DE102006057873A1 - Aggregatelagerung an Kraftfahrzeugen - Google Patents
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Abstract
Die Aufgabe, eine Aggregatelagerung an Kraftfahrzeugen, wie Motor- und/oder Getriebelagerung, mit zumindest einer Pendelstütze (3) zu schaffen, die im Hinblick auf den Stand der Technik bei vermindertem Bauraumbedarf eine wirkungsvolle Absorption von Crashenergie im Falle eines Crashereignisses gestattet, wird im Wesentlichen dadurch gelöst, dass dem Stützarm (4) der Pendelstütze (3) ein Crash-Deformationselement (9) unmittelbar zugeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Aggregatelagerung an Kraftfahrzeugen, wie Motor- und/oder Getriebelagerung, mit zumindest einer im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichteten Pendelstütze nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Die Lagerung von Motor und Getriebe in einem Kraftfahrzeug erfolgt üblicherweise durch mehrere an der Karosserie angeordnete Lager, die hinsichtlich ihrer federnden Eigenschaften und ihrer Freiheitsgrade unterschiedlich ausgelegt sein können. Wünschenswert ist es, den Motor und das Getriebe möglichst welch zu lagern, wobei relativ große Amplituden und die Gefahr des Aufschaukelns der Motorschwingungen durch Überlagerungen, aber auch quasistatische Kräfte durch die in bestimmten Fahrsituationen abgesetzten Momente und durch Brems- und Schleudervorgänge zu berücksichtigen sind, welches zu elastischen Motorlagern mit einem bestimmten Kennlinienverlauf und abgestimmter Dämpfung geführt hat. Die bei einem Lastwechsel bzw. beim Beschleunigen oder Verzögern in Fahrzeuglängsrichtung auftretenden Druck- und Zugkräfte und die beim so genannten Abstellschlagen eines querliegenden Motors auftretenden Zugkräfte können bei Fahrzeugen mit eben diesen quer zur Fahrtrichtung liegendem Aggregat durch eine an der Karosserie mit einem elastischen Lager gehaltenen Pendelstütze aufgenommen werden. Eine derartige Pendelstütze ist aus der
DE 197 31 128 A1 bekannt und weist einen Stützarm auf, der einenends über ein kardanisches Gelenk am Aggregat und anderenends über eine elastische Halterung an einem Hilfsrahmen der Fahrzeugkarosserie abgestützt ist. Aus der Praxis ist ferner bekannt, dass im Falle eines Frontalcrashes eine Verschiebung des Motors samt Getriebes in die Fahrgastzelle hinein zu verzeichnen ist, welches mit erheblicher Verletzungsgefahr der Fahrzeuginsassen einhergehen kann. Um diesem Problem zu begegnen, sind direkt am Getriebe verschraubte so genannte Crash-Elemente bekannt, die sich ihrerseits am Hilfsrahmen der Fahrzeugkarosserie abstützen sowie Aufprallenergie absorbieren und demgemäß die Gefahr des Eindringens des Aggregats respektive des Motors samt Getriebe in die Fahrgastzelle mindern können. Ungeachtet dessen beanspruchen derartige Crash-Elemente aufgrund der Drehbewegung des Aggregates und der daraus resultierenden Zeigerwirkung im Bereich der Abstützung am Hilfsrahmen einen vergrößerten Bauraum. Hier setzt die nachfolgend beschriebene Erfindung an. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Aggregatelagerung an Kraftfahrzeugen, wie Motor- und/oder Getriebelagerung, mit zumindest einer Pendelstütze zu schaffen, die im Hinblick auf den Stand der Technik bei vermindertem Bauraumbedarf eine wirkungsvolle Absorption von Crashenergie im Falle eines Crashereignisses gestattet.
- Ausgehend von einer Aggregatelagerung an Kraftfahrzeugen, wie Motor- und/oder Getriebelagerung, mit zumindest einer Pendelstütze, welche einen Stützarm aufweist, der einenends über ein kardanisches Gelenk am Aggregat und anderenends über eine elastische Halterung an einem Hilfsrahmen der Fahrzeugkarosserie abgestützt ist, wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass dem Stützarm der Pendelstütze ein Crash-Deformationselement unmittelbar zugeordnet ist. Durch diese Maßnahme kann zusätzlicher Bauraum, welcher an sich für herkömmliche Crash-Elemente benötigt wird, vermieden werden. In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das Crash-Deformationselement durch ein Mantelteil gebildet, welches den Stützarm wenigstens abschnittsweise in einer bestimmten radialen Beabstandung umschließt, wobei in dem durch die Beabstandung realisierten Hohlraum zwischen Mantelteil und Stützarm ein Elastomerteil angeordnet ist. Vorzugsweise besteht das Mantelteil aus Metallblech. Das Elastomerteil kann seinerseits in das Mantelteil einvulkanisiert oder eingeknöpft sein. Weiter ist vorgesehen, dass das Mantelteil bei Krafteinwirkung in Fahrzeuglängsrichtung infolge eines Crashereignisses, Crash-Energie absorbierend, definiert verformbar ist. Gemäß einer ersten vorteilhaften Ausführungsform kann das Mantelteil durch ein im Querschnitt geschlossenes Hohlprofil gebildet sein und ist während der Montage samt dem mit einer Aufnahmebohrung für den Stützarm versehenen Elastomerteil auf den Stützarm auffädelbar und an demselben fixierbar. Gemäß einer zweiten vorteilhaften Ausführungsform können das Mantelteil und das Elastomerteil, im montierten Zustand ein geschlossenes Hohlprofil ausbildend, derart in Längsrichtung geteilt und somit mehrteilig aus Schalenelementen gebildet sein, dass eine Montage des Crash-Deformationselementes respektive der einzelnen Schalenelemente des Mantelteils und Elastomerteils von radial außen gegen den Stützarm gestattet ist. Zweckmäßigerweise sind zumindest die Schalenelemente des Mantelteils untereinander verbindbar und/oder am Stützarm fixierbar. Gemäß einer dritten vorteilhaften Ausführungsform können das Mantelteil und das Elastomerteil ein im Querschnitt offenes Hohlprofil ausbilden und am Stützarm fixierbar sein, wodurch ebenfalls eine Montage derselben von radial außen gegen den Stützarm gestattet ist. Wie die Erfindung noch vorsieht, ist das Crash-Deformationselement wenigstens während eines Crashereignisses einenends axial am kardanischen Gelenk des Stützarms und/oder direkt am Aggregat und anderenends an der elastischen Halterung und/oder direkt am Hilfsrahmen abgestützt. Vorteilhaft ist ferner, dass durch definierte Festlegung der Anlagepunkte des Crash-Deformationselementes die Richtung des Kraftvektors und demgemäß auch die Verformung des Crash-Deformationselementes und/oder die Crashbewegung respektive Ablenkung des Aggregats in Grenzen beeinflussbar ist.
- Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
-
1 den Verbund zwischen einem Getriebe eines Kraftfahrzeugs und einem Hilfsrahmen der Fahrzeugkarosserie unter Zuhilfenahme einer Pendelstütze in einer perspektivischen Explosionsdarstellung, und -
2 den Schnitt I-I nach1 . - Die
1 zeigt äußerst schematisch eine zwischen einem Aggregat1 , vorliegend einem Getriebe eines Motor-Getriebe-Blockes, und einem Hilfsrahmen2 anzuordnende Pendelstütze3 einer Aggregatelagerung, wie sie beispielsweise auch mit der einleitend bereits erwähntenDE 197 31 128 A1 offenbart ist. - Die Pendelstütze
3 ist vorliegend knochenförmig ausgebildet und weist danach in Anlehnung an besagteDE 197 31 128 A1 einen so genannten Stützarm4 auf, der seinerseits einenends über ein an sich bekanntes kardanisches Gelenk5 mittels Verschraubungen6 am Aggregat1 respektive am Getriebe festgelegt und anderenends über eine elastische Halterung7 am Hilfsrahmen2 der nicht näher gezeigten Fahrzeugkarosserie abgestützt ist. - Um im Falle eines etwaigen Crashereignisses, insbesondere Frontalcrashes, die Verschiebung des Aggregates
1 entgegen der Fahrtrichtung (vgl. Fahrtrichtungspfeil8 ) in die nicht näher gezeigte Fahrgastzelle zu vermeiden, zumindest jedoch zu mindern, ist dem Stützarm4 der Pendelstütze3 ein Crash-Deformationselement9 unmittelbar zugeordnet. - Gemäß
2 ist das Crash-Deformationselement9 durch ein Mantelteil10 mit einem im Querschnitt geschlossenen Hohlprofil gebildet, welches den Stützarm4 wenigstens abschnittsweise in einer bestimmten radialen Beabstandung umschließt. - In dem durch die Beabstandung realisierten Hohlraum zwischen Mantelteil
10 und Stützarm4 ist ein Elastomerteil11 aus Gummi oder Kunststoff angeordnet, vorzugsweise in das Mantelteil10 einvulkanisiert oder auch eingeknöpft. - Der Verbund aus Mantelteil
10 und Elastomerteil11 ist gemäß dieser Ausführungsform während der Montage auf den Stützarm4 axial auffädelbar, indem innerhalb des Elastomerteils11 eine geeignete Aufnahmebohrung12 vorgesehen ist. - Die Bohrung
12 kann hierbei derart ausgebildet sein, dass das Crash-Deformationselement9 im montierten Zustand unter Spannung auf dem Stützarm4 aufgefädelt ist, wobei sich das Elastomerteil11 eng an die Außenkontur des Stützarms4 anschmiegt (2 ). Ebenso kann es auch angezeigt sein, das Crash-Deformationselement9 mit radialem Spiel auf dem Stützarm4 aufzufädeln (nicht näher gezeigt). - Die Fixierung des Crash-Deformationselementes
9 am Stützarm4 kann bereits durch den etwaige realisierten Kraftschluss zwischen Elastomerteil11 und Stützarm4 bewerkstelligt sein. - Ebenso kann es jedoch auch zweckmäßig sein, das Crash-Deformationselement
9 mittels stirnseitiger Umbördelungen13 des Mantelteils10 , die in nicht näher gezeigte vorbereite Aufnahmen des Stützarms4 formschlüssig eingreifen, an demselben zu befestigen (2 ). - Sicherlich können auch an sich bekannte mechanische Befestigungselemente, wie Schrauben, Niete, Bolzen und dgl. mehr, welche in vorbereite Bohrungen des Stützarms
4 eingreifen, oder andere an sich bekannte geeignete Befestigungsmaßnahmen vorgesehen werden (nicht näher gezeigt). - Demgegenüber kann das Crash-Deformationselement
9 auch mehrteilig ausgebildet sein, um eine Montage desselben am Stützarm4 der Pendelstütze3 zu gestatten, wenn dieselbe bereits zwischen Aggregat1 und Hilfsrahmen2 eingebaut ist. - So können das Mantelteil
10 und das Elastomerteil11 des Crash-Deformationselementes9 beispielsweise in Längsrichtung geteilt ausgebildet sein und die gebildeten Schalenelemente des Mantelteils10 und Elastomerteils11 von radial außen gegen den Stützarm4 gesetzt und an demselben fixiert werden, indem zumindest die Schalenelemente des Mantelteils10 untereinander verbindbar und/oder am Stützarm4 , beispielsweise mittels Verschraubungen oder an sich bekannter Formschlusselemente, fixierbar sind (nicht näher dargestellt). - Denkbar und demgemäß durch die Erfindung mit erfasst ist auch ein nicht näher dargestelltes Crash-Deformationselement
9 , dessen Mantelteil10 und Elastomerteil11 ein im Querschnitt offenes Hohlprofil ausbilden, wobei dieselben somit ebenfalls eine Montage derselben von radial außen gegen den Stützarm4 gestatten. - Gesetzt den Fall, es ist ein Crashereignis, wie ein Frontalcrash zu verzeichnen, so ist mittels des besagten Crash-Deformationselementes
9 gezielt Crashenergie absorbierbar, indem das sich axial am kardanischen Gelenk5 des Stützarms4 und/oder direkt am Aggregat1 abstützende Mantelteil10 , welches vorzugsweise aus einem Metallblech, wie Stahl- oder Leichtmetallblech, gefertigt ist, vom sich entgegen der Fahrtrichtung verschiebenden Aggregat1 stirnseitig im Bereich der Umbördelung12 bzw. eines ausgebildeten Kragens kraftbeaufschlagt und definiert verformt wird, beispielsweise gefaltet wird, indem dieses anderenends an der elastischen Halterung7 und/oder am Hilfsrahmen2 zur Anlage kommt bzw. sich dort abstützt. Das Elastomerteil11 unterstützt hierbei besonders vorteilhaft besagte Verformung des Mantelteils10 . - Durch eine definierte Festlegung der Anlagepunkte des Crash-Deformationselementes
9 sind in vorteilhafter Weise die Richtung des Kraftvektors und demgemäß auch die Verformung des Crash-Deformationselementes9 und/oder die Crashbewegung respektive Ablenkung des Aggregates1 in bauraumbedingten Grenzen beeinflussbar. - Durch vorstehendes Crash-Deformationselement
9 können bei bestimmter Auslegung von Mantelteil10 und Elastomerteil11 in vorteilhafter Weise auch Tilgerwirkungen erzielt werden. -
- 1
- Aggregat
- 2
- Hilfsrahmen
- 3
- Pendelstütze
- 4
- Stützarm (Pendelstütze
3 ) - 5
- Gelenk
- 6
- Verschraubung
- 7
- Halterung
- 8
- Fahrtrichtungspfeil
- 9
- Crash-Deformationselement
- 10
- Mantelteil
- 11
- Elastomerteil
- 12
- Aufnahmebohrung
- 13
- Umbördelung
Claims (11)
- Aggregatelagerung an Kraftfahrzeugen, wie Motor- und/oder Getriebelagerung, mit zumindest einer Pendelstütze (
3 ), welche einen Stützarm (4 ) aufweist, der einenends über ein kardanisches Gelenk (5 ) am Aggregat (1 ) und anderenends über eine elastische Halterung (7 ) an einem Hilfsrahmen (2 ) der Fahrzeugkarosserie abgestützt ist, dadurch gekennzeichnet, dass dem Stützarm (4 ) der Pendelstütze (3 ) ein Crash-Deformationselement (9 ) unmittelbar zugeordnet ist. - Aggregatelagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Crash-Deformationselement (
9 ) durch ein Mantelteil (10 ) gebildet ist, welches den Stützarm (4 ) wenigstens abschnittsweise in einer bestimmten radialen Beabstandung umschließt, wobei in dem durch die Beabstandung realisierten Hohlraum zwischen Mantelteil (10 ) und Stützarm (4 ) ein Elastomerteil (11 ) angeordnet ist. - Aggregatelagerung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Mantelteil (
10 ) aus Metallblech besteht. - Aggregatelagerung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Elastomerteil (
11 ) in das Mantelteil (10 ) einvulkanisiert oder eingeknöpft ist. - Aggregatelagerung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Mantelteil (
10 ) bei Krafteinwirkung in Fahrzeuglängsrichtung infolge eines Crashereignisses, Crash-Energie absorbierend, definiert verformbar ist. - Aggregatelagerung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Mantelteil (
10 ) durch ein im Querschnitt geschlossenes Hohlprofil gebildet und während der Montage samt dem mit einer Aufnahmebohrung (12 ) für den Stützarm (4 ) versehenen Elastomerteil (11 ) auf den Stützarm (4 ) auffädelbar und an demselben fixierbar ist. - Aggregatelagerung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Mantelteil (
10 ) und das Elastomerteil (11 ), im montierten Zustand ein geschlossenes Hohlprofil ausbildend, derart in Längsrichtung geteilt und somit mehrteilig aus Schalenelementen gebildet sind, dass eine Montage des Crash-Deformationselementes (9 ) respektive der einzelnen Schalenelemente des Mantelteils (10 ) und Elastomerteils (11 ) von radial außen gegen den Stützarm (4 ) gestattet ist. - Aggregatelagerung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Schalenelemente des Mantelteils (
10 ) untereinander verbindbar und/oder am Stützarm (4 ) fixierbar sind. - Aggregatelagerung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Mantelteil (
10 ) und das Elastomerteil (11 ) ein im Querschnitt offenes Hohlprofil ausbilden und am Stützarm (4 ) fixierbar sind, wodurch eine Montage derselben von radial außen gegen den Stützarm (4 ) gestattet ist. - Aggregatelagerung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Crash-Deformationselement (
9 ) wenigstens während eines Crashereignisses einenends axial am kardanischen Gelenk (5 ) des Stützarms (4 ) und/oder direkt am Aggregat (1 ) und anderenends an der elastischen Halterung (7 ) und/oder direkt am Hilfsrahmen (2 ) abgestützt ist. - Aggregatelagerung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass durch definierte Festlegung der Anlagepunkte des Crash-Deformationselementes (
9 ) die Richtung des Kraftvektors und demgemäß auch die Verformung des Crash-Deformationselementes (9 ) und/oder die Crashbewegung respektive Ablenkung des Aggregats (1 ) in Grenzen beeinflussbar sind.
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