DE102006041901A1 - Eingussverfahren zur Herstellung von metallischen Verbundbauteilen - Google Patents

Eingussverfahren zur Herstellung von metallischen Verbundbauteilen Download PDF

Info

Publication number
DE102006041901A1
DE102006041901A1 DE200610041901 DE102006041901A DE102006041901A1 DE 102006041901 A1 DE102006041901 A1 DE 102006041901A1 DE 200610041901 DE200610041901 DE 200610041901 DE 102006041901 A DE102006041901 A DE 102006041901A DE 102006041901 A1 DE102006041901 A1 DE 102006041901A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
casting
steel
flux
cast iron
alloy
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE200610041901
Other languages
English (en)
Inventor
Martin Dipl.-Ing. Deibl
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Mercedes Benz Group AG
Original Assignee
Daimler AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Daimler AG filed Critical Daimler AG
Priority to DE200610041901 priority Critical patent/DE102006041901A1/de
Publication of DE102006041901A1 publication Critical patent/DE102006041901A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D19/00Casting in, on, or around objects which form part of the product
    • B22D19/0081Casting in, on, or around objects which form part of the product pretreatment of the insert, e.g. for enhancing the bonding between insert and surrounding cast metal

Abstract

Verfahren zur Herstellung von metallischen Verbundbauteilen aus Stahl und/oder Gusseisen, insbesondere GGG, GJV oder GGL, mit den Verfahrensschritten - Herstellung zumindest eines Eingussteils aus Stahl oder Gusseisen - Beschichtung des zumindest einen Eingussteils mit einem Flussmittel - Trocknung des Flussmittels - Einlegen des zumindest einen Eingussteils in die Gießform und/oder einen keramischen Gießkern - Umgießen des zumindest enen Eingussteils mit Stahl oder Gusseisen, wobei das Flussmittel ausgewählt ist aus Alkali- oder Erdalkali, Boraten, Fluoriden und/oder Phosphaten sowie Zuschlagstoffen.

Description

  • Die Erfindung betrifft Eingussverfahren zur Herstellung von metallischen Verbundbauteilen mit Eingussteilen aus Stahl und/oder Gusseisen, insbesondere GGG, GJV oder GGL und dem Umgusswerkstoff Stahl, Gusseisen oder Leichtmetall.
  • Beim Eingießen von Stahlteilen oder Gusseisteilen in Stahl-, Gusseisen oder Aluminiumschmelzen stellt sich häufig die Problematik unzureichender Verbindung zwischen Einguss- und Umgusswerkstoff. Dadurch werden insbesondere störende Spalte und Lunker gebildet. Für die Gussfehler sind im Wesentlichen Oxidschichten auf der Oberfläche der Eingussteile sowie ein zu frühes Erstarren der Gießschmelzen verantwortlich. Dies unterbindet eine fehlerfreie metallurgische Verbindung von Ein- und Umgusswerkstoff.
  • Im Prinzip ist es möglich, die Prozessbedingungen oder die Werkstoffkombination so ausgelegt werden, dass das Eingussteil beim Einguss vollständig aufgeschmolzen wird. Beispielsweise sind aus der DE 100 26 546 B4 rohrförmige Eingussteile aus Kernsand und Metallmantel bekannt, wobei der Metallmantel zum vollständigem Abschmelzen beim Guss in der Schmelze dient. Offensichtlich ist dieses Verfahren hinsichtlich der Werkstoffauswahl und den geometrischen bzw. thermischen Verhältnissen beim Guss sehr begrenzt.
  • Die DE 692 25 163 T2 offenbart ein Verfahren zum Eingießen von Aluminiumwerkstoffen. In einer bevorzugten Ausgestaltung wird das Eingussteil mit 3 Schichten versehen. Die erste Schicht soll aus Metall/Legierung mit geringer Oxidationsempfindlichkeit sein, bevorzugt Zn, Cd, Cr, Cu, Ag, Au und/oder Ni. Die zweite Schicht soll bei relativ niedrigen Temperaturen schmelzen, so dass beim Verbundguss an der Randfläche zwischen dem Eingießteil und der geschmolzenen Metallmasse eine flüssige Schicht vorhanden ist, welche die Haftung durch Interdiffusion gewährleistet. Geeignete Metalle oder Legierungen, welche eine hohe Löslichkeit im Aluminium im festen Zustand haben, sind Lötlegierungen, zum Beispiel Zink oder Zinklegierungen vom Typ ZnMg3 und ZnCu5. Als dritte Schicht kann ein oxidationsbeständigen Metalls oder ein Flussmittel verwendet werden. Ein geeignetes Flussmittel ist zum Beispiel K2ZrF6.
  • Aus der DE 101 13 962 A1 ist ein Gießverfahren zur Herstellung von metallischen Bauteilen aus einer Fe-Legierung einer Al-Legierung bekannt, mit den Verfahrensschritten: Auftragen einer metallischen Al-Basis-Schicht auf den Fe-Körper, Auftragen eines Flussmittels, das zur Reduktion bzw. zum Auflösen der sich auf der metallischen Schicht bildenden Oxidhaut geeignet ist und Umgießen des beschichteten Körpers mit einer Al-Basis-Legierung. Bevorzugte Flussmittel sind eutektische Zusammensetzungen aus K3AlF6 und KAlF4.
  • Die DE 603 01 723 T2 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von metallischen Bauteilen, bestehend aus einer Legierung auf Eisenbasis und einer Legierung auf Aluminiumbasis mit den Verfahrensschritten: Auftragen einer metallischen Schicht aus Al-Si oder Fe, auf den Fe-Körper sandstrahlen und/oder besprühen mit Siliziumpulver und/oder Borax (Na2B4O7-10H2O, hydratisiertes Natriumborat) und Umgießen des beschichteten Körpers mit einer Legierung auf Aluminiumbasis.
  • Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines verbesserten und vereinfachten Eingussverfahrens, insbesondere mit verbesserter metallurgischer Bindung der Eingussteile, sowie hierfür geeignete Eingussteile.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von metallischen Verbundbauteilen aus Stahl und/oder Gusseisen, insbesondere GGG, GJV oder GGL, mit den Verfahrensschritten
    • – Herstellung zumindest eines Eingussteils aus Stahl oder Gusseisen
    • – Beschichtung des zumindest einen Eingussteils mit einem Flussmittel
    • – Trocknung des Flussmittels
    • – Einlegen des zumindest einen Eingussteils in die Gießform und/oder einen keramischen Gießkern
    • – Umgießen des zumindest einen Eingussteils mit Stahl oder Gusseisen,
    wobei das Flussmittel ausgewählt ist aus Alkali- oder Erdalkali Boraten, Fluoriden und/oder Phosphaten sowie Zuschlagstoffen mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
  • Eine weitere Lösung findet sich in einem Verfahren zur Herstellung von metallischen Verbundbauteilen aus Stahl oder Grauguss und Aluminiumlegierung, mit den Verfahrensschritten
    • – Herstellung zumindest eines Eingussteils aus Stahl oder Grauguss
    • – erste Beschichtung des zumindest einen Eingussteils mit Sn, Sn-Legierung, Ni, und/oder Ni-Legierung
    • – zweite Beschichtung des zumindest einen Eingussteils mit einem Flussmittel
    • – Trocknung des Flussmittels
    • – Einlegen des zumindest einen Eingussteils in die Gießform und/oder einen keramischen Gießkern
    • – Umgießen des zumindest einen Eingussteils mit einer Al-Legierung,
    wobei das Flussmittel ausgewählt ist aus Alkali- oder Erdalkali-Boraten, -Fluoriden, komplexen Fluoriden und/oder -Phosphaten sowie Zuschlagstoffen mit den Merkmalen des Anspruchs 2.
  • Besonders geeignete Eingussteile aus Stahl oder Gusseisen zum Eingießen in Stahl, Gusseisen oder Aluminiumlegierung, wobei es auf der Oberfläche eine Beschichtung eines Flussmittels aus Alkali- oder Erdalkali-Boraten, -Fluoriden und/oder -Phosphaten sowie Zuschlagstoffen trägt, sind Gegenstand von Anspruch 14.
  • Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass die Flussmittel aus Alkali- oder Erdalkali-Boraten, -Fluoriden und/oder -Phosphaten sowie Zuschlagstoffen hervorragend für das Eingießen von Eisenlegierungen, wie Stahl oder Gusseisen geeignet sind. In den für die Wirkung als Flussmittel benötigten Mengen findet keine nachteilige Beeinträchtigung der Legierungszusammensetzung in der Verbindungszone zwischen Einguss- und Umgusswerkstoff statt. Insbesondere sind die Flussmittel für die Kombinationen Stahl/Stahl, Stahl/Gusseisen und Gusseisen/Gusseisen geeignet. Dasselbe gilt für die Kombination Stahl/Aluminiumlegierung und Gusseisen/Aluminiumlegierung, wenn auf das Eingussteil eine erste Schicht aus Sn, Sn-Legierung, Ni, und/oder Ni-Legierung aufgetragen ist.
  • Die Beschichtung mit dem erfindungsgemäßen Flussmittel hat den Vorteil, dass es beim Umgießen des beschichteten Eingussteils zur Reduktion, dem Auflösen und Wegschwemmen der Oxidhaut des Eingussteils kommt und somit der Gießwerkstoff mit dem Metall des Eingussteils eine metallurgische Bindung eingehen kann.
  • Das Aufbrechen und Wegschwemmen der Oxidschicht ist ein wesentliches Merkmal der Erfindung. Dem Umgussmetall wird hierdurch ermöglicht, die Bauteiloberfläche gut zu benetzen und die für eine metallurgische Bindung erforderlichen Anschmelz- oder Diffusionsprozesse so erst zu ermöglichen. Die Folge ist eine, im Gegensatz zu herkömmlich umgossenen Bauteilen wesentlich verbesserte metallurgische Anbindung und eine sehr viel höhere Festigkeit der Metallbindung.
  • Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Flussmittels liegt in der Herabsetzung der Schmelztemperatur des Metalls des Eingussteils durch oberflächliche Bildung unterschiedlicher niedrig schmelzender Phasen. Hierdurch wird ein Anschmelzen der Oberflächenschicht des Eingussteils unterstützt, so dass eine feste metallurgische Bindung entstehen kann.
  • Beim Eingießen bewirkt das Flussmittel, dass die Schmelztemperatur auf der Oberfläche sinkt und damit alle Verunreinigungen und Oxyde weggeschwemmt werden. Gleichzeitig führt beispielsweise auch bereits abkühlendes Gusseisen zur Aufschmelzung der Oberfläche (nur ca. 900-1200°C erforderlich) und es entsteht eine metallurgische Verbindung.
  • Das Auftreten der typischen Gussfehler in der Form von Spalten und Lunkern wird weitgehend vermieden.
  • Das Verfahren des Eingießens umfasst sowohl das vollständige Umgießen des Eingussteils als auch nur teilweises Umgießen. Im Sinne der Erfindung wird hierdurch insbesondere auch das so genannte Angießen oder das gießtechnische Fügen umfasst.
  • Bevorzugt enthält das Flussmittel Borax (Na2B4O7-10H2O), Boroxid, NaF, KF, K2ZrF6, K3AlF6, KAlF4 oder Na3PO4 oder MgF2. Besonders bevorzugt enthält das Flussmittel Borax und KAlF4 in einem Verhältnis von 1:5 bis 5:1.
  • Die im Flussmittel vorhandenen Zuschlagstoffe lassen sich insbesondere in Gießhilfsmittel oder in Beschichtungshilfsmittel unterteilen. Der Gehalt an Zuschlagstoffen kann im Bereich von 1 bis 50% des Flussmittels liegen. Bevorzugt liegt der Gehalt an Beschichtungshilfsmitteln an der unteren Grenze des Bereichs, insbesondere bei 1 bis 5%.
  • Zu den Gießhilfsmitteln gehören metallische Pulver die niedrig schmelzend oder Eutektikum bildend sind. Die metallischen Zuschlagstoffe wirken auch als metallische Reduktionsmittel. Diese sind insbesondere auch geeignet, die Neubildung von Oxiden auf der Oberfläche des Eingussteils während des Vorwärmes oder des Eingießens zu verringern. Bevorzugt werden hierbei Sn-Legierungen, Sn/Cu-Legierungen, Ni und/oder Ni-Legierungen eingesetzt. Zu den besonders geeigneten Sn-Legierungen zählen SnCu0,7Ni0,1 oder SnCu0,7. Diese Gießhilfsmittel unterstützen die Reduktion der Oxidschicht sowie deren Abtransport und insbesondere das Anschmelzen der Oberfläche des Eingussteils durch Bildung niedrig schmelzender Legierungen.
  • Die Beschichtungshilfsmittel haben die Aufgabe, die Viskosität bzw. Thixotropie gegebenenfalls flüssiger Beschichtungen einzustellen und die auf die Oberfläche aufgetragene Beschichtung zu binden beziehungsweise zu verfestigen. Bevorzugt sind die Beschichtungshilfsmittel ausgewählt aus metallorganischen Polymeren, Silan- und/oder Siloxanharzen, die als Binder werden. Die Silanharze und Siloxanharze haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie auf die Oxidschichten reduzierend wirken.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung wird das Flussmittel in Form einer wässrigen Lösung oder Suspensionen auf das Eingussteil aufgebracht. Als Beschichtungshilfsmittel sind hierbei unter anderem Polyphosphate geeignet.
  • Das Flussmittel kann je nach Konsistenz beispielsweise durch Siebdruck (Paste) oder Aufspritzen bzw. Einstreichen oder Tauchen (Flüssigkeit) aufgetragen werden.
  • Wird das Flussmittel als flüssige Beschichtung aufgetragen, so ist eine gesonderte Trocknung des Flussmittels erforderlich, bevor der Einguss erfolgt.
  • Die Schichtdicke des Flussmittels im getrockneten Zustand liegt bevorzugt in einem Bereich von 0,1-1,0 mm.
  • Als Gießverfahren wird bevorzugt ein Niederdruckguss oder ein Mitteldruckgussverfahren gewählt. Dies gilt insbesondere, wenn als Eingussmetall Stahl oder Gusseisen gewählt wird. Der beim Niederdruckgießen angewandte Druck liegt üblicherweise je nach notwendiger Steighöhe und der Dichte des Gusswerkstoffes zwischen 0,02 und 0,1 MPa. Der Gießdruck liegt bei Stahl und Gusseisen als Umgusswerkstoff bevorzugt bei einem Überdruck von ca. 0,3 bis 5 bar. Eine präzise Regelung des Gießdrucks, sowie des Druckverlaufs (Druckaufbau, Haltephase und Nachdruck) ist für eine gleichmäßige und lunkerfreie Formfüllung erforderlich. Bevorzugt werden 0,5 bis 1,5 bar angewendet.
  • Das verfahrensbedingt langsame Einströmen der Schmelze begünstigt hierbei sowohl das Auflösen und Wegschwemmen der Oxidschicht, als such das Anschmelzen der Eingussteil-Oberfläche. Die Schmelze kann darüber hinaus auch weitgehend laminar strömen.
  • In bevorzugter Ausgestaltung wird die Schmelze des Umgussmetalls von unten in die Gießform zugeführt wird. Dies hat den Vorteil, dass sich die aufgelöste Oxidschicht bzw. die sich bildende Schlacke aus dem sich bildenden Verbundgussteil ausgetragen wird, da Oxide bzw. Schlacke oben aufschwimmen. Eine ungünstige Rückvermischung mit der Schmelze wird hierdurch weitgehend verhindert.
  • Besonders bevorzugt werden die Speiser bzw. der Anguss nicht in unmittelbarer Nähe zum Eingussteil, bzw. der Fügezonen gelegt. Das Einlegeteil wird bevorzugt so in die Gießform eingepasst, dass das Ausgasen der Reaktionsprodukte des Flussmittels nach oben möglichst ungestört erfolgen kann. Die Gießform bzw. die Schmelzezufuhr werden bevorzugt so ausgestaltet, dass die Schmelze weitgehend laminar und ohne Rückvermischung an der Oberfläche des Eingussteils entlang fließen kann. Hierdurch entstehen günstige Fließbedingungen, was das Wegschwemmen der Oxide beziehungsweise Schlacke sowie das Anschmelzen der Oberfläche des Eingussteils begünstigt. Aufgrund der günstigen thermischen und Strömungsverhältnisse können bei dieser Variante auch vergleichsweise dickere Schichten des Flussmittels verwendet werden mit Dicken im Bereich von 0,5-1,0 mm.
  • Je nach Geometrie und relativer Lage des Eingussteils in der Gießform kann die Dicke des Flussmittels unterschiedlich eingestellt werden.
  • Die Eingussteile können auch Bestandteile von zusammengesetzten Gießkernen oder Kernpaketen sein. Eine Beschichtung der in den Kern eingebrachten Bauteilbereiche erübrigt sich entsprechend.
  • Für die Herstellung von metallischen Verbundbauteilen aus Stahl- oder Grauguss-Eingussteilen und Umguss aus Aluminiumlegierung ergibt sich ein besonders deutlicher Unterschied zwischen den Schmelzpunkten der beteiligten Metalle, so dass weitere Anstrengungen erforderlich sind, um eine ausreichende metallurgische Verbindung zu erreichen.
  • Erfindungsgemäß ist somit bei den Werkstoffkombinationen aus Stahl/Aluminiumlegierung oder Gusseisen/Aluminiumlegierung eine unterhalb dem Flussmittel angeordnete erste Beschichtung vorgesehen, die im wesentlichen die Aufgabe hat, ein Anschmelzen der Oberfläche des Eingussteils zu erreichen. In einem ersten Verfahrensschritt wird auf das Eingussteil eine erste metallische Beschichtung aus Sn, Sn-Legierung, Ni, und/oder Ni-Legierung aufgebracht.
  • Zu den geeigneten Sn-Legierungen gehören Al/Sn- oder Al/Cu-Legierungen.
  • Als Beschichtungsprozess können die üblichen Verfahren angewendet werden. Besonders geeignet sind thermische Spritzverfahren, wie das Flammspritzen oder galvanische Verfahren. Die Schichtdicke liegt bevorzugt im gleichen Bereich, wie die Schichtdicke des Flussmittels. Nach dem Aufbringen der ersten Schicht erfolgt die bereits beschriebene Beschichtung mit dem Flussmittel als zweite Schicht.
  • Bei der Verwendung einer metallischen Beschichtung ist in der Regel kein Zusatz an metallischen Gießhilfsmitteln im Flussmittel mehr erforderlich.
  • In bevorzugter Anwendung des Verfahrens werden mit eingegossenen Kühlleitungen oder Druckölleitungen versehene Motorteile für Verbrennungskraftmaschinen hergestellt. Hierzu zählen Motorblöcke, Zylinderkurbelgehäuse oder Zylinderköpfe. Als Eingussteile werden bevorzugt Stahlrohre oder mit Kernsand gefüllte Stahlrohre verwendet.
  • In einer weiteren Anwendung des Verfahrens werden Stahlkolben für Verbrennungsmotoren gegossen. Die Eingussteile bilden dabei Kühlkanäle und/oder der Pleuellagerwände des gegossenen Stahlkolbens aus. Bevorzugte Materialkombination ist Stahl/Stahl.
  • In einer weiteren Verfahrensvariante werden Gusseisen-Kurbelgehäuse hergestellt, bei denen die Eingussteile Kühlkanäle und/oder Druckölleitungen bilden. Bevorzugte Materialkombination ist Stahl/Gusseisen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung in vorteilhafter Weise bei der Herstellung von Fahrzeugkarosseriebauteilen anwendbar, welche dünnwandig ausgestaltet sind. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Strukturträger, wie A- oder B-Säulen eines Automobils. Dabei kann ein weiterer Stahlstrukturträger an- oder zumindest teilweise in das dünnwandige Umgussteil eingegossen werden. Ebenso ist das Verfahren sehr vorteilhaft zum an- oder eingießen blechartiger Strukturbauteile an dünnwandige Strukturträger.
  • Eine weitere Anwendung findet das Verfahren bei der Herstellung von Aluminium- beziehungsweise Leichtmetall-Kurbelgehäuse mit eingegossenen Zylinderlaufbüchsen, Kühlkanälen, Druckölleitungen und/oder blechartigen Einlegeteilen. Die Zylinderlaufbüchsen (Zylinderliner) als Eingussteile sind bevorzugt aus Grauguss gefertigt. Eingegossener Blechstrukturen, können beispielsweise als Trennwände fluidführender Bereiche beziehungsweise der Zylinderkühlung dienen oder Teile der Außenwand des Kurbelgehäuses bilden. Kühlkanäle werden bevorzugt durch Eingussteile aus geschlossenen Stahlrohren oder mit Kernsand gefüllten teilweise geöffneten Stahlrohren gebildet.
  • Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung bezieht sich auf ein Eingussteil aus Stahl oder Gusseisen zum Eingießen in Stahl, Gusseisen oder Aluminiumlegierung. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass dieses eine Beschichtung der Oberfläche aus einem Flussmittel aufweist, das im Wesentlichen aus Alkali- oder Erdalkali-Boraten, -Fluoriden und/oder -Phosphaten sowie Zuschlagstoffen gebildet ist. Der Anteil der Zuschlagstoffe beträgt typischerweise 1 bis 25%.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist unter der Beschichtung aus dem Flussmittel eine weitere Beschichtung aus Sn, Sn-Legierung, Ni, und/oder Ni-Legierung angeordnet. Diese Beschichtung ist besonders bevorzugt eine thermisch gespritzte Schicht aus Sn.

Claims (17)

  1. Verfahren zur Herstellung von metallischen Verbundbauteilen aus Stahl und/oder Gusseisen, insbesondere GGG, GJV oder GGL, mit den Verfahrensschritten – Herstellung zumindest eines Eingussteils aus Stahl oder Gusseisen – Beschichtung des zumindest einen Eingussteils mit einem Flussmittel – Trocknung des Flussmittels – Einlegen des zumindest einen Eingussteils in die Gießform und/oder einen keramischen Gießkern – Umgießen des zumindest einen Eingussteils mit Stahl oder Gusseisen dadurch gekennzeichnet, dass das Flussmittel ausgewählt ist aus Alkali- oder Erdalkali Boraten, Fluoriden und/oder Phosphaten sowie Zuschlagstoffen.
  2. Verfahren zur Herstellung von metallischen Verbundbauteilen aus Stahl oder Grauguss und Aluminiumlegierung, mit den Verfahrensschritten – Herstellung zumindest eines Eingussteils aus Stahl oder Grauguss – erste Beschichtung des zumindest einen Eingussteils mit Sn-Legierung, Sn/Cu-Legierung, Ni und/oder Ni-Legierung – zweite Beschichtung des zumindest einen Eingussteils mit einem Flussmittel – Trocknung des Flussmittels – Einlegen des zumindest einen Eingussteils in die Gießform und/oder einen keramischen Gießkern – Umgießen des zumindest einen Eingussteils mit einer Al-Legierung dadurch gekennzeichnet, dass das Flussmittel ausgewählt ist aus Alkali- oder Erdalkali-Boraten, -Fluoriden, komplexen Fluoriden und/oder -Phosphaten sowie Zuschlagstoffen.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Flussmittel aus Borax und NaF oder KF oder K-Aluminiumfluorid oder K-Zirkoniumfluorid sowie Zuschlagstoffen.
  4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuschlagstoffe ausgewählt werden aus metallischen Reduktionsmitteln, insbesondere aus Pulvern von Sn, Ni, und/oder deren Legierungen.
  5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuschlagstoffe ausgewählt werden aus Bindern aus metallorganischen Polymeren, Silan- und/oder Siloxanharzen.
  6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flussmittel mit einer Schichtdicke im getrockneten Zustand von 0,1-1,0 mm aufgetragen wird.
  7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Gießverfahren ein Niederdruckguss oder ein Mitteldruckgussverfahren gewählt wird, wobei die Schmelze von unten in die Gießform zugeführt wird.
  8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anguss nicht in unmittelbare Nähe zum mindestens einen Eingussteil gelegt wird.
  9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Eingussteile Stahlrohre oder mit Kernsand gefüllte Stahlrohre eingelegt werden.
  10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass hierdurch Stahlkolben für Verbrennungsmotoren mit Einlegeteilen aus Stahl zur Bildung von Kühlkanälen und/oder der Pleuellagerwand hergestellt werden.
  11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass hierdurch Gusseisen-Kurbelgehäuse mit Kühlkanälen und/oder Druckölleitungen hergestellt werden.
  12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass hierdurch ein Fahrzeugkarosseriebauteil aus einem dünnwandigen Stahlgussteil mit zumindest teilweise eingegossenem Stahlblech hergestellt wird.
  13. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass hierdurch Aluminum-Leichtmetall-Kurbelgehäuse mit eingegossenen Zylinderlaufbüchsen, Kühlkanälen, Druckölleitungen und/oder blechartigen Einlegeteilen hergestellt werden.
  14. Eingussteil aus Stahl oder Gusseisen zum Eingießen in Stahl, Gusseisen oder Aluminiumlegierung, dadurch gekennzeichnet, dass es auf der Oberfläche eine Beschichtung eines Flussmittels aus Alkali- oder Erdalkali-Boraten, -Fluoriden und/oder -Phosphaten sowie Zuschlagstoffen trägt.
  15. Eingussteil nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass unter dem Flussmittel eine weitere Beschichtung aus Sn, Sn-Legierung, Ni, und/oder Ni-Legierung angeordnet ist.
  16. Eingussteil nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung des Flussmittels aus Alkali- oder Erdalkali-Boraten und -Fluoriden sowie Zuschlagstoffen besteht.
  17. Eingussteil nach Anspruch 14, 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuschlagstoffe aus Silan- oder Siloxanharzen und/oder aus Sn- oder Sn-Legierungspulver bestehen.
DE200610041901 2006-09-07 2006-09-07 Eingussverfahren zur Herstellung von metallischen Verbundbauteilen Withdrawn DE102006041901A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200610041901 DE102006041901A1 (de) 2006-09-07 2006-09-07 Eingussverfahren zur Herstellung von metallischen Verbundbauteilen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200610041901 DE102006041901A1 (de) 2006-09-07 2006-09-07 Eingussverfahren zur Herstellung von metallischen Verbundbauteilen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102006041901A1 true DE102006041901A1 (de) 2008-03-27

Family

ID=39104454

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200610041901 Withdrawn DE102006041901A1 (de) 2006-09-07 2006-09-07 Eingussverfahren zur Herstellung von metallischen Verbundbauteilen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102006041901A1 (de)

Cited By (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102010055162A1 (de) * 2010-12-18 2012-06-21 Mahle International Gmbh Beschichtung sowie beschichtetes Eingussbauteil
DE102011053858B3 (de) * 2011-09-22 2013-03-14 Preiss Metallwaren Gmbh & Co. Kg Verfahren zur Anwendung eines eingießbaren Bauteils
EP2823916A1 (de) 2013-07-10 2015-01-14 Georg Fischer GmbH Verbundgussteil
CN105798272A (zh) * 2016-04-22 2016-07-27 湖南湖大三佳车辆技术装备有限公司 合金灰铁与普通灰铁复合铸造的汽车模具铸件、浇注系统和铸造方法
CN106994507A (zh) * 2017-03-23 2017-08-01 西安飞机工业(集团)有限责任公司 一种可增加铜片表面镍镀层活性的方法
CN108326259A (zh) * 2018-01-20 2018-07-27 中北大学 一种提高钢-铜固液复合铸造界面结合强度的方法
US10105755B2 (en) 2014-07-14 2018-10-23 Gf Casting Solutions Mettmann Gmbh Composite casting part
CN112355283A (zh) * 2020-11-12 2021-02-12 中北大学 一种铝-钢双金属液固复合铸造用界面活性涂料
CN114369786A (zh) * 2022-01-12 2022-04-19 河南科技大学 一种铝-钢复合材料及其制备方法

Cited By (10)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102010055162A1 (de) * 2010-12-18 2012-06-21 Mahle International Gmbh Beschichtung sowie beschichtetes Eingussbauteil
DE102011053858B3 (de) * 2011-09-22 2013-03-14 Preiss Metallwaren Gmbh & Co. Kg Verfahren zur Anwendung eines eingießbaren Bauteils
EP2823916A1 (de) 2013-07-10 2015-01-14 Georg Fischer GmbH Verbundgussteil
US10105755B2 (en) 2014-07-14 2018-10-23 Gf Casting Solutions Mettmann Gmbh Composite casting part
CN105798272A (zh) * 2016-04-22 2016-07-27 湖南湖大三佳车辆技术装备有限公司 合金灰铁与普通灰铁复合铸造的汽车模具铸件、浇注系统和铸造方法
CN106994507A (zh) * 2017-03-23 2017-08-01 西安飞机工业(集团)有限责任公司 一种可增加铜片表面镍镀层活性的方法
CN106994507B (zh) * 2017-03-23 2018-11-16 西安飞机工业(集团)有限责任公司 一种可增加铜片表面镍镀层活性的方法
CN108326259A (zh) * 2018-01-20 2018-07-27 中北大学 一种提高钢-铜固液复合铸造界面结合强度的方法
CN112355283A (zh) * 2020-11-12 2021-02-12 中北大学 一种铝-钢双金属液固复合铸造用界面活性涂料
CN114369786A (zh) * 2022-01-12 2022-04-19 河南科技大学 一种铝-钢复合材料及其制备方法

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102006041901A1 (de) Eingussverfahren zur Herstellung von metallischen Verbundbauteilen
EP0899354B1 (de) Beschichtung aus einer übereutektischen Aluminium/Silizium Legierung bzw. einem Aluminium/Silizium Verbundwerkstoff
DE19733205B4 (de) Beschichtung für eine Zylinderlauffläche einer Hubkolbenmaschine aus einer übereutektischen Aluminium/Siliziumlegierung, Spritzpulver zu deren Herstellung und deren Verwendung
DE19650613B4 (de) Bauteil mit einem Metallschaum-Kern
EP1124660B1 (de) Zylinderkurbelgehäuse, verfahren zur herstellung der zylinderlaufbuchsen dafür und verfahren zur herstellung des zylinderkurbelgehäuses mit diesen zylinderlaufbuchsen
EP2035170A2 (de) Gegossener stahlkolben für verbrennungsmotoren
DE10043105A1 (de) Metallurgische Bindung beschichteter Einsätze innerhalb von Metallgußteilen
EP2113318A2 (de) Werkzeug zum Herstellen von Gussbauteilen, Verfahren zum Herstellen des Werkzeugs und Verfahren zum Herstellen von Gussbauteilen
EP1896626B1 (de) Verfahren zum beschichten einer zylinderlaufbuchse
DE10253319B3 (de) Verfahren zum Herstellen eines Sputtertargets aus einer Si-Basislegierung, sowie die Verwendung des Sputtertargets
DE102007059771A1 (de) Eingussteile mit Konditionierungsschicht zum Eingießen in Leichtmetalle
DE1185775B (de) Verfahren zum Herstellen von Praezisionsgiessformen mit Ausschmelzmodellen
EP1920150B1 (de) Verfahren zum beschichten der aussenfläche einer zylinderlaufbuchse
AT271763B (de) Gießverfahren zur Herstellung von Metallgegenständen mit zylindrischer Innenfläche
WO2008011933A2 (de) Flussmittel und verfahren zur reduzierung von oxidschichten auf metallischen oberflächen
DE10113962A1 (de) Gießtechnisches Verfahren für unterschiedliche Werkstoffe
DE10153306B4 (de) Verfahren zum Eingießen eines Einlegeteils
DE1508993B1 (de) Verfahren zum herstellen eines mehrschichtkoerpers
DE2657271B1 (de) Verfahren zum Herstellen eines rohrfoermigen Koerpers aus verschleissfestem Metall
DE60301723T2 (de) Verfahren zur Herstellung von metallischen Bauteilen
WO2006034850A1 (de) Verfahren zum herstellen von gussteilen und insert für gussteile
WO2018096055A1 (de) Beschichtung für ein trägermaterial, kernteil zum herstellen eines verbundteils, verbundteil und verfahren zum herstellen eines verbundteils
DE102004031164B4 (de) Eingusskörper mit Außenbeschichtung zur Herstellung von Verbundkörpern
EP3733340B1 (de) Giesswerkzeug für den metalldruckguss
JPH0613140B2 (ja) 被覆鋳造法

Legal Events

Date Code Title Description
R120 Application withdrawn or ip right abandoned

Effective date: 20130114