DE102006043551A1 - Diffusor-Spitze zur homogenen Strahlungsverteilung von niederenergetischer Röntgenstrahlung in einem Medium - Google Patents

Diffusor-Spitze zur homogenen Strahlungsverteilung von niederenergetischer Röntgenstrahlung in einem Medium Download PDF

Info

Publication number
DE102006043551A1
DE102006043551A1 DE200610043551 DE102006043551A DE102006043551A1 DE 102006043551 A1 DE102006043551 A1 DE 102006043551A1 DE 200610043551 DE200610043551 DE 200610043551 DE 102006043551 A DE102006043551 A DE 102006043551A DE 102006043551 A1 DE102006043551 A1 DE 102006043551A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
radiation
ray
scattering
target volume
particles
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE200610043551
Other languages
English (en)
Inventor
Hansjörg Dr. Albrecht
Hans-Joachim Dipl.-Ing. Cappius
Tilmann Dr. Häupl
Michael Dr. Haschke
Frank Prof. Dr.med. Wacker
Jürgen Prof. Dr.sc. Beuthan
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Laser und Medizin Technologie GmbH
Original Assignee
Laser und Medizin Technologie GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Laser und Medizin Technologie GmbH filed Critical Laser und Medizin Technologie GmbH
Priority to DE200610043551 priority Critical patent/DE102006043551A1/de
Priority to PCT/EP2007/059595 priority patent/WO2008031853A1/de
Priority to DE112007002080T priority patent/DE112007002080A5/de
Publication of DE102006043551A1 publication Critical patent/DE102006043551A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61NELECTROTHERAPY; MAGNETOTHERAPY; RADIATION THERAPY; ULTRASOUND THERAPY
    • A61N5/00Radiation therapy
    • A61N5/10X-ray therapy; Gamma-ray therapy; Particle-irradiation therapy
    • A61N5/1001X-ray therapy; Gamma-ray therapy; Particle-irradiation therapy using radiation sources introduced into or applied onto the body; brachytherapy
    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01JELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
    • H01J2235/00X-ray tubes
    • H01J2235/16Vessels
    • H01J2235/163Vessels shaped for a particular application
    • H01J2235/164Small cross-section, e.g. for entering in a body cavity

Abstract

Die Erfindung zielt auf eine vollständige Durchdringung eines Zielvolumens mit einer vorbestimmten Strahlungsdosis durch eine Röntgenstrahlung streuende oder unter Röntgenstrahlung fluoreszierende Substanz oder ein Substanzgemisch in Form kleiner röntgenstrahlungsablenkender Partikel in einer röntgenstrahlungsdurchlässigen oder definiert röntgenstrahlungsschwächenden Matrix verteilt, so dass eine rotationssymmetrische Strahlungsverteilung um die Achse der auf diesen Streukörper (Diffusor) gerichteten Röntgenstrahlung erfolgt.

Description

  • Aufgabenstellung
  • Vorrichtung zur möglichst gleichmäßigen Bestrahlung des Umfelds eines in einen Körper eingebrachten Applikators.
  • Stand der Technik
  • In der Medizin ist die Bestrahlung von malignen Veränderungen im Körper eine etablierte Methode zur Behandlung von raumfordernden Prozessen. Die über die biologische Verträglichkeit des Zielvolumens hinausgehende Bestrahlung erfolgt durch Einbringung von gekapselten Radionukliden in das Zielvolumen oder mittels Strahlenquellen von außerhalb des Körpers. Ein Vorteil der Einbringung gekapselter Radionuklide ist die homogene Strahlungsabgabe rund um die Kapsel, wodurch das außerhalb des Zielvolumens liegende gesunde Gewebe bei entsprechender Anordnung geschont werden kann. Nachteilig bei der Einbringung von Radionukliden ist die erforderliche Abschirmung der Strahlung im Vorfeld der Einbringung und beim Transport, da die Radionuklide kontinuierlich strahlungsaktiv sind. Ebenfalls sind, jeweils abhängig von den lokalen Gesetzgebungsvorschriften, besondere Umgangsgenehmigungen erforderlich, Strahlenschutzvorkehrungen zu treffen und eine spezielle Abfallentsorgung sicherzustellen. Zusätzlich ist der Zerfall der Radionuklide, der ja die wirksame Strahlung erzeugt, zeitabhängig und erschwert somit die Dosimetrie der applizierten Strahlungsmenge im Volumen. Die Dosimetrie stellt sicher, dass nur im vorab definierten Zielvolumen die Strahlung über dem biologisch tolerierten Wert liegt und das umgebende gesunde Gewebe nicht irreparabel geschädigt wird.
  • Strahlungsquellen außerhalb des Körpers, wie etwa Linearbeschleuniger oder Röntgenquellen haben den Vorteil, dass Strahlung nur in eingeschaltetem Zustand abgegeben wird, aber den großen Nachteil, gesundes, zwischen Strahlenquelle und Zielvolumen liegendes Gewebe zu schädigen, bis die Strahlung das Zielvolumen erreicht und dort bestimmungsgemäß schädigt. Hierdurch wird die Zahl der Bestrahlungen durch die Toleranz des bestrahlten, gesunden Gewebes begrenzt.
  • Ansätze zur Lenkung der Strahlung über rohrförmige Vorrichtungen, bzw. zur Erzeugung von Bremsstrahlung mit innerhalb des Körpers eingebrachten Vorrichtungen sind in US 5,153,900 und WO 2003/024527 beschrieben.
  • Ein Vorgehen zur Bestrahlung von Zielvolumen mittels teilweise in den Körper eingebrachten Vorrichtungen ist in WO 2004/112890 beschrieben.
  • Die Erzeugung von Bremsstrahlung ("Röntgenstrahlung") ist mit Wärmeentstehung verbunden, wobei die Wärmeabfuhr aus der Auftreffzone des Elektronenstrahls ein großes Problem für die Haltbarkeit der Vorrichtung und die Stabilität der Strahlung bezüglich Wellenlängenverteilung, Strahlengeometrie und Intensität darstellt. Insofern sind die Ansätze aus der US 5,153,900 und daraus abgeleiteten Schutzrechtsanmeldungen nachteilig, da die Wärmeabfuhr in keiner Ausführungsform gewährleistet ist und sich nachteilig auf die Dosimetrie auswirkt. Auch ist die Wärmeabfuhr an das Gewebe um das distale Ende der Vorrichtung, die nicht notwendigerweise mit ihrem thermischen Wirkungsvolumen im Zielvolumen liegen muss, nicht immer tolerabel – etwa bei sensiblen Strukturen (Nerven, Blut- oder Lymphgefäße, o.ä.).
  • Analog zu der diffusen optischen Verteilung von Licht rund um einen Streulichtapplikator (vgl. DE 41 37 983.7 ) soll die erfindungsgemäße Lösung niederenergetische Röntgenstrahlung in einem Zielvolumen möglichst homogen verteilen.
  • In den vergangenen Jahren wurden einige Versuche der Entwicklung einer niedrig-energetischen Röntgenquelle in Miniaturausführung unternommen (Dinsmore M et al., Med. Phys. 1996 Jan, 23 (1): 45-52). Das aktuell verwendete Prinzip beruht auf der sekundären Erzeugung der Röntgenstrahlung. Dabei wird eine konventionelle Röntgenröhre zur Erzeugung der Röntgenstrahlung benutzt. Die energiereichen, in einem Kollimator gebündelt Photonen treffen in einer Hohlnadel auf ein Molybdäntarget, Wechselwirken dort und wirken als quasi-punktförmige material-charakteristische Röntgenstrahlquellen (Gutman G et al., Phys. Med. Biol., 49(2004): 4677-4688).
  • Bei der Verwendung des neuartigen Systems der Needle like Anode X-Ray Tube als Photonen-basiertes radiochirurgisches System konnte bei einer Spannung von 40 kV, einem Anodenstrom von 200 μA und einer Expositionszeit von 300 sec eine Dosis von 5 Gy erzeugt werden. Die Effekte der ionisierenden Röntgenstrahlen mit dem Tumorgewebe sind Folge der direkten Wechselwirkung mit der Materie. Für eine therapeutische Wirkung von ionisierender Strahlung in Lebergewebe benötigt man nach heutigem Stand der Technik eine Dosis von > 10 Gy im Zielvolumen.
  • Die in WO 2005/120201 beschriebenen Möglichkeiten zur Umlenkung der Strahlung am distalen Ende der röhrenförmigen Vorrichtung erzeugt im wesentlichen eine Strahlenkeule, die nicht fluchtend zur röhrenförmigen Vorrichtung ausgerichtet sein muss, sich aber immer auf einen kleinen Raumwinkel beschränkt. Damit besteht die Unsicherheit in der Bestrahlung darin, dass vorrichtungsnah in diskrete Richtungen senkrecht zum auf die Vorrichtung gerichteten Strahl eine hohe Intensität, aber vorrichtungsfern und an den Rändern der Strahlenkeule eine auslaufende Schädigungszone besteht, die eine hohe Abhängigkeit von der von extern applizierten Strahlungsmenge und -energie hat. Die sichere Erfassung eines Zielvolumens kann daher nur durch mehrfache Anwendungen von unterschiedlichen Seiten des Zielvolumens erfolgen.
  • Erfindungsgemäße Lösung
  • Um das Problem einer vollständigen Durchdringung eines Zielvolumens mit einer vorbestimmten Strahlungsdosis zu beseitigen wird erfindungsgemäß eine Röntgenstrahlung streuende Substanz oder ein Substanzgemisch in Form kleiner röntgenstrahlungsablenkender Partikel in einer röntgenstrahlungsdurchlässigen oder definiert röntgenstrahlungsschwächenden Matrix gleichmäßig verteilt, so dass eine rotationssymmetrische Strahlungsverteilung um die Achse der auf diesen Streukörper (Diffusor) gerichteten Röntgenstrahlung erfolgt.
  • Durch den Einsatz von geeigneten Streukörpern bzw. Streukörpern in Kombination mit geeigneten Fluoreszenztargets, die eine Umsetzung der primären auf das Fluoreszenztarget gerichteten Röntgenstrahlung in ein niederenergetisches Röntgenfluoreszenzspektrum bewirkt, kann eine weitgehend isotrope Verteilung der Dosis im Zielvolumen erreicht werden. Eine Fortführung des Erfindungsgedankens ist der Einsatz röntgenfluoreszierender Partikel anstelle oder gemischt mit den o.g. Streupartikeln. Für die Röntgenfluoreszenz geeignete Elemente höherer Ordnungszahlen, z.B. Zink, Europium etc., konstituieren diese Partikel vollständig oder als äußere Schicht, bzw. Teil der äußeren Schicht.
  • Auch der Einsatz von im Zielkörper stark absorbierter Röntgenstrahlung wird durch die vom Zielkörper ungeschwächte Einleitung in den Körper über röhrenförmige Vorrichtungen und die anschließende Streuung im Streukörper weit von der Oberfläche entfernt möglich, ohne Rücksicht auf sonstige Randbedingungen wie Wärmeentwicklung oder Durchstrahlung außerhalb des Zielvolumens liegender Körperelemente zu nehmen. Durch eine Variation der Parameter der Röntgenquelle, bei einer Röntgenröhre beispielsweise Beschleunigungsspannung, Röhrenstrom, Anodenmaterial, Filter und Kollimatoren ist eine Anpassung der Strahlung an die Größe des Zielvolumens denkbar. Da die Strahlenquelle unmittelbar an das Zielvolumen gebracht wird und nicht von dieser entfernt ist, erfolgt keine Schädigung umliegenden Gewebes. Eine genaue Dosisverteilung ist exakt vorhersagbar und weist bei Einsatz von niederenergetischer Röntgenstrahlung am menschlichen und tierischen Körper einen im Vergleich zu anderen, etablierten Bestrahlungsarten steilen Dosisrandabfall auf. Somit lässt sich die Methode ohne Wirkungseinschränkung auch in die Nähe von strahlensensiblen Strukturen verwenden. Die Applikation ist dadurch gegenüber anderen radiochirurgischen Verfahren vereinfacht und die Dosisplanung und die Therapiekontrolle können mit den gängigen bildgebenden Verfahren nach dem Stand der Technik (Ultraschall, Kernspintomografie, Computertomografie, etc.) erfolgen.
  • Die Anwendung ist nicht explizit auf die radiochirurgische Anwendung begrenzt, sondern offen z. B. auch für Beleuchtungszwecke (z.B. Röntgenfilmbelichtung, Röntgenstrahlung über Fluoreszenz in optische Strahlung) oder andere erwünschte Wechselwirkungsmechanismen ionisierender Strahlung, auch außerhalb der Anwendung am menschlichen oder tierischen Körper.
  • Für eine denkbare Anwendung am menschlichen oder tierischen Körper kann die Röntgenstrahlung von externen Quellen mittels einem perkutan platzierten Röntgenlichtleiter nahezu verlustfrei in den Körper geleitet werden. Röntgenlichtleiter sind Kapillarstrukturen in denen die Röntgenstrahlung durch mehrfache Totalreflexion weitergeleitet wird. Dieser Prozess ist den normalen Lichtleitern vergleichbar. Allerdings erfolgt die Weiterleitung an Luft, um die Absorption zu reduzieren. Weiterhin sind die kritischen Winkel für die Totalreflexion von Röntgenstrahlung extrem klein, so dass nur geringe Krümmungen der Röntgenlichtleiter möglich sind. Röntgenlichtleiter werden aus Glas hergestellt, die Innendurchmesser der Kapillaren sind im μm-Bereich. Sie können in Bündeln zusammengefasst werden. Durch eine Formung der Bündel im Eingangsbereich ist es möglich einen großen Raumwinkel der von der Röhre emittierten Strahlung zu erfassen und daraus ein paralleles Röntgenstrahlbündel zu formen.
  • Die Röntgenlichtleiter können in Metallkanülen eingebettet werden und haben damit eine ausreichende Stabilität für die perkutane Applikation an menschlichen und tierischen Körpern. Bei Verwendung von Edelstahlkanülen ist eine Sterilisation der Kanülen mit bekannten Methoden möglich, was eine Mehrfachnutzung der Röntgenlichtleiter ermöglichen würde. Die Kapillaren können durch strahlendurchlässige Fenster abgeschlossen werden, die ein Eindringen von Körperflüssigkeiten in die Kapillaren verhindern. Auf den Kanülen aufgesetzte Diffusoren (diffusor tips/Streukörper) können für die isotrope Verteilung der Strahlung genutzt werden.
  • Zur weitergehenden Formung der an den Partikeln gestreuten Röntgenstrahlung kann die Geometrie des oben beschriebenen Streukörpers gemäß dem Stand der Technik angepasst werden, so dass über die Länge eine gleichmäßige Strahlungsabgabe erfolgt. Ebenso kann zur Strahlformung die Konzentration der Partikel im Streukörper entlang der Achse der auf den Streukörper eingestrahlten Röntgenstrahlung gemäß dem Stand der Technik variiert werden. Auch eine Variation der Partikelart entlang der Achse der auf den Streukörper eingestrahlten Röntgenstrahlung kann zur Strahlformung eingesetzt werden.
  • Weitergehend kann entsprechend dem Stand der Technik durch die Gesamtlänge des Diffusors, die Wahl der Materialien oder Materialienmixe für Partikel, für Matrix und für einen um den Diffusor denkbaren Begrenzungskörper, die Partikelkonzentration und die Matrixeigenschaften bestimmt werden, wieviel Röntgenstrahlung den Diffusor seitlich und in Richtung der auf diesen Diffusor gerichteten Röntgenstrahlung verlasst und damit die Strahlungsverteilung um den Diffusor vorbestimmt werden.
  • In einer zweiten Ausführungsform werden die auf den Diffusor gerichteten Röntgenstrahlenbündel in eine sich nach distal verjüngende Kegelbohrung gerichtet, wodurch die auf den Kegel auftreffenden Röntgenstrahlen durch Totalreflexion seitlich aus der Strahlachse ausgelenkt werden. In Weiterführung des Erfindungsgedankens kann diese ausgelenkte Strahlung auch zusätzlich durch einen außerhalb der Kegelbohrung gelegenen Diffusor gestreut werden. In Weiterführung des Erfindungsgedankens kann der Kegel mit einer Folie aus Material mit für die Strahlung hohem Brechungsindex ausgekleidet werden, um die Steilheit der Kegelbohrung zu vermindern. In Weiterführung des Erfindungsgedankens kann auch eine Struktur oder ein Material durch Ablagerungsprozesse (Kristallgitter, einfache oder mehrfache Beschichtung, o.ä.) zur Beugung von Röntgenstrahlung auf die Oberfläche der Kegelbohrung aufgebracht werden.
  • In einer weiteren Ausführungsform werden dem Körper im Zielvolumen Substanzen oder Substanzgemische auf geeignete Art zugeführt, die eine über eine röhrenförmige Vorrichtung in den Körper eingebrachte niederenergetische Strahlung streuen oder durch Röntgenfluoreszenz in niederenergetische Strahlung umsetzen. Niederenergetische Strahlung streuende Substanzen oder Partikel erzielen eine Intensitätsüberhöhung an der zur Strahlenquelle ausgerichteten Grenzfläche zwischen mit solchen Substanzen nicht- angereicherten und angereicherten Bereichen durch Remission, was für die Erzielung einer vorbestimmten Strahlungsdosis im Zielvolumen ausgenutzt werden kann. Die Tatsache, dass Röntgenfluoreszenz immer ein niederenergetisches Spektrum als die Anregungsstrahlung erzeugt, gekoppelt mit der Tatsache, dass niederenergetische Strahlung von menschlichem und tierischem Gewebe besser als hochenergetische Strahlung absorbiert wird, ermöglicht also die Beeinflussung der Dosisverteilung im Zielgebiet durch die Kopplung von Strahlung mit dem Vorhandensein von Substanzen, die in den Körper eingebrachte niederenergetische Strahlung streuen oder durch Röntgenfluoreszenz in niederenergetische Strahlung umsetzen.
  • Beschreibung der Zeichnungen
  • Ausführungsformen für die Erfindungsgedanken sind in Zeichnungen festgehalten, stellen aber keine Einschränkung der Ausführungsformen dar.
  • 1 zeigt einen aus einer externen Quelle stammenden Röntgenstrahl (1), der niederenergetisch ist und über geeignete Vorrichtungen in den Körper geleitet wird und über einen Streukörper (2) in verschiedenen Richtungen gestreut wird. Die gestreuten Röntgenstrahlen (3) – hier sind nur exemplarisch einige eingezeichnet – werden über Mehrfachstreuung oder Umsetzung durch Fluoreszenz oder beide Mechanismen im Zielvolumen isotrop verteilt.
  • 2 zeigt eine ähnliche Konfiguration wie 1, wobei der Streukörper (4) geometrisch anders geformt ist – hier als Beispiel als Kegelstumpf – und dadurch den Röntgenstrahlen (1) nach einer materialabhängigen mittleren freien Weglänge zwischen zwei Streuereignissen mehr Streukörper bietet. Dadurch wird die Strahlungsverteilung der gestreuten oder durch Fluoreszenz umgesetzten Röntgenstrahlen (3) beeinflusst und liefert Möglichkeiten zur Anpassung der Isodosenlinien an das Zielvolumen.
  • 3 zeigt ähnlich wie 2 eine geometrische Veränderung des Streukörpers (5), wobei jedoch die Röntgenstrahlung (1) auf eine Kegelbohrung gerichtet ist und hierdurch an der Oberfläche Totalreflexion auftritt, die eine Strahlablenkung bewirkt. Zusätzlich ist die Strahlung durch einen Streukörper (5) geleitet, welcher die Strahlung streut oder durch Fluoreszenz in niederenergetischere Strahlung umsetzt, die dann als Streustrahlung (3) in das Zielvolumen austritt.
  • 4 zeigt einen aus unterschiedlichen Zusammensetzungen aufgebauten Streukörper, der für die Zeichnung aus Blöcken unterschiedlicher Zusammensetzung (6, 7, 8) zusammengesetzt ist. Ein gradueller Übergang zwischen den Materialienzusammensetzungen ist ebenfalls erfindungsgemäß. In dem Ausführungsbeispiel auf der 4 ist ein Streukörper (6) mit einer Substanzmischung mit hohem Anteil an Röntgenfluoreszenz erzeugendem Material, gefolgt von einem Streukörper (7) mit einer niedrigen Streuerkonzentration und abgeschlossen von einem Streukörper (8) mit einer hohen Streukörperkonzentration dargestellt. Die Strahlung wird verschieden beeinflusst und an das umgebende Zielvolumen als Streustrahlung (3) abgegeben. Auch hier ist die Form der Isodosenlinien durch die Gestaltung und Wahl der Materialienzusammensetzung vorherbestimmbar.
  • 5 zeigt eine andere Anwendungsform der streuenden oder röntgenfluoreszierenden Substanzen. Hier ist eine verlustarme Einleitung von Röntgenstrahlung in den Körper durch einen Röntgenstrahlungsleiter (9), der vor dem Zielvolumen (12), welches unmittelbar an einem Blutgefäß (11) gelegen ist, positioniert ist. Die Strahlung, die entweder niederenergetisch ist und dann durch ein Austrittsfenster (10) ohne wesentliche Beeinflussung hindurchtritt, oder wahlweise höherenergetisch und über ein Fluoreszenztarget in niederenergetische Röntgenstrahlung (1) umgewandelt wird, ist auf das Zielvolumen gerichtet. Durch eine in dem Blutgefäß befindliche Substanz, die röntgenstreuend wirkt, werden die nicht im Zielvolumen absorbierten Strahlungsanteile (3) gestreut und auf das Zielvolumen zurückgelenkt, oder aber röntgenfluoreszierend wirkt und die Strahlung in noch therapeutisch-biologisch wirksame Röntgenstrahlung umsetzt. Dieser Enhancement-Effekt bewirkt, dass die Dosis im Zielgebiet erhöht wird und die Gefahr der Schädigung des Blutgefäßes sinkt. In ähnlicher Anordnung kann erfindungsgemäß auch über einen minimal-invasiven Zugang, z.B. eine lange Kanüle, ein Depot einer solchen Substanz aus Sicht des Röntgenstrahlungsleiters hinter einem Zielvolumen angelegt werden. Ebenfalls erfindungsgemäß ist die Aufsättigung des Zielvolumens mit der genannten Substanz, um über eine Intensitätsüberhöhung durch diese Aufsättigung mit streuendem Material den Enhancement-Effekt zu erreichen.
  • 1
    Röntgenstrahl aus externer Quelle
    2
    Streukörper/Diffusor
    3
    gestreute Röntgenstrahlung bzw. Röntgenfluoreszenz
    4
    geometrisch angepasster Streukörper (Ausführungsbeispiel)
    5
    mit konischer Bohrung versehener Streukörper (Ausführungsbeispiel)
    6
    Streukörper mit Zusammensetzung X
    7
    Streukörper mit Zusammensetzung Y
    8
    Streukörper mit Zusammensetzung Z
    9
    Röntgenstrahlungsleiter
    10
    Austrittsfenster (wahlweise auch Fluoreszenztarget)
    11
    Blutgefäß mit "Radiosensitizer"
    12
    Zielvolumen (Tumor)

Claims (12)

  1. Vorrichtung zur Bestrahlung eines Zielvolumens im Inneren eines Körpers dadurch gekennzeichnet, dass zu der Vorrichtung geleitete Strahlung gleichmäßig rotationssymmetrisch um die Achse der auf die Vorrichtung gerichteten Röntgenstrahlung gestreut oder durch Röntgenfluoreszenz abgestrahlt wird.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Streuung strahlungsablenkende Partikel genutzt werden.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Partikel genutzt werden, die Röntgenstrahlung streuen, gemischt mit Partikeln, die Röntgenfluoreszenz erzeugen.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel sich vollständig oder als äußere Schicht, bzw. Teil der äußeren Schicht aus röntgenstreuenden respektive röntgenfluoreszierenden Materialien zusammensetzen, oder aus einer Mischung beider Materialien.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Streuung genutzten Partikel in einer teilweise oder vollständig strahlungsdurchlässigen Matrix eingebettet sind.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Streuung die Totalreflexion an einer Kegelbohrung genutzt wird.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Streuung genutzte Totalreflexion durch ein Material mit für die Strahlung hohem Brechungsindex ausgekleidet ist.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskleidung durch ein folienartiges Material erfolgt.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskleidung durch Anlagerung des Materials als kristalline Schicht erfolgt.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskleidung durch Abscheidung des Materials aus der Gasphase erfolgt.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskleidung durch eine Abfolge mehrerer Materialien mit unterschiedlichem Brechungsindex für die Strahlung erfolgt mit dem Ziel eine Gitterbeugung der Strahlung zu bewirken.
  12. Vorrichtung zur Bestrahlung eines Zielvolumens im Inneren eines Körpers dadurch gekennzeichnet, dass niederenergetische Strahlung über eine röhrenförmige Vorrichtung verlustarm in den Körper geleitet wird und diese im Zielvolumen durch eine auf geeignete Art deponierte Substanz oder ein Substanzgemisch gestreut oder in Röntgenfluoreszenz umgesetzt wird.
DE200610043551 2006-09-12 2006-09-12 Diffusor-Spitze zur homogenen Strahlungsverteilung von niederenergetischer Röntgenstrahlung in einem Medium Withdrawn DE102006043551A1 (de)

Priority Applications (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200610043551 DE102006043551A1 (de) 2006-09-12 2006-09-12 Diffusor-Spitze zur homogenen Strahlungsverteilung von niederenergetischer Röntgenstrahlung in einem Medium
PCT/EP2007/059595 WO2008031853A1 (de) 2006-09-12 2007-09-12 Diffusor-spitze zur homogenen strahlungsverteilung von niederenergetischer röntgenstrahlung in einem medium
DE112007002080T DE112007002080A5 (de) 2006-09-12 2007-09-12 Diffusor-Spitze zur homogenen Strahlungsverteilung von niederenergetischer Röntgenstrahlung in einem Medium

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200610043551 DE102006043551A1 (de) 2006-09-12 2006-09-12 Diffusor-Spitze zur homogenen Strahlungsverteilung von niederenergetischer Röntgenstrahlung in einem Medium

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102006043551A1 true DE102006043551A1 (de) 2008-03-27

Family

ID=38814669

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200610043551 Withdrawn DE102006043551A1 (de) 2006-09-12 2006-09-12 Diffusor-Spitze zur homogenen Strahlungsverteilung von niederenergetischer Röntgenstrahlung in einem Medium
DE112007002080T Withdrawn DE112007002080A5 (de) 2006-09-12 2007-09-12 Diffusor-Spitze zur homogenen Strahlungsverteilung von niederenergetischer Röntgenstrahlung in einem Medium

Family Applications After (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE112007002080T Withdrawn DE112007002080A5 (de) 2006-09-12 2007-09-12 Diffusor-Spitze zur homogenen Strahlungsverteilung von niederenergetischer Röntgenstrahlung in einem Medium

Country Status (2)

Country Link
DE (2) DE102006043551A1 (de)
WO (1) WO2008031853A1 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102011108508A1 (de) * 2011-07-25 2013-01-31 Carl Zeiss Meditec Ag Anpassung eines Strahlungsfelds
DE102011110615A1 (de) * 2011-08-16 2013-02-21 Carl Zeiss Meditec Ag Erzeugung einer definierten Strahlungsdosisleistungskurve

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US20210239081A1 (en) * 2018-08-24 2021-08-05 Hitachi Automotive Systems, Ltd. Fuel injection valve

Family Cites Families (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19854287A1 (de) * 1998-11-19 2000-06-08 Juergen Leonhardt Vorrichtung zur Verhinderung der Restenose nach Angioplastie mittels Röntgenstrahlung
US6580940B2 (en) * 2000-02-02 2003-06-17 George Gutman X-ray system with implantable needle for treatment of cancer
WO2003024527A1 (fr) * 2001-09-19 2003-03-27 Muradin Abubekirovich Kumakhov Dispositif de radiotherapie
US7200203B2 (en) * 2004-04-06 2007-04-03 Duke University Devices and methods for targeting interior cancers with ionizing radiation
US20060133575A1 (en) * 2004-12-21 2006-06-22 Advanced X-Ray Technology, Inc. X-ray needle apparatus and method for radiation treatment

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102011108508A1 (de) * 2011-07-25 2013-01-31 Carl Zeiss Meditec Ag Anpassung eines Strahlungsfelds
US9779909B2 (en) 2011-07-25 2017-10-03 Carl Zeiss Meditec Ag Apparatus and method for generating X-ray radiation
DE102011110615A1 (de) * 2011-08-16 2013-02-21 Carl Zeiss Meditec Ag Erzeugung einer definierten Strahlungsdosisleistungskurve
US9543107B2 (en) 2011-08-16 2017-01-10 Carl Zeiss Meditec Ag Method and apparatus for generating X-ray radiation

Also Published As

Publication number Publication date
WO2008031853A1 (de) 2008-03-20
DE112007002080A5 (de) 2009-08-06

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102004057726B4 (de) Medizinische Untersuchungs- und Behandlungseinrichtung
DE19803720B4 (de) Handstück für einen medizinischen Laser
DE3323365C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Ausleuchtung von Hohlräumen
DE69531855T2 (de) Röntgenstrahlungsquelle mit flexibler sonde
JP6564769B2 (ja) がん治療において放射線療法と組み合わせて使用するための細胞毒性物質
DE102008041286A1 (de) Ballonkatheter und Röntgenapplikator mit einem Ballonkatheter
DE602004009184T2 (de) Verfahren und vorrichtung für die strahlentherapie
DE2910760A1 (de) Laser-skalpell
DE102009039345A1 (de) Vorrichtung zur Bestrahlungsfeldkontrolle bei radiologischen Strahlentherapiegeräten
DE102008030590A1 (de) Applikator zur Verwendung in einer Strahlentherapievorrichtung sowie Strahlentherapievorrichtung
DE102011108508A1 (de) Anpassung eines Strahlungsfelds
DE102007018102B4 (de) Einrichtung zur strahlentherapeutischen Behandlung von Gewebe mittels einer Röntgen-CT-Anlage oder einer diagnostischen oder Orthovolt-Röntgen-Anlage
DE2515406A1 (de) Absorptionskoerper
DE102006043551A1 (de) Diffusor-Spitze zur homogenen Strahlungsverteilung von niederenergetischer Röntgenstrahlung in einem Medium
DE102018120750B3 (de) Applikator für ein medizinisches Strahlentherapiesystem und Verfahren zum Kalibrieren eines solchen
DE112013004939T5 (de) Tumortherapie mittels zielgerichteter Kernfusion
DE2002620A1 (de) Strahlenquelle mit Innenabschirmung fuer medizinische Zwecke
DE1239089B (de) Verfahren zur Erhoehung der Absorptionsfaehigkeit von Kollagenerzeugnissen im lebenden Koerper
DE10341538A1 (de) Röntgenquelle
DE19731307C1 (de) Vorrichtung zur Bestrahlung von Gewebe
DE102010009019B4 (de) Medizinisches, mit Röntgenstrahlen arbeitendes Gerät sowie Verfahren zum Betreiben eines solchen
DE10027149C2 (de) Vorrichtung für die Röntgenradiografie mit relativ zu ihrer Partikelquelle bewegbarer Röntgenquelle und Verwendung derselben
DE112012007059B4 (de) Vorrichtung zur Verwendung in der episkleralen Plaque-Brachytherapie
EP2920790B1 (de) Röntgenstrahlungsquelle, kollimator, röntgenologischer arbeitsplatz und verfahren zum betrieb derselben
DE102010052613A1 (de) Verfahren zur Erhöhung der biologischen Wirkung von Röntgenstrahlen

Legal Events

Date Code Title Description
8143 Withdrawn due to claiming internal priority