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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere für ein Kraftfahrzeug,
wobei der Fahrzeugsitz eine formsteife Struktur und einen Bezugsstoff
zur Verkleidung des Fahrzeugsitzes umfasst, und wobei der Bezugsstoff
mit einem Einsteckprofil verbunden ist, das in einem Polsterkanal
verankert ist.
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Die
DE 20 2005 008 952
U1 offenbart eine Haltevorrichtung für Bezugsstoffe auf Polstermaterialien
im Bereich eines Autositzes, mit einem im Polstermaterial gehaltenen
Kanalteil mit einer Aufnahmekontur, in die in Einbaulage des Bezugsstoffes
ein diesen erfassender, zumindest bereichsweise aus einem elastischen
Kunststoffmaterial bestehender Formkörper einführbar ist, der in einstückiger Ausführung ein
in der Aufnahmekontur festlegbares Halteteil und ein den auf dem
Polstermaterial gespannten Bezugsstoff zumindest bereichsweise hintergreifendes Auslegeteil
aufweist. Dabei ist der Formkörper
aus einem durch Quertrennung von einem einstückig geformten Kunststoffstrang
abgeteilten Halbzeug gebildet.
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Die
DE 101 43 546 C1 offenbart
eine Polsterung der Fondrückenlehne
eines Kraftfahrzeuges mit einem Schaumkern und einem Lederbezug,
deren hintere Oberkante unmittelbar an eine Hutablage angrenzt,
wobei auf der hinteren Oberkante des Schaumkerns unterhalb des Lederbezuges
ein im Wesentlichen über
die Breite der Lehne durchgehendes Kunststoffprofil aufliegt, welches
die Kontur der Lehnenoberkante vorgibt.
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Die
DE 694 02 439 T2 und
die
EP 606 179 B1 offenbaren
einen Sitz mit einer Vorrichtung zur Befestigung des Randes des
ein Sitzkissen bedeckenden Bezuges an dem Außenflügel einer Vertiefung oder Rinne,
die eine Platte einfasst, welche Bestandteil des Gestells des Sitzes
ist, wobei die Vertiefung oder Rinne vom Kissen aus gesehen nach
außen
offen ist und gestanzte Zähne
zum Zwecke der Verriegelung mit einer Außennase umfasst.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Fahrzeugsitz anzugeben.
Dabei ist es insbesondere wünschenswert,
die Polsterung für
einen Fahrzeugsitz zu verbessern. Es ist zudem wünschenswert, die Herstellungskosten
für einen
Fahrzeugsitz zu senken.
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Vorgenannte
Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsitz, insbesondere für ein Kraftfahrzeug,
gelöst, wobei
der Fahrzeugsitz eine formsteife Struktur, vorteilhafterweise eine
Polsterung der formsteifen Struktur, und einen Bezug zur Verkleidung
des Fahrzeugsitzes umfasst, wobei der Bezug mit einem Einsteckprofil
verbunden ist, das in einem Polsterkanal verankert ist, und wobei
ein aus dem Polsterkanal herausragender Teil des Einsteckprofils,
insbesondere zur Erzeugung einer elastischen Haptik, eine Nut und/oder
eine offene und/oder geschlossene Aushöhlung aufweist. Unter einer
elastischen Haptik ist im Sinne der Erfindung insbesondere zu verstehen, dass
sich der aus dem Polsterkanal herausragende Teil des Einsteckprofils
nachgiebig anfühlt.
Die formsteife Struktur kann z.B. ein Lehnenrahmen sein. Die formsteife
Struktur und/oder der Polsterkanal sind vorteilhafterweise im Wesentlichen
aus Metall ausgeführt.
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Ein
Bezug kann z.B. aus Leder, Kunstleder, einem Textil oder einem anderen üblichen
Material bestehen bzw. Leder, Kunstleder, ein Textil oder ein anderes übliches
Material umfassen.
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Ein
Polsterkanal kann auch als Bezugskanal bezeichnet werden. Die in
der
DE 694 02 439
T2 bzw. der
EP
606 179 B1 offenbarte Rinne ist ein Ausführungsbeispiel
für einen
Polster- bzw. Bezugskanal.
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Der
aus dem Polsterkanal herausragende Teil des Einsteckprofils, in
dem die Nut und/oder die offene und/oder geschlossene Aushöhlung angeordnet
ist, ist in vorteilhafter Ausgestaltung aus dem gleichen oder einem ähnlichen
Material ausgeführt
wie ein in dem Polsterkanal angeordneter Teil des Einsteckprofils.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung bedeckt der
Bezug den aus dem Polsterkanal herausragenden Teil des Einsteckprofils.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung deckt der
aus dem Polsterkanal herausragende Teil des Einsteckprofils eine,
insbesondere längsseitige, Öffnung des
Polsterkanals, zumindest im Wesentlichen, vollständig ab.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung umfasst das
Einsteckprofil extrudierten Kunststoff oder besteht im Wesentlichen
aus extrudiertem Kunststoff. In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung
der Erfindung umfasst das Einsteckprofil Extrusionsschaum oder besteht
im Wesentlichen aus Extrusionsschaum. In weiterhin vorteilhafter
Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Einsteckprofil zwei, insbesondere ähnliche,
Extrusionsschäume bzw.
extrudierte Kunststoffe oder besteht im Wesentlichen aus zwei, insbesondere ähnlichen,
Extrusionsschäumen
bzw. extrudierten Kunststoffen. Dabei ist das Einsteckprofil in
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung mittels eines
Coextrusionsverfahrens ausgeformt.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung umfasst ein
in dem Polsterkanal angeordneter Teil des Einsteckprofils einen
ersten Extrusionsschaum oder extrudierten Kunststoff oder besteht im
Wesentlichen aus dem ersten Extrusionsschaum oder extrudiertem Kunststoff.
Dabei umfasst ein außerhalb
des Polsterkanals angeordneter Teil des Einsteckprofils einen zweiten
Extrusionsschaum oder extrudierten Kunststoff oder besteht im Wesentlichen aus
dem zweiten Extrusionsschaum oder extrudiertem Kunststoff, wobei
vorteilhafterweise die Nut und/oder die offene und/oder geschlossene
Aushöhlung
in den zweiten Extrusionsschaum oder extrudierten Kunststoff geformt
ist.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die Nut
und/oder die offene und/oder geschlossene Aushöhlung über der, insbesondere längsseitigen, Öffnung des
Polsterkanals angeordnet. In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung
der Erfindung ist eine elastische Struktur aus Nuten und/oder offenen
und/oder geschlossenen Aushöhlungen über der,
insbesondere längsseitigen, Öffnung des
Polsterkanals angeordnet, wobei die elastische Struktur die, insbesondere
längsseitige, Öffnung des
Polsterkanals in weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung,
zumindest im Wesentlichen, vollständig abdeckt.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Polsterkanal
fest mit der formsteifen Struktur verbunden und/oder als Teil der
formsteifen Struktur ausgestaltet.
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Vorgenannte
Aufgabe wird zudem durch ein Verfahren zum Herstellen eines – insbesondere
eines oder mehrere der vorgenannten Merkmale umfassenden – Fahrzeugsitzes
gelöst,
wobei der Fahrzeugsitz eine formsteife Struktur, vorteilhafterweise eine
Polsterung der formsteifen Struktur, und einen Bezug zur Verkleidung
des Fahrzeugsitzes umfasst, und wobei ein Einsteckprofil mit einer
Nut und/oder einer offenen und/oder geschlossenen Aushöhlung, insbesondere
zur Erzeugung einer elastischen Haptik, extrudiert, insbesondere
coextrudiert, wird.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird der Bezug
mit dem Einsteckprofil verbunden, insbesondere vernäht.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird das Einsteckprofil
derart in einem Polsterkanal verankert, dass die Nut und/oder die
offene und/oder geschlossene Aushöhlung aus dem Polsterkanal
herausragt.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird ein in
dem Polsterkanal angeordneter bzw. anzuordnender Teil des Einsteckprofils
mit einem ersten Extrusionsschaum oder Kunststoff und ein außerhalb
des Polsterkanals angeordneter bzw. anzuordnender Teil des Einsteckprofils
mit einem zweiten Extrusionsschaum oder Kunststoff coextrudiert.
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Kraftfahrzeug
im Sinne der Erfindung ist insbesondere ein individuell im Straßenverkehr
benutzbares Landfahrzeug. Kraftfahrzeuge im Sinne der Erfindung
sind insbesondere nicht auf Landfahrzeuge mit Verbrennungsmotor
beschränkt.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen.
Dabei zeigen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
eines Fahrzeugsitzes
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2 einen
ausschnittsweisen Querschnitt durch den Fahrzeugsitz gemäß 1,
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3 ein
Ausführungsbeispiel
einer elastischen Abschlussstruktur,
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4 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer elastischen Abschlussstruktur,
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5 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer elastischen Abschlussstruktur,
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6 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer elastischen Abschlussstruktur,
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7 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer elastischen Abschlussstruktur,
-
8 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer elastischen Abschlussstruktur,
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9 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer elastischen Abschlussstruktur,
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10 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer elastischen Abschlussstruktur,
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11 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer elastischen Abschlussstruktur,
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12 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer elastischen Abschlussstruktur,
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13 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer elastischen Abschlussstruktur,
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14 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer elastischen Abschlussstruktur,
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15 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer elastischen Abschlussstruktur,
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16 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer elastischen Abschlussstruktur,
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17 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer elastischen Abschlussstruktur und
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18 ein
Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugsitzes
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines Fahrzeugsitzes 1, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, und 2 zeigt
einen Ausschnitt aus einem Querschnitt durch den Fahrzeugsitz 1.
Der Fahrzeugsitz 1 umfasst eine mit Bezugszeichen 2 bezeichnete
Rückenlehne.
Die Rückenlehne 2 umfasst eine
Metallstruktur 10, in die an einem Rand 3 ein Polsterkanal 11 geformt
ist. Die Metallstruktur 10 ist ein Ausführungsbeispiel für eine formsteife
Struktur im Sinne der Ansprüche.
Die Metallstruktur 10 ist rückseitig mit einem Lehnenrücken 12,
z.B. aus Teppich, bespannt. Sitzflächenseitig ist die Metallstruktur 10 mittels
einer Polsterung 15, die z.B. aus einem Polsterschaum bestehen
kann, aufgepolstert. Die Polsterung 15 ist mit einem Bezug 14 bespannt,
der an mit Bezugszeichen 25 und 26 bezeichneten
Nähten
mit einem Einsteckprofil 20 vernäht und mittels des Einsteckprofils 20 in
dem Polsterkanal 11 arretiert ist.
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Das
Einsteckprofil 20 umfasst einen in dem Polsterkanal 11 angeordneten
Teil 21 und einen aus dem Polsterkanal 11 herausragenden
Teil 22 mit einer elastischen Abschlussstruktur 23,
die eine Nut und/oder eine offene und/oder geschlossene Aushöhlung aufweist.
Dabei deckt der aus dem Polsterkanal 11 herausragende Teil 22 des
Einsteckprofils 20 mit der elastischen Abschlussstruktur 23 eine längsseitige Öffnung des
Polsterkanals 11 im wesentlichen vollständig ab. Der aus dem Polsterkanal 11 herausragende
Teil 22 des Einsteckprofils 20 mit der elastischen
Abschlussstruktur 23 wird wiederum vom dem Bezug 14 bedeckt.
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Der
in dem Polsterkanal angeordnete Teil 21 des Einsteckprofils 20 umfasst
einen ersten Extrusionsschaum oder extrudiertem Kunststoff oder
besteht im Wesentlichen aus dem ersten Extrusionsschaum oder extrudiertem
Kunststoff. Die elastische Abschlussstruktur 23 umfasst
einen zweiten Extrusionsschaum oder extrudierten Kunststoff oder
besteht im Wesentlichen aus dem zweiten Extrusionsschaum oder extrudierten
Kunststoff.
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3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16 und 17 zeigen
beispielhafte Ausgestaltungen für
die elastische Abschlussstruktur 23. Dabei bezeichnen Bezugszeichen
N3, N6, N7, N12, N13, N14 und N17 Nuten, Bezugszeichen G4, G8, G9,
G10, G11, G12, G13, G14 und G15 geschlossene Aushöhlungen
und Bezugszeichen O5, O16 und O17 offene Aushöhlungen. Dabei sind die geschlossenen
Aushöhlungen
G4, G8, G13 und G15 durch die Verbindung mit dem übrigen Teil
des Einsteckprofils 20 geschlossen.
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18 zeigt
ein Verfahren zur Herstellung des Fahrzeugsitzes 1. Dabei
wird in einem Schritt 41 die Metallstruktur 10 hergestellt.
In einem Schritt 42 wird der in dem Polsterkanal 11 angeordnete
bzw. anzuordnende Teil 21 des Einsteckprofils 20 bzw.
das Einsteckprofil 20 mit Ausnahme der elastischen Abschlussstruktur 23 mit
einem ersten Extrusionsschaum oder Kunststoff und die elastische
Abschlussstruktur 23 mit einem zweiten Extrusionsschaum
oder Kunststoff coextrudiert. Alternativ wird der in dem Polsterkanal 11 angeordnete
bzw. anzuordnende Teil 21 des Einsteckprofils 20 bzw.
das Einsteckprofil 20 mit Ausnahme der elastischen Abschlussstruktur 23 mit
einem ersten Extrusionsschaum oder Kunststoff extrudiert und die
elastische Abschlussstruktur 23 mit einem zweiten Extrusionsschaum
oder Kunststoff extrudiert, wobei die elastische Abschlussstruktur 23 anschließend auf
den Rest des Einsteckprofils 20 aufgeklebt wird. Im Anschluss
an Schritt 42 folgt ein Schritt 43, in dem der Bezug 14 mit
dem Einsteckprofil 20 vernäht wird. Anschließend wird
die Metallstruktur 10 in einem Schritt 44 aufgepolstert
und das Einsteckprofil 20 in dem Polsterkanal 11 arretiert
bzw. verankert.
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Rückenlehne
- 3
- Rand
- 10
- Metallstruktur
- 11
- Polsterkanal
- 12
- Lehnenrücken
- 14
- Bezug
- 15
- Polsterung
- 20
- Einsteckprofil
- 21
- in
einem Polsterkanal angeordneter Teil eines Einsteckprofils
- 22
- aus
einem Polsterkanal herausragender Teil eines Einsteckprofils
- 23
- elastische
Abschlussstruktur
- 25,
26
- Naht
- 41,
42, 43, 44
- Schritt
- N3,
N6, N7, N12, N13, N14, N17
- Nut
- G4,
G8, G9, G10, G11, G12, G13, G14, G15
- geschlossene
Aushöhlung
- O5,
O16, O17
- offene
Aushöhlung