DE102006052602A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Kühlmittelversorgung spanender Werkzeuge - Google Patents

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Abstract

Verfahren zur inneren Kühlmittelversorgung spanender Werkzeuge, bei dem der Druck des Kühlmittels über das Werkzeug erfasst und durch einen Abgleich mit in einer Auswerteeinrichtung hinterlegten Referenzwerten der Betriebszustand des Werkzeugs ermittelt wird, sowie eine Schaltungsanordnung und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Dabei werden zur Hinterlegung von Referenzwerten in der Auswerteeinrichtung Verfahrensschritte mit selbstlernenden Elementen durchgeführt, wobei eine vom Prozessschritt abhängige Über- oder Unterschreitung eines oder mehrerer Referenzwerte einen Fehlerzustand kennzeichnet.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kühlmittelversorgung spanender Werkzeuge, bei dem der Druck des Kühlmittels über das Werkzeug erfasst und durch einen Abgleich mit Referenzwerten der Betriebszustand des Werkzeugs ermittelt wird, sowie eine Schaltungsanordnung und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
  • Bei der spanenden Bearbeitung wie beispielsweise Drehen, Fräsen oder Bohren werden zur Fertigungsoptimierung zunehmend Werkzeuge mit innerer Kühlmittelzufuhr eingesetzt. Hierbei ist es für die Zerspanungsleistung und die Standwege der Werkzeuge von hoher Bedeutung, dass die erforderliche Kühlmittelmenge sicher über den gesamten Zerspanungsprozess zur Verfügung steht.
  • Neben dem Zerspanungsprozess selbst ermöglichen eine erhöhte Verfügbarkeit der Werkzeuge und damit der Werkzeugmaschinen sowie eine geringe Ausschussrate bei den Werkstücken weitere Kostenoptimierungen. Ferner verbessert der Einsatz einer inneren Kühlmittelzufuhr die Möglichkeiten zur Durchführung von Sonderbearbeitungen (Tieflochbohren, Reiben, Honen, Feindrehen, etc.) und erweitert so die Einsatzmöglichkeiten von Standardmaschinen erheblich.
  • Um bei der spanenden Bearbeitung, hohe Schnittgeschwindigkeiten und optimale Zerspanleistungen zu erreichen, wird bei modernen Werkzeugmaschinen häufig eine innere Kühlmittelversorgung, die mit relativ hohen Kühlmitteldrücken arbeitet, eingesetzt. Vorteile einer inneren Kühlmittelzufuhr sind ein verminderter Werkzeugverschleiß, eine verbesserte Spanabfuhr und verbesserte Möglichkeiten zur geometrischen Anordnung der Bearbeitungsposition, da die Werkzeugschneide automatisch vorteilhaft im Kühlstrom angeordnet ist.
  • Bei Werkzeugmaschinen mit innerer Kühlmittelzufuhr wird die Kühlmittelmenge üblicherweise mittels Elektroantriebe an Konstantpumpen, drehzahlgeregelter Elektroantriebe an Konstantpumpen oder über elektrische Stellmotoren an Regelpumpen eingestellt. Solche Systeme sind nur bedingt fein und dynamisch einstell- und regelbar. Dabei ist aufgrund der Pumpen selbst, dem Werkzeugkühlmittelbedarf und der Werkzeuggeometrie der maximale Druck ebenso begrenzt, wie aufgrund der Funktionsweise solcher Systeme die kleinste dosierbare Kühlmittelmenge.
  • Weiterhin setzt eine optimale Maschinenauslastung eine sichere Verfügbarkeit der Werkzeuge voraus. Für diesen Zweck sind Werkzeugüberwachungssysteme bekannt, welche das Drehmoment aufgrund der repräsentativen Stromaufnahme des Zerspanungsantriebs erfassen und auswerten. Hierbei wird neben dem direkten Stromwert auch die unter der Kennlinie liegende Fläche ausgewertet. Diesem Vorgehen sind jedoch bei kleineren Werkzeugen oder bei Werkzeugen mit geringen Zerspanungskräften Grenzen gesetzt. Jedoch ist gerade eine Überwachung dieser Werkzeuge wichtig, da sie leicht zum Bruch neigen und somit hohe Kosten hinsichtlich Werkzeug, Ausschussrate und Ma schinenausfall erzeugen.
  • Für kleine Werkzeuge wird der sich einstellende Staudruck in Form einer Maximaldrucküberwachung an den über elektrische Stellmotoren verstellten Regelpumpen erfasst. Dieses Vorgehen erlaubt jedoch keine feine differenzierte Drucküberwachung, die eine hochgenaue gleichmäßige Kühlmittelversorgung des betreffenden Werkzeugs voraussetzt.
  • Die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, ein Verfahren zur Kühlmittelversorgung spanender Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, welches die Ermittlung des Betriebszustands von Werkzeugen ermöglicht. Ferner soll eine Schaltungsanordnung sowie eine Vorrichtung zum Einsatz dieses Verfahrens an Werkzeugmaschinen angegeben werden.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ist Gegenstand des Anspruchs 11 und die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist Gegenstand des Anspruchs 18. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es bei Systemen, welche zur Kühlmittelversorgung nur eines Werkzeugs eingesetzt werden, vorteilhaft, das Kühlmittel p/Q – geregelt (Druck-/Förderstrom) zu fördern. Dabei erzeugt eine Stromregelfunktion eine vom Werkzeugstaudruck unabhängige Kühlmittelmenge. Aufgrund des bevorzugt eingesetzten Schaltungsprinzips der eingeprägten Menge und dem sich einstellenden Druck arbeitet das Verfahren sehr verlustarm. (Load Sensing Prinzip)
  • Die Regelgröße für den am Werkzeug erforderlichen Volumen strom ergibt sich dabei bevorzugt aus einem Vergleich zwischen dem am Werkzeug auftretenden Druck über einer nachgeschalteten Drosselung und dem Pumpendruck. Vorteilhafterweise erfolgt die Regelung dabei so, dass der Versorgungsdruck um eine geringe, vorzugsweise am System einstellbare, Druckdifferenz Δp über dem am Werkzeug auftretenden Druck liegt.
  • Bei Rundtaktmaschinen oder Mehrspindeldrehautomaten sind beispielsweise in Abhängigkeit von der Anzahl der Bearbeitungsstationen gleichzeitig mehrere Werkzeuge in Einsatz. Die Kühlmittelversorgung erfolgt hier vorzugsweise ebenfalls mengengeregelt mittels einer Druckquelle, über die Kombination einer Druckwaage mit einem Drosselventil. Als Drosselventil können hier vorzugsweise Regelventile mit linearer Kennlinie oder Proportionaldrosselventile, deren Kennlinie nicht linear verläuft, dienen, oder auch handverstellbare Drosseln oder feste Blenden eingesetzt werden.
  • Die Mengenregelung erfolgt hierbei vorteilhafterweise über einen veränderten Öffnungsquerschnitt am Regelventil bei einer konstanten Druckdifferenz Δp über das Regelventil. Aufgrund dieser konstanten Druckdifferenzen kann dann eine genau so starke Reduzierung des Systemdrucks in der Höhe erfolgen, wie das Werkzeug mit dem höchsten Staudruck, welcher ebenfalls auf die Regeleinrichtung der Pumpe geführt wird, benötigt.
  • Somit ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren eine sichere Kühlmittelversorgung in Verbindung mit einer geringen Verlustleistung, welche aus dem beschriebenen Regelprinzip resultiert.
  • Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Kühlmittelversorgung spanender Werkzeuge so gestaltet, dass es in Verbindung mit einer bevorzugt selbstlernenden Kühlmitteldruckauswertung zur Überwachung des Betriebszustands von Werkzeugen eingesetzt werden kann.
  • In einer Art Lernvorgang wird der Kühlmitteldruck im Kühlmittelversorgungskanal für das zu überwachende Werkzeug aufgenommen. Dabei erfolgt die Druckerfassung bevorzugt bei Werkzeugen mit mehreren Kühlmittelkanälen so im Werkzeug oder an der Werkzeugaufnahme, dass jede Druckänderang in einem Kühlmittelkanal erfasst wird.
  • Die zu überwachenden Druckdaten werden bevorzugt beim Ersteinsatz eines neuen oder nachgeschliffenen Werkzeugs als Referenzwert oder im zeitlichen Verlauf als Referenzkurve oder Referenzfläche erfasst und abgespeichert. Hierbei werden vorzugsweise drei Werte bzw. Datenreihen für den Kühlmittelstaudruck, welche charakteristisch für einen Zerspanungsprozess sind, aufgenommen:
    • a) Der Druck über das Werkzeug, welches sich nicht im Zerspanungsprozess befindet (Leerlaufdruck)
    • b) der Druckverlauf oder die Fläche unter dem Druckverlauf über das Werkzeug im Zerspanungsprozess (Referenzkurve oder Referenzfläche), und
    • c) der Maximaldruck, über das Werkzeug im Zerspanungsprozess.
  • Vorzugsweise werden diese Referenzwerte gemeinsam mit weiteren werkzeugspezifischen Parametern in der Werkzeugdatenablage gespeichert. Dabei kann beispielsweise zumindest der aufgenommene Leerlaufdruck (c) oder bei wiederholtem Zerspanungsprozess mit gleichem Werkzeug alle drei Referenzwerte (a–c) mit bereits dort hinterlegten Referenzwerten abgeglichen werden.
  • Den Referenzdruckwerten (Leerlauf-/Maximaldruck) sowie der Referenzdruckkurve oder Referenzdruckfläche werden bevorzugt Drucktoleranzwerte und/oder Drucktoleranzfenster und/oder Drucktoleranzfläche zugeordnet. Beim Einsatz des jeweiligen Werkzeugs werden dann vorzugsweise die zugehörigen Referenz- und Toleranzwerte abgerufen, um den Prozess anhand dieser Werte zu überwachen.
  • Der optimale Betriebszustand eines Werkzeugs ergibt sich aus der idealen Kühlmittelmenge (für den jeweils durchgeführten Zerspanungsvorgang), der Werkzeuggeometrie und dem daraus resultierenden Kühlmittelstaudruck im Verlauf des Zerspanungsvorgangs. Der Kühlmittelstaudruck wird vorzugsweise mittels Drucksensoren, welche zwischen dem Werkzeug und der Kühlmittelversorgung sitzen, erfasst. Die erfassten Druckdaten (a-c) können beispielsweise zur Auswertung in ein marktübliches Werkzeugüberwachungssystem eingelesen werden. Dabei ist es auch möglich, beispielsweise nicht alle dieser Druckdaten zu erfassen und/oder weiterzuleiten, oder nicht alle dieser Druckdaten für eine Ermittlung des Betriebszustands zu nutzen. Ebenso ist es möglich, alle drei, zwei oder auch nur einen dieser Druckdaten (a–c) mittels einer Druckerfassungseinrichtung abzugreifen, die direkt einer Auswerteeinrichtung zugeordnet ist, und daraus Datenwerte, welche für den jeweiligen Betriebszustand des Werkzeugs repräsentativ sind, entweder der Werkzeugmaschinensteuerung direkt und/oder für die weitere Verarbeitung einer weiteren Auswerteeinrichtung zur Verfügung zu stellen.
  • Die für die Auswertung relevanten Druckdaten sind dabei bevorzugt nicht bereits im ursprünglichen Auswertesystem hin terlegt, sondern werden abhängig vom Werkzeug und vom Zerspanungsvorgang eingelesen. Dabei „lernt" das System in einem ersten Schritt die Druckdaten (a–c) eines optimalen Fertigungsprozesses, denen vorzugsweise, wie bereits beschrieben, Toleranzwerte zugeordnet werden. In einer Auswerteeinrichtung, welche sowohl der Druckmesseinrichtung, einem gebräuchlichen Werkzeugüberwachungssystem als auch der Maschinensteuerung zugeordnet sein kann, werden die eingelesenen Druckdaten vorzugsweise mit Hilfe eines im dortigen Speicher hinterlegten Algorithmus ausgewertet, und so auf den vorliegenden Betriebszustand des Werkzeugs im Zerspanungsprozess geschlossen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Kühlmittelversorgung ermöglicht somit unabhängig von der Größe und der Zerspankraft des Werkzeugs eine sich im Einsatz verändernde Werkzeuggeometrie (Verstopfen des Kühlmittelkanals im Werkzeug oder der Spannuten mit Spänen) welche zu einer Druckveränderung führt, schnell zu erfassen (5–10 ms). Dies kann beispielsweise an einer Überschreitung eines Toleranzwerts für den maximalen Druck (c) oder aus einer Abweichung aus dem Toleranzfenster oder aus der Toleranzfläche (b) im Druckverlauf über das Werkzeug im Zerspanungsprozess (Referenzkurve) erkannt werden. Infolge kann beispielsweise über die Werkzeugmaschinensteuerung ein sofortiges Zurückziehen des Werkzeugs zum Freispülen eingeleitet werden. Ferner kann mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens nach dem Freispülen vor einem erneuten Einsatz des Werkzeugs beispielsweise anhand des Leerlaufdrucks (a) erkannt werden, ob der Kühlmittelkanal im Werkzeug komplett frei ist. Dabei wird bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens beispielsweise anhand eines unterhalb der Toleranz liegenden Leerlaufdrucks ein bereits erfolgter Werkzeugbruch erkannt. Ebenso ermöglicht das Verfahren, einen sich ankündigenden Werkzeugbruch zu erkennen, wodurch eine frühzeitige Reaktion wie beispielsweise die Vorbereitung eines Werkzeugwechsels oder eine rechtzeitige Planung von Instandsetzungsmaßnahmen ermöglicht wird. Ferner ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren ein Erkennen des Fehlens des gesamten Werkzeugs.
  • Besonders vorteilig am erfindungsgemäßen Verfahren sind die aufgrund der Mengenregelung des eingesetzten Kühlmediums verbesserten Eigenschaften der Kühlung innengekühlter spanender Werkzeuge. So werden die Vorteile des im Vergleich zum von außen auf den Zerspanungsprozess aufgebrachten Kühlmittelstroms einer inneren Werkzeugkühlung weiter optimiert. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird ein veränderter Staudruck über dem Werkzeug erkannt, infolgedessen der Zerspanungsprozess unterbrochen wird, um die Kühl- bzw. Spankanäle frei zu spülen. Der Staudruck des Kühlmittels über das Werkzeug im Verlauf des Zerspanungsprozesses stellt einen hochauflösenden Prozessparameter dar, der eine optimale Eingangsgröße sowohl zur Förderstromregelung der Kühlmittelversorgung als auch zur Werkzeugüberwachung darstellt. Als weiterer Vorteil der Erfindung ist der Lernvorgang zum Einlesen der Referenzdaten (a–c) zu nennen, welcher eine schnelle Anpassung der Werkzeugüberwachung auf veränderte Werkzeuge oder Produktionsprozesse ermöglicht.
  • Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in der Folge eine Reduzierung von Werkzeugausfallzeiten sowie unvorhergesehenen Maschinenausfällen erzielt. In Verbindung mit der erzielten verbesserten Möglichkeit zur optimalen Ausnutzung der Werkzeugstandzeiten und der maximalen Schnittleistungen verkürzt sich somit die gemittelte Zykluszeit von Bearbeitungsvorgängen. Die im Rahmen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglichte flexible Zuordnung der Auswerteeinheit zur Erfassungseinheit, zu einer vielleicht bereits an der Maschine eingesetzten Werkzeugüberwachungseinrichtung, welche vorrangig zur Überwachung größerer Werkzeuge eingesetzt wird, oder zur Werkzeugmaschinensteuerung ermöglicht zudem eine langfristige Speicherung der erfassten Daten sowie eine weitere Auswertung dieser.
  • Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Zusammenhang mit den Figuren.
  • Es zeigt:
  • 1 eine Schaltungsanordnung für das erfindungsgemäße Verfahren zur Kühlmittelversorgung eines spanenden Werkzeugs,
  • 2 eine Schaltungsanordnung für das erfindungsgemäße Verfahren zur Kühlmittelversorgung mehrerer spanender Werkzeuge mittels Konstantpumpe und
  • 3 eine schematische Darstellung verschiedener Möglichkeiten zur Auswertung des Betriebszustands der Werkzeuge
  • 4 eine Schaltungsanordnung für das erfindungsgemäße Verfahren zur Kühlmittelversorgung mehrerer spanender Werkzeuge mittels druckgeregelter Kolbenpumpe
  • 5 eine Schaltungsanordnung für das erfindungsgemäße Verfahren zur Kühlmittelversorgung mehrerer spanender Werkzeuge mittels p/Q-geregelter Kolbenpumpe
  • 1 zeigt eine Schaltungsanordnung 10 für das erfindungsgemäße Verfahren zur Kühlmittelversorgung eines innengekühlten spanenden Werkzeugs 11. Die wesentlichen Systembestandteile bilden eine druckförderstromgeregelte Kolbenpumpe 12 mit einer im Pumpensystem enthaltenen Druckwaage 13 sowie dem als Drosselventil nachgeschalteten Regelventil 15. Die beiden letztgenannten Elemente 13 und 15 bilden zusammen die Stromregelfunktion, über welche die Kühlmittelmenge unabhängig vom Werkzeugstaudruck erzeugt und gefördert wird.
  • Der Versorgungsdruck, der sich in dieser Schaltungsanordnung aus dem Verbraucherlastdruck und der mittels der Druckwaage 13 eingeprägten Druckdifferenz Δp ergibt, wird über ein Regelventil 15 zur Mengendosierung, welches in der beispielhaft gezeigten Schaltungsanordnung 10 als magnetisch verstellbares 4/4-Wegeventil mit Nullschnitt und linearer Kennlinie dargestellt ist, in den Kühlmittelkanal des Werkzeugs 11 geleitet.
  • Weiterhin ist in der Schaltungsanordnung 10 ein Vorsteuerventil 16 zum Einstellen des maximalen Pumpendrucks (VAD Abschneidung) sowie ein Sicherheitsventil 17 zur Überdrucksicherung bei gestörtem Kühlmittelabfluss enthalten.
  • Die Schaltungsanordnung 10 umfasst ferner einen Drucksensor 20, welcher den erfassten Druck als Spannungssignal beispielsweise an ein gesondertes Werkzeugüberwachungssystem ausgibt. Alternativ kann die Schaltungsanordnung 10 aber auch eine Druckerfassungs- und Auswerteeinrichtung 21 umfassen, welche die erfassten und intern bereits weiter verarbeiteten Druckwerte beispielsweise an die Werkzeugmaschinensteuerung ausgibt.
  • Für das Verfahren zur Kühlmittelversorgung des spanenden Werkzeugs 11 stellt die Pumpe 12 die zur Kühlung des Werkzeugs 11 erforderliche Kühlmittelmenge zur Verfügung. Dabei stellt sich über dem Werkzeug 11 ein Kühlmitteldruck ein, der sich in Abhängigkeit des Zerspanungsvorgangs, des Werkzeugverschleißes, eines Verstopfens des Kühlmittelkanals oder eines Werkzeugbruchs ändert. Die Druckerfassungseinrichtungen 20 bzw. 21 erfassen jeweils den aktuellen Kühlmittelstaudruck im Werkzeug, der direkt (21) oder in einem Werkzeugüberwachungssystem ausgewertet wird. Bei der Auswertung, die anhand hinterlegter Algorithmen erfolgt, dient der erfasste Kühlmitteldruck als Grundlage zur Ermittlung des Betriebszustands des Werkzeugs 11.
  • 2 zeigt eine Schaltungsanordnung 30 für das erfindungsgemäße Verfahren zur Kühlmittelversorgung von mehreren innengekühlten spanenden Werkzeugen welche innerhalb eines Kühlmittelversorgungssystems angeordnet sind. Die Versorgung der Schaltungsanordnung erfolgt hierbei über eine Druckquelle 32 mit konstantem Förderdruck und einer konstanten Fördermenge. Die Mengenregelung für die einzelnen Werkzeuge erfolgt über die Kombination einer Druckwaage 33 mit dem als Drosselventil nachgeschalteten Regelventil 34, welches als elektromagnetisch verstellbares 4/4-Wegeventil mit Nullschnitt und linearer Kennlinie dargestellt ist. Die Ermittlung des Betriebszustands erfolgt dabei für jedes Werkzeug analog dem Verfahren das oben im Zusammenhang mit 1 beschrieben ist.
  • 3 zeigt eine schematische Darstellung verschiedener beispielhafter Möglichkeiten zur Auswertung des Betriebszustandes der Werkzeuge. Eine erste Alternative erfasst die Referenzdaten (a–c) für den Kühlmitteldruck über dem Werkzeug mit dem Drucksensor 20. Die erfassten Werte werden bei diesem Lernvorgang in ein Werkzeugüberwachungssystem 40 eingelesen, dort abgespeichert und mit Toleranzwerten versehen, deren Über- oder Unterschreitung einen Fehlerzustand des Werkzeugs kennzeichnet. Die erfassten Referenzdaten (a–c) werden zugleich in die, über eine Datenleitung 45 mit dem Werkzeugüberwachungssystem verbundene Werkzeugablage 48 übermittelt, wo sie entweder mit dort bereits für das Werkzeug vorliegenden Daten abgeglichen werden, und/oder dort hinterlegt werden.
  • Diese erste in 3 dargestellte Alternative zur Auswertung erfolgt im Werkzeugüberwachungssystem 40. Ein für den Kühlmitteldruck repräsentatives Analogsignal (Spannungs- oder Stromwert) oder Digitalsignal wird vom Drucksensor 20 ausgegeben und in das Werkzeugüberwachungssystem 40 eingelesen. Anhand der vorher im Werkzeugüberwachungssystem 40 abgespeicherten Referenzdaten (a–c) und der zugewiesenen Toleranzwerte wird der Betriebszustand des jeweiligen Werkzeugs mittels der dort hinterlegten Algorithmen ermittelt. Bei dieser Alternative kann ein repräsentatives Signal für den Betriebszustand beispielsweise aus dem Werkzeugüberwachungssystem 40 über eine Datenleitung 45, im Ausführungsbeispiel ein Profibus, an die Werkzeugmaschinensteuerung 50 übermittelt werden. Die Werkzeugmaschinensteuerung 50 gibt daraufhin vom Betriebszustand des Werkzeugs abhängige Informationen an den Maschinenbediener aus, oder leitet selbständig vorbestimmte Prozessschritte ein.
  • Bei einer zweiten in 3 dargestellten Alternative werden die Referenzdaten (a–c) für den Kühlmitteldruck über dem Werkzeug mit dem Druckerfassungselement der Druckerfassungs- und Auswerteeinrichtung 21 aufgenommen. Die erfassten Werte werden bei diesem Lernvorgang in das Auswerteelement der Druckerfassungs- und Auswerteeinrichtung 21 eingelesen, dort abgespeichert und mit Toleranzwerten versehen, deren Über- oder Unterschreitung einen Fehlerzustand des Werkzeugs kennzeichnet. Die erfassten Referenzdaten (a–c) werden zugleich in die, über die Werkzeugmaschinensteuerung 50 mit der Datenleitung 45 mit der Druckerfassungs- und Auswerteeinrichtung 21 verbundene Werkzeugablage 48 übermittelt, wo sie entweder mit dort bereits für das Werkzeug vorliegenden Daten abgeglichen werden, und/oder dort hinterlegt werden.
  • Die in dieser Druckerfassungs- und Auswerteeinrichtung 21 ermittelten Datenwerte, welche den jeweiligen Betriebszustand des Werkzeugs repräsentieren, werden der Werkzeugmaschinensteuerung 50 zur Verfügung gestellt und beispielsweise zur weiteren Verarbeitung über eine Datenleitung 45 an ein Werkzeugüberwachungssystem 40 übermittelt. Wie bei der ersten Alternative gibt die Werkzeugmaschinensteuerung 50 daraufhin vom Betriebszustand des Werkzeugs abhängige Informationen an den Maschinenbediener aus, oder leitet selbständig vorbestimmte Prozessschritte ein.
  • 4 zeigt eine Schaltungsanordnung 60 für das erfindungsgemäße Verfahren zur Kühlmittelversorgung von mehreren innen gekühlten spanenden Werkzeugen 31, welche innerhalb eines Kühlmittelversorgungssystems angeordnet sind. Die Versorgung der Schaltungsanordnung erfolgt hierbei über eine Druckquelle 32 mit konstantem Förderdruck und einer geregelten vom Verbrauch abhängigen Fördermenge. Weiterhin ist in der Schaltungsanordnung 60 ein Vorsteuerventil 16 zum Einstellen des Pumpenförderdrucks sowie ein Sicherheitsventil 17 zur maximal Überdruckabsicherung enthalten. Die Mengen-regelung für die einzelnen Werkzeuge erfolgt gemäß 2. Die Ermittlung des Betriebszustands erfolgt dabei für jedes Werkzeug analog dem Verfahren das oben im Zusammenhang mit 1 beschrieben ist.
  • 5 zeigt eine Schaltungsanordnung 70 für das erfindungsgemäße Verfahren zur Kühlmittelversorgung von mehreren innengekühlten spanenden Werkzeugen 31, welche innerhalb eines Kühlmittelversorgungssystems angeordnet sind. Die Versorgung der Schaltungsanordnung erfolgt hierbei über eine Druckquelle 32 mit einer p/Q – geregelten Kolbenpumpe. Die verschiedenen Staudrücke an den Werkzeugen werden über die Wechselventile 71 und 72 erfasst und der hierbei höchste Staudruck wird der Pumpe als hydr. Drucksollwert zugeführt. Somit arbeitet dieses System sehr verlustarm (Load Sensing Prinzip). Weiterhin ist in der Schaltungsanordnung 70 ein Vorsteuerventil 16 zum Einstellen des maximalen Pumpendrucks sowie ein Sicherheitsventil 17 zur maximalen Überdrucksicherung enthalten. Die Mengenregelung für die einzelnen Werkzeuge erfolgt gemäß 2. Die Ermittlung des Betriebszustands erfolgt dabei für jedes Werkzeug analog dem Verfahren das oben im Zusammenhang mit 1 beschrieben ist.

Claims (21)

  1. Verfahren zur Kühlmittelversorgung spanender Werkzeuge, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck des Kühlmittels in wenigstens einem Kühlmittelkanal im Werkzeug erfasst und durch einen Abgleich mit in einer Auswerteeinrichtung hinterlegten Referenzwerten der Betriebszustand des Werkzeugs ermittelt wird.
  2. Verfahren zur Kühlmittelversorgung spanender Werkzeuge gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Hinterlegung von Referenzwerten in der Auswerteeinrichtung Verfahrensschritte mit selbstlernenden Elementen durchgeführt werden.
  3. Verfahren zur Kühlmittelversorgung spanender Werkzeuge gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck über das Werkzeug, wenn sich dieses nicht im Zerspanungsprozess befindet, erfasst und abgespeichert wird.
  4. Verfahren zur Kühlmittelversorgung spanender Werkzeuge gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Referenzkurve oder Referenzfläche für den Kühlmitteldruck über das Werkzeug während eines Bearbeitungsprozesses erfasst und abgespeichert wird.
  5. Verfahren zur Kühlmittelversorgung spanender Werkzeuge gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der maximale Druck über das Werkzeug, der während des Zerspanungsprozesses auftritt, erfasst und abgespeichert wird.
  6. Verfahren zur Kühlmittelversorgung spanender Werkzeuge gemäß mindestens einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Referenzkurve oder der Referenzfläche für den Kühlmitteldruck, und/oder den Referenzwerten für den Leerlauf- und/oder dem Maximaldruck Toleranzwerte zugeordnet werden, wobei eine vom Prozessschritt abhängige Über- oder Unterschreitung eines oder mehrerer dieser Toleranzwerte einen Fehlerzustand kennzeichnet.
  7. Verfahren zur Kühlmittelversorgung spanender Werkzeuge gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Abgleich des Kühlmitteldruckverlaufs über ein Werkzeug im Zerspanungsprozess mit hinterlegten Referenzwerten nach mindestens einem in der Auswerteeinrichtung gespeicherten Algorithmus erfolgt.
  8. Verfahren zur Kühlmittelversorgung spanender Werkzeuge gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der am Werkzeug erforderliche Kühlmittelvolumenstrom mengengeregelt (druckunabhängig) zur Verfügung gestellt wird.
  9. Verfahren zur Kühlmittelversorgung spanender Werkzeuge gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der am Werkzeug erforderliche Kühlmittelvolumenstrom p/Q – geregelt (Druck-/Förderstrom-geregelt) zur Verfügung gestellt wird.
  10. Verfahren zur Kühlmittelversorgung spanender Werkzeuge gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die von einem Werkzeug geforderte Kühlmittelmenge bei einem vorgegebenen Druck zur Verfügung gestellt wird.
  11. Schaltungsanordnung zur Kühlmittelversorgung eines innengekühlten spanenden Werkzeugs, umfassend eine p/Q – geregelte (Druck-/Förderstrom geregelte) Kühlmittelförderein richtung (12), einer Druckwaage (13) und einem als Drosselventil nachgeschaltetem Regelventil (15) insbesondere für den Einsatz im Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckwaage (13) und das als Drosselventil nachgeschaltete Regelventil (15) zusammen die Stromregelfunktion bilden, über welche die Kühlmittelmenge unabhängig vom Werkzeugstaudruck erzeugt und gefördert wird.
  12. Schaltungsanordnung gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Regelgröße für den am Werkzeug erforderlichen Volumenstrom aus einem Vergleich zwischen dem am Werkzeug auftretenden Druck über einer nachgeschalteten Drosselung und dem Pumpendruck ergibt.
  13. Schaltungsanordnung gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung so erfolgt, dass der Versorgungsdruck um eine Druckdifferenz Δp über dem am Werkzeug auftretenden Druck liegt.
  14. Schaltungsanordnung gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckdifferenz Δp des Versorgungsdrucks am System einstellbar ist.
  15. Schaltungsanordnung zur Kühlmittelversorgung mehrerer innengekühlter spanender Werkzeuge, umfassend eine Druckquelle (32) mit konstantem Förderdruck, eine Druckwaage (33) und einem als Drosselventil nachgeschaltetem Regelventil (34) insbesondere für den Einsatz im Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass über die Druckwaage (33) und das als Drosselventil nachgeschaltete Regelventil (34) die Mengenregelung der Kühlmittelmenge erfolgt.
  16. Schaltungsanordnung gemäß Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass als Regelgröße der Mengenregelung der Öffnungsquerschnitt am Regelventil (34) der einzelnen Werkzeuge dient.
  17. Schaltungsanordnung gemäß Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Systemdruck so reduziert wird, dass dieser nur geringfügig über dem höchsten Staudruck der Werkzeuge liegt.
  18. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zur Kühlmittelversorgung spanender Werkzeuge, umfassend eine Schaltungsanordnung gemäß mindestens einem der Ansprüche 11 bis 17 und insbesondere für einen Einsatz im Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10 dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Auswerteeinrichtung zur Ermittlung des Betriebszustands des Werkzeugs umfasst.
  19. Vorrichtung gemäß Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung der Druckmesseinrichtung, bevorzugt der Maschinensteuerung und besonders bevorzugt einem an der Werkzeugmaschine eingesetztem Werkzeugüberwachungssystem zugeordnet ist.
  20. Vorrichtung gemäß mindestens einem der Ansprüche 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zur inneren Kühlmittelversorgung spanender Werkzeuge dient.
  21. Vorrichtung gemäß mindestens einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass in der Auswerteeinrichtung mindestens ein Algorithmus zur Auswertung des Betriebszustands des Werkzeugs hinterlegt ist.
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