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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung eines
Defekts der Ventilsteuerung einer Brennkraftmaschine mit Zylinderabschaltung, wobei
die Brennkraftmaschine mindestens eine Einrichtung zur Bestimmung
des Lambda-Wertes der Verbrennung umfasst. Die Erfindung betrifft
des Weiteren eine Vorrichtung, insbesondere Steuergerät, sowie
ein Computerprogramm zur Durchführung
des Verfahrens.
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Stand der Technik
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Bei
Brennkraftmaschinen mit Zylinderabschaltung besteht die Gefahr,
dass ein Zylinder, der eigentlich befeuert sein sollte, fälschlicherweise
abgeschaltet wird, oder dass ein Zylinder, der abgeschaltet sein
sollte, fälschlicherweise
nicht abgeschaltet ist. Fälschlicherweise
abgeschaltete Zylinder werden üblicherweise über eine
Aussetzererkennung erkannt. Eine derartige Aussetzererkennung ist
beispielsweise in der
JP 2004-100486 beschrieben.
Bei einer Detektion der genannten Fehler über die Aussetzererkennung
ist es jedoch in der Regel nicht möglich, einen fälschlicherweise
nicht abgeschalteten Zylinder zu erkennen.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren und
eine Vorrichtung anzugeben, die einen oder mehrere falschlicherweise
nicht abgeschaltete Zylinder erkennen kann.
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Offenbarung der Erfindung
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Dieses
Problem wird gelöst
durch ein Verfahren zur Erkennung eines Defekts der Ventilsteuerung einer
Brennkraftmaschine mit Zylinderabschaltung, wobei die Brennkraftmaschine
mindestens eine Einrichtung zur Bestimmung des Lambda-Wertes der Verbrennung
umfasst, wobei jeweils für
einen ersten Zeitraum Kraftstoff in einen Zylinder, der abgeschaltet
sein sollte, eingespritzt wird und bei einer Veränderung des Lambda-Wertes innerhalb
des ersten Zeitraumes auf das Luftdurchschieben bei dem Zylinder,
in den während
des ersten Zeitraumes eingespritzt wurde, erkannt wird. Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass bei einer Anfettung des Lambda-Wertes innerhalb
des ersten Zeitraumes auf das Luftdurchschieben bei dem Zylinder,
in den während
des ersten Zeitraumes eingespritzt wurde, erkannt wird.
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Bei
einer saugrohreinspritzenden Brennkraftmaschine sowie einer direkteinspritzenden Brennkraftmaschine
wird die Zylinderabschaltung eines Zylinders üblicherweise so realisiert,
dass zumindest die Ein- oder Auslassventile des Zylinders dauerhaft
geschlossen bleiben, so dass keine Luft durch den Zylinder durchgeschoben
wird. Gleichzeitig wird die eingespritzte Kraftstoffmenge auf null
zurückgefahren.
Dabei kann ein einzelner Zylinder, mehrere Zylinder oder alle Zylinder
der Brennkraftmaschine abgeschaltet werden. Die Einrichtung zur
Bestimmung des Lambda-Wertes (Lambda-Sonde) ist üblicherweise einer Sauerstoffsonde,
die ein elektrisches Signal abgeben kann, dass den Lambda-Wert repräsentiert.
Es kann eine einzige Lambda-Sonde
für alle Zylinder
oder mehrere Lambda-Sonden z.B. jeweils einer Zylinderbank oder
je eine Lambda-Sonde je Zylinder vorgesehen sein. Das erfindungsgemäße Verfahren
geht davon aus, dass entweder nur eine Lambdasonde vorhanden ist
oder aber für
jede Abgasbank eine Sonde vorhanden ist. Vorzugsweise ist vorgesehen,
dass bei einer Anfettung des Lambda-Wertes innerhalb eines definierten sich
an den ersten Zeitraum anschließenden
zweiten Zeitraumes bei einer saugrohreinspritzenden Brennkraftmaschine
auf eine korrekte Abschaltung des Zylinders erkannt wird. Bei einer
direkteinspritzenden Brennkraftmaschine wird eine korrekte Abschaltung
erkannt, wenn erst beim erneuten Zuschalten des Zylinders eine Anfettung
des Lambdawertes beobachtet wird.
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Der
Ist-Lambda-Wert wird durch eine Regeleinrichtung, die z.B. in einem
Steuergerät
der Brennkraftmaschine angeordnet ist, auf einen Soll-Wert geregelt.
Eine Regelabweichung kann z.B. in Form einer Stellgröße des Reglers
erfasst werden. Die Veränderung
des Lambda-Wertes
oder der Lambda-Werte wird vorzugsweise über einen Reglereingriff bestimmt,
wobei der Reglereingriff als Veränderung
einer Stellgröße gegenüber einem
Wert der Stellgröße vor dem
ersten Zeitraum bestimmt werden kann. Statt also den Lambda-Wert
zu beobachten kann das Verhalten der Lambda-Regelung über deren
Reglereingriff beobachtet werden. Eine zylinderindividuelle Bestimmung
des Lambdas beim unveränderten
Betrieb des Motors kommt beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht zum Einsatz.
Jedoch kann man zeitlich nacheinander einzelne Zylinder mit unterschiedlicher
Kraftstoffmenge versorgen oder die Einspritzung ganz abschalten
und die Reaktion der Lambdasonde beobachten. Eine Veränderung
eines Regelfak tors der Lambda-Regelung ist ein Maß für die Änderung
des Abgaslambdas nach Änderung
der Einspritzmenge an mindestens einem Zylinder oder nach Auftreten
eines Fehlers.
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Vorzugsweise
wird der Zündzeitpunkt
des Zylinders, in den eingespritzt wird, auf eine späte Zündung gestellt,
damit der Momentenbeitrag eines fehlerhaft nicht abgeschalteten
möglichst
gering wird.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass nacheinander bei allen abgeschalteten Zylindern
für einen definierten
ersten Zeitraum die Einspritzung aktiviert wird. Zwischen der Aktivierung
der Einspritzung eines Zylinders und der Deaktivierung der Einspritzung eines
anderen Zylinders liegt bevorzugt eine Pausenzeit, während der
die Einspritzung aller abgeschalteter Zylinder deaktiviert ist.
Bei einer direkteinspritzenden Brennkraftmaschine erfolgt die Anfettung
des Lambda-Wertes
bei einem fehlerhaft luftdurchschiebenden Zylinder während des
Arbeitstaktes, bei dem die Einspritzung erfolgt ist. Die Messung
des Lambda-Wertes bei einer saugrohreinspritzenden Brennkraftmaschine
wird bevorzugt über
einen definierten Zeitraum im Anschluss an den Arbeitstakt, in dem
die Einspritzung erfolgt ist, durchgeführt. Der definierte Zeitraum
wird bevorzugt in Abhängigkeit
von Betriebsparametern der Brennkraftmaschine, insbesondere der
Drehzahl, nach hinten begrenzt.
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Vorzugsweise
wird nacheinander bei allen abgeschalteten Zylindern für den definierten
ersten Zeitraum die Einspritzung aktiviert. Zwischen der Aktivierung
der Einspritzung eines Zylinders und der Deaktivierung der Einspritzung
eines anderen Zylinders kann eine Pausenzeit liegen, während der
die Einspritzung aller abgeschalteter Zylinder deaktiviert ist.
Durch die Pause wird die Identifikation des Zylinders, der bei aktivierter
Einspritzung eine Änderung des
Lambda-Wertes hervorgerufen
hat, also des fehlerhaft deaktivierten luftdurchschiebenden Zylinders, erleichtert.
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Das
eingangs genannte Problem wird auch gelöst durch eine Vorrichtung,
insbesondere Steuergerät,
mit Mitteln zur Erkennung eines Zylinders, bei dem bei einer Zylinderabschaltung
einer Brennkraftmaschine Frischluft durchgeschoben wird, wobei die Brennkraftmaschine
mindestens eine Einrichtung zur Bestimmung des Lambda-Wertes der
Verbrennung umfasst, wobei jeweils für einen definierten ersten Zeitraum
Kraftstoff in einen Zylinder eingespritzt wird und bei einer Veränderung
innerhalb des ersten Zeitraumes oder innerhalb eines definierten
an schließenden
zweiten Zeitraumes auf das Luftdurchschieben/fehlerhafte Abschalten
bei dem Zylinder, in den während
des definierten ersten Zeitraumes eingespritzt wurde, erkannt wird.
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Das
eingangs genannte Problem wird auch gelöst durch ein Computerprogramm
mit Programmcode zur Durchführung
aller Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn das Programm
in einem Computer ausgeführt
wird.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei
zeigen:
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1 eine
Skizze einer Brennkraftmaschine;
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2 eine
Darstellung des Lambda-Wertes über
der Zeit bei einer direkteinspritzenden Brennkraftmaschine;
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3 ein
Ablaufdiagramm des Verfahrens.
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Ausführungsbeispiel der Erfindung
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1 zeigt
ein Beispiel einer direkteinspritzenden Brennkraftmaschine 10 mit
zwei Zylinderbänken,
diese sind als B1 und B2 bezeichnet, anhand eines 8-Zylinder-Motors.
Analog dazu sind natürlich auch
Anordnungen von z.B. 4 Zylindern, 6 Zylindern, 10 Zylindern, 12
Zylindern und dergleichen mit einem gemeinsamen Saugraum möglich. Die
Zylinder können
auch in einer einzigen Zylinderbank oder mehr als zwei Zylinderbänken angeordnet
sein. Die Zylinder sind hier mit Nummer 1 bis 8 durchnummeriert. Jedem
der Zylinder 1 bis 8 ist ein Ansaugkanal 11 zugeordnet,
die in ein gemeinsames Saugrohr 12 münden. Das Saugrohr 12 umfasst
eine Drosselkappe 13 sowie einen Luftmassenmesser 14.
In jedem Ansaugkanal 11 ist eine Einspritzdüse 15 angeordnet. Mit
Hilfe der Einspritzdüse 15 wird
Kraftstoff in den jeweils zugeordneten Ansaugkanal 11 eingespritzt.
Jeder der Zylinder 1 bis 8 umfasst mindestens
ein Einlassventil und mindestens ein Auslassventil, die in der Skizze
der 1 nicht näher
dargestellt sind. Durch Öffnen
des jeweiligen Einlassventils eines Zylinders kann Luft bzw. ein
Kraftstoff-Luftgemisch durch
Kraftstoff, der mittels des jeweiligen Einspritzventils eingespritzt
wurde, in den jeweiligen Zylinder eingesogen werden. Durch Öffnen des
jeweils zugeordneten Auslassventils wird das verbrannte Kraftstoff-Luftgemisch
im Auslasstakt in den Abgaskrümmer 16 ausgestoßen. Die
Abgaskrümmer 16 sind
zu einem Abgasrohr 16.1 für die Bank 1 und 16.2 für die Bank 2 zusammengefasst,
die in ein gemeinsames Abgasrohr 16.3 münden.. In dem Abgasrohr 16.1 bzw. 16.2 ist
jeweils eine Lambda-Sonde, diese ist als 17.1 bzw. 17.2 bezeichnet,
angeordnet. Mit Hilfe der Lambda-Sonde 17.1 bzw. 17.2 kann
der Lambda-Wert für
die jeweilige Zylinderbank B1 bzw. B2 gemessen werden. Die Lambda-Sonden 17.1 und 17.2 generieren
dazu ein elektrisches Signal, das den jeweiligen Lambda-Wert repräsentiert.
Stromab der Lambda-Sonden 17.1 und 17.2 ist ein
oder sind mehrere Abgaskatalysatoren angeordnet, des Weiteren können weitere
Strömungselemente,
wie z.B. ein Abgasturbolader oder dergleichen, dort angeordnet sein.
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Der
Lambda-Wert gibt den Sauerstoffanteil in dem Kraftstoff-Luftgemisch
relativ zu dem für
eine stöchiometrische
Verbrennung notwendigen Sauerstoffanteil wieder. Der Lambda-Wert
wird zylinderindividuell oder bankweise auf einen Soll-Wert geregelt.
Steuergrößen für die Regelung
sind beispielsweise die Einspritzmenge an Kraftstoff je Zylinder, und
die Luftmenge wie, beispielsweise bei einer variablen Ventilsteuerung,
wo die Steuerzeiten der Gaswechselventile variiert werden können. Damit
lässt sich
der Befüllungsgrad
der Zylinder individuell verstellen. Für alle Zylinder zusammen kann
der Füllungsgrad
auch durch eine Verstellung der Drosselklappe beeinflusst werden.
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Neben
einem Vollmotorbetrieb der Brennkraftmaschine, bei dem alle Zylinder
einen Anteil an dem durch die Kurbelwelle der Brennkraftmaschine abgegebenen
Drehmoment haben, gibt es einen Halbmotorbetrieb, bei dem nur ein
Teil der Zylinder befeuert wird (also ein Kraftstoff-/Luftgemisch
in einem Arbeitstakt gezündet
wird) und an der Drehmomenterzeugung beteiligt sind sowie eine (vollständige) Schubabschaltung,
bei der keiner der Zylinder befeuert wird. Die abgeschalteten nicht
befeuerten Zylinder werden mitgeschleppt, dies kann beispielsweise
dadurch geschehen, dass die eingespritzte Kraftstoffmenge für die jeweiligen
Zylinder auf null zurückgefahren
wird. Bei einer variablen Ventilsteuerung ist es des Weiteren möglich, das
oder die Einlassventile bzw. das oder die Auslassventile eines geschleppten
Zylinders dauerhaft geschlossen oder dauerhaft geöffnet zu
halten. Werden das oder die Einlassventile bzw. Auslassventile)
eines Zylinders dauerhaft geschlossen gehalten, so findet kein Durchschieben
von Luft statt. Wird nur die Einspritzmenge auf null gesetzt, so
wird Luft durch den jeweiligen Zylinder durchgeschoben, da diese
im Ansaugtakt eingesogen und im Ausstoßtakt in den Abgasstrang ausgestoßen wird.
Nachfolgend wird davon ausgegangen, dass ein abgeschalteter Zylinder
keine Luft fördert
(durchschiebt) und dass bei einem abgeschalteten Zylinder kein Kraftstoff
eingespritzt wird.
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In 1 sind
abgeschaltete Zylinder durch einen schwarzen Punkt gekennzeichnet.
Dargestellt ist ein Halbmotorbetrieb, bei dem die Zylinder 2, 3, 5 und 8 nicht
befeuert werden. Bei einem abschaltbaren Zylinder kann der Fehler
auftreten, dass Luft durchgeschoben wird, wobei kein Kraftstoff
eingespritzt wird. Es wird fälschlicherweise
Luft gefördert bzw.
durchgeschoben, weil die Ein- und Auslassventile weiterhin geöffnet und
geschlossen werden statt dauerhaft geschlossen zu sein.
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2 zeigt
ein Diagramm eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens bei
einem direkteinspritzenden Motor (BDE). Dargestellt ist der Lambda-Wert über der
Zeit t. Es wird wiederum davon ausgegangen, dass bei einem 8-Zylinder-Motor
die Zylinder 2, 3, 5 und 8 nicht
befeuert werden und sich im Betriebszustand der Zylinderabschaltung
befinden. Die Zylinder 2, 3, 5 sowie 8 sind in 2 jeweils
mit Z2, Z3, Z5 und Z8 gekennzeichnet. Zwischen den Zeitpunkten t1 und t2 wird nun Kraftstoff
in den Zylinder 2 gespritzt. Dies erfolgt für einen
definierten Zeitraum ∆t1,2. In 2 ist dies durch
ein schraffiertes Rechteck unterhalb der Linie für den Lambda-Wert der Brennkraftmaschine
dargestellt. Der Lambda-Wert ändert
sich durch die Kraftstoffeinspritzung in den Zylinder Z2 nicht,
es findet also keine Verbrennung statt, da keine Frischluft in den
Zylinder Z2 zugeführt
wird.
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Zwischen
den Zeitpunkten t2 und t3 wird über einen
Zeitraum Δt2,3 (Pausenzeit) kein Kraftstoff in einen
der Zylinder 2, 3, 5 oder 8 eingespritzt.
Zwischen den Zeiträumen
t3 und t4 wird über eine
Zeitspanne Δt3,4 Kraftstoff in den Zylinder 3 eingespritzt.
Dadurch ändert
sich der Lambda-Wert, dieser wird fetter. In 2 nicht
berücksichtigt
ist eine Zeitverzögerung zwischen
dem Beginn der Einspritzung zum Zeitpunkt t3 und
einer Veränderung
des Lambda-Wertes, hier ist mit einer von der Brennkraftmaschine
abhängigen
Zeitverzögerung
zu rechnen. Ebenso wird mit dem Ende der Einspritzung zum Zeitpunkt
t4 der Lambda-Wert nicht sofort auf den
ursprünglichen Wert
zurückgehen,
auch hier wird eine gewisse Zeitverzögerung auftreten. Zwischen
dem Zeitpunkt t4 und einem Zeitpunkt t5 erfolgt wiederum eine Pausenzeit Δt4,5. Zwischen den Zeitpunkten t5 und
t6 wird für einen Zeitraum Δt5,6 die Abschaltung der Einspritzung des
Zylinders 5 deaktiviert, daran schließt sich wiederum eine Pausenzeit Δt6 , 7 zwischen
den Zeitpunkten t6 und t7 an,
zwischen den Zeitpunkten t7 und t8 wird für
einen Zeitraum Δt7,8 die Abschaltung der Einspritzung für den Zylinder 8 deaktiviert.
Es wird also nacheinander für
einen bestimmten ersten Zeitraum Δt1,2 bzw. Δt3,4 bzw. Δt5,6 bzw. Δt7,8 die Deaktivierung der Einspritzung eines
der abgeschalteten Zylinder aufgehoben, so dass in den jeweiligen
Zylinder Kraftstoff eingespritzt wird. Wird bei dem jeweiligen Zylinder
Luft durchgeschoben, so bewirkt dies auch ein Ansaugen, komprimieren
und bei aktiver Zündung
Verbrennen des eingespritzten Kraftstoffes, so dass das Abgasgemisch
der Brennkraftmaschine insgesamt fetter wird. Die Pausenzeiten Δt2,3 ∆t4,5 Δt6,7 können
dabei deutlich länger
sein als die Zeiten Δt1 , 2 bzw. Δt3,4 bzw. Δt5,6 bzw. Δt7,8 während
denen die Deaktivierung der Einspritzung eines der abgeschalteten
Zylinder aufgehoben ist.
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An
den ersten Zeitraum Δt1,2, Δt3,4, Δt5,6 bzw. Δt7,8 schließt sich ein zweiter Zeitraum Δt1,2, Δt3 , 4', Δt5,6' bzw. Δt7 , 8' an, in dem eine
mögliche
Veränderung
des Lambda-Wertes der Brennkraftmaschine weiter beobachtet wird.
Der zweite Zeitraum kann auch überlappend
zu dem ersten Zeitraum angeordnet sein, oder auch den ersten Zeitraum
und zumindest einen Teil der anschließenden Pausenzeit oder die
gesamte Pausenzeit umfassen.
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Das
zuvor geschilderte Verfahren gilt sowohl für eine direkteinspritzende
Brennkraftmaschine als auch eine saugrohreinspritzende Brennkraftmaschine.
Eine direkteinspritzende Brennkraftmaschine wird üblicherweise
mit BDE, die steht für
Benzin-Direkt-Einspritzung, abgekürzt, eine saugrohreinspritzende
Brennkraftmaschine wird üblicherweise
mit SRE, dies steht für
Saugrohr-Einspritzung, abgekürzt.
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Das
zuvor geschilderte Verfahren gilt uneingeschränkt bei einem defekten Zylinder
bei einer direkteinspritzenden Brennkraftmaschine, wenn also der
defekte Zylinder Luft ansaugt, komprimiert, einspritzt, verbrennt
und das verbrannte Abgas ausschiebt. Das ist deutlich fetter, als
wenn nur Luft angesaugt, komprimiert und ausgeschoben wird. Ist
der Zylinder korrekt abgeschaltet, schiebt also keine Luft durch,
so sammelt sich in dem Zylinder Kraftstoff an, der erst mit Aufhebung
der Abschaltung durchgeschoben wird und dann sicherlich kurzzeitig
für eine Erniedrigung
des Lambda-Wertes sorgen wird. Bei einer saugrohreinspritzenden
Brennkraftmaschine gilt das zuvor anhand der 2 dargestellte
Verfahren uneingeschränkt
für einen
luftdurchschiebenden Zylinder, der Effekt bei einem korrekt abgeschalteten Zylinder
ist allerdings gegenüber
einer direkteinspritzenden Brennkraftmaschine unterschiedlich. Bei
einem saugrohreinspritzenden Motor wird der Kraftstoff ins Saugrohr
eingespritzt. Ist der Zylinder verschlossen, im vorliegenden Fall
also korrekt abgeschaltet, so dass keine Luft durchgescho ben wird,
so bildet sich zunächst
ein fettes Kraftstoff-Luft-Gemisch als Mischwolke vor dem Einlassventil.
Diese wird in der Regel schnell verdampfen und der Kraftstoff wird
von den Nachbarzylindern abgesaugt. Dadurch erniedrigt sich der
Lambda-Wert der Nachbarzylinder und damit der gesamte Lambda-Wert
der Brennkraftmaschine. Auch bei einem korrekt abgeschalteten Zylinder wird
mit dem vorliegenden Verfahren also bei einem saugrohreinspritzenden
Motor im Laufe der Zeit eine Anfettung des Gemisches gemessen werden,
also letztlich im Abgas ein Lambda-Wert, der auch bei einem richtigerweise
abgeschalteten Zylinder ein fetteres Gemisch anzeigt. Diese Anfettung
wird jedoch mit einer Verzögerung
wie in 3 anhand des Zylinders Z3 dargestellt gemessen,
bei einer saugrohreinspritzenden Brennkraftmaschine mit einem fälschlicherweise
nicht abgeschalteten Zylinder wird diese Anfettung sofort anhand
des über
das Abgas gemessene Lambda-Wertes gemessen. Wird Kraftstoff bei
einem korrekt abgeschalteten Zylinder im Zeitraum Δt3,4 eingespritzt (der Zeitraum Δt3,4 geht über
mehrere Arbeitsspiele), so sammelt sich zunächst Kraftstoff vor dem Einlassventil.
Beginnend mit Zeitpunkt t9 erfolgt eine Verbrennung des nunmehr
im Ansaugtrakt verteilten Kraftstoffes über benachbarte Zylinder (bei
Zylinder Z3 sind dies Zylinder Z1 und Z5, möglicherweise auch Z7), sodass
eine langsame gewissermaßen "verschmierte" Änderung des Lambdawertes beobachtet
wird.
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Sofern
die Zündung
nicht abgeschaltet ist und die Einspritzmenge zur Luftfüllung des
jeweiligen Zylinders passt, findet bei dem zuvor beschriebenen Verfahren
sowohl bei einem saugrohreinspritzenden als auch einer direkteinspritzenden
Brennkraftmaschine bei defekten, also Luft durchschiebenden Zylinder,
eine Verbrennung statt. Bei einem ordnungsgemäß abgeschalteten Zylinder kann
bei einem Motor mit Benzindirekteinspritzung einmalig eine Verbrennung
stattfinden, sofern Frischluft eingeschlossen ist. Üblich ist
aber das Einschließen
von Restgas, so dass dann bei einem ordnungsgemäß abgeschalteten Zylinder keine
Verbrennung stattfindet. In jedem Fall kann durch eine Spätverstellung
des Zündwinkels
die Auswirkung auf das Motormoment klein gehalten werden.
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3 zeigt
ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens. Das Verfahren
beginnt in Schritt 101. In Schritt 102 wird ermittelt,
welche der Zylinder Zn in dem Betriebszustand
der Schubabschaltung sind. Diese Zylinder sind ab Za1,
Zag2, ..., Zan bezeichnet,
wobei a1, a2, ...,
an eine Zählvariable ist. In Schritt 103 wird
daraufhin die Abschaltung der Einspritzung für den ersten der in Schritt 102 ermittelten
abgeschalteten Zylinder Zan aufgehoben.
Es erfolgt also eine Kraftstoffeinspritzung in einen der abgeschalteten
Zylinder. In Schritt 104 wird daraufhin der Lambda-Wert
beobachtet bzw. das Verhalten der Lambda-Regelung beobachtet. In
Schritt 105 wird daraufhin überprüft, ob der Lambda-Wert fetter
wird. Ist dies der Fall, dies ist durch die Verzweigung J gekennzeichnet,
so wird der Zylinder Zan in Schritt 106 als
fehlerhaft markiert, beispielsweise indem ein Fehlerbit in einem
Steuergerät
gesetzt wird. Wurde in Schritt 105 keine Anfettung des
Lambda-Wertes festgestellt, dies ist durch die Option N gekennzeichnet, so
wird in Schritt 107 der nächste abgeschaltete Zylinder
ermittelt, dies ist durch ein an = an + 1 dargestellt. In Schritt 108 wird
sodann geprüft,
ob alle abgeschalteten Zylinder bereits getestet wurden. Ist dies
nicht der Fall, dies ist wiederum durch die Option N gekennzeichnet,
so wird zu Schritt 102 verzweigt und der nächste Zylinder
wird überprüft. Sind
alle Zylinder getestet, dies ist in Schritt 108 durch die
Option J gekennzeichnet, so wird das Verfahren in Schritt 109 beendet.