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Die Erfindung betrifft ein Hardtop-Cabrioletverdeck, das von einer geöffneten Stellung in eine geschlossene Stellung, in der das Hardtop-Cabrioletverdeck die Fahrgastzelle von einem Windschutzscheibenrahmen zum Heck eines Fahrzeugs überspannt, überführbar ist.
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Cabriolet-Fahrzeuge mit solchen einklappbaren Hardtops, bei denen die starren Dachteile einschließlich des Dachrahmens, der oben an die Seitenfenster angrenzt, zurückklappbar sind, bieten gegenüber Cabrioletfahrzeugen mit Stoffverdeck den Vorteil, dass sie ein dauerhaftes Fahrzeugdach bereitstellen, das weder zu übermäßigen Geräuschpegeln oder Leckage, insbesondere gegenüber eindringendem Wasser, neigt und sich darüber hinaus durch eine äußerst lange Lebensdauer auszeichnet. Verbraucher bevorzugen solche Hardtop-Cabrioletverdecke insbesondere dann, wenn sie, ohne das Fahrzeug zu wechseln, auch im Winter bei niedrigen Temperaturen, Eis und Schnee mit demselben Fahrzeug fahren möchten. Der Wärmeverlust ist gegenüber einem Cabriolet mit Stoffverdeck meist geringer und Wasserlecke sind nahezu ausgeschlossen.
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Allerdings bedarf ein solches Hardtop-Cabrioletverdeck, wie es beispielsweise in der
DE 100 28 405 A1 beschrieben ist, eines aufwendigen Gestängemechanismus, um das Cabrioletverdeck von der geschlossenen Position in die offene Position zu überführen. Dieser Gestängemechanismus bewegt sowohl die metallischen Rahmenteile als auch die damit verbundenen starren Dachteile, die meist als plattenförmige Elemente ausgebildet sind.
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Aus der
WO 2004/024542 ist eine Fahrzeugkarosserie bekannt, bei der auf eine Tragstruktur ein Dachmodul aufgesetzt wird.
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Die
WO 99/16659 betrifft ein Verfahren zum Montieren von selbsttragenden Fahrzeugdächern. Dabei wird ein vollständiges Dach, das ein inneres Dach und ein äußeres Dach enthält, als eine der letzten Komponenten in einer Fertigungslinie für Kraftfahrzeuge montiert.
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Solche so genannten Retractable Hardtopdächer (RHT-Dächer) werden durch Verbinden von Glas und Blechbauteilen gebildet. Zur Herstellung werden die Glasdachteile, d. h. die plattenförmigen Elemente, zunächst in einer Vorrichtung kopfüber positioniert, um anschließend den Blechrahmen an die Unterseite der Dachteile zu befestigen. An den Blechrahmenteilen sind wiederum Gewindebolzen o. ä. angebracht, an denen das Verdeckgestänge, das die Öffnungs- und Schließkinematik des Cabrioletverdecks bildet, eingebunden werden kann. Die Befestigung zwischen den Glasdachteilen und den Metallteilen (dem Blechrahmen) erfolgt durch Verklebung, so dass während des Fügevorgangs ausreichend Aushärtezeit und gut steuerbare Umgebungsbedingungen sichergestellt werden müssen, um die Qualität der Verklebung sicher zu stellen. Umwelteinflüsse müssen nahezu ausgeschlossen werden. Während des Verklebens der Glas und Blechdachteile mit dem Blechrahmen sind zudem umfangreiche Klemmvorgänge notwendig. Somit ist bei dieser Art der Fertigung der Montageprozess des Hardtop-Cabrioletverdecks zumindest während der Aushärtezeit unterbrochen bzw. blockiert.
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Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Zusammenbau eines Hardtop-Cabrioletverdecks vorzusehen, das den Fertigungsablauf insbesondere zeitlich optimieren kann.
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Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Eine bevorzugte Ausführungsform ist in dem abhängigen Anspruch angegeben.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, zunächst jedes Dachteil mit Befestigungsmitteln zu einer Baugruppe zu verbinden. Diese Verbindung zwischen den Befestigungsmitteln und den Dachteilen, beispielsweise Glasdachteilen oder Blechdachteilen in plattenartiger, der Form des Verdecks entsprechend gewölbter Form, kann getrennt von dem Zusammenbau des Verdecks, insbesondere der Anbindung an das Verdeckgestänge, durchgeführt werden. Diese separat bereitstellbare Baugruppe wird anschließend mittels der Befestigungsmittel mit dem Rahmenteil verbunden, wobei einfache und rasch unmittelbar durchführbare Vorgänge, wie beispielsweise eine Verschraubung zwischen Bolzen und Muttern, verwendet werden können. Somit kann beim eigentlichen Zusammenbau während der Fertigung des Hardtop-Cabrioletverdecks und dessen Integration mit dem Verdeckgestänge ein kontinuierlicher Fertigungsfluss sichergestellt werden, ohne Aushärtezeiten von Verklebungen o. ä. abwarten zu müssen. Solche Aushärtezeiten treten allenfalls bei der Ausbildung der Baugruppe aus den jeweiligen Dachteilen und den daran angebrachten Befestigungsmitteln auf. Wenn die Befestigungsmittel auf dem Dachteil mittels Verkleben befestigt werden, ist es zudem möglich, die Qualität der Verklebung außerhalb der eigentlichen Fertigung des Hardtop-Cabrioletverdecks zu überprüfen und sicherzustellen.
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Das Dachteil kann bevorzugterweise ein Glasdachteil oder ein Blechdachteil sein. Auch Kombinationen aus Blechrahmen mit Glaseinsatz oder Ähnliches kommen in Betracht. Wenn mehrere Dachteile vorgesehen werden, so ist auch eine Kombination von Glasdachteilen mit Blechdachteilen möglich.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden als Befestigungsmittel Befestigungsbolzen, vorteilhafterweise mit Schraubengewinden, unmittelbar mit dem Dachteil verklebt. Insbesondere bedeutet dies, dass an speziell definierten Positionen des Dachteils auf dessen Unterseite, d. h. der dem Fahrzeuginneren zugewandten Seite, einzelne Befestigungsbolzen angeklebt werden. Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind die Befestigungsmittel beispielsweise Befestigungsbolzen, die auf einem Metallstreifen angeordnet sind, welcher wiederum mit dem Dachteil verklebt wird.
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Wenn die Befestigungsmittel als Gewindebolzen gestaltet sind können die Befestigungsmittel mit dem meist metallischen Dachrahmenteil bzw. mit der jeweiligen Komponente des Dachrahmenteils, beispielsweise einem vorderen Dachrahmenteil oder einem hinteren Rahmenteil bei einem beispielsweise zweiteiligen Fahrzeugcabrioletverdeck, verschraubt werden, indem die Bolzen durch Löcher im Rahmenteil geführt werden und Muttern aufgeschraubt werden.
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Grundsätzlich ist es auch möglich, die Befestigungsmittel am Dachrahmen vorzusehen und eine Baugruppe aus Dachrahmenteil und Befestigungsmitteln vorzusehen, was jedoch weniger bevorzugt ist.
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Die Anzahl der Befestigungsmittel ist nicht beschränkt und kann nach Bedarf gewählt werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der beigefügten Figuren beschrieben, in denen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Hardtop-Cabrioletverdeckfahrzeugs mit geschlossenem Verdeck ist;
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2 das Fahrzeug aus 1 mit geöffnetem Verdeck zeigt;
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3 ein einzelnes Glasdachteil darstellt;
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4 ein Schnitt entlang der Linie IV-IV in 3 durch das Glasdachteil ist;
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5 eine Ausführungsform zeigt, bei der Gewindebolzen auf das Glasdachteil aufgeklebt sind; und
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6 eine Ausführungsform zeigt, bei der Gewindebolzen auf einem seitlich angeordneten Metallstreifen auf das Glasdachteil aufgeklebt sind.
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1 und 2 zeigen in perspektivischer Ansicht ein Cabrioletfahrzeug 100, das ein gegenüber einer Fahrzeugkarosserie 110 bewegliches Cabrioletverdeck 120 hat. Insbesondere kann das Cabrioletverdeck 120, das in der in 1 und 2 dargestellten Ausführungsform aus einem vorderen Dachabschnitt 122 und einem hinteren Dachabschnitt 124 gebildet ist, zwischen der in 1 dargestellten geschlossenen Position, in der es die Fahrgastzelle 126 von einem Windschutzscheibenrahmen 128 bis zum Heck 130 des Cabrioletfahrtzeugs 100 überspannt, in eine in 2 dargestellte offene Position überführt werden. Inder offenen Position kann das Cabrioletverdeck 120 in einem Verdeckkasten 132, der im Heckbereich 130 des Fahrzeugs gebildet ist, abgelegt und aufgenommen werden.
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Die Dachabschnitte 122, 124 des Cabrioletverdecks 120 sind, wie es in 1 erkennbar ist, aus beweglichen Dachelementen 140, 142 gebildet. Die Dachelemente 140, 142 sind sowohl bezüglich der Fahrzeugkarosserie 110 als auch relativ zueinander beweglich. Dies bedeutet insbesondere, dass die Dachelemente 140, 142 bei dem Öffnungs- bzw. Schließvorgang des Cabrioletverdecks 120 sich relativ zueinander bewegen, beispielsweise falten, um in eine Position zu gelangen, in der sie im Heckbereich 130 des Fahrzeugs abgelegt werden können.
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Zur Bewegung der Dachelemente 140, 142 ist ein in den Figuren nicht dargestelltes Gestänge vorgesehen.
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In der in 1 und 2 dargestellten Ausführungsformen hat das Hardtop-Cabrioletverdeck 120 zwei bewegliche Dachelemente 140, 142, nämlich ein vorderes Dachelement 140 und ein hinteres Dachelement 142. Nach Bedarf können jedoch auch mehr als zwei solche bewegliche Dachelemente vorgesehen werden.
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Die Dachelemente 140, 142 enthalten im Wesentlichen plattenförmige Dachteile 150 sowie seitliche Rahmenteile 152. Die Dachteile, die der Wölbung des Verdecks entsprechen, können beispielsweise aus Glas oder aus Blech bzw. einer Kombination von beiden gebildet sein.
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In 3 ist ein Dachteil 150 dargestellt. Das in 3 dargestellte Dachteil 150 enthält einen Bereich aus Glas 154 und einen diesen Bereich 154 umgebenden Rahmen 156. Alternativ kann das Dachteil 150 auch vollständig aus Glas oder Blech oder einem anderen geeigneten Material gebildet sein. In 3 ist die Anordnung aus dem Dachteil 150 und den seitlichen Rahmenteilen 152 des Dachrahmens dargestellt.
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Die Verbindung zwischen den Rahmenteilen 152 und einem Glasdachteil 150 ist in 4 im Querschnitt gezeigt, wobei das Rahmenteil 152 noch nicht mit dem Glasdachteil 150 verbunden ist. Insbesondere sind auf das Glasdachteil 150 Gewindebolzen 158 aufgeklebt. Die Gewindebolzen 158 sind direkt mit der Glasfläche auf der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite entlang der Klebeflächen 160 verklebt. Die Anzahl der Gewindebolzen 158 kann nach Bedarf variiert werden, ebenso deren Lage. An den den Gewindebolzen 158 entsprechenden Stellen im Rahmenteil 152 sind Durchgangslöcher 162 vorgesehen, durch die die Gewindebolzen 158 gesteckt werden können. Anschließend können das Rahmenteil 152 und das Dachteil 150 durch Aufschrauben und Anziehen von Muttern 164 auf die Gewindebolzen 158 verbunden werden. Dabei ist es nicht erforderlich, Aushärtezeiten zu beachten. Vielmehr kann für die Montage des Cabrioletverdecks eine Baugruppe mit dem Befestigungsmittel in Form der Gewindebolzen 158, die bereits im Voraus mit dem Glasdachteil 150 verbunden sind, bereitgestellt werden.
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5 zeigt die entsprechende Anordnung in perspektivischer Ansicht. Dabei ist zu erkennen, dass die Bolzen 158 sowie die Löcher 162 in dem Rahmenteil 152 symmetrisch bezüglich einer Fahrzeuglängsmittelebene angeordnet sind, was zum Einleiten von Kräften bevorzugt ist.
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6 zeigt eine alternative Ausführungsform, bei der die Gewindebolzen 158 auf Metallstreifen 166 angebracht sind und die Metallstreifen 166 mit dem Dachteil 150 verklebt werden.
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An den Rahmenteilen 152 des Dachrahmens sind bei den Ausführungsformen nach 5 und 6 jeweils Dachgestänge zur Bewegung der Dachelemente 140, 142 vorgesehen.