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Die
Erfindung betrifft die Behandlung von Fehlbildungen an Blutgefäßen und
insbesondere von Aneurysmen unter Einsatz von Mitteln, die mit Hilfe eines
Magnetfeldes temporär
an der zu behandelnden Stelle festgehalten werden können.
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Versuche,
Aneurysmen und andere Fehlbildungen an Blutgefäßen mit derartigen Mitteln
zu behandeln, sind im Stand der Technik beschrieben worden.
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Verschiedene
Fehlbildungen an Blutgefäßen können dadurch
behandelt werden, dass man die fehlgebildete Stelle dauerhaft verschließt. Ein
Beispiel für
eine derartige Fehlbildung ist ein Aneurysma, wobei es sich um permanente,
anormale, mit Blut gefüllte
Aussackung eines Blutgefäßes handelt. Ein
Aneurysma kann angeboren oder die Folgen einer Erkrankung sein.
Aneurysmen haben typischerweise dünne Wände, welche reißen können. Aneurysmen
kommen im Kopf und in anderen Körperteilen vor.
Wenn die Wand eines Aneurysmas reißt, hat dies eine Blutung zur
Folge. Wenn eine derartige Blutung im Gehirn auftritt, besteht die
Gefahr, dass das umgebende Gewebe dauerhaft geschädigt wird.
Das Platzen eines Aneurysmas kann auch zur Folge haben, dass der
Blutstrom in dem Blutgefäß stromabwärts von
dem Aneurysma für
lange Zeit beeinträchtigt bleibt,
was im schlimmsten Fall zum Tode führt.
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Ein
anderes Beispiel für
eine Fehlbildung des Gefäßsystems
ist die arteriovenöse
Malformation (AVM). Hierbei handelt es sich um eine typischerweise
angeborene Fehlbildung, die aus einem bei einem gesunden Menschen
nicht vorhandenen Gefäß besteht,
welches eine Arterie und eine Vene verbindet. Eine solche Fehlbildung
führt dazu,
dass arterielles Blut vorzeitig in eine Vene abfließt und in
der Arterie stromabwärts
von der Fehlbildung nicht mehr für
die Versorgung von Organen zur Verfügung steht.
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Es
sind Verfahren zur chirurgischen Behandlung derartiger Fehlbildungen
und insbesondere von Aneurysmen bekannt. So werden Aneurysmen im Kopf
bevorzugt durch "Klippen" behandelt. Dabei wird
eine federnde Klammer aus Stahl oder Titan auf den Hals des Aneurysmas
gesetzt, wobei das Aneurysma vollständig verschlossen wird. Zwar
wird diese chirurgische Methode gut beherrscht, aber sie ist hochinvasiv
und aus diesem Grunde nachteilig.
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Weiterhin
sind Verfahren zur Behandlung mit Hilfe eines Katheters bekannt.
Dabei werden Körper oder
Substanzen durch einen Katheter, der von einem peripheren Gefäß bis zu
dem Aneurysma vorgeschoben wird, in das Aneurysma eingebracht. Der Körper oder
die Substanz ruft eine Fremdkörperreaktion
in Form einer Gerinnselbildung hervor. Als Folge davon wird das
Aneurysma vollständig
durch das Gerinnsel und den Körper
gefüllt.
Die Fehlbildung ist damit geheilt.
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Gemäß einem
derartigen Ansatz werden Wendel- oder spiralförmige Drahtkörper in
das Aneurysma eingesetzt. Diese lassen sich in gestreckter Form
durch den Katheter einschieben. Im Aneurysma formen sie dann ein
Knäuel,
das nicht aus dem Aneurysma austreten kann.
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Gemäß einem
weiteren Ansatz ist versucht worden, flüssige Substanzen durch einen
Katheter in das Aneurysma einzubringen, die entweder in dem Aneurysma
aushärten
oder dort zusammen mit vorhandenem Blut einen Thrombus bilden, wodurch
das Aneurysma ausgefüllt
und verschlossen wird. Problematisch ist dabei, dass die Substanzen
nicht mit dem Blutstrom in das Gefäßsystem abschwimmen dürfen, da
sie sonst in den Gefäßen irreparable
Schäden
verursachen können.
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Es
ist auch versucht worden, derartige Substanzen zum Verschluss der
arteriovenösen
Malformation einzusetzen. Hierbei hat es sich aber als besonders
schwierig erwiesen, das Abschwimmen mit dem Blutstrom in das Gefäßsystem
zu verhindern, da in dem aufgrund der Fehlbildung vorhandenen Gefäß zwischen
Arterie und Vene regelmäßig eine
relativ hohe Strömungsgeschwindigkeit
des Blutes herrscht.
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Der
Einsatz fließfähiger Mittel
hat bestimmte Vorteile gegenüber
dem Einsatz von beispielsweise Wendel- oder spiralförmigen Drahtkörpern bei
der Behandlung von Gefäßfehlbildungen.
Die fließfähigen Mittel
sind in der Lage, die Fehlbildung gleichmäßig zu füllen. Auch ist es grundsätzlich einfacher, fließfähige Mittel
in ein Aneurysma einzubringen als ein oder mehrere diskrete Objekte
wie beispielsweise Wendel- oder spiralförmige Drahtkörper.
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Um
insbesondere das Abschwimmen der fließfähigen Substanz in der Zeit
zwischen Austritt aus dem Katheter und dem Aushärten bzw. der Bildung des Thrombus
zu verhindern, ist vorgeschlagen worden, ein Substanzgemisch mit
magnetischen Eigenschaften zu schaffen und dieses dann mit Hilfe
eines Magnetfeldes solange am Wirkort festzuhalten, bis das Substanzgemisch
ausgehärtet
ist bzw. sich der Thrombus gebildet hat.
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In
der
WO 00/54823 ist
ein magnetisches Mittel für
die magnetische Platzierung in einer Gefäßfehlbildung beschrieben, welches
geeignet sein soll, den Defekt dauerhaft zu verschließen. Das
Mittel umfasst ein Gemisch aus Polymer, Lösungsmittel, Klebstoff und
magnetischen Teilchen. Als magnetische Teilchen bevorzugt werden
Eisenteilchen, wie sie auch als Nahrungsergänzungsmittel zur Behandlung von
Eisenmangel verwendet werden. Die Eisenteilchen haben vorzugsweise
einen Durchmesser zwischen 1 und 10 μm. Als weitere geeignete magnetische
Materialien neben Eisen werden unter anderem Eisenoxid (Fe
3O
4) und Nickel genannt.
Es ist beschrieben, dass Teilchen aus 99,97%igen Reineisen mit einer
Teilchengröße von 1
bis 3 μm,
wenn sie mit dem Sauerstoff im Blut in Kontakt kommen, unter Bildung
von Eisenoxiden (FeO oder Fe
2O
3)
rosten. Das Rosten hat zur Folge, dass die magnetische Eigenschaft
der Eisenteilchen verlorengeht. Gemäß der
WO 00/54832 werden ferromagnetische
Teilchen als magnetische Teilchen verwendet.
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Die
WO 02/068051 offenbart
ein aushärtbares
Material, welches magnetisch geführt
und gehalten werden kann und das dafür vorgesehen ist, Gefäßfehlbildungen
zu verschließen.
Das Material ist ein Gemisch aus Prolamin, Ethanol, einem Material mit
magnetischer Suszeptibilität
und einem Kontrastmittel. Das bevorzugte Material mit magnetischer Suszeptibilität ist Fe
3O
4, also Magnetit,
welcher in Pulverform eingesetzt werden soll.
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Der
größte Durchmesser
der Magnetitteilchen soll weniger als etwa 5 μm betragen.
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Gemäß den beiden
vorstehend genannten Schriften werden relativ große Teilchen
aus ferromagnetischem Material wie beispielsweise Magnetit verwendet.
Solche Partikel können
bereits im Erdmagnetfeld selbst zu Magneten werden, die sich gegenseitig
anziehen und zusammenballen. Wenn ferromagnetische Partikel in den
Blutstrom gelangen, sind sie außerordentlich
gefährlich,
da sie sich in den kleinen Kapillargefäßen zusammenballen und dort
Verstopfungen bilden können.
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In
der
WO 03/051451 wird
ein Mittel beschrieben, dass magnetisch geführt oder festgehalten werden
kann. Das Mittel umfasst eine Vielzahl beschichteter magnetischer
Teilchen. Jedes Teilchen umfasst seinerseits mindestens einen Kern
aus einem Material, das auf ein Magnetfeld reagiert. Weiterhin ist
jedes Teilchen mindestens teilweise mit einem Material beschichtet,
das nicht auf ein Magnetfeld reagiert. Die Kerne dieser Teilchen
haben mittlere Durchmesser zwischen etwa 5 nm und etwa 1000 nm.
Die Verwendung des Mittels zur Behandlung von Aneurysmen wird beschrieben.
Der eine Kern oder die mehreren Kerne aus Material, das in einem
Magnetfeld Kräfte
erfährt,
sollen von angemessener Größe sein.
Allerdings bestehe bei größeren magnetischen
Teilchen die Tendenz, dass sich diese in unerwünschten Formen bei Anlegen
eines Magnetfeldes zusammenballen. Diese Tendenz zum Zusammenballen
in unerwünschten
Formen sei bei kleineren Teilchen geringer. Allerdings hätten kleinere
Teilchen den Nachteil, dass sie die Viskosität des Mittels erhöhten, da
eine größere Zahl
von Teilchen erforderlich sei, um die gewünschten Kräfte in einem gegebenen Magnetfeld
zu erzielen. Es werden beschichtete Teilchen beschrieben, die Größen bis
herab zu 10 nm haben. Bevorzugt werden magnetische Kerne aus einem
permanentmagnetischen Material. Als Beispiele für das Material der Kerne wird
unter anderem Magnetit ge nannt. Es ist angegeben, dass die meisten
superparamagnetischen und paramagnetischen Legierungen und verschiedene
eisenhaltige Mischoxide geeignet sind. Es wird erörtert, dass
hinsichtlich der Größe der beschichteten
magnetischen Teilchen ein Kompromiss gefunden werden muss. Die Teilchen dürfen nicht
zu klein sein, damit die Viskosität nicht zu groß wird.
Andererseits dürfen
die Teilchen auch nicht zu groß sein,
damit sie bei der Anwendung in einem flüssigen Mittel in Suspension
bleiben.
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In
der
WO 03/051451 werden
auch beschichtete magnetische Teilchen beschrieben, bei denen der
Kern eine Vielzahl magnetischer Teilchen umfasst. Gemäß dieser
Alternative sind magnetische Teilchen mit Durchmessern zwischen
etwa 2 nm und etwa 300 nm in ein Beschichtungsmaterial eingebettet.
Das magnetische Material kann wie auch bei den einkernigen Teilchen
Magnetit sein. Sowohl bei den einkernigen wie bei den mehrkernigen
Teilchen ist das Beschichtungsmaterial vorzugsweise ein aushärtbares
Material. In den Ausführungsbeispielen werden
Magnetitteilchen mit Chitosan beschichtet.
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Auch
die in der
WO 03/051451 beschriebenen
Mittel sind hinsichtlich ihrer Eignung für die Behandlung von Fehlbildungen
des Gefäßsystems
und insbesondere von Aneurysmen nicht zufriedenstellend. Bei sehr
kleinen Teilchen wird einerseits die Viskosität des Mittels zu hoch bzw.
andererseits sind bei einem gegebenen Magnetfeld die Kräfte zu klein.
Für größere Teilchen
ist ausdrücklich
angegeben, dass diese sich im Magnetfeld spontan in unerwünschten Formen
zusammenballen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die vorstehend genannten Nachteile des Standes
der Technik zu überwinden.
Diese Aufgabe wird gelöst
durch die im Patentanspruch 1 angegebene Verwendung von CS-Kapseln
und/oder Mikrokapseln.
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So
wie die Begriffe im Rahmen der vorliegenden Erfindung gebraucht
werden, weist eine CS-Kapsel eine Schale auf, die einen Kern umschließt, wohingegen
eine Mikrokapsel eine Schale aufweist, die einen Hohlraum umschließt. Im Falle
der Mikrokapsel kann der Hohlraum allerdings seinerseits wieder
gefüllt
sein, aber nicht mit einem festen Kern. Der Begriff "Kapsel" kann sich im Rahmen
der vorliegenden Erfindung sowohl auf CS-Kapseln als auch auf Mikrokapseln
beziehen.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Kapseln haben einen größten Durchmesser
von 100 nm bis 5 μm.
Im Wesentlichen alle Kapseln sollen Durchmesser innerhalb dieses
Bereichs haben. Würden
Kapseln mit einem Durchmesser von mehr als 5 μm in das Gefäßsystem abschwimmen, könnte die
Gefahr der Verstopfung von Kapillargefäßen bestehen. Andererseits
sind Teilchen mit einem Durchmesser von weniger als 100 nm im Regelfall
zu klein, um noch ausreichend hohe Kräfte bei Anlegen eines Magnetfeldes
zu erzielen. Grundsätzlich
können
aber Teilchen mit einem größten Durchmesser
von weniger als 100 nm bei der Verwendung eher toleriert werden als
Teilchen mit einem größten Durchmesser
von mehr als 5 μm.
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Bei
kugelförmigen
Teilchen gibt es nur eine Durchmesser. Anders ist es bei Teilchen
in Form eines Rotationsellipsoiden. In diesem Fall entspricht der
größte Durchmesser
der langen Achse der Ellipse. Bei unregelmäßiger geformten Teilchen ist
der größte Durchmesser
entsprechend zu verstehen.
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Im
Kern der CS-Kapseln bzw. im Hohlraum der Mikrokapseln sind Nanopartikel
enthalten, die Superparamagnetismus aufweisen. Superparamagnetismus
ist eine magnetische Eigenschaft von Nanoteilchen, die dem Fachmann
geläufig
ist. Superparamagnetismus lässt
sich etwa am Beispiel von Magnetit beschreiben, wenn man den Verlauf
von Remanenz oder Koerzitivkraft einzelner, isolierter Teilchen als
Funktion der Korngröße betrach tet.
Größere magnetische
Teilchen sind durch Blochsche Wände
in magnetische Domänen
unterteilt. Deshalb sind bei größeren Teilchen
Remanenz und Koerzitivkraft unabhängig von der Teilchengröße. Reduziert
man die Teilchengröße, so kommt
man zunächst
in einen Bereich, in dem jedes Teilchen aus nur einer Domäne besteht.
Bei diesen Teilchen sind Remanenz und Koerzitivkraft deutlich erhöht. Reduziert
man die Teilchengröße weiter
auf die Größe von Nanopartikeln, so
beobachtet man einen Rückgang
von Remanenz und Koerzitivkraft gegen Null. Es wird Superparamagnetismus
beobachtet, der dann auftritt, wenn die thermische Energie der Teilchen
größer ist
als die Energie der magnetischen Anisotropie. Während also bei den großen ferromagnetischen
Magnetitteilchen eine permanente Ausrichtung magnetischer Momente
durch Ausbildung von magnetischen Domänen vorliegt, sind die superparamagnetischen
Nanopartikel so klein, dass sich keine Domänen mehr ausbilden. Die thermische
Energie reicht daher aus, um eine permanente Ausrichtung magnetischer
Momente bei den Nanopartikeln zu verhindern. Bei Anlegen eines Magnetfeldes
richten sich die magnetischen Momente der superparamagnetischen
Nanopartikel aber doch aus, so dass starker Magnetismus beobachtet
wird. Die in einem gegebenen Magnetfeld beobachteten Kräfte sind
bei superparamagnetischem Material wesentlich höher als bei paramagnetischem Material.
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Bei
den erfindungsgemäßen Kapseln
besteht die Schale gemäß einer
bevorzugten Alternative aus einem Material, das nicht auf Magnetfelder
reagiert.
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In
den Patentansprüchen
und der Beschreibung ist als bevorzugter Verwendungszweck die "Behandlung von Aneurysmen" angegeben. Im Rahmen der
Erfindung ist der Verwendungszweck so zu verstehen, dass er sich über die
Behandlung von Aneurysmen hinaus auch auf die Behandlung anderer Fehlbildungen
an Blutgefäßen bezieht,
die in analoger Weise mit denselben Kapseln behandelt werden können. Ein
Beispiel für
eine solche weitere Fehlbildung ist die arteriovenöse Malformation.
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Im
Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung
ist gemäß einer
Alternative vorgesehen, dass die Kapseln mit einem Katheter direkt
in die Gefäßfehlbildung
und insbesondere das Aneurysma appliziert werden. Dort werden sie
mit Hilfe eines Magnetfeldes temporär festgehalten. In dem Aneurysma bildet
sich nach einiger Zeit aus den Kapseln und Blut ein Thrombus. Nach
Ausbildung des Thrombus ist das Magnetfeld nicht mehr erforderlich.
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Gemäß einer
weiteren Alternative ist vorgesehen, dass die Kapseln in ein peripheres
Blutgefäß injiziert
werden. Die Injektionsstelle wird vorzugsweise so gewählt, das
sie Kapseln durch den Blutkreislauf auf möglichst direktem Wege zu der
Stelle des Gefäßsystems
gelangen, an dem sich das Aneurysma befindet. Wenn die Kapseln am
Hals des Aneurysmas angelangt sind, werden sie durch das Magnetfeld
in das Aneurysma geleitet und dort festgehalten. Wie bei der ersten
Alternative bildet sich dann in dem Aneurysma aus den Kapseln und
Blut ein Thrombus. Sobald der Thrombus sich gebildet hat, ist das
Magnetfeld nicht mehr erforderlich.
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Es
ist für
den Fachmann ohne weiteres ersichtlich, das die erfindungsgemäße Verwendung
in analoger Weise bei der Behandlung von anderen Fehlbildungen des
Gefäßsystems
vorgenommen werden kann wie beispielsweise der arteriovenösen Fehlbildung.
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Mikrokapseln
der Art, wie sie erfindungsgemäß verwendet
werden, sind im Stand der Technik bekannt. Dazu wird auf die
WO 99/47252 , die
WO 99/47253 und die
DE 10 2004 013 637
A1 verwiesen. Die Offenbarung dieser Schriften wird in
vollem Umfang durch Bezugnahme zum Gegenstand der vorliegenden Beschreibung
gemacht. Insbesondere werden alle Angaben, die den Aufbau von Mikrokapseln und
CS-Kapseln betreffen, zum Gegenstand der vorliegenden Beschreibung
gemacht. Im Hinblick auf die
DE 10 2004 013 637 A1 wird darauf hingewiesen, dass
anstelle des dort verwendeten Begriffs "CS-Partikel" im Rahmen der vorliegenden Erfindung
der Begriff "CS-Kapsel" in synonymer Weise
verwendet wird.
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Die
WO 99/47252 offenbart Kapseln
mit einer Polyelektrolythülle
und einem Durchmesser bis zu 10 μm.
Es wird auf die Verwendung derartiger Kapseln zum Einschluss von
Wirkstoffen offenbart, die aus Katalysatoren, insbesondere Enzymen,
pharmazeutischen Wirkstoffen, Sensormoleküle, Polymeren, Farbstoffen,
Pflanzenschutzmitteln, Aromastoffen und Gasen ausgewählt sind.
Kapseln mit einer Füllung
aus superparamagnetischen Nanopartikeln sind in der
WO 99/47252 nicht offenbart und auch nicht
in der
WO 99/47253 .
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In
der
DE 10 2004
013 637 A1 werden in einem Ausführungsbeispiel Mikrokapseln
beschrieben, die mit Magnetit-Nanopartikeln befüllt sind. Aufgrund des Herstellungsverfahrens
haben diese Mikrokapseln einen Hohlraum von 10 μm und einschließlich der
Schale einen Durchmesser von mehr als 10 μm. Für die erfindungsgemäße Verwendung
zur Behandlung von Fehlbildungen des Gefäßsystems und insbesondere von
Aneurysmen sind diese Mikrokapseln des Standes der Technik wesentlich
zu groß.
Zwar verweist die
DE
10 2004 013 637 A1 darüber
hinaus noch in allgemeiner Form auf die Verwendung der CS-Partikel
und/oder Mikrokapseln zur Verkapselung von Nanopartikeln, insbesondere
zur Herstellung fluoreszenter oder magnetischer Mikrokapseln für diagnostische
oder medizinische Anwendungen. Ein darüber hinausgehender Hinweis
auf die spezielle Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung zur Behandlung von Fehlbildungen des Gefäßsystems
und insbesondere von Aneurysmen findet sich in der
DE 10 2004 013 637 A1 jedoch
nicht.
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Wie
bereits gesagt, kann die Kapselschale einen Aufbau haben, wie er
in der
WO 99/47252 ,
der
WO 99/47253 und
der
DE 10 2004
013 637 A1 beschrieben ist. Zwar kann die Schale aus einer
einzigen Schicht bestehen. Vorzugsweise umfasst sie jedoch mehrere
Schichten. Weiterhin ist bevorzugt, dass die Schale Polyelektrolytmoleküle aufweist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform umfasst
die Schale mehrere Polyelektrolytschichten, und insbesondere abwechselnde
Schichten aus kationischen und anionischen Polyelektrolyten. Wie
in der
WO 99/47253 und
der
DE 10 2004
013 637 A1 beschrieben, kann die Schale auch alternierend
geladene Polyelektrolyt- und/oder Nanopartikelschichten umfassen.
Die Nanopartikelschichten können
paramagnetische und/oder superparamagnetische Nanopartikel umfassen.
Weiterhin kann die Innenseite der Schale eine zusätzliche
Schicht aufweisen, die von den weiteren Polyelektrolytschichten
verschieden ist.
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Hinsichtlich
der Auswahl der Polyelektrolyte wird vor allem auf die
WO 99/47252 Bezug genommen. Die Polyelektrolyte
sind allgemein Polysäuren, Polybasen
oder deren Salze.
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Unter
Polyelektrolyten werden einerseits Polymere mit ionisch dissoziierbaren
Gruppen, die Bestandteile oder Substituent der Polymerkette sein können, verstanden. Üblicherweise
ist die Zahl dieser ionisch dissoziierbaren Gruppen in Polyelektrolyten
so groß,
dass die Polymeren in der dissoziierten Form (auch Polyanion genannt)
wasserlöslich
sind. Allerdings werden unter dem Begriff Polyelektrolyte im Rahmen
der vorliegenden Erfindung im weitesten Sinne auch Ionomere verstanden,
bei denen die Konzentration der ionischen Gruppen für eine Wasserlöslichkeit
nicht ausreichend sind, die jedoch genügend Ladungen aufweisen, um
eine Selbstassemblierung einzugehen. Es ist aber nicht bevorzugt,
Ionomere einzusetzen. Bevorzugt umfasst die Schale "echte" Polyelektrolyte.
Je nach Art der dissozi ierbaren Gruppen werden Polyelektrolyte in
Polysäuren
und Polybasen unterteilt. Aus Polysäuren entstehen bei der Dissoziation
und der Abspaltung von Protonen Polyanionen, die sowohl anorganische
als auch organische Polymere sein können. Erfindungsgemäß geeignete
Polysäuren
sind Polyphosphorsäure,
Polyvinylschwefelsäure,
Polyvinylsulfonsäure,
Polyvinylphosphonsäure
und Polyacrylsäure.
Beispiel für
die entsprechenden Salze, die auch als Polysalze bezeichnet werden,
sind Polyphosphat, Polysulfat, Polysulfonat, Polyphosphonat und
Polyacrylat.
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Polybasen
enthalten Gruppen, die in der Lage sind, Protonen z.B. durch Reaktion
mit Säuren unter
Salzbildung aufzunehmen. Beispiele für Polybasen sind Polyethylenimin,
Polyvinylamin und Polyvinylpyridin. Polybasen bilden durch Aufnahme
von Protonen Polykationen.
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Erfindungsgemäße geeignete
Polyelektrolyte sind auch Biopolymere wie Alginsäure, Gummi arabicum, Nukleinsäuren, Pektine
und Proteine. Es können
chemisch modifizierte Biopolymere verwendet werden, z.B. Carboxymethylcellulose,
Chitosan, Chitosansulfat und Ligninsulfonate.
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Es
können
lineare oder verzweigte Polyelektrolyte eingesetzt werden. Die Verwendung
verzweigter Polyelektrolyte führt
allerdings zu weniger kompakten Polyelektrolyt-Mehrschichtfilmen
mit einem höheren
Grad der Wandporosität.
Zur Erhöhung
der Stabilität
der Schale können
Polyelektrolytmoleküle innerhalb
und/oder zwischen den einzelnen Schichten vernetzt werden, z.B.
durch Crosslinking von Aminogruppen mit Aldehyden. Weiterhin können amphiphile
Polyelektrolyte, z.B. amphiphile Block- oder statistische Copolymere
mit partiellen Polyelektrolytcharakter zur Verringerung der Permeabilität gegenüber kleinen
polaren Molekülen
eingesetzt werden. Solche amphiphilen Polymere bestehen aus Einheiten
unterschiedlicher Funktio nalität,
z.B. einer sauren oder basischen Einheiten und anderseits hydrophoben
Einheiten wie Styrolen, Dienen oder Siloxanen usw., die als Blöcke oder
statistisch verteilt über
das Polymer angeordnet sein können.
Durch Verwendung von Copolymeren, die als Funktion äußerer Bedingungen
ihre Struktur ändern,
können
die Schalen bezüglich
ihrer Permeabilität
oder andere Eigenschaften definiert gesteuert werden. Hierzu bieten
sich beispielsweise Copolymere mit einem Poly-(N-isopropylacrylamid)-Anteil,
z.B. Poly(N-isopropylacrylamid-acrylsäure an, die über das
Gleichgewicht von Wasserstoffbrückenbindungen
ihre Wasserlöslichkeit
als Funktion der Wassertemperatur ändern, was mit einer Quellung
einhergeht.
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Durch
geeignete Wahl der Polyelektrolyte ist es möglich, die Eigenschaften und
Zusammensetzung der Polyelektrolythülle der erfindungsgemäßen Kapseln
an die Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung
optimal anzupassen. Insbesondere bei schichtweise aufgebauten Polyelektrolythüllen kann die
Zusammensetzung der Hüllen
durch die Wahl der Substanzen beim Schichtaufbau in weiten Grenzen variiert
werden. Grundsätzlich
ergeben sich keine Einschränkung
hinsichtlich der zu verwendenden Polyelektrolyte bzw. Ionomere,
solange die verwendeten Moleküle
eine genügend
hohe Ladung aufweisen und/oder die Fähigkeit besitzen, über andere
Wechselwirkungsarten wie beispielsweise Wasserstoffbrückenbindung
und/oder hydrophobe Wechselwirkung, eine Bindung mit darunterliegenden
Schichten einzugehen.
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Geeignete
Polyelektrolyte sind somit sowohl niedermolekulare Polyelektrolyte
als auch makromolekulare Polyelektrolyte, beispielsweise Polyelektrolyte
biologischer Herkunft.
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Es
ist bevorzugt, dass die Schale aus Materialien besteht, die vom
menschlichen oder tierischen Organismus abgebaut werden können. Im
Hinblick auf CS-Kapseln ist entsprechend bevorzugt, dass sich im
Kern außer
den superparamagnetischen Nanoparti keln ausschließlich Material
befindet, der vom menschlichen oder tierischen Organismus abgebaut werden
kann. Dadurch ist gewährleistet,
dass einzelne abgeschwemmte Kapseln ausgeschieden werden können. Außerdem besteht
die Möglichkeit,
dass die mit den Kapseln eingebrachten Fremdstoffe auch innerhalb
des Thrombus abgebaut werden, so dass dieser langfristig im Wesentlichen
aus körpereigenem
Material besteht.
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Die
superparamagnetischen Nanopartikel, mit denen die Kapseln befüllt sind,
bestehen aus mindestens einem Metalloxid und/oder mindestens einem
elementaren Metall. Das Metalloxid ist vorzugsweise Eisenoxid, Nickeloxid
oder Gadoliniumoxid. Das elementare Metall ist vorzugsweise Eisen,
Nickel oder Gadolinium. Besonders bevorzugt ist Magnetit (Fe3O4).
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Die
superparamagnetischen Nanopartikel haben eine durchschnittliche
Teilchengröße von weniger
als 100 nm, vorzugsweise weniger als 50 nm, insbesondere weniger
als 20 nm und am meisten bevorzugt weniger als 10 nm. Die durchschnittliche
Teilchengröße der Nanopartikel
kann durch bekannte Verfahren wie beispielsweise durch Lichtstreuung bestimmt
werden. Es versteht sich von selbst, dass auch hinsichtlich des
Bereichs der absoluten Größen der
superparamagnetischen Partikel Grenzen bestehen. Die Obergrenze
für die
absolute Teilchengröße ist dadurch
gegeben, dass Teilchen ausgeschlossen sein sollen, die so groß sind,
dass eine permanent Ausrichtung magnetischer Momente durch Ausbildung
von magnetischen Domänen
erfolgen kann. Die Teilchen sollen also nicht so groß sein,
dass sie ferromagnetische Eigenschaften aufweisen. Die Untergrenze
der Teilchengröße der Nanopartikel
ist vergleichsweise weniger kritisch. Grundsätzlich sollen die Teilchen
aber groß genug
sein, dass sie von der Kapselwand verlässlich zurückgehalten werden. Eine Untergrenze
sowohl für
die mittlere Teilchengrößen als
auch für
die absolute Teilchengröße ist 1
nm.
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Wie
oben gesagt, können
die Kapseln einen größten Durchmesser
von 0,1 μm
bis 5 μm
haben. Vorzugsweise beträgt
der größte Durchmesser
0,4 μm bis
2 μm, insbesondere
1 μm bis
1,5 μm.
Hierbei handelt es sich nicht um den mittleren Durchmesser, sondern
um den Bereich der absoluten Durchmesser. Dieser Bereich der absoluten
größten Durchmesser
lässt sich
anhand einer repräsentativen Stichprobe
bzw. mehrerer Stichproben mittels mikroskopischer Methoden ermitteln.
Geeignete spektroskopische Methoden sind die Rasterelektronenmikroskopie
(SEM), die Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) und die Atomkraftmikroskopie
(AFM).
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Bei
den erfindungsgemäßen Kapseln
beträgt die
Wandstärke
der Schale vorzugsweise 2 bis 100 nm. Wie bereits erwähnt, kann
die mechanische Festigkeit der Schale durch Vernetzung innerhalb
einzelner Schichten oder Zwischenschichten erhöht werden.
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Es
ist bevorzugt, dass die Kapseln in monodisperser Größenverteilung
vorliegen. Eine enge monodisperse Größenverteilung ist besonders
bevorzugt. Größenverteilungen
mit mehreren Maxima sind nicht bevorzugt.
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Im
Hohlraum der Mikrokapseln kann neben den superparamagnetischen Nanopartikeln
auch eine Flüssigphase
vorliegen. Sowohl die CS-Kapseln als auch die Mikrokapseln werden
vorzugsweise in Form einer Suspension und insbesondere in einer Suspension
in isotonischer Kochsalzlösung
eingesetzt. Die flüssige
Phase im Hohlraum der Mikrokapsel kann aus derselben Flüssigkeit
bestehen, in der die Mikrokapsel suspendiert ist.
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Der
Kern der CS-Kapseln kann ein poröses Material
umfassen, in dessen Poren sich die superparamagnetischen Nanopartikel
befinden. Das poröse
Material kann beispielsweise Aluminiumoxid, Zeolith, ein nicht-zeolithisches
Molekularsieb oder ein poröses
Polymer sein. Das poröse
Polymer kann Polystyrol sein.
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Alternativ
kann der Kern der CS-Kapseln aus einer nicht-porösen
Polymermatrix bestehen, in welcher die superparamagnetischen Nanopartikel
verteilt sind.
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Es
ist bevorzugt, dass die verwendeten Kapseln insgesamt gleichsinnig
elektrisch geladen sind. Demgemäß sind entweder
alle Kapseln elektrisch positiv geladen, oder es sind alle Kapseln
elektrisch negativ geladen. Wenn die Kapseln gemäß der bevorzugten Ausführungsform
bei der Verwendung in einer Flüssigkeit
suspendiert sind, dann trägt
die gleichsinnige Gesamtladung der Kapseln dazu bei, dass diese
in Suspension gehalten werden. Da alle Kapseln gleiche elektrische
Ladungen aufweisen, besteht zwischen den Kapseln elektrostatische
Abstoßung,
wodurch Zusammenballungen und ein Absetzen vermieden wird. Die elektrische
Ladung der Kapseln kann auch dazu beitragen, die Bildung des Thrombus
zum Verschießen
des Aneurysmas zu beschleunigen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist bevorzugt, dass die Schale aus wasserlöslichem Material besteht. Im
Hinblick auf CS-Kapseln ist entsprechend bevorzugt, dass deren Kern
abgesehen von den superparamagnetischen Nanopartikeln aus wasserlöslichem
Material besteht.
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Innerhalb
der angegebenen Bereiche wird die Größe der erfindungsgemäßen Kapseln
so gewählt,
dass die Magnetkräfte
im Verhältnis
zu den Strömungskräften in
den Blutgefäßen groß genug sind,
um die Lenkung in das Aneurysma hinein zu gewährleisten. Andererseits wird
die Größe der Kapseln
so gewählt,
dass diese auch Kapillargefäße passieren
können,
ohne diese zu verstopfen.
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Da
die Magnetkräfte,
die sich auf Körper
mit einem auf kugelförmige
Körper
bezogenen Durchmesser von weniger als 100 nm mit technisch realisierbaren
Einrichtungen ausüben
lassen, im Vergleich zu den Strömungskräften, die
von der Blutströmung
auf sie ausgeübt
werden, nicht groß genug sind,
wird erfindungsgemäß der Durchmesser
der Kapseln größer als
100 nm gewählt.
Wenn die erfindungsgemäßen Kapseln
keine Kugelform aufweisen, dann ist die Mindestgröße vorzugsweise
so gewählt, dass
kugelförmige
Teilchen des gleichen Gesamtvolumens einen Durchmesser von 100 nm
hätten.
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Wie
bereits erwähnt,
enthalten die Kapseln vorzugsweise Nanopartikel aus Magnetit. Der
Durchmesser der Nanopartikel soll in einem Bereich von 1 bis 100
nm liegen. Die Nanopartikel sollen keine ferromagnetischen Eigenschaften
sondern superparamagnetische Eigenschaften aufweisen. Dadurch dass
viele superparamagnetische Nanopartikel zusammen in eine Kapsel
gefüllt
werden, ist der Gesamtdurchmesser der Kapsel bestimmend einerseits für die magnetischen
Kräfte
und andererseits für
die Strömungskräfte.
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Gemäß einer
bereits oben angesprochenen Alternative werden die Hohlkörper in
physiologischer Kochsalzlösung
suspendiert in den Blutstrom injiziert. Ein Magnetfeld wird so angebracht,
dass die Magnetkräfte,
die auf die Kapseln wirken, in das Aneurysma hineingerichtet sind.
Wenn also die Kapseln in dem Blutstrom an die Stelle des Gefäßsystems
gelangen, an der sich das Aneurysma befindet, werden sie durch die
Magnetkräfte
in das Aneurysma hineingelenkt.
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Gemäß der anderen
bereits oben angesprochenen Alternative können die Kapseln durch einen Mikrokatheter
direkt in das Aneurysma injiziert werden. Der Mikrokatheter wird
vorzugsweise unter Röntgenkontrolle
zum Aneurysma geführt.
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Es
sammeln sich die Kapseln in dem Aneurysma. Schließlich ist
das Aneurysma mit den erfindungsgemäßen Kapseln weitestgehend gefüllt, wobei
sich zwischen den Kapseln Blut befindet. Die Oberfläche der
Kapseln löst
eine Gerinnung des Blutanteils in dem Aneurysma aus. Es bildet sich
ein Thrombus. Dieser bildet sich im Laufe der Zeit zu Gewebe um,
und es kommt zur vollständigen
Heilung. Bei geeigneter Wahl kann das Kapselmaterial einschließlich der
Nanopartikel mit der Zeit entweder bereits im Thrombus oder später im Gewebe
abgebaut werden, so dass die abgeheilte Stelle frei von Fremdmaterial
ist.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines Beispiels näher erläutert.
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Beispiel
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Ein
nach der von Krings et al. beschriebenen Methode künstlich
angelegtes Aneurysma in einem Kaninchen befand sich 1 cm unter der
Haut im Bereich des Übergangs
vom Brustkorb zum Hals.
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Auf
der Haut über
dem Aneurysma wurde in einem Abstand von 1 cm von dem Aneurysma
ein Magnet aus Neodym mit einer Kantenlänge von 2,5 × 2,5 × 1,25 cm
angeordnet. Der Magnet ist von der Webcraft GmbH in Konstanz unter
der Bezeichnung Q-25-25-13-N erhältlich.
Er hat eine Remanenz von 1,26-1,29 T. Das Produkt aus Flussdichte
und Flussdichtegradient in dem Aneurysma, das für die Anziehungskraft bestimmend
ist, betrug etwa 0,0025 T·2/mm.
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Es
wurden erfindungsgemäße Kapseln
bereitgestellt, die in etwa Kugelform bei einer engen Größenverteilung
aufwiesen. Der Durchmesser der Kapseln lag nahe bei 1,4 μm. Die Schale
der Kapseln bestand aus 5 Schichten. Die Kapseln waren mit Nanopartikeln
aus Magnetit befüllt.
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Eine
Suspension aus 10 Gew.-% dieser Kapseln in physiologischer Kochsalzlösung wurde
durch einen Mikrokatheter unter Röntgenkontrolle direkt in das
Aneurysma gegeben. Der Mikrokatheter ist von der Firma Boston Scientific
unter der Bezeichnung Excelsior 144189 erhältlich.
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Nach
einer halben Stunde wurde ein Angiogramm angefertigt, und es zeigte
sich, dass das Aneurysma fast vollständig gefüllt und nicht mehr durchströmt war.
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Dann
wurde der Magnet entfernt und nach einer weiteren halben Stunde
wurde erneut an Angiogramm angefertigt. Es zeigte sich, dass das
Aneurysma weiterhin fast vollständig
gefüllt
und nicht durchströmt
war.
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Nach
3 Tagen wurde das Aneurysma entnommen und untersucht. Es war fast
vollständig
mit einem Gemisch aus Thrombusgewebe und den erfindungsgemäßen Kapseln
gefüllt.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass die erfindungsgemäße Verwendung tatsächlich zur
Behandlung von Missbildungen des Gefäßsystems und insbesondere von
Aneurysmen bei Menschen und Tieren geeignet ist.
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Die
erforderliche magnetische Feldstärke lässt sich
mit bekannten Verfahren und Einrichtungen im menschlichen Körper erzeugen,
z.B. mit einer der Einrichtungen, wie sie in der
DE 103 40 925 , der
WO 2002 062 196 oder der
EP-1 547 540 beschrieben sind.