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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur plastischen Verformung
von Polymeren durch gleichzeitiges Einwirken von Druck, Scherung,
thermischer Energie und elektromagnetischer Strahlung einer definierten
Wellenlänge,
wobei eine Plastifiziereinheit verwendet wird, die ein oder mehrere
druckbeständige Bauteile
aufweist, die für
die elektromagnetische Strahlung der definierten Wellenlänge durchlässig sind.
Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung
zur Durchführung
dieses Verfahrens.
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Verfahren
zur plastischen, insbesondere zur thermoplastischen Verformung von
Polymeren sind seit langem bekannt und werden in der Technik in
erheblichem Umfang eingesetzt. Hierzu gehören neben Spritzgussverfahren
insbesondere auch Extrusionsverfahren und die Verfahren zur Herstellung
von Chemiefasern aus Spinnschmelzen. Während die bekannten Verfahren
bei den meisten Polymeren problemlos angewandt werden können, ist
die thermoplastische Verarbeitung bzw. das Aufschmelzen von Polymeren,
die starke intermolekulare Wechselwirkungen ausbilden, insbesondere
mittels Wasserstoffbrückenbindungen,
nur unter größeren Schwierigkeiten
oder auch überhaupt
nicht möglich.
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So
ist bekannt, dass Cellulose nicht schmilzt, sondern oberhalb von
180°C unter
Einwirkung von Sauerstoff abbaut (z.B. Ullmann's encyclopedia of
industrial chemistry, 5. Auflage, Band A5, 1986, 383).
Der Grund hierfür
ist darin zu sehen, dass die Polymerketten der Cellulose durch die
nebenvalenten Wasserstoffbrückenbindungen
in einem festen Kristallgitter gehalten werden, das für die thermoplastische
Verarbeitung bzw. das Aufschmelzen zerstört werden muss. Bei Temperaturen,
die für
die thermische Lösung
der Nebenvalenzbindungen erforderlich wären, wird aber die Polymerkette
irreversibel geschädigt.
Die thermische Belastbarkeit der Molekülketten der Cellulose ist demnach
nicht höher
als die thermische Beständigkeit
der durch die Nebenvalenzen aus Wasserstoffbrückenbindungen fixierten Gitterstruktur
der Cellulose (z.B. Das Papier, 44 (1990) 12, 617–624; TAPPI
Journal 67 (1984) 12, 82/83; Journal of Applied
Polymer Science, 37 (1989), 3305–3314). Ein großtechnisches
Verfahren, wie beispielsweise ein Schneckenextrusionsverfahren,
zur thermoplastische Verarbeitung eines Polymers in einem Temperaturintervall
zwischen der Temperatur, bei der sich die zwischenmolekularen Bindungen
lösen,
und der Temperatur, bei der die Molekülketten thermisch geschädigt werden,
ist bislang nicht bekannt.
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Nordin
et al. (Textile Research Journal, (1974) 44, 152–154)
vermuten die Möglichkeit,
die Oberfläche von
Cellulose durch schnelles Erhitzen mit einem Laser und anschließendem schnellen
Abkühlen
zu verändern.
Zu diesem Zweck wurde eine Temperatur von 500°C für 0,1 Millisekunden angewendet,
in der Hoffnung, das Ausmaß an
Nebenreaktionen bzw. Zersetzungsreaktionen der Cellulose gering
zu halten. Ein derartiges Verfahren ist als technisches Verfahren
für große Materialmengen
einerseits nicht durchführbar.
Andererseits führt
es aufgrund der hohen Temperatur überwiegend nicht zu dem gewünschten
Aufschmelzen, sondern zu einer Zersetzung der Cellulose.
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Weiterhin
ist z.B. die kontinuierliche Herstellung von Cellulosefasern aus
der Schmelze mit den bekannten Verfahren nicht möglich. Zwar ist es mit den
bisher bekannten Verfahren möglich,
Cellulose aus einer Lösung
heraus beispielsweise zu Folien und Fasern zu verarbeiten, derartige
Verfahren weisen aber eine Reihe von Nachteilen auf. So ist die
Geschwindigkeit von Polymerformungsverfahren aus einer Polymerlösung heraus
durch den Stofftransport (z.B. Koagulation) kontrolliert und derartige
Verfahren sind von ihrer Geschwindigkeit her den thermoplastischen
Prozessen bei weitem unterlegen. Zum Beispiel lassen sich Cellulosefasern
nur mit einer Geschwindigkeit von bis zu ca. 100 m/min produzieren,
während
thermoplastische Werkstoffe bei Geschwindigkeiten von bis zu 8000
m/min zu Fasern verarbeitet werden können. Daraus resultiert ein
erheblicher Kostennachteil der Cellulosefasern. Auch müssen als
Lösemittel
für Cellulose
ungewöhnliche
und gefährliche
Stoffe eingesetzt werden, die hohe Verfahrenkosten verursachen.
So wurde für
Cellulose zunächst
das Lösemittel
Schwefelkohlenstoff (CS2) verwendet, das
aber in Dampfform leicht brennbar und explosiv ist und darüber hinaus
toxische Eigenschaften aufweist. Auch das in jüngerer Zeit gebräuchliche
N-Methylmorpholin-N-oxid
(NMMO) ist nicht unproblematisch, da es bei erhöhten Temperaturen explosive
Peroxide bildet (Kaplan, D.L: Biopolymers from Renewable
Resources, Berlin, Springer 1998, 79).
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Bei
Chitin, einem anderen natürlichen
Polysaccharid ist die Verarbeitungssituation ähnlich schwierig, da es sich
ebenfalls eher thermisch zersetzt (bei ca. 280°C) als schmilzt (Kaplan,
D.L.: Biopolymers from Renewable Resources, Berlin, Springer 1998,
108).
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Es
wurde versucht, das Problem der mangelnden thermoplastischen Verarbeitbarkeit
durch eine chemische Modifikation zu lösen. So wird Cellulose beispielsweise
zu Cellulosenitrat, -azetat, -propionat oder -butyrat verestert,
was die Wasserstoffbrücken
als zwischenmolekulare Bindungen schwächt. Das Verfahren ist zwar
wirksam, aber aufwendig und teuer. Zudem ist eine der wichtigsten
Eigenschaften der Cellulose ihre gute biologische Abbaubarkeit und
während
die thermoplastische Verarbeitbarkeit der Cellulose mit steigendem Substitutionsgrad
verbessert wird, nimmt die biologische Abbaubarkeit mit steigendem
Substitutionsgrad ab (Journal of Applied Polymer Science,
50 (1993), 1739–1746).
Entsprechend wird Chitin häufig
vor einer technischen Anwendung zu Chitosan deacetyliert. Neben
den vorstehend geschilderten Nachteilen gestaltet sich darüber hinaus
die großtechnische
Deacetylierung aufgrund der benötigten
Mengen an Alkali ökonomisch
und ökologisch
problematisch.
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Diese
Schwierigkeiten, die bei einer thermoplastischen Verarbeitung der
Cellulose und des Chitins auftreten, sind besonders gravierend,
da sowohl Cellulose als auch Chitin in der Natur in großen Mengen
synthetisiert werden und es sich hierbei um die wichtigsten nachwachsenden
Polymere handelt. Cellulose ist nach Literaturangaben der häufigste, Chitin
der zweithäufigste
Rohstoff der Erde (Kaplan, D.L: Biopolymers from Renewable
Resources, Berlin, Springer 1998, 96).
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Bei
anderen Polymeren, die intermolekulare Wasserstoffbrückenbindungen
aufweisen, ist eine thermoplastische Verarbeitung dagegen möglich, da
die Molekülketten
thermisch ausreichend stabil sind, so dass das Aufschmelzen bzw.
die thermoplastische Verformung bei Temperaturen erfolgen kann,
bei denen sich die nebenvalenten Wasserstoffbrückenbindungen lösen. Ein
typisches Beispiel hierfür
ist Polyamid 6, bei dem die kristalline Anordnung der Molekülketten
bei 230°C
durch Auflösung
der Wasserstoffbrückenbindungen schmilzt
(Domininghaus, H.: Die Kunststoffe und ihre Eigenschaften,
5. Auflage, Springer, Berlin 1998, 616). Da die Molekülketten
des Polyamid 6 Temperaturen bis zu 300°C ausgesetzt werden können, ehe
sie thermisch geschädigt
werden, ist es möglich,
Polyamid 6 aufzuschmelzen bzw. thermisch zu verformen. In der Praxis
liegen typische Verarbeitungstemperaturen bei 230°C bis 280°C.
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Obwohl
bei derartigen Polymeren die thermoplastische Verarbeitung möglich ist
und in großem
Umfang durchgeführt
wird, sind die hohen Temperaturen, die hierfür erforderlich sind, nicht
vorteilhaft. Es besteht beispielsweise Bedarf nach einem kontinuierlichen
Verfahren, mit dem auch diese prinzipiell thermoplastisch verarbeitbaren
Polymere unter Einsatz von weniger Energie aufgeschmolzen und plastisch
verarbeitet werden können.
Insbesondere ein Verfahren unter Verwendung eines Schneckenextruders
wäre vorteilhaft,
da dies ein Extrusionsverfahren, aber auch ein Spritzgussverfahren
ermöglichen
würde,
wobei diese Verfahren bevorzugt kontinuierlich ablaufen können.
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Ein
Verfahren zum Schmelzen und/oder Erweichen von Polymermaterialien
ist aus der
WO 98/14314 bekannt.
Hierbei werden Mikrowellenstrahlen zum Schmelzen bzw. Erweichen
eines Polymers mittels Erwärmung
verwendet und anschließend
wird das geschmolzene Polymer unter Druck gesetzt und beispielsweise in
eine Form gegossen. Die
WO 96/22867 offenbart
ein Verfahren für
ein Recycling von Thermoplasten, worin ein Polymergemenge mit einem
Schneckenförderer
durch eine Temperierzone transportiert wird. Zur Erwärmung des
Polymergemenges wird hierbei IR-Strahlung verwendet. Bei beiden
Verfahren wird breitbandige Strahlung zum Erwärmen der Polymere eingesetzt
und beide Verfahren sind daher zum Verarbeiten von nicht-schmelzbaren
Polymeren ungeeignet.
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Aus
der
DE 102 60 137 bzw.
der
WO 04/058472 ist
ein Verfahren bekannt, bei dem unter gleichzeitigem Einwirken von
Druck, Scherung und thermischer Energie die Polymere dadurch verformt
werden, dass durch Einwirken von elektromagnetischer Strahlung einer
definierten Wellenlänge
Nebenvalenzbindungen der Polymere geöffnet werden und sich dadurch
einzelne Molekülketten
verschieben lassen. Zur Durchführung dieses
Verfahrens offenbart die Druckschrift eine Vorrichtung, bei der
ein einachsiger Druck durch zwei Stempel auf das dazwischen angeordnete
Polymer ausgeübt
und das Polymer zusätzlich
von der Seite bestrahlt wird. Diese Anordnung lässt zwangläufig Polymere seitlich aus
der Vorrichtung austreten und erlaubt es zudem nicht, ein kontinuierliches
Verfahren, wie z.B. das für
Polymere sehr wichtige Extrusionsverfahren, durchzuführen.
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Bei
dem Verfahren der
WO 04/058472 wird
das Polymer mit elektromagnetischer Strahlung einer definierten
Wellenlänge
(d.h. einer definierten Photonenenergie) bestrahlt, die im Bereich
der Bindungsenergie der intermolekularen Bindungen, beispielsweise
der Wasserstoffbrückenbindungen
der Polymere liegt. Durch thermische Energie, Druck und Scherung,
die gleichzeitig mit der Bestrahlung auf das Polymer einwirken,
werden die intermolekularen Bindungen geöffnet und die Molekülketten
verschoben. Die Moleküle
können
dann die Strahlungsquanten unter Aufbrechen der intermolekularen
Bindungen absorbieren. Die kovalenten (chemischen) Bindungen des
Polymers werden hierdurch nicht beeinträchtigt.
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Nachdem
die intermolekularen Bindungen nicht-thermisch aufgebrochen wurden,
sorgt die einwirkende Scherung dafür, dass die Polymermoleküle gegeneinander
verschoben werden, Es entsteht ein aufgeschmolzener, amorpher Zustand.
Nachdem die Scherung beendet wird, bilden sich neue intermolekulare
Bindungen. Das Polymer erstarrt.
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Aus
dem Vorstehenden wird deutlich, dass es für die Durchführung des
nicht-thermischen Schmelzens der
DE
102 60 137 bzw. der
WO
04/058472 entscheiden ist, dass die Scherung in dem Moment
einwirkt, in dem die Wasserstoffbrückenbindungen durch Absorption
der Strahlungsquanten aufgebrochen werden. Bei einem nicht-thermischen
Verfahren, wie es in der
DE
102 60 137 bzw. der
WO
04/058472 beispielhaft beschrieben ist, kann dies verhältnismäßig einfach
geschehen. Es besteht jedoch noch Bedarf nach einer verbesserten und
vereinfachten großtechnischen
Anwendung eines derartigen Verfahrens, insbesondere bei einem Spritzgussverfahren
oder einem Schneckenextrusionsverfahren, bei dem insbesondere sichergestellt
ist, dass die Strahlungsquanten in ausreichendem Maße auf das
unter Scherkräften
stehende Polymer einwirken, so dass die Strahlungsquanten ausreichend
absorbiert werden und es zur nicht-thermischen Öffnung der intermolekularen
Bindungen kommt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur nicht-thermischen
plastischen Verformung eines Polymers und eine hierzu verwendbare
Vorrichtung zur Verfügung
zu stellen, mit dem insbesondere auch solche Polymere verarbeitet
werden können,
die aufgrund starker intermolekularer Wechselwirkungen, wie insbesondere
aufgrund von Wasserstoffbrückenbindungen,
mit herkömmlichen
Verfahren nur schwer oder gar nicht aufgeschmolzen bzw. plastisch
verformt werden können.
Zusätzlich
ist es bevorzugt, dass das Verfahren kontinuierlich durchgeführt werden
kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
den Gegenstand der Patentansprüche
gelöst.
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Die
Erfindung betrifft demnach ein Verfahren zur plastischen Verformung
eines Polymers unter gleichzeitigem Einwirken von Druck, Scherung,
thermischer Energie und elektromagnetischer Strahlung einer definierten
Wellenlänge,
ausgewählt
aus einem Bereich von 0,8 bis 100 μm, dadurch gekennzeichnet, dass
das Polymer durch eine Plastifiziereinheit geführt wird, die mindestens ein
druckbeständiges
Bauteil umfasst, das für
die elektromagnetische Strahlung durchlässig ist, und die elektromagnetische
Strahlung durch das mindestens eine druckbeständige Bauteil auf das Polymer
geleitet wird, während
Druck, Scherung und thermische Energie auf das Polymer einwirken,
und eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
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Das
Verfahren wird bevorzugt kontinuierlich durchgeführt. Das mindestens eine druckbeständige Bauteil,
das für
die elektromagnetische Strahlung durchlässig ist, besteht bevorzugt
aus Diamant. Die Ausführungsform,
bei der das zumindest eine druckbeständige Bauteil, das für die elektromagnetische
Strahlung durchlässig
ist, Diamant ist, ist besonders dann bevorzugt, wenn die elektromagnetische
Strahlung eine definierte Wellenlänge im Bereich von 1 bis 50 μm, insbesondere
im Bereich von 1 bis 25 μm
aufweist, insbesondere wenn die elektromagnetische Strahlung CO2-Laserstrahlung ist, die eine Wellenlänge von
etwa 10,6 μm aufweist.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es wesentlich, dass die elektromagnetische Strahlung durch ein
Bauteil in das unter Scherung stehende Polymer eingeleitet wird,
das für
die elektromagnetische Strahlung durchlässig ist. Geeignete Materialien
für derartige
Bauteile sind wie folgt, wobei bei den Materialien jeweils der Wellenlängenbereich
angegeben ist, bei dem sie erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzt werden:
Material | Für folgende
IR-Wellenlängenbereiche
einsetzbar: |
Diamant | 0,8 μm bis über 100 μm |
Quarz | 0,8 μm bis 3 μm |
Saphir | 0,8 μm bis 5 μm |
Germanium | 2 μm bis 12 μm |
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Das
erfindungsgemäß besonders
bevorzugte Material für
das druckbeständige
Bauteil ist Diamant.
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Diamant
ist eine farblose und sehr harte Modifikation des Kohlenstoffs,
die in der Industrie in großem Umfang
für Schneid-
und Mahlanwendungen eingesetzt wird. Nach diesseitiger Kenntnis
wurde Diamant aber noch niemals im Zusammenhang mit dem Aufschmelzen
oder Verformen eines Polymers verwendet. Dieser Anwendungsbereich
des Wirkstoffs ist neu.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der besonders bevorzugten Ausführungsform
beschrieben, bei der das Material des druckbeständigen Bauteils, das für die elektromagnetische
Strahlung durchlässig
ist, Diamant ist. Die folgenden Ausführungen gelten aber gleichermaßen für die weiteren
Materialien, aus denen das druckbeständige Bauteil, das für elektromagnetische
Strahlung durchlässig
ist, aufgebaut sein kann, insbesondere die vorstehend explizit aufgezählten Materialien.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die Wellenlänge der
elektromagnetischen Strahlung aus einem Bereich von 1–50 μm, noch bevorzugter
aus einem Bereich von 1–25 μm, ausgewählt ist.
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Bevorzugt
ist ein Verfahren, dass dadurch gekennzeichnet ist, dass die elektromagnetische
Strahlung Laserstrahlung ist.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die elektromagnetische
Strahlung eine Wellenlänge
von 10,6 μm
aufweist und von einem CO2-Laser erzeugt
wird.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens liegt der auf das Polymer einwirkende Druck in einem
Bereich von 0,1 N/mm2 bis 5000 N/mm2, noch bevorzugter in einem Bereich von
0,50 bis 500 N/mm2.
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Ein
weiteres, bevorzugtes Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Scherung mit einer Kraft oder einem Drehmoment angewendet wird,
sodass eine Schergeschwindigkeit im Bereich von 100 bis
106 s–1 auf das Polymer einwirkt.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens erfolgt die plastische Verformung mindestens 5°C, noch bevorzugter
mindestens 10°C,
weiter bevorzugt mindestens 20°C
und am meisten bevorzugt mindestens 30°C, unterhalb der Schmelztemperatur
bzw. falls das Polymer sich zersetzt bevor es schmilzt unterhalb
der Zersetzungstemperatur des Polymers.
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Weiter
bevorzugt ist ein Verfahren, dadurch gekennzeichnet, dass das Polymer
verformt wird, das intermolekulare Wasserstoffbrückenbindungen ausbilden kann.
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Durch
Druck und Scherung wird im Polymer infolge Dissipation zwangsläufig immer
auch ein Temperaturanstieg bewirkt. Es kann während des Verfahrens erforderlich
sein, dass noch weitere thermische Energie zugeführt wird, jedoch niemals so
viel, dass die Zersetzungstemperatur erreicht wird. Häufig ist
es jedoch so, dass im Polymer durch Druck und Scherung bereits mehr
thermische Energie dissipativ anfällt als gewünscht. In diesem Fall muss
thermische Energie abgeführt
werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens wird daher während
des Verfahrens dem Polymer Wärme
zugeführt
oder Wärme
von dem Polymer abgeführt.
Am meisten bevorzugt ist es, dass von dem Polymer während des
Verfahrens durch eine Kühlvorrichtung
Wärme abgeführt wird.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass das Polymer ein
Polysaccharid oder ein Polyvinylalkohol ist.
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Noch
bevorzugter ist das Verfahren das dadurch gekennzeichnet ist, dass
das Polymer Cellulose, Chitin, Polyvinylalkohol, ein Konstitutionsisomeres
der Cellulose, ein Konstitutionsisomeres des Chitins oder ein Gemisch
aus einem oder mehreren der vorstehenden Polymere ist, insbesondere
ist das Polymer Cellulose.
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Des
Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zur
Durchführung
des Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Plastifiziereinheit
mit mindestens einem druckbeständigen
Bauteil aus Diamant umfasst.
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Eine
bevorzugte Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Plastifiziereinheit
gekühlt
oder beheizt werden kann.
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Eine
weiter bevorzugte Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der
Druck und/oder die Scherung durch ein oder mehrere rotierende Schnecken
oder Walzen ausgeübt
wird.
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Eine
andere bevorzugte Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass ein
aus Diamant bestehendes, druckbeständiges, transparentes Bauteil
verwendet wird, das in Form eines Fensters oder einer Schneckenspitze
ausgeformt ist.
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Eine
noch bevorzugtere Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
zwei aus Diamant bestehende, druckbeständige Bauteile verwendet werden,
die in Form einer Spitze oder eines Fensters ausgestaltet sind.
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Eine
besonders bevorzugte Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass
sie einen Extruder mit mindestens einer hohlen, rotierenden Schnecke
mit einer Spitze aus Diamant aufweist. Die elektromagnetische Strahlung
wird dabei durch die hohle Schnecke und die Spitze aus Diamant auf
das Polymer geleitet. Bei einem Doppelschneckenextruder, der ebenfalls
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
darstellt, können
beide Schneckenspitzen aus Diamant sein oder nur eine der Schneckenspitzen.
Bevorzugt sind beide Schneckenspitzen aus Diamant.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung beziehen sich Prozentangaben auf
Gewichtsprozent und Molekulargewichte von Polymeren auf zahlengemittelte
Molekulargewichte, sofern nichts anderes angegeben ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
beruht auf dem in der
WO 04/058472 beschriebenen
Prinzip, dass die nebenvalenten Bindungen in Polymeren, insbesondere
Wasserstoffbrückenbindungen,
gezielt nicht-thermisch aufgebrochen werden. Hierzu wird das Polymer
drei verschiedenen Arten von Energie ausgesetzt, nämlich Energie
aus elektromagnetischer Strahlung einer geeigneten Wellenlänge, mechanischer
Energie und thermischer Energie. Es wird derzeit angenommen, dass
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Wasserstoffbrückenbindungen
durch mechanische und thermische Energie geschwächt werden. Die über die
elektromagnetische Strahlung in das System eingebrachte Energie
führt dann
dazu, dass die Wasserstoffbrückenbindungen
aufgebrochen werden. Durch die auf das Polymer einwirkende Scherung
wird das Polymer dann plastisch verformt. Wenn der Energieeintrag
gestoppt wird und die plastische Verformung zum Stillstand kommt, gehen
die Moleküle
neue nebenvalente Bindungen ein, der entstandene Zustand wird eingefroren.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es möglich,
die thermoplastische Verformung von Polymeren, die starke Nebenvalenzbindungen
zeigen, insbesondere Wasserstoffbrückenbindungen, bei Temperaturen
zu erreichen, die deutlich unter den Temperaturen liegen, die üblicherweise
zum Aufbrechen der Nebenvalenzbindungen, insbesondere der intermolekularen
Wasserstoffbrückenbindungen
erforderlich sind. Damit können
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
auch Polymere plastisch verformt werden, bei denen die intramolekularen
kovalenten Bindungsenergien in der gleichen Größenordnung (oder sogar darunter)
liegen, wie die Energien der intermolekularen Wasserstoffbrückenbindungen,
insbesondere Cellulose und Chitin. Insbesondere ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erstmals gelungen, Cellulose in einem kontinuierlichen Extrusionsverfahren
plastisch zu verformen, ohne dass Zersetzungsprodukte aufgrund zu
hoher Temperatur entstehen.
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Die
Erfindung macht sich zu Nutze, dass nebenvalente Bindungen, insbesondere
Wasserstoffbrückenbindungen,
elektromagnetische Strahlung mit einer Energie im infraroten Bereich
absorbieren. Bei diesen Wellenlängen
ist eine Zerstörung
der kovalenten Polymerbindungen durch die elektromagnetische Strahlung
nicht zu befürchten.
Die zugeführte
elektromagnetische Strahlung sollte daher eine Wellenlänge von
mehr als 800 nm d.h. 0,8 μm
aufweisen. Energiereichere Strahlung kann zum einen von den nebenvalenten
Bindungen, insbesondere den Wasserstoffbrückenbindungen, nicht mehr ohne
weiteres absorbiert werden, zum anderen wird durch die Verwendung
energiereicherer Strahlung das Risiko erhöht, dass die molekularen Hauptketten
zerstört
werden.. Andererseits werden die nebenvalenten Bindungen, insbesondere
die Wasserstoffbrückenbindungen,
erfindungsgemäß durch
Zufuhr von mechanischer Energie und von Wärmeenergie geschwächt, sodass
unter Umständen
bereits elektromagnetische Strahlung mit einer relativ geringen
Quantenenergie ausreichend ist um das erfindungsgemäße Verfahren
erfolgreich durchführen
zu können.
Wenn die Wellenlänge der
zugeführten
elektromagnetischen Strahlung jedoch höher als 100 μm ist, ist
sie im Regelfall zu energiearm, um die nebenvalenten Bindungen,
insbesondere Wasserstoffbrückenbindungen,
aufzubrechen. Daher wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren elektromagnetische
Strahlung mit einer Wellenlänge
im Bereich von 0,8 μm
bis 100 μm
eingesetzt. Die konkret gewählte
Wellenlänge
hängt dabei
von dem zu verarbeitenden Polymer und den übrigen Verfahrensbedingungen
ab, insbesondere von der über
Druck und Scherung in das System eingebrachten Energie und von der
möglicherweise
ergänzend
zugeführten
thermischen Energie.
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Die
für das
erfindungsgemäße Verfahren
am besten geeignete Wellenlänge
kann für
jedes Polymer und jede Versuchsanordnung durch einige Routineversuche
ermittelt werden. Zum Beispiel kann durch spektroskopische Verfahren
bestimmt werden, in welchem Wellenlängenbereich die nebenvalenten
Bindungen des zu verarbeitenden Polymers absorbieren. Ausgehend
von den so ermittelten Werten wird dann durch geeignete Routineversuche
die zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
optimale Wellenlänge
bestimmt.
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Alternativ
lassen sich auch aus den Bindungsenergien der Wasserstoffbrückenbindungen
Quantenenergien (Photonenenergien) berechnen, die eine elektromagnetische
Strahlung aufweisen müsste,
um die nebenvalenten Bindungen zu brechen. Aus diesen Berechnungen
erhält
der Fachmann einen Wert für
die geeignete Wellenlänge
der in dem erfindungsgemäßen Verfahren
einzusetzenden elektromagnetischen Strahlung.
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Im
Regelfall dürften
die Strahlungsquanten etwas energieärmer bzw. die Wellenlänge der
eingesetzten elektromagnetischen Strahlung etwas größer sein,
als es sich aufgrund der vorstehend beschriebenen spektroskopischen
Messungen und theoretischen Berechnungen ergibt, da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
die nebenvalenten Bindungen noch zusätzlich durch mechanische und
thermische Belastung geschwächt
werden. Da sich die Bindungsenergien bei einer Vergrößerung des
Bindungsabstands r angenähert proportional
1/rn (mit n > 1) entwickeln, bringen schon geringe
Dehnungen der Bindungsabstände
deutlich niedrigere Bindungsenergien mit sich. Dem entspricht längerwellige
und damit energieärmere
Strahlung.
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Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt wird elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlängen im Bereich
von 1 μm
bis 50 μm
verwendet. Insbesondere bevorzugt ist elektromagnetische Strahlung
mit einer Wellenlängen
im Bereich von 1 μm
bis 20 μm
und insbesondere von etwa 10 μm.
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Aus
praktischen Gründen
ist es sinnvoll, zur Erzeugung der elektromagnetischen Strahlung
einen Laser einzusetzen, was erfindungsgemäß bevorzugt ist. Besonders
bevorzugt ist ein Kohlendioxidlaser, der Licht einer Wellenlänge von
10,6 μm
zur Verfügung
stellt.
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Die
erforderliche Energiemenge (d.h. die Zahl der Lichtquanten) hängt von
der Anzahl der aufzulösenden
zwischenmolekularen Bindungen sowie von dem Polymerdurchsatz ab.
Die vom Werkstoff absorbierte Strahlungsdosis kann zwischen 1 kJ/kg
und 100.000 kJ/kg liegen, stärker
bevorzugt zwischen 50 kJ/kg und 5.000 kJ/kg. Sie lässt sich
ermitteln aus der Kristallisationswärme, die beim Auskristallisieren
von Polymerkristallen aus Lösungen
frei wird.
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Bei
dem Einsatz eines Lasers kann der Strahl gepulst oder kontinuierlich
sein, bevorzugt ist der Strahl kontinuierlich.
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Die
mechanische Energie wird auf an sich bekannte Art und Weise in das
System eingebracht. Durch die Scherung wird das Polymer einer mechanischen
Schubspannung ausgesetzt, durch die die nebenvalenten Bindungen
zusätzlich
beansprucht und geschwächt
werden. Sobald sich hinreichend viele nebenvalente Bindungen öffnen, wird
das Material durch die Schubspannung plastisch verformt. Die plastische
Verformung ist damit eine Scherverformung. Wenn die plastische Verformung
zum Stillstand kommt, gehen die Moleküle neue nebenvalente Bindungen,
z.B. Wasserstoffbrückenbindungen,
ein.
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Bevorzugt
wird die Scherung mit einer Kraft oder einem Drehmoment angewendet,
die eine Schergeschwindigkeit von 100 s–1 bis
106 s–1 bewirken.
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Neben
der Scherung wird auch eine Druckbelastung auf das Polymer ausgeübt, die
die Gefahr der Bruchbildung in dem Werkstoff während der Verarbeitung senkt
und den Erhalt einer zusammenhängenden Formmasse
bewirkt.
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Bevorzugt
wird ein Druck von 0,1 N/mm2 bis 5000 N/mm2 bevorzugt von 1 N/mm2 bis
1000 N/mm2 und insbesondere von 5 bis 500
N/mm2 auf die Polymerprobe ausgeübt. Druck
und Scherung bringen im Zusammenspiel mechanische Energie in das
Polymersystem ein. Die Druckbelastung wird bevorzugt ebenfalls dazu verwendet,
die Scherung über
den Effekt der Reibung in das Polymer zu übertragen. Erfindungsgemäß bevorzugt
erfolgt dies über
die Schnecke eines Schneckenextruders oder einer Schneckenspritzgussmaschine
oder durch eine oder mehrere Walzen, zwischen denen sich das Polymer
befindet und über
die Druck auf das Polymer ausgeübt
wird. Eine rotierende Bewegung der Schnecke oder der Walze/n induziert
dann die Scherung im Polymer. Ebenso wird erfindungsgemäß eine Scherströmung erzeugt,
wenn das Polymer in eine Düse
eintritt oder sie durchfließt.
Diese Scherströmung
ist auch bei Kolbenextrudern und Kolbenspritzgussmaschinen nutzbar,
ebenso bei Extrudern mit Zahnradpumpen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist weiterhin wesentlich, dass thermische Energie auf das Polymer
einwirkt. Während
thermische Energie alleine nicht tauglich ist, um die nebenvalenten
Bindungen (z.B. die Wasserstoffbrückenbindungen) der Polymere
aufzulösen,
schwächt
sie, wie auch die mechanische Energie, die nebenvalenten Bindungen.
Einem System, auf das Druck und Scherung ausgeübt wird, wird gleichzeitig
notwendigerweise auch thermische Energie zugeführt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird zudem durch die elektromagnetische Strahlung dem Polymer weitere
thermische Energie zugeführt.
Daher ist es häufig
nicht erforderlich, dem System noch gesondert thermische Energie
zuzuführen.
Falls dies erforderlich ist, kann dies z.B. über ein vorgewärmtes Material
oder eine Beheizung der Werkzeuge erfolgen. Andere Methoden hierzu
sind dem Fachmann bekannt.
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Da
das erfindungsgemäße Verfahren
insbesondere auch dazu dient, Polymere plastisch zu verformen, die
keinen hohen Temperaturen ausgesetzt werden dürfen, kann es sogar erforderlich
sein, während
es Verfahrens thermische Energie abzuführen, falls die durch Scherung
und Strahlung in das Polymer eingebrachte thermische Energie zu
einer Temperaturerhöhung
führt,
bei der das zu verarbeitende Polymer nicht mehr stabil ist. In diesem
Fall sollte während
des Verfahrens gekühlt
werden.
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Erfindungsgemäß wird das
Verfahren daher bevorzugt so durchgeführt, dass die Temperatur des
Polymers überwacht
und durch Zufuhr oder Ableitung von Wärme in einem vorbestimmten
Bereich gehalten wird. Welche Temperatur geeignet ist, hängt sehr
stark von der thermischen Stabilität des zu verarbeitenden Polymers
sowie von wirtschaftlichen Überlegungen
ab. Erfindungsgemäß bevorzugt
liegt die Temperatur während der
plastischen Verformung des Polymers bei 20 bis 280°C, wobei
der höhere
Temperaturbereich für
empfindliche Polymere nicht beeignet ist, allerdings beispielsweise
bei der Verarbeitung von Polyamid 6 noch verwendet werden kann.
Bevorzugter ist ein Bereich von 20°C bis 250°C und thermisch empfindliche
Polymere, wie Cellulose, werden bevorzugt bei einer Temperatur in
einem Bereich von 20°C
bis 120°C,
stärker
bevorzugt von 50°C
bis 100°C,
verarbeitet.
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Zusätzlich ist
es bevorzugt, dass die Temperatur in Abhängigkeit der Schmelztemperatur
oder, bei nicht-schmelzenden Polymeren, anhand der Zersetzungstemperatur
des verwendeten Polymers bestimmt wird. Bevorzugt liegt die Temperatur
in der Schmelzzone mindestens 5°C,
noch bevorzugter mindestens 10°C, weiter
bevorzugt mindestens 20°C
und am meisten bevorzugt mindestens 30°C, unterhalb dieser Temperatur. Soweit
nichts anderes angegeben ist, werden Temperaturen im Rahmen dieser
Beschreibung über
DSC oder thermogravimetrische Analyse (TGA) bestimmt.
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Die
Polymere, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren plastisch verformt
werden können,
sind nicht besonders eingeschränkt.
Zwar ist das erfindungsgemäße Verfahren
besonders vorteilhaft zur Verarbeitung von thermisch empfindlichen
Polymeren geeignet, die starke intermolekulare Wechselwirkungen
(d.h. nebenvalente Bindungen), insbesondere Wasserstoffbrückenbindungen,
ausbilden, es können
aber auch Polymere, die thermisch stabil sind, wie Polyamid 6 oder
Polymere, die schwächere
intermolekulare Wechselwirkungen ausbilden, mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
verarbeitet werden, wobei sich gegenüber den herkömmlichen
Verfahren durchaus verfahrenstechnische Vorteile ergeben können wie
eine verringerte Verarbeitungstemperatur.
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Der
Begriff Polymer, wie er im Rahmen dieser Patentanmeldung verwendet
wird, umfasst einzelne Polymere sowie Gemische mehrerer Polymerer,
insbesondere Gemische, die ein oder mehrere Polymere enthalten,
die starke nebenvalente Bindungen, insbesondere Wasserstoffbrückenbindungen,
aufweisen. Den Polymeren können
Additive beigefügt
sein, welche die Verarbeitungs- oder Anwendungseigenschaften der
Polymere beeinflussen, z.B. Glycerin, Sorbitol oder Farbstoffe.
Mit dem Begriff Polymer sind sowohl Homopolymere als auch Copolymere
gemeint. Unter Copolymeren werden auch Polymere mit mehr als zwei
verschiedenen Monomereinheiten verstanden. Weder das mittlere Molekulargewicht
des Polymers noch die Molekulargewichtsverteilung unterliegt besonderen
Beschränkungen.
In der Regel weisen die Polymere 20 oder mehr Monomereinheiten,
bevorzugt 60 oder mehr Monomereinheiten, insbesondere 80 oder mehr
Monomereinheiten pro Polymermolekül auf. Besonders bevorzugt
weisen die Polymere etwa 300 bis 44.000 Monomereinheiten pro Polymermolekül auf, insbesondere
wenn es sich bei dem Polymer um Cellulose handelt. Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt umfasst das zu verarbeitende Polymer zumindest ein Polymer,
das intermolekulare Wasserstoffbrückenbindungen ausbilden kann,
insbesondere ein Polysaccharid oder einen Polyvinylalkohol. Besonders
bevorzugt werden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Polymere verarbeitet,
die zumindest ein Polymer umfassen bei dem es sich um Cellulose,
Chitin, Polyvinylalkohol, Poly(m-phenylenisophthalamid)
(bekannt als Nomex®), Poly(p-phenylenterephthalamid)
(bekannt als KEVLAR®), ein Konstitutionsisomeres
der Cellulose oder ein Konstitutionsisomeres des Chitins, besonders
bevorzugt um Cellulose oder Chitin, handelt. Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt besteht das Polymer zu 10% oder mehr, stärker bevorzugt
zu 30% oder mehr, stärker
bevorzugt zu 50% oder mehr, stärker
bevorzugt zu 75% oder mehr, am meisten bevorzugt zu 90% oder mehr
aus Cellulose oder Chitin.
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Erfindungsgemäß ebenfalls
bevorzugt besteht das Polymer zu 50% oder mehr, stärker bevorzugt
zu 80% oder mehr, am meisten bevorzugt zu 90% oder mehr aus einem
Gemisch aus Cellulose und Hemicellulose, wobei der Anteil an Hemicellulose
bevorzugt 20% oder weniger, stärker
bevorzugt 15% oder weniger, am meisten bevorzugt 10% oder weniger
ist.
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Eingesetzt
werden kann auch Zellstoff, der überwiegend
aus Cellulose besteht (z.B. Römpp-Chemie-Lexikon, 9. Auflage, Band 6,
1992, 5113).
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Cellulose
und Chitin sind Naturprodukte, die häufig, ohne dass dies die Durchführung des
Verfahrens stört,
auch niedermolekulare Zusatzstoffe und/oder Verunreinigungen aufweisen
können, Übliche natürliche Verunreinigungen
der Cellulose sind Lignin, Hemicellulosen sowie in Einzelfällen natürlich vorkommende
Stoffe wie z.B. Kieselsäure.
Als Zusatzstoffe kommen z.B. Wasser, Glycerin, Sorbitol und Farbstoffe
in Betracht. Erfindungsgemäß bevorzugt
wird als Polymer auch im wesentlichen reine (bevorzugt reine) Cellulose
und im wesentlichen reines (bevorzugt reines) Chitin eingesetzt,
ebenso Zellstoff.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wurde es erstmals möglich,
Polymere, die Cellulose und Chitin enthalten, in einem kontinuierlichen
Verfahren wie einem Extruderverfahren plastisch zu verformen. Hierbei werden
Wasserstoffbrückenbindungen
aufgebrochen, die sich nach der Verformung auf andere Art und Weise wieder
zusammenfügen.
Das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
verformte Polymer, das Cellulose oder Chitin enthält, besteht
bevorzugt zu 10% oder mehr, stärker
bevorzugt zu 30% oder mehr, stärker
bevorzugt zu 50% oder mehr, stärker
bevorzugt zu 75% oder mehr, stärker
bevorzugt zu 90% oder mehr oder ausschließlich aus Cellulose oder Chitin.
Zwar ist es möglich,
Cellulose und Chitin aus einer Lösung
heraus zu verarbeiten, wobei ebenfalls eine Umbildung der Wasserstoffbrückenbindungen
erfolgt, allerdings ist die Struktur der aus Lösung erhaltenen Polymere von
der Struktur der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verformten Polymere
verschieden. Zudem enthalten Polymere, die aus einer Lösung heraus
verarbeitet wurden, notwendigerweise Spuren von Lösemittel,
die bei den mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verformten Polymeren nicht
vorhanden sind. Daher ist die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
thermoplastisch verformte Cellulose und das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
thermoplastisch verformte Chitin, wie es vorstehend definiert wurde,
gegenüber
den bekannten Formen der Cellulose und des Chitins neu.
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Bei
der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das polymere Ausgangsmaterial beispielsweise über einen
Trichter in den Einzugsbereich der Plastifiziereinheit bzw. einer
Schnecke eingebracht. Bei der Verwendung von Papier kann der Transport über Walzen
erfolgen. Dann wird das polymere Ausgangsmaterial in der Plastifiziereinheit
unter Scherung und Druck gesetzt, z.B. durch eine Schnecke in einem Extruder.
Durch die Ausübung
des erhöhten
Drucks und der Scherkräfte
kommt es zudem zu einer Temperaturerhöhung. Dadurch, dass erfindungsgemäß ein Teil
der Plastifiziereinheit aus Diamant besteht, kann das Polymer gleichzeitig
mit elektromagnetischer Strahlung einer definierten Wellenlänge (insbesondere
von 10,6 μm) bestrahlt
werden, wobei die Strahlungsquelle außerhalb der Plastifiziereinheit
angebracht werden kann. An den Stellen, an denen sowohl Druck, thermische
Energie, Scherkräfte
und elektromagnetische Strahlung auf das Polymer einwirken, schmilzt
das Polymer und es bildet sich eine Schmelzzone aus. Das geschmolzene Polymer
kann dann aus der Schmelzzone über
eine Austrittsöffnung
heraus, bevorzugterweise eine Düse,
aus der Plastifiziereinheit heraustransportiert werden.
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Die
Transportgeschwindigkeit des Polymers in die Plastifiziereinheit
hinein und wieder heraus kann von einem Fachmann so eingestellt
werden, dass die gewünschten
Polymereigenschaften erzielt werden, beispielsweise über die
Drehzahl und Kernprogression einer Schnecke oder die Vorschubgeschwindigkeit
eines Kolbens.
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Wie
oben erwähnt,
kann das Verfahren das Zuführen
von Wärme
in die Schmelzzone bzw. auch das Abführen von Wärme aus der Schmelzzone erforderlich
machen, um die gewünschte
Schmelztemperatur einzustellen. Bevorzugterweise erfolgt dieses
Zuführen
oder Abführen
von Wärme über die
Plastifiziereinheit. Zusätzlich
ist es bevorzugt, die Temperatur während des Verfahrens kontinuierlich
zu messen und durch Kühlen bzw.
Heizen auf der gewünschten
Temperatur zu halten. Mittel zum Zuführen von Wärme in die Schmelzzone oder
Ableiten von Wärme
aus der Schmelzzone heraus sind dem Fachmann bekannt. Bevorzugt
handelt es sich bei solchen Mitteln um Heiz- und/oder Kühlmanschetten,
die auf geeignete Art und Weise an der erfindungsgemäßen Vorrichtung
angebracht sind. Bevorzugt wird der Zylinder eines Kolben- oder
Schneckenextruders gekühlt
oder beheizt.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Durchführen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum plastischen Verformen ist eine Vorrichtung, die es erlaubt,
dass gleichzeitig Druck und Scherung auf das zu verarbeitende Polymer
ausgeübt
werden und die ein Bauteil aus Diamant aufweist, durch das elektromagnetische Strahlung
eingestrahlt werden kann. Bevorzugte Vorrichtungen sind Kolben-
und Schneckenextruder einschließlich
Doppelschneckenextruder und Schneckenspritzgussmaschinen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung,
die zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet ist, weist in der Regel Mittel zur Aufnahme eines Polymers,
Mittel zum Transport durch die Vorrichtung, Mittel zur Ausübung von
Druck auf das Polymer, Mittel zur Ausübung von Scherung auf das Polymer,
Mittel zum Zuführen
oder Ableiten von Wärme
und Mittel zur Bestrahlung des Polymers mit elektromagnetischer
Strahlung mit einer Wellenlänge
mit 0,8 bis 100 μm
auf, insbesondere einen CO2-Laser, der Strahlung
mit einer Wellenlänge
von 10,6 μm
aussendet.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
enthält
eine Plastifiziereinheit. Der Begriff "Plastifiziereinheit", so wie hier verwendet, bezeichnet
den Teil der Vorrichtung, in welchem der Schmelzvorgang des Polymers
abläuft.
In der Plastifiziereinheit wird Druck und Scherung auf das Polymer
ausgeübt,
sowie elektromagnetische Strahlung auf das Polymer eingestrahlt,
sodass dort das Polymer aufschmilzt. So bezeichnet der Begriff "Plastifiziereinheit" beispielsweise den
Teil eines Schneckenextruders, in dem das Schmelzen und das Homogenisieren
der Polymermasse erfolgt. Beispielsweise kann die Plastifiziereinheit
bei einem Schneckenextruder aus einem Massezylinder und einer Schnecke
bestehen.
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Die
erfindungsgemäße Plastifiziereinheit
besitzt mindestens ein druckbeständiges,
für die
erfindungsgemäß benötigte Strahlung
durchlässiges
Bauteil, das bevorzugt aus Diamant besteht. Unter "druckbeständig" wird erfindungsgemäß verstanden,
dass das Bauteil den üblichen,
bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
auftretenden Drucken, also den Drucken, die erforderlich sind um
erfindungsgemäß das Polymer
aufzuschmelzen und durch Düsen
zu drücken,
widersteht.
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Bevorzugterweise
besitzt die Plastifiziereinheit mindestens zwei Bauteile aus Diamant.
Das Bauteil auf Diamant kann beispielsweise als Zylinder bzw. Massezylinder,
als Fenster oder Düse
eines Kolben- oder Schneckenextruders, als Teil der Schnecke eines
Schneckenextruders, oder als Teil eines Spritzgusswerkzeugs ausgeformt
sein. Ein Fenster kann hierbei ein Fenster in dem Massezylinder,
aber auch in jedem anderen Teil der Plastifiziereinheit, beispielsweise
der Schneckenwand sein. Andererseits können herkömmliche Baugruppen der Plastifiziereinheit
aus metallischen Werkstoffen mit Fenstern als Bauteilen aus Diamant
versehen werden.
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Erfindungsgemäß bevorzugt
handelt es sich bei den Mitteln zur Bestrahlung des Polymers mit
elektromagnetischer Strahlung um einen Laser, wie er bereits vorstehend
beschrieben wurde.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist ein Schneckenextruder oder eine Schneckenspritzgussmaschine
mit einer erfindungsgemäßen Plastifiziereinheit
mit mindestens einem erfindungsgemäßen Bauteil aus Diamant, bevorzugt
mindestens zwei erfindungsgemäßen Bauteilen
aus Diamant. Bevorzugterweise sind die Bauteile aus Diamant als
Spitze einer hohlen Schnecke oder als Fenster in der Plastifiziereinheit
ausgeformt. Die hohle Schnecke erlaubt die Durchführung von
elektromagnetischer Strahlung parallel durch die Schnecke und durch
die Spitze der Schnecke aus Diamant hinein in die Schmelzzone. Auf
gleiche Weise erlaubt das Fenster aus Diamant die Einstrahlung von
elektromagnetischer Strahlung in die Schmelzzone. Besonders bevorzugt
ist eine Plastifiziereinheit, die ein Bauteil aus Diamant in Form
der Spitze der Schnecke und ein Bauteil aus Diamant als Fenster
in der Plastifiziereinheit aufweist.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der Vorrichtung besitzt eine geometrische Anordnung der Schmelzzone
im Bereich der Austrittsdüse
der Plastifiziereinheit, aus der das Polymer in geschmolzener Form
herausgeführt
wird. Dazu ist die elektromagnetische Strahlung bevorzugt auf den
Bereich des Düseneinlaufs
und der Düse
gerichtet. Noch bevorzugter ist der Strahlengang auf den Bereich
der Austrittsöffnung
und parallel zur Fließrichtung
des Polymers aus der Austrittsöffnung
heraus fokussiert
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In
einer anderen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist die Schmelzzone geometrisch dort angeordnet, bzw. trifft die
elektromagnetische Strahlung an die Stelle in der Plastifiziereinheit,
an der der größte Druck
auf das Polymer ausgeübt
wird.
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Ein
besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die erfindungsgemäßen Vorrichtungen
durch geringfügige
Abwandlungen üblicher,
kommerzieller Vorrichtungen zum Aufschmelzen von Polymeren erhalten
werden können.
Derartige kommerzielle Vorrichtungen, z.B. Schneckenextruder oder
Schneckenspritzgussmaschinen, sind bereits so ausgestaltet, dass
Druck und Scherung auf ein Polymer ausgeübt werden kann und thermische
Energie zu- bzw. abgeführt
werden kann. Diese bekannten, kommerziellen Vorrichtungen müssen nur
so abgewandelt werden, dass sie zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet sind.
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Beispielsweise
sind etliche kommerzielle Schneckenextruder und Schneckenspritzgussmaschinen bereits
mit Schnecken mit einem hohlen Schaft ausgestattet, auf dem eine
Stahlspitze sitzt. Die zentrale axiale Bohrung wird genutzt, um
mittels Öl
die Schnecke zu temperieren (vgl. Krämer, A.: Extruder und Extrusionsanlage.
In: Johannaber, F.: Kunststoffmaschinenführer, 3. Auflage. München, Hanser-Verlag
1992, Seite 306 f.). Die Stahlspitze kann durch eine Diamantspitze
ausgetauscht werden, welche durch formschlüssige Verbindung fixiert wird.
Weiterhin kann in den Zylinder des Extruders ein Diamantbauteil
eingesetzt werden, durch das die Strahlung in den Extruder geleitet
wird. Offene Durchbrüche
durch den Zylinder sind bereits heute Stand der Technik, wenn in
drucklosen Zonen störende
Gase abgeführt
werden sollen (vgl. Krämer,
A.: Extruder und Extrusionsanlage. In: Johannaber, F.: Kunststoffmaschinenführer. 3.
Auflage. München,
Hanser-Verlag 1992, Seite 293).
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1 zeigt
schematisch einen Teil einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schneckenextruders.
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2 zeigt
schematisch einen Teil einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Schneckenextruders.
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1 zeigt
schematisch einen Teil einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
nämlich
den Teil eines Schneckenextruders, in dem das Aufschmelzen des Polymers
erfolgt. Gezeigt ist der Zylinder 2 des Schneckenextruders,
die in der Regel aus Stahl besteht, eine Schnecke 5 des
Schneckenextruders, die ebenfalls aus Stahl besteht und die einen
Hohlraum 4 aufweist. Bei Verwendung eines Doppelschneckenextruders
sind zwei Schnecken 5 vorhanden, von denen mindestens eine,
bevorzugt beide, so ausgestaltet ist, wie es in der 1 gezeigt
wird. Die Spitze 6 der Schnecke ist nicht wie üblich aus
Metall, in der Regel Stahl, gebildet, sondern hier wird eine Diamantspitze
vorgesehen. Der Extruder enthält
eine Vorrichtung zum Zuführen
und Abführen
von Wärme,
die in 1 nicht gezeigt ist.
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Beim
Betrieb des Extruders wird Polymer 1 von rechts nach links
durch die Schnecke 5 des Extruders transportiert. Hierdurch
wird Scherung und Druck auf das Polymer ausgeübt und gleichzeitig wird hierdurch dem
Polymer thermische Energie zugeführt.
Durch die nicht gezeigten Mittel zum Kühlen oder Erwärmen des Polymers,
kann dem Polymer weitere Wärme
zugeführt
werden oder, falls durch Extrusionsvorgang zu viel Wärme entsteht,
Wärme abgeführt werden.
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Durch
den hohlen Schaft 4 wird Strahlung 3 einer geeigneten
Wellenlänge,
insbesondere Strahlung eines Kohlendioxidlasers (nicht gezeigt)
geleitet, die durch die Diamantspitze 6 auf das Polymer
einwirken kann. Im Bereich 7 wirkt dann auf das Polymer
gleichzeitig Druck, Scherung, thermische Energie und elektromagnetische
Strahlung einer definierten Wellenlänge ein, die die intermolekularen
Bindungen selektiv aufbricht: Das Polymer schmilzt in diesem Bereich.
Das Polymer verlässt
dann die Plastifiziereinheit bei 8 im aufgeschmolzenen
Zustand. Es wirkt keine Scherung mehr auf das Polymer, wodurch sich
wieder neue intermolekulare Bindungen ausbilden können und
das Polymer in dem aufgeschmolzenen Zustand "einfrieren". Es entsteht ein Strang aus aufgeschmolzenem
und erstarrtem, das heißt
plastisch verformten, Polymer.
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2 zeigt
ebenfalls einen Teil eines Schneckenextruders zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Gezeigt ist wieder der Extruderzylinder 2, der in der Regel
aus einem Metall wie Stahl besteht, die Extruderschnecke 5,
die bei der in 2 gezeigten Ausführungsform
hohl sein kann oder auch nicht hohl ist und die die Schneckenspitze 6 aufweist,
die bei der Ausführungsform
der 2 aus Stahl gefertigt ist aber auch erfindungsgemäß aus Diamant
gefertigt sein kann. In 2 sind Manschetten 10 gezeigt,
die den Extruder erwärmen
bzw. abkühlen
können.
Ferner weist die Vorrichtung in dem Extruderzylinder 2 die
zwei Fenster 9, 9' auf,
die aus Diamant gefertigt sind.
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Bei
der Durchführung
des Verfahrens wird wiederum das Polymer 1 von rechts nach
links mittels der Schnecke 5 durch den Extruder transportiert.
Durch den Transport mit der Schnecke 5 wirken Druck- und Scherkräfte auf
das Polymer, und thermische Energie wird zugeführt. Über die Kühl- bzw. Heizmanschette 10 kann
zusätzlich
thermische Energie zugeführt
werden oder überschüssige thermische
Energie abgeführt
werden. Durch das Diamantfenster 9 wird elektromagnetische
Strahlung einer geeigneten Wellenlänge auf das Polymer geführt. Die
elektromagnetische Strahlung wird von den intermolekularen Bindungen
des Polymer absorbiert und führt
zusammen mit dem Druck der Scherung und der thermischen Energie
zu einem Aufschmelzen des Polymers. Dies wird verstärkt, indem
nochmals durch das Fenster 9' weitere
elektromagnetische Strahlung auf das Polymer geleitet wird. Im Bereich 7 entsteht
damit wieder eine Polymerschmelze, die nach Ausgang aus dem Extruder
bei 8 zu dem plastisch verformten Polymer erstarrt. Falls
die Extruderschnecke 5 hohl ausgebildet ist, wie in 1 gezeigt,
und die Spitze 6 der Extruderschnecke aus Diamant gefertigt
ist, kann zusätzlich
noch durch den hohlen Schaft der Schnecke 5 und die Diamantspitze 6 weitere
elektromagnetische Strahlung auf das Polymer geleitet werden, was
den Schmelzvorgang verstärkt.
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Es
sei nochmals darauf hingewiesen, dass die vorstehenden Ausführungen
gleichermaßen
Diamant als konkret genanntes, besonders bevorzugtes Material für das druckbeständige Bauteil
betreffen wie alle anderen möglichen
Materialien für
dieses Bauteil.