DE102006045516B3

DE102006045516B3 - Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz

Info

Publication number: DE102006045516B3
Application number: DE102006045516A
Authority: DE
Inventors: Sascha Kircher; Michael Ritzel; Frank Beermann
Original assignee: Keiper Recaro GmbH and Co; Recaro GmbH and Co KG
Current assignee: Adient Luxembourg Holding SARL
Priority date: 2006-09-27
Filing date: 2006-09-27
Publication date: 2008-02-21
Anticipated expiration: 2026-09-28

Abstract

Bei einem Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit einer Schale (6) als tragender Struktur wenigstens der Lehne und einer Kopfstütze (12), ist die Kopfstütze 12 auf einem Schlitten (10) angeordnet, welcher relativ zu einem Träger (8) an der Schale (6) in Längsrichtung der Lehne (4) beweglich ist, wobei der Schlitten (10) einen Bildschirm (14) aufweist, welcher in wenigstens einer Position der Kopfstütze (12) durch die Schale (6) abgedeckt ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz, mit einer Schale als tragender Struktur wenigstens der Lehne und einer Kopfstütze.
Bei bekannten Fahrzeugsitzen dieser Art ist die Kopfstütze in die Schale integriert. Eine Schale als tragende Struktur bietet etwas weniger Komfort als ein Rahmen als tragende Struktur, da bei einer Schale nur eingeschränkte Befestigungsmöglichkeiten bestehen, beispielsweise eine Kopfstütze nicht einfach an der Lehnenoberkante eingesteckt werden kann.
Ferner sind Fahrzeugsitze bekannt, bei denen Bildschirme in die Lehne integriert und ständig freiliegend sind. Die DE 295 18 369 U1 offenbart einen Fahrzeugsitz mit einer separaten Kopfstütze, welche für eine gewöhnliche Lehne mit einem Rahmen als tragender Struktur vorgesehen ist. Auf der Rückseite der Kopfstütze ist ein Bildschirm in einem von der Kopfstütze abnehmbaren Formkörper integriert. Auch dieser Bildschirm ist ständig freiliegend. In der DE 20 2004 000 292 U1 ist ein Fahrzeugsitz mit einer Lehne, welche einen Rahmen als tragende Struktur und eine schalen artige Verkleidung auf der Rückseite aufweist, einer separaten Kopfstütze und einem separaten Bildschirm beschrieben, welcher in einen Schlitz der Lehne versenkbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Anordnung der Kopfstütze auf einem Schlitten, welcher relativ zu einem Träger an der Schale in Längrichtung der Lehne beweglich ist, erlaubt eine Höheneinstellung der Kopfstütze, was die Sicherheit und den Komfort für den Insassen erhöht.
Außerdem kann die Kopfstütze eingezogen werden, wenn die Lehne freigeschwenkt werden soll, was insbesondere bei flachen Kraftfahrzeugen ein Anschlagen am Fahrzeughimmel verhindert. Indem der Schlitten einen Bildschirm aufweist, kann für die Insassen einer hinteren Sitzreihe ein multimedialer Komfort geboten werden, der vorhandenen Bauraum ausnutzt. Dadurch, dass der Bildschirm in wenigstens einer Position der Kopfstütze durch die Schale abgedeckt ist, wird der Bildschirm in dieser Position vor Beschädigungen und Verschmutzungen geschützt.
Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
1 einen Schnitt durch einen Teil des Ausführungsbeispiels entlang der Linie I-I in 2,
2 eine teilweise geschnittene Teilansicht des Ausführungsbeispiels, und
3 eine schematisierte Seitenansicht des Ausführungsbeispiels.
Ein Fahrzeugsitz 1 ist als Vordersitz für ein Kraftfahrzeug vorgesehen. Die gewöhnliche Anordnung des Fahrzeugsitzes 1 im Kraftfahrzeug definieren die nachfolgend verwendeten Richtungsangaben. Der Fahrzeugsitz 1 umfasst ein Sitzteil 3 und eine Lehne 4, welche vorliegend mittels Beschlägen beidseitig am Sitzteil 3 angebracht und relativ zu diesem schwenkbar ist. Die Lehne 4 weist als tragende Struktur eine Schale 6 auf. Die vom Insassen abgewandte (Rück-)Seite der Schale 6 ist sichtbar, d.h. unverblendet, während auf der dem Insassen zugewandten (Vorder-)Seite der Schale 6 ein Polster angeordnet ist, welches von einem am Rand der Schale 6 befestigten Bezug überzogen ist. Theoretisch könnten in einer abgewandelten Ausführung das Sitzteil 3 und die Lehne 4 einteilig miteinander ausgebildet sein, wobei die Schale 6 auch als tragende Struktur des Sitzteils 3 dienen würde.
Auf der dem Insassen zugewandten Seite der Schale 6 ist unterhalb deren Schalenoberkante 6a ein Träger 8 angebracht. Mittels zweier einander zugewandter Nuten führt der Träger 8 einen in Längsrichtung der Lehne 4 beweglichen Schlitten 10 seitlich. Am oberen Ende des Schlittens 10 ist eine Kopfstütze 12 angebracht. Die Kopfstütze 12 weist ein Profil in der Art eines Spazierstocks auf, wobei die längere Seite dem Insassen zugewandt ist, während die kürzere Seite mit dem hinteren Kopfstützenendabschnitt 12a oberhalb der Schalenoberkante 6a angeordnet ist.
Die Kopfstütze 12 ist gesondert gepolstert und bezogen. Auf der vom Insassen abgewandten Seite weist der Schlitten 10 knapp unterhalb des hinteren Kopfstützenendabschnitt 12a einen Bildschirm 14 auf, vorzugsweise ein TFT-Bildschirm. Der Bildschirm 14 ist in geeigneter Weise an ein Multimediasystem angeschlossen. Der Schlitten 10 weist wenigstens im Bereich des Bildschirms 14 eine die Breite des Bildschirms 14 übersteigende Breite auf, um diesen seitlich und auf der dem Insassen zu gewandten Seite zu schützen.
Der Schlitten 10 ist mittels zweier Federn 16, vorliegend zweier Druckfedern, gegenüber dem Träger 8 vorgespannt, vorliegend in Längsrichtung der Lehne 4 nach unten. Ein Anschlag am Träger 8 begrenzt den Weg des Schlittens 10 nach unten. Ein Bowdenzug 18 ist von einem Motor an der Seite der Lehne 4 nach oben zum Träger 8 geführt, über eine Umlenkung in Längsrichtung der Lehne 4 nach unten umgelenkt, mit seiner Seele am Schlitten 10 befestigt und mit seiner Hülle am Träger 8 abgestützt. Am anderen Ende ist der Bowdenzug 18 mit seiner Seele auf eine vom Motor antreibbare Rolle aufwickelbar und mit seiner Hülle am Motorgehäuse abgestützt. Anstelle des Motors könnte auch eine manuelle Betätigungsvorrichtung vorgesehen sein.
Die Kopfstütze 12 ist durch das Zusammenspiel der Federn 16 und des Bowdenzuges 18 in der Höhe einstellbar, d.h. zwischen verschiedenen Positionen in Längsrichtung der Lehne 4 beweglich. Beim normalen Sitzgebrauch ist die Kopfstütze 12 in eine obere Position ausgefahren, d.h. der Bowdenzug 18 entgegen der Kraft der Federn 16 gezogen. Durch kleine Stellbewegungen des Motors wird dann die Höheneinstellung der Kopfstütze 12 vorgenommen. Der Bildschirm 14 ist von dem Insassen der nächsten Sitzreihe aus sichtbar.
Wenn die Lehne 4 freischwenkt, d.h. nach vorne geschwenkt, werden soll, um den Zugang zur hinteren Sitzreihe zu erleichtern, wird die Kopfstütze 12 vollständig in ihre unterste Position eingefahren. Der Motor lockert den Bowdenzug 18, wodurch die Federn 16 den Schlitten 10 in seine unterste Position bringen. Die Kopfstütze 12 sitzt dann mit dem hinteren Kopfstützenendabschnitt 12a auf der Schalenoberkante 6a auf. Beim Schwenken der Lehne 4 wird dann verhindert, dass die Kopfstütze 12 am Fahrzeughimmel anschlägt. Auch wenn der Fahrzeugsitz 1 aus dem Kraftfahrzeug entnommen werden soll, wird die Kopfstütze 12 auf die gleiche Weise vollständig eingefahren. Ebenso ist es möglich, die Kopfstütze 12 vollständig einzufahren, wenn der Fahrzeugsitz 1 nicht zum Personentransport genutzt wird. In allen drei Fällen gelangt der Bildschirm 14 unterhalb der Schalenoberkante 6a, d.h. der Bildschirm 14 wird durch die Schale 6 abgedeckt und vor Beschädigungen geschützt.

1: Fahrzeugsitz
3: Sitzteil
4: Lehne
6: Schale
6a: Schalenoberkante
8: Träger
10: Schlitten
12: Kopfstütze
12a: hinterer Kopfstützenendabschnitt
14: Bildschirm
16: Feder
18: Bowdenzug

Claims

Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit a) einer Schale (6) als tragender Struktur wenigstens der Lehne (4), b) einem Träger (8) an der Schale (6), welcher auf der dem Insassen zugewandten Seite der Schale (6) angeordnet ist, insbesondere angebracht ist, c) einem Schlitten (10), welcher relativ zum Träger (8) in Längsrichtung der Lehne (4) beweglich ist, wobei der Träger (8) den Schlitten (10) führt, insbesondere seitlich führt, d) einer Kopfstütze (12), welche auf dem Schlitten (10) angeordnet ist, und e) einem Bildschirm (14), welchen der Schlitten (10) aufweist und welcher in wenigstens einer Position der Kopfstütze (12) durch die Schale (6) abgedeckt ist, wobei der Bildschirm (14), wenn er durch die Schale (6) abgedeckt ist, in Längsrichtung der Lehne (4) unterhalb der Schalenoberkante (6a) der Schale (6) angeordnet ist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfstütze (12) einen hinteren Kopfstützenendabschnitt (12a) aufweist, welcher in Längsrichtung der Lehne (4) oberhalb der Schalenoberkante (6a) angeordnet ist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der hintere Kopfstützenendabschnitt (12a) in der in Längsrichtung der Lehne (4) untersten Position der Kopfstütze (12) auf der Schalenoberkante (6a) aufsitzt.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Bildschirm (14) in Längsrichtung der Lehne (4) unterhalb des Kopfstützenendabschnitts (12a) angeordnet ist.
Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (8) unterhalb der Schalenoberkante (6a) der Schale (6) angeordnet ist, insbesondere angebracht ist.
Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (10) wenigstens im Bereich des Bildschirms (14) eine die Breite des Bildschirms (14) übersteigende Breite aufweist.
Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfstütze (12) zum Freischwenken der Lehne (4) in die in Längsrichtung der Lehne (4) unterste Position eingefahren ist.
Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfstütze (12) zur Entnahme des Fahrzeugsitzes (1) in die in Längsrichtung der Lehne (4) unterste Position eingefahren ist.
Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfstütze (12) bei ungenutztem Fahrzeugsitz (1) in die in Längsrichtung der Lehne (4) unterste Position eingefahren ist.
Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfstütze (12) für den normalen Sitzgebrauch in eine obere Position ausgefahren ist.
Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Insassen zugewandte Seite der Schale (6) gepolstert und bezogen ist.
Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfstütze (12) gesondert gepolstert und bezogen ist.
Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (10) gegenüber dem Träger (8) vorgespannt ist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (10) in Längsrichtung der Lehne (4) nach unten vorgespannt ist.
Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (10) mittels eines Bowdenzugs (18) manuell oder motorisch relativ zum Träger (8) bewegbar ist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Seele des Bowdenzugs (18) am Schlitten (10) und die Hülle des Bowdenzugs (18) am Träger angebracht und/oder abgestützt ist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Bowdenzug (18) am Träger (8) umgelenkt ist.