungen beschreibt. Da es sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren um ein Verfahren für ein Keyless-Entry-System (KESSY) handelt, nimmt das Steuergerät nur dann eine Betätigung der Einrichtungen vor, wenn es ein Identitätssignal einer berechtigten Person empfangen hat. Dabei können bestimmte Betätigungsarten, z.B. Öffnen oder Schließen, der Einrichtungen deaktiviert werden.
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Indem bestimmte Betätigungsarten deaktiviert werden können, kann beispielsweise ein Schalter an einer hinteren Tür eines Kraftfahrzeugs z.B. mittels eines Steuergeräts derart konfiguriert werden, dass durch eine Betätigung dieses Schalters nur Schließ-Funktionen bzw. Verriegel-Funktionen ausgeführt werden können. Damit ist es an der hinteren Tür nicht möglich, die Tür selbst oder irgendeine andere Einrichtung des Kraftfahrzeugs zu öffnen. Dies ist zum Beispiel dann vorteilhaft, wenn diese Tür meist von Kindern benutzt wird, umso zu verhindern, dass die Kinder die hintere Tür (oder weitere Türen) wieder öffnen, wenn der Fahrer das Kraftfahrzeug gerade mit einem Schalter an der Fahrertür verriegelt hat.
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Insbesondere wird bei einer Betätigung des Schalters die Menge der Einrichtungen, beispielsweise eine Tür, geöffnet bzw. entriegelt, wenn sie geschlossen bzw. verriegelt ist und geschlossen bzw. verriegelt, wenn sie geöffnet bzw. entriegelt ist.
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Darüber hinaus wird dann, wenn durch die Betätigung des Schalters eigentlich eine deaktivierte Betätigungsart vorgenommen werden sollte, vorteilhafter Weise keine Betätigung vorgenommen.
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Wenn also der bereits oben erwähnte Schalter an der geschlossenen hinteren Tür betätigt wird, wird das Steuergerät keine Operation, also auch kein erneutes Schließen, durch. Dies hat den Vorteil, dass nicht unnötigerweise Energie für einen überflüssigen Betriebsvorgang vergeudet wird.
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Gemäß einer Ausführungsform kann eine Betätigung des Schalters über eine vorbestimmte Zeitdauer hinaus bei einem geöffneten Zustand der Menge der Einrichtungen und bei einem deaktivierten Schließen dazu führen, dass eine weitere Menge der Einrichtungen (z.B. Fenster) geöffnet wird. Genauso ist es möglich, dass bei einer Betätigung des Schalters über eine vorbestimmte Zeitdauer hinaus bei einem geschlossenen Zustand der Menge der Einrichtungen und bei einem deaktivierten Öffnen, eine weitere Menge der Einrichtungen (z.B. Fenster) geschlossen wird.
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Wenn also der bereits mehrfach erwähnte Schalter an der geschlossenen hinteren Tür länger als die vorbestimmte Zeitdauer betätigt wird, kann das Steuergerät derart konfiguriert sein, dass es alle Fenster und ein Schiebedach des Kraftfahrzeugs schließt, was auch als Komfortschließen bekannt ist. In ähnlicher Weise kann bei einer Betätigung des Schalters an der geöffneten hinteren Tür länger als die vorbestimmte Zeitdauer, wenn der Schalter nur zum Öffnen aktivierbar ist, das Steuergerät alle Fenster und das Schiebedach des Kraftfahrzeugs öffnen, was auch als Komfortöffnen bekannt ist. Natürlich kann das Steuergerät auch derart konfiguriert sein, dass es anstelle des Öffnens oder Schließens aller Fenster und des Schiebedachs nur bestimmte Fenster, vielleicht auch nur das Fenster der hinteren Tür, öffnet oder schließt.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Betätigung von zu öffnenden Einrichtungen eines Kraftfahrzeugs bereitgestellt, wobei genau wie bei dem vorab beschriebenen Verfahren nur ein Signal an das Steuergerät des Kraftfahrzeugs gesendet wird, wenn und solange der Schalter betätigt wird. Auch dieses erfindungsgemäße Verfahren ist ein Verfahren für einen Keyless-Entry-System (KESSY), so dass eine Betätigung der Einrichtungen über den Schalter nur möglich ist, wenn das Steuergerät ein Identitätssignal einer berechtigten Person empfängt. Im Gegensatz zu dem vorab beschriebenen Verfahren erfolgt die Betätigung der Einrichtung allerdings unabhängig vom Zustand der Einrichtungen, also beispielsweise unabhängig davon, ob sie geöffnet oder geschlossen sind. Anstelle des Zustands wird ein Betätigungsmuster des Schalters ausgewertet, welches durch eine Anzahl von Einzelbetätigungen und eine Dauer der jeweiligen Einzelbetätigung bestimmt wird. Dabei beginnt eine Einzelbetätigung, wenn der Schalter betätigt wird, und endet, sobald der Schalter nicht mehr betätigt wird. Ein Betätigungsmuster endet, wenn der Schalter eine vorbestimmte Endzeitdauer lang nicht betätigt wird oder wenn nach einer Unterbrechung der Betätigung des Schalters kein dem Steuergerät bekanntes Betätigungsmuster mehr existiert, welches noch eine weitere Einzelbetätigung umfasst.
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Indem anstelle des Zustands der Einrichtungen das Betätigungsmuster ausgewertet wird und abhängig davon die Betätigungsart der Einrichtungen bestimmt wird, wird die Wahrscheinlichkeit von Fehlbedienungen deutlich reduziert. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist, dass eine Bedienperson durch die Betätigung des Schalters sicher eine Betätigungsart bestimmen kann, also beispielsweise sicher alle Türen des Fahrzeugs schließen, kann, auch wenn die Bedienperson in diesem Moment den Zustand des Fahrzeugs nicht kennt. Damit sorgt das erfindungsgemäße Verfahren für eine (gerade für eine Bedienperson) schlüssige und aus Sicherheitsaspekten zulässigen Bedienphilosophie insbesondere für die Funktionen Entriegeln, Verriegeln, SAFEn und EntSAFEn.
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Ein bestimmtes Betätigungsmuster kann dabei mit einem Buchstaben aus einem Morsealphabet verglichen werden (bis auf die Dauerbetätigung, welche es beim Morsen nicht gibt), so dass die Anzahl der möglichen verschiedenen Betätigungsmuster beliebig groß gewählt werden kann, da es beliebig viele Kombinationen von kurzen und langen Einzelbetätigungen gibt. Damit ist es erfindungsgemäß auch mit nur einem Schalter bzw. einem Signal möglich, die komplette Funktionsbreite eines Mehrsensorsystems darzustellen.
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Dabei kann eine kurze Einzelbetätigung mit einer Dauer, welche unterhalb einer ersten Zeitdauer liegt, zum Öffnen einer Menge der Einrichtungen, beispielsweise zum Öffnen der Tür, an welcher der Schalter angebracht ist, führen. Oder eine lange Einzelbetätigung mit einer Dauer, welcher oberhalb der ersten Zeitdauer aber unterhalb einer zweiten Zeitdauer liegt, kann zum Schließen der Menge der Einrichtungen, beispielsweise zum Schließen der Tür, an welcher der Schalter angebracht ist, führen.
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Mit zwei kurzen Einzelbetätigungen mit einer jeweiligen Dauer, welche unterhalb der ersten Zeitdauer liegt, kann eine weitere Menge der Einrichtungen geöffnet werden, beispielsweise können nach zwei kurzen Einzelbetätigungen alle Türen des Kraftfahrzeugs entriegelt werden. Mit zwei langen Einzelbetätigungen, wobei die jeweilige Einzelbetätigung länger als die erste Zeitdauer aber kürzer als die zweite Zeitdauer andauert, kann die weitere Menge der Einrichtungen geschlossen werden, beispielsweise können nach zwei langen Einzelbetätigungen alle Türen des Kraftfahrzeugs verriegelt werden.
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Beispielsweise kann bei einem Betätigungsmuster, welches aus einer ersten kurzen Einzelbetätigung und einer zweiten sehr langen Einzelbetätigung besteht, alle Fenster und ein Schiebedach des Kraftfahrzeugs geöffnet werden. In ähnlicher Weise können bei einem Betätigungsmuster, welches aus einem ersten langen Einzelbetätigung und einer zweiten sehr langen Einzelbetätigung besteht, alle Fenster und das Schiebedach des Kraftfahrzeugs geschlossen werden.
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Natürlich kann das Steuergerät auch derart konfiguriert werden, dass bei einer entsprechenden Betätigung des Schalters nicht nur eine Tür entriegelt bzw. verriegelt wird, sondern alle Türen einer Seite des Kraftfahrzeugs oder alle hinteren Türen oder alle vorderen Türen entriegelt bzw. verriegelt werden. In ähnlicher Weise können anstelle, dass alle Türen entriegelt bzw. verriegelt werden, nur eine bestimmte Menge von Türen, beispielsweise alle Türen bis auf die Türen hinten rechts, entriegelt bzw. verriegelt werden. Genauso ist es denkbar, dass das Verriegeln einer Tür oder einer bestimmten Menge von Türen ein SAFEn der entsprechenden Türen umfasst. Dabei unterscheidet sich das SAFEn von dem Verriegeln der Türen dadurch, dass eine geSAFEte Tür nicht von innen geöffnet werden kann, bevor sie nicht entSAFEt wird.
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Selbstverständlich kann das hier diskutierte erfindungsgemäße Verfahren auch mit mehreren Schaltern des Kraftfahrzeugs arbeiten. Dabei ist jedem Schalter eine jeweilige erste Menge der Vorrichtungen zugeordnet, beispielsweise kann diese erste Menge die jeweilige Tür sein, an welcher der jeweilige Schalter angebracht ist. Dabei sendet jeder Schalter ein individuelles Signal an das Steuergerät, so dass das Steuergerät erkennen kann, von welchem Schalter ein Signal gesendet wurde.
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Es wird auch eine Vorrichtung zur Betätigung von zu öffnenden Einrichtungen eines Kraftfahrzeugs bereitgestellt. Diese Vorrichtung umfasst einen Schalter und ein Steuergerät. Dabei sendet der Schalter nur ein Signal an das Steuergerät, wenn und solange der Schalter betätigt wird, wie dies auch bei den vorab beschriebenen Verfahren der Fall war. Abhängig von dem Zustand einer Menge der Einrichtungen betätigt das Steuergerät diese Menge, wenn das Steuergerät das Signal empfängt. Da das Steuergerät Bestandteil eines Keyless-Entry-Systems ist, betätigt das Steuergerät die Einrichtungen nur, wenn das Steuergerät ein Identitätssignal einer berechtigten Person empfangen hat. Dabei ist das Steuergerät derart konfigurierbar, dass bestimmte Betätigungsarten, wie z.B. Öffnen der Einrichtungen und Schließen der Einrichtungen, deaktivierbar sind.
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Die Vorteile dieser Vorrichtung wurden bereits vorab bei der Beschreibung des entsprechenden Verfahrens diskutiert, weshalb sie hier nicht wiederholt werden.
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Darüber hinaus wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zur Betätigung von zu öffnenden Einrichtungen eines Kraftfahrzeugs bereitgestellt, welche einen Schalter und ein Steuergerät umfasst. Genau wie bei der vorab beschriebenen Vorrichtung sendet der Schalter nur ein Signal an das Steuergerät, wenn und solange der Schalter betätigt wird. Auch bei dieser Vorrichtung ist das Steuergerät Bestandteil eines Keyless-Entry-Systems, so dass das Steuergerät die Einrichtungen nur betätigt, wenn das Steuergerät ein Identitätssignal einer berechtigten Person empfängt. Im Gegensatz zu der vorab beschriebenen Vorrichtung erfolgt die Betätigung der Einrichtungen von dem Steuergerät unabhängig von dem Zustand der Einrichtungen. Abhängig von einem Signalmuster des von dem Schalter empfangenen Signals bestimmt das Steuergerät die Betätigungsart und betätigt die dem Schalter entsprechende Menge der Einrichtungen gemäß dieser Betätigungsarten. Das Signalmuster wird dabei durch eine Anzahl von Signalpulsen und eine Dauer der jeweiligen Signalpulse bestimmt, wie es vorab bei dem entsprechenden erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben ist.
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Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht nur einen Schalter, sondern auch mehrere Schalter umfassen. Dabei ordnet das Steuergerät jedem Schalter eine jeweilige Menge der Einrichtungen zu. Darüber hinaus ist die Vorrichtung derart ausgelegt, dass das Steuergerät erkennt, ob ein Schalter und welcher Schalter betätigt wird.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch ein Kraftfahrzeug bereitgestellt, welches die vorab beschriebene erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst.
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Die vorliegende Erfindung ist insbesondere dafür geeignet, mit einem oder mehreren kapazitiven Sensoren arbeitende Zugangssysteme für ein Kraftfahrzeug zu verbessern. Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung jedoch nicht auf diesen bevorzugten Einsatzbereich beschränkt, sondern kann beispielsweise auch für mit Funkfernbedienungen arbeitende Zugangssysteme eingesetzt werden.
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung mit Bezug auf die angefügten Zeichnungen dargestellt.
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1 stellt ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug dar, welches eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Betätigung von zu öffnenden Einrichtungen umfasst.
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2 stellt schematisch verschiedene Betätigungsmuster zur Betätigung von zu öffnenden Einrichtungen gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Verfahrens zur Betätigung von zu öffnenden Einrichtungen dar.
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3 stellt Bezug nehmend auf 2 weitere Betätigungsmuster dar.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 1 dargestellt, welches vier Türen 4 aufweist, wobei an jedem Türgriff bei den vier Türen 4 ein kapazitiver Sensor 2 angebracht ist. Darüber hinaus weist jede Tür 4 ein Fenster 5 auf. Wenn der jeweilige kapazitive Sensor 2 entsprechend berührt wird, sendet der jeweilige kapazitive Sensor 2 ein Signal an ein Steuergerät 3 (KESSY-Steuergerät) des Kraftfahrzeugs 1.
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Im Folgenden wird eine erste Ausführungsform mit Hilfe der 1 beschrieben. Wenn der kapazitive Sensor 2 einer hinteren Tür 4 (bei 1 der hinteren Tür 4 hinten links) berührt wird und das Steuergerät 3 ein Identitätssignal einer berechtigten Person empfängt, entriegelt das Steuergerät 3 die entsprechende hintere Tür 4, vorausgesetzt die Tür 4 war vorher verriegelt. Wird dagegen der kapazitive Sensor 2 der hinteren Tür 4 kurz berührt, wenn die Tür bereits entriegelt ist, passiert nichts, da das Steuergerät 3 derart konfiguriert ist, dass das Verriegeln bzw. Schließen der hinteren Tür für ein Signal, welches von dem kapazitiven Sensor 2 dieser Tür 4 kommt, deaktiviert ist.
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Die Voraussetzung, dass das Identitätssignal einer berechtigten Person empfangen wird, was eine Voraussetzung dafür ist, dass das Steuergerät 3 überhaupt irgendeine Aktivität an den Türen 4 oder Fenstern 5 veranlasst, wird bei den folgenden Beispielen vorausgesetzt und nicht mehr explizit erwähnt.
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Wird der kapazitive Sensor 2 der Tür 4 hinten links über einen entsprechenden langen Zeitraum berührt, wenn diese Tür 4 bereits entriegelt ist, so veranlasst das Steuergerät 3 bei dieser Ausführungsform, dass das Fenster 5 dieser Tür 4 geöffnet wird.
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Empfängt das Steuergerät 3 ein Signal des kapazitiven Sensors 2 der Fahrertür (vorn links), so veranlasst das Steuergerät 3, dass alle Türen entriegelt werden, wenn sie sich vorher im Zustand „verriegelt“ befanden, und dass alle Türen verriegelt werden, wenn sie sich vorher in dem Zustand „entriegelt“ befanden. Wird der kapazitive Sensor 2 der Fahrertür 4 über einen längeren Zeitraum berührt, veranlasst das Steuergerät 3 bei dieser Ausführungsform, dass alle Fenster 5 geöffnet werden, wenn sich die Türen 4 vorher in dem Zustand „entriegelt“ befanden, und dass alle Fenster 5 geschlossen werden, wenn sich die Türen 4 vorher in dem Zustand „verriegelt“ befanden.
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Natürlich sind auch Ausführungsformen denkbar, wobei das Steuergerät 3 derart konfiguriert ist, dass ein Signal des kapazitiven Sensors 2 der Fahrertür nur zu einem Verriegeln oder Entriegeln der Fahrertür (oder der Fahrertür und der Beifahrertür) führt und bei einer längeren Betätigung nur zu einem Öffnen oder Schließen des Fensters der Fahrertür (oder der Fenster der Fahrertür und der Beifahrertür) führt. In ähnlicher Weise könnten auch für die Fahrertür bestimmte Betätigungsarten (z.B. ein Verriegeln) deaktiviert sein.
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Zur Deaktivierung oder Aktivierung von Betätigungsarten (z.B. Entriegeln oder Verriegeln) ist kein Hardware- oder Software-Overhead im Türgriff oder beim kapazitiven Sensor 2 erforderlich, da die Aktivierung oder Deaktivierung für jeden kapazitiven Sensor 2 durch eine Parametrierung oder Codierung des Steuergeräts 3 durchgeführt wird.
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Im Folgenden wird eine erfindungsgemäße Ausführungsform ebenfalls mit Bezug auf 1 aber auch mit 2 und 3 beschrieben.
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Im Gegensatz zu der ersten Ausführungsform wertet das Steuergerät 3 bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform nicht den Zustand der Türen 4 aus, um zu entscheiden, ob bei dem Empfang eines Signals von einem kapazitiven Sensor 2 die Tür oder das Fenster 5 zu entriegeln oder zu verriegeln bzw. zu öffnen oder zu schließen ist. Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform wertet das Steuergerät 3 ein Betätigungsmuster des von dem kapazitiven Sensor 2 empfangenen Signals aus. In den 2 und 3 sind diejenigen Betätigungsmuster 11 dargestellt, welche bei der zweiten Ausführungsform von dem Steuergerät 3 erfasst werden können. Jedes dieser Betätigungsmuster 11 setzt sich dabei aus einer Menge von Einzelbetätigungen 12–14 zusammen. Dabei beginnt eine Einzelbetätigung 12–14, wenn der entsprechende kapazitive Sensor 2 berührt wird bzw. ein kapazitiver Sensor 2 beginnt, das Signal zu dem Steuergerät 3 zu senden. In ähnlicher Weise endet eine Einzelbetätigung 12–14, wenn der entsprechende kapazitive Sensor 2 nicht mehr berührt wird, bzw. der kapazitiver Sensor 2 damit aufhört, das Signal zu dem Steuergerät 3 zu senden.
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Zur Ermittlung, welches von verschiedenen möglichen Betätigungsmustern 11 vorliegt, beginnt das Steuergerät 3 mit einer Einzelbetätigung 12–14 und endet, wenn entweder eine vorbestimmte Endzeitdauer nach einer Beendigung einer Einzelbetätigung 12–14 überschritten ist, ohne dass eine weitere Einzelbetätigung 12–14 von dem entsprechenden kapazitiven Sensor 2 erfasst worden ist, oder, wenn durch die Beendigung der letzten Einzelbetätigung 12-14 ein gültiges Betätigungsmuster 11 vorliegt, es aber kein weiteres gültiges Betätigungsmustern 11 gibt, welches eine weitere Einzelbetätigung umfasst. Wenn z.B. zwei kurze Einzelbetätigungen (wie in 2 links) erfasst worden sind, erkennt das Steuergerät 3 sofort nach Beendigung der zweiten Einzelbetätigung 12, dass entsprechende Betätigungsmuster 11, da es kein gültiges Betätigungsmuster, welches aus drei Einzelbetätigungen 12–14 besteht, gibt. Im Gegensatz dazu muss das Steuergerät 3 die vorbestimmte Zeitspanne warten, wenn es erst eine kurze Einzelbetätigung 12 erfasst hat (siehe 3 links) da es mehrere gültige Betätigungsmuster 11 gibt, welche mit einer kurzen Einzelbetätigung 12 beginnen.
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In 2 und 3 sind die sechs bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform gültigen Betätigungsmuster 11 dargestellt. Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform liegt eine kurze Einzelbetätigung 12 vor, wenn die Dauer der Einzelbetätigung 12, unterhalb einer ersten Zeitdauer liegt. Eine lange Einzelbetätigung 13 liegt vor, wenn die Einzelbetätigung weniger als eine zweite Zeitdauer, aber länger als die erste Zeitdauer andauert. Schließlich liegt eine Dauerbetätigung 14 vor, wenn die Einzelbetätigung 14 länger als die zweite Zeitdauer andauert.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform ist das Steuergerät 3 derart konfiguriert, dass das Steuergerät 3 bei Empfang eines Betätigungsmusters 11 von einem kapazitiven Sensor 2, welches nur eine kurze Einzelbetätigung 12 umfasst (siehe 2 Mitte, links), die entsprechende Tür 4 (an welcher der kapazitiver Sensor 2 angebracht ist) entriegelt. Bei einem Empfang eines Betätigungsmusters 11, welches nur eine lange Einzelbetätigung 13 umfasst (siehe 2 Mitte, rechts), verriegelt das Steuergerät 3 die entsprechende Tür 4. Empfängt das Steuergerät 3 von einem kapazitiven Sensor 2 ein Betätigungsmuster 11, welches zwei kurze Einzelbetätigungen 12 umfasst (siehe 2 links), veranlasst das Steuergerät 3 eine Gesamtentriegelung des Kraftfahrzeugs 1, d.h. alle Türen 4 werden entriegelt. Wenn das Steuergerät 3 ein Betätigungsmuster 11 erfasst, welches zwei lange Einzelbetätigungen 13 umfasst (siehe 2 rechts), veranlasst das Steuergerät 3 ein SAFEn. Damit werden alle Türen 4 des Kraftfahrzeugs 1 derart verriegelt, dass ein Öffnen der Türen 4 vom Innenraum des Kraftfahrzeugs 1 nicht möglich ist. Wenn das Steuergerät 3 ein Betätigungsmuster 11 empfängt, welches aus einer kurzen Einzelbetätigung 12 gefolgt von einer Dauerbetätigung 14 besteht (siehe 3 links), veranlasst das Steuergerät 3, dass alle Fenster 5 des Kraftfahrzeugs 1 geöffnet werden, was auch als Komfortöffnen bekannt ist. In quasi entgegengesetzter Weise veranlasst das Steuergerät 3, dass alle Fenster 5 geschlossen werden, was auch als Komfortschließen bekannt ist, wenn es ein Betätigungsmuster 11 erfasst, welches aus einer langen Einzelbetätigung 13 gefolgt von einer Dauerbetätigung 14 besteht (siehe 3 rechts). Das Komfortöffnen und/oder das Komfortschließen kann deaktiviert werden, so dass das entsprechende Betätigungsmuster zu keiner Operation des Steuergeräts 3 führt.
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Damit eine klarere Trennung zwischen kurzer und langer Einzelbetätigung und zwischen langer Einzelbetätigung und Dauerbetätigung vorliegt, kann eine kurze Einzelbetätigung derart definiert werden, dass ihre Dauer kürzer als eine erste Zeitdauer (z.B. 0,75 s) ist, während die Dauer der langen Betätigung länger als eine zweite Zeitdauer (z.B. 1 s) aber kürzer als eine dritte Zeitdauer (z.B. 1,5 s) ist, wobei eine Dauerbetätigung eine Dauer von länger als eine vierte Zeitdauer (z.B. 2 s) aufweist. Dabei ist die zweite Zeitdauer länger als die erste, die dritte länger als die zweite und die vierte länger als die dritte Zeitdauer. Damit ist der Unterschied zwischen der kurzen und der langen Einzelbetätigung und zwischen der langer Einzelbetätigung und der Dauerbetätigung nicht mehr fließend bzw. größer, als wenn die maximale Zeitdauer der kurzen Einzelbetätigung (langen Einzelbetätigung) nahezu gleich der minimalen Zeitdauer der langen Einzelbetätigung (Dauerbetätigung) ist, wie dies bei der vorab beschriebenen zweiten Ausführungsform der Fall ist. Durch diesen größeren Unterschied wird ein Fehlbedienung (z.B. Bedienperson möchte lange Einzelbetätigung ausführen, führt aber eine kurze Einzelbetätigung aus) unwahrscheinlicher. Wenn die Dauer einer Einzelbetätigung länger als die erste Zeitdauer aber kürzer als die zweite Zeitdauer oder länger als die dritte Zeitdauer aber kürzer als die vierte Zeitdauer ist, handelt es sich um eine ungültige Einzelbestätigung und somit um ein ungültiges Betätigungsmuster, was zu keiner Operation des Steuergeräts 3 führt.
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Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Ausführungsform liegt in der klaren Trennung zwischen Verriegelungsvorgängen (oder Schließvorgängen) und Entriegelungsvorgängen (oder Öffnungsvorgängen), da Verriegelungsvorgänge immer mit einer kurzen Einzelbetätigung beginnen, während Entriegelungsvorgänge immer mit einer langen Einzelbetätigung beginnen. Ein weiterer Vorteil besteht in der klaren Trennung zwischen normalen Entriegelungs- bzw. Verriegelungsvorgängen und zusätzlichen Entriegelungs- bzw. Verriegelungsvorgängen, da die zusätzlichen Vorgänge immer zwei Einzelbetätigungen voraussetzen, so dass ein solcher zusätzlicher Vorgang eine bewusste Betätigung des kapazitiven Sensors voraussetzt.
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Da bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform nicht bei mehreren aufeinander folgenden Berührungen des kapazitiven Sensors 2 zwischen Verriegeln und Entriegeln der Tür getoggelt bzw. gewechselt wird, wie dies nach dem Stand der Technik erfolgt, führt auch beispielsweise eine Reinigung des Türgriffs mit einem Hochdruckreiniger, wobei der kapazitive Sensor häufig schaltet, nicht zu einem pausenlosen Wechsel zwischen Verriegelung und Entriegelung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- kapazitiver Sensor
- 3
- Steuergerät
- 4
- Tür
- 5
- Fenster
- 11
- Betätigungsmuster
- 12–14
- Einzelbetätigung