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Die
Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur Bildung einer Umleitung
um eine Leckstelle bei Fluide, wie Wasser, Erdöl, Erdgas o. dgl., fördernden Rohrleitungen,
der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Gattung, sowie auf
eine entsprechende Vorrichtung.
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Bei
Auftritt von Leckstellen in Rohrleitungen, insbesondere wenn es
sich dabei um umweltbelastende Fluide handelt, wie beispielsweise
Erdöl,
ist man bemüht,
diese Leckstellen rasch zu beseitigen, wobei es oft notwendig ist,
Rohrstücke
zu entfernen und durch neue zu ersetzen. Dabei besteht ein ganz besonderes
Problem darin, dass man bemüht
ist, die Reparaturen so durchzuführen,
dass das jeweilige Fluid im Wesentlichen ungestört weitergefördert werden
kann, d.h. ein Absperren entsprechender Leitungsabschnitte ist häufig nicht
möglich.
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Aus
diesem Grunde fließt
während
einer relativ langen Zeit an der Leckstelle das entsprechende Fluid,
z.B. Erdöl,
aus und kontaminiert die Umgebung der Leckstelle.
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Aus
einer Veröffentlichung
der Ruhrgas AG "Anbohren
und Stopplen" ist
ein Mehrschrittverfahren bekannt mit Stopplung in zwei Positionen
und Verlegen einer Bypassleitung. Die dort propagierte Technologie
ist nicht nur umständlich,
sondern nimmt in Kauf, dass das Medium zwischen den beiden Stopplungsstellen
nicht dem System wieder zugeführt
werden kann, d.h. es muss entsorgt werden oder geht verloren.
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Dem
Problem einer Verbesserung der bekannten Technologie widmen sich
die
DE-41 18 481-C ,
die
DE-43 02 447-C und
die
DE-44 01 078-A des
Anmelders, wobei auch bei den dortigen Lösungen insbesondere die Handhabung
des im beschädigten
Rohrabschnitt befindlichen Fluids nicht behandelt ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es nicht nur, die Manipulation der
Bypassleitungen zu vereinfachen, sondern insbesondere auch zu gewährleisten,
dass die in beschädigten
Rohrabschnitten befindlichen Fluidmengen weitestgehend in das System
zurückgeführt werden
können.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art dadurch
gelöst,
dass in Strömungsrichtung
vor der Leckstelle und in Strömungsrichtung
hinter der Leckstelle ein in allen drei Strömungswegen mit von außen steuerbaren
Ventilen versehenes T-Stück
eingesetzt wird und die Abzweigstutzen des T-Stückes über eine Bypassleitung miteinander
verbunden werden.
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Mit
dem Einsetzen von T-Stücken
mit angeschlossener Bypassleitung lässt sich im ersten Schritt
erreichen, dass die Fluidförderung
praktisch nicht unterbrochen wird, da alles auch beim Einsatzvorgang
des T-Stückes
anfallende Fluid im Gehäuse der
entsprechenden Vorrichtung aufgefangen und der der Bypassleitung
zugeführt
werden kann.
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In
besonderer Ausgestaltung ist nach der Erfindung vorgesehen, dass
wenigstens in einem Trennbereich ein Doppel-T-Stück
eingesetzt wird, mit einer Absperrung zwischen den beiden T-Abzweigungen,
wobei die dem unbeschädigten
Rohrabschnitt zugeordnete Abzweigung mit der Bypassleitung zusammenwirkt
und die dem defekten Rohrstück
zugeordnete Abzweigung der Bypassleitung parallel schaltbar ausgebildet
ist.
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Diese
Gestaltung macht es möglich,
dass über
die der Bypassleitung parallel geschaltete Leitung Restfluid im
de fekten Leitungsabschnitt abgezogen und dem Förderprozess wieder zugeführt werden
kann.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass an beiden
Trennstellen Doppel-T-Stücke
eingesetzt werden mit einer Absperrung zwischen den beiden T-Abzweigungen
zum Leersaugen des beschädigten
Rohrabschnittes auf beiden Seiten der Schadstelle und/oder zum Füllen des
sanierten Rohrabschnittes bei laufender Fluidförderung.
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Diese
Technologie macht es möglich
zu verhindern, dass bei der durchgängigen Fluidförderung dem
normalen Fördersystem
zu viel Fremdfluid zugeführt
wird, etwa dass bei einer Pipeline unnötig Luft angesaugt wird, so
dass damit Förderprobleme
verhinderbar sind.
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Ist
der beschädigte
Rohrabschnitt ausgetauscht, können
die hier eingesetzten T-Stücke
bzw. Doppel-T-Stücke
aufgrund der Möglichkeit
ihrer Absperrung im System verbleiben, etwa zum Anschluss von Probeentnahmeleitungen,
zum Anschluss neuer zu beliefernder Verbraucher u. dgl. mehr.
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Die
Erfindung sieht auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens vor mit
einem die Rohrleitungen stückweise
fluiddicht umgebenden Gehäuse
und darin angeordnetem Paar von Trennmitteln sowie eine Einrichtung
zur Positionierung eines Zwischenstückes in die Trennstelle und
Verbindung des Zwischenstückes
an die durch das Abtrennen entstandenen Rohrstücke, wobei sich diese Vorrichtung dadurch
auszeichnet, dass das Zwischenstück
als mit Ventilen versehenes T-Stück ausgebildet
ist, wobei der Abzweigstutzen des T-Stückes mit einer Bypassleitung
verbunden ist. Die Trenn- und Positioniertechnologie des Zwischenstückes greift
dabei auf die eingangs genannten Schutzrechtsanmeldungen des Erfinders
zurück.
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In
weiterer Ausgestaltung ist dabei vorgesehen, dass als Zwischenstück ein Doppel-T-Stück in der
Vorrichtung auf einen Vorschubschlitten vorgesehen ist mit synchronisierten
Trennmitteln, wobei das Doppel-T-Stück mit Ventilen zwischen den
beiden T-Abzweigungen und innerhalb der T-Abzweigungen versehen
ist.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aufgrund
der nachfolgenden Beschreibung sowie anhand der Zeichnung. Diese
zeigt in
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1 eine
mit einer Schadstelle behaftete Rohrleitung,
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2 die
beschädigte
Rohrleitung mit aufgesetzten Trenn- und Montagevorrichtungen vor und hinter
der Leckstelle,
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3 die
Trenn- und Montagevorrichtungen mit bereits positionierten Doppel-T-Stücken und
eingezeichnetem ersten Strömungsverlauf
im Bypass,
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4 in
gleicher Darstellung wie in 3 mit zusätzlichem
Strömungsverlauf,
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5 die
Ventilbezifferung in den 2, 3, 4, 6 und 7,
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6 den
Strömungsverlauf
nach entleertem, beschädigten
Rohrabschnitt,
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7 den
Strömungsverlauf
nach Sperrung des Bypasses sowie in
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8 die
Rohrleitung nach der Reparatur.
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Wie
in den Figuren gezeigt, wird eine mit einer Leckstelle 1 versehene
Rohrleitung 2 vor und hinter der Leckstelle mit einem erfindungsgemäßen Trenn-
und Montagegerät 41, 42 ausgerüstet. Dabei wird
die beschädigte
Leitung 2 von der Gehäuseklappe 16 eines
Montagegerätes 41 vor
der Leckstelle 1 hälftig
umklammert, während
die andere Hälfte
vom Gehäuse 10 hälftig umfasst
wird. Dieser Vorgang, wie die folgenden, erfolgt gleichzeitig in
beiden Montagegeräten 41 und 42 in
zwei Positionen.
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Ein
Doppel-T-Stück 46 mit
seinen beiden Abzweigstützen 19, 20,
drei Ventilen 12, 27, 13 und zwei Überschubrohren 5, 14 mit
Flansch, verschiebbar auf einem Transportschlitten im Gehäuse 10,
drückt
mit Vorspannung auf die vom Montagegerät 41 luftdicht umklammerte
Transportleitung 2, ebenso im hinter der Leckstelle 1 angebrachten
Montagegerät 42.
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Die
Druck- und Schiebevorrichtung 6, 7, 8 ist zusammen
mit dem Doppel-T-Stück,
z.B. 46, auf einer gemeinsamen Montageplatte verschiebbar
verbunden. Die Betätigung
der Druck- und Schiebevorrichtung 6, 7, 8 erfolgt
mit der verschiebbaren Druckstange 8 durch die Bohrung 11 außerhalb
des Gehäuses 10.
Zwei Schneidwerkzeuge 9, 15 befinden sich ebenfalls
gegen das Produktrohr 2 verschiebbar auf einem Transportschlitten
im Gehäuse 10.
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3 zeigt:
Das Produkt Erdgas wird nicht mehr über den beschädigten Rohrabschnitt 2 weitergeleitet,
sondern im Montagegerät 41 umgeleitet.
Die pneumatisch oder hydraulisch angetriebenen Schneidwerkzeuge,
wie Kreis-, Stich- oder
Bandsägen
oder ein Paar Trennmittel haben das Produktrohr durchschnitten.
Benutzte Kreissägeblätter können als
Speichenblatt ausgearbeitet sein und mit ihren Abschnitten während des
Schneidens das Fluid oder Medium durchströmen lassen, um auch für einen
Augenblick keinen Schließdruck
aufzubauen.
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Das
Schneidwerkzeug 9, 15 hat mit seinem Schlitten
während
des Schneidvorganges die Doppel-T-Stücke 46 über z.B
Zugfedern langsam aber immer stärker
gegen das Produktrohr 2 gezogen und im Augenblick des Durchschneidens
die in zwei Positionen herausgetrennten Rohrstücke 26 in die zugehörigen Gehäuseklappen 16 geworfen
sowie die Doppel-T-Stücke 46, 47 in
den entstandenen Freiraum zwischen den abgeschnittenen Rohrenden 25, 28 gezogen.
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Die Überschubrohre 5, 14, 17, 24, 50 mit
ihren Flanschen, sind durch Verschieben der Druckstangen 8 mit
den in der Gehäusewand
ausgebildeten Flanschen durch Stifte 50 oder Schrauben
luftdicht verbunden.
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Beim
Einfahren der Doppel-T-Stücke
waren die Ventile 27, 13 im Montagegerät 41 und
Ventile 18, 22 im Montagegerät 42 geschlossen.
Ebenso die Ventile 31, 35 in den Bypassleitungen
zum Entleeren des beschädigten
Rohrabschnitts 2. Der Produktstrom 30 fließt nach
dem Umleiten im Montagegerät jetzt
durch die Bypassleitung.
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4 zeigt:
Das im beschädigten
Rohrabschnitt 2 verbliebene Erdgas wird über eine
zweite Bypassleitung 49 abgesaugt, in die fördernde
Produktleitung 48 gepumpt und zusammen mit dem bestehenden
Fluidstrom 30 zum Bestimmungsort weitergeleitet. Hierzu
wird die Saugpumpe 40 in der Bypassleitung in Betrieb genommen.
Die Ventile 32, 29, 13 in der zum Montagegerät 41 gehörenden Bypassleitung 49 sind
geöffnet,
ebenso die Ventile 18, 34 der zum Montagegerät 42 gehörenden Bypassleitung.
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6 zeigt:
Der beschädigte
Rohrabschnitt 2 ist leerge saugt und wird ausgewechselt.
Die Förderung
erfolgt noch über
die Umleitung. Die Ventile 31, 13 und 35, 18 im
leergesaugten Bypass sind geschlossen. Die Überschubrohre 14, 17 mit
ihren Flanschen werden von den dazugehörigen Gehäuseflanschen gelöst und auf
dem Doppel-T-Stück
zurückgeschoben.
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Nach
Entnahme der in den Montagegeräten herausgeschnittenen
Rohrstücken 26 (Rohrprüfstücken) aus
de geöffneten
Gehäuseklappen 16 beider Montagegeräte 41, 42 wird
der beschädigte
Rohrabschnitt 2 den beiden Montagegeräten entnommen.
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7 zeigt:
In die freigelegten Verbindungsschalen der Montagegeräte 41, 42 ist
der zu ersetzende Rohrabschnitt 2 gelegt und wird mit den
ausgebildeten Gehäuseflanschen
und den Überschubrohren 14, 17 mit
Flanschen verbunden. Alternativ kann der auszuwechselnde, sanierte
Rohrabschnitt zwischen den beiden Montagegeräten, wie heute in der Praxis
beim Anbohr- und Stoppl-Verfahren zwischen den beiden Stoppl-T-Stücken, eingemessen, eingepasst
und verschweißt
werden.
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8 zeigt:
Die Bypassleitungen sind abgebaut, die Montagegeräte sind
von der Leitung 2 abgezogen, die Funktionsteile im Gehäuse sind
demontiert.
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Natürlich ist
die Erfindung nicht auf die hier geschilderte Vorgehensweise beschränkt, ebenso wenig
wie auf bestimmte konstruktive Einzelheiten der Trenn- und Montagegeräte.
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- 1
- Leckstelle
- 2
- Beschädigter Rohrabschnitt
- 3
- Flansch
rechts – Teil
des Gehäuses,
linkes Montagegerät
- 4
- Flansch
links – Teil
des Gehäuses,
linkes Montagegerät
- 5
- Überschubrohr
mit Flasch links, linkes Montagegerät
- 6
- Druckspange
für Überschubrohr
links, linkes Montagegerät
- 7
- Gelenk
für Druckspange
und Hebelarm links, linkes
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- Montagegerät
- 8
- Schubstange
links, linkes Montagegerät
- 9
- Schneidwerkzeug
links, linkes Montagegerät
- 10
- Gehäuse, linkes
Montagegerät
- 11
- Bohrung
für Schubstange
links, linkes Montagegerät
- 12
- Ventil
im Abzweig links vom Doppel-T-Stück, linkes
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- Montagegerät
- 13
- Ventil
im Abzweig rechts vom Doppel-T-Stück, linkes
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- Montagegerät
- 14
- Überschubrohr
mit Flansch rechts, linkes Montagegerät
- 15
- Schneidwerkzeug
rechts, linkes Montagegerät
- 16
- Gehäuseklappe
zum Umfassen des Rohres, rechtes
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- Montagegerät
- 17
- Überschubrohr
mit Flansch links, rechtes Montagegerät
- 18
- Ventil
im Abzweig links vom Doppel-T-Stück, rechtes
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- Montagegerät
- 19
- Abzweig
rechts vom Doppel-T-Stück,
rechtes Montagegerät
- 20
- Abzweig
rechts vom Doppel-T-Stück,
rechtes Montagegerät
- 21
- Gleitfläche im Doppel-T-Stück, Abzweig rechts,
rechtes
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- Montagegerät
- 22
- Ventil
(Trennschieber) im Doppel-T-Stück, rechtes
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- Montagegerät
- 23
- Ventil
im Abzweig rechts im Doppel-T-Stück, rechtes
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- Montagegerät
- 24
- überschubrohr
mit Flansch rechts, rechtes Montagegerät
- 25
- Schneidflächen nach
dem Durchschneiden des Produkt
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- rohres,
rechtes Montagegerät
- 26
- herausgeschnittenes
Rohrstück,
linkes Montagegerät
- 27
- Ventil
(Trennschieber) im Doppel-T-Stück,
linkes
-
- Montagegerät
- 28
- Schneidflächen nach
dem Druchschneiden des Produkt
-
- rohres,
rechtes Montagegerät
- 29
- Ventil
in der Bypassleitung zum Leersaugen der be
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- schädigten Leitung,
linkes Montagegerät
- 30
- Fluidstrom
aus der Produktleitung
- 31
- Ventil
in der Absaugleitung zu, linkes Montagegerät
- 32
- Ventil
zur Regulierung der Lufzufuhr zu
- 33
- Ventil
zur Regulierung der Luftzufuhr zu
- 34
- Ventil
in der Absaugleitung zu
- 35
- Ventil
zur Verbindung von Absaugleitung und Produkt
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- leitung
- 36
- Schubstange
zum Verschieben des überschubrohres,
rechtes
-
- Montagegerät
- 37
- Gelenk
für Druckspange,
rechtes Montagegerät
- 38
- Druckspange,
rechtes Montagegerät
- 39
- Saugpumpe
zur Entleerung der beschädigten Rohrleitung
- 40
- Saugpumpe
zur Entleerung der beschädigten Rohrleitung,
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- rechtes
Montagegerät
- 41
- Montagerät 1 in Position
1, linkes Montagegerät
- 42
- Montagerät 2 in Position
2, rechtes Montagegerät
- 43
- Freies
Rohrende vom Zwischenstück
des Doppel-T-Stückes
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- rechts,
linkes Montagegerät
- 44
- ersetzter
beschädigter
Rohrabschnitt
- 45
- Freies
Rohrende vom Zwischenstück
des Doppel-T-Stückes,
-
- rechtes
Montagegerät
- 46
- Doppel-T-Stück, rechtes
Montagegerät
- 47
- Doppel-T-Stück, linkes
Montagegerät
- 48
- Bypass
zur Weiterförderung
des Produktes
- 49
- Bypass
zur Entleerung des beschädigten Rohrabschnittes
- 50
- Stifte
bzw. Schrauben zur Verbindung der Flansche