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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Betonverdichten mit einem
in den Frischbeton eintauchenden Verdichter, wie einer so genannten
Rüttelflasche,
einer Verdichtungslanze oder dergl. sowie ein Verfahren zum Verdichten
von Beton mittels mindestens eines in den Frischbeton teilweise
eingetauchten Verdichters, sowie eine Produktionseinrichtung zum
Herstellen von Fertigbetonbauteilen unter Verwendung mindestens
eines Verdichters.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Um
Betonbauteilen eine hohe Dichte und Festigkeit bzw. Dichtigkeit
gegen Durchdringen von Wasser zu verleihen, ist es üblich den
noch verarbeitbaren Beton (Frischbeton) durch ein in ihn eingetauchten
Verdichter zu verdichten. Diese arbeiten in der Regel nach dem Prinzip
der Vibrationsverdichtung. Durch die in Frischbeton eingetragene
Schwingung wird die innere Reibung der Haufwerkskörner verringert,
so dass sich durch Eigengewicht und ggf. zusätzliche Auflast eine Erhöhung der
Lagerungsdichte einstellt. Hierdurch werden Hohlstellen, wie im Grenzbereich
zu Bewehrungsteilen, im Bereich der Schalung und im Bereich großer Kiessteine
durch nachsackenden oder nachfließenden Beton geschlossen. Natürlich sind
Entmischungen des Frischbetons sowie der Eintrag zu hoher Verdichterenergie und
Schädigungen
an der Schalung zu vermeiden.
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Um
eine Wand zu betonieren, wird zunächst eine Seite der Schalung
aufgestellt, so dann werden die Bewehrung und alle erforderlichen
Einbauteile, wie Rückbiegeanschlüsse, Wassersperren,
Rohrdurchführungen
und dergleichen in zumeist dreidimensionaler Anordnung eingebaut.
Danach wird die zweite Schalungsseite aufgestellt und damit die Schalung
geschlossen. Bei säulenartigen
Bauteilen können
auch zunächst
nur die Bewehrung aufgebaut und die Einbauteile eingesetzt und nachfolgend
die Schalung, wie z.B. fertige Schalungshalbschalen um die Bewehrung
herum aufgestellt werden. Beim Betonieren einer Decke wird zunächst die
untere Schalung und ggf. eine Randabschalung aufgestellt. Anschließend werden
die Bewehrung und alle erforderlichen Einbauteile in dreidimensionaler
Anordnung eingelegt. Stets verbleibt in der Schalung ein zumeist oben
liegender offener Bereich, in welchen der Beton eingegossen wird.
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Bei
sehr massigen oder großflächigen Bauteilen
ist darauf zu achten, das Betoneinfüllen nach einem vorgegebenen
Zeitplan auszuführen.
Dies zum einen, um die Schalungsanker nicht zu überlasten, und zum anderen
um eine möglichst
monolithische Verbindung für
nacheinander eingebrachten Betonschichten sicher zu stellen. Das
kann dadurch geschehen, dass eine gewissen Höhe Beton in die Schalung eingefüllt wird
und dann eine Zeit abgewartet wird, bis die nächste Betonlage eingebaut wird oder
der Einbau geht ausreichend zögerlich,
insbesondere gesteuert, vonstatten, indem z.B. über die Beton-Anlieferung,
die vorgeschriebene Betoniergeschwindigkeit nicht überschritten
wird. Verdichtet wird jede Lage des Frischbetons in der Regel mit
Hilfe von Verdichtern, die vom Bedienpersonal in den Frischbeton
geführt
werden. Zum einen ist der frisch eingefüllte Beton zu verdichten, zum
anderen ist der Anschluss des frisch nachgefüllten Betons an die zuvor eingefüllte Betonschicht
z.B. durch so genanntes „Vernadeln" sicher zustellen.
Dies erfolgt nur selten bei horizontal erstreckten Bauteilen wie
Decken, sondern eher bei vertikal erstreckten Bauteilen, wie Wänden oder
Pfeilern.
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Das
Bedienpersonal am Verdichter verrichtet seine Arbeit so gut wie
möglich.
Dass jede Stelle dabei erreicht wird, ist aber nie sicher.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Davon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, beim Verdichten
von Beton die Vollständigkeit
der Verdichtungsanwendung von der persönlichen Einschätzung der
Bedienperson objektiv festzustellen.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung zum Betonverdichten mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren zum Verdichten von Beton
mit den Merkmalen des Anspruchs 10 vorgeschlagen. Ferner wird eine
Produktionseinrichtung zum Herstellen von Fertigbetonbauteilen unter
Verwendung mindestens eines Verdichters nach Anspruch 21 vorgeschlagen.
Demnach wird die Position des in den Frischbeton eingetauchten Verdichters während des
Verdichtens mit mindestens einem Positionserfassungsmittel erfasst
und werden die so erfassten Positionsdaten auf eine Datenerfassungseinrichtung übertragen,
welche das Ergebnis der Positionserfassung ausliest und in geeigneter
Weise darstellt. Auf diese Weise wird zunächst festgestellt, an welcher
Stelle des Betonbauteils der Verdichter im Einsatz gewesen ist und
ggf. auch wie lange, so dass unabhängig von der Bedienperson des
Verdichters die Verdichterdaten objektiviert werden. Die ermittelten
Daten, bzw. die daraus errechneten Werte können zum einen der Dokumentation
dienen. Besonders vorteilhaft ist deren Einsatz zur Rückmeldung
an die Bedienperson, z.B. welche Stellen des Betonbauteiles noch
nicht ausreichend verdichtet sind. Dies kann durch einfache Angabe
der noch nachzuverdichtenden Positionen geschehen. Eine Verfeinerung besteht
darin, diese Angabe um eine Zeitan gabe für die Dauer des Nachverdichtens
und/oder um eine Angabe für
die Eintauchtiefe des Verdichters in den Frischbeton an den nachzuverdichtenden
Stellen zu erweitern. Hinsichtlich der Verdichtungsdauer und Eintauchtiefe
ist es erforderlich, geeignete Vergleichswerte in der Datenerfassungseinrichtung
zu hinterlegen und diese mit den Ist-Werten des bereits erfolgten Verdichtens
zu vergleichen.
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In
vielen Fällen
wird es ausreichen, die Positionen des in den Frischbeton eingetauchten
Verdichters zweidimensional zu erfassen, d.h. bei einem vertikal
erstreckten Bauteil, wie einer Wand, die Höhe des Verdichters in Relation
zu dem Betonbauteil oder zu dem akut betonierten und zu verdichtenden
Abschnitt, sowie die horizontale Position des Verdichters. Auf diese
Weise wird in einer z.B. vertikalen Ebene, insbesondere nach Art
eines Messgitters geeigneter Dichte der Gitterpunkte, festgestellt,
wo und gegebenenfalls wie lange der Verdichter sich bereits befunden
hat. Dieses zweidimensionale Arbeitsverfahren lässt sich auch bei eher horizontal
erstreckten Betonbauteilen, wie z.B. Decken anwenden, wobei die
Position in den beiden Horizontalkoordinaten festgestellt werden
muss. Die Eintauchtiefe des Verdichters in den Frischbeton stellt
ein zusätzliches Messkriterium
dar, ebenso wie die Verweilzeit an einem bestimmten Ort. Ein weiteres
Verfeinerungskriterium stellt das Erfassen der Zeitdauer dazwischen nach
einander erfolgender Betonierschritten dar. Damit ist die Betoniergeschwindigkeit überwachbar
und wird sichergestellt, dass jeder einzelne Betonierabschnitt die
für ihn
erforderliche Menge an Verdichteranwendung erhält.
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Während das
vorbeschriebene zweidimensionale Verfahren für eher scheibenförmige Betonbauteile,
wie schmale Wände
geringer Höhe,
Decken oder dergleichen ausreichend ist, kann es bei eher massigen
Betonbauteilen, wie großen
Blöcken
oder dicken und/oder hohen Wänden
erforderlich sein, dass Betonverdichten dreidimensional zu überwachen,
d.h. die Position des Verdichters auch in der dritten Dimension
zu erfassen.
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Wenn
der Bedienperson des Verdichters Positionsdaten übermittelt werden, die ihr
zeigen, wo sie noch verdichten muss, so verschwinden die noch zu verdichtenden
Bereiche nach und nach wie weiße Flecken
von einer Landkarte. Diese Methode kann im Bedarfsfall verfeinert
werden, z.B. indem in der Datenerfassungseinrichtung Betonierpläne hinterlegt sind.
Dies kann in Gestalt von Zeichnungen des herzustellenden Betonbauteils
geschehen, wobei eine weitere Verfeinerung die Hinterlegung von
Daten über
die Position der Bewehrung und anderer Einbauten umfasst.
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Die
Positionserfassung, die Datenübertragung
an die Datenerfassungseinrichtung sowie das Darstellen bzw. Auslesen
der Positionsdaten bzw. daraus errechneter Werte kann auf verschiedene Weise
erfolgen:
Zur Positionserfassung wird zunächst ein Signal benötigt, welches
anzeigt, dass der Verdichter in den Frischbeton eingetaucht ist
(Eintaucherfassungsmittel). Dies kann z.B. dadurch geschehen, dass
die Verdichterleistung erfasst wird. Wenn die abgegebene Verdichterleistung
ein bestimmtes Maß überschreitet,
ist dies ein Indiz dafür,
dass die Rüttelflasche
in den Frischbeton eingetaucht ist, und Verdichterenergie an den
Beton abgegeben wird. Ein anderer Weg besteht in der Anwendung von
Sensoren, z.B. Druck-, Schall- oder Kraftmesssensoren, die an dem
Verdichter angebracht sind und dessen Eintauchen und gegebenenfalls
dessen Eintauchtiefe in den Frischbeton feststellen. Neben einem
derartigen Eintaucherfassungsmittel, welches mehr oder weniger komfortabel
und informativ sein kann, kommt mindestens ein Positionserfassungsmittel
zur Anwendung, welches im Bedarfsfall auch mit dem Eintaucherfassungsmittel
kombiniert sein kann.
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Eine
Positionserfassung ist alternativ auch dadurch möglich, dass die Oberfläche des
Frischbetons in geeigneter Weise abgetastet wird, z.B. mechanisch,
mittels Ultraschall oder anderer berührungsloser Methoden. Zusätzlich wird
die Höhenposition
des Verdichters bestimmt. Letzteres kann z.B. dadurch erfolgen,
dass die Länge
des Zugmittels, an dem der Verdichter heb- und senkbar ist in Relation zur
Schalung, der Bedien- Person
oder einem anderen Fixpunkt bestimmt wird. Bei der Verwendung von Rüttelflaschen
sind diese an einem Schlauch befestigt, dessen aktuell genutzte
Länge für die Positionsbestimmung
nutzbar ist.
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Das
Positionserfassungsmittel stellt fest, an welcher Stelle der Verdichter
sich befindet, und zwar zumindest dann, wenn er in den Frischbeton
eingetaucht ist und Verdichterenergie abgibt. Zur Positionserfassung
kann zum einen ein mechanisches System verwendet werden, z.B. eine
Schiene, an der der Verdichter in einer Koordinate verfahrbar ist
und eine zweite Führung,
mit welcher der Verdichter in der anderen Koordinatenrichtung sich
bewegen lässt.
Entlang dieser Führungen
können über mechanische
oder elektrische Kontakte Positionen des Verdichters festgestellt
werden. Eine andere Möglichkeit der
Positionserfassung besteht darin, dass die Schalung für das zu
betonierende Bauteil direkt oder indirekt mit Sensoren versehen
ist, die ähnlich
wie in einem Gitternetz flächenverteilt
angeordnet sind, und feststellen, ob und gegebenenfalls wie stark
der Verdichter in ihrer Nähe
seine Verdichterfunktion ausübt. Dies
ist z.B. durch Schalldrucksensoren möglich.
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Als
sozusagen ein Fixpunkt für
die Positionserfassung kann auch die Bedienperson des Verdichters
dienen, in dem das Positionserfassungsmittel an ihr befestigt ist.
Ein bevorzugter Befestigungspunkt des Positionserfassungsmittels
ist in diesem Fall der Unterarm oder das Handgelenk der Bedienperson und
zwar desjenigen Armes, welcher den Verdichter führt. Das Handgelenk oder der
Unterarm ist in diesem Falle vergleichsweise wenig beeinflusst durch Ungenauigkeitsfaktoren,
wie z.B. die Körpergröße der Bedienperson.
Außerdem
ist diese Position zum Frischbeton besonders nahe gelegen, so dass
Ungenauigkeiten klein gehalten werden können.
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Eine
weitere Möglichkeit
der Positionserfassen des in den Frischbeton eingetauchten Verdichters
besteht in einer baustellenbezogenen Drahtlos-Signaleinrichtung,
mit welcher festgestellt wird, in welcher Richtung und gegebenenfalls
in welchem Abstand sich der Verdichter von mindestens einem Fixpunkt
an der Baustelle und/oder in der Nähe der Baustelle befindet.
Hierzu ist ein Sender, ein Empfänger
und gegebenenfalls ein Signalreflektor erforderlich. Ein Sender
kann an einem Verdichter und ein Empfänger an dem Fixpunkt angeordnet
sein, zwischen denen eine drahtlose Richtfunkdatenstrecke oder Lichtstrahlenanordnung
aufgebaut wird. Ebenso kann an dem Verdichter ein oder mehrere Transponder
vorgesehen sein, die ein auf ihn/auf sie gerichtetes Signal zurückgeben,
so dass z.B. aus Signalrichtung und Signalstärke die Position des/der Transponder
bezüglich
der Baustellenfestensendeeinrichtung und Empfangseinrichtung bzw.
Sende- und Empfangseinrichtung feststellbar ist.
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Eine
weitere Möglichkeit
der Positionserfassung des in den Frischbeton eingetauchten Verdichters
besteht über
infrarot- oder lasergestützte
Positionserfassungssysteme, über
eine mechanisches oder elektronisches Kreiselsystem, etwa wie bei
einem Kreiselkompass, über
ein satellitengestütztes Positionserfassungssystem,
wie es als GlobalPositioningSystem (GPS) beispielsweise bekannt
ist, oder dergleichen. Wenn die auf diese Weise ermittelten Positionsdaten
zu ungenau sein sollten, kann man sich auch eines Differenzialsystems
bedienen, wie es z.B. als Differenzial-GPS bekannt ist. Ein solches
System gestattet es, lokal bedingte Korrekturen an den ermittelten
Positionsdaten vorzunehmen, um somit höhere Genauigkeit zu erreichen.
Anstelle einer satellitengestützten
Positionserfassung kann das System allerdings auch mit einer baustellenspezifischen
Positionserfassung arbeiten, indem z.B. mehrere über die Baustelle verteilte,
insbesondere ortsfeste, Sende Empfangseinheiten vorgesehen sind, die
eine zwei- oder dreidimensionale sehr genaue Positionsüberwachung
an jedem Ort der Baustelle ermöglichen.
Ein derartiges System ist auch in einer Produktionshalle einsetzbar,
in der zu verdichtende Fertigbetonbauteile hergestellt werden. Eine
weitere Möglichkeit,
Positionserfassungsmittel am oder in der Nähe des Verdichters anzubringen,
besteht darin, die Bedienperson mit einem geeigneten Sensor, Transducer
oder dergleichen zu versehen, z.B. einem Gerät, dass die Bedienperson an
einem Gürtel mit
sich trägt.
Damit wird primär
die Position der Bedienperson während
des Betonverdichtens erfasst. Eine Verfeinerung ist dadurch möglich, dass
die Entfernung und die Richtung des in den Frischbeton eingetauchten
Verdichters von der Positionserkennungseinrichtung ermittelt und
der Positionswert entsprechend korrigiert wird.
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Um
der Bedienperson anzuzeigen, an welchen Stellen noch verdichtet
werden muss, kann der Verdichter selbst oder ein vom Verdichter
getrenntes, z.B. von der Bedienperson getragenes Anzeigegerät verwendet
werden. Hierbei kann es sich um ein Display handeln, das den derzeit
bearbeiteten Bereich des frischen Betonbauteils darstellt. Es können aber auch
Richtungspfeile vorgesehen sein, deren Richtung und gegebenenfalls
Länge der
Bedienperson anzeigen, wohin der Verdichter zu führen ist und wie weit diese
Position in der Richtung entfernt ist, bzw. oder wie lange an einer
bestimmten Stelle noch verdichtet werden muss. Wenn alle Punkte
abgearbeitet sind, erhält
die Bedienperson z.B. ein Fertigsignal.
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Die
vorgenannten sowie die beanspruchten und in den Ausführungsbeispielen
beschriebenen erfindungsgemäß zu verwendenden
Bauteile unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung,
Materialauswahl und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen,
so dass die in dem Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung
finden können
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen, sowie
aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung und Tabelle,
in der – beispielhaft – Ausführungsbeispiele
für Verdichtungsanordnungen
dargestellt sind.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
erste Messanordnung in drei verschiedenen Betriebspositionen a),
b), c); wobei 1b) und 1c)
vertikale Verstellmöglichkeiten
zeigen;
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2 eine
zweite Messanordnung in Ansicht von oben;
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3A/B
eine dritte und vierte Messanordnung in Ansicht von oben; die horizontale
Verstellmöglichkeiten
zeigen;
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4A/B
eine fünfte
Messanordnung in Ansicht von oben (4A) sowie
in Seitenansicht (4B);
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5A eine
sechste Messanordnung als Prinzipdarstellung;
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5B eine
alternative Ausführungsform
zu der Messanordnung nach 5A sowie
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6 ein
Verdichtungsschema in Ansicht von oben
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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Die
Messanordnung nach 1(a) bis 1(c) zeigt einen Vertikalschnitt durch
die Schalung einer herzustellenden, relativ schmalen Betonwand,
bei der der Frischbeton 1 bis zu einer Teilhöhe H zwischen
den Schalungswänden 2 eingefüllt ist.
Von den Schalungswänden 2 und
der Betonwand ist nur der oberste Bereich dargestellt – die festzustellende Wand
kann sich nach unten beliebig ausdehnen. Von einer allgemein mit 10 bezeichneten
Verdichteranordnung ist in 1(a) lediglich
der Verdichterkopf 10A, wie eine so genannte Rüttelflasche
und sein Absenkmittel 10B zu sehen. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
wird als Verdichterkopf eine so genannte Rüttelflasche verwendet. Das
Absenkmittel ist ein Schlauch, mit welchem der Ölflasche Vibrationsenergie
zuführbar
ist und der Verdichterkopf 10A ist hinreichend weit in
den Frischbeton 1 von oben eingeführt, um seine Verdichterwirkung
ausüben
zu können.
Ein noch tieferes Absenken unter die Teilhöhe H ist ebenfalls möglich. An
dem Verdichterkopf 10A befindet sich ein Positionserfassungsmittel 12,
welches in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Positionssender 12A ausgebildet
ist. Jener kann als aktiver Sender ausgebildet sein, dessen Signale
durch Mehrfachpeilung von verschiedenen Empfangsstationen geortet
und einer zwei- oder dreidimensionalen Position hinzugeordnet werden
können.
Derartige Ortungsverfahren sind bekannt und nicht Gegenstand der
vorliegenden Erfindung.
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Aus 1(b) ist ersichtlich, wie der Dichterkopf 10A nach 1(a), gehoben und gesenkt werden kann.
Hierzu dient als Hub/Senkantrieb 14 eine Wickelvorrichtung 14A,
wie eine angetriebene Trommel oder dergl. für das Absenkmittel 10B (Doppelpfeil D).
Im Unterschied zu 1(a) ist kein Positionssender
sondern ein Wegmessfühler 12B als
Positionserfassungsmittel vorgesehen. Dieser erfasst in bekannter
Weise ein Reibrad über
dessen Umdrehungen bei Anlage an dem Absenkmittel 10B die
Absenktiefe des Verdichterkopfes 10A sich erfassen lässt. Diese Absenktiefe
ist auf einen Fixpunkt bezogen, wie zum Beispiel die zwei- oder
dreidimensional bekannte Position des Hub/Senkantriebs 14 in
Bezug auf die zu betonierende Wand. Mit Hilfe dieses Positionserfassungsmittel 12 ist
es nicht nur möglich,
die Position des Verdichterkopfes 10A festzustellen, sondern
es kann auch festgestellt werden ob der Verdichterkopf 10A sich
im Frischbeton 1 befindet und wie tief er unter die Teilhöhe H abgesenkt
ist. Hierzu ist es erforderlich, die Teilhöhe H zu kennen. Diese Kenntnis kann
man auf verschiedene Weise erlangen, wie zum Beispiel durch den
aktuellen Betonierfortschritt. Die Teilhöhe 10H kann aber auch
durch Abtasten der Frischbetonoberfläche festgestellt werden. Dies
ist zum einen auf mechanische Weise, wie mittels eines Schwimmers
oder eines Lotes möglich.
Ein automatisches Verfahren ist in 1(c) dargestellt.
Hier ist eine Höhenmessanordnung 16 in
bekannter Höhenposition,
zum Beispiel and der Schalungsoberkante angebracht. Bei der Höhenmessanordnung
handelt es sich in dem dargestellten Fall um einen Sender/Empfänger 16A,
der zum Beispiel Licht oder Schaltsignale auf die Frischbetonoberfläche sendet und
das reflektierte Signal empfängt.
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2 zeigt
das Ausführungsbeispiel
nach 1(a) in Ansicht von oben. In
diesem Fall ist nur ein einziger Empfänger 12C als Bestandteil
des Positionserfassungsmittels 12 dargestellt. Hiermit
lässt sich
zumindest eindimensional die Position des Verdichterkopfes 10A feststellen.
Wenn der Empfänger 12C richtungssensibel
arbeitet, ist auch eine zwei- oder dreidimensionale Positionserfassung
möglich. Derartige
Richtempfangssysteme sind bekannt und nicht Gegenstand der vorliegenden
Erfindung. Mit ihnen lässt
sich gewünschtenfalls
auch die Entfernung zwischen Sender und Empfänger feststellen.
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Die
Ausführungsbeispiele
nach 3A und 3B zeigen
ein Führungsschiensystem,
mit dem es unter anderem möglich
ist, die Positionserfassung gemäß dem Ausführungsbeispiel
nach 1(b) und 1(c) auszuführen. 3A zeigt
eine oberhalb der Frischbetonoberfläche, vorzugsweise auch oberhalb der
Schalungsoberkante angeordnete Führungsschiene 18A,
an der entlang ein Hub/Senkantrieb 14 zu dem Dichterkopf 10A,
zum Beispiel horizontal, verfahrbar ist. Die Führungsschiene 18A ist
etwa mittig zwischen den Schalungswänden 2 positioniert und
gestattet es, zum Beispiel für
schmale Wände, den
Verdichterkopf 10A in allen erforderlichen Positionen entlang
der zu betonierenden Wand zu verfahren während der Hub/Senkantrieb 14 das
Verdichten des Frischbetons in verschiedenen Höhen gestattet.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
nach 3B sind weitere Führungsschienen 186, 18C vorgesehen,
die ein zweidimensionales Führungsschienensystem
bilden, so dass bei dickeren Wänden
oder anderweitig massiven Betonbauteilen der Verdichterkopf in drei
Dimensionen bewegbar ist. Die Positionserfassung des Verdichterkopfes
erfolgt hier über
zum Beispiel mechanische Positionserfassungsmittel für den Hub/Senkantrieb 14 bezüglich des
Führungsschienensystems 18,
wobei die Ermittlung der Höhe des
Verdichterkopfes zum Beispiel wie in 1(a) und
(c) erfolgen kann.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
nach 4A/B werden die von einem Verdichterkopf 10A ausgesandten
Druckwellen an den Schalungswänden
gemessen. Hierzu sind für
die Erfassung von Druckwellen geeignete Sensoren 12D als
Positionserfassungsmittel in einer bestimmten, zum Beispiel matrixförmigen Anordnung
(4B), an der Schalungswand angekoppelt.
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Das
Ausführungsbeispiel
nach 5A stellt eine Alternative zu der Ausführungsform
nach 2 dar. In 5A sind
eine Mehrzahl von Relaisstationen 12E vorgesehen. Hier
kann es sich zum Beispiel um Satelliten des GPS Systems oder an
der Baustelle bzw. einer Produktionshalle positionierte Relaisstationen
handeln, die die Signale des Positionssenders 12A am Verdichterkopf 10A messend
erfassen und an eine Datenerfassungseinrichtung 20 weiterleiten.
Eine solche ist selbstverständlich
auch für
alle anderen Ausführungsbeispiele
vorgesehen, auch wenn sie in den Figuren nicht dargestellt ist.
Mit der Datenerfassungseinrichtung 20 ist es möglich die
Positionsdaten des Verdichterkopfes 10A auszulesen. Unter „auslesen" ist im Sinne der
Erfindung jede Art von Datennutzung zu verstehen. Bei dem Ausführungsbeispiel
nach 5A ist vorgesehen, die Daten bei 20B zu
dokumentieren und die Positionssignale in einer Steuerung 20C zu
verarbeiten, zum Beispiel den Vergleich mit hinterlegten Betonierplänen bzw. Verdichterplänen herzustellen
und Fehlstellen, d. h. Stellen ungenügender Verdichtung anzuzeigen,
insbesondere entsprechende Informationen an die Verdichteranordnung
bzw. das Bedienpersonal weiterzugeben.
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Das
Ausführungsbeispiel
nach 5B unterscheidet sich von dem nach 5A dadurch,
dass der Positionssender 12A nicht an dem Verdichterkopf 10A sondern
and der Bedienperson 3, zum Beispiel an deren Bedienarm
angeordnet ist. Die Bedienperson 3 trägt weiter eine Anzeigeeinrichtung 22,
der Daten über
den Verdichtungsablauf von der Steuerung 20C der Datenerfassungseinrichtung 20 übermittelt
werden.
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Aus 6 ist
ein Verdichterraster am Beispiel des Ausschnitts einer gewinkelten
Betonmauer ersichtlich. Die Verdichtungsstellen 4 sind
so angeordnet, dass die Wirkungskreise 4A des Verdichterkopfes
sich hinreichend überschneiden.
Ein solches Raster kann zum Beispiel in der Datenerfassungseinrichtung
bzw. Steuerung 20C mit Ausführungsbeispiel nach 5A/5B hinterlegt
sein.
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Es
ist ersichtlich, dass die Erfindung neben den dargestellten Ausführungsbeispielen
eine große Vielfalt
von Alternativen zulässt,
wie insbesondere auch Kombinationen zwischen den verschiedenen Ausführungsbeispielen.
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- 1
- Frischbeton
- 2
- Schalungswände
- 3
- Bedienperson
- 4
- Verdichtungsstellen
- 4A
- Wirkungskreise
- 5
- Bewehrung
- 10
- Verdichteranordnung
- 10A
- Verdichterkopf
- 10B
- Absenkmittel
- 12
- Positionserfassungsmittel
- 12A
- Positionsspender
- 12B
- Wegmesskühler
- 12C
- Empfänger
- 12D
- Druckweilensensoren
- 12E
- Relaisstationen
- 14
- Hub/Senkantrieb
- 14A
- Wickelvorrichtung
- 16
- Höhenmessanordnung
- 16A
- Sender/Empfänger
- 18
- Führungsschienensystem
- 18A
- Führungsschiene
- 18B
- Führungsschiene
- 18C
- Führungsschiene
- 20
- Datenerfassungseinrichtung
- 20A
- Datenempfänger
- 20B
- Datendokumentation
- 20C
- Steuerung
- 22
- Anzeigeeinrichtung
- H
- Teilhöhe
- D
- Doppelpfeil
- T
- Drehrichtung