DE102006054457A1 - Verfahren zur nachträglichen Dämmung eines eine Vielzahl von Hohlblocksteinen umfassenden Mauerwerks, Mauerwerk bestehend aus einer Vielzahl von Hohlblocksteinen - Google Patents

Verfahren zur nachträglichen Dämmung eines eine Vielzahl von Hohlblocksteinen umfassenden Mauerwerks, Mauerwerk bestehend aus einer Vielzahl von Hohlblocksteinen Download PDF

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Abstract

Die Erfindung befasst sich zum einen mit einem Verfahren zur nachträglichen Dämmung eines eine Vielzahl von Hohlblocksteinen (1) umfassenden Mauerwerkes und zum anderen um ein Mauerwerk, bestehend aus einer vielzahl von Hohlblocksteinen (1). Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kostengünstiges Verfahren zur nachträglichen Dämmung eines aus Hohlblocksteinen aufgebauten Mauerwerkes und ein Mauerwerk anzugeben, wobei die Wandstärke des Mauerwerkes und das Erscheinungsbild erhalten bleibt, die Stabilität des Mauerwerkes erhöht wird und die Dampfdiffusion gewährleistet ist. Gemäß dem Verfahren wird zur Lösung der Aufgabe zunächst die Lage der Hohlräume (2, 3, 4, 5) der einzelnen Hohlblocksteine (1) des Mauerwerkes ermittelt, eine in den Hohlraum (2, 5) zumindest eines Hohlblocksteines (1) reichende Öffnung (6) erstellt, durch die in den Hohlraum (2, 5) ein Dämmmaterial (7) eingegeben wird und schließlich wird nach Verfüllen des Hohlraumes (2, 5) des Hohlblocksteins (1) die Öffnung (6) verschlossen. Bezüglich des Mauerwerkes wird die Aufgabe gelöst durch Dämmmaterial (7), das durch eine in einen Hohlraum (2, 5) eines Hohlblocksteins (1) mündende Öffnung (6) hindurch zumindest in einen Hohlblockstein (1) eines Mauerwerkes, bestehend aus einer Vielzahl von Hohlblocksteinen (1), eingebracht ist, wobei sich die Öffnung (6) in etwa senkrecht oder abgewinkelt zu einer Wand (9) des verbauten Hohlblocksteins (1) erstreckt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur nachträglichen Dämmung eines eine Vielzahl von Hohlblocksteinen umfassenden Mauerwerkes und ein Mauerwerk bestehend aus einer Vielzahl von Hohlblocksteinen.
  • In der Praxis wird ein Bauwerk gegen zu hohe Energieverluste geschützt, indem auf das vorhandene Mauerwerk, das in der Regel aus einer Vielzahl an Hohlblocksteinen besteht, oder auf den auf das Mauerwerk bereits aufgebrachten Verputz eine Dämmung aufgebracht wird. Dabei werden unterschiedliche Materialien wie Steinwolle, Glaswolle, Styropor etc. verwendet. Auf diese Dämmung wird abschließend noch ein Schutz vor Witterungs- und Umwelteinflüssen aufgebracht, zumeist in Form von Außenputz, Holzverkleidung oder Vormauerwerk. Die Dämmung findet in zwei hauptsächlichen Schritten statt – erstens Dämmen des Mauerwerks, zweitens Abdecken des Dämmmaterials. Hinzu kommen Schritte wie Vorbereiten des Mauerwerkes durch Erstellen einer zum Aufbringen des Dämmstoffes geeigneten Fläche. Da die Wandstärke des Mauerwerks durch Aufbringen der neuen Schichten zunimmt, kann es zu kostenintensiven und aufwendigen Umbaumaßnahmen kommen, bspw. im Hinblick-auf-den-Austausch der Fensterbänke. Im Vorfeld ist bei Grenzbebauungen die Veränderung der Wandstärke und des Erscheinungsbild des Bauwerks mit Nachbarn abzuklären. Ein weiterer wesentlicher Nachteil der herkömmlichen nachträglichen großflächigen Dämmung und Verkleidung eines bestehenden Mauerwerks besteht darin, dass die Dampfdiffusion stark vermindert wird und es vermehrt zu Schimmelbildung kommen kann.
  • Aus der GB 2131862 A ist ein System zum Befüllen einer Hohlwand bzw. einer Hohlmauer mit Isoliermaterial bzw. Dämmstoff bekannt. Dabei wird der Hohlraum zwischen zwei gemauerten Wänden befüllt. Es geht also nicht um ein Hohlkörpermauerwerk, das aus Steinen mit Hohlräumen besteht. Zur Befüllung wird eine Zuführöffnung für eine spezielle Befüllvorrichtung in der Außenwand eingebracht. Hierbei ist unerheblich, wo die Zuführöffnung angebracht ist, da sich nur ein einziger Hohlraum zwischen den Mauern erstreckt.
  • Die DE 102 30 963 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer tragenden Wand. Dabei kommt es darauf an, dass Bauelemente mit einem vertikal durchgehenden Hohlraum übereinander gestapelt werden. Die Bauelemente werden so ausgerichtet, dass die Hohlräume der einzelnen, übereinander gestapelten Bauelemente miteinander korrespondieren. In die korrespondierenden Hohlräume wird Füllstoff eingefüllt. Es gehhier um ein herstellungsverfahren, wobei durch die Durchtrittsöffnungen der Bauelemente in vertikaler Richtung eine Befüllmöglichkeit gegeben ist. Von einer nachträgliche Dämmung eines bereits bestehenden Hohlkörpermauerwerks ist keine Rede.
  • Eine Wandisolierung für Holzhäuser oder Holzhausteile zeigt die DE 36 25 405 C2 . Zwischen zwei Wandschalungen wird Isoliermaterial aus Hobelspänen und Wasserglas eingefüllt. Das grundsätzliche Verfüllen von Isoliermaterial in einen Hohlraum zwischen Holzschalungen ist bekannt. Darüber hinaus wird auch ein Verfahren offenbart, wobei in die Isolierung Kohlendioxid eingeleitet wird.
  • Ausgehend von dem aus der Praxis bekannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein kostengünstiges Verfahren zur nachträglichen Dämmung eines aus Hohlblocksteinen aufgebauten Mauerwerkes und ein Mauerwerk anzugeben, wobei die Wandstärke des Mauerwerks und das Erscheinungsbild erhalten bleibt, die Stabilität des Mauerwerks erhöht wird und die Dampfdiffusion gewährleistet ist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren löst die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1. Danach werden bei dem Verfahren zur nachträglichen Dämmung eines eine Vielzahl von Hohlblocksteinen umfassenden Mauerwerkes folgende Schritte durchgeführt. Zunächst wird die Lage der Hohlräume der einzelnen Hohlblocksteine des Mauerwerks ermittelt. Dann wird eine in den Hohlraum zumindest eines Hohlblocksteines reichende Öffnung erstellt und in den Hohlraum ein Dämmmaterial eingegeben. Schließlich wird nach dem Verfüllen des Hohlraumes des Hohlblocksteins die Öffnung wieder verschlossen.
  • Das erfindungsgemäße Mauerwerk, welches aus einer Vielzahl von Hohlblocksteinen besteht, löst die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 9. wobei durch eine in einen Hohlraum eines Hohlblocksteins mündende Öffnung hindurch zumindest in einen Hohlblockstein ein Dämmmaterial eingebracht ist und wobei sich die Öffnung in etwa senkrecht oder abgewinkelt zu einer zugänglichen Wand des verbauten Hohlblocksteins erstreckt.
  • Zunächst ist erkannt worden, dass das aus der Praxis bekannte Verfahren zur nachträglichen Dämmung durch die beiden Schritte – Dämmmaterial aufbringen, Dämmmaterial schützen, bspw. durch Aufbringen von Putz oder per Holzverkleidung – kostenintensiv ist, zu einer Veränderung der Wandstärke und des Erscheinungsbildes führt und der Dampfdiffusi on abträglich ist. Zudem können bei diesem bekannten Verfahren wegen der sich ändernden Wandstärke Umbauten erforderlich werden.
  • In einem ersten Schritt ist erfindungsgemäß erkannt worden, dass umbaubedingte Kosten und Änderungen der Wandstärke gänzlich vermieden werden können, wenn das Dämmmaterial nicht wie bisher außen auf das Mauerwerk aufgebracht wird, sondern in den Hohlraum der Hohlblocksteine injiziert wird.
  • Erfindungsgemäß ist erkannt worden, dass zunächst ein Detektieren der Hohlräume stattfindet, damit dann Öffnungen erstellt werden und das Dämmmaterial in die Hohlräume eingefüllt werden kann, um schließlich nach Befüllung die Öffnungen wieder zu verschließen. Bezüglich des Mauerwerkes ist erfindungsgemäß erkannt worden, dass eine zugängliche Wand jedes zu verfüllenden Holblocksteines eine Öffnung aufweisen muss, um die Befüllung vorzunehmen. Wesentlich ist, dass das bestehende Mauerwerk unverändert bleibt, die Wände der Hohlblocksteine selbst den Schutz des Dämmmaterials gewähren, keine Umbaumaßnahmen bzgl. Fensterbänken erforderlich ist und außerdem auch noch die Stabilität des Mauerwerkes durch das injizierte Dämmmaterial erhöht wird.
  • Ein weiterer Vorteil, des nachträglichen Einbringens von Dämmmaterial in Hohlräume ist im Hinblick auf das Stoppen des innwendigen Absandens eines Hohlblocksteines zu sehen. Auch hierdurch wird eine Verbesserung der Stabilität erreicht. Zudem ist der Bauwerkseigner frei, nach der Dämmung aus freien Stücken Änderungen der Außenhaut vorzunehmen, ohne dass er bereits mit den Dämmmaterialien auf der Außenhaut belastet ist. Hier kann es dazu kommen, dass eine herkömmlich überputzte gedämmte Wand durch zusätzliches Anbringen von Klinkern oder Fliesen statisch überlastet wird. Ebenso bietet die nachträgliche Isolation über die inneren Hohlräume der Holblocksteine die Möglichkeit, Schornsteine ohne Brandschutzabstände direkt an die Außenwand des Bauwerkes zu montieren.
  • Ein weiterer Vorteil des im Wege des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltenen nachträglich gedämmten Mauerwerkes ist darin zu sehen, dass bei nachträglichen Umbauten die bspw. zwecks Versetzen der Fensteröffnung entfernten mit Dämmmaterial verfüllten Hohlblocksteine an der entstehenden Leerstelle wieder verwendet werden können. Steine, die mit der herkömmlichen Dämmung und Schutzschicht bedeckt sind, gehören per se zum Bauschutt.
  • Ein nächster Vorteil der Erfindung besteht darin, dass auch eine akustische Dämmung erzielbar ist. Während bei der herkömmlichen Dämmung durch die Kombination weiches Dämmmaterial mit großem Resonanzraum – harter Putz eine Verstärkung von Geräuschen, insbesondere des Trommeleffektes bei Regen, erzielt wird, spielen derartige Geräuschbelästigungen bei einem erfindungsgemäß nachträglich gedämmten Mauerwerk keine Rolle.
  • Das nachträgliche Dämmen kann vielfach an verputzten Mauerwerken aus Hohlblocksteinen stattfinden. Um nun die Lage der Hohlräume der Hohlblocksteine zu ermitteln, können verschiedene Methoden zur Anwendung kommen. Ist der verbaute Hohlblockstein bekannt, was bei Bauwerken jüngeren Datums der Fall sein kann, so könnten die Hohlräume rechnerisch anhand bekannter Geometriedaten der Hohlblocksteine des Mauerwerkes ermittelt werden. Außerdem könnte ein Schnurgerüst hilfreich sein. Bei älteren Bauwerken bestehen häufig keine Kenntnisse über die Beschaffenheit der verbauten Bauelemente, so dass hier mit thermographischen Messverfahren, insbesondere mit der Wärmefluss-Thermographie-Messung unter Einsatz infrarotsensibler Empfänger, gearbeitet wird, um die Lage der Hohlräume zu ermitteln. Alternativ zu thermographischen Messverfahren kommen auch Ultraschall-Messverfahren in Betracht.
  • Die Öffnung könnte durch Sondenbohrung erstellt werden, wobei die Sonde Temperaturunterschiede zwischen Mauerwerk und Hohlraum wahrnimmt. Hierdurch wird sichergestellt, dass eine Bohrung jedenfalls nicht im Fugenbereich zwischen zwei Hohlblocksteinen stattfindet oder im Bereich einer Innenwand innerhalb des Hohlblocksteins. Außerdem können kleine Hohlräume ausgemacht werden, wie sie bspw. in Ziegelsteinen vorkommen. Auf diese Weise können Dämmmaßnahmen auch an alten, ggf. unter Denkmalschutz stehenden Bauwerken vorgenommen werden. Der Querschnitt der Öffnungen könnte mittels Sondenbohrung gering gehalten werden, bspw. kleiner als 6 mm. Je kleiner die Bohrung ausfällt, um so weniger Abfallstoffe, die in den Hohlraum fallen könnten und somit den Wirkungsraum des Dämmmaterials verkleinern würden. Derart kleine Bohrungen können auch mit einem normalen Bohrer mit entsprechendem Durchmesser erzeugt werden.
  • Die nachträgliche Dämmung könnte über die nach außen weisende Wand des bestehenden Mauerwerkes oder auch über die nach innen weisende Wand des Mauerwerkes durchge führt werden. Beim Erstellen der Öffnungen über die Innenwand sind elektrische Leitungen und Steckdosen zu beachten.
  • Als besonders geeignetes Dämmmaterial hat sich die Verwendung von Montageschaum erwiesen, womit der Hohlraum ausgeschäumt wird. Als Montageschaum könnten Diisocyanate oder Polyurethanhartschaum eingesetzt werden. Diese Montagesschäume weisen sehr geringe Wärmeleitfähigkeitswerte zwischen 0,025 und 0,035 W/m2K auf und erzielen somit eine gute isolierende bzw. dämmende Wirkung. Sobald der Montageschaum in den Hohlraum eines Hohlblocksteins eingebracht ist, verteilt er sich selbstständig und härtet im Hohlraum aus.
  • Gemäß einem besonders bevorzugten Verfahrensschritt sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, die Öffnung nach der Befüllung mit Montageschaum, ggf. nach der Aushärtung, mit einem Verschlussmaterial zu verschließen. Dabei könnte das Verschlussmaterial in Farbe und Struktur der Oberfläche des Mauerwerkes entsprechen. Die Oberfläche des Mauerwerkes könnte durch den Hohlblockstein selbst vorgegeben sein, aber auch durch eine Verkleidung des Hohlblocksteins.
  • Das erfindungsgemäße, aus einer Vielzahl von Hohlblocksteinen gebildete Mauerwerk zeichnet sich dadurch aus, dass es mit Dämmmaterial angefüllt ist, welches durch eine in einen Hohlraum eines Hohlblocksteins mündende Öffnung hindurch eingebracht ist. Dabei erstreckt sich die Öffnung im wesentlichen senkrecht zu einer Wand des verbauten Hohlblocksteins.
  • Zweckmäßigerweise ist zum Einbringen des Dämmmaterials eine Einfülleinrichtung vorgesehen. Besonders vorteilhaft bei Dämmarbeiten in der Höhe, auf einem Gerüst, ist die Verwendung eines mit der Einfülleinrichtung verbundenen Behälters mit einem Vorrat an Dämmmaterial. Dieser Behälter könnte auf den Schultern getragen werden oder in der Hand und ca. 5 l beinhalten.
  • Grundsätzlich könnte die Öffnung zum Einbringen des Dämmmaterial in den Hohlraum nach der Befüllung, ggf. nach der Aushärtung, mit einem Verschlussmaterial verschließbar sein. Dabei könnte das Verschlussmaterial in Farbe und Struktur der Oberfläche des Mauerwerkes entsprechen. Wenn das gedämmte Mauerwerk bspw. eine verputzte Oberfläche auf weist, könnte das Verschlussmaterial ein Acryl sein, dessen Farbe der des Putzes entspricht.
  • Nach einem Ausführungsbeispiel, wobei Untersuchungen hinsichtlich des Wärmedurchgangswerts und der Dampfdiffusion durchgeführt wurden, handelt es sich bei dem Hohlblockstein um einen Vier-Kammer-Stein mit einer Dicke von 24 cm und einer Rohdichtklasse von 00,9 (900 kg/m3). Als Dämmmaterial dient ein Montageschaum mit einer Rohdichte von ca. 30 kg/m3. Der Wärmedurchgangswert des Vier-Kammer-Steins der in Rede stehenden Art mit Luft in den Hohlräumen beträgt 1,29 W/m2K. Weisen die nach Ausbildung des Mauerwerks zugänglichen Wände des Vier-Kammer-Steins außen und innen eine ca. 1,5 cm starke Putzschicht auf, so beträgt der Wärmedurchgangswert 1,23 W/m2K.
  • Berechnungen haben ergeben, dass der Wärmedurchgangswert bei Befüllung der beiden zur Außenwand benachbarten Hohlräume des Vier-Kammer-Steins mit den Putzschichten innen und außen mit Dämmmaterial um 52% geringer sind als der Wärmedurchgangswert von 1,23 W/m2K eines ungedämmten, Luft in den Hohlräumen enthaltenden Hohlblocksteins. Sind alle vier Hohlräume des in Rede stehenden Vier-Kammer-Steins mit Dämmmaterial befüllt, so ist der Wärmedurchgangswert um 65% geringer gegenüber dem Wärmedurchgangswert von 1,23 W/m2K eines ungedämmten, Luft in den Hohlräumen enthaltenden Hohlblocksteins.
  • Hinsichtlich der Dampfdiffusion wurde berechnet, dass sowohl bei Befüllung der beiden zur Außenwand benachbarten Hohlräume als auch aller vier Hohlräume des Vier-Kammer-Steins Tauwasser ausfällt. Es handelt sich hierbei um eine Bereichskondensation in der äußeren Dämmschicht Der Tauwasserausfall ist jedoch unschädlich, da die ausfallende Tauwassermenge während der Tauperiode geringer ist als die verdunstende Wassermenge während der Verdunstungsperiode. Über das Jahr betrachtet besteht kein Tauwasserausfall. Es ist hervorzuheben, dass dies Rückschlüsse auf die Dampfdiffusion zulässt, die bei der erfindungsgemäßen nachträgliche Dämmung sehr gut stattfindet, so dass die Gefahr von Schimmelschäden am Bauwerk weitgehend ausgeräumt ist.
  • Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentan spruch 1 nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. in Verbindung mit der Erläuterung des angeführten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung werden im allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
  • 1. in schematischer Darstellung, eine Vorderansicht eines Hohlblocksteins aus einem erfindungsgemäßen Mauerwerk,
  • 2.: in schematischer Darstellung, vergrößert, einen Querschnitt durch den Hohlblockstein aus 1 entlang der Linie A-A.
  • Die 1 und 2 zeigen einen Hohlblockstein 1 aus einem Mauerwerk, das aus einer Vielzahl von Hohlblocksteinen 1 besteht. Der hier gezeigte Hohlblockstein 1 weist vier Hohlräume 2, 3, 4, 5 auf. Durch eine noch bestehende Öffnung 6 ist der Hohlraum 5 mit Dämmmaterial 7 verfüllt worden. Die Öffnung 6 erstreckt sich senkrecht zur einer Wand 8 des verbauten Hohlblocksteins 1. Die Wand 8 ist hier die Außenwand des Mauerwerkes. Die Dämmung kann alternativ oder zusätzlich von der Wand 9 aus betrieben werde, die in das Innere eines Bauwerkes weisende Seite des Mauerwerks repräsentiert.
  • Der Hohlraum 2 ist ebenfalls mit Montageschaum ausgeschäumt und die dortige Öffnung ist bereits wieder verschlossen und nicht mehr existent. Als Verschlussmaterial, das auch in Öffnung 6 nach Abschluss des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet wird, wird ein Acryl verwendet, das in Farbe und Struktur der Oberfläche des Mauerwerkes entspricht.
  • Die Verfahrensschritte zur nachträglichen Dämmung des eine Vielzahl von Hohlblocksteinen umfassenden Mauerwerkes gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel, stellen sich dar wie folgt:
    Zunächst wird die Lage der Hohlräume 2 und 5 der einzelnen Hohlblocksteine 1 des Mauerwerks thermographisch ermittelt. Danach wird pro Hohlraum 2, 5 je eine Öffnung 6 durch Sondenbohrung erstellt, die jeweils in den Hohlraum 2, 5 reicht. Die Öffnung 6 wird – wie in 1 gezeigt – etwas oberhalb der halben Höhe des Hohlblocksteins angeordnet, damit die vollständige Befüllung mit dem Dämmmaterial 7 unterstützt wird. In den Hohlraum 2, 5 wird also das Dämmmaterial 7 mittels einer hier nicht gezeigten Einfülleinrichtung eingegeben. Als Dämmmaterial 7 fungiert ein Montageschaum mit geringen Wärmeleitfähigkeitswerten, mit dem die Hohlräume 2, 5 ausgeschäumt werden. Der in die Hohlräume 2, 5 eingebrachte Montageschaum verteilt sich selbstständig und härtet im Hohlraum 2, 5 aus.
  • Die Öffnung 6 bzgl. Hohlraum 5 wird nach der Befüllung mit Montageschaum, die hier bereits stattgefunden hat, mit einem Verschlussmaterial 10 verschlossen. Dieses Verschlussmaterial 10, dass zum Verschließen der in 2 gestrichelt dargestellten, nicht näher bezeichneten Öffnung, bereits eingesetzt wurde und auch zum Verschließen der Öffnung 6 dient, ist in Farbe und Struktur dem Hohlblockstein 1 angepasst. Es handelt sich bei dem Verschlussmaterial 10 um Acryl
  • Mit D sind mehrere Pfeile bezeichnet, die die Dampfdiffusion von der nach innen weisenden Wand 8 des Hohlblocksteins 1 in Richtung von dessen nach außen weisender Wand 9 verdeutlichen. Die erfindungsgemäß nachträgliche Dämmung durch Ausschäumen der Hohlräume 2, 3, 4, 5 behindert in keiner Weise die Dampfdiffusion, da die Oberfläche der Wand 9 nicht verschlossen wird durch Schichten von Dämmmaterial und Schutzschicht. Insofern kommt es auch nicht zur Unterbrechung oder Behinderung der Dampfdiffusion und somit auch nicht zur Schimmelbildung. Dem steht nicht entgegen, dass die Wand 9 des Hohlblocksteins 1 im Verbund mit den anderen Hohlblocksteinen 1 des Mauerwerkes auch verputzt sein kann, jedoch eben nicht mit abdichtendem Dämmputz.
  • Hinsichtlich weiterer, in den Figuren nicht gezeigter Merkmale wird auf den allgemeinen Teil der Beschreibung verwiesen, wo auch die Vorteile der in den Figuren gezeigten Merkmale erörtert sind.
  • Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäße Lehre nicht auf das voranstehend erörterte Ausführungsbeispiel eingeschränkt ist. Vielmehr sind andere Mauersteintypen, wie Ecksteine oder Steine mit anderen Anordnungen von Hohlräumen, differierenden Abmessungen möglich, die die vorgenannten Merkmale der Erfindung in adaptierter Form aufweisen.
  • 1
    Hohlblockstein
    2
    Hohlraum
    3
    Hohlraum
    4
    Hohlraum
    5
    Hohlraum
    6
    Öffnung
    7
    Dämmmaterial
    8
    Wand
    9
    Wand
    10
    Verschlussmaterial
    D
    Pfeil-Diffusionsrichtung

Claims (19)

  1. Verfahren zur nachträglichen Dämmung eines eine Vielzahl von Hohlblocksteinen (1) umfassenden Mauerwerkes, wobei die Lage der Hohlräume (2, 3, 4, 5) der einzelnen Hohlblocksteine (1) des Mauerwerks ermittelt wird, wobei eine in den Hohlraum (2, 5) zumindest eines Hohlblocksteines (1) reichende Öffnung (6) erstellt wird und in den Hohlraum (2, 5) ein Dämmmaterial (7) eingegeben wird und wobei nach Verfüllen des Hohlraumes (2, 5) des Hohlblocksteins (1) die Öffnung (6) verschlossen wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, die Hohlräume (2, 5) rechnerisch anhand bekannter Geometriedaten der Hohlblocksteine (1) des Mauerwerkes und/oder thermographisch ermittelt werden.
  3. Verfahren nach einem der Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (6) durch Sondenbohrung erstellt wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (2, 5) mit Montageschaum ausgeschäumt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Montageschaum Diisocyanate oder Polyurethanhartschaum eingesetzt werden bzw. wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Montageschaum Wärmeleitfähigkeitswerte zwischen 0,025 und 0,035 W/m2K aufweist.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich der in den Hohlraum (2, 5) eingebrachte Montageschaum selbstständig verteilt und im Hohlraum (2, 5) aushärtet.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (6) nach der Befüllung, ggf. nach der Aushärtung mit einem Verschlussmaterial (10) verschlossen wird, das in Farbe und Struktur der Oberfläche des Mauerwerkes entspricht.
  9. Mauerwerk bestehend aus einer Vielzahl von Hohlblocksteinen (1), wobei durch eine in einen Hohlraum (2, 5) eines Hohlblocksteins (1) mündende Öffnung (6) hindurch zumindest in einen Hohlblockstein (1) ein Dämmmaterial (7) eingebracht ist und wobei sich die Öffnung (6) in etwa senkrecht oder abgewinkelt zu einer Wand (9) des verbauten Hohlblocksteins (1) erstreckt.
  10. Mauerwerk nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zum Einbringen des Dämmmaterials (7) eine Einfülleinrichtung vorgesehen ist.
  11. Mauerwerk nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Mauerwerk eine verputzte Oberfläche aufweist.
  12. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (6) nach der Befüllung, ggf. nach der Aushärtung, mit einem Verschlussmaterial (10) verschließbar ist, das in Farbe und Struktur der Oberfläche des Mauerwerkes entspricht.
  13. Mauerwerk nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussmaterial (10) ein Acryl ist.
  14. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlblockstein (1) ein Vier-Kammer-Stein mit einer Dicke von 24 cm und einer Rohdichtklasse von 00,9 (900 kg/m3) ist.
  15. Mauerwerk nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämmmaterial (7) ein Montageschaum mit einer Rohdichte von ca. 30 kg/m3 ist.
  16. Mauerwerk nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Wände (8, 9) jeweils eine ca. 1,5 cm starke Putzschicht aufweisen.
  17. Mauerwerk nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der berechnete Wärmedurchgangswert bei Befüllung der beiden zur Wand (9, Außenwand) benachbarten Hohlräume (2, 5) mit Dämmmaterial (7) um 52% gegenüber dem Wärmedurchgangswert von 1,23 W/m2K eines ungedämmten, Luft in den Hohlräumen (2, 3, 4, 5) enthaltenden Hohlblocksteins (1) geringer ist.
  18. Mauerwerk nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass der berechnete Wärmedurchgangswert bei Befüllung aller vier Hohlräume (2, 3, 4, 5) mit Dämmmaterial, (7) um 65% gegenüber dem Wärmedurchgangswert von 1,23 W/m2K eines ungedämmten, Luft in den Hohlräumen (2, 3, 4, 5) enthaltenden Hohlblocksteins (1) geringer ist.
  19. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass Tauwasserausfall in den äußeren Schichten der gedämmten Hohlräume (2, 5), benachbart zur Wand (9), auftritt, der geringer ist als die verdunstende Wassermenge während der Verdunstungsperiode und somit für das Mauerwerk unschädlich ist..
DE200610054457 2006-11-16 2006-11-16 Verfahren zur nachträglichen Dämmung eines eine Vielzahl von Hohlblocksteinen umfassenden Mauerwerks, Mauerwerk bestehend aus einer Vielzahl von Hohlblocksteinen Withdrawn DE102006054457A1 (de)

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