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Die Erfindung betrifft eine Rollendruckmaschine mit mehreren jeweils von einer mobilen Bedieneinheit betätigten Aggregaten.
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Durch IEEE 802.15.1 („Bluetooth”), die IEEE 802.11-Familie („WLAN”) oder IEEE 812.11e („WLAN”) sind jeweils ein Industriestandard für die drahtlose (Funk-)Vernetzung von Geräten bekannt.
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Es ist auch bekannt, ein Aggregat einer Maschine über eine mobile Bedieneinheit zu betätigen. Im Druckmaschinenbau werden dazu z. B. mobile Kommandotafeln (MOT) verwendet, die über eine elektrische Leitung mit dem jeweils zu betätigenden Aggregat verbunden werden. Der Aktionsradius der mobilen Kommandotafel (MOT) ist dann durch die Länge der jeweiligen elektrischen Leitung festgelegt.
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Darüber hinaus ist durch die
DE 102 03 653 A1 eine insbesondere als ein Axialflussmähdrescher ausgebildete Arbeitsmaschine mit einem tragbaren Bediengerät mit einer Steuerung bekannt, wobei mindestens ein Betriebselement der Arbeitsmaschine mittels des Bediengeräts betätigbar ist, wobei zwischen einem das Betriebselement beeinflussenden Aktor und dem Bediengerät ein Datenaustausch über eine drahtlose Datenübertragungseinrichtung vorgesehen ist, wobei das Bediengerät vorzugsweise mit einer Positionserfassungseinrichtung ausgestattet ist, wobei die Steuerung des Bediengeräts seine Position relativ zur Arbeitsmaschine ermittelt und einem Bediener des Bediengeräts eine Betätigung nur desjenigen Betriebselements der Arbeitsmaschine anbietet, welches sich von der Position des Bediengeräts aus gut beobachten lässt.
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Durch die
EP 1 681 581 A1 ist ein Abstandsmesssystem zur Abstandsbereichsbestimmung bekannt, welches eine Unterscheidung ermöglicht, ob sich z. B. ein mobiles Radargerät innerhalb oder außerhalb eines definierten Abstandsbereiches um einen Transponder herum befindet.
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Durch die
DE 36 14 744 A1 ist eine Einrichtung zum Steuern von Rotationsdruckmaschinen bekannt, wobei Steuerbefehle mittels eines portablen Bedienelementes mit einem Sender drahtlos über Empfänger und Decoder einer elektrischen Steuereinheit der Rotationsdruckmaschine zugeführt werden. Die Steuersignalübermittlung erfolgt drahtlos z. B. über elektromagnetische Wellen, Infrarotstrahlung bzw. Lichtstrahlung anderer Wellenlänge oder Ultraschall.
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Durch die
DE 43 06 098 A1 ist eine Einrichtung zum Steuern einzelner Funktionseinrichtungen einer Druckmaschine bekannt, wobei eine transportable Bedienvorrichtung vorgesehen ist, welche an einer Parkposition einer entsprechenden Funktionseinheit angebracht wird, wobei mit dieser Bedienvorrichtung zur Betätigung der betreffenden Funktionseinheit ein Stellbefehl an diese Funktionseinheit übertragbar ist, wobei die Bedienvorrichtung für die betreffende Parkposition erforderliche Funktionen in einzelnen Oberflächenbereichen eines Touch-Screen-Bildschirms anzeigt, wobei die transportable Bedienvorrichtung vorzugsweise über eine mechanische oder magnetische Befestigung mit der Parkposition verbunden ist.
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Durch die
DE 102 34 467 A1 ist ein Prozessleitsystem für eine technische Anlage bekannt, bei dem eine zentrale Steuereinrichtung anhand von eingehenden Prozessführungssignalen Stellbefehle für eine Anzahl von Anlagenkomponenten erzeugt, wobei die datenausgangsseitig mit den Anlagenkomponenten verbundene Steuereinrichtung dateneingangsseitig mit einer Anzahl von Schnittstellen verbunden ist, die ihrerseits dateneingangsseitig zur Übertragung von Prozessführungssignalen drahtlos mit einer Anzahl von mobilen Bedieneinheiten verbunden sind, und wobei der Steuereinrichtung ein Freigabemodul zugeordnet ist, das jedem von einer mobilen Bedieneinheit eingehenden Prozessführungssignal anhand eines für die zugehörige mobile Bedieneinrichtung charakteristischen, über die drahtlos mit der mobilen Bedieneinheit kommunizierenden Schnittstellen ermittelten Ortskennwerts eine Identifikation derjenigen Anlagenkomponenten zuweist, für die das Prozessführungssignal bei der Erzeugung der an sie adressierten Stellbefehle zu berücksichtigen ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rollendruckmaschine mit mehreren jeweils von einer mobilen Bedieneinheit betätigten Aggregaten zu schaffen, wobei die Wirksamkeit der Bedieneinheit in einer festen Zuordnung zu dem zu betätigenden Aggregat lokal begrenzt und an die jeweiligen Einbauverhältnissen in der Maschine anpassbar ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die Wirksamkeit der Bedieneinheit in einer festen Zuordnung zu dem zu betätigenden Aggregat lokal begrenzt ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 in einer perspektivischen Darstellung schematisch und stark vereinfacht eine Rollendruckmaschine mit mehreren Aggregaten und deren jeweiligem Bedienbereich;
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2 in einer Draufsicht ein Aggregat mit seinem zugehörigen Bedienbereich;
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3 eine mobile Bedieneinheit mit einigen ihrer Funktionseinheiten;
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4 eine Einzeldarstellung einer Druckeinheit von der in der 1 dargestellten Druckmaschine.
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Unter einer Maschine wird z. B. gemäß DIN EN 61310-1:1996-09 eine Gesamtheit von miteinander verbundenen Teilen oder Vorrichtungen verstanden, von denen mindestens eines beweglich ist, sowie gegebenenfalls von Betätigungsgeräten, Steuer- und Energiekreisen usw., die für eine bestimmte Anwendung, wie die Verarbeitung, die Behandlung, die Fortbewegung und die Aufbereitung eines Werkstoffes, zusammengefügt sind.
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Die bevorzugte Anwendung der erfindungsgemäßen Lösung betrifft eine hinsichtlich einer Produktionsstätte ortsfest installierte Produktionsmaschine, insbesondere eine industriell genutzte Druckmaschine, wobei die Druckmaschine als eine Rollendruckmaschine oder als eine Bogendruckmaschine ausgebildet sein kann. Die bevorzugte Anwendung ist unabhängig von einem mit der Druckmaschine bedruckten Bedruckstoff, z. B. Papier, Textilien, Kunststoff oder Blech, sowie unabhängig von einem von der Druckmaschine benutzten Druckverfahren, d. h. unabhängig davon, ob ein Flachdruckverfahren, z. B. ein Offsetdruckverfahren, oder ein Tiefdruckverfahren zum Einsatz gebracht wird. Als Offsetdruckverfahren kann in der Druckmaschine ein konventionelles, d. h. ein Feuchtmittel verwendendes Nassoffsetdruckverfahren oder ein Trockenoffsetverfahren, welches kein Feuchtmittel verwendet, angewandt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend am Beispiel einer komplexen, mehrere Aggregate aufweisenden Rollendruckmaschine erläutert, wobei mindestens eines der Aggregate als ein Druckwerk, ein anderes Aggregat als ein Falzapparat und ein weiteres Aggregat als ein Rollenwechsler ausgebildet ist. Jedes dieser Aggregate weist mindestens ein bewegliches Teil oder eine bewegliche Vorrichtung auf, welche(s) fernbetätigbar ist. In dem in der 1 dargestellten Beispiel weist die Rollendruckmaschine z. B. zwei horizontal voneinander beabstandet angeordnete Drucktürme 01 mit jeweils zwei übereinander gestapelten Druckeinheiten 02 auf, wobei die Drucktürme 01 jeweils z. B. als Achtertürme 01 zum gleichzeitig beidseitigen Bedrucken eines durch den jeweiligen Druckturm 01 geführten Bedruckstoffes ausgebildet sind. Die Druckeinheiten 02 sind z. B. als sogenannte H-Druckeinheiten 02 ausgebildet und weisen jeweils vier in der 1 nur angedeutete Druckwerke auf, wobei jedes Druckwerk u. a. einen Formzylinder und einen mit diesem Formzylinder zusammenwirkenden Übertragungszylinder aufweist. Eine (nicht dargestellte) Materialbahn, z. B. eine Papierbahn, ist zwischen gegeneinander angestellte Übertragungszylinder verschiedener Druckwerke geführt. Vorzugsweise in einer vertikal tieferen Ebene als die Drucktürme 01 sind den jeweiligen Drucktürmen 01 zugeordnete Rollenwechsler 03 angeordnet, von denen die unbedruckte Materialbahn jeweils in den jeweiligen Druckturm 01 eingezogen wird. Nach dem Bedrucken wird die Materialbahn vorzugsweise von jedem der Drucktürme 01 einem horizontal von den Drucktürmen 01 beabstandet angeordneten Falzapparat 04 zugeführt, welcher die bedruckten Materialbahnen zu verkaufsfähigen Einheiten des zu produzierenden Druckerzeugnisses verarbeitet. Die vorzugsweise mehreren Druckeinheiten 02, der mindestens eine Rollenwechsler 03 und der mindestens eine Falzapparat 04 bilden jeweils ein Aggregat 02; 03; 04 der beispielhaft dargestellten Rollendruckmaschine.
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Jedem der beispielhaft dargestellten Aggregate 02; 03; 04 dieser Rollendruckmaschine ist jeweils ein Bedienbereich 06 zugeordnet, wobei sich der Bedienbereich 06 vorzugsweise seitlich an dem jeweiligen Aggregat 02; 03; 04 befindet. Der Bedienbereich 06 ist jeweils ein Bereich, vorzugsweise ein dreidimensionaler Raum, in dem ein Bediener 21 (4) des jeweiligen Aggregates 02; 03; 04 Zugang zu demselben erlangt, um das jeweilige Aggregat 02; 03; 04 zu betätigen. Der Bedienbereich 06 eines jeden Aggregates 02; 03; 04 ist jeweils durch in einem z. B. kartesischen Koordinatensystem anhand von Koordinaten definierbare Positionen in seiner Lage und/oder Größe festgelegt und durch mindestens eine mittels dieser Positionen definierte, z. B. ebene virtuelle Fläche begrenzt. Der Bedienbereich 06 ist räumlich z. B. in Form eines virtuellen Quaders ausgebildet. Diese den Bedienbereich 06 festlegenden Positionen befinden sich in nach bestimmten Kriterien festgelegten Abständen a1; a2; a3; ... von einem dem jeweiligen Aggregat 02; 03; 04 zugeordneten, hinsichtlich der Rollendruckmaschine vorzugsweise ortsfesten Bezugspunkt 07 (2), wobei mehrere dieser zu unterschiedlichen Positionen gehörenden Abstände a1; a2; a3; ... eine sich jeweils voneinander unterscheidende Länge aufweisen können. Eines der Kriterien zur Festlegung der Lage und/oder Größe des Bedienbereiches 06 eines bestimmten Aggregates 02; 03; 04 ist die Einsehbarkeit dieses Aggregates 02; 03; 04 durch einen Bediener 21. Ein weiteres Kriterium können die räumlichen Verhältnisse in der Maschine am Einbauort des betreffenden Aggregates 02; 03; 04 sein. Der Bezugspunkt 07 zur Festlegung des jeweiligen Bedienbereiches 06 kann sich an einer Position in dem jeweiligen Aggregat 02; 03; 04 oder auch an einer Position außerhalb dieses Aggregates 02; 03; 04 befinden, wobei dieser Bezugspunkt 07 jeweils in einer festen Zuordnung zu dem jeweiligen Aggregat 02; 03; 04 steht. Die Abstände a1; a2; a3; ... zumindest zu den den Bedienbereich 06 begrenzenden Positionen, d. h. insbesondere zu den jeweiligen Eckpunkten des z. B. als ein Quader ausgebildeten Bedienbereiches 06, sind jeweils vorzugsweise durch einen vom jeweiligen Bezugspunkt 07 ausgehenden Vektor definiert. 2 zeigt beispielhaft in einer Draufsicht ein Aggregat 02; 03; 04 mit seinem zugehörigen Bedienbereich 06, wobei der Bedienbereich 06 durch Positionen festgelegt ist, die hinsichtlich eines in dem betreffenden Aggregat 02; 03; 04 liegenden Bezugspunktes 07 definiert sind.
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Es ist vorgesehen, dass mindestens ein Aggregat 02; 03; 04 der Maschine mit einer mobilen Bedieneinheit 08 betätigbar und/oder auch betätigt ist. Diese mobile Bedieneinheit 08 ist eine elektronische Daten verwertende oder verarbeitende Einheit und kann z. B. als ein Handcomputer, d. h. als ein sogenannter PDA (Personal Digital Assistant), oder als ein anderes von einem Bediener 21 der Maschine tragbares elektronisches Gerät ausgebildet sein, wobei die mobile Bedieneinheit 08 außer mindestens einem vom Bediener 21 handbetätigten Bedienelement vorzugsweise auch eine Anzeigeeinrichtung oder einen Monitor zur Visualisierung von Betriebszuständen der mit dieser mobilen Bedieneinheit 08 betätigten Maschine aufweist. Die mobile Bedieneinheit 08 verfügt demnach vorzugsweise über jeweils mindestens eine Einrichtung zur Eingabe von Daten durch den Bediener 21 oder zur Ausgabe von Daten an den Bediener 21, wobei zumindest die einzugebenden Daten insbesondere einen Stellbefehl zur Betätigung von mindestens einem Aggregat 02; 03; 04 der Maschine betreffen. Die mobile Bedieneinheit 08 ist nicht über eine elektrische Leitung mit dem zu betätigenden Aggregat 02; 03; 04 der Maschine verbunden, sondern überträgt den jeweiligen Stellbefehl berührungslos über eine drahtlose Übertragungsstrecke z. B. per Funk oder Infrarot an das jeweilige Aggregat 02; 03; 04 der Maschine, sodass in der mobilen Bedieneinheit 08 und in dem mit dieser mobilen Bedieneinheit 08 kommunizierenden Aggregat 02; 03; 04 jeweils mindestens eine Einrichtung zum Senden und/oder Empfangen der jeweiligen Daten vorgesehen ist. Die Übertragungsstrecke misst i. d. R. wenige Meter, vorzugsweise sind die mobile Bedieneinheit 08 und das zu betätigende Aggregat 02; 03; 04 nicht weiter als 20 m, insbesondere nicht weiter als 5 m voneinander entfernt. Dabei sind vorzugsweise alle Abstände a1; a2; a3; ... zu den den Bedienbereich 06 begrenzenden Positionen kürzer als eine Reichweite 09 der Übertragung des von der Bedieneinheit 08 abgesetzten Stellbefehls. Eine Grenze der beispielhaft als ein Radius 09 um die Sendeeinrichtung 11 der mobilen Bedieneinheit 08 angenommenen Reichweite 09 der Übertragung des von dieser Bedieneinheit 08 abgesetzten Stellbefehls ist in der 2 durch einen Kreis angedeutet. Innerhalb des die Sendeeinrichtung 11 in diesem Beispiel umgebenden Kreises, der die maximale Reichweite 09 der Übertragung des von dieser Bedieneinheit 08 abgesetzten Stellbefehls markiert, ist eine störungsfreie Kommunikation zwischen der Bedieneinheit 08 und dem angesprochenen Aggregat 02; 03; 04 z. B. durch einen ausreichenden Energiepegel des von der Bedieneinheit 08 ausgesandten Signals möglich. Der Kreis markiert somit einen Kommunikationsbereich 12 für die mobile Bedieneinheit 08.
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Um eine Gefährdung des Bedieners 21 oder einer anderen Person insbesondere durch einen beweglichen Teil oder eine bewegliche Vorrichtung der Maschine oder eines ihrer Aggregate 02; 03; 04 sowie Schaden für die Maschine durch eine Fehlbedienung von einem der Aggregate 02; 03; 04 zu vermeiden, ist vorgesehen, dass das von der Bedieneinheit 08 zu betätigende Aggregat 02; 03; 04 den von der Bedieneinheit 08 übertragenen Stellbefehl nur dann ausführt, wenn sich die Bedieneinheit 08 an einer Position innerhalb des zu dem Aggregat 02; 03; 04 gehörenden Bedienbereiches 06 befindet. Dies ist gemäß der Darstellung der 2 für die mobile Bedieneinheit 08 in ihrer Position A der Fall, jedoch nicht in der Position B, da sich letztere außerhalb des Bedienbereiches 06 des Aggregates 02; 03; 04 befindet.
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Die Beschränkung der Betätigung des Aggregates 02; 03; 04 auf die Betriebssituation, wenn sich die mobile Bedieneinheit 08 innerhalb des zu diesem Aggregat 02; 03; 04 gehörenden Bedienbereiches 06 befindet, hat den Vorteil, dass insbesondere bei einer räumlich ausgedehnten Maschine wie einer Druckmaschine gewährleistet werden kann, dass sich der Bediener 21 für eine zulässige Betätigung des Aggregates 02; 03; 04 an einer Position innerhalb eines Einsehbereiches 13 (2) aufhalten muss, in welchem er einen ungehinderten Sichtkontakt zu demjenigen Aggregat 02; 03; 04 hat, welches er betätigen will. Zumindest ist der Einsehbereich 13 durch diesen Sichtkontakt zu dem von dem Bediener 21 zu betätigenden Aggregat 02; 03; 04 festgelegt. Der Einsehbereich 13 berücksichtigt auch den Blickwinkel des Bedieners 21, den dieser an seiner jeweiligen Arbeitsposition hat. Der Bedienbereich 06 des Aggregates 02; 03; 04 ist damit stets ein Teilbereich des Einsehbereiches 13 des Bedieners 21 hinsichtlich dieses Aggregates 02; 03; 04, wobei diese beiden Bereiche 06; 13 wiederum innerhalb des Kommunikationsbereiches 12 der mobilen Bedieneinheit 08 liegen.
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Zur Bestimmung der aktuellen Position A; B der mobilen Bedieneinheit 08 weist diese vorzugsweise einen Positionsmelder 14 auf (3), wobei dieser Positionsmelder 14 z. B. Teil eines Positionsbestimmungssystems ist, wie z. B. eines DGPS (Differential Global Positioning System) oder eines Indoor-GPS-Systems. Die Positionsbestimmung wird z. B. mit einer Auflösung von unter 0,5 m, vorzugsweise von weniger als 0,1 m erreicht. Bei der Positionsbestimmung mit einem Indoor-GPS-System kann auch z. B. ein Laserscanner und ein auf einer Kreuzpeilung basierendes Laser-Triangulationsverfahren verwendet werden. Alternative Messverfahren zur Bestimmung der aktuellen Position A; B der mobilen Bedieneinheit 08 können darauf beruhen, dass die Feldstärke des von der mobilen Bedieneinheit 08 an das zu betätigende Aggregat 02; 03; 04 übertragenen Signals von mehreren unterschiedlich positionierten Empfängern gemessen und ausgewertet wird, oder dass ein z. B. an der mobilen Bedieneinheit 08 angebrachtes Kamerasystem verwendet wird, welches bestimmte, an der Maschine angebrachte Marken erkennt und durch deren Auswertung die eigene Position bestimmt Als eine weitere Alternative für die Positionsbestimmung kann auch vorgesehen sein, dass eine oder mehrere stationäre Kameras über eine Bildauswertung die jeweilige aktuelle Position der mobilen Bedieneinheit 08 ermitteln. 3 zeigt beispielhaft in einer Schemaskizze die mobile Bedieneinheit 08 mit ihrem mindestens einen vom Bediener 21 handbetätigten Bedienelement 16, z. B. einer Tastatur 16, mit einer Anzeigeeinrichtung 17 oder einem Monitor 17 zur Visualisierung von Betriebszuständen des mit dieser mobilen Bedieneinheit 08 betätigten Aggregates 02; 03; 04 der Maschine sowie mit ihrer Sendeeinrichtung 11 und ihrem Positionsmelder 14.
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Eine Überwachungseinheit 18 bestimmt durch eine Kommunikation mit dem Positionsmelder 14 der mobilen Bedieneinheit 08 die aktuelle Position A; B der Bedieneinheit 08 relativ zu dem Bezugspunkt 07 des Aggregates 02; 03; 04, wobei die Überwachungseinheit 18 in dem zu betätigenden Aggregat 02; 03; 04 oder an einer anderen Stelle in der Maschine innerhalb des Kommunikationsbereiches 12 der mobilen Bedieneinheit 08 angeordnet ist. Die Überwachungseinheit 18 lässt die Ausführung des von der Bedieneinheit 08 an das Aggregat 02; 03; 04 übertragenden Stellbefehls nur dann zu, wenn sich die aktuell bestimmte Position A der Bedieneinheit 08 innerhalb des Bedienbereiches 06 dieses Aggregates 02; 03; 04 befindet. Die Überwachungseinheit 18 muss insofern die Ausführung des von der Bedieneinheit 08 an das Aggregat 02; 03; 04 übertragenden Stellbefehls freigeben. Die Freigabe erfolgt nur, wenn die Bedingung erfüllt ist, dass sich die aktuell bestimmte Position A der Bedieneinheit 08 zum Zeitpunkt des von der Bedieneinheit 08 an das Aggregat 02; 03; 04 übertragenden Stellbefehls innerhalb des Bedienbereiches 06 dieses Aggregates 02; 03; 04 befindet. Die Bedingung zur Freigabe des von der Bedieneinheit 08 an das Aggregat 02; 03; 04 übertragenden Stellbefehls wird dadurch geprüft, dass die Überwachungseinheit 18 z. B. durch mathematische Rechenoperationen ermittelt, ob die aktuell bestimmte Position A der Bedieneinheit 08 relativ zu dem Bezugspunkt 07 des Aggregates 02; 03; 04 Koordinaten aufweist, die in dem gleichfalls durch Koordinaten festgelegten, vektoriell aufgespannten Raum des Bedienbereiches 06 liegen. Insofern bewertet die Überwachungseinheit 18 eine Relation, die die aktuell bestimmte Position A der Bedieneinheit 08 zu dem Bezugspunkt 07 des Aggregates 02; 03; 04 einnimmt. Dafür sind in der Überwachungseinheit 18 zumindest die den Bedienbereich 06 begrenzenden, durch ihre jeweiligen Koordinaten festgelegten Positionen gespeichert. Es kann vorgesehen sein, dass die den Bedienbereich 06 eines Aggregates 02; 03; 04 begrenzenden Positionen parametrierbar und damit variabel festlegbar sind, wodurch es möglich ist, für jedes Aggregat 02; 03; 04 eine individuelle, z. B. den jeweiligen Einbauverhältnissen in der Maschine gerecht werdende Festlegung hinsichtlich der Lage und/oder Größe des jeweiligen Bedienbereiches 06 zu treffen.
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4 zeigt in einer Vergrößerung eine Druckeinheit 02 der in der 1 dargestellten Druckmaschine zusammen mit dem zu dieser Druckeinheit 02 gehörenden Bedienbereich 06, wobei der Bedienbereich 06 z. B. als ein virtueller Quader ausgebildet ist, wobei dieser Quader durch drei jeweils orthogonal zueinander angeordnete Achsen X; Y; Z aufgespannt ist, wobei der Ursprung 07 dieser Achsen X; Y; Z in einer bestimmten Relation zu der Druckeinheit 02 festgelegt ist und z. B. auch als Bezugspunkt 07 zur Bestimmung der Koordinaten einer Position einer mobilen Bedieneinheit 08 dient. Dieser Quader ist durch die Positionen seiner Eckpunkte in seiner Lage und Größe eindeutig definiert, wobei diese Eckpunkte als Koordinaten z. B. in dem durch die Achsen X; Y; Z gebildeten Koordinatensystem angegeben werden können. In dem in der 4 dargestellten Beispiel hält sich ein Bediener 21 in dem zu dieser Druckeinheit 02 gehörenden Bedienbereich 06 auf, um an dieser Druckeinheit 02 eine Arbeit auszuführen. Der Bediener 21 benutzt eine mobile Bedieneinheit 08, deren Positionsmelder 14 die aktuelle Position dieser mobilen Bedieneinheit 08 erfasst und an die z. B. in der Druckeinheit 02 angeordnete Überwachungseinheit 18 übermittelt. Die Überwachungseinheit 18 kann in einer Steuereinheit dieser Druckeinheit 02 integriert sein. Die Überwachungseinheit 18 prüft, ob die vom Positionsmelder 14 gemeldete aktuelle Position für die mobile Bedieneinheit 08 innerhalb des zu dieser Druckeinheit 02 gehörenden Bedienbereiches 06 liegt. Nur wenn dies der Fall ist, erteilt die Überwachungseinheit 18 dieser Druckeinheit 02 eine Freigabe zur Ausführung des von der mobilen Bedieneinheit 08 drahtlos und berührungslos an diese Druckeinheit 02 übersandten Stellbefehls. Die vom Bediener 21 betätigte mobile Bedieneinheit 08 entfaltet daher nur dann hinsichtlich der Druckeinheit 02 eine Wirkung, wenn ihre aktuelle Position eine zuvor definierte Bedingung erfüllt. Der Bedienbereich 06 der Druckeinheit 02 ist zumindest an einer Grenzfläche zwischen dieser Druckeinheit 02 und diesem Bedienbereich 06 vorzugsweise um ein mit der Auflösegenauigkeit der Positionsbestimmung korrelierendes Längenmaß d kleiner festgelegt, als dieser Bedienbereich 06 maximal gewählt werden könnte, um sicherzustellen, dass dieser Bedienbereich 06 hinsichtlich dieser Druckeinheit 02 zuverlässig in dem zugehörigen Einsehbereich 13 des Bedieners 21 liegt.
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Hinsichtlich einer Druckeinheit 02 kann das von der mobilen Bedieneinheit 08 übersandte Signal z. B. einen der folgenden Stellbefehle betreffen:
Druck An/Ab
Feuchtauftragswalze An/Ab
Farbauftragswalze An/Ab
Sprühfeuchtwerk Ein/Aus
Gummituch waschen
Farbduktor waschen
Walzen waschen
Voreinfärben
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Diese beispielhaft aufgeführten Stellbefehle sind nicht sicherheitsrelevant und erfordern zur Übertragung von deren Signalen keine sicherheitstechnischen Anforderungen an die drahtlose Übertragungsstrecke. Andere, sicherheitsrelevante Stellbefehle erfordern hingegen zur Übertragung ihrer Signale eine einfehlersichere, vorzugsweise zertifizierte Übertragungsstrecke. Zu den sicherheitsrelevanten Stellbefehlen gehören wiederum z. B. hinsichtlich einer Druckeinheit 02:
Not-Aus
Halt und Sperren
Vorrücken
Rückrücken
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Die Übertragungsstrecke ist vorzugsweise derart ausgelegt, dass die darüber ausgeführte Übertragung von Signalen einem zertifizierten Industriestandard entspricht, z. B. einem Feldbus, der z. B. dem unter der Bezeichnung ProfiSafe oder SercosSafety bekannten Feldbus ähnlich ist.
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Die gefundene Lösung erhöht die Sicherheit gerade für den Bediener 21 eines Aggregates 02; 03; 04 einer in einer industriellen Produktion verwendeten Maschine, denn trotz der drahtlosen Übertragung des Stellbefehls von der mobilen Bedieneinheit 08 an das jeweilige Aggregat 02; 03; 04 besteht eine feste Zuordnung zwischen dieser Bedieneinheit 08 und dem zu betätigenden Aggregat 02; 03; 04.
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Auch wenn mehrere Aggregate 02; 03; 04 der Maschine von derselben mobilen Bedieneinheit 08 betätigbar sind, so kann durch eine Verknüpfung mit dem jeweiligen Bedienbereich 06 sichergestellt werden, dass jeweils nur ein bestimmtes der mehreren Aggregate 02; 03; 04 dieser Maschine betätigt wird. Eine Fehlfunktion eines oder mehrerer der Aggregate 02; 03; 04 durch eine gleichzeitige Betätigung mehrerer Aggregate 02; 03; 04 wird wirksam unterbunden, denn die Ausführung eines von der mobilen Bedieneinheit 08 abgesetzten Stellbefehls ist von einer Freigabe abhängig, die nur erteilt wird, wenn sich die mobile Bedieneinheit 08 und damit auch ihr Bediener 21 in einem bestimmten, zuvor räumlich definierten Bedienbereich 06 aufhält. Auch kann vorgesehen sein, dass eine in der mobilen Bedieneinheit 08 vorgesehene Selektionseinheit 19 (3) z. B. durch eine Kommunikation mit der Überwachungseinheit 18 dem Bediener 21 jeweils nur dasjenige Aggregat 02; 03; 04 online für eine Betätigung anbietet, in dessen Bedienbereich 06 sich der Bediener 21 gerade aufhält.
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Wenn die Übertragungsstrecke zwischen der mobilen Bedieneinheit 08 und dem zu betätigenden Aggregat 02; 03; 04 einfehlersicher ausgebildet ist, können auch sicherheitsrelevante Stellbefehle drahtlos übertragen und an der Maschine z. B. selbst bei geöffneten Schutzen ausgeführt werden, was zu dem Vorteil führt, dass an der Maschine eine ortsfeste Bedientafel oder ein Display nicht mehr erforderlich ist, wodurch die Maschine kostengünstiger ausgebildet werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Druckturm, Achterturm
- 02
- Aggregat, Druckeinheit, H-Druckeinheit
- 03
- Aggregat, Rollenwechsler
- 04
- Aggregat, Falzapparat
- 05
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- 06
- Bedienbereich
- 07
- Bezugspunkt, Ursprung
- 08
- Bedieneinheit
- 09
- Reichweite, Radius
- 10
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- 11
- Sendeeinrichtung
- 12
- Kommunikationsbereich
- 13
- Einsehbereich
- 14
- Positionsmelder
- 15
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- 16
- Bedienelement, Tastatur
- 17
- Anzeigeeinrichtung, Monitor
- 18
- Überwachungseinheit
- 19
- Selektionseinheit
- 20
-
- 21
- Bediener
- d
- Längenmaß
- A
- Position
- B
- Position
- X
- Achse
- Y
- Achse
- Z
- Achse
- a1; a2;a3; ...
- Abstände vom Bezugspunkt