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Die Erfindung betrifft eine Pendeltür mit einem an einer Türumrahmung über Drehlager um eine vertikale Drehachse nach beiden Seiten schwenkbaren Drehrahmen zum Aufspannen eines Insektenschutzgitters sowie einem Türschließer, welcher den Drehrahmen mittels mindestens einer über eine Rahmenecke abgewinkelten Torsionsfeder in die Schließstellung zurückstellt. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Tür.
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Eine Insektenschutztür dieser Art ist aus der
DE 100 34 071 A1 bekannt. Dort ist die Tür über eine obere und untere Lagereinrichtung schwenkbar gelagert, während die Torsionsfeder als linearer Drehstab in einem an den Drehrahmen angesetzten Hohlprofil, das im Querschnitt einen Hohlraum umlaufend umschließt, angeordnet ist. In einer Variante ist ein abgewinkelter Torsionsstab außerhalb des Hohlprofils vorgesehen. In beiden Fällen ist jedoch die Montage und insbesondere auch das Aushängen der gewöhnlich saisonweise vor einer Außentür vorgesetzten Insektenschutztür problematisch. Zudem ist die bekannte Konstruktion herstellungstechnisch und auch funktional insbesondere hinsichtlich einer beidseitigen Rückstellung unvorteilhaft.
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Aus der
US 3 091 819 A ist ein Steuermechanismus für eine Pendeltür bekannt, welcher die Pendeltür mittels einer über eine Rahmenecke abgewinkelten Torsionsfeder in die Schließstellung zurückstellt, wobei ein Lagerzapfen im oberen Drehlager im vertikalen Abstand zu der Torsionsfeder vorgesehen ist.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die im Stand der Technik bekannten Vorrichtungen weiter zu verbessern und mit möglichst geringem Herstellungsaufwand eine hohe Montage- und Bedienungsfreundlichkeit bei ansprechender Gestaltung zu erreichen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Patentanspruch 1 bzw. 25 angegebene Merkmalskombination vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Demzufolge wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass mindestens ein Drehlager einen in einer Profilnut des Drehrahmens höhenverstellbaren, mit einem Zapfenteil in ein umrahmungsseitiges Lagerauge einführbaren Nutstein aufweist, und dass die mindestens eine Torsionsfeder einen im Verstellweg des Nutsteins in die Profilnut eingreifenden Vertikalschenkel aufweist. Durch die besondere Lagerverstellmöglichkeit lässt sich die Tür einfach ein- und aushängen, während die Torsionsfeder davon unabhängig angeordnet ist. Die zusätzliche Profilnut erhöht die Rahmensteifigkeit gerade an der durch die Lagerung beanspruchten Seite und ermöglich eine sichere und auch gestalterisch ansprechende Federaufnahme. Durch die Zapfenführung in der Achse des Rahmenschenkels können Toleranzen gering gehalten werden, wobei eine auch für geringe Spaltmaße vorteilhafte Anlenkung in der Rahmenecke möglich ist. Die automatische Türschließung ist vor allem für eine Insektenschutzfunktion von besonderem Vorteil.
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Vorteilhafterweise ist der Nutstein zwischen einer in das Lagerauge eingreifenden Einhängestellung und einer außer Eingriff mit dem Lagerauge befindlichen Aushängestellung verschiebbar, wobei der Nutstein ohne Manipulation der Torsionsfeder aus der Profilnut entnehmbar ist. Auf diese Weise lässt sich die Tür auch von handwerklich ungeübten Personen sicher handhaben.
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In konstruktiver Hinsicht ist es vorteilhaft, wenn der Drehrahmen aus auf Gehrung geschnittenen Hohlprofilabschnitten zusammengesetzt ist, wobei die Profilnut an einem parallel zu der Drehachse verlaufenden Hohlprofilabschnitt angeformt ist.
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Montagetechnisch ist es auch von Vorteil, wenn die Profilnut eine in der Rahmenebene des Drehrahmens liegende Nutöffnung aufweist, über welche der Nutstein zur Höhenverstellung betätigbar ist. Für die Halterung der Torsionsfeder ist es vorteilhaft, wenn der Nutstein in der vorzugsweise hinterschnittenen Profilnut verdrehsicher geführt ist
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Vorteilhafterweise besitzt der Nutstein einen oder zwei halboffene Führungskanäle für den Durchgriff eines jeweiligen vertikalen Federschenkels.
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Um Federbewegungen zu erlauben, sollte jeder Führungskanal im Winkelbereich der Torsionsfeder durch eine Stirnausnehmung des Nutsteins vergrößert sein.
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Vorteilhafterweise ist eine durch den Nutstein quer durchgehende Klemmschraube beim Einschrauben an dem Nutgrund der Profilnut abstützbar und über die Nutöffnung ausdrehbar.
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Für eine besonders zuverlässige Schließfunktion ist die mindestens eine Torsionsfeder zur Erhöhung der Schließkraft vorgespannt.
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Die Federführung wird dadurch verbessert, dass der Vertikalschenkel der mindestens einen Torsionsfeder als verdrillbarer linearer Drehstab in der unteren Hälfte der Profilnut nahe dem Nutgrund entlanggeführt ist und an einem gegebenenfalls abgewinkelten Federende in einer Profilpartie der Profilnut oder in einem in der Profilnut gehaltenen Fixierstück verdrehsicher gehalten ist.
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Für eine beidseitige Schließfunktion ist es von besonderem Vorteil, wenn zwei abgewinkelte Torsionsfedern parallel zueinander in einer Rahmenecke angeordnet sind, wobei abhängig von der Drehrichtung jeweils eine Torsionsfeder verdrehbar ist. In dieser Anordnung ist auch eine Federvorspannung problemlos realisierbar.
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Vorteilhafterweise sind die beiden Torsionsfedern im Bereich des Drehlagers durch den Nutstein im Abstand voneinander gehalten.
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Um die Türbewegung für eine Federspannung zu nutzen, weisen beide Torsionsfedern im Spaltbereich zwischen dem Drehrahmen und der Türumrahmung drehrichtungsabhängig auslenkbare Horizontalschenkel auf. Eine weitere Verbesserung kann dadurch erzielt werden, dass zwischen den Horizontalschenkeln der beiden Torsionsfedern jeweils ein an dem Drehrahmen und der Türumrahmung fixierter Mitnehmer eingreift. Für eine zuverlässige Lagerung ist es von Vorteil, wenn die Mitnehmer eine Hohlkehle zur Abstützung der Horizontalschenkel aufweisen.
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Eine weitere bevorzugte Ausführung sieht vor, dass in einem Hohlprofilabschnitt der Türumrahmung und/oder des Drehrahmens ein Magneteinsatz zur Erhaltung der Schließstellung angeordnet ist, wobei der Magneteinsatz einen in einen Profilkanal des Hohlprofilabschnitts einführbaren Aufnahmekörper und mindestens einen darin gehaltenen Blockmagnet aufweist.
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Um eine genaue Positionierung zu erleichtern, ist es vorteilhaft, wenn der Aufnahmekörper an einem in den Hohlprofilabschnitt eingreifenden Eckverbindungswinkel angehängt ist, wobei der Aufnahmekörper und der Eckverbindungswinkel gegeneinander weisende, formschlüssig ineinandergreifende Hakenenden besitzen.
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Eine besondere Anpassung des Rahmenprofils lässt sich dadurch vermeiden, dass die Hakenenden in Profilrichtung gesehen einen zu einem lichten Querschnitt der Hohlprofilabschnitte komplementären Rechteckquerschnitt aufweisen.
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Möglich ist es auch, dass der Aufnahmekörper durch einen Hohlraum eines in den Hohlprofilabschnitt eingreifenden Eckverbindungswinkels gebildet ist.
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Vorteilhafterweise ist das Lagerauge durch eine in die Türumrahmung eingesetzte Lagerbuchse gebildet. Eine weitere Verbesserung wird dadurch erreicht, dass die Türumrahmung durch einen vor einer Türöffnung vorgebauten Montagerahmen gebildet ist.
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Herstellungstechnisch ist es von besonderem Vorteil, wenn die Profilnut eine Eingriffsöffnung für ein am Nutgrund ansetzbares Werkzeug zum Einpressen eines Eckwinkels in den Drehrahmen und/oder für eine Sprossenverschraubung bildet. Auf diese Weise kann auch für den anschlagseitigen Rahmenschenkel die bewährte Verbindungstechnik beibehalten werden.
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Entsprechend wird die eingangs genannte Aufgabe verfahrensmäßig dadurch gelöst, dass der Drehrahmen aus auf Gehrung geschnittenen Hohlprofilabschnitten zusammengesetzt wird, wobei in den Rahmenecken Eckwinkel in die Hohlprofilabschnitte eingesetzt werden, und wobei die Eckwinkel im Bereich der Profilnut durch ein in die Profilnut eingreifendes Werkzeug unter Verformung des Nutgrunds eingepresst werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
- 1 eine Pendeltür für Insektenschutzzwecke in einem Montagerahmen in einem Vertikalschnitt in der Türebene;
- 2 eine Explosionsdarstellung der Teile eines Türschließers und eines oberen Drehlagers der Pendeltür;
- 3 einen Schnitt durch einen vertikalen Rahmenschenkel der Pendeltür im Bereich des Türschlie-ßers; und
- 4 eine Draufsicht auf den Türschließer im Bereich der oberen anschlagseitigen Rahmenecke der Pendeltür.
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Die in der Zeichnung dargestellte Insektenschutzvorrichtung besteht aus einem Montagerahmen 10 als Türumrahmung und einer darin gehaltenen Pendeltür 12, welche einen über Drehlager 14 nach beiden Drehrichtungen schwenkbaren Drehrahmen 16 zum Aufspannen eines Insektenschutzgewebes 18 sowie einen federgestützten Türschließer 20 umfasst.
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Wie aus 1 ersichtlich, sind der Montagerahmen 10 und der Drehrahmen 16 aus extrudierten und auf Gehrung geschnittenen Hohlprofilleisten 22, 24 rechteckförmig zusammengesetzt, wobei endseitig in die Profilkanälen eingepresste Eckwinkel 26 eine hinreichende Stabilität gewährleisten. Zusätzlich kann in dem Drehrahmen 16 eine Quersprosse 28 für eine verbesserte Aussteifung sorgen. Der Montagerahmen 10 erlaubt eine Anbringung der Pendeltür 12 mit geringen Toleranzen, so dass ein kollisionsfreies Öffnen in beide Richtungen möglich ist. Denkbar ist es aber auch, eine solche Pendeltür direkt vor einer bestehenden Außentür am Türrahmen bzw. Türstock anzubringen.
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Der Türschließer 20 weist zwei parallele, über die anschlagseitige obere Rahmenecke hinweg abgewinkelte Torsionsfedern 30 auf, welche den Drehrahmen 12 in die Schließstellung, also in die Ebene des Montagerahmens 10 zurückstellen. Die Torsionsfedern 30 werden beim Öffnen der Pendeltür 12 unter Erzeugung eines Rückstellmoments durch Mitnehmer 32, 34 drehrichtungsabhängig gespannt, wie es weiter unten näher erläutert ist. Da das Rückstellmoment in der Schließstellung am geringsten ist, sind zusätzlich Magnetschließer 36 an der Öffnungsseite zwischen dem Montagerahmen 10 und dem Drehrahmen 16 vorgesehen.
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Die beiden Drehlager 14 umfassen jeweils einen in einer Profilnut 38 des Drehrahmens 16 höhenverstellbaren Nutstein 40, welcher mit einem Zapfenteil 42 in ein Lagerauge 44 an dem Montagerahmen 10 eingreift, so dass ein einfaches Ein- und Aushängen der Pendeltür 12 möglich ist. Die Torsionsfedern 30 greifen dabei im Verstellweg des oberen Nutsteins 40 in die Profilnut 38 ein, ohne jedoch eine Verschiebebewegung zwischen der gezeigten Einhängestellung und einer nach unten zurückgefahrenen Aushängestellung zu behindern, wodurch erhebliche Montageerleichterungen erreicht werden. Der untere Nutstein 40 ist bei dem gezeigten Beispiel in symmetrischer Weise verstellbar, könnte jedoch auch durch einen feststehenden Lagerzapfen ersetzt sein.
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Wie auch aus 2 ersichtlich, ist die Profilnut 38 an der äußeren Schmalseite des anschlagseitigen vertikalen Rahmenschenkels 46 des Drehrahmens 16 angeformt. Im Übrigen weisen die Hohlprofilleisten 24 eine übereinstimmende Profilform auf, wodurch ein umlaufender Hohlprofilkanal 48 und eine an drei Seiten randoffene Bürstenleistenaufnahme 50 geschaffen wird. An der Anschlagseite kann eine Spaltabdichtung vorteilhaft durch eine in den vertikalen Rahmenschenkel 52 der Türumrahmung 10 eingesetzte Bürstendichtung erreicht werden (nicht gezeigt).
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Die Torsionsfedern 30 besitzen als abgewinkelter Drehstab jeweils einen linearen Vertikalschenkel 54 und einen linearen Horizontalschenkel 56. Die Länge und Vorspannung des beim Türöffnen weiter verdrillbaren Vertikalschenkels 54 ist so bemessen, dass eine selbsttätige Rückstellung in die Schließstellung über den gesamten Öffnungswinkelbereich zuverlässig erreicht wird. Um ein Verdrillen zu ermöglichen, ist das freie abgewinkelte Ende 58 der Torsionsfedern 30 in einer hinterschnittenen Profilpartie 60 der Profilnut 38 verdrehsicher gehalten, während die verdrehbaren Vertikalschenkel 54 selbst an oder nahe dem Nutgrund entlanggeführt sind (s. auch 3). Möglich ist es auch, dass zur Fixierung des Federendes 58 ein weiterer Nutstein eingesetzt wird.
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Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, dass der Nutstein 40 über die Profilnut nach außen übersteht, und dass in dem überstehenden Teil jeweils eine vertikale Durchgangsbohrung für den Vertikalschenkel 54 der Torsionsfedern 30 vorhanden ist. Auch in dieser Ausführung wäre ein unabhängiger Verstellweg des Nutsteins 40 bei eingespannter Torsionsfeder 30 gegeben.
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Wie am besten aus 1 und 4 entnehmbar, sind die Horizontalschenkel 56 der Torsionsfedern 30 im Spaltbereich zwischen dem Drehrahmen 12 und dem Montagerahmen 10 durch die Mitnehmer 32, 34 seitlich auslenkbar. Um hierbei eine sichere Abstützung zu gewährleisten, weisen die Mitnehmer jeweils eine an die Federdrahtrundung angepasste Hohlkehle 62 auf. In der Draufsicht gemäß 4 wird bei einer Türdrehung im Uhrzeigersinn der Horizontalschenkel 56' durch den im Drehrahmen 12 fixierten Mitnehmer 34 mitgeführt, während der Horizontalschenkel 56'' durch den im Montagerahmen 10 verankerten Mitnehmer 32 ortsfest gehalten wird. Demzufolge wird der mit dem Horizontalschenkel 56'' verbundene Vertikalschenkel 54 in sich verdreht, so dass ein Rückstellmoment entsteht. Umgekehrt erfolgt bei Türdrehung im Gegenuhrzeigersinn entsprechend eine Verdrehung der anderen Torsionsfeder aufgrund des dann ortsfest gehaltenen Vertikalschenkels 56'.
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Der Nutstein 40 sorgt neben der Lagerung in der umrahmungsseitigen Lagerbuchse 44 auch dafür, dass die beiden Torsionsfedern 30 im Bereich des Drehlagers 14 im seitlichen Abstand voneinander bleiben. Zu diesem Zweck weist der Nutstein 40 an seiner dem Nutgrund zugewandten Seite zwei längs durchgehende, seitlich halboffene Führungskanäle 64 für den Durchgriff jeweils eines Vertikalschenkels 54 der Torsionsfedern 30 auf. Diese Führungskanäle 64 sind am oberen Ende durch eine Stirnausnehmung 66 des Nutsteins 40 vergrößert, um so eine Federdrehung im abgewinkelten Bereich zu erleichtern. Zur Verstellung ist der Nutstein 40 in der hinterschnittenen Profilnut 38 verdrehsicher geführt, wobei über die längs durchgehende Nutöffnung 66 eine Madenschraube 68 zur Klemmfixierung quer durch den Nutstein hindurchschraubbar ist.
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Gemäß 1 weisen die Magnetschließer bzw. -einsätze 36 einen in den Profilkanal 48 einführbaren, insbesondere als Spritzgussteil ausgebildeten Aufnahmekörper 70 und mindesten s einen darin gehaltenen Blockmagnet 72 auf. Zweckmäßig ist der Aufnahmekörper 70 an einem Eckverbindungswinkel 26 angehängt, wobei durch ineinander greifende Haken 74,76 eine Formschlussverbindung mit einem zu dem lichten Querschnitt des Kanals 48 komplementären Rechteckquerschnitt erreicht wird. Falls höhere Schließkräfte benötigt werden, lassen sich über entsprechende Hakenverbindungen an den freien Enden der Aufnahmekörper 70 weitere Magneteinsätze 36 reihenförmig ankoppeln.
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Bei der Rahmenherstellung werden die Eckwinkel 26 durch Verformungen der schmalseitigen Außenwandung des Profilkanals 48 mittels Stanzmessern fest eingepresst. Dies lässt sich auch im Bereich der angeformten Profilnut 38 auf einfache Weise bewerkstelligen, indem das Werkzeug durch die Profilnut 66 hindurch gegen den Nutgrund angesetzt wird, um dort Einkerbungen zu erzeugen. Zudem lässt sich auch die Quersprosse 28 endseitig durch die Profilnut 66 hindurch verschrauben.