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Die
Erfindung betrifft eine Verschlussvorrichtung für eine Schusswaffe gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1.
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Einschüssige zerlegbare
Jagdwaffen sind gewöhnlich
als Kipplaufwaffen ausgebildet. Sie haben meist eine vordere Baugruppe
(Lauf mit Vorderschaft) und eine hintere Baugruppe (Basküle mit Hinterschaft),
die durch ein Scharnier schwenkbar miteinander verbunden sind. Problematisch
ist, dass sich die Patrone bei der klassischen Bauart direkt an der
Basküle
abstützt,
wodurch das Scharnier sämtliche
bei der Schussabgabe auftretenden Kräfte aufnehmen muss. Dies führt auf
Dauer nicht nur zu Schäden
im Scharnier. Auch die Treffgenauigkeit wird beeinträchtigt.
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Um
dem zu begegnen schlägt
DE-PS-209 113 einen Blockverschluss
vor. Dieser hat einen schwenkbar gelagerten Block, der mit einem
oberen und einem unteren Ansatz in am Laufende eingebrachte Ausnehmungen
eingreift. Nach dem Schließen
der Waffe bildet der Block mit dem Lauf eine geschlossene Einheit,
wobei die Patrone an der Vorderseite des Blocks anliegt. Dadurch
kann der Gasdruck der Pulverladung nicht mehr unmittelbar auf die
Basküle
einwirken. Das Kipplaufscharnier wird nahezu vollständig entlastet.
Ein wesentlicher Nachteil dieser Bauart liegt jedoch darin begründet, dass
der Block in Axialrichtung möglichst
spielfrei in den Lauf eingreifen muss, was fertigungstechnisch allenfalls
in aufwendiger Handarbeit erreicht werden kann. Die Umsetzung dieser
richtungsweisenden Entwicklung musste daher nicht zuletzt aus Kostengründen scheitern.
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Abhilfe
schafft hier ein aus
DE-PS-28
41 938 bekannter Blockverschluss, bei dem der Block in Schließstellung
der Waffe stets spielfrei am Lauf und dieser wiederum an den Abstützflächen der
Basküle anliegt.
Dies wird dadurch erreicht, dass die Drehachse des Blocks nunmehr
zwischen dem Kipplaufscharnier und der unteren Abstützfläche zwischen Block
und Laufende liegt. Überdies
ist am Block eine Ausnehmung vorgesehen, in die ein nockenartiges Verriegelungselement
eingreift. Letzteres kippt den Block um seine Drehachse nach hinten,
bis der Lauf an die Abstützfläche der
Basküle
gedrückt
wird und der Verschlusskeil unabhängig von allen Fertigungstoleranzen
jegliches Axialspiel zwischen Block, Lauf und Basküle ausschaltet.
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Trotz
dieser Vorteile konnten weitere bauartbedingte Nachteile nicht ausgeräumt werden.
So ist bei den herkömmlichen
Kipplaufwaffen ein oft benötigter
rascher Folgeschuss nicht möglich,
weil das Nachladen der Waffe sehr zeitaufwendig ist. Diese muss
zunächst
aus dem Anschlag genommen werden. Anschließend wird der Lauf abgekippt,
die leere Hülse
manuell entnommen und durch eine neue Patrone ersetzt. Erst danach
kann man die Waffe wieder schließen und erneut in Anschlag
nehmen. Auch die Geometrie der gesamten Verschlussvorrichtung gestaltet
sich weiterhin relativ aufwendig, insbesondere das mit dem Block
beim Zukippen der Waffe in Eingriff zu bringende Hakenstück am Laufende.
Sämtliche
Bauteile sind präzise
zu fertigen und aufeinander abzustimmen, was sich ungünstig auf
die Herstellkosten auswirkt.
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Ein
weiterer Nachteil liegt ferner darin begründet, dass Kipplaufwaffen gewöhnlich für sogenannte
Randpatronen konzipiert sind. Andere Patronen können daher nicht verwendet
werden, insbesondere die bei den stark verbreiteten Repetierbüchsen eingesetzten
und beliebten Patronen.
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Ziel
der Erfindung ist es, diese und weitere Nachteile des Standes der
Technik auszuräumen und
eine Verschlussvorrichtung für
eine Schusswaffe zu entwickeln, die kompakt aufgebaut ist und mit
der das äußere Erscheinungsbild
einer Kipplaufwaffe realisiert werden kann. Gleichzeitig soll die
Verschlussvorrichtung nahezu spielfrei schließen und bei einfacher Handhabung
eine rasche Schussfolge ermöglichen.
Angestrebt wird ferner ein einfacher Aufbau, der wirtschaftlich
herstellbar ist und den Einsatz einer breiten Palette von Patronen
ermöglicht.
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Hauptmerkmale
der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil der Ansprüche 1 und
40 bis 42 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei
einer Verschlussvorrichtung für
eine Schusswaffe, mit einem Verschlusskopf, der zum Verschließen der
Waffe axial mit einem Lauf in Eingriff bringbar ist und der zentrisch
von einem Schlagbolzen durchsetzt wird, sieht die Erfindung vor,
dass der Verschlusskopf mit einem Schaft axialverschieblich und
drehbar in einem Gehäuseblock
gelagert ist und zur Festlegung im oder am Ende des Laufs radiale
und/oder radial wirkende Verschlussorgane aufweist, die durch Längsbewegen
des Laufs mit korrespondierenden Verschlusselementen im oder am Laufende
in Eingriff bring bar sind.
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Die
Verschlussvorrichtung ist in Bezug auf die Achse des Laufs im wesentlichen
axialsymmetrisch und/oder rotationssymmetrisch aufgebaut, wobei
die Verschlussorgane beim Öffnen
und Schließen der
Waffe eine zumindest phasenweise mit der Längsbewegung des Laufs gekoppelte
Stellbewegung ausführen,
die radial und/oder azimutal zur Laufachse verläuft.
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Der
Verschlusskopf ist zwischen einer ersten Winkelstellung und einer
zweiten Winkelstellung drehbar gelagert. Zur Ausführung der
an die Längsbewegung
gekoppelten Drehbewegung des Verschlusskopfs ist zwischen dem Gehäuseblock
und dem Schaft des Verschlusskopfs eine Kulissenführung ausgebildet,
die wenigstens ein in einer Führungsausnehmung
gleitgeführtes
Steuerorgan aufweist, das zugleich ein in dem Schaft des Verschlusskopfs
angeordnetes Trägerrohr
gegenüber
dem Gehäuseblock
lagefixiert. Das Trägerrohr
nimmt den in Schließrichtung
federbelasteten Schlagbolzen auf. Der Schaft des Verschlusskopfs
ist in einer Bohrung im Gehäusebloch
gelagert, deren Achse mit der des Laufes zusammenfällt.
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Der
Schaft des Verschlusskopfs ist bevorzugt ein Hohlzylinder, der in
einem von dem Trägerrohr
und dem Gehäuseblock
gebildeten Ringspalt gleitgeführt
ist. Eine weitere wichtige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor,
dass der Schlagbolzen, der Verschlusskopf mit dem Schaft und das
Trägerrohr eine
koaxiale Anordnung sind oder bilden, was die Realisierung einer
besonders kompakten Bauform ermöglicht.
Dies gilt insbesondere dann, wenn innerhalb der koaxialen Anordnung
eine Verriegelungseinrichtung ausgebildet ist, welche die Waffe
in ihrer Schließstellung
verriegelt und zugleich den längsverschieblichen
Lauf und/oder den Verschlusskopf mit einer in Schließrichtung
wirkenden Haltekraft beaufschlagt.
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Die
Verriegelungseinrichtung ist ebenfalls im Wesentlichen axialsymmetrisch
und/oder rotationssymmetrisch zur Laufachse ausgebildet. Sie hat
radiale und/oder radial wirkende Rast- oder Riegelelemente, die
beim Schließen
der Waffe mit dem Schaft des Verschlusskopfs in Eingriff bringbar
sind, wobei jedes Rast- oder Riegelelement beim Schließen der Waffe
eine mit der Längsbewegung
des Schlagbolzens gekoppelte Stellbewegung ausführt, die radial und/oder azimutal
zur Laufachse verläuft.
Der in Schließrichtung
federbelastete Schlagbolzen ist hierzu mit wenigstens einem Steuerorgan
versehen, beispielsweise mit wenigstens einer Schräg- oder Schlüsselfläche, die
mit den Rast- oder Riegelelementen in Wirkverbindung steht.
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Eine
weitere wichtige Ausführungsform
besteht darin, dass die Stoßfläche am Laufende
an ihrer Außenkante
mit einer Fase, einem Prisma o.ä.
versehen ist, welche/s beim Schließen der Waffe zwecks Zentrierung
und Arretierung des Laufes quer zu seiner Achse am Gehäuse mit
einer korrespondierenden Gegenform an der Anschlagfläche in Eingriff
tritt. Die Waffe schließt
damit nicht nur in Axialrichtung sondern auch senkrecht dazu spielfrei.
Eine solche Flächenanordnung
ist zudem leicht zu reinigen.
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Wesentliche
Vorteile der Erfindung stellen sich wie folgt dar:
- • Die
gesamte Verschlussvorrichtung läßt sich
mit äußerst geringen
Abmessungen realisieren und ist entsprechend kompakt aufgebaut,
- • Die
Fertigung der Verschlussvorrichtung ist aufgrund der wenigen symmetrischen
Bauteile äußerst einfach
und kostengünstig.
Das gleiche gilt für
die Montage der Verschlussvorrichtung.
- • Durch
die Verwendung eines längsverschieblich gelagerten
Laufs muss die Waffe zum Nachladen nicht mehr aus dem Anschlag genommen
werden. Ein rascher Folgeschuss läßt sich daher relativ rasch
realisieren.
- • Die
Verschlussvorrichtung läßt sich
für nahezu beliebige
Patronen verwenden.
- • Die
Waffe ist für
Transport- und Reisezwecke werkzeuglos zerlegbar.
- • Die
Waffe hat aufgrund des längsbeweglich
ausgebildeten Laufs eine insgesamt geringe Länge.
- • Aufgrund
der kompakten Abmessungen der Verschlussvorrichtung lassen sich
Waffen realisieren, die das Erscheinungsbild schlanker Kipplaufwaffen
aufweisen.
- • Beim Öffnen der
Waffe wird die abgeschossene Hülse
automatisch ausgeworfen.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
dem Wortlaut der Ansprüche
sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnungen. Es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung
im schussbereiten Ausgangszustand,
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2 die
Verschlussvorrichtung von 1 im Zeitpunkt
der Schussabgabe,
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3 die
geöffnete
Verschlussvorrichtung von 1 nach der
Schussabgabe,
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4 eine
Funktionsstellung der Verschlussvorrichtung von 1 zum öffnen der Schusswaffe
ohne Schussabgabe,
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5 den
Endabschnitt eines Laufs für
eine mit der erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung ausgestatteten
Schusswaffe, teilweise im Schnitt,
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6 die
Verschlussvorrichtung von 1 im schussbereiten
Ausgangszustand und im Eingriff mit dem Laufende von 5.
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7 eine
genauere Darstellung der Verschlussvorrichtung von 1 im
schussbereiten Ausgangszustand und im Eingriff mit dem Laufende,
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8 eine
genauere Darstellung des Endabschnitts des Laufs für eine mit
der erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung
ausgestatteten Schusswaffe, teilweise im Schnitt,
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Die
in 1 allgemein mit 40 bezeichnete Verschlussvorrichtung
ist in der Art eines Drehzylinderverschlusses ausgeführt und
für den
Einbau in eine (nicht weiter dargestellte) Schusswaffe konzipiert.
Letztere hat einen Schaft mit einem Schafthauptteil, der rückwärtig einen
Gewehrkolben (Hinterschaft) aufweist und vorderseitig in einen Vorderschaft übergeht.
Zwischen dem Schafthauptteil und dem Hinterschaft ist ein Pistolengriff
ausgebildet, der die bequeme Betätigung
eines Abzugs ermöglicht. Letzterer
steht zwecks Schussauslösung über eine Spann-
und Auslösemechanik
mit einem Hahn oder Schlagstück
in Verbindung, der bzw. das einen Schlagbolzen 18 betätigt. Am
vorderen Ende des Hinterschafts ist ein Gehäuse 90 befestigt,
welches wesentliche Teile der Verschlussvorrichtung aufnimmt.
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Über dem
Schafthauptteil ist ein in Axialrichtung längsverschieblich und beispielsweise
drehfest zum Gehäuse 90 gelagerter
Gewehrlauf 30 angeordnet (siehe 5 bis 8),
der beispielsweise in oder auf einer (ebenfalls nicht gezeigten)
Linearführung
sitzt. Diese hat oder bildet an ihrem freien Ende einen Anschlag,
der die Längsbewegung
des Laufs 30 nach vorne hin begrenzt. Durch Aufhebung des Axialanschlags
kann man den Lauf 30 rasch und bequem von der Linearführung lösen und
ebenso einfach wieder aufsetzen. Die Waffe ist mithin jederzeit in
zwei Teile bzw. Baugruppen zerlegbar, was sowohl die Handhabung
als auch den Transport erheblich vereinfacht.
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Das
rückwärtige Laufende 32 wird
bevorzugt von einer Verschlussmuffe 33 gebildet, die beispielsweise
mit einer (nicht dargestellten) Gewindebohrung auf den Rohrkörper des
Laufs 30 aufgeschraubt oder – wie in 5 und 8 zu
sehen – mit
diesem einstückig
ist. Endseitig hat die Muffe 33 eine Ausnehmung 34 in
Form eines umlaufenden Einstichs zur Aufnahme eines Verschlusskopfs 41,
der während
der Schussabgabe ein endseitig im Lauf 30 ausgebildetes
Patronenlager 31 abschließt und dabei das Widerlager
für eine
(nicht gezeigte) abzufeuernde Patrone bildet. Zu diesem Zweck ist
stirnseitig im Zentrum des Verschlusskopfs 41 ein Stoßboden 42 mit
einer Axialbohrung 43 für
den Schlagbolzen 18 eingebracht. Eine seitliche (nicht
gezeigte) Auszieherkralle sowie ein außermittig angeordneter, axialgefederter
(ebenfalls nicht dargestellter) Auswerferstift dienen dem Auswurf
der leeren Patronenhülse aus
der Waffe.
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Das
rückwärtige Ende
der Verschlussmuffe 33 weist konzentrisch und vorzugsweise
senkrecht zur Laufachse eine Stoßfläche 38 auf, die in
Schließstellung
der Waffe an einem Gehäuseblock
(Basküle) 90 zur
Anlage kommt (siehe 6 und 7). Letztere
ist hierzu mit einer Anschlagfläche 94 versehen und
fest im Schafthauptteil der Waffe montiert, so dass im Moment der
Schussabgabe die gesamte Rückstoßkraft unmittelbar
auf den Gehäuseblock 90 und
damit auf den Gewehrhinterschaft übertragen wird.
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Wie 7 näher zeigt,
ist die Stoßfläche 38 der
Verschlussmuffe 33 konisch oder kegelförmig ausgebildet. Die Anschlagfläche 94 weist
eine gegengleiche Form auf, so daß der Lauf 30 stets
formschlüssig
an dem Gehäuse 90 zur
Anlage kommt. Die konische Form der Flächen 38, 94 sorgt
dafür, daß der Lauf 30 beim
Schließen
der Waffe 10 stets radial zentriert wird und in Schließstellung
spiel und wackelfrei am Gehäuse 90 anliegt.
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Der
Verschlusskopf 41 hat rückseitig
einen hohlzylindrischen Schaft 44, der begrenzt axialverschieblich
und drehbar im Gehäuseblock 90 geführt ist.
Letzterer weist hierzu eine koaxial zur Laufachse liegende Durchgangsbohrung 92 auf.
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Der
Verschlusskopf 41 hat ferner umfangsseitig radiale (nicht
näher gezeigte)
Verschlussorgane 60 in Form von Radialstiften oder einer
Außenverzahnung 67,
die durch die Längsbewegung
des Laufs 30 und die daran gekoppelte Längs- und Drehbewegung des Verschlusskopfs 41 um
die Laufachse mit korrespondierenden Verschlusselementen 65 in
der Verschlussmuffe 33 in Eingriff bringbar sind. Letztere besitzt
hierzu im Innenumfang eine zu den Radialstiften bzw. der Außenverzahnung 67 gegengleiche
Innenverzahnung 68, so dass die Waffe im Moment der Schussabgabe
stets sicher verschließbar
ist.
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Wie 5 und 8 zeigen,
liegen die (nicht im Detail dargestellten) Verschlusselemente 65 der
Verschlussmuffe 33 in Schussrichtung S vor dem Einstich 34,
der am gegenüberliegenden
Ende vor dem Patronenlager 31 von einer Anschlagfläche 35 begrenzt
wird. Der Abstand zwischen den Verschlusselementen 65 und
der Anschlagfläche 35 ist
geringfügig
größer als
die axiale Länge
des Verschlusskopfes 41. Dessen Außendurchmesser ist geringfügig kleiner
als der Innendurchmesser der Ausnehmung 34, so dass der
Verschlusskopf 41 vollständig in die Ausnehmung 34 eingreifen
und zum Verschließen der
Waffe 10 mit seinen Verschlussorganen 60 die Verschlusselemente 65 hintergreifen
kann.
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Für die Ausführung der
Drehbewegung des Verschlusskopfs 41 innerhalb des Gehäuseblocks 90 ist
eine Kulissenführung 70 vorgesehen,
die ein oder mehrseitig ausgebildet sein kann. Sie besteht aus einer
in dem Schaft 44 des Verschlusskopfs 41 ausgebildeten
Führungsausnehmung 72 und
einem darin gleitgeführten
Steuerorgan 74. Letzteres ist bevorzugt ein Querstift,
der in eine Querbohrung 89 im Gehäuseblock 90 fest eingesetzt
ist und die Führungsausnehmung 72 im
Schaft 44 durchragt.
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Die
in den Zeichnungen nur schematisch angedeutete Führungsausnehmung 72 hat
ein vorderes Langloch und ein dazu in Umfangsrichtung winkelversetzt
angeordnetes hinteres Langloch, die beide parallel zur Laufachse
verlaufen und über
einen wendelförmigen
(ebenfalls nicht sichtbaren) Übergangsbereich
miteinander verbunden sind. Der Winkelabstand der Langlöcher in
Bezug auf die Laufachse entspricht der halben Zahnteilung der Außen- bzw.
Innenverzahnung 67, 68 von Verschlusskopf 41 und Verschlussmuffe 33,
wobei der Verschlusskopf 41 in seiner vorderen Anschlagposition
im Gehäuseblock 90 in
einer ersten Winkelstellung derart zu dem drehfest gelagerten Lauf 30 ausgerichtet
ist, dass die Zähne
der Außenverzahnung 67 den
Längsnuten
der Innenverzahnung 68 fluchtend gegenüberstehen und umgekehrt. Das
hintere Ende des hinteren Langlochs oder – bei Wegfall des hinteren
Langlochs – das
hintere Ende des wendelförmigen Übergangsbereichs definieren
eine vordere Anschlagposition für
den Verschlusskopf 41, wobei das hintere Langloch eine
zusätzliche
Verdrehsicherung bildet.
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Der
Schaft 44 ist mit einer zentrischen Innenbohrung (Sackbohrung) 45 versehenen,
die im Bereich des Verschlusskopfs 41 von einem Boden 47 begrenzt
wird. Innerhalb der Sackbohrung 45 sitzt schwimmend ein
Trägerrohr 50,
das gegenüber
dem Gehäuseblock 90 ortsfest
fixiert ist. Hierzu wird bevorzugt der Querstift 74 verwendet,
der durch die Führungsausnehmung 72 im
Schaft 44 hindurch in eine Radialbohrung 54 im
Trägerrohr 50 formschlüssig eingreift.
Eine ebenfalls koaxial zur Laufachse liegende Durchgangsbohrung 52 im
Träger 50 nimmt den
federbelasteten Schlagbolzen 18 auf, der zur Schussauslösung mit
einer Spitze 19 die Axialbohrung 43 im Verschlusskopf 41 durchsticht.
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Für das Verriegeln
der Waffe ist innerhalb der Verschlussvorrichtung 40 eine
Verriegelungsvorrichtung 80 integriert. Diese wird im Wesentlichen
von mehreren radial ausstellbaren Rastelementen 81 gebildet,
die über
eine mit der Längsbewegung
des Laufs 30 und des Verschlusskopfs 41 gekoppelte Stellbewegung
mit dem Schaft 44 und dem Trägerrohr 50 in Eingriff
bringbar sind.
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Die
Rastelemente 81 sind bevorzugt Rastkugeln, die umfangsseitig
in einer Reihe von Querbohrungen 82 im Trägerrohr 50 radial
verschieblich geführt
sind. Der relativ zu dem Trägerrohr 50 axial
verschieblich gelagerte Schaft 44 ist zur Aufnahme der Rastkugeln 81 am
Innenumfang der Innenbohrung 45 mit einem umlaufenden Einstich 83 oder – je nach Anzahl
der Rastkugeln 81 – mit
einer entsprechenden Anzahl an diskreten Rastvertiefungen – z.B. Querbohrungen – versehen,
die beim Verriegeln der Waffe die Rastkugeln 81 kraft-
und/oder formschlüssig
aufnehmen.
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Die
Betätigung
der Rastkugeln 81 erfolgt über ein ein Steuerorgan 112,
das beispielsweise an dem koaxial zur Laufachse liegenden Schlagbolzen 18 ausgebildet
ist. Dieser hat im Anschluss an die Spitze 19 einen zylindrischen
Hauptteil 111, dessen Außendurchmesser bis auf ein
geringes Bewegungsspiel dem Innendurchmesser der Bohrung 52 im
Trägerrohr 50 entspricht.
Im vorderen Bereich des Hauptteils 111 ist als Steuerorgan
für die
Rastkugeln 81 eine in Schließrichtung Z abfallende Konusfläche 112 ausgebildet.
Eine die Schlagbolzenspitze 19 umschließende Schraubenfeder 114 stützt sich
innerhalb der Bohrung 52 im Trägerrohr 50 am Hauptteil 111 des
Schlagbolzens 18 ab, der stirnseitig mit einer entsprechenden
Stützfläche 119 versehen
ist. Das vordere Ende der Feder 114 stützt sich am Boden 47 der
Schaftbohrung 45 ab, so dass der Schlagbolzen 18 permanent
in Schließrichtung
Z federbelastet ist und die Rastkugeln 81 permanent nach
außen
gedrückt
werden.
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Der
Einstich 83 bildet – wie 3 näher zeigt – zumindest
an seiner rückwärtigen Flanke
eine stumpfe Kegelfläche 88,
wodurch die radial nach außen
strebenden Rastkugeln 81 eine in Schließrichtung Z gerichtete Kraftkomponente
erzeugen, die den Verschlusskopf 41 in Schließrichtung
Z nach hinten zieht. Dadurch wird der Lauf 30 in seiner
Schließstellung
mit seiner Stoßfläche 38 über die
axial hintergreifenden Verzahnungen 67, 68 von
dem Verschlusskopf 41 stets spiel- und klapperfrei gegen
die Anschlagfläche 94 gedrückt. Die
Verriegelungseinrichtung 80 der Verschlussvorrichtung 40 dient
mithin nicht nur zum Verriegeln der Waffe. Sie gleicht zudem Fertigungstoleranzen
und verschleißbedingte Maßänderungen
aus.
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Man
erkennt ferner, dass der Lauf 30 und die Verschlussmuffe 33 – ebenso
wie die wenigen Bauteile der Verschlussvorrichtung 40 – wenigstens
axialsymmetrisch, vorzugsweise im wesentlichen jedoch rotationssymmetrisch
zur Laufachse ausgebildet sind, was nicht nur eine wirtschaftliche
Fertigung auf Drehautomaten ermöglicht,
sondern auch die Montage und die Kinematik der Waffe erheblich vereinfacht.
Die auszuführende Öffnungs-
bzw. Schließbewegung
erfolgt in nur einer Richtung, nämlich
entlang der Laufachse, d.h. die den am Lauf 30 befestigten
Vorderschaft greifende Führungshand
des Schützen
muss weder umgreifen noch sonstige Stell- oder Kippbewegungen ausführen. Überdies
sind in der Längsbewegung
alle weiteren Stellbewegungen zum Verschließen und Verriegeln der Waffe
integriert bzw. eingebunden, denn die Verschlussorgane 60 des Verschlusskopfs 41 werden
ausschließlich
durch die Längsbewegung
des Laufs 30 betätigt
und mit Erreichen der Schließstellung
gedreht. Weitere Schwenk- oder Hubbewegungen sind nicht erforderlich.
Die gesamte Kinematik der Verschlussvorrichtung 40 ist
auf zwei Dimensionen beschränkt
und die Schusswaffe damit kaum störanfällig.
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Der
Verschluss 40 bildet überdies
einen insgesamt koaxial aufgebauten Kompaktverschluss mit äußerst geringen
Abmessungen. Er kann damit problemlos in die Baskülen gängiger Kipplaufwaffen
integriert werden, ohne dass sich deren Abmessungen ändern. Man
erhält
mithin eine einschüssige
Repetierbüchse
mit einer „natürlichen" über den Lauf auszuführenden
Repetierbewegung, die optisch von einer Kipplaufwaffe nicht zu unterscheiden
ist. Der Repetiervorgang ermöglicht
jedoch eine rasche Schussfolge, was mit einer Kipplaufwaffe gewöhnlich nicht zu
erreichen ist.
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Die 1, 6 und 7 zeigen
die Verschlussvorrichtung 40 in schussbereiter Stellung, d.h.
die Waffe befindet sich im geschlossenen und verriegelten Zustand.
Der Verschlusskopf 41 ist mit seinem kreiszylindrischen
Schaft 44 in der Axialbohrung 92 der Basküle 90 begrenzt
axialverschieblich gelagert. Die Wegbegrenzung entsteht durch den
radial im Gehäuse 90 eingelassenen
Querstift 74. Dieser durchdringt den hohlen Schaft 44 in
der Steuerkurve 72, die als langlochähnlicher Durchbruch mit hoher
Gewindesteigung ausgebildet ist. Diese Schrägnut besitzt an ihren beiden
Enden zwei axial verlaufende Langlöcher. Diese geben die Winkelpositionen des
Verschlusskopfes 41 in dessen beiden Endlagen exakt vor.
Die beiden Langlöcher
sind in Umfangsrichtung um eine halbe Teilung der Außen- und
Innenverzahnung 67, 68 des Verschlusskopfes 41 bzw. der
Verschlussmuffe 33 zueinander winkelversetzt.
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Im
axial und in Umfangsrichtung begrenzt beweglichen Hohlschaft 44 ist
das Trägerrohr 50 ortsfest
zum Gehäuse 90 gelagert.
Dies gelingt mit dem Querstift 74 der Kulissenführung 70,
der in eine entsprechende Radialbohrung im Trägerrohr 50 hineinragt.
In technisch unüblicher
Weise wird hier ein Kreiszylinderrohr 50 koaxial und ortsfest
in einer wesentlich größeren Bohrung 92 gelagert,
wobei der zwischen dem Gehäuseblock 90 und
dem Trägerrohr 50 bestehende
und beide vollständig
durchdringende Ringspalt 96 von dem schwimmend gelagerten
achsengleichen Hohlzylinder 44 ausgefüllt wird, der zugleich das
Trägerrohr 50 zentriert.
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In
der Bohrung 52 des Trägerrohres 50 ist der
axial federbelastete Schlagbolzen 18 axialverschieblich
und koaxial gelagert. Die Schlagbolzendruckfeder 114 stützt sich
mit ihrem einen Ende am Boden 47 der Schaftbohrung 45 ab
und drückt
mit ihrem anderen Ende den Schlagbolzen 18 über dessen Stützfläche 119 mit
dessen Konusfläche 112 gegen die
Rastelemente 81, die in den umlaufenden Querbohrungen 82 des
Trägerrohres 50 radialbeweglich gelagert
sind. Die vorzugsweise als Kugeln ausgebildeten Rastelemente 81 werden,
wenn sich der Verschlusskopf 41 in einer definierten Position
befindet, in die Rastvertiefungen 83 gedrückt und
liegen an den darin ausgebildeten Kegelflächen 88 an.
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Im
Ausgangszustand der 1 steht die Außenverzahnung 67 des
Verschlusskopfes 41 mit der korrespondierenden Innenverzahnung 68 der
Verschlussmuffe 33 bajonettartig in axialem Formschluss.
In diesem (schussbereiten) Zustand liegt das Laufende 32 (wie
in 6 angedeutet) mit seiner kreiszylindrischen Stoßfläche 38 stumpf
an der Anschlagfläche 94 des
Gehäuseblocks 90 an.
Der federbelastete Andruck der Rastelemente 81 gegen die
Kegelfläche 88 in
der Schaftbohrung 45 stellt dies fortwährend und spielfrei sicher.
Darüber
hinaus ist gewährleistet,
dass die geschulterte oder transportierte Waffe stets geschlossen
bleibt und sich nicht versehentlich öffnen kann.
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2 zeigt
den Kompaktverschluss 40 unmittelbar nach der Schussabgabe.
Der (auch hier nicht gezeigte und zuvor gespannte) Hahn hat den Schlagbolzen 18 in
Schussrichtung S geschlagen, so dass dessen Spitze 19 durch
die Bohrung 43 hindurch aus dem Stoßboden 42 des Verschlusskopfs 41 ausgetreten
ist. Die Patrone im Patronenlager 31 wurde gezündet und
abgeschossen. Der abgeschlagene Hahn bleibt unter dem Druck der
relativ starken Schlagfeder auf dem Flachkopf 39 liegen
und hält
dabei den Schlagbolzen 18 gegen den Druck der Schlagbolzenfeder 114 in
seiner stets definierten vorderen Position. Mit dem Vorschnellen
des Schlagbolzens 18 verlieren die Rastkugeln 81 ihre
radiale Abstützung.
Sie gleiten an der Konusfläche 112 herab und
geben dadurch den Schaft 44 und damit den Verschlusskopf 41 frei.
Um stets gleiche maßliche
Verhältnisse
zu erreichen, trägt
der Schlagbolzen 18 rückseitig
einen scheibenförmigen
Flachkopf 39, der an der hinteren Kreisringfläche des
Trägerrohrs 50 anschlägt. Das
stellt zudem sicher, dass der Schlagbolzen 18 nur dann
eine Patrone zünden
kann, wenn Verschlusskopf 41 und Verschlussmuffe 33 vollständig miteinander
verriegelt sind.
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Zieht
man nun den Lauf 30 über
den Vorderschaft 14 in Schussrichtung S nach vorne, nimmt
die Verschlussmuffe 33 den Verschlusskopf 41 über die bajonettartige
Verzahnung 67, 68 zunächst mit, bis dieser von der
Kulissenführung 70 von
einer zweiten Winkellage in die erste Winkellage gedreht worden ist,
d.h. die Steuerkurve 72 passiert den Querstift 74. Infolgedessen
verdreht sich der Verschlusskopf 41 um die halbe Teilung
seiner Außenverzahnung 67. Anschließend gibt
die Verschlussmuffe 33 bzw. deren Innenverzahnung 68 den
Verschlusskopf 41 vollständig frei, der von der Schlagbolzenfeder 114 in
seine vordere Anschlagposition geschoben und dort gehalten wird
(siehe 3). Die Rastkugeln 81 werden von dem
Schaft 44 in den Querbohrungen 82 gesichert und
können
nicht herausfallen. Der Lauf 30 gelangt entlang der Linearführung in
seine vordere Anschlagposition.
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Die
Waffe ist nunmehr geöffnet.
Bevor der Lauf 30 in seinen vorderen Axialanschlag gelangt, wird
die leere Patronenhülse
von dem Verschlusskopf 41 aus dem Patronenlager 31 herausgezogen und
von der Auszieherkralle und dem außermittig angeordneten Auswerferstift
aus dem Verschlusskopf 41 entfernt bzw. ausgeworfen. Eine
vom Schützen bereitgehaltene
neue Patrone kann durch die Ausnehmung 34 in der Verschlussmuffe 33 des
geöffneten
Laufs 30 hindurch in das Patronenlager 31 eingeführt werden.
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Das
Schließen
der Waffe erfolgt durch Zurückziehen
des Laufs 30 über
den Vorderschaft in Schließrichtung
Z. Dabei wird durch eine (nicht gezeigte) Mechanik zunächst der
Hahn gespannt, der den Schlagbolzenkopf 39 des Schlagbolzens 18 freigibt.
Dadurch kann die Schlagbolzenfeder 114 den Schlagbolzen 18 wieder
nach hinten schieben, wodurch sich dessen Konusfläche 112 an
die Rastelemente 81 anlegt. Diese werden von innen gegen
die Schaftbohrung 45 gedrückt.
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Erreicht
die Verschlussmuffe 33 den Verschlusskopf 41,
stülpt
sich die Laufinnenverzahnung 68 über die Außenverzahnung 67 des
Verschlusskopfs 41, bis dessen (nicht näher bezeichnete) Stirnfläche an der
Anschlagfläche 35 im
Lauf 30 oder bei geladener Waffe der (Auswerferstift im)
Stoßboden 42 am
Patronenboden anschlägt.
Nun schiebt der Lauf 30 den daran gekoppelten Verschlusskopf 41 entgegen
der Schussrichtung S vor sich her, wobei die Steuerkurve 72 den
Querstift 74 passiert und der Verschlusskopf 41 von
der ersten Winkelstellung in die zweite Winkelstellung gedreht wird.
In dieser hintergreifen die Verschlussorgane 60 des Verschlusskopfs 41 die
Verschlusselemente 65 der Verschlussmuffe 33,
d.h. der Lauf verriegelt sich selbsttätig mit dem winkelbegrenzt
rotierenden Verschlusskopf 41. Erst danach kann die Schlagbolzenspitze 19 den
Patronenboden erreichen.
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Der
weiterhin zurückgleitende
Verschlusskopf 41 erreicht schließlich mit seiner Rastvertiefung 83 die
Rastelemente 81. Diese werden von dem federbelasteten Schlagbolzen
und dessen Konusfläche 112 weiter
nach außen
und in Rastvertiefungen 83 hinein gedrückt. Aufgrund der schräg liegenden Kegelflächen 88 entsteht
eine axiale Kraftkomponente, die den Verschlusskopf 41 wenige
1/10 Millimeter nach hinten zieht. Dabei gleitet der Schlagbolzen 18 noch
wenige Millimeter nach hinten, bis der Lauf 30 mit seiner
bevorzugt konisch-konvexen Stoßfläche 38 an
der konisch-konkaven
Anschlagfläche 94 der Basküle 90 zum
Anliegen kommt (siehe 6 und 7). Der
Ausgangszustand von 1 ist wieder erreicht.
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Die
von der Rastvertiefung 83 bzw. den Kegelflächen 88 erzeugte
Längszugkraft
stellt sicher, dass das Axialspiel zwischen Verschlusskopf 41 und Laufeinstich 34 stets
ausgeglichen wird. Praktisch bedeutet dies, dass die geschmeidig
geschlossene Waffe absolut spiel- und klapperfrei geschlossen bleibt
und der gefederte Schlagbolzen 18 eventuell entstehenden
Verschleiß elegant
kompensiert.
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Um
die Waffe auch ohne Schussabgabe öffnen zu können, beispielsweise zum Entladen
oder zum Reinigen, kann man den Schlagbolzen 18 – wie in 4 ersichtlich – in eine
axiale Mittelstellung bringen, so dass die Konusfläche 112 die
Rastelemente 81 und damit den Verschlusskopf 41 soweit
freigibt, dass die Schlagbolzenspitze 19 die Patrone noch nicht
berühren
kann. Diese Schlagbolzenstellung wird beispielsweise durch einen über seine
hintere Ruhestellung federnd nach hinten hinauszuschiebenden (nicht
dargestellten) Spannschieber bewirkt. Dadurch ist sichergestellt,
dass die öffnende
Waffe stets entspannt und somit ungefährlich ist. Diese Bedienart
erübrigt
den ansonsten erforderlichen (Ober- oder Unter-) Hebel zum Öffnen von
Kipplaufwaffen.
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Die
Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen
beschränkt,
sondern in vielfältiger
Weise abwandelbar. So kann man beispielsweise den Schlagbolzen 18 in
Axialrichtung zweigeteilt gestalten, indem z.B. der Hauptkörper 111 und
die Konusfläche 112 zwei
separate Bauteile bilden.
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Ergänzend oder
alternativ kann man die als Steuerorgan dienende Konusfläche 112 unabhängig vom
Schlagbolzen 18 ausbilden, beispielsweise in Form eines
quer zur Laufachse A verschieblich gelagerten Raststifts, der als
Rastelement der Verriegelungsvorrichtung 80 druckfederbelastet
in einer (nicht gezeigten) Querbohrung im Gehäuse 90 und/oder im Träger 50 sitzt
und an seinem der Laufachse A zugewandten Ende mit einer kegelstumpfartigen
Spitze versehen ist. Mit dieser Kegelspitze greift der Raststift 122 in
ein (nicht dargestelltes) Langloch im Schaft 44 des Verschlußkopfes 41 ein.
Durch die Federbelastung und die Kegelform der Spitze wird der Verschlußkopf 41 in
Schließrichtung
Z permanent nach hinten gezogen, wodurch der Lauf 30 über die Verzahnung 67, 68 mit
einer definierten Zuhaltekraft gegen das Gehäuse 90 gezogen wird.
Die Waffe 10 ist mithin auch hier in allen Richtungen stets
spiel- und klapperfrei geschlossen. Produktions- oder verschleißbedingte
Ungenauigkeiten werden von dem Raststift 122 und damit
von der Verriegelungseinrichtung 80 permanent ausgeglichen.
Die während
der Schußabgabe
auftretenden Kräfte
werden kipp- und momentenfreien in das Gehäuse 90 abgeleitet.
Die Ausbildung zusätzlicher
Rastvertiefungen ist nicht erforderlich, was den gesamten Aufbau
vereinfacht.
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Die
Betätigung
des Raststifts 122 kann manuell über eine nicht gezeigte Wirkverbindung
durch den Lauf 30 erfolgen oder durch den (nicht gezeigten)
Spannschieber, der bevorzugt insgesamt drei Rastpositionen einnehmen
kann. In einer ersten vorderen Position ist die (weiterhin nicht
sichtbare) Schlagfeder gespannt und die Verschlußvorrichtung 40 durch
den Raststift 122 der Verriegelungseinrichtung 80 verriegelt.
In einer mittleren Positionsstellung ist die Schlagfeder entspannt,
die Waffe 10 aber weiterhin verriegelt. Erst wenn man den
Spannschieber in eine dritte hintere Position bewegt, wird das Rastelement 122 und
der Verschlußkopf 41 außer Eingriff gebracht,
so daß die
Waffe 10 über
den Vorderschaft 14 geöffnet
werden kann.
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Die
Anordnung des Spannschiebers erfolgt bevorzugt an einer das Gehäuse 90 bildenden
Basküle
wie sie beispielsweise in 9 und 10 gezeigt
ist. Das Gehäuse 90 ist
etwa mittig mit der Bohrung 92 zur Aufnahme des Verschlußkopfs 41 bzw. des
Schafts 44 versehen ist. Die konzentrisch zur Bohrung 92 und
zur Laufachse ausgebildete Anschlagfläche 94 ist hier randseitig
mit einer Fase versehen, die einen gegengleichen Anschlag für das Laufende 32 des
Laufs 30 bildet, damit dieser in Schließstellung radial zentriert
und spielfrei gehalten wird. Unterhalb der Bohrung 92 bzuw.
der Anschlagfläche 94 erkennt
man die nicht näher
bezeichneten Öffnungen
für die
Linearführung
des Laufs 30. Die nach hinten sich erstreckende Zunge ist
mit einem Langloch versehen, welches den Spannschieber aufnimmt
bzw. lagert.
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Weiter
besteht die Möglichkeit,
dass der Verschlusskopf 41 mit einem Schaft 44 axialfest
um die Laufachse drehbar in einem Gehäuseblock 90 gelagert
ist und zur Festlegung im oder am Ende 32, 33 des
Laufs 30 radiale und/oder radial wirkende Verschlussorgane 60 aufweist,
die nach Längsbewegung
des Laufs 30 in Schließstellung
der Waffe durch Drehen des Verschlusskopfes 41 mit korrespondierenden
Verschlusselementen 65 im oder am Laufende 32, 33 in
Eingriff bringbar sind. Ferner kann die Vorrichtung auch der Art
gestaltet sein, dass der Verschlusskopf 41 mit einem Schaft 44 starr
in dem Gehäuseblock 90 liegt
und zur Festlegung im oder am Ende 32, 33 des
Laufs 30 radiale und/oder radial wirkende Verschlussorgane 60 aufweist,
die nach Drehbewegung des Laufs 30 um seine Achse mit korrespondierenden
Verschlusselementen 65 im oder am Laufende 32, 33 in
Eingriff bringbar sind.
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Kommt
die Verschlussvorrichtung 40 bei mehrläufigen Schusswaffen zum Einsatz,
kann jedem Lauf eine eigene Verschlussvorrichtung 40 zugeordnet
sein. Eine weitere Möglichkeit
ist die Verschlussvorrichtung 40 derart auszuführen, dass
der Lauf 30 um eine Drehachse kippbar und bei geschlossener
Waffe der Verschlusskopf 41 axialverschieblich und drehbar
mit dem Laufende formschlüssig
in- und außer
Eingriff bringbar ist. Eine weitere Variante sieht vor, dass die
laufparallel angeordnete Längsführung zur
Aufnahme eines (Wechsel-)Laufs dient, der durch eine Verriegelungseinrichtung 80 axial
am Gehäuse 90 festlegbar
ist und dort auch bei Folgeschüssen
verbleibt.
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Man
erkennt jedoch, dass eine Verschlussvorrichtung 40 für eine Schusswaffe,
mit einem Verschlusskopf 41, der zum Verschließen der
Waffe axial in einem Lauf 30 festlegbar ist und der zentrisch
zur Laufachse von einem Schlagbolzen 18 durchsetzt wird,
im wesentlichen axialsymmetrisch und/oder rotationssymmetrisch aufgebaut
ist, wobei der Verschlusskopf 41 axialverschieblich und/oder
drehbar in einem Gehäuseblock 90 gelagert
ist und zur Festlegung im Ende 32, 33 des Laufs 30 radiale
und/oder radial wirkende Verschlussorgane 60 aufweist,
die durch Längsbewegen
des Laufs 30 mit korrespondierenden Verschlusselementen 65 im
Laufende 32, 33 in Eingriff bringbar sind.
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Um
ein rasches Nachladen im Anschlag zu ermöglichen, werden die beiden
Waffenhälften
(Lauf 30 mit Vorderschaft und Basküle 90 mit Schafthauptteil
und Hinterschaft) nicht gegeneinander geschwenkt, sondern translatorisch
zueinander verschoben. Dabei bleibt der Hinterschaft im Anschlag und
während
dieser von der Schusshand am Pistolengriff festgehalten wird, schiebt
die Führungshand den
Vorderschaft samt Lauf 30 bis an einen Axialanschlag in
Schussrichtung S nach vorne. Dabei wird die abgeschossene Patronenhülse von
der Verschlussvorrichtung 40 ausgeworfen. Das Patronenlager 31 ist
leer und man kann mit der Schusshand rasch eine neue Patrone in
das offene Laufende 34 einführen, während die Waffe weiterhin von
der Schulter und der Führungshand
gehalten wird. Anschließend
wird die Waffe wieder geschlossen, indem die Führungshand die Laufbaugruppe
bis zur Schließstellung
heranzieht. Auf diese Weise lassen sich Schussfrequenzen erzielen,
die an solche heranreichen, die man von Repetierbüchsen her
kennt. Im Gegensatz zu Kipplaufwaffen muss jedoch das Gewehr nicht
mehr aus dem Anschlag genommen, der Lauf abgekippt und die abgeschossene
Patronenhülse
von Hand entnommen werden.
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Hinzu
kommt, dass der erfindungsgemäße Verschluss
die Ausbildung einer äußerst kompakten Waffe
ermöglicht,
deren Länge
lediglich von der Lauflänge
und der Länge
der Hinterschaftbaugruppe bestimmt wird, so wie man dies von Kipplaufwaffen
her gewohnt ist. Deren attraktives Erscheinungsbild bleibt mithin
vollständig
erhalten, wobei allerdings das Öffnen
und Schließen
der Waffe einer Repetierbewegung entspricht, ohne dass sich der
Repetierhub zur Lauflänge
addiert.
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Die
lineare Repetiertechnik ist bewegungsgleich mit der Zerlegetechnik.
Durch Aufhebung des vorderen Axialanschlags für den Lauf 30 läßt sich
die Laufbaugruppe von der Hinterschaftbaugruppe abziehen bzw. lösen. Umgekehrt
wird die Waffe ebenso einfach wieder zusammengesetzt, indem die
Baugruppen mittels der Linearführung
zusammengesteckt werden. Von Vorteil ist dabei gegenüber Kipplaufwaffen,
dass der Vorderschaft nicht vom Lauf abgenommen werden muss.
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Die
wirtschaftliche Fertigung der Verschlussvorrichtung 40 gelingt
aufgrund des nahezu vollständig
rotationssymmetrischen Aufbaus der meisten Verschlussteile. Diese
lassen sich äußerst rationell und
kostengünstig
auf einfachen Drehautomaten herstellen sowie weitgehend einbaufertig
vorbereiten. Darüber
hinaus reduziert der Aufbau der Verschlussvorrichtung 40 den
Kraftfluss auf ein Minimum. Eine Schusswaffe mit dem erfindungsgemäßen Verschluss
erlaubt mithin sogar die Verwendung selbst stärkster Patronen.
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Durch
einfaches Auswechseln des Verschlusskopfes 41 können die
verschiedensten Patronen verwendet werden, insbesondere solche,
die ansonsten nur bei den relativ weit verbreiteten Repetierbüchsen eingesetzt
werden können.
Daneben lassen sich aber auch die sonst bei Kipplaufwaffen oder
Flinten üblichen
Patronen verwenden. Besonders komfortabel stellt sich der Laufwechsel
innerhalb derselben Patronengruppe – d.h. unter Beibehaltung desselben
Verschlusskopfes – dar:
Die komplette Laufbaugruppe ist ohne ansonsten übliche Anpassarbeiten vom Laien – durch
bloßes Überfahren
der vorderen Endlage und Aufstecken des neuen Laufes – austauschbar.
Die axialgefederte Konusfläche 112 gleicht
sämtliche
Fertigungstoleranzen aus.
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Sämtliche
aus den Ansprüchen,
der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und Vorteile,
einschließlich
konstruktiver Einzelheiten, räumlicher
Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als
auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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- S
- Schussrichtung
- Z
- Schließrichtung
- 18
- Schlagbolzen
- 19
- Spitze
- 30
- Lauf
- 31
- Patronenlager
- 32
- Laufende
- 33
- Verschlussmuffe
- 34
- Ausnehmung
- 35
- Anschlagfläche, Innenkegel
- 38
- Stoßfläche
- 39
- Flachkopf
- 40
- Verschlussvorrichtung
- 41
- Verschlusskopf
- 42
- Stoßboden
- 43
- Axialbohrung
- 44
- Schaft
- 45
- Innenbohrung
- 46
- Stufenbohrung
- 47
- Boden
- 50
- Träger
- 52
- Axialbohrung
- 54
- Radialbohrung
- 60
- Verschlussorgan
- 65
- Verschlusselement
- 67
- Außenverzahnung
- 68
- Innenverzahnung
- 70
- Kulissenführung
- 72
- Führungsausnehmung
- 74
- Steuerorgan,
Querstift
- 80
- Verriegelungseinrichtung
- 81
- Rastelement
- 82
- Querbohrung
- 83
- Rastvertiefung
- 88
- Kegelfläche
- 89
- Querbohrung
- 90
- Gehäuse
- 92
- Bohrung
- 94
- Anschlagfläche
- 96
- Ringspalt
- 111
- Hauptkörper
- 112
- Konusfläche
- 114
- Feder
- 119
- Stützfläche