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Viscokupplungen
sind bekannt. Insbesondere in der Kraftfahrzeugtechnik dienen sie
zum (meist drehzahlabhängigen)
Antrieb von Lüfterrädern oder im
Antriebsstrang. Hierbei ist es regelmäßig so, dass die Wirkung der
Viscokupplung von der Differenzgeschwindigkeit zwischen Antriebs-
und Abtriebsseite abhängt,
so dass die Wirkung der Viscokupplung um so größer ist, je größer diese
Differenz ist. Aufgrund dieses Umstandes sind die Einsatzbereiche
für Viscokupplungen
begrenzt. Zum Antrieb von Nebenaggregaten, etwa mechanischer Lader,
die eine bei entsprechender Ausführung
gute Alternative zu Turboladern für Brennkraftmaschinen darstellen,
die bevorzugt bei niedrigen Drehzahlen Kraft entfalten sollen, werden
Viscokupplungen nicht eingesetzt. Andererseits ist der Einsatzbereich
von mechanischen Ladern insoweit eingeschränkt, als zwischen der Ladereingangswelle
und der Kurbelwelle des Motors, die zum Antrieb des Laders dient,
eine regelmäßig feste Übersetzung
vorliegt, die beispielsweise durch Riemenantriebe oder durch Kettenantriebe
oder durch eine starre Verbindung vorgegeben wird. Der Auslegungspunkt
und der Arbeitsbereich des Kompressors ist damit schwierig zu bestimmen.
Soll der Kompressor hauptsächlich
im unteren Drehzahlbereich mit einer hohen Übersetzung genutzt werden,
erreicht er schon weit vor dem Drehzahlmaximum des Motors seine
eigene Drehzahlgrenze. Aus diesem Grunde ist eine schnelle Kraftentfaltung
mit mechanischen Ladern im unteren Drehzahlbereich kaum durchsetzbar,
lediglich bekannte zweistufige Übersetzungen, die
sehr teuer und aufwendig sind, können
dieses Ziel erreichen. Eine Viscokupplung hingegen hätte den
Vorteil, eine bewährte
Technik aus vielen Bereichen der Antriebstechnik zur Verfügung zu
stellen, weitestgehend verschleißfrei zu sein und ohne Geräuschentwicklung
eine hochdrehzahlfeste Antriebsmöglichkeit
zu bieten. Viscokupplungen unterliegen keiner mechanischen Beanspruchung
durch "Anreißen" des Antriebs, und
sie kann bei Ausführungen mit
mehreren Scheiben in einer sehr kompakten Bauform hergestellt werden,
bis hin zur Unterbringung in der Riemenscheibe selbst.
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Allerdings
weisen die Viscokupplungen für derartige
Antriebskonzepte den Nachteil auf, dass sie erst bei einer gewissen
Differenzgeschwindigkeit von Antriebs- zur Abtriebsseite greift,
mithin zum einen eine merkliche Anlaufverzögerung bis zum Erreichen ihres
vollen Wirkungsgrades, zum anderen eine unerwünschte Drehzahlabhängigkeit
aufweist; gerade im niedrigen Drehzahlbereich, wenn eine spontane
Kraftentfaltung der Brennkraftma schine gewünscht wäre, wirkt die Viscokupplung
noch nicht, der anzutreibende mechanische Lader wäre demzufolge
weitestgehend noch wirkungslos.
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Aufgabe
der Erfindung ist daher, eine Viscokupplung vorzustellen, die die
genannten Nachteile vermeidet.
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Hierzu
wird eine Viscokupplung mit einem Antriebselement und einem Abtriebselement
vorgeschlagen, wobei zwischen Antriebselement und Abtriebselement
ein mit Viscoöl
zumindest teilweise gefüllter
Spaltraum ausgebildet ist. Es ist vorgesehen, dass an dem Antriebselement
und/oder dem Abtriebselement mindestens eine nach dem Fliehkraftprinzip
Viscoöl
aufnehmende Viscoölaufnahme
angeordnet ist. Die Viscokupplung als solche ist demzufolge im Wesentlichen
entsprechend dem bekannten Standard aufgebaut, insbesondere nämlich so,
dass sie eine Antriebsseite und eine Abtriebsseite aufweist, wobei
zwischen Antriebselement und Abtriebselement ein Spaltraum ausgebildet
ist, der zumindest teilweise mit Viscoöl gefüllt ist. Über dieses Viscoöl wird die
mechanische Verbindung zwischen Antriebselement und Abtriebselement
hergestellt, und zwar in Abhängigkeit
von der jeweils gegebenen Viscosität des verwendeten Viscoöls. An dem
Antriebselement und/oder dem Abtriebselement ist nun eine Viscoölaufnahme
angeordnet, also im Wesentlichen ein Hohlraum, der der Aufnahme
von Viscoöl
dient, das mit zunehmender Drehzahl der Viscokupplung entsprechend
den Gesetzen der Fliehkraft aus dem Zentrum der Viscokupplung heraus
hin zu deren Umfang geschleudert wird. Im Inneren der Viscokupplung
verringert sich demzufolge das zur Verfügung stehende Viscoöl, wodurch
zwischen den Scheiben weniger Moment übertragen werden kann. Die
Wirkung der Viscokupplung lässt
demzufolge mit zunehmender Drehzahl nach.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Viscoölaufnahme einen Viscoölaufnahmeraum
aufweist, der in seinem Volumen einstellbar ausgebildet ist. Die
Einstellbarkeit des Volumens des Viscoölaufnahmeraums bewirkt, dass
der Arbeitspunkt beziehungsweise der Leistungsbereich der Viscokupplung
eingestellt werden kann, da diese unmittelbar von der Menge des Viscoöls abhängen, das
bei bestimmten Drehzahlen zwischen den Scheiben der Antriebs- und
der Abtriebsseite Viscokupplung zur Momentübertragung zur Verfügung steht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist vorgesehen, dass der Viscoölaufnahmeraum
durch Verstellung eines Kolbens im Volumen einstellbar ist. Der
Viscoölaufnahmeraum
ist im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet, wobei in ihm ein axial
verstellbar Kolben geführt
wird, der das dem Viscoölaufnahmeraum
zur Verfügung
stehende Volumen di rekt beeinflusst, nämlich je nach seiner Stellung
im Viscoölaufnahmeraum
vergrößert oder
verkleinert.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist vorgesehen, dass der Viscoölaufnahmeraum
mindestens eine flexible Wandung zur Einstellung seines Volumens
aufweist. Der Viscoölaufnahmeraum
hat demzufolge Wandungen, von denen wenigstens eine rückstellbar
nachgiebig, also flexibel ausgestaltet ist. Durch Kraftbeaufschlagung
dieser flexiblen Wandung lässt
sich unmittelbar durch ihre elastische Verformung das Volumen des
Viscoölaufnahmeraums variieren,
nämlich
vergrößern oder
verkleinern.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist die flexible Wandung eine Balgenwand. Dabei ist hier der Viscoölaufnahmeraum
im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet, wobei die Zylinderwände durch
eine Balgenwand gebildet werden. Hiermit ergibt sich eine durch
einfache Kraftbeaufschlagung leicht verstellbare, dabei aber eine
sehr große
Volumenänderung
ermöglichende
Bauform.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass der Viscoölaufnahmeraum
im Bereich des Außenumfanges
des Antriebselements oder des Abtriebselements angeordnet ist. Bei
einer Anordnung des Viscoölaufnahmeraums
im Bereich des Außenumfanges
des Antriebselements oder des Abtriebselements ist die drehzahlabhängige Nutzung
der Zentrifugalkraft, die das Viscoöl in dem Viscoölaufnahmeraum
treibt, am einfachsten auszunutzen. Die Herstellung gerade dieser
Bauform ist einfach und kostengünstig.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist vorgesehen, dass der Viscoölaufnahmeraum
entweder axial oder radial angeordnet ist, insbesondere als Axial- oder
Radialkolben. Von der Vielzahl der möglichen Anordnungen sind axiale
oder radiale Anordnungen diejenigen, die technisch und konstruktiv
am einfachsten und kostengünstigsten
zu verwirklichen sind, hierbei aber gute Verstellmöglichkeiten
bieten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Viscokupplung ein Verstellelement aufweist,
das sich mit dem den Viscoölaufnahmeraum
aufweisenden Antriebselement und/oder Abtriebselement mitdreht,
wobei, insbesondere durch Relativdrehung zwischen Verstellelement
und dem den Viscoölaufnahmeraum
aufweisenden Antriebselement und/oder Abtriebselement, eine Verstellung
des Volumens des Viscoölaufnahmeraums erfolgt.
Die oben näher
beschriebene Verstellung des Volumens des Viscoölaufnahmeraums wird hier also dadurch
bewirkt, dass sich mit dem Element, das den Viscoölaufnahmeraum
aufweist, ein Verstellelement mitdreht, wobei dieses bei spielsweise
rampenförmige
Gleitbahnen aufweist, die jeweils den Viscoölaufnahmeraum, nämlich dem
verstellbaren Kolben oder der flexiblen Wandung, zugeordnet sind,
so dass bei einer Relativdrehung des Verstellelements zum Element,
das den Viscoölaufnahmeraum
aufweist, eine Kraftbeaufschlagung des verstellbaren Kolbens oder der
flexiblen Wandung erfolgt, so dass sich entweder durch Bewegung
des Kolbens oder der flexiblen Wandung zum Zentrum (Drehachse) der
Viscokupplung hin das Volumen des Viscoölaufnahmeraums verringert,
oder, wenn die Rampe abgleitet, fliehkraftbedingt und durch Einströmen des
Viscoöls
das Volumen vergrößert. Je
nach dem, ob das Volumen des Viscoölaufnahmeraums größer oder
kleiner ist (abhängig
von der Stellung des Verstellelements relativ zu dem Antriebs- und/oder
Abtriebselement, das den Viscoölaufnahmeraum
aufweist), steht in der Viscokupplung mehr oder weniger Viscoöl zur Verfügung, so
dass hiervon unmittelbar das übertragene
Moment abhängt.
Somit lässt
sich nicht nur eine drehzahlabhängige
Wirkung der Viscokupplung bewirken, die insbesondere im unteren
Drehzahlbereichen stark, in höheren
Drehzahlbereichen aber weniger stark wirkt. Es lässt sich vielmehr der Einsatzpunkt beziehungsweise
der Arbeitsbereich der Viscokupplung und damit eines angeschlossenen
Nebenaggregats über
die Verstellung des Volumens des Viscoölaufnahmeraums einstellen beziehungsweise
regulieren. Bei der entsprechenden Ausgestaltung des Verstellelements,
dessen Antrieb entweder mechanisch oder beispielsweise über elektrische
Spulen erfolgen kann, ist eine solche Verstellung während des
laufenden Betriebs der Brennkraftmaschine und des Nebenaggregats
möglich.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Viscokupplung mehrere, gleichmäßig zueinander
winkelbeabstandete, verteilt angeordnete Viscoölaufnahmeräume aufweist. Hierbei ist für die Verteilung
der Viscoölaufnahmeräume lediglich
maßgeblich,
dass die Viscokupplung keinerlei Unwucht aufweist, was sich gerade
dadurch erreichen lässt,
dass die Viscoölaufnahmeräume in Abhängigkeit
von ihrer Größe jeweils
gleich winkelbeabstandet bezogen auf den Umfang der Viscokupplung, auf
dem sie liegen, verteilt sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Viscokupplung einem mechanischen Lader
für eine
Brennkraftmaschine, insbesondere einen Kompressor, zugeordnet ist.
Wie beschrieben, lassen sich gerade mechanische Lader mit einer
solchen Viscokupplung besonders vorteilhaft antreiben und in ihrem
Arbeitsbereich einstellen. Während
des Fahrbetriebs kann demzufolge die Leistungscharakteristik der
Brennkraftmaschine eines Fahrzeugs verstellt werden. Wie vorstehend
beschrieben, ist der Wirkungsgrad der Viscokupplung umso höher, je niedriger
die Drehzahl ist, und lässt
mit zunehmender Drehzahl nach. Dieser Effekt ist gerade bei dem
Antrieb solcher Komponenten und Hilfsaggregate erwünscht, die
bei geringerer Drehzahl eine schnelle Leistungsentfaltung erreichen
sollen, wohingegen sie bei höherer
Drehzahl nur noch "mitlaufen". Beim Beschleunigen
soll der Kompressor viel Antriebsmoment erfahren, damit er schnell
den erforderlichen Ladedruck aufbauen kann. Während der Teillastfahrt und
während
längeren
Autobahnfahrten bei relativ konstanter Geschwindigkeit und hoher
Drehzahl wird der Kompressor nicht mehr in dieser Weise benötigt, er
erfährt
daher nun weniger Antriebsmoment und läuft gewissermaßen nur
noch mit.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen
oder aus Kombinationen derselben.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von Zeichnungen in verschiedenen Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
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Es
zeigen
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1 eine
Viscokupplung im Längsschnitt,
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2 eine
Viscokupplung mit Verstellelement im Längsschnitt und
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3 eine
Viscokupplung mit balgenförmigen
Viscoölaufnahmeraum
mit einem glockenförmigen
Verstellelement in Draufsicht.
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1 zeigt
eine Viscokupplung 1 mit einer Antriebsseite 2 und
einer Abtriebsseite 3. Auf der Antriebsseite ist zum Antrieb,
beispielsweise durch eine Brennkraftmaschine, eine Riemenscheibe 4 angeordnet.
Die Riemenscheibe 4 ist drehfest mit einem Gehäuse 5 verbunden,
in dem zur Aufnahme von Viscoöl
und von mit einer Abtriebswelle 6 drehfest verbundenen
Scheiben 7, die hier nur schematisch dargestellt sind,
ein Spaltraum 8 ausgebildet ist. Das Gehäuse 5 ist
hierbei im Wesentlichen als Topf 9 ausgebildet, der eine
der Abtriebsseite 3 zugeordnete Topfoberseite 10 aufweist.
Zentrisch, nämlich
auf einer Rotationsachse 11 liegend, ist auf der Abtriebsseite 3 die
Abtriebswelle 6 angeordnet, so dass sich die Riemenscheibe 4 und
die Abtriebswelle 6 jeweils auf den gegenüberliegenden
Seiten, nämlich
einmal der Antriebsseite 2 und zum anderen der Abtriebsseite 3,
des Topfes 9 befinden. An der Topfoberseite 10 sind
Viscoölaufnahmeräume 12 ausgebildet,
die im Wesentlichen als zu der Topfoberseite 10 senkrecht stehende,
umfangsseitig gelegene Zylinder 13 durch die Topfoberseite 10 hindurchtreten
und mit dem Spaltraum 8 verbunden sind. Die Viscoölaufnahmeräume 12 weisen
jeweils ein Volumen 14 auf, das durch in den Zylindern 13 entlang
des Richtungspfeils R bidirektional axialverschiebliche Kolben 15 variiert
werden kann. Die Betätigung
der axialverschieblichen Kolben erfolgt von der Abtriebsseite 3 her.
Der Topf 9, der das Gehäuse 5 der
Viscokupplung 1 ausbildet, bildet zusammen mit der hiermit
verbundenen Riemenscheibe 4 ein Antriebselement 16 aus,
während
die mit der Abtriebswelle 6 drehfest verbundenen Scheiben 7 ein
Abtriebselement 17 bilden. Die Viscoölaufnahmeräume 12 rotieren demzufolge
mit dem Antriebselement 16.
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Bei
relativ geringer Drehzahl befindet sich das Viscoöl in dem
Spaltraum 8, wo es zwischen den Scheiben 7 des
Abtriebselements 17 und dem Antriebselement 16 zu
einem viscositäts-
und ölmengenabhängigen Kraftschluss
und somit zur Übertragung
von Drehmoment von dem Antriebselement 16 auf das Abtriebselement 17 kommt.
Mit zunehmender Drehzahl wird das Viscoöl nach den Gesetzen der Fliehkraft
nach außen
in Richtung der Viscoölaufnahmeräume 12 geschleudert,
wo es, da die Fliehkraftwirkung durch Außenwandungen 18 des
Topfes begrenzt ist, in die Viscoölaufnahmeräume 12 eintritt. Je
höher die
Drehzahl ist, um so mehr Viscoöl
wird nach außen
in Richtung der Außenwandung 18 des Topfes 9 geschleudert
und in die Viscoölaufnahmeräume 12 gedrückt, so
dass mit zunehmender Drehzahl im Spaltraum 8 immer weniger
Viscoöl
zur Momentübertragung
zwischen dem Antriebselement 16 und dem Abtriebselement 17 zur
Verfügung
steht; die Momentübertragung
lässt demzufolge
mit zunehmender Drehzahl nach. Der Einsatzpunkt, ab dem eine solche
Wirkung auftreten soll, sowie der Umfang dieser Wirkung lässt sich
durch Veränderung
der Volumen 14 der Viscoölaufnahmeräume 12 beeinflussen.
Werden die Volumen 14 durch Axialbewegung der Zylinder 13 nach
außen
(in Richtung vom Spaltraum 8 weg Richtung Abtriebsseite),
kann mehr Öl vom
Spaltraum 8 in die Viscoölaufnahmeräume 12 übertreten,
da die Volumen 14 größer sind.
Demzufolge steht weniger Viscoöl
im Spaltraum 8 zur Verfügung,
so dass bei maximaler Vergrößerung der
Viscoölaufnahmeräume 12 nur
eine geringst mögliche Menge
an Viscoöl
zur Momentübertragung
zur Verfügung
steht und damit die Momentübertragung
gering ist. Werden hingegen die Zylinder 13 in Richtung
des Spaltraumes 8 bewegt (von der Abtriebsseite weg hin zur
Antriebsseite) werden die Volumen 14 der Viscoölaufnahmeräume 12 verkleinert,
so dass sie auch bei sehr hoher Drehzahl weniger Viscoöl aufnehmen können. Das
Viscoöl
steht demzufolge auch bei relativ hoher Drehzahl im Spaltraum 8 zur
Verfügung,
so dass dort (insbesondere im außenumfangsseitigen Bereich
der Scheiben 7) eine Momentübertragung stattfindet; bei
nur minimal geöffneten
Viscoölaufnahmeräumen beziehungsweise
bei einer Verstellung der Zylinder 13 dahingehend, dass
sie bündig
mit einer viscoölaufnahmeraumseitigen
Spaltrauminnenwan dung 19 abschließen, findet demzufolge keine oder
nur eine ganz unwesentliche Verringerung der Momentübertragung
mit zunehmender Drehzahl statt.
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2 zeigt
eine Viscokupplung 1 im Axialschnitt, die, wie vorstehend
beschrieben, das Antriebselement 16 mit der Riemenscheibe 4 und
dem Topf 9 sowie das Abtriebselement 17 mit der
Abtriebswelle 6 und den Scheiben 7 aufweist. Abweichend
vom vorherigen Ausführungsbeispiel
sind die Viscoölaufnahmeräume 12 hier
außenumfangsseitig an
der Außenwandung 18 des
Topfes 9 angeordnet, also in Radialrichtung des Spaltraumes 8 verlängert. Sie
sind ebenfalls als Zylinder 13 ausgebildet, in denen die
Kolben 15 axial bidirektional längsverschieblich angeordnet
sind, aufweisen. Der Topf 9 wird mit einem Abstand d von
einem Verstellelement 20 ringförmig und im Wesentlichen in
derselben Ebene, in der der Topf 9 liegt, umfasst. Das
Verstellelement bildet in Gegenüberlage
der Kolben 15, die aus den Zylindern 13 axial
zum Kolben 15 austretende Verstellstößel 21 aufweisen,
rampenförmige
Nocken 22 aus. Die Rampe verläuft hierbei mit einer zum Verstellstößel 21 weisenden
Rampenfläche 23,
je nach Drehrichtung D des Verstellelements 20 auf- beziehungsweise
absteigend, in (hier der Deutlichkeit halber nicht dargestellten)
Berührlage
zu einem nockenseitigen Ende 24 des Verstellstößels 21.
Erfolgt nun eine Drehung des Verstellelements 20 in Richtung
D1, so wird der auf der Rampenfläche 23 auflaufende
Verstellstößel 21 axial
in Richtung der Abtriebswelle 6 hin (also zum Spaltraum 8 zu)
verschoben, wodurch sich das Volumen 14 des Viscoölaufnahmeraums 12 verkleinert.
Demzufolge steht im Spaltraum 8 auch bei hoher Drehzahl
eine größere Menge
Viscoöl
zur Momentübertragung
zwischen dem Antriebselement und den Scheiben 7 des Abtriebselements
zur Verfügung.
Wird hingegen das Verstellelement 20 entgegengesetzt, also
in Richtung D2 verstellt, so wird dem Kolben 15 das
(viscoöl-
und fliehkraftbedingte) Ausgetriebenwerden in Radialrichtung zur
Drehung r der Viscokupplung 1 ermöglicht, wodurch sich das Volumen 14 des
Viscoölaufnahmeraums 12 vergrößert, also
im Spaltraum 8 zur Momentübertragung zwischen dem Antriebselement 16 und
den Scheiben 7 des Abtriebselements 17 weniger
Viscoöl
zur Verfügung
steht, so dass die Momentübertragung
abnimmt. Der Austrieb von Viscoöl
in die Viscoölaufnahmeräume 12 ist
fliehkraftabhängig,
mithin also direkt drehzahlabhängig.
Aufgrund dieser Gesetzmäßigkeit
nimmt die Momentübertragung
mit zunehmender Drehzahl ab, sofern das Verstellelement 20 das
Ausgetriebenwerden durch einen ausreichenden Bewegungsspielraum
für die
Kolben 15 ermöglicht.
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3 zeigt
die Viscokupplung 1 von der Abtriebsseite 3 her
in perspektivischer Aufsicht. Die Abtriebswelle 6 durchstößt den Topf 9 zentral-außenumfangsseitig
am Topf 9, nämlich
an dessen Außenwandung 18,
sind Viscoölaufnahmeräume 12 angeordnet,
die im Wesentlichen als außenliegende
Zylinder 13 ausgebildet sind. Diese Zylinder 13 sind
zueinander gleich winkelbeabstandet, sie schließen mit ihren sich in der Rotationsachse 11 schneidenden Symmetrieachsen 25 jeweils
einen Winkel α ein.
Die Zylinder 13, mithin die Viscoölaufnahmeräume 12, sind folglich
außenumfangsseitig
am Topf 9 gleich verteilt. Das Verstellelement 20 ist
hier als Glocke 26 ausgebildet, das den Topf 9 von
der Antriebsseite 2 her umgreift. Auf einer Glockenumfangsinnenseite 27 sind
die rampenförmigen
Nocken 22 in Gegenüberlage
zu den Kolben 15 angeordnet. Die Kolben 15 weisen
an ihrem der Glockenumfangsinnenseite 27 zugewandten Ende 28 eine
flexible Wandung 29 auf, die als Balgenwand 30 ausgebildet
ist. Wie vorstehend zu 2 beschrieben, bewirkt eine
Relativverstellung/Drehung in Richtung D1 des
Verstellelements 20 eine Verkleinerung der Viscoölaufnahmeräume 12 dadurch,
dass hier die Rampenfläche 23 auf
die Balgenwand 30 aufgleitet und diese staucht, so dass
eine Reduzierung des von ihr umfassten Volumens 14 des
Viscoölaufnahmeraums 12 bewirkt wird.
Umgekehrt bewirkt eine Verstellung/Relativdrehung in Richtung D2 des Verstellelements 20 ein Freigeben
und damit eine freie Beweglichkeit der Balgenwand 30 bis
zu ihrem konstruktiven Limit, so dass fliehkraft- und damit direkt
drehzahlabhängig
Viscoöl in
das Volumen 14 des Viscoölaufnahmeraums 12 vordringen
kann, wodurch weniger Viscoöl
für die Momentübertragung
zwischen dem Antriebselement 16 und dem Abtriebselement 17 zur
Verfügung
steht.
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- 1
- Viscokupplung
- 2
- Antriebsseite
- 3
- Abtriebsseite
- 4
- Riemenscheibe
- 5
- Gehäuse
- 6
- Abtriebswelle
- 7
- Scheiben
- 8
- Spaltraum
- 9
- Topf
- 10
- Topfoberseite
- 11
- Rotationsachse
- 12
- Viscoölaufnahmeraum
- 13
- Zylinder
- 14
- Volumen
- 15
- Kolben
- 16
- Antriebselement
- 17
- Abtriebselement
- 18
- Außenwandung
- 19
- Spaltrauminnenwandung
- 20
- Verstellelement
- 21
- Verstellstößel
- 22
- rampenförmige Nocken
- 23
- Rampenfläche
- 24
- nockenseitiges
Ende
- 25
- Symmetrieachsen
- 26
- Glocke
- 27
- Glockenumfangsinnenseite
- 28
- Ende
- 29
- flexible
Wandung
- 30
- Balgenwand
- R
- Richtungspfeil
- d
- Abstand
- D
- Drehrichtung
- D1
- Richtung
- D2
- Richtung
- r
- Drehung
- α
- Winkel