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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuführen von Streugutmatten zu
einer kontinuierlichen Presse im Zuge der Herstellung von Holzwerkstoffplatten,
wobei eine Streugutmatte auf einen Streugutförderer aufgebracht wird, welcher
die Matte mit einer in Förderrichtung
verfahrbaren Übergabenase in
einer Übergabeposition
an einen Zwischenförderer übergibt
und in einer Abwurfposition in eine Fehlschüttungsaufnahme abwirft. Ferner
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Zuführen einer Streugutmatte zu
einer kontinuierlichen Presse im Zuge der Herstellung von Holzwerkstoffplatten,
mit zumindest einem Streugutförderer,
auf welchen eine Streugutmatte aufgebracht wird und mit zumindest
einem Zwischenförderer
zwischen Streugutförderer
und kontinuierlicher Presse, wobei der Streugutförderer zum Zwecke eines Fehlschüttungsabwurfes
eine entlang der Förderrichtung
verfahrbare Übergabenase
aufweist, welche in einer Übergabeposition
an den Zwischenförderer
angeschlossen ist und aus dieser Übergabeposition in eine eine
Fehlschüttungsaufnahme
freigebende Abwurfposition verfahrbar ist und umgekehrt. – Streugutmatten
meint im Rahmen der Erfindung insbesondere Matten aus Holzwerkstoffen, wie
z. B. Fasern oder Spänen.
Dabei handelt es sich bevorzugt um Streugutmatten aus mitteldichten
Fasern (MDF). Holzwerkstoffplatten meint im Rahmen der Erfindung
die aus derartigen Matten hergestellten Holzwerkstoffplatten, insbesondere
MDF-Platten. Es werden auch Dämmplatten
umfasst. Kontinuierliche Presse meint im Rahmen der Erfindung insbesondere
eine kontinuierliche Heißpresse,
in welcher die Streugutmatten unter Anwendung von Druck und Wärme zu Holzwerkstoffplatten
bzw. Dämmplatten verpresst
werden. Es werden aber auch andere kontinuierliche Mattenbehandlungsanlagen,
wie z. B. kontinuierliche Bedampfungsanlagen, umfasst, denen regelmäßig ebenfalls
Streugutmatten zugeführt werden.
Stets werden üblicherweise
die Streugutmatten mittels einer oder mehrerer Streustationen bzw.
Formstationen auf den Streugutförderer
aufgebracht, wobei ein solcher Streugutförderer vorzugsweise als Bandförderer bzw.
Streubandförderer
mit endlos umlaufendem Förderband
ausgebildet ist. Zwischenförderer
meint im Rahmen der Erfindung einen dem Streugutförderer und
der Fehlschüttungsaufnahme
nachgeordneten Förderer,
welcher die Streugutmatte unmittelbar oder mittelbar in das Einlaufmaul
der Mattenbehandlungsanlage, z. B. der kontinuierlichen Presse einführt. Dabei
kann es sich ebenfalls um einen Bandförderer, z. B. ein Zwischenband
handeln. Die vor- und zurückfahrbare Übergabenase
dient in Verbindung mit der Fehlschüttungsaufnahme dazu, dass die
auf dem Streubandförderer erzeugten
Streugutmatten nicht zwangsläufig
in die Presse eingeführt
werden müssen,
sondern dass bei kontinuierlichem Betrieb und folglich laufendem Streubandförderer eine
Unterbrechung der Mattenzuführung
erfolgen kann. So ist es üblich,
im Zuge des Anfahrens der Anlage kontinuierlich Streugut auf den
Streugutförderer
aufzustreuen und die sich bildende Matte so lange in die Fehlschüttung abzuwerfen,
bis die gewünschten
Matteneigenschaften erreicht sind. Erst dann wird die Fehlschüttung geschlossen
und die Matte der Presse zugeführt.
Außerdem
lässt sich
die Fehlschüttung öffnen, wenn Störungen irgendeiner
Art auftreten oder zu befürchten
sind, z. B. wenn Fremdkörper
in der Matte detektiert werden oder andere Mattenunregelmäßigkeiten bzw.
Fehlschüttungen
auftreten, z. B. Dickenschwankungen der Matte. Eine Vorrichtung
der eingangs beschriebenen Art ist beispielsweise aus der
DE 40 35 025 C2 bekannt.
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In
der Praxis wurde beobachtet, dass insbesondere bei Streugutmatten
aus MDF-Fasern das Problem auftreten kann, dass die Streugutmatte
an der Übergabenase
unkontrolliert abbricht, so dass sich unregelmäßige Abrisskanten mit starken "Ausfransungen" ergeben können. Diese
können
beim Einlauf in z. B. eine kontinuierliche Presse Probleme bereiten.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
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Im Übrigen beschreibt
die ältere,
nicht vorveröffentlichte
Patentanmeldung
DE
10 2005 052 943 A1 ein Verfahren und eine Anlage zur Herstellung
von Werkstoffplatten mit einer kontinuierlich arbeitenden Presse,
wobei eine auf ein Formband gestreute Pressgutmatte nach der Streuung
und produktions-abhängigen Vorbehandlung
in einer kontinuierlich arbeitenden Presse unter Anwendung von Druck
und Wärme
verpresst und ausgehärtet
wird, wobei vor der kontinuierlich arbeitenden Presse unbrauchbare
oder für
den Betrieb schädliche
Teile der Pressgutmatte kontinuierlich entsorgt werden. Vor der
kontinuierlich arbeitenden Presse wird ein über die Breite der Pressgutmatte
laufender Trennschnitt durchgeführt,
um vorhandene Enden einer Pressgutmatte immer mit gradlinigen Kanten
quer zur Transportrichtung an die kontinuierlich arbeitende Presse zu übergeben
(§ 3 Abs.
2 PatG).
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Zuführen von
Streugutmatten zu einer kontinuierlichen Presse im Zuge der Herstellung
von Holzwerkstoffplatten der eingangs beschriebenen Art so weiter
zu bilden, dass Probleme beim Einlauf in eine Presse durch unregelmäßige Abrisskanten
zuverlässig
vermieden werden. Außerdem soll
eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens
angegeben werden.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe lehrt die Erfindung ein Verfahren zum Zuführen von
Streugutmatten zu einer kontinuierlichen Presse im Zuge der Herstellung
von Holzwerkstoffplatten, wobei eine Streugutmatte auf einen Streugutförderer aufgebracht wird,
welcher die Streugutmatte mit einer in Förderrichtung verfahrbaren Übergabenase
in einer Übergabeposition
an einen Zwischenförderer übergibt und
in einer Abwurfposition in eine Fehlschüttungsaufnahme abwirft,
wobei
die Streugutmatte zunächst
bei in Abwurfposition zurückgefahrener Übergabenase
auf den Streubandförderer
aufgebracht und in die Fehlschüttungsaufnahme
abgeworfen wird,
wobei dann zu einem Zeitpunkt t0 ein
Trennschnitt quer zur Förderrichtung
(F) in die Streugutmatte eingebracht wird,
wobei die Übergabenase
dann ab dem Zeitpunkt t1 in Abhängigkeit
von der Fördergeschwindigkeit
des Streugutförderers
zunächst
derart beschleunigt wird, dass sich der Trennschnitt der Übergabenase
nähert und
diese zum Zeitpunkt t2 erreicht, so dass
die Streugutmatte in die Fehlschüttungsaufnahme
unter Bildung einer definierten Abrisskante abbricht,
wobei
sich die Übergabenase
anschließend
durch weitere Beschleunigung bis zu einer Maximalgeschwindigkeit
zu einem Zeitpunkt t3 von der Abrisskante
entfernt, so dass dem Trennschnitt bzw. der Abrisskante nacheilende
Mattenabschnitte auf dem Streubandförderer verbleiben. – Die Erfindung
geht folglich zunächst
einmal von der Erkenntnis aus, dass unregelmäßige bzw. ausgefranste Mattenabrisse
im Bereich der Übergabenase
im Zuge des Abwurfs in die Fehlschüttung auf einfache und zuverlässige Weise
vermieden werden können,
wenn in die Streugutmatte, z. B. mittels einer Säge, ein Trennschnitt quer zur
Förderrichtung
eingebracht wird, und zwar bereits vor dem Fehlschüttungsabwurf,
so dass dieser Trennschnitt dann – bei Erreichen der Übergabenase
bei geöffneter
Fehlschüttung – eine definierte Abrisskante
für den
Mattenabwurf bildet. Mit der Trennvorrichtung lässt sich einerseits ein definierter und
gleichmäßiger Mattenanfang
erzeugen, der ohne Reduzierung der Anlagengeschwindigkeit der Presse zugeführt werden
kann. Ebenso lässt
sich im Bereich des Mattenendes eine definierte Abrisskante erzeugen,
wenn z. B. nach einem kontinuierlichen Pressbetrieb die Fehlschüttung wieder
geöffnet
werden soll. Zur Erzeugung eines definierten und gleichmäßigen Mattenanfangs,
welcher dann beispielsweise in eine kontinuierliche Presse eingeführt werden kann,
schlägt
die Erfindung im Zuge des Schließens der Fehlschüttung folglich
folgende Vorgehensweise vor. Die Streugutmatte wird zunächst bei
in Abwurfposition zurückgefahrener Übergabenase
auf den Streubandförderer
aufgebracht, z. B. aufgestreut und in die Fehlschüttungsauf nahme
abgeworfen. Zu einem Zeitpunkt t0, zu welchem
z. B. festgestellt wird, dass die aufgestreute Matte die gewünschten
Eigenschaften zum Verpressen aufweist, wird ein Trennschnitt in
die Streugutmatte eingebracht, wobei dieser Trennschnitt einen vorgegebenen
Abstand zu der Übergabenase
aufweist. Die Übergabenase
wird dann zu einem Zeitpunkt t1 beschleunigt
und unter Berücksichtigung
der Fördergeschwindigkeit
des Streugutförderers
derart in die Übergabeposition
verfahren, dass die dem Trennschnitt vorauseilenden Mattenabschnitte
in die Fehlschüttungsaufnahme
abgeworfen werden und die dem Trennschnitt nacheilenden Mattenabschnitte
mit definierter Abrisskante im Bereich des Trennschnittes auf dem
Streugutförderer
verbleibt. Durch eine geeignete Steuerung bzw. durch Anpassung des
Geschwindigkeitsverlaufes der Übergabenase
an die Fördergeschwindigkeit
wird unter Berücksichtigung
des Zeitpunktes und des Ortes, an welchem der Trennschnitt eingebracht
wurde, gewährleistet,
dass die zunächst
unkontrolliert an der Übergabenase
abbrechende Matte ab dem Zeitpunkt, ab dem der Trennschnitt die Übergabenase erreicht,
nicht weiter abbricht, so dass die definierte Abrisskante erhalten
bleibt. Dazu lehrt die Erfindung, dass die Übergabenase ab dem Zeitpunkt
t1 in Abhängigkeit von der Fördergeschwindigkeit
des Streugutförderers
aus z. B. einer Ruheposition mit der Geschwindigkeit v = 0 zunächst derart
verfahren, z. B. beschleunigt wird, dass sich der Trennschnitt der Übergabenase
nähert
und diese zum Zeitpunkt t2 erreicht, so
dass die Matte in die Fehlschüttungseinrichtung
abbricht und dass sich die Übergabenase anschließend, z.
B. durch weitere Beschleunigung, bis zu einer Maximalgeschwindigkeit
vmax zu einem Zeitpunkt t3 von
der Abrisskante entfernt. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass sich
die Abrisskante dann, z. B. durch Verzögerung der Übergabenase, dieser wieder
nähert,
bis die Abrisskante die Übergabenase
genau zu dem Zeitpunkt t4 erreicht, an dem die Übergabenase
die Übergabeposition
erreicht hat. Damit wird eine einwandfreie Übergabe der Matte mit definierter
Abrisskante von dem Streugutförderer
an den Zwischenförderer
gewährleistet.
Insgesamt gelingt auf diese Weise ein einwandfreies Schließen der Fehlschüttungsaufnahme,
z. B. beim "Anfahren" der Anlage, mit
definiertem Mattenanfang.
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Ferner
besteht in einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung mit
selbstständiger
Bedeutung – wie
bereits erläutert – die Möglichkeit,
auch im Bereich des Mattenendes eine definierte Abrisskante zu erzeugen,
wenn beispielsweise der Pressbetrieb unterbrochen werden soll und
folglich die Fehlschüttung
geöffnet
wird. Dazu schlägt
die Erfindung ein Verfahren zum Zuführen von Streugutmatten zu
einer kontinuierlichen Presse im Zuge der Herstellung von Holzwerkstoffplatten
vor,
wobei ein Streugutmatte auf einen Streugutförderer aufgebracht
wird, welcher die Streugutmatte mit einer in Förderrichtung verfahrbaren Übergabenase
in einer Übergabeposition
an einen Zwischenförderer übergibt
und in einer Abwurfposition in eine Fehlschüttungsaufnahme abwirft,
wobei
die Streugutmatte bei in Übergabeposition
vorgefahrener Übergabenase
zunächst
an den Zwischenförderer übergeben
wird, wobei vor dem Zurückfahren
der Übergabenase
(und folglich vor dem öffnen
der Fehlschüttung)
ein Trennschnitt in die Streugutmatte eingebracht wird und wobei – sobald dieser
Trennschnitt die Übergabeposition
erreicht – die Übergabenase
unter Freigabe der Fehlschüttungsaufnahme
zurückgefahren
wird, so dass die dem Trennschnitt nachfolgenden Mattenabschnitte
in die Fehlschüttungsaufnahme
abgeworfen und der dem Trennschnitt und folglich der Abrisskante
bzw. dem Mattenende vorauseilende Mattenabschnitt auf dem Zwischenförderer verbleibt
und weiter in die Presse geführt
wird.
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Trennschnitt
meint im Rahmen der Erfindung vorzugsweise keinen die Matte vollständig durchtrennenden
Vollschnitt, sondern einen Teilschnitt mit einer Schnitttiefe, die
geringer als die Mattendicke ist, so dass im Bereich des Trennschnittes
eine Sollbruchstelle erzeugt wird. Dabei ist es zweckmäßig, wenn
die Schnitttiefe 50% bis 95% der Matte, vorzugsweise 60% bis 90%
der Matte beträgt.
Es muss jedoch berücksichtigt
werden, dass eine erfindungsgemäße Anlage
mit sehr unterschiedlichen Mattendicken von z. B. 10 mm bis 30 mm
betrieben werden kann. Stets muss zum Schutz des Streubandes gewährleistet
sein, dass die Säge
einen minimalen Abstand von dem Streuband nicht unterschreitet.
Aus diesem Grunde ist es zweckmäßig, wenn
die Sollbruchstelle eine Dicke von 2 mm bis 6 mm, vorzugsweise 3
mm bis 5 mm aufweist oder einen solchen Grenzwert nicht unterschreitet.
In abgewandelter Ausführungsform
besteht jedoch grundsätzlich
auch die Möglichkeit,
mit einem die Matte durchtrennenden Vollschnitt zu arbeiten. Dann
ist es zweckmäßig, wenn
die Matte zum Zeitpunkt des Trennschnittes im Bereich der Sägevorrichtung
um ein vorgegebenes Maß von
dem Streubandförderer
abgehoben wird, so dass die Matte dann durchtrennt werden kann,
ohne dass Beschädigungen
des Streubandes zu befürchten
sind. Dazu kann eine Anhebeleiste eingesetzt werden.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zum Zuführen einer Streugutmatte zu
einer kontinuierlichen Presse im Zuge der Herstellung von Holzwerkstoffplatten
nach einem Verfahren der beschriebenen Art. In vorrichtungsmäßiger Hinsicht lehrt
die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Art, dass im Bereich des Streugutförderers zumindest eine Trennvorrichtung
zum Einbringen eines quer zur Förderrichtung
verlaufenden Trennschnittes vorgegebener Schnitttiefe in die Streugutmatte
angeordnet ist. Eine solche Trennvorrichtung ist vorzugsweise als
Sägevorrichtung
ausgebildet, da sich insbesondere MDF-Matten mit Hilfe einer Säge einwandfrei
bearbeiten bzw. durchtrennen lassen. Die Erfindung umfasst aber
auch Trennvorrichtungen, die als Schneidvorrichtungen, Stanzvorrichtungen
oder dergleichen ausgebildet sind. Ferner schlägt die Erfindung vor, dass
die Trennvorrichtung als Diagonalsäge (bzw. Diagonalschneidvorrichtung)
mit vorgegebenem gegebenenfalls einstellbaren Vortriebswinkel (z.
B. 60°) relativ
zur Förderrichtung
und mit veränderbarer Schnittgeschwindigkeit
ist, wobei mit dieser Diagonalsäge
bei vorgegebener Fördergeschwindigkeit
ein im Wesentlichen orthogonal zur Förderrichtung angebrachter Trennschnitt
in die Matte eingebracht wird. Derartige Diagonalsägen sind
z. B. zur Bearbeitung der aus einer kontinuierlichen Presse austretenden fertig
verpressten Holzwerkstoffplatten grundsätzlich bekannt. Der Schnittwinkel
relativ zur Förderrichtung trägt der Tatsache
Rechnung, dass die Matten während
des laufenden Betriebes und folglich im Zuge des Transportes mit
einer gewissen Geschwindigkeit geschnitten werden sollen und selbstverständlich dennoch
ein orthogonal zur Förderrichtung
angeordneter Schnitt erzeugt werden muss. Aus diesem Grunde wird
bei vorgegebenem Schnittwinkel die Schnittgeschwindigkeit an die
Fördergeschwindigkeit angepasst.
Die Trennvorrichtung kann als Kreissäge ausgebildet sein. Ferner
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
vorzugsweise eine Steuervorrichtung, welche mit der Trennvorrichtung,
mit einem Förderantrieb
des Streugutförderers
und/oder mit einem Übergabeantrieb
der Übergabenase
verbunden ist. Ferner ist es zweckmäßig, wenn die Trennvorrichtung
mit einer Absaugvorrichtung, z. B. einer Absaughaube, ausgerüstet ist,
welche das im Zuge des Sägens
entstehende Spänematerial
bzw. Fasermaterial direkt über
der Matte absaugt.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen
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1 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Zuführen
von Streugutmatten zu einer kontinuierlichen Presse in einer ersten
Funktionsstellung mit zurückgefahrener Übergabenase
(Abwurfposition),
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2 den
Gegenstand nach 1 mit vorgefahrener Übergabenase
(Übergabeposition),
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3a–3j schematisch und ausschnittsweise den
Gegenstand nach den 1 und 2 in verschiedenen
Funktionsstellungen,
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4 ein
Weg/Zeit-Diagramm für
den Streubandförderer
und die Übergabenase,
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5 ausschnittsweise
eine Draufsicht auf den Gegenstand nach 1 im Bereich
der Diagonalsäge.
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In
den Figuren ist eine Vorrichtung zum Zuführen einer Streugutmatte 1 zu
einer kontinuierlichen Presse im Zuge der Herstellung von Holzwerkstoffplatten,
z. B. MDF-Platten dargestellt. Diese Vorrichtung weist in ihrem
grundsätzlichen
Aufbau einen Streugutförderer 2 auf,
welcher im Ausführungsbeispiel
als Bandförderer
mit endlos umlaufendem Förderband 3 ausgebildet
ist. Auf diesen Streubandförderer 2 wird
eine Streugutmatte 1 aufgebracht, z. B. kontinuierlich
aufgestreut. Der Begriff Streugutmatte meint folglich im Rahmen
der Erfindung insbesondere einen "endlosen" Mattenstrang, welcher in einer kontinuierlichen
Presse 4 zu einem Plattenstrang verpresst wird, wobei ein
solcher verpresster Plattenstrang dann üblicherweise hinter der kontinuierlichen Presse
in Einzelplatten aufgeteilt wird. Ferner weist die Vorrichtung einen
Zwischenförderer 5 auf,
welcher zwischen dem Streubandförderer 2 und
der lediglich angedeuteten kontinuierlichen Presse 4 angeordnet
ist. Auch der Zwischenförderer 5 kann
als Bandförderer,
z. B. Zwischenband, ausgebildet sein. Üblicherweise ragt dieses Zwischenband 5 in
das Einlaufmaul der kontinuierlichen Presse 4, so dass
es die Streugutmatte 1 in die Presse einführt. Der
Streugutförderer 2 weist
zum Zwecke eines Fehlschüt tungsabwurfes
eine entlang der Förderrichtung
F verfahrbare Übergabenase 6 auf,
welche in einer Übergabeposition
an den Zwischenförderer 5 angeschlossen
ist. Diese Übergabeposition
ist in 2 dargestellt. Aus dieser Übergabeposition ist die Übergabenase 6 in
eine eine Fehlschüttungsaufnahme 7 freigebende
Abwurfposition verfahrbar (vgl. 1). Ferner
ist die Übergabenase 6 dann
umgekehrt aus der Abwurfposition (1) in die Übergabeposition (2)
verfahrbar. Die Fehlschüttungsaufnahme 7 ist
in an sich bekannter Weise als Fehlschüttungstrichter ausgebildet,
welche unterhalb des Streugutförderers 2 und
insbesondere unterhalb der verfahrbaren Übergabenase 6 angeordnet
ist, so dass durch Zurückfahren
der Übergabenase
zwischen Streugutförderer
und Zwischenband eine Fehlschüttungsöffnung mit
einer Öffnungslänge L von
z. B. 4000 mm angeordnet ist, unterhalb derer der Fehlschüttungstrichter
angeordnet ist. Die Öffnungslänge L entspricht
dem Hub der verfahrbaren Übergabenase. Der
Fehlschüttungstrichter
kann mit einer Zerkleinerungseinrichtung für die herabfallenden Mattenabschnitte,
z. B. mit Zerhackerwalzen 8 ausgerüstet sein. Erfindungsgemäß ist nun
im Bereich des Streugutförderers 2 bzw.
oberhalb des Streugutförderers eine
Trennvorrichtung 9 zum Einbringen eines quer zur Förderrichtung
verlaufenden Trennschnittes 10 vorgegebener Schnitttiefe
T in die Streugutmatte 1 angeordnet. Diese Trennvorrichtung 9 ist
im Ausführungsbeispiel
als Sägevorrichtung,
nämlich
als quer zur Förderrichtung
F verfahrbare Diagonalsäge 9 ausgebildet.
Diese Diagonalsäge
ist unmittelbar vor dem Fehlschüttungsabwurf
angeordnet. Die Diagonalsäge 9 weist
einen auf Ständern 11 befestigten und
den Streubandförderer 2 schräg überspannenden
Profilträger 12 auf,
an welchem sich ein horizontal laufender, mit profilierten Führungsschienen
geführter
Fahrwagen 13 befindet, an welchem der Sägemotor bzw. die Säge selbst
angeordnet ist. Diese Diagonalsäge 9 weist
im Ausführungsbeispiel
einen Vortriebswinkel α von
60° relativ
zu der Förderrichtung
F des Streugutförderers 2 auf,
d. h. der Profilträger
ist in diesem Winkel zur Förderrichtung
angeordnet. Die Schnittgeschwindigkeit ist veränderbar. Sie wird im Rahmen
der Erfindung unter Berücksichtigung
des vorgegebenen Schnittwinkels α so
an die Fördergeschwindigkeit
vB des Streugutförderers angepasst, dass ein
orthogonal zu der Förderrichtung
F angeordneter Trennschnitt 10 in die Matte 1 eingebracht
wird. Der Trennschnitt 10 ist im Ausführungsbeispiel als lediglich
Teilschnitt mit vorgegebener Schnitttiefe T ausgebildet, wobei die
Schnitttiefe T geringer ist als die Mattendicke d, so dass eine
Sollbruchstelle mit der Dicke D erzeugt wird.
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Die
Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bzw. das erfindungsgemäße Verfahren sollen
anhand der 3a bis 3j erläutert werden.
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3a zeigt die erfindungsgemäße Anlage in
einer Ausgangsstellung, in der – wie
in 1 – die Übergabenase 6 in
der Abwurfposition angeordnet ist. In dieser Position wird eine
Streugutmatte 1 auf den Streubandförderer 2 aufgebracht,
z. B. aufgestreut, die jedoch zunächst über die Übergabenase 6 in die
Fehlschüttungsaufnahme 7 abgeworfen
wird. Es ist erkennbar, dass in diesem Zusammenhang üblicherweise
ein unkontrollierter Mattenabriss erfolgt, der jedoch im Zuge des
Abwerfens der Matte in den Trichter 7 nicht stört. Soll
nun die Fehlschüttung
geschlossen werden, um die Streugutmatte 1 in die kontinuierliche
Presse 4 einzuführen,
wird die Diagonalsäge 9 gestartet,
so dass der Sägeschnitt 10 beginnt
(3a). 3b zeigt
die Säge
in ihrer Endlage, so dass nun zum Zeitpunkt t0 an
einem Ort x0 ein Sägeschnitt 10 in die
Matte 1 eingebracht ist. Eine vergleichende Betrachtung
der 3b und 3c macht deutlich,
dass sich der Sägeschnitt 10 mit
der Fördergeschwindigkeit
(z. B. vB = 2000 mm/s) aus der Position
x0 in Richtung der Übergabenase 6 bewegt.
Zu einem von der Steuereinrichtung berechneten Zeitpunkt t1, zu welchem sich der Trennschnitt 10 an
dem Ort x1 befindet, wird die Übergabenase 6 gestartet und
folglich aus der Abwurfposition in die Übergabeposition beschleunigt.
Da die Geschwindigkeit im Zuge des Beschleunigens zunächst geringer
als die Geschwindigkeit vB des Streubandes 2 und
folglich geringer als die Geschwindigkeit des Trennschnittes 10 ist,
nähert
sich der Trennschnitt 10 weiter der sich ebenfalls bewegenden Übergabenase 6.
Dieses zeigt eine vergleichende Betrachtung der 3d und 3e. Es ist im Übrigen erkennbar, dass nach
wie vor die Matte 1 mit unkontrolliertem Abriss in die
Fehlschüttung 7 abgeworfen
wird. Zu dem in 3f dargestellten Zeitpunkt
t2 hat der Trennschnitt 10 die Übergabenase 6 "eingeholt", so dass die Matte
nun im Bereich des Trennschnittes 10 unter Bildung einer definierten
Abrisskante 14 abbricht. Um nun zu gewährleisten, dass die auf dem
Streugutförderer 2 verbleibende
Matte 1 die Übergabenase
nicht weiter überholt
und folglich kein erneuter unkontrollierter Abriss entsteht, wird
die Übergabenase 6 nach
dem Zeitpunkt t2 weiter beschleunigt, und
zwar bis zu einer Maximalgeschwindigkeit vmax von
beispielsweise 3300 mm/s. Dadurch wird erreicht, dass die Übergabenase 6 nun
die Matte 1 bzw. deren Abrisskante 14 überholt
(vgl. 3g und 3h).
Eine vergleichende Betrachtung der 3h und 3i macht deutlich, dass die Übergabenase 6 nach
Erreichen der Maximalgeschwindigkeit wieder verzögert bzw. abgebremst wird,
so dass der Mattenanfang bzw. die Abrisskante 14 sich der Übergabenase 6 wiederum
nähert.
Die Steuerung der Anlage erfolgt dabei derart, dass der Mattenanfang
die Übergabenase 6 in
etwa zu dem Zeitpunkt t4 wieder eingeholt
hat, zu dem die Übergabenase 6 die Übergabeposition
und folglich den Zwischenförderer 5 erreicht
hat (vgl. 3j). Der Mattenanfang lässt sich
nun einwandfrei in die Presse einführen.
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Zur
weiteren Verdeutlichung wird auf 4 verwiesen,
welche den Verfahrensablauf gemäß 3a bis 3j anhand
eines Weg/Zeit-Diagramms verdeutlicht. Dargestellt sind einerseits
die Position des Trennschnittes 10 bzw. der Abrisskante 14 in
Abhängigkeit
von der Zeit (Kurve A) und andererseits die Position der Übergabenase 6 in
Abhängigkeit
von der Zeit (Kurve B). Die zu den 3a bis 3j erläuterten
Zeitpunkte t1 bis t4 und
Orte x1 bis x4 sind
ebenfalls eingezeichnet. 4 macht damit ebenfalls deutlich, dass
der Trennschnitt 10 sich zunächst der Übergabenase 6 nähert, bis
sich Trennschnitt 10 und Übergabenase 6 in derselben
Position x2 befinden. Dort berühren sich
die Kurven A und B. Anschließend
vergrößert sich
der Abstand zwischen Übergabenase 6 und
Trennschnitt bzw. der Abrisskante 14 wieder, um sich dann
wieder anzunähern,
bis zum Zeitpunkt t4 Übergabenase und Abrisskante 14 erneut
in derselben Position angeordnet sind, wenn nämlich die Übergabenase 6 geschlossen
ist. Insofern macht 4 deutlich, dass die Übergabenase 6 unter
Berücksichtigung
der (konstanten) Fördergeschwindigkeit
vB mit einem angepassten Geschwindigkeitsprofil vN(t) verfahren wird.
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Im Übrigen besteht
im Rahmen der Erfindung auch die Möglichkeit, dass z. B. zur Unterbrechung
des Pressbetriebes und folglich beim Öffnen der Fehlschüttung ebenfalls
ein definierter Trennschnitt in die Matte eingebracht wird, wobei
die Übergabenase
erst dann aus der Übergabeposition
zurückgefahren
wird, wenn der Trennschnitt die Übergabenase
erreicht hat. Diese Vorgehensweise ist in den Figuren nicht dargestellt.