DE102006052434A1 - Verfahren und Antriebssystem zum Betrieb eines Synchronmotors - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Synchronmotors (1) mit folgenden Verfahrensschritten: - Ermittelung eines elektrischen Drehwinkels (alpha') anhand einer Drehzahl (f), wobei der Synchronmotor (1) entsprechend dem elektrischen Drehwinkel (alpha') angesteuert wird, - Ermittelung einer Lage (alpha) eines Rotors (3) des Synchronmotors (1) anhand des elektrischen Drehwinkels (alpha') und - Bestimmung der Drehzahl (f) anhand der Lage (alpha) des Rotors (3). Weiterhin betrifft die Erfindung ein diesbezügliches Antriebssystem. Die Erfindung schafft ein Verfahren und ein Antriebssystem zum Betrieb eines Synchronmotors, wobei kein Lagegeber benötigt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Antrieb zum Betrieb eines Synchronmotors.
- Insbesondere Werkzeugmaschinen, Produktionsmaschinen, Transportmaschinen und/oder Handlingsmaschinen werden häufig mittels elektrischer Synchronmotoren angetrieben. Die Maschinen weisen dabei mehrere Antriebsachsen auf, die mittels eines jeweilig zugehörigen Synchronmotors angetrieben werden.
- Im Allgemeinen ist es im Betrieb einer solchen Maschine erforderlich, dass die Lagen der Rotoren der Synchronmotoren und damit die mechanischen Drehwinkel der Motorwellen miteinander synchronisiert werden um zum Beispiel bei einer Transportmaschine die verschiedenen Laufbänder zum Transport eines Produkts miteinander synchronisiert anzutreiben.
- In
1 ist ein aus dem Stand der Technik allgemein bekanntes Antriebssystem zum Betrieb eines Synchronmotors1 dargestellt. Der Synchronmotor1 weist eine Motorwelle2 , die drehfest mit einem Rotor3 des Synchronmotors1 verbunden ist, auf. Die Motorwelle2 treibt eine Last10 an, die z.B. in Form einer Antriebswalze zum Antreiben eines Transportbandes vorlegen kann. Mit Hilfe eines Lagegebers4 , der mit der Motorwelle2 verbunden ist, wird die Lage α des Rotors3 , d.h. im Falle eines rotatorischen Synchronmotors, der mechanische Drehwinkel α des Rotors3 , der mit dem Drehwinkel der Motorwelle2 übereinstimmt, gemessen. Die solchermaßen bestimmte Lage α des Rotors3 wird handelsüblich einer Regelungseinheit8 als Eingangsgröße zugeführt. Die Regelungseinheit8 berechnet durch Ableitung der Lage α nach der Zeit t und Dividierung durch den Wert 2π einen Drehzahlistwert und subtrahiert diesen von einem vorgegebenen Drehzahlsollwert fsoll. Die solchermaßen ermittelte Differenz wird dann innerhalb der Reglungseinheit8 z.B. einem Proportional-Integral regler als Eingangsgröße zugeführt, der als Ausgangsgröße eine Drehzahl f ausgibt. Die solchermaßen von der Regelungseinheit8 bestimmte Drehzahl f wird handelsüblich einer Drehwinkelermittlungseinheit6 als Eingangsgröße zugeführt, die gemäß der Beziehung - t:
- Zeit
- t0:
- Anfangszeitpunkt
- Im Allgemeinen ist die Stromrichtereinheit
5 und die Drehwinkelermittlungseinheit6 handelsüblich innerhalb einer Antriebseinrichtung7 integriert, die z.B. in Form einer SINAMICS S120 der Firma Siemens vorliegen kann. Die Regelungseinheit8 ist handelsüblich Bestandteil einer Recheneinrichtung9 , die im Allgemeinen in Form einer numerischen Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung, wie z.B. einer SIMOTION D4X5 der Firma Siemens, vorliegen kann. Der Lagegeber4 , die Regelungseinheit8 , die Drehwinkelermittlungseinheit6 , der Stromrichter5 und der Synchronmotor1 bilden einen Lageregelkreis zur Regelung der Lage α des Rotors3 des Synchronmotors1 und damit zur Regelung des mechanischen Drehwinkels der Motorwelle2 . - In
1 ist der Übersichtlichkeit halber nur ein einzelner solcher Lageregelkreis dargestellt. Bei einer handelsüblichen Maschine sind in der Regel mehrere Synchronmotor vorhanden, die mittels einer jeweilig zugehörigen Antriebseinrichtung7 und einer jeweils zugehörigen Regelungseinheit8 angesteuert werden. Die Regelungseinheit8 , die Antriebseinrichtung7 , der Synchronmotor1 , der Lagegeber4 und die Last10 sind also bei einer handelsüblichen Maschine mehrfach vorhanden, was durch entsprechende Pünktchen in1 angedeutet ist, wobei in der Regel nur eine einzelne Recheneinrichtung9 , die ggf. mehrere Regelungseinheiten aufweist, vorhanden ist. Im Falle einer Maschine mit mehreren Antriebsachsen werden zur Synchronisation der Lage des Rotors3 des Synchronmotors1 die Rotorlagen αk der anderen Synchronmotoren der Regelungseinheit8 zugeführt und die Lage α des eigenen Rotors des Synchronmotors an die anderen Regelungseinheiten innerhalb der Recheneinrichtung9 weitergeleitet, was in1 entsprechend gestrichelt gezeichnet dargestellt ist. - Wie schon eingangs bemerkt sind die in
1 und2 aufgezeigten Elemente und Funktionalitäten Stand der Technik und dem Fachmann allgemein bekannt. - Ein Nachteil dieses aus dem Stand der Technik bekannten Antriebssystems zum Betrieb von Synchronmotoren besteht darin, dass zum Betrieb des Synchronmotors ein physikalisch vorhandener Lagegeber, der die Lage α des Rotors des Synchronmotors ermittelt, vorhanden sein muss. Ein solcher Lagegeber ist aber einerseits teuer und andererseits eine Fehlerquelle im Falle eines Ausfalls des Lagegebers.
- Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und ein Antriebssystem zum Betrieb eines Synchronmotors anzugeben, bei dem kein Lagegeber benötigt wird.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Betrieb eines Synchronmotors mit folgenden Verfahrensschritten:
- – Ermittelung eines elektrischen Drehwinkels anhand einer Drehzahl, wobei der Synchronmotor entsprechend dem elektrischen Drehwinkel angesteuert wird,
- – Ermittelung einer Lage eines Rotors des Synchronmotors anhand des elektrischen Drehwinkels und
- – Bestimmung der Drehzahl anhand der Lage des Rotors.
- Weiterhin wird diese Aufgabe gelöst durch ein Antriebssystem zum Betrieb eines Synchronmotors aufweisend,
- – eine Drehwinkelermittlungseinheit zur Ermittelung eines elektrischen Drehwinkels anhand einer Drehzahl,
- – eine Stromrichtereinheit zur Ansteuerung des Synchronmotors entsprechend dem elektrischen Drehwinkel,
- – eine Rotorlagermittelungseinheit zur Ermittelung einer Lage eines Rotors des Synchronmotors anhand des elektrischen Drehwinkels und
- – eine Regelungseinheit zur Bestimmung der Drehzahl anhand der Lage des Rotors.
- Insbesondere wird durch die Erfindung die Synchronisation von Antriebsachsen einer Maschine ermöglicht, ohne dass hierfür Lagegeber erforderlich sind.
- Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
- Vorteilhafte Ausbildungen des Verfahrens ergeben sich analog zur vorteilhaften Ausbildung des Antriebssystems und umgekehrt.
- Es erweist sich als vorteilhaft, wenn die Stromrichtereinheit und die Drehwinkelermittlungseinheit integraler Bestandteil einer Antriebseinrichtung sind, wobei die Antriebeinrichtung mit dem Synchronmotor und einer Recheneinrichtung verbindbar ist, da die Stromrichtereinheit und die Drehwinkelermittlungseinheit handelsübliche Bestandteile einer Antriebseinrichtung sind.
- Weiterhin erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Regelungseinheit und die Rotorlagermittelungseinheit integraler Bestandteil der Recheneinrichtung sind, weil dann zur Realisierung der Erfindung keine wesentlichen Veränderungen in der Antreibseinrichtung notwendig sind.
- Ferner erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Regelungseinheit integraler Bestandteil der Recheneinrichtung ist und die Rotorlagermittelungseinheit integraler Bestandteil der Antriebseinrichtung ist, da dann innerhalb einer handelsüblich ausgebildeten Recheneinrichtung keine zusätzliche Rotorlagermittelungseinheit mehr integriert werden muss.
- Ferner erweist es sich als vorteilhaft, eine Werkzeugmaschine, Produktionsmaschine, Transportmaschine und/oder eine Handlingsmaschine mit dem der erfindungsgemäßen Antriebssystems auszubilden, da bei solchen Maschinen häufig Synchronmotoren lagegeregelt betrieben werden müssen. Selbstverständlich ist die Erfindung aber auch bei anderen Maschinen einsetzbar.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Dabei zeigen:
-
1 ein Antriebssystem zum Betrieb eines Synchronmotors nach dem Stand der Technik, -
2 ein elektrischer Drehwinkel α' eines Spannungszeigers11 gemäß dem Stand der Technik und -
3 ein erfindungsgemäßes Antriebssystem. - In
3 ist in Form eines Blockschaltbildes das erfindungsgemäße Antriebssystem dargestellt. Das in3 dargestellte Antriebssystem entspricht dem Grundaufbau im Wesentlichen des vorstehend in1 aus dem Stand der Technik bekannten Antriebssystems. Gleiche Elemente sind daher in3 mit dem gleichen Bezugszeichen versehen, wie in1 . Der wesentliche Unterschied des erfindungsgemäßen Antriebssystems gemäß3 gegenüber dem Antriebssystem gemäß1 besteht darin, dass das Antriebssystem gemäß3 keinen physikalisch vorhandenen Lagegeber mehr aufweist, sondern dass die Lage α des Rotors3 aus dem ohnehin innerhalb der Antriebseinrichtung7 verfügbaren elektrischen Drehwinkels α' ermittelt wird. - Hierzu weist im Rahmen des Ausführungsbeispiels die Recheneinrichtung
9 gegenüber dem Stand der Technik zusätzlich eine Rotorlageermittlungseinheit11 auf. Die Rotorlageermittlungseinheit11 berechnet aus dem elektrischen Drehwinkel α' die Lage α des Rotors3 des Synchronmotors1 gemäß der Beziehung: - p:
- Polpaarzahl des Synchronmotors
- t:
- Zeit
- t0:
- Anfangszeitpunkt
- Dabei kommt ebenfalls eine Moduloberechnung zum Einsatz, um die Lage α auf –π < α ≤ π zu begrenzen.
wenn α < –π, dann α := α + 2π
wenn α > π, dann α := α – 2π - Der elektrische Drehwinkel α' wird von der Antriebseinrichtung
7 , insbesondere von der Drehwinkelermittlungseinheit6 , der Rotorlageermittlungseinheit11 als Eingangsgröße zugeführt. Alternativ kann die Rotorlageermittlungseinheit11 anstatt innerhalb der Recheneinrichtung9 auch integraler Bestandteil der Antriebseinrichtung7 sein, wobei in diesem Falle die Lage α des Rotors3 des Synchronmotors1 von der Antriebseinrichtung7 direkt der Regelungseinheit8 als Eingangsgröße zugeführt wird. - Die Erfindung ist sowohl bei einem Antriebssystem zum Betrieb nur eines einzeln Synchronmotors als auch bei einem Antriebssystem zum Betrieb von mehreren Synchronmotoren verwendbar.
- Bei dem erfindungsgemäßen Antriebssystem kann jedoch auch, falls mehrere Synchronmotoren betrieben werden sollen, eine Mischung derart stattfinden, dass z.B. bei zwei Synchronmotoren die Lagen der Rotoren der jeweiligen Synchronmotoren mit Hilfe von Lagegebern ermittelt wird, während die Lagen der übrigen Synchronmotoren, die betrieben werden sollen, mittels des jeweiligen elektrischen Drehwinkels α' bestimmt werden. Somit können Synchronmotoren mit und ohne Lagegeber zusammen betrieben, insbesondere miteinander synchronisiert betrieben, werden.
wenn α' > π, dann α' := α' – 2π
erfolgt, einen elektrischen Drehwinkel α' eines Spannungszeigers berechnet. Der elektrische Drehrichtungswinkel α' des Spannungszeigers
Claims (6)
- Verfahren zum Betrieb eines Synchronmotors (
1 ) mit folgenden Verfahrensschritten: – Ermittelung eines elektrischen Drehwinkels (α') anhand einer Drehzahl (f), wobei der Synchronmotor (1 ) entsprechend dem elektrischen Drehwinkel (α') angesteuert wird, – Ermittelung einer Lage (α) eines Rotors (3 ) des Synchronmotors (1 ) anhand des elektrischen Drehwinkels (α') und – Bestimmung der Drehzahl (f) anhand der Lage (α) des Rotors (3 ). - Antriebsystem zum Betrieb eines Synchronmotors aufweisend, – eine Drehwinkelermittlungseinheit (
6 ) zur Ermittelung eines elektrischen Drehwinkels (α') anhand einer Drehzahl (f), – eine Stromrichtereinheit (5 ) zur Ansteuerung des Synchronmotors (1 ) entsprechend dem elektrischen Drehwinkel (α'), – eine Rotorlagermittelungseinheit (11 ) zur Ermittelung einer Lage (α) eines Rotors3 des Synchronmotors (1 ) anhand des elektrischen Drehwinkels (α') und – eine Regelungseinheit (8 ) zur Bestimmung der Drehzahl (f) anhand der Lage (α) des Rotors. - Antriebssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromrichtereinheit (
5 ) und die Drehwinkelermittlungseinheit (6 ) integraler Bestandteil einer Antriebseinrichtung (7 ) sind, wobei die Antriebeinrichtung (7 ) mit dem Synchronmotor (1 ) und einer Recheneinrichtung (9 ) verbindbar ist. - Antriebsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelungseinheit (
8 ) und die Rotorlagermittelungseinheit (11 ) integraler Bestandteil der Recheneinrichtung (9 ) sind. - Antriebsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelungseinheit (
8 ) integraler Bestandteil der Recheneinrichtung (9 ) ist und die Rotorlagermittelungseinheit (11 ) integraler Bestandteil der Antriebseinrichtung (7 ) ist. - Werkzeugmaschine, Produktionsmaschine, Transportmaschine, und/oder Handlingsmaschine mit einem Antriebssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 5.
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