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Stand der Technik
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Bei
Funkempfängern
nach dem Stand der Technik werden verschiedene Konzepte eingesetzt, um
das gewünschte
Funksignal aus dem Empfangsspektrum zu extrahieren. Insbesondere
bei Empfängern
mit digitaler Signalverarbeitung sind verschiedene nachfolgende
Konzepte weit verbreitet.
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Der Überlagerungsempfänger mit
hoher Zwischenfrequenz (ZF) (z.B.
JP
2006 174326 ). Dieses Konzept hat den Vorteil, dass es sich
robust gegen störenden
Empfang der Spiegelfrequenz zeigt und diesbezüglich viele Filtertypen, -frequenzen
und -bandbreiten verfügbar
sind. Nachteilig ist jedoch, dass die relative Bandbreite des ZF-Filters
sehr schmal ausgelegt werden muss und daher nicht in Standard-Halbleiter-Prozesse
integrierbar ist, wodurch dann hohe Bauteilkosten entstehen.
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Weiterhin
ist der Überlagerungsempfänger mit
niedriger Zwischenfrequenz bekannt (z.B.
DE 36 18 782 A1 ). Er hat
die Vorteile, dass das ZF-Filter eine große relative Bandbreite aufweist
und mit der niedrigen ZF-Frequenz
eine Integration selbst in Standard-Halbleiter-Prozessen ermöglicht,
wodurch die Bauteilkosten gesenkt werden können.
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Nachteilig
daran ist die Sensibilität
gegenüber
starken Signalen auf der Spiegelfrequenz, da Nutz- und Spiegelfrequenz
im gleichen Frequenzbereich liegen und eine Filterung vor dem Mischer
kaum möglich
ist.
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Weiterhin
sind Überlagerungsempfänger mit Zwischenfrequenz
von 0Hz bekannt, die zuweilen als Zero-IF-concept und nachfolgend
auch als Direktüberlagerungsempfänger oder
Direktmischung bezeichnet werden. Diese haben die Vorteile, dass
konzeptbedingt keine Spiegelfrequenz vorhanden ist und das ZF-Filter
als Tiefpass in Standard-Halbleiter-Prozessen integrierbar ist. Nachteilig
ist dabei jedoch, dass Signalanteile in der Kanalmitte gestört werden, da
sie bei der Mischung auf die Frequenz 0Hz fallen und als Gleichspannung
den nachfolgenden Stufen zugeführt
würden.
Die in diesen Konzepten oftmals erforderlichen Gleichspannungskorrekturmaßnahmen
beeinträchtigen
alle niedrigen ZF-Frequenzanteile,
und verhindern damit die unverzerrte Verarbeitung solcher Spektralanteile
des Empfangssignals, die nahe an der Kanalmittenfrequenz übertragen werden.
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Darstellung der Erfindung, Aufgabe, Lösung, Vorteile
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Funkempfänger zu schaffen, welcher bezüglich Störsignalen
weniger anfällig
ist und möglichst
einfach und kostengünstig
aufgebaut werden kann.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch einen Funkempfänger,
bei dem das empfangene Signal in zumindest zwei Pfaden parallel
verarbeitet wird, wobei bei einem Pfad ein erstes Mischoszillatorsignal
um einen Betrag oberhalb der Kanalmitte liegt und bei einem zweiten
Pfad ein zweites Mischoszillatorsignal um einen Betrag unterhalb
der Kanalmitte liegt und weiterhin mittels Filtern Spektralanteile
ausfilterbar sind und anschließend
die Signale in geeigneter Weise verarbeitet und/oder zusammengefügt werden. Die ses
Konzept wird nachfolgend als segmentierte Mischung beziehungsweise
segmentierender Überlagerungsempfänger bezeichnet.
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Dabei
ist es vorteilhaft, wenn weiterhin die Signalanteile der Ausgangssignale
der Mischer bzw. daraus abgeleiteter Signale mittels Analog-Digital-Wandlern digitalisierbar
sind.
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Auch
ist es zweckmäßig, wenn
die einzelnen Stufen, wie Mischer, Analog-Digital-Wandler und/oder Filter in einen
Halbleiter integrierbar sind. Dadurch kann vorteilhaft eine kostengünstige Realisierung
geschaffen werden.
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Besonders
zweckmäßig ist
es, wenn die Verarbeitung der Signale in zumindest zwei Pfaden parallel
erfolgt. Dadurch kann eine vorzugsweise zeitgleiche Verarbeitung
erreicht werden.
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Auch
ist es zweckmäßig, wenn
die Verarbeitung mehrerer Signale in nur einem oder zumindest einem
Pfad im Zeitmultiplex, erfolgt. Entsprechend ist es vorteilhaft,
wenn die Analog-Digital-Wandlung zeitversetzt im Zeitmultiplex erfolgt.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn ein Frequenzversatz des Mischoszillators
und/oder die Filter-Eckfrequenzen der Bandpässe an den Mischerausgängen in
Abhängigkeit
des Kanal-Rasters, der tatsächlichen
Signalbandbreite und/oder der (Stör-) Signale in den Nachbarkanälen variierbar
sind.
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Auch
ist es zweckmäßig, wenn
zur Erzeugung der zwei Oszillatorfrequenzen zwei getrennte spannungsgesteuerte
Oszillatoren (VCO) verwendet werden, die vorzugsweise durch zwei
phasengekoppelte Regelkreise (PLL) an eine gemeinsame Referenzfrequenz
angebunden sind.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist es zweckmäßig, wenn
zur Erzeugung der zwei Oszillatorfrequenzen ein spannungsgesteuerter
Oszillator (VCO) auf einer der beiden Mischeransteuerfrequenzen
bzw. einem Vielfachen davon betrieben wird, und die zweite Mischeransteuerfrequenz
durch Mischung dieses Signals mit 2·Δ gewonnen wird, bzw. 2n·Δ für den Fall,
dass die Aufteilung der Oszillatorsignale vor deren Herunterteilung mit
einem Teilungsfaktor n auf die Mischeransteuerfrequenzen erfolgt.
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Darüber hinaus
ist es besonders bei niedrigen Empfangsfrequenzen vorteilhaft, das
Empfangssignal zunächst
auf eine Zwischenfrequenz, vorzugsweise weit oberhalb der Empfangsfrequenz,
zu mischen und erst in weiteren Verarbeitungsstufen dann in der
erfindungsgemäßen Weise
der segmentierten Mischung zu unterziehen. Hierbei kann es von Vorteil sein,
den ersten Mischvorgang mit einer variablen Frequenz durchzuführen, die
beispielsweise von einem VCO erzeugt wird, den zweiten Mischvorgang hingegen
nicht mit einem weiteren VCO, sondern mit einer festen zweiten Mischfrequenz.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Nachstehend
wird die Erfindung auf der Grundlage eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine schematische Darstellung von Empfangs-
und Störsignalen
für verschiedene
Empfangskonzepte; und
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2 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Funkempfängers.
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Bevorzugte Ausführung der
Erfindung
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Die 1 mit den 1a bis 1e zeigt zwei
Empfangskonzepte nach dem Stand der Technik und das erfindungsgemäße Empfangskonzept schematisch
veranschaulicht.
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In 1 ist zur Veranschaulichung die Zusammensetzung
des Empfangssignals skizziert. Dabei ist ein Nutzsignal 10 der
Kanal-Bandbreite BB flankiert von mehreren Störsignalen S1, S2, S3, S4. Die
Unterteilung A, B, C, D im Nutzsignal dient der späteren Erläuterung
der Empfangsmechanismen, diese Blöcke umfassen beispielsweise
Spektralanteile eines gemeinsamen Nutzsignals.
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Die 1b zeigt
eine Darstellung für Überlagerungsempfänger mit
niedriger Zwischenfrequenz. Wenn in einem Überlagerungsempfänger ein Mischoszillator
verwendet wird, dessen Frequenz gegebenenfalls deutlich außerhalb
des Empfangskanals liegt, so wird das Empfangssignal durch den Mischprozess
in einen anderen Frequenzbereich umgesetzt. Auch die auf der Spiegelfrequenz
anliegenden Signale werden in den gleichen Frequenzbereich transferiert.
Da nunmehr keine Trennung zwischen Nutzsignal und Spiegelfrequenzsignal
mehr möglich
ist, muss schon vorher durch geeignete Maßnahmen die Empfangsfähigkeit
auf der Spiegelfrequenz ausreichend unterdrückt werden, wie beispielsweise
durch eine Vorfilterung mittels eines Bandpassfilters BPF, oder
durch Verwendung eines spiegelfrequenz-unterdrückenden Mischers, der ebenfalls
die Störfestigkeit
erhöht.
Allerdings ist die Unterdrückungs-Fähigkeit
solcher Mischer durch die Eigenschaften der verwendeten Technologie
in der Regel signifikant eingeschränkt. Bei Konzepten mit niedriger
ZF für
Radio-Empfang zeigen beide zuvor beschriebenen Maßnahmen,
auch in Kombination, keine ausreichende Störfestigkeit, um die durch das gute
Störverhalten von
klassischen Empfängern
geprägten
Kundenerwartungen mit vertretbarem Aufwand zu erfüllen.
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Die 1c zeigt
eine Darstellung für
den sogenannten Direktüberlagerungsempfänger. Wenn das
Empfangsband mit einem Oszillatorsignal in der Mitte des Empfangskanals
gemischt wird, spricht man von Direktmischung bzw. Zero-IF-Konzept,
das heißt,
dass die Mittenfrequenz des ZF-Bands
auf 0Hz fällt.
Da positive und negative Frequenzen sich bezüglich ihrer Frequenz nicht
unterscheiden, fallen die Signalanteile C und D oberhalb der Oszillatorfrequenz
genau auf die Signalanteile B und A, die im Empfangskanal unterhalb
der Oszillatorfrequenz lagen. Bei Verwendung eines IQ-Mischers,
der in einer ersten Mischerzelle das Empfangssignal einerseits mit
dem Mischoszillatorsignal, in einer zweiten Mischerzelle das gleiche
Empfangssignal mit dem um 90° verschobenen
Mischoszillatorsignal mischt, können
aus den daraus gewonnenen Mischprodukten die beiden Teilspektren
unter- bzw. oberhalb der Oszillatorfrequenz wieder gewonnen und
zum ursprünglichen
Nutzsignal zusammengeführt
werden. Im Prinzip zeigt der Direktüberlagerungsempfänger die
gleichen Spiegelfrequenzprobleme, wie ein Überlagerungsempfänger mit
niedriger Zwischenfrequenz. Allerdings ist hier das Spiegelband
Bestandteil des Nutzkanals (A und B sind der Spiegel zu D und C
und umgekehrt). Somit ist ausgeschlossen, dass ein pegelstarkes
Störsignal
einem schwachen Nutzsignal überlagert
wird, der Spiegel-Pegel ist immer genauso groß, wie die ungespiegelte Signalkomponente,
und somit sind etwa 30dB bis 40dB Spiegelunterdrückung hier in der Regel ausreichend.
Problematisch beim Direktüberlagerungsempfänger sind die
Frequenzbereiche, die nahe der Frequenz 0Hz liegen, angedeutet durch
die Trennlinie 20. Diese Spektralanteile der Blöcke B und
C, die ursprünglich in
der Kanalmitte des Nutzsignals gelegen sind, können bei der Weiterverarbeitung
beeinträchtigt
werden, zum Beispiel durch Schaltungsteile des Empfängers, die
einen Gleichspannungsversatz durch Signalkomponenten in Kanalmitte
an der Übergangsstelle
zwischen den Blöcken
B und C oder Temperaturdrift der Empfängerstufen ausgleichen sollen.
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Die 1d und 1e zeigen
die bei der erfindungsgemäßen segmentierten
Mischung, in diesem Fall segmentierten Direktmischung, auftretenden
Verhältnisse.
Der erfindungsgemäße Funkempfänger nutzt
zwei IQ-Mischer mit dann zusammen vier Mischzellen, so dass das
Empfangssignal mit vier verschiedenen Oszillatorsignalen gemischt
wird. Es werden zwei Frequenzen mit jeweils zwei um 90° verschobenen
Phasenlagen verwendet. Im dargestellten Beispiel sind die beiden
um +1/8 bzw. –1/8 der
Bandbreite (BB) des Nutzkanals von der Kanalmittenfrequenz verschoben.
Die Vorteile sind aus der Grafik ersichtlich: der mit dem niederfrequenteren
Signal angesteuerte IQ-Mischer, siehe 1d, kann die
Segmente A und C ungestört
ausgeben, sie werden durch ein nachfolgendes Bandfilter BPF extrahiert.
Der Block B ist durch seine Frequenzlage nahe 0Hz beeinträchtigt,
der Block D eventuell durch ein starkes Störsignal S1 auf der Spiegelfrequenz
gestört.
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Genau
diese fehlenden Blöcke
B und D werden von dem anderen IQ-Mischer gemäß 1e ungestört bereitgestellt.
Hier sind die Bereiche A und C von den zuvor beschriebenen Störszenarien
betroffen.
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Die
Segmente A, B, C und D sind in der praktischen Ausführung der
Erfindung nicht als scharf abgegrenzte Blöcke zu verstehen, sondern können leicht überlappend
mit einer geeigneten Gewichtungsfunktion verarbeitet sein, wie es
durch die schrägen
Filterflanken der Grafik angedeutet ist.
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Der
erfindungsgemäße Funkempfänger basiert
auf einem Überlagerungsempfänger oder
Direktüberlagerungsempfänger, der
in einigen Stufen doppelt oder mehrfach ausgelegt und wie nachfolgend
beschrieben modifiziert ist. Das empfangene Signal wird in der Regel
in zumindest zwei Pfaden parallel verarbeitet, wobei das Mischoszillatorsignal des
ersten Pfads oder das erste Mischoszillatorsignal um einen geeigneten
festen Betrag oberhalb der Kanalmitte liegt und das Mischoszillatorsignal
des zweiten Pfads oder das zweite Mischoszillatorsignal um den gleichen
festen Betrag unterhalb der Kanalmitte liegt. Der Versatz beträgt in der
Regel weniger als die halbe Kanalbandbreite, vorzugsweise etwa 1/8
Kanalbandbreite. Aus den Ausgangssignalen der beiden Mischstufen
werden zumindest die Spektralanteile herausgefiltert, wie beispielsweise
mittels Bandpassfilter beseitigt, die durch DC-Korrektur-Maßnahmen
beeinträchtigt
würden.
Vorzugsweise entfernt diese Filterung auch weitere Spektralanteile,
die durch Überlagerung
von Spiegelfrequenzempfang beeinträchtigt sein könnten. Die
verbleibenden Signalkomponenten der verschiedenen Pfade werden danach
wieder zusammengesetzt und ergeben ein ungestörtes Abbild des kompletten
Signalspektrums im Empfangskanal. Vorzugsweise werden vor der Zusammensetzung
der Signalanteile zunächst
die gegebenenfalls gefilterten Ausgangssignale der Mischer digitalisiert,
so dass die Zusammenführung und
gegebenenfalls vorliegende Filterung im Digitalteil erfolgen kann.
Bei Verwendung nur eines Pfades oder Teil eines Pfades, beispielsweise
eines einzigen Analog-Digital-Wandlers, können die verschiedenen Signalanteile
in den betreffenden Stufen im Zeitmultiplexbetrieb verarbeitet werden.
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Trotz
der erhöhten
Anzahl von Verarbeitungsblöcken,
wie eine Verdopplung der Anzahl von beispielsweise IQ-Mischen, Bandfiltern,
A/D-Wandlern, kann
die erfindungsgemäße Funkempfängervorrichtung
kostengünstig
sein, da die benötigten Stufen
in Standard-Halbleiter-Technologien
integrierbar sind und gegebenenfalls nur preiswerte externe Komponenten
zusätzlich
benötigt
werden.
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Die
Generierung der Oszillatorsignale f0+Δ und f0–Δ kann vorzugsweise
aus einem einzigen, beispielsweise an einen phasengekoppelten Regelkreis angebundenen,
spannungsgesteuerten Oszillator VCO erfolgen. Aus dem VCO wird direkt
oder durch Teilung ein Mischeransteuersignal auf der Nutzkanal-Mittenfrequenz
erzeugt, das in einem IQ-Mischer mit der Versatzfrequenz Δ (vorzugsweise Δ = 1/8·BB) gemischt
wird. An den Ausgängen
einer Summierstufe bzw. Subtrahierstufe des Mischers liegen die
beiden Mischeransteuersignale f0+Δ und f0–Δ an. Aus diesen
Signalen werden die beiden um 90° versetzen Signale
abgeleitet, die zusätzlich
für die
Ansteuerung der Mischerzellen im Signalpfad benötigt werden.
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Der
erfindungsgemäße Funkempfänger hat den
Vorteil, dass alle wesentlichen Baugruppen in Standard-Halbleiter-Technologien
integrierbar sind. Dadurch können
teuere externe Filter gegebenenfalls vermieden werden.
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Daneben
kann es vorzugsweise der Fall sein, dass keine Empfangsstörungen durch
DC-Effekte und DC-Kompensations-Schaltungen auftreten, da die hiervon
betroffenen Spektralanteile verworfen bzw. durch das Signal des
anderen Pfads substituiert werden können. Zudem wird das 1/f-Rauschen abgesenkt,
da die am meisten betroffenen niederfrequentesten Signalanteile
des Basisbandes wie beschrieben herausgefiltert werden und daher
nicht mehr in das Ausgangssignal eingehen.
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Auch
ist es vorteilhaft, dass keine Störungen durch Spiegelfrequenzempfang
auftreten, da nur solche Signalbestandteile verwendet werden, deren Spiegelfrequenz
im Nutzkanal liegen.
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Ebenso
ist es vorteilhaft, dass die Mischerzelle im Oszillatorpfad zwar
schwache Störsignale auf
der Eingangsfrequenz und der jeweils nicht gewünschten Mischfrequenz erzeugt,
die Frequenzlage dieser Signale stellt aber sicher, dass hierdurch
keine starken Störsignale
von Nachbarkanälen
ins Nutzsignal gemischt werden.
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2 zeigt
ein schematisches Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Funkempfängers 200. Das
Empfangssignal einer Antenne 201 wird mittels eines nachgeschalteten
Filters 202 gefiltert und mittels des diesem wiederum nachgeschalteten
Verstärkers 203 verstärkt an die
Eingänge 211a, 221a, 231a und 241a von
vier Mischerzellen 211, 221, 231, 241 geleitet.
Die Ausgangssignale der Mischer 211, 221, 231, 241 werden
mittels der nachgeschalteten Filter 212, 222, 232, 242 vorzugsweise
bandpassgefiltert, anschließend
mittels der Analog-Digital-Wandler 213, 223, 233, 243 digitalisiert
und einem digitalen Signalprozessor DSP 251 zugeführt. Im
digitalen Signalprozessor 251 werden die vier verarbeiteten
Signale der Mischer in geeigneter Weise zusammengeführt, danach
in bekannter Weise demoduliert und weiterverarbeitet.
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Die
Mischeransteuersignale für
die Mischerzellen 211, 221, 231, 241 werden
aus einem spannungsgesteuerten Oszillator VCO 261 und einem weiteren
Oszillator 263 generiert. Der spannungsgesteuerte Oszillator
VCO 261 wird von einem nicht dargestellten phasengekoppelten
Regelkreis (PLL) nach dem Stand der Technik gesteuert. Der zweite Oszillator 263 liefert
ein demgegenüber
niederfrequenteres Signal f1, als das Ausgangssignal
f0 des spannungsgesteuerten Oszillators
VCO 261. Statt des zweiten Oszillators 263 kann
gegebenenfalls auch ein heruntergeteiltes Referenzsignal des Empfangssystems
eingespeist werden, wobei der Teilungsfaktor veränderbar sein kann. Dies ist
besonders vorteilhaft um einen geeigneten Frequenzversatz einstellen
bzw. abstimmen zu können.
Die Frequenz dieses Signals ergibt sich aus dem gewünschten
Frequenzversatz Δ zwischen
dem Mischeransteuersignal eines IQ-Mischpfads und der Kanalmittenfrequenz,
z.B. 1/8·BB,
mit BB gleich der Bandbreite des Empfangskanals, und den Teilungsverhältnissen
in der Signalkette zwischen dem Oszillator und den Mischerzellen.
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In 2 geht
der Teiler 264 ein, so dass sich in diesem Fall f1 = 4·Δ ergibt.
Der Teiler 264 ermöglicht
in bekannter Weise die Erzeugung von zwei Ausgangssignalen mit einem
Phasenversatz von 90°,
diese Signale steuern zwei Mischerzellen 271, 281,
in denen das durch den Teiler V, siehe Block 262, geteilte
VCO-Signal f0 um ± Δ versetzt wird. Durch die um
90° versetzte
Ansteuerung der beiden Mischerzellen 271, 281 wird
in bekannter Weise bewirkt, dass an den Ausgängen der Summierstufe 272 bzw.
Subtrahierstufe 282 an einem Ausgang das Signal f0/V – Δ und am anderen
Ausgang das Signal f0/V + Δ ansteht.
In den Phasenschiebern 273 und 283 werden die
zur Ansteuerung der Mischerzellen 211, 221, 231, 241 benötigten Signale
mit 90° Phasenversatz
erzeugt.
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Alternativ
können
die phasenversetzten Signale auch durch weitere Teilerstufen erzeugt
werden, die der Stufe 264 ähnlich sein können. Der
Teilungsfaktor wäre
dann in der Auslegung der Oszillatorsignalkette mit zu berücksichtigen.
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In
einem abgeänderten
Ausführungsbeispiel wird
anstatt einer parallelen Verarbeitung über mehrere Pfade eine Verarbeitung
in einem einzigen Pfad im Zeitmultiplex durchgeführt. Dies hat beispielsweise
einen geringeren Verdrahtungsaufwand zur Folge.
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Entsprechend
kann in einem weiteren Ausführungsbeispiel
die Analog-Digital-Wandlung
nicht mit vier getrennten Analog-Digital-Wandlern, sondern mit einem
Analog-Digital-Wandler im Zeitmultiplex durchgeführt werden.
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Gemäß einer
weiteren Weiterbildung der Erfindung kann der Frequenzversatz des
Mischoszillators und/oder die Filter-Eckfrequenzen der Bandpässe an den
Mischerausgängen
in Abhängigkeit
des Kanal-Rasters, der tatsächlichen
Signalbandbreite und/oder der (Stör-) Signale (beispielsweise
Pegel und/oder Bandbreite) in den Nachbarkanälen variiert werden.
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Weiterhin
ist es erfindungsgemäß bei einem weiteren
Ausführungsbeispiel
zweckmäßig, wenn
zur Erzeugung der zwei Oszillatorfrequenzen zwei getrennte spannungsgesteuerte
Oszillatoren (VCO) verwendet werden, die vorzugsweise durch zwei phasengekoppelte
Regelkreise (PLL) an eine gemeinsame Referenzfrequenz angebunden
sind.
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Auch
kann zur Erzeugung der zwei Oszillatorfrequenzen ein spannungsgesteuerter
Oszillator VCO auf einer der beiden Mischeransteuerfrequenzen bzw.
einem Vielfachen davon betrieben werden, die Ableitung der zweiten
Mischeransteuerfrequenz erfolgt in diesem Fall durch Mischung mit
2·Δ bzw. 2n·Δ bei Aufteilung
der Oszillatorsignale vor deren Herunterteilung, durch die mit Teilungsfaktor
n die Mischeransteuerfrequenzen erzeugt werden.
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Weiterhin
kann bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
die Erzeugung der um 90° versetzten Mischeransteuersignale
durch Teilerstufen an den Ausgängen
der Summier- bzw. Subtrahier-Stufen 272, 282 vorgenommen
werden. Das Teilungsverhältnis
kann dabei so hoch gewählt
werden, dass die an den Ausgängen
der Stufen 272, 282 verbliebenen Störanteile
ausreichend abgesenkt sind und dadurch eine hinreichende Störfestigkeit
erreicht werden kann.
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Besonders
bei niedrigen Empfangsfrequenzen ist zu beachten, dass auch die
Oberwellen der Mischoszillatorsignale zur Mischung beitragen und zu
Nebenempfangsstellen auf ganzzahligen Vielfachen der Empfangsfrequenz
führen
können.
In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsvariante wird
diesem Effekt dadurch entgegengewirkt, dass das Empfangssignal unter
Verwendung eines VCOs zunächst
auf eine feste Zwischenfrequenz, vorzugsweise weit oberhalb der
Empfangsfrequenz, gemischt wird, dort die unerwünschten Mischprodukte der Oberwellen
sowie Spiegelfrequenzempfang mit einfachen Filtermaßnahmen
eliminiert werden können
und erst dann in weiteren Verarbeitungsstufen die zuvor beschriebene
segmentierte Mischung auf 0Hz erfolgt. Die zweite Mischung erfordert
keinen zweiten frequenzveränderlichen
Oszillator entsprechend Block 261, da die Zwischenfrequenz
konstant bleibt, kann ein Oszillator mit fester Ausgangsfrequenz
verwendet und mit dem Signal des Oszillators 263 in zuvor
beschriebener Weise gemischt werden.
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Zusätzlich kann
ein Abgleich des Oszillator-Mischers durch Messung der Störträger-Pegel
erfolgen. Im Empfangspfad werden die Mischereingänge abgeschaltet, so dass kein
Empfangssignal durch die Mischstufen geführt wird. Nunmehr sind an den Mischerausgängen nur
die Oszillator-Reste und Störlinien
durch Spiegelträger
und VCO-Durchsprechen vorhanden. Die Stärke dieser Signale können erfasst werden
und durch Abgleich der Signalstufen minimiert werden.
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Weiterhin
kann gemäß eines
weiteren erfindungsgemäßen Gedankens
eine Kompensation der Oszillator-Mischer-Unsymmetrie vorgenommen
werden. Die durch Reste des Spiegelträgers und/oder VCO-Durchsprechen entstehenden
Störsignale
werden bevorzugt im Digitalteil durch gegenphasige Addition eliminiert.