DE102006038687A1 - Registrierverfahren und -Vorrichtung für Orgeln - Google Patents

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DE102006038687A1
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Klaus Von Pieverling
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    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10GREPRESENTATION OF MUSIC; RECORDING MUSIC IN NOTATION FORM; ACCESSORIES FOR MUSIC OR MUSICAL INSTRUMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR, e.g. SUPPORTS
    • G10G3/00Recording music in notation form, e.g. recording the mechanical operation of a musical instrument
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Abstract

Zum Registrieren verfügen moderne Orgeln über einen Speicher für alle Registereinstellungen eines Orgelstückes mit sequentiellem Aufruf durch Hand/Fußtasten. Es gibt Orgelstücke, bei denen an der Registrierstelle beide Hände und Füße an die Klaviaturen gefesselt sind. Die erfindungsgemäße Idee besteht nun darin, die Registrierumschaltung automatisch mit Hilfe der an der Umschaltstelle gespielten Töne auszulösen. Hierzu speichert man für einen Registrierabschnitt ausgewählte Töne für die Umschaltung. Durch Sperr- Verzögerungszeiten, sowie Überbrückungstöne lässt sich erreichen, dass der Umschaltton nur an der gewünschten Umschaltstelle vorkommt. Notfalls erfolgt die Registerumschaltung wie bisher durch Hand und/oder Fußtasten. Neben der Erleichterung des Registriervorganges eignet sich die Erfindung auch zum automatischen Notenumblättern der auf einem Bildschirm dargestellten Notenseiten. Zur Realisierung der Erfindung benötigt man ein Orgel-Interface für Abfrage des laufenden Status der Orgelklaviaturen. Aus Aufwandsgründen empfiehlt sich eine Beschränkung auf die Pedalklaviatur. Die erfindung lässt sich im Prinzip bei allen Musikinstrumenten mit Registerumschaltung einsetzen, vorzugsweise jedoch bei Pfeifen- und Elektronik-Orgeln.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Orgelregistrierung, wobei der Registriervorgang wahlweise durch Drücken einer Taste oder automatisch beim Spielen von ausgewählten Noten des Orgelstückes oder Zeit gesteuert ausgelöst wird.
  • Zunächst soll eine Definition des Begriffs Orgel in Bezug auf die Erfindungsmeldung erfolgen. Orgeln sind Musikinstrumente mit mehreren Klaviaturen für die Hände und einer Klaviatur für die Füße. Jede der Klaviaturen verfügt über eine größere Anzahl von Tongeneratorblöcken. Die Tongeneratoren eines Blockes haben unterschiedliche Tonhöhen, Lautstärken und Klangfarben. Die Anzahl der Tongeneratoren eines Blockes ist gleich der Tastenzahl einer Klaviatur. Zum besseren Verständnis sei in diesem Sinne das der Orgel verwandte und allseits bekannte Klavier definiert als Musikinstrument mit einer Klaviatur und einem mit der Klaviatur verbundenen Block Tongeneratoren unterschiedlicher Tonhöhen und einer Anzahl gleich der Tastenzahl der Klaviatur. Die Tongeneratoren des Klaviers sind Saiten (gespannte Drähte), die Tongeneratoren einer Pfeifenorgel bzw. elektronischen Orgel Pfeifen bzw. elektronische Schwingungserzeuger in Zusammenarbeit mit Lautsprechern.
  • Im Weiteren werden folgende Fachworte verwendet:
    Klaviatur der Orgel für die Hände: Manual
    Klaviatur der Orgel für die Füße: Pedal
    Tongeneratorblock der Orgel: Register
    Manual/Pedal-Koppelschalter: Koppelregister
    Summe Register + Koppelregister: Registergesamtzahl
    verbinden von Registern mit Klaviaturen: registrieren
  • Die Koppelregister ermöglichen ein Verbinden von Manualen untereinander sowie das gleichzeitige Spielen der Manualregister mit dem Pedal. Die Registergesamtzahl ist im Weiteren von Bedeutung.
  • Zwischen Klavier und Orgel besteht nun ein erheblicher Unterschied dadurch begründet, dass beim Klavier die Klaviatur fest mit dem einzig vorhandenen Generatorblock verbunden ist, während bei der Orgel die Register individuell mit den Manualen vor Spielbeginn verbunden werden müssen.
  • Der Pianist öffnet den Klavierdeckel und drückt auf die Tasten, die Musik erklingt. Der Organist schaltet die Orgel ein, drückt auf die Tasten eines Manuals oder Pedals, es passiert nichts. Voraussetzung für das Erklingen von Orgelmusik ist die Registrierung der Orgel. Sie entscheidet über den Klangcharakter und die Lautstärke der Orgelmusik, ist also wesentlicher Bestandteil der musikalischen Interpretation. Die Kunst des Orgelspielens besteht somit aus einer Symbiose von Registrierung und Tastenspiel.
  • Die Anzahl der Register größerer Orgeln liegt im Bereich 50... 100. Für die Registrierung vor Beginn eines Orgelstückes steht dem Organisten Zeit zur Verfügung. Extrem problematisch wird hingegen die Registrierung im Zuge des Spielens vor allem schwieriger Passagen, wenn gleichzeitig eine größere Anzahl von Registern umzustellen ist.
  • Zur Behebung dieses Problems sind größere Orgeln mit zahlreichen Spielhilfen ausgerüstet. Die wesentlichen Spielhilfen werden im Folgenden erläutert.
  • Die erste besteht darin, die Orgel mit mehreren Manualen auszurüsten. Durch Manualwechsel kann der Organist mühelos einen Klangwechsel vornehmen. Die Zahl der Manuale ist aus spieltechnischen Gründen sinnvoll jedoch auf fünf beschränkt. Neben dieser vergleichsweise geringen Wechselmöglichkeit besteht beim gleichzeitigen Spielen von Tönen auf Manual und Pedal das grundsätzliche Problem, dass Klang und Lautstärke im Pedal dem Klang des gespielten Manuals angepasst sein muss. Die Pedalklaviatur lässt sich aus spieltechnischen Gründen nicht vervielfachen.
  • Der Jalousieschweller als weitere Spielhilfe sei nur der Vollständigkeit halber beschrieben. Die Orgelpfeifen in der Regel eines Manuals sind in einem geschlossenen Kasten eingebaut, der über eine verstellbare Jalousie mit der Außenwelt verbunden ist. Hiermit lässt sich die Lautstärke dieses Manuals variieren.
  • Wichtiger im Hinblick auf die Erfindungsmeldung ist die folgende Spielhilfe, als „Registercrescendo" bezeichnet. Durch Verstellen eines Fuß-Schwenkhebels oder verdrehen einer Walze lassen sich Klangfarbe und Lautstärke der Orgel dadurch variieren, dass je nach Hebel- oder Walzenstellung unterschiedliche Registrierungen eingeschaltet werden, meist mit steigender Lautstärke bei Verstellung in eine Richtung. Diese Spielhilfe ermöglicht zwar die Einstellung beliebiger Lautstärken, jedoch mit folgenden Nachteilen:
    die den einzelnen Hebel/Walzen-Stellungen zugeordneten Register sind fest vorprogrammiert, die Klangvielfalt der Orgel ist nicht individuell nutzbar.
    definierte Klänge erfordern zu genaue Einstellung, für die im Zuge des Spielens keine Zeit bleibt
    während der Lautstärken-Änderung ist ein Fuß zum Spielen blockiert
  • Eine wesentlich verbesserte Spielhilfe stellen die freien Kombinationen dar, sie führen einen großen Schritt an den Ausgangspunkt der Erfindung heran.
  • Eine freie Kombination ist ein zweidimensionales Speicherarray. Der Speicher ist in Blöcken organisiert. In jedem Block werden die Registereinstellungen für einen definierten Orgelklang gespeichert. Dem Organisten stehen für die Vorbereitung des Spiels Editiermöglichkeiten zur individuellen Einstellung der Blöcke zur Verfügung und beim Spielen selbst Tasten (für Hand oder Fuß) zur Auswahl eines bestimmten Blockes. Die Realisierung einer freien Kombination setzt im Allgemeinen eine elektrische Steuerung der Register voraus.
  • Freie Kombinationen des Vor-Computer-Zeitalters sind mit mechanischen Schaltern realisiert. 10 freie Kombinationen für eine Orgel mit Registergesamtzahl von 100 bestehen damit aus einem Schalterfeld von 10 mal 100 Schaltern zur Voreinstellung und 10 Fußtasten (oder Handtasten) zur Auswahl einer Kombination während des Spielens. Der Nachteil der Lösung besteht im Aufwand, der unbequemen Bedienung und der trotzdem vergleichsweise geringen realisierbaren Anzahl unterschiedlicher Orgelklänge. Organisten sind teilweise heute noch zufrieden über eine so ausgerüstete Orgel, jedoch jeder Computerfachmann schüttelt den Kopf im Hinblick auf heutige Realisierungsmöglichkeiten.
  • Aufgrund der bisher beschriebenen Unzulänglichkeiten ist bis in heutige Zeit hinein der Registrator als Hilfsperson die effektivste Registrierhilfe beim Aufführen großer Orgelwerke. Der Registrator blättert nebenbei die Noten um, als Hauptaufgabe übernimmt er jedoch die Registrierung. Bei extrem schwierigen Stücken erfordert diese Aufgabe genaue Kenntnis des Stückes, der Registrierstellen und der an der Orgel räumlich verteilten Registerschalter, ein äußerst stressiger Job. Da wie bereits erläutert die Registrierung einen wesentlichen Bestandteil der Musikinterpretation darstellt, müsste streng genommen die mit Registratoren gespielte Orgelmusik als „vierhändige Orgelmusik" bezeichnet werden. Die Erübrigung des Registrators gilt als wesentliche Zielsetzung der Erfindung.
  • Die im Folgenden beschriebene Lösung der freien Kombination ist Basis der Erfindung.
  • Das Speicherarray für die Registereinstellungen einer freien Kombination wird durch ein RAM realisiert. Im Zeitalter der Gigabyte bedeuten die für das Speicherarray notwendigen Speichergrößen und damit die Anzahl der Blöcke für das Speicherarray keinerlei Problem. Man stellt für die Registereinstellungen eines Orgelstückes für jeden Klangwechsel einen Speicherblock bereit, ungeachtet ob der Klangwechsel nur die Änderung eines Registers umfasst oder ob gleiche Klangeinstellungen wiederholt beim Spielen des Stückes Verwendung finden. Zur Spielvorbereitung benötigt der Organist einen Editor, mit dem er die für sein Stück gewünschten Klänge in einer Blocksequenz in den Speicher schreiben kann, z.B. eine Schrittschalttaste, welche die zuvor an der Orgel manuell eingeschalteten Register in den Speicher überträgt. Jedem Speicherblock wird dabei eine fortlaufende Nummer zugeordnet, die an einem Display an der Orgel angezeigt und vom Organisten in die Noten an der Umschaltstelle eingetragen wird.
  • Vor Spielbeginn schaltet der Organist auf Speicherblock 1, die Orgelregister stellen sich automatisch auf die gespeicherten Register des Blockes Nr.1, auf dem Nummerndisplay erscheint Nummer "1".
  • Für das Abspielen wird die Orgel mit einem oder mehreren im Spielbereich verteilten Hand- und/oder Fußtasten ausgerüstet. Das Drücken einer dieser Tasten schaltet die Orgelregistrierung von den Registern des gegenwärtigen auf die Register des nächsten Speicherblockes um, gleichzeitig erscheint die neue Blocknummer auf dem Nummerndisplay. Der Organist hat durch Vergleich der angezeigten Nummer mit der Eintragung in den Noten die Möglichkeit der Kontrolle, ob die sequentielle Fortschaltung fehlerfrei verlaufen ist. Zur eventuell notwendigen Vorwärtskorrektur genügt ein Druck auf eine der Fortschalttasten. Für eine Rückwärtskorrektur sind eine oder mehrere Tasten installiert, welche die Speichernummern dekrementieren. Die Vorwärts-Rückwärtstasten dienen auch beim Üben zur Auswahl gewünschter Abschnitte des Orgelstückes.
  • Diese beschriebene sequentielle Register-Speichertechnik stellt den Stand der Technik bezüglich freier Registerkombination dar. Die Anwendung betrifft sowohl Pfeifenorgeln als auch elektronische Orgeln, wobei hier sich diese Technik in der Regel einfacher realisieren lässt. Ein extrem großes Reger-Orgelstück umfasst etwa 70 Klangschritte. Der Speicherbedarf für eine 100-Register-Orgel beträgt damit 7000 Byte.
  • Mit dieser Technik lassen sich problemlos fast alle Orgelstücke ohne fremde Hilfe registrieren. Es gibt jedoch Werke, bei denen nicht nur extrem häufige Registerwechsel gefordert sind, sondern auch zum Zeitpunkt des geforderten Registerwechsels sowohl beide Füße als auch beide Hände Tasten drücken, also an die Klaviatur gefesselt sind. So besteht an dieser Stelle keine Möglichkeit, eine wo auch immer angeordnete Fortschalttaste zu drücken. Es muss daher nach anderen Auslösemöglichkeiten gesucht werden. Die Erfindungsidee besteht nun dann, dass die an der geforderten Umschaltstelle von den Händen und Füßen gespielten Noten als Auslöser für die Umschaltung herangezogen werden.
  • Diese Auslösenoten werden im Klangspeicher hinterlegt. Während des Spielens werden laufend die gespielten Noten mit den gespeicherten Noten verglichen und bei Koinzidenz die Umschaltung durchgeführt.
  • Vor der Erklärung dieser Idee im Detail an einem praktischen Beispiel seien folgende Begriffe definiert:
    Gesamtheit des RAM-Speicherblockes für die Registrierung Klangspeicher
    Einzelblock des RAM-Speicherblockes Nr. xx Klang xx
    Musikabschnitt mit Registrierung gemäß Speicherblock xx Klangabschnitt xx
  • Die für die weitere Beschreibung benützten Bilder zeigen im Einzelnen:
  • 1-3 Notenbeispiele aus einem schwierigen Orgelstück von Max Reger
  • 4 Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Registrierumschaltung
  • 5 Interface zur Registersteuerung des Realisierungsbeispieles
  • 6 Interface zur Pedal-Statusabfrage des Realisierungsbeispieles
  • 7 Editor-Bildschirm des Realisierungsbeispieles
  • 8 Ablaufdiagramm des Realisierungsbeispieles
  • 1 zeigt vier Takte der Orgelfantasie „Wachet auf ruft uns die Stimme" von Max Reger, einer gewaltigen symphonischen Dichtung über das Jüngste Gericht.
  • Man erkennt jeweils 2 mal 3 zusammengehörige Notenzeilen, die unterste der drei Zeilen ist dem Pedal (gespielt von den Füßen) zugeordnet, die beiden darüber liegenden Zeilen den Manualen, gespielt von den Händen. In der oberen Hälfte wird beispielsweise die oberste Zeile von der rechten Hand auf dem zweien Manual gespielt, die mittlere Zeile von der linken Hand auf dem ersten Manual.
  • An der Stelle K11 (unterbrochene senkrechte Linie links oben) wird z.B. mit Hilfe einer Fortschalttaste der Klang K11 eingeschaltet und es beginnt der Klangabschnitt K11. Der Komponist gibt Anweisungen für die im Klangabschnitt K11 von ihm gewünschte Registrierung: sehr „lichte” Registrierung in beiden Manualen und „sempre pppp" (eine Reger-typische Bezeichnung für extrem leise). Der Organist muss die Register auswählen auf Basis dieser Angabe und der Möglichkeiten seiner Orgel.
  • Die für den Klangabschnitt K11 gewählte Registrierung wird beibehalten bis zum Beginn des Klangabschnittes K12 (durchbrochene senkrechte Linie unten Mitte. In dem Klangabschnitt K12 fordert der Komponist: sehr „dunkle” Registrierung. Die unterste Zeile wird nach wie vor den Füßen gespielt, die mittlere und obere Zeile nunmehr jedoch mit beiden Händen auf dem zweiten Manual.
  • Im Klangabschnitt K11 unmittelbar vor dem Registerwechsel spielen Hände und Füße folgende Noten:
    Linker Fuß Note N1 Rechter Fuß Noten N2-N3
    Linke Hand Note N4 auf Manual 1 Rechte Hand Akkord A1 auf Manual 2
  • Sämtliche Hände und Füße sind an die Tatstatur gefesselt. An der Wechselstelle K12 besteht keine Möglichkeit, irgendeine Umschalttaste zu drücken. Zu beachten ist die Feinheit, dass der Ton N4 ein kleines Stück in den Klangabschnitt K12 hineinreicht. Als Ausweg für die rechte Hand besteht die Wechselmöglichkeit auf ein neues Manual (so vorhanden), die Pedalregister lassen sich ohne Umschaltsignal nicht ändern. Eine exakte Ausführung dieser Wechselstelle erfordert auch mit einer modernen Orgel den Registrator.
  • Für eine automatische Auslösung der Registerumschaltung auf den Klangabschnitt K12 kommen nun alle Noten in Frage die sich ändern, entweder am Ende des Klangabschnittes 111 ausgeschaltet oder zu Beginn des Klangabschnittes 112 eingeschaltet werden. Ausgeschaltet werden zum Ende des Abschnittes 111 im Pedal die Noten N1, N3, im 2.Manual die drei Noten des Akkordes A1, eingeschaltet werden zu Beginn des Abschnittes K12 im Pedal die Noten N5, N6, im zweiten Manual die Note N7. Es stehen also 8 Noten mit Zustandswechsel zur Verfügung. Zur Einschaltung des Klangabschnittes 112 wird im Speicherblock Klang 11 eine dieser Noten oder eine Kombination mehrerer Noten abgespeichert. Wichtig ist, dass die Note oder Notenkombination im gesamten Klangabschnitt K11 nur an der Umschaltstelle auftritt.
  • Die weiteren Überlegungen befassen sich mit der Optimierung dieser Abspeicherung. Eine Idee wäre z.B., stets alle Noten zu speichern, die gleichzeitig ausgeschaltet (z.B. Akkord A1 oder Note 3) oder eingeschaltet werden (z.B. Noten N5, N6, N7), sofern diese Kombinationen die Bedingung der Einmaligkeit erfüllen. Bei dieser undifferenzierten Vorgehensweise läuft man Gefahr, dass man bei Spielfehlern (z.B. Auslassen eines Tones in einem Akkord) die Registrierbedingung verfehlt. Der kaum hörbare Spielfehler kann u. u. zur kleinen Katastrophe anwachsen. Man speichert deshalb so wenige Töne wie möglich ab, auf keinen Fall Töne, die im Klangabschnitt bereits vorkommen, z.B. die Note N6, welche als Orgelton fast im gesamten Klangschnitt K11 erscheint. Weiterhin vermeidet man Töne, die schwierig zu spielen sind oder eventuell versehentlich getroffen werden. Wenn möglich sind Töne in der Ausschaltphase zu bevorzugen bei Orgeln mit längerem Zeitbedarf für die Registerumschaltung.
  • Neben diesen allgemeinen Optimierungsempfehlungen sollte die Notenauswahl grundsätzlich auf die Töne des Pedals beschränkt bleiben. Hierfür sind zwei Gründe maßgebend. Der erste besteht in der Schwierigkeit, bei der Vorbereitung der Registrierung (vor allem „Offline" am Schreibtisch ohne Orgel) alle Notenzeilen im Klangabschnitt für die Wahl eines geeigneten Tones zu überblicken. Der wichtigere Grund ist durch die technische Realisierung des Tasten-Interfaces gegeben (s. u.), das sich bei Beschränkung auf das Pedal wesentlich leichter realisieren lässt. Alle weiteren Beispiele berücksichtigen daher nur die Noten des Pedals.
  • Unter Einbeziehung aller obigen Überlegungen empfiehlt sich zur Einschaltung des Klangabschnittes K12 die Pedalnote N3, zugleich gekennzeichnet und gespeichert als Umschaltnote U12a (Klangabschnitt K12, Umschaltung bei Tonabschaltung).
  • Die Note N3 erfüllt alle beschriebenen Optimierungsbedingungen. Die Freude über die gefundene Lösung sollte jedoch nicht übermütig machen, denn es geht nicht immer so einfach. Im Weiteren werden Schritte überlegt für den Fall, dass keine Note gefunden wird, die im Klangabschnitt einmalig ist. Als plausible Maßnahme bietet sich eine Sperrzeit an, sie startet mit dem Klangabschnitt vor der Umschaltung und endet kurz vor Beginn der Umschaltnote. Diese Lösung bringt eine erhebliche Verbesserung, ist jedoch kein Allheilmittel. Es muss bedacht werden, dass die Aufführung eines Stückes nicht Quarz gesteuert erfolgt, sondern Zeitschwankungen unterworfen ist. Bei zu schnellem Tempo überspielt man die Auslösenote, bei zu langsamem Spiel läuft man Gefahr, die Registrierung zu früh durch eine Vorgängernote auszulösen. Legt man eine Temposchwankung von ± 15% zugrunde, so lässt sich der Klangbereich für Fehlauslösung um 70% reduzieren.
  • Ein Beispiel für die Sperrzeit ist die Umschaltung auf den Klangabschnitt K13 in 1. Er erfolgt durch die Note U13e. Diese Note wird jedoch zum Umschaltzeitpunkt auf den Klangabschnitt K12 als Note N1 vom linken Fuß noch eine kurze Zeit gespielt. Ohne Zusatzmaßnahme würde sofort auf Klangabschnitt K13 weitergeschaltet. Die Toleranz für die Sperrzeit ist hier völlig unkritisch, der Klangabschnitt K12 dauert ca. zehn Sekunden, benötigt werden 0.5, gewählt fünf Sekunden.
  • Neben der Sperrzeit dient zur Erweiterung der Möglichkeiten eine Verzögerungszeit. Sie verzögert nach Ablauf der Umschaltbedingung (Einschalten oder Ausschalten des Umschalttones) den Registriervorgang. Hiermit lassen sich Umschaltungen durchführen, bei denen kein Ton im unmittelbaren Umschaltbereich verfügbar ist, d.h. es lassen sich auch Töne vor dem eigentlichen Umschaltbereich einsetzen. Wieder sind jedoch hier durch Temposchwankungen Grenzen gesetzt. Ein Maximalwert von einer Sekunde erscheint für die Verzögerungszeit als sinnvoller Wert.
  • Trotz Sperr- und Verzögerungszeit muss mit dem Problem gerechnet werden, dass im Verzögerungsbereich kein Umschaltton gefunden wird, der verfügbare Umschaltton zu oft vorher auftritt oder zu kurz vor dem Umschaltpunkt, so dass keine sichere Ausblendung durch die Verzögerungszeit möglich ist. Mit den beschriebenen Hilfsmitteln lässt sich ein solches Problem dadurch lösen, dass man den Klangabschnitt vor der Umschaltung in geeignete Unterabschnitte einteilt. Für diese Unterabschnitte werden Zwischen-Umschalttöne gesucht, die von Unterabschnitt zu Unterabschnitt weiterschalten, ohne jedoch die Registrierung zu ändern. Die Anwendung dieser einleuchtenden Methode ist sehr effektiv, sollte jedoch auch nicht übertrieben werden, um Fehlregistrierungen zu vermeiden. Mit maximal drei Zwischenschritten in Zusammenarbeit mit geeigneten Sperrzeiten lassen sich nach bisheriger Erfahrung nahezu alle Umschaltprobleme lösen. Die Umschaltung der Zwischenabschnitte kann auch durch die Inkrementiertasten erfolgen.
  • In 2 wird ein Beispiel mit drei Zwischen-Klangabschnitten gezeigt. Der Klangabschnitt K38 soll mit der Note U38e eingeschaltet werden, vorangegangen ist Klangabschnitt K34, beginnend etwas vor dem oberen Notensystem. Die Note U38 wird zwischen Beginn des Klangabschnittes K34 und dem Beginn des Klangabschnittes K38 dreimal gespielt, U35az, U36az und U37az. Diese Noten werden nun zur Auslösung von Zwischenabschnitten herangezogen, zweckmäßigerweise im Abschaltmode „a". Sie leiten jeweils mit der nachfolgenden Note die Zwischenabschnitte K35z, K36z und K37z ein, wobei die Registrierung unverändert gleich der Registrierung von Abschnitt K34 bleibt. Erst mit dem Abschnitt K38 wechselt die Registrierung. Die Verwendung des Einschaltmodes „e" ist für die Zwischenabschnitte auch möglich, erfordert jedoch eine Sperrzeit, um einen "Durchmarsch" durch alle weiteren gleichen Umschalttöne zu vermeiden.
  • 3 stellt eine weitere Variante der Klangumschaltung dar. Der zweite Takt des oberen Notensystems spielt im Klangabschnitt K15 mit sehr leiser Registrierung ("ppp"). Ab der zweiten Pedalnote (U16e) verlangt der Komponist mit „molto crescendo" ein Anschwellen der Lautstärke bis Fortissimo ("ff") am Ende des Taktes, normalerweise ein klassischer Fall für das oben beschriebene Registercrescendo. Ein versierter Organist kann die drei Töne U16e, U17e, U18e mit dem linken Fuß spielen, selbst in gebundener Form nach Anweisung der Bindebogens und zugleich mit dem rechten Fuß das Registercrescendo ausführen, dann folgt jedoch ein Triller im Pedal, dessen einfüßige Ausführung vielleicht einem Stepptänzer, jedoch normalerweise keinem Organisten gelingt. Mit den Tönen U16, U17, U18 Isst sich erfindungsgemäß ein Lautstärkenanstieg programmieren, auch bei der Beschränkung auf Pedaltasten. Beim Triller könnten die Tonwechsel im Pedal analog eingesetzt werden, es empfiehlt sich jedoch eine neue Variante, die darin besteht, dass man die nächste Registrierung unabhängig von den Tasten automatisch nach einer wählbaren Verzögerungszeit auslöst. Diese neue Variante wird mit dem Buchstaben „s" (Sequenz) gekennzeichnet. Hiermit lässt sich das weitere Registercrescendo realisieren, ohne Fußeinsatz und dem Vorteil einer individuellen Gestaltungsmöglichkeit des Anschwellens der Musik. Nach dem Fortissimo des Klangabschnittes K21 wird im Abschnitt K22 mit pianissimo weitergespielt. Die Umschaltung übernimmt die Taste U22a (1.Note des Triller-Nachschlages) im Ausschaltmode. Zur Überbrückung der zweiten Note des Triller-Nachschlages (sie kommt im Triller vor und ist daher zur Umschaltung ungeeignet) wird eine kleine Verzögerungszeit einprogrammiert.
  • Eine weitere praktische Anwendung der Sequenzfortschaltung ist das Einfügen von Dummy-Registerfortschaltungen. Bei der Festlegung der Registerumschaltungen können sich im Laufe der Registriervorbereitung Änderungswünsche verbunden mit Verschiebungen der Klangnummer ergeben. Die elektronische Bewältigung (Löschen, Einfügen, Verschieben) ist natürlich kein Thema. Der Organist muss jedoch in die Noten die Klangnummern eintragen für eine laufende Kontrolle beim Spielvorgang. Eine notwendige Korrektur fast aller Nummern bei Änderung am Anfang des Stückes wird ihm keine große Freude bereiten. Zur Einschränkung dieser Änderungen kann der Organist Sequenz-Registrierungen mit gleichen Registern und kurzer Verzögerungszeit einfügen. Die Klangnummern der effektiven Registeränderungen springen an solchen Stellen, diese quasi „NOP"-Operationen geben aber die Möglichkeit von Einfügungen mit begrenzter Auswirkung auf die Noteneintragungen. Die beschriebenen erfindungsgemäßen Registrier-Fortschalttechniken sollen nunmehr an eine technische Lösung herangeführt werden, so dass auch ein Systemingenieur ohne Begeisterung für Reger-Orgelmusik etwas damit anfangen kann.
  • 4a zeigt ein Blockschaltbild der Register-Fortschalttechnik nach dem heutigen Stand der Technik, die Basis der Erfindungsmeldung. Im Klangspeicher KSP sind die Registereinstellungen für alle Klangabschnitte gespeichert. Alle (parallel geschalteten) Steuertasten STI1... STIN zum Weiterschalten der Registrierung (von Hand oder Fuß bedient) sowie die Tasten STD1... STDN zur Rückwärtskorrektur laufen in die Programmsteuerung PA. Mit jedem Tastendruck wird die Klangnummer KNR um eins erhöht oder erniedrigt und mit der Registrieraktivierung RA die der Klangnummer KNR zugeordnete Stellung sämtlicher Register und Koppelregister vom Klangspeicher KSP über das Registerinterface RINTF an Register und Koppelregister ausgegeben. Die aktuelle Registernummer KNR wird am Display NDSP zur Kontrolle angezeigt.
  • 4B zeigt das Blockschaltbild 4A mit den erfindungsgemäßen Ergänzungen, bestehend aus den Blöcken MIST, PTST, TI, sowie der Verbindung M (KNR) vom Klangspeicher KSP zur Programm-Ablaufsteuerung PA.
  • Der Stellungen (gedrückt oder nicht gedrückt) der Pedaltasten (PTST) und eventuell der Manualtasten MIST laufen über das Interface TI in die Programmablaufsteuerung PA. Jeder Taste ist dabei eine Nummer zugeordnet, beginnend z.B. mit „1" für die tiefste Pedaltaste und endend mit der höchsten Pedaltaste oder gegebenenfalls mit der letzten Manualtaste.
  • Über die Verbindung M (KNR) (Betriebsmode für die Tastenumschaltung bei der Klangnummer KNR) wird die Programmablaufsteuerung darüber informiert, wie die Fortschaltung bei der Klangnummer KNR zu bewerkstelligen ist. Der Klangspeicher KSP enthält also nunmehr für jede Klangnummer KNR zusätzliche Speicherwerte, nämlich eine Tastaturnummer und spezifische zugehörige Ausführungsparameter. Mit diesen Informationen ermittelt die Programmablaufsteuerung den Umschaltzeitpunkt zur Weiterschaltung der Klangnummer KNR mit Auslösung der Registeraktivierung RA.
  • Im Weiteren werden diese zusätzlichen Speicherparameter genauer beschrieben.
  • Der Parameter MODE gibt den grundsätzlichen Betriebsmode an und existiert in folgenden Varianten:
    MODE „p" (Piston = Fußschalter): Weiterschaltung mit Steuertasten STI1... STIN
    MODE „e" Weiterschaltung beim Niederdrücken (Einschalten einer vorgegeben Taste)
    MODE „a" Weiterschaltung beim Loslassen (Ausschalten einer vorgegeben Taste)
    MODE „s" (Sequenz): Weiterschaltung nach einer Verzögerungszeit Parameter für Betriebsmoden:
    Tastennummer T1... Tn: Nummer der Umschalt-Klaviaturtaste
    Sperrzeit Ts: Blockierung Tastenvergleich
    Verzögerungszeit Tv: Verzögerung der Registerumschaltung
  • Diese Parameter sind nicht für alle Betriebsmoden relevant. Es folgt die Beschreibung der Betriebsmoden im Einzelnen und der zugehörigen Parametern (vgl. auch vorangegangene Notenbeispiele 1-3).
  • Der Betriebsmode „p" entspricht dem in 4A dargestellten Stand der Technik. Als Parameter zugeordnet ist ihm lediglich eine optionale Verzögerungszeit. Hierdurch kann das Drücken der Schrittschalttaste gegebenenfalls ein wenig vorverlegt werden. Der Betriebsmode "p" kommt zum Einsatz, wenn (bei Beschränkung auf Pedaltasten) nur auf den Manualen gespielt wird und wenn (meist nach langen Passagen ohne Umregistrierung) das Suchen von Umschalttasten keine vernünftige Lösung bietet.
  • Den Betriebsmoden „e" und „a" sind die Parameter Tastennummer zur Tastenkorrelation, Sperrzeit Ts zur Unterdrückung von Vorauslösungen sowie Verzögerungszeit zugeordnet.
  • Beim Betriebsmode „s" wird die Fortschaltgeschwindigkeit der Sequenz durch die Verzögerungszeit Tv eingestellt.
  • Unabhängig vom momentan gültigen Betriebsmode, den Sperr- oder Verzögerungszeiten kann als Korrektureingriff zu jedem Augenblick mittels der Steuertasten STI bzw. STD eine Korrektur der Klangnummer und Umschaltung auf die zugehörigen Register erzwungen werden.
  • Die Effektivität der Erfindung soll anhand einer Statistik der Registrierung des Orgelwerkes „Wachet auf ruft uns die Stimme" auf der weiter unter beschriebenen erfindungsgemäß umgebauten Orgel demonstriert werden:
    Gesamtzahl der Registrierungen 75
    NOP-Sequenzen zur nachträglichen Klangnummern- Korrektur (MODE „s") 5
    Zwischenregistrierungen wegen Tonwiederholung im Klangabschnitt 3
    Verbleibende tatsächliche Klangwechsel 67
    Tastenregistrierung mit Fußtaste (MODE) „p" nur Manualspiel 8
    Tastenregistrierung mit Fußtaste (MODE) „p" mit gleichzeitigem Pedalspiel 5
    • Fazit: Von den 67 Klangwechseln übernimmt die erfindungsgemäße Einrichtung 54, für 8 Klangwechsel durch Eingriff des Spielers stehen zwei freie Füße zur Verfügung, bei lediglich 5 Klangwechseln muss gleichzeitig ein Pedalton gespielt werden, eine Bilanz, die sich sehen lassen kann.
  • Die weitere Beschreibung befasst sich näher mit dem Tastaturinterface (TI 4B).
  • Das Pedal hat in der Regel 32 maximal Tasten, ein Manual 61. Eine einfache Zahlenrechnung macht den Vorteil der Beschränkung auf das Pedal plausibel. Für eine Drei-Manual-Orgel muss das Interface auf 215 Tasten ausgelegt sein bei nur 32 Pedaltasten.
  • Hierbei ist die Art der Verbindung zwischen Taste und Tongenerator von Wichtigkeit, bei Pfeifenorgeln als „Traktur bezeichnet. Die elektrische Traktur besteht aus Tastenschaltern, die über Drähte zu elektrisch betriebenen Ventilen an den Pfeifen führen, die mechanische Traktur aus Stangen, Winkeln und Drähten. Diese scheinbare altmodische Technik wird jedoch auch heute noch bei großen Pfeifenorgeln bevorzugt, da sie in begrenztem Maße eine Gestaltung des Tones durch den Anschlag erlaubt. Eine Pfeifenorgel mit elektrischer Traktur stellt für das Tasteninterface auch bezüglich der Manuale kein großes Problem dar, da sich die Tastensignale anzapfen und geeignet weiterverarbeiten lassen, anders bei einer Orgel mit mechanischer Traktur. Jede Tastenstellung muss in ein elektrisches Signal überführt werden, besonders im Hinblick auf die erfindungsgemäße Nachrüstung einer Pfeifenorgel für die Manuale ein fast unüberwindliches Hindernis. Die Pedale hingegen sind in der Regel zu einer leicht zugänglichen, abmontierbaren und transportablen Einheit zusammengebaut. Mit wenig Aufwand lassen sich die Pedaltasten mit Kontakten oder Magneten und zugehörigen Reed-Kontakten nachrüsten.
  • Elektronische Orgeln arbeiten grundsätzlich mit elektrischer Traktur und damit einfacher realisierbarem Interface.
  • Die beschrieben Schwierigkeiten beim Tastaturinterface lassen sich durch folgende, für jede Orgelart einsetzbare Problemlösung umgehen:
    Im Bereich der Orgel wird ein Mikrophon aufgestellt, dessen Ausgangssignal digitalisiert und der Programmsteuerung zugeführt. Bei der elektronischen Orgel konnte auch anstelle des Mikrophons der Kopfhörerausgang benutzt werden. Die Programmsteuerung führt eine Signalanalyse des Tonsignals durch und vergleicht die Analyseergebnisse mit abgespeicherten Sollwerten zur Auslösung der Klangumschaltung bei Koinzidenz. Durch Fourier-Analyse lassen sich beispielsweise einzelne Tonfrequenzen herausfiltern und damit feststellen, welche Taste gerade gespielt wurde. Bestechend erscheint die einfache drahtlose Verbindung, besonders für eine Nachrüstung. Diese Euphorie wird bei näherem Hinsehen jedoch gedämpft. Die Signalanalyse benötigt Zeit, ansteigend bei tiefen Tönen. Bei dieser Lösung sind daher die höheren Töne der Manuale zu bevorzugen. Die Basis der Analyse, die gespielte Musik, hängt von der Registrierung und ggf. der momentanen Einstellung eines Jalousieschwellers ab. Aufstellung des Mikrophons, momentane Registrierung, Schweller und eventuell externe Tonstörungen, alle diese Aspekte müssen beachtet werden. Im Gegensatz zur Tastenabfrage erfordert die Mikrophonverbindung größeren Entwicklungsaufwand. Trotzdem sollte sie nicht aus den Augen verloren werden.
  • Für die gänzliche Abschaffung des Registrators muss bei großen Orgelwerken neben der Registrierung das Umblätterproblem gelöst werden. Die Orgelphantasie „Wachet auf ruft uns die Stimme" besteht beispielsweise aus zwei getrennten Abschnitten, der Introduktion (10 Notenseiten) und der Fuge (11 Notenseiten). Durch Verkleinerung der Seiten und Aufkleben auf Karton lassen sich zwei gewaltige (noch) überblickbare Notentapeten fabrizieren, die man zwischen Introduktion und Fuge austauscht. Diese Lösung funktioniert, ist jedoch unbefriedigend. Das Video-Zeitalter bietet wesentlich elegantere Möglichkeiten, z.B. die einzelnen Notenseiten mit einem Fortschaltsignal nacheinander auf einem Flachbildschirm zu zeigen. Das Fortschaltsignal entspricht exakt einem erfindungsgemäßen Registrierbefehl, so dass sich die Erfindung auch für diese Video-Umblättertechnik hervorragend eignet. Im Gegensatz zur Registerumschaltung bestehen hierbei größere Zeittoleranzen, was die Auffindung einer geeigneten Umschalttaste erleichtert. Anstelle der sprunghaften Seitenumschaltung kann auch eine kontinuierliche Roll-Technik Verwendung finden, deren Roll-Geschwindigkeit durch Umschalt-Stützwerte an die Spielgeschwindigkeit des Organisten angepasst wird.
  • Nunmehr folgt als konkretes Realisierungsbeispiel die Beschreibung des Einbaus der erfindungsgemäßen Registriereinrichtung in eine elektronische Orgel der Fa. Viscount, Type Domus 1332, technischer Stand ca. 1990. Die Orgel hat drei Manuale, 48 klingende Register, sechs Koppelregister und drei Tremolo-Register, d.h. insgesamt 57 Register. Die Tonerzeugung erfolgt durch Signalprozessoren nach dem sog. Sampling-Verfahren, bei dem (von Pfeifenorgeln) gespeicherte Tonsignale zyklisch ausgelesen werden. Der Klang dieser Orgel ist sehr schön, jedoch die Ausrüstung mit Spielhilfen für große Orgelstücke nicht zufrieden stellend. Die Ablaufsteuerung übernimmt ein Laptop, technischer Stand 1995, Betriebssystem Windows 95, Programmiersprache GFW-Basic. Zur Datenverbindung Orgel-PC dient der Drucker-Parallelport LPT.
  • 5 zeigt das Interface für die sequentielle Fortschaltung.
  • Ein Registrierschalter ist als Doppel-Kipp-Taste realisiert mit einem Mittelkontakt Rxm, einem Setzkontakt Rxs und einem Rücksetzkontakt Rxr. Beim Antippen der Tastenunterseite bzw. Tastenoberseite werden die Kontakte Rxs – Rxm bzw. Rxr – Rxm verbunden, die drei Leitungen für jedes Register laufen (über Multiplexer) zum Prozessor CPU der Orgel, hier wird der entsprechende Setz- bzw. Rücksetzbefehl ausgeführt und gespeichert. Details sind unwichtig bis auf die 10 ms-Abfragewiederholzeit des Multiplexers.
  • Für die Steuermöglichkeit durch den PC werden den Kontakten des Registers FET-Schalter parallel geschaltet, z.B. S1s und S1r für das Register R1. Die Datenübertragung erfolgt über das Schieberegister SHR mit angeschlossenem Latch LA mit Hilfe von vier Ausgängen des LPT-Anschlusses:
    Schiebedaten DA PC Adresse 378H BIT 0
    Schiebetakt SCL PC Adresse 378H BIT 1
    RESET Schiebregister RES PC Adresse 378H BIT 2
    Übernahmebefehl ins Latch LA UEB PC Adresse 378H BIT 3
  • Den Zeitablauf zeigt 5 unten: Zunächst werden zur Freigabe des Schiebevorganges die Signale RES und UEB auf LOW geschaltet, dann folgt das Einschieben von 2·57 BIT für die Schalterstellungen der Schalter S1s, S1r... S57s, S57r. Stellung HIGH bewirkt Einschalten (= Registertaste drücken), bei Stellung LOW ist der Schalter gesperrt. Nach Einschieben aller Daten wird der Übernahmebefehl UEB aktiviert und die 114 Register-Steuersignale liegen am Ausgang des Latch LA an. Jedes Schalterpaar hat gegensätzliche Stellung HIGH/LOW bzw. LOW/HIGH, d.h. jeweils eine Hälfte der 57 Schalterpaare ist durchgeschaltet. Nach 12 ms wird das RESET-Signal aktiviert und setzt alle Schiebregister-Ausgänge auf LOW, damit sind zugleich alle FET-Schalter gesperrt. Die beiden Inverter INV1/INV2 zusammen mit den Pull-Down-Widerständen R1/R2 erzwingen Stellung LOW für alle Ausgänge des Latch LA bei abgeschaltetem PC oder abgezogenem Verbindungsstecker. Damit kann die Orgel wie bisher von Hand registriert werden.
  • Zur Registerfortschaltung über Tasten werden zwei unwichtige Fußtasten-Registrierhilfen der Orgel vom Orgelprozessor abgetrennt und in den LPT-Port des PC geführt
    Piston PI Inkrementierung Klangspeicher PC-Adresse379H BIT 4
    Piston PD Dekrementierung Klangspeicher PC-Adresse379H BIT 5
  • Für das Tasteninterface (6) werden ausschließlich die Pedaltasten verwendet. 6 unten zeigt die 32 Schalter der Pedaltasten PT1... 32. Mit einer Diodenmatrix D1... D32 in Zusammenarbeit mit vier Abfrageimpulsen vom Orgelprozessor CPU PA1... PA4 lassen sich die Pedalsignale auf acht Leitungen PDS1... PDS8 komprimieren. Diese laufen zur Pedal-Abfrage in die Orgel-CPU. Die CPU-Pedalabfrage erfolgt in Abständen von 10 ms.
  • Um die Stellung der Pedaltasten in den PC zu transportieren, werden die acht zur Orgel-CPU führenden Signale angezapft und als Datenbus PDS den Eingängen von vier transparenten 8-BIT-Registern P11... PL4 zugeführt. Die vier Taktleitungen der Register P11... PL4 sind jeweils mit den Abfragesignalen PA1... PA4 verbunden. Am (inneren, nicht nach außen geführten) Ausgang der Register P11... PL4 stehen die 32 Stellungen der Pedaltasten quasi stationär zur Verfügung mit einer Erneuerungsrate von 10 ms. Die Weiterleitung zum PC kann durch diese Pufferwirkung der Register ohne Rücksicht auf die Abtastimpulse PA1... PA4 erfolgen. Hierzu steuert der PC über die Portausgänge @378H BIT6/BIT7 den 4-BIT-Demultiplexer DMUX, der nacheinander die Ausgänge der Register P11... PL4 aktiviert und auf den Bus PDA schaltet. Die 8 Signale des Bus PDA werden in zwei 4-BIT-Pakete geteilt und den Eingängen je eines 4-BIT-Multiplexers MUX1/MUX2 zugeführt. Die gemeinsame Abfragesteuerung dieser Multiplexer übernehmen zwei weitere LPT-Ausgangsgins @378H BIT4/BIT5. Die Multiplexerausgänge laufen in die LPT-Eingänge @379H BIT 4 und Bit 5. Nach einem gesamten Abfragezyklus sind im PC 32 BIT für die Stellung der Pedaltasten verfügbar und werden im Pedalarray zwischengespeichert.
  • Damit ist die Hardwareumrüstung abgeschlossen. Es folgt die Softwarebeschreibung beginnend mit der Struktur des Klangspeichers. Er ist in Byte organisiert. Einer Klangnummer KNR sind 70 Byte wie folgt zugeordnet (P = 70·KNR):
    Speicherplatz Speicherdaten Bemerkung
    P + 1... P + 57 Register 1...57 Wert 1/0 = Register setzen/rücksetzen
    P + 58 MODE (CHR$) Piston „p" T. Ein „e" T. aus „a" Sequenz „s"
    P + 59 Tastennummer 1 = unterste, 32 = oberste Pedaltaste
    P + 60 Sperrzeit Ts Einheit 0.5 sec
    P + 62 Verz. zeit Tv Einheit 0.05 sec
    P + 0, P + 61... Reserve
    P + 63...69 Reserve
  • Die weitere Beschreibung befasst sich mit dem Editor zum Eintragen der Registrierparameter. Hierfür ist dem obigen Klangspeicher als Zwischenablage das 70 Byte-Klang-Register zugeordnet mit gleicher Struktur wie oben gezeigt für P = 0.
  • 7 zeigt den Bildschirm des Editors. Im unteren Teil sind die 48 Registertasten der Orgel nachgebildet mit je einer Zeile für Pedal P und den Manualen 2, 3, 1. Mit den Registernamen verbindet der Organist eine Klangvorstellung, sie ermöglicht ihm auch fernab der Orgel die grundsätzliche Registriervorbereitung, die dann nur noch an der Orgel selbst kontrolliert und gegebenenfalls adaptiert werden muss.
  • Die schwarze Schrift ist den mehrheitlich vorhandenen Lippen-Registern (Flöten...) zugeordnet, die rote Schrift hebt Zungenregister (Oboe...) hervor, welche sich durch besondere Klangfülle auszeichnen. Oberhalb der 48 klingenden Register befinden sich die Koppel- und Tremolo-Register. Die Registrierung erfolgt mit der Maustaste, eingeschaltete Register werden wie an der Orgel selbst gelb beleuchtet. Der übrige Editiervorgang wird Tasten gesteuert. Die wesentlichen Befehle sind in 7 oben rechts in Kurzform beschrieben:
    Editierbefehl Taste
    Klangnummer um eines erhöhen Blank
    Klangnummer +1, Register in Klangspeicher übertragen Taste +
    Klangnummer um eines reduzieren Taste –
    Register in Klangspeicher übertragen S
    Klangfile von der Festplatte etc. in den Klangspeicher laden L
    Klangspeicher in einem File sichern S
    Alle Orgelregister löschen c
    An beliebige Stelle des Klangspeichers springen 2 Ziffern
    Register an beliebige Stelle in den Klangspeicher übertragen p + 2 Ziffern
    Klangspeicher der aktuellen Klangnummer löschen l
    Register in Klangspeicher zwischenschieben e
    Umschaltung Editiermode <> Spielmode <
    Editieren Betriebsmode (p, e, a, s) mit Parametern Ts, Tv m
  • Auf weitere Einzelheiten soll nicht eingegangen werden. Man erkennt, dass der Editiervorgang vergleichbar mit Textverarbeitung abläuft.
  • Am Bildschirm rechts oben steht unübersehbar groß die aktuelle Klangnummer. Das Bild zeigt die Parameter des Klangabschnittes K12, Notenbeispiel 1 In der Mitte erkennt man den Betriebsmode für die Weiterschaltung auf Klangabschnitt K13 Sie erfolgt mit Taste U12e (1) im Einschaltmode "e", Tastennummer 5 mit fünf Sekunden Sperrzeit ohne Verzögerung. Zur Erleichterung der Tastenzuordnung wird die Pedaltastatur bildlich dargestellt und die Umschalttaste rot markiert. Eine eventuelle MODE/Parameter-Änderung erfolgt mit Taste "m" und nachfolgender Tasteneingabe zugeordneter Parameter:
    Tastennummer 01... 32
    Sperrzeit Tv Einheit 100 ms 000... 999
    Verzögerungszeit Ts Einheit 10 ms 000... 999
  • Es leuchtet ein, dass der beschriebene Editor sich programmtechnisch realisieren lässt, daher soll auf weitere Einzelheiten nicht werter eingegangen werden.
  • Ein Flussdiagramm des Spielablaufs zeigt 8. Auf der linken Seite ist der Ablauf in der Übersicht, rechts daneben sind die zugehörigen Unterprogramme gezeichnet.
  • Mit Hilfe der Editor-Umschalttaste kann vom Editor in den Spielbetrieb gewechselt werden und umgekehrt. Im Spielablauf werden die beiden Tasten zur Fortschaltung bzw. Dekrementierung der Klangnummer zyklisch abgefragt. Beim Drücken der Fortschalttaste (MODE „p") werden im Rahmen des Unterprogramms „Nächster Klangabschnitt" (s. u.) die Klangnummer KNR nach Ablauf der Verzögerungszeit Tv erhöht und die Register der neuen Klangnummer KNR + 1 in die Orgel übertragen. Anschließend wird gewartet, bis die Fortschalttaste wieder losgelassen wurde, mit nachfolgender 50 ms-Pause. Hierdurch lassen sich unerwünschte Doppelauslösungen vermeiden. Beim Drücken der Dekrementiertaste (Klangabschnitts-Korrektur) werden die Klangnummer KNR um eins dekrementiert und (ohne Verzögerungszeit) die Register der neuen Klangnummer KNR – 1 in die Orgel übertragen. Hierbei muss eine Besonderheit beachtet werden. Beim Versuch der Dekrementierung von Klangnummern mit Sequenzfortschaltung (MODE „s") versucht dieser Mode die Klangnummer ohne Vorwarnung wieder zu erhöhen, man läuft also gewissermaßen eine Rolltreppe gegen die Rollrichtung hinauf. Zur Behebung des Problems wird beim MODE „s" die Dekrementierung automatisch in einer Rückwärts-Schleife weitergeführt. Auch bei der Dekrementiertaste wird das Loslassen abgewartet.
  • Im weiteren Zuge des Spielablaufs erfolgt Abfrage der MODEN „e", "a" und „s".
  • Bei MODE „e" wird nach Ablauf der Sperrzeit Ts (KNR) abgewartet, bis die der Klangnummer KNR zugeordnete Pedaltaste P (KNR) gedrückt ist (EIN) und dann der nächste Klangabschnitt eingeschaltet, bei MODE „a", bis die der Klangnummer KNR zugeordnete Pedaltaste P (KNR) gedrückt (EIN) und wieder losgelassen wird (AUS).
  • Bei MODE „s" schaltet sich ohne sonstige Bedingung der nächste Klangabschnitt ein.
  • Es folgt die Beschreibung der bei den unterschiedlichen Betriebsmoden „e", „a" „s" eingesetzten Unterprogramme.
    „Ts (KNR) abwarten" „P (KNR) EIN abwarten" „P (KNR) AUS abwarten"
  • Die drei Routinen sind Warteschleifen über längere Zeiten, endend mit unterschiedlichen Bedingungen. Um einen übergeordneten Eingriff ohne Verzögerung zu ermöglichen, lassen sich diese Schleifen durch folgende Zusatzbedingungen sofort abbrechen:
    Drücken Fortschalt/Dekrementier-Taste Drücken Taste „EDITOR"
  • Zum Abwarten der Sperrzeit Ts (KNR) wird in der Routine „Ts (KNR) abwarten" zunächst die laufende Zeit des ms-TIMERS gelesen und die Summe Sperrzeit Ts (KNR) + TIMER in der Variablen Ta zwischengespeichert, dann folgt die Abfrageschleife mit normalem Ende, wenn die TIMER-Zeit die gespeicherte Zwischenzeit Ta überschreitet. In diese Warteschleife sind die beschriebenen zusätzlichen Abfragebedingungen eingebaut, das Auftreten dieser Sonderfälle wird in zwei Flaggen gespeichert. Im Spielablaufprogramm schaltet der Editorbefehl in den EDITOR-Mode, die Wirkung der Sperr-Flagge wird im Rahmen der Routine „Nächster Klangabschnitt" beschrieben.
  • Die Routine „P (KNR) EIN abwarten" wartet auf das Niederdrücken der Pedaltaste P (KNR). Nach Abfragen der Sonderabbruch-Bedingungen werden der Status aller 32 Pedaltasten gelesen („Pedaltastenstatus", vgl. 6) und die Ende-Bedingung geprüft.
  • Die Routine „P (KNR) AUS abwarten" läuft analog ab, eine Editorabfrage erübrigt sich, weil man beim Bedürfnis nach dem Editor-MODE normalerweise nicht mehr auf einer Pedaltaste steht.
  • Die Routine „Nächster Klangabschnitt" folgt jeweils dem Ende der Abfrageschleifen. Zunächst wird die Verzögerungszeit Tv (KNR) abgewartet. Dieser kurze Zeitraum von maximal einer Sekunde erübrigt Abbruchbedingungen. Anschließend werden die Klangnummer KNR erhöht und die zugehörigen Register in die Orgel übertragen. Die neue Klangnummer wird überlebensgroß auf dem Display angezeigt.
  • Aufgrund der Abbruchbedingungen muss beachtet werden, dass im Programm „Spielablauf" die Routine „Nächster Klangabschnitt" bei einer Runde zweimal durchlaufen werden kann, nämlich im Rahmen der Tastenabfrage (Fortschalt/Dekrementiertaste) und am Ende der MODE-Abfragen. Durch die Sperr-Flagge wird diese unerwünschte Doppelauslösung unterdrückt.
  • Zusammengefasst betrachtet beschäftigt sich die Erfindungsmeldung mit der musikalischen Darbietung großer Orgelwerke. Diese erfordert vollen Einsatz des Organisten mit Händen und Füßen. Daneben müssen zum Wechseln des Orgelklanges an vielen Stellen die Register der Orgel umgestellt werden. Zur Erleichterung der Registrierungen verfügen moderne Orgeln über einen elektronischen Speicher, bei dem alle aufeinander folgenden Registereinstellungen eines Orgelstückes gespeichert sind und durch betätigen von Hand und/oder Fußtasten sequentiell aufgerufen werden können.
  • Trotzdem gibt es Orgelstücke, bei denen an der Registrierstelle beide Hände und Füße an die Klaviaturen gefesselt sind, so dass keine Umschaltmöglichkeit besteht und ein Registrator als Hilfsperson das Registrieren übernehmen muss. Die erfindungsgemäße Idee besteht nun darin, die Registrierumschaltung automatisch mit Hilfe der an der Umschaltstelle gespielten Töne auszulösen. Hierzu speichert man für einen Registrierabschnitt neben den Registereinstellungen ausgewählte Töne für die Umschaltung. Zur eindeutigen Fixierung der Umschaltstelle dürfen die Töne im Registrierabschnitt nur an der gewünschten Umschaltstelle vorkommen. Durch eine Sperrzeit lassen sich vorher auftretende Töne ausblenden, durch eine Verzögerungszeit auch Töne etwas vor dem Registrierungszeitpunkt zum Umschalten nutzen. Notfalls verwendet man vor dem eigentlichen Umschaltpunkt vorangehende Überbrückungstöne mit Weiterschaltung ohne Registeränderung. Falls keine geeignete Tonumschaltung möglich ist, erfolgt die Registerumschaltung wie bisher durch Hand und/oder Fußtasten.
  • Eine weitere Ausbildung der Erfindung besteht in der Verbesserung des sog. „Registercrescendo", einer Registrierhilfe, bei der durch Veränderung der Stellung eines Fußhebels fest vorprogrammierte Registereinstellungen ausgewählt werden. Erfindungsgemäß erfolgt die Weiterschaltung der vorab gespeicherten Registrierabschnitte automatisch nach einer wählbaren Verzögerungszeit.
  • Neben der erheblichen Erleichterung des Registriervorganges eignet sich die Erfindung auch zum automatischen Notenumblättern. Auf einem Bildschirm werden die Notenseiten nacheinander dargestellt. Die Umschaltung erfolgt wie bei der Registrierung beim Spielen eines voraus gewählten Tones, automatisch Zeit gesteuert oder durch Tastenauslösung.
  • Zur Realisierung der Erfindung benötigt man ein Orgel-Interface für Abfrage des laufenden Status der Orgelklaviaturen. Aus Aufwandsgründen empfiehlt sich eine Beschränkung auf die Pedalklaviatur.

Claims (16)

  1. Registrierverfahren für Orgeln mit einem Speicher, in dem die aufeinander folgenden Registereinstellungen eines Orgelstückes vorab gespeichert sind und beim Spielen durch ein Umschaltsignal nacheinander eingeschaltet werden, dadurch gekennzeichnet, dass dieses Umschaltsignal wahlweise durch Hand/Fuß-Steuertasten oder bei Koinzidenz von vorab ausgewählten Tönen an der Umschaltstelle mit den laufend gespielten Tönen oder automatisch nach einer vorab wählbaren Umschaltzeit ausgelöst wird.
  2. Registrierverfahren für Orgeln nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach Einschalten einer neuen Registrierung der Koinzidenzvergleich der vorab ausgewählten Töne mit den laufend gespielten Tönen für die nächste Registerumschaltung erst nach Ablauf einer vorab einstellbaren Sperrzeit erfolgt
  3. Registrierverfahren für Orgeln nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass bei Koinzidenz der vorab ausgewählten Töne mit den laufend gespielten Tönen die Registerumschaltung erst nach einer vorab einstellbaren Verzögerungszeit erfolgt.
  4. Registrierverfahren für Orgeln nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass Registrierabschnitte, in welchen keine geeigneten Vergleichstöne für die Umschaltung gefunden werden, in Teilabschnitte eingeteilt werden, die entweder durch Hand/Fuß-Steuertasten oder durch Vergleich von vorab ausgewählten Tönen mit den laufend gespielten Tönen weiter geschaltet werden, wobei jedoch erst beim letzten Abschnitt eine Umschaltung auf eine neue Registrierung erfolgt.
  5. Registrierverfahren für Orgeln nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass zum Vergleich der vorab ausgewählten Töne mit den laufend gespielten Tönen die laufende Stellung der Klaviaturtasten herangezogen wird.
  6. Registrierverfahren für Orgeln nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass zum Vergleich der vorab ausgewählten Töne mit den laufend gespielten Tönen nur die laufende Stellung der Pedaltasten herangezogen wird.
  7. Registrierverfahren für Orgeln nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Vergleich der vorab ausgewählten Töne mit den laufend gespielten Tönen durch eine Korrelation der von der Orgel erzeugten Audiosignale mit vorab für die Umschaltung gespeicherten Markierungssignalen erfolgt.
  8. Registrierverfahren für Orgeln nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass das Umschaltsignal wahlweise zur Registerumschaltung oder zum Umblättern der auf einem Bildschirm dargestellten Notenseiten verwendet wird.
  9. Registriervorrichtung für Orgeln mit einem Speicher, in dem die aufeinander folgenden Registereinstellungen eines Orgelstückes vorab gespeichert sind und beim Spielen durch ein Umschaltsignal nacheinander eingeschaltet werden, dadurch gekennzeichnet, dass dieses Umschaltsignal wahlweise durch Hand/Fuß-Steuertasten oder bei Koinzidenz von vorab ausgewählten Tönen an der Umschaltstelle mit den laufend gespielten Tönen oder automatisch nach einer vorab wählbaren Umschaltzeit ausgelöst wird.
  10. Registriervorrichtung für Orgeln nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass nach Einschalten einer neuen Registrierung der Koinzidenzvergleich der vorab ausgewählten Töne mit den laufend gespielten Tönen für die nächste Registerumschaltung erst nach Ablauf einer vorab einstellbaren Sperrzeit erfolgt
  11. Registriervorrichtung für Orgeln nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei Koinzidenz der vorab ausgewählten Töne mit den laufend gespielten Tönen die Registerumschaltung erst nach einer vorab einstellbaren Verzögerungszeit erfolgt.
  12. Registriervorrichtung für Orgeln nach den Ansprüchen 9-11, dadurch gekennzeichnet, dass Registrierabschnitte, in welchen keine geeigneten Vergleichstöne für die Umschaltung gefunden werden, in Teilabschnitte eingeteilt werden, die entweder durch Hand/Fuß-Steuertasten oder durch Vergleich von vorab ausgewählten Tönen mit den laufend gespielten Tönen weiter geschaltet werden, wobei jedoch erst beim letzten Abschnitt eine Umschaltung auf eine neue Registrierung erfolgt.
  13. Registriervorrichtung für Orgeln nach den Ansprüchen 9-12, dadurch gekennzeichnet, dass zum Vergleich der vorab ausgewählten Töne mit den laufend gespielten Tönen die laufende Stellung der Klaviaturtasten herangezogen wird.
  14. Registriervorrichtung für Orgeln nach den Ansprüchen 9-13, dadurch gekennzeichnet, dass zum Vergleich der vorab ausgewählten Töne mit den laufend gespielten Tönen nur die laufende Stellung der Pedaltasten herangezogen wird.
  15. Registriervorrichtung für Orgeln nach den Ansprüchen 9-14, dadurch gekennzeichnet, dass der Vergleich der vorab ausgewählten Töne mit den laufend gespielten Tönen durch eine Korrelation der von der Orgel erzeugten Audiosignale mit vorab für die Umschaltung gespeicherten Markierungssignalen erfolgt.
  16. Registriervorrichtung für Orgeln nach den Ansprüchen 9-15, dadurch gekennzeichnet, dass das Umschaltsignal wahlweise zur Registerumschaltung oder zum Umblättern der auf einem Bildschirm dargestellten Notenseiten verwendet wird.
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