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Die
Erfindung betrifft einen Stock für
Sportler, insbesondere Walking-, Jogging-, Trekking- oder Skistock, mit
einem Griff und einer unter Belastung durch den Benutzer nachgiebigen
Federung.
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Ein
solcher Stock ist beispielsweise aus der
WO 03/034859 A1 bekannt
und ist mit zwei Rohrteilen, die teleskopierbar miteinander verbunden
sind, ausgestattet. An einem ersten Rohrteil ist ein Griff und an
einem zweiten Rohrteil eine Stockspitze vorgesehen. Eine Federung
stützt
sich einerseits gegen das erste Rohrteil und andererseits gegen
das zweite Rohrteil ab, so dass die beiden Rohrteile gegen die Federkraft
ineinander geschoben werden können. Hierdurch
sollen Stöße, die
dadurch herrühren,
dass der Stock auf den Boden gestoßen wird, gedämpft werden.
Durch die nichtlineare Federkennlinie ergibt sich ein weicher und
leiser Einfederungseffekt bei ansteigender Federkraft.
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Die
DE 20 2004 006 269
U1 offenbart einen Walking-, Jogging-, Trekking- oder Skistock,
bei dessen Verwendung sich ein erheblicher Trainingseffekt der Oberkörper- und
Armmuskulatur ergeben soll, indem Bremsmittel vorgesehen sind, welche
die beiden Stockelemente in zumindest einer Richtung ihrer Teleskopierbewegung
zueinander verzögern.
Die Bremsmittel dienen auch dazu, dass die Rückstellbewegung der beiden
Stockelemente nicht ruckartig und abrupt vonstatten geht. Bei üblichen
Belastungen können
die Federmittel und die Bremsmittel hierzu derart aufeinander abgestimmt
sein, dass der größte Kraftaufwand
zum Ineinanderschieben der beiden Stockelemente aufzuwenden ist,
um die Bremskraft der Bremsmittel zu überwinden, wohingegen die Federkraft
der Federung vornehmlich das Ausfahren der beiden Stockelemente
zueinander bewirken soll.
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Durch
die
DE 201 17 146
U1 ist weiterhin auch ein Trekkingsstock mit einem Stoßdämpfer bekannt,
bei dem mindestens eine Elastomerfeder vorgesehen ist, um die Rückfederungseigenschaften weniger
ruckartig zu gestalten.
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Bei
einem aus der
DE 298
13 601 U1 bekannten Stock dieser Art ist eine gegenüber der
Führungshülse in unterschiedlichen
axialen Lagen festlegbare Dämpferstange
von einer metallischen Druckwendelfeder umgeben, deren einmal eingestellte
Vorspannung und Charakteristik die Dämpfungseigenschaften des Stocks
während
der Benutzung bestimmt.
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Als
nachteilig bei den bekannten mit einer Federung ausgestatteten Trekking-
oder Walkingstöcken
erweist sich jedoch der geringe Wirkungsgrad, weil der Benutzer
den Stock mit angewinkeltem Arm vor dem Körper halten muss und die Kraftübertragung über das
Handgelenk, den Unterarm und den Oberarm in den Oberkörper eingeleitet
wird. Hierbei kommt es zu einer starken Anspannung der Hand-/Fingermuskulatur,
um den Stock entsprechend der Hebelkraft, die über den Unterarm zwischen Körper und
Stock entsteht, festhalten zu können
und zusätzlich
auch die durch die Rückstellkraft der
Federung entstehenden Kräfte
aufnehmen zu können.
Die auf die Fuß-
und Kniegelenke wirkenden Kräfte
werden durch die Benutzung des Stockes daher in der Praxis nur in
sehr geringem Umfang verringert. Vielmehr dienen solche Stöcke im Wesentlichen der
Unterstützung
einer gewünschten,
aufrechten Körperhaltung
oder im unwegsamen Gelände
sowie bei einem rutschigen Untergrund.
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Die
DE 201 08 424 U1 bezieht
sich ferner auf eine Krücke,
deren Krückenteile
durch ein Gelenk auf die halbe Länge
zusammenlegbar sind, um einen leichteren Transport beispielsweise
auch in einem Koffer, auf dem Autositz oder mit dem Fahrrad zu ermöglichen.
Hierzu dient eine in der Mitte angeordnete Steckverbindung, die
durch eine Zugfeder fixiert ist. Ein Auseinanderziehen der Steckverbindung
ermöglicht
das Zusammenklappen, wobei die Krückenteile durch die Feder weiterhin
verbunden bleiben, während
der untere Krückenteil
nach oben geklappt ist.
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Die
DE 10 2005 022 477
B3 offenbart einen Stock mit einem Griff und mit einer
gegen den Unterarm mit einer Stützfläche anlegbaren
Stütze.
Die Stützfläche ist
mittels eines Schnellverschlusses am Unterarm fixierbar.
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Weiterhin
beschreibt die
DE
195 03 565 A1 bereits einen Stock mit einem Griff und einer
unter Belastung durch den Benutzer nachgiebigen Federung zur Verbesserung
des Gehkomforts sowie mit einer gegen den Unterarm mit einer Stützfläche anlegbaren
Stütze.
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Der
in der
DE 94 01 287
U1 angegebene Stand der Technik betrifft eine Handschlaufe
für Stöcke, die
bandageartig ausgeführt
ist, um so einen optimalen Sitz am Handgelenk zu ermöglichen.
Ein Schlaufenteil lässt
sich über
einen Klettverschluss einfach und schnell öffnen und schließen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, den
Wirkungsgrad eines solchen als Walking-, Jogging-, Trekking- oder Skistock
einsetzbaren Stocks wesentlich zu verbessern. Insbesondere soll
dabei die Rückstellkraft
der Federung für
den Bewegungsablauf nutzbar sein.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem
Stock der eingangs genannten Art durch eine gegen den Unterarm mit
einer Stützfläche anlegbaren
Stütze
gelöst,
wobei die Stützfläche mittels
eines Textilhaftverschluss am Unterarm fixierbar ist. Hier wird
durch die Kombination von Griff und der gegen den Unterarm mit der
Stützfläche anlegbaren
Stütze eine
Zweipunktauflage des Armes am Stock erreicht. Einerseits wird so
eine definierte Orientierung des Stocks gegenüber dem Unterarm sichergestellt
und damit ein ergonomisch falsches und die Gelenke belastendes Greifen
verhindert, andererseits erfolgt die Kraftübertragung unter wesentlicher
Reduzierung der Muskelkraft. Daher erfolgt die Krafteinleitung in Bezug
auf die Mittelachse des Stocks im Verhältnis zum Unterarm des Benutzers
nahezu axial, so dass die Belastung der Muskulatur sehr gering ist
und somit vergleichsweise große
Federkräfte
problemlos auf den Oberkörper übertragen
werden können. Durch
eine entsprechende Auslegung der Federkennlinie kann dadurch bis
zu 40% der bei der Belastung der Federung eingebrachten Energie
bei der fortgesetzten Bewegung genutzt werden und so eine spürbare Unterstützung und
Entlastung der Fuß-
und Kniegelenke erreicht werden. Neben dem langsamen Gehen kann
der Stock auch beim Walking oder Trekking oder auch beim Laufen,
insbesondere auch beim Jogging besonders gelenkschonend eingesetzt werden,
wobei zusätzlich
die durch Stauchung der Federung entstehende Energie zur Entlastung
der Gelenke für
den Sportler nutzbar ist, so dass bei gleicher Geschwindigkeit die
körperliche
Beanspruchung wesentlich reduziert wird. Ein festes Umfassen des
Griffes ist aufgrund der Stützfläche grundsätzlich nicht
erforderlich, weil die Stützfläche eine vorbestimmte
Orientierung zwischen Stock und Unterarm festlegt und die Finger
den Griff mit lediglich geringer Kraft umschließen. Dadurch, dass die Stützfläche mittels
eines oder mehrerer auch als Klettverschlüsse bezeichneten Textilhaftverschlüsse am Unterarm
fixierbar ist, wird eine nahezu freie Haltung der Finger ermöglicht.
Dabei kann zwischen dem zumindest einen Schnellverschluss und dem
Benutzer eine vorgeformte gepolsterte oder nachgiebige Anlagefläche vorgesehen
sein, die beispielsweise auch gelenkig mit der Stütze verbunden
sein kann, um so die Krafteinleitung spürbar zu verbessern.
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Dabei
erweist es sich als besonders vorteilhaft, wenn die Stützfläche eine
dem Unterarm des Benutzers physiognomisch angepasste Formgebung aufweist.
Hierdurch wird eine optimale Kraftübertragung ebenso wie ein hoher
Tragekomfort sichergestellt. Die Anpassung kann dabei durch einstellbare Stützflächenelemente
oder durch Abformung des Unterarms erfolgen.
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Besonders
vorteilhaft ist hierbei eine Stützfläche, die
gegenüber
dem Griff in unterschiedlichen Positionen, insbesondere mittels
Raststufen oder stufenlos festlegbar ist, so dass diese am Unterarm, vorzugsweise
kurz unterhalb des Ellenbogens anliegt und auf die Größe des Benutzers
einstellbar ist. Hierdurch wird die Kraftübertragung des Benutzers auf den
Stock optimiert. Selbstverständlich
kann die Stützfläche zur
Anpassung an verschiedene Benutzer auch austauschbar ausgeführt sein.
Wird hingegen die Stützfläche zur
Stütze
symmetrisch ausgeführt,
so ist dieselbe Stützfläche gleichermaßen am rechten
oder linken Arm anlegbar.
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Durch
die Position des Griffes, der mit der Stütze einen Winkel zwischen 45° und 100°, vorzugsweise
zwischen 60° und
90° einschließt, wird
gemäß einer
weiteren Erfolg versprechenden Ausgestaltung die Kraft von dem Oberkörper des
Sportlers im Wesentlichen in Richtung der Stocklängsachse in diesen eingeleitet,
wobei der Stock körpernah
lateral geführt wird.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführung
des Griffes ist es, diesen mit einer Auflagefläche für den gesamten Handballen zu
versehen und durch die vergrößerte Auflagefläche die
Kraftübertragung
zu optimieren.
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Eine
andere ebenfalls besonders praxisrelevante Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stocks wird
dann erreicht, wenn die Federung eine einstellbare Federkraft aufweist
oder auch austauschbar ausgeführt
ist. Hierdurch kann mit geringem Aufwand eine Anpassung des individuellen
Körpergewichtes des
Benutzers vorgenommen werden. Zu diesem Zweck kann die Federung
beispielsweise auch an in einem Unterteil des Stocks angeordnet
sein und zusammen mit diesem Unterteil ausgetauscht werden.
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Dabei
hat es sich zudem als besonders sinnvoll erwiesen, wenn die Federung
eine progressive Federkennlinie aufweist und somit gleichermaßen ein
verzögerungsfreies
Ansprechverhalten sowie eine hohe maximale Federkraft vereint.
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Als
Federung kann grundsätzlich
ein beliebiges, insbesondere auch handelsübliches, elastisch verformbares
Federelement verwendet werden, wobei in zweckmäßiger Weise die Federung eine
Druckfeder, einen elastomeren Verformungskörper oder eine Gasdruckfeder
aufweisen kann, wobei selbstverständlich auch beliebige Kombinationen
realisierbar sind.
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Bei
einer solchen Kombination mehrerer Federelemente der Federung können diese
in Reihe geschaltet sein, so dass die Kraft von einem Federelement
auf das nächste
Federelement übertragen
wird, oder die Federelemente können
parallel geschaltet sein, um so eine gleichzeitige Krafteinleitung
in beide Federelemente zu ermöglichen.
In jedem Fall weisen die Federelemente bevorzugt abweichende Eigenschaften
auf.
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Eine
demgegenüber
abweichende und ohne bewegliche Bauelemente realisierbare Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Stocks
wird auch dann erreicht, wenn die Federung als eine zumindest abschnittsweise
Ausgestaltung des Stockes als Blattfeder realisiert ist, so dass
der Bereich zwischen Bodenauflage und Griff zumindest in Teilbereichen
unter Belastung einer Biegung unterworfen ist.
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Zur
Herstellung eignen sich entsprechend einer praxisgerechten Weiterbildung
leichte und zugleich belastbare Konstruktionen, bei welchen der Stock
zumindest abschnittsweise aus einem Leichtmetall oder einem Kunststoff
hergestellt sein kann.
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Die
Erfindung lässt
verschiedene Ausführungsformen
zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon
in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
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Diese
zeigt jeweils in einer Prinzipdarstellung in
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1 eine
Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Stocks;
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2 eine
vergrößerte Schnittdarstellung
einer Federung für
den in der 1 gezeigten Stock;
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3 eine
vergrößerte Schnittdarstellung
einer Federung mit zwei Federelementen;
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4 eine
vergrößerte Schnittdarstellung
einer weiteren Federung mit zwei Federelementen.
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1 zeigt
einen erfindungsgemäßen Stock 1 mit
zwei entgegen einer Federkraft teleskopisch zusammenschiebbaren
Teilstücken 2, 3 und
mit einem Griff 4 für
einen nicht dargestellten Benutzer des Stocks 1. Der Griff 4 ist
mit einer Stütze 5 verbunden, die
mit einer Stützfläche 6 gegen
einen Unterarm des Benutzers anlegbar ist. Hierzu weist die Stützfläche 6 eine
dem Unterarm des Benutzers physiognomisch angepasste konkave Formgebung
auf. Auf diese Weise erfolgt die Krafteinleitung in Bezug auf eine Mittelachse 7 des
Stocks 1 im Verhältnis
zum Unterarm des Benutzers nahezu axial, so dass die Belastung der
Muskulatur sehr gering ist und somit insbesondere in Verbindung
mit der Zweipunkt-Auflage des Benutzers an dem Griff 4 einerseits
und der Stützfläche 6 andererseits
vergleichsweise große
Federkräfte
problemlos auf den Oberkörper
des Benutzers übertragen
werden können.
Die Federkraft wird hierzu wahlweise mittels einer in den 2 bis 4 näher dargestellten,
eine Druckfeder aufweisenden Federung 9a, 9b, 9c erzielt.
Der Stock 1 weist zusätzlich
zur Anpassung an verschiedene Körpergrößen mehrere
Raststufen 8 auf.
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Verschiedene
Varianten einer für
den in der 1 dargestellten Stock 1 bestimmten
Federung 9 werden in einer vergrößerten Schnittdarstellung nachfolgend
anhand der 2 bis 4 näher dargestellt.
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In 2 ist
eine Federung 9a durch ein einfaches, als Druckfeder ausgeführtes, einstellbares Federelement 10 realisiert,
bei der das mit einem Bodenstück 11 ausgestattete
untere Teilstück 3 in
einer Führung 12 teleskopisch
zu dem oberen Teilstück 2 beweglich
ist. In dem oberen Teilstück 2 ist
eine Fixierung 13 als Anschlag für das Federelement 10 fest, aber
zur Realisierung einer veränderbaren
Federkraft einstellbar angeordnet, so dass ein belastungsabhängiges Ineinanderschieben
der Teilstücke 2, 3 entgegen
der Rückstellkraft
des Federelements 10 ermöglicht wird.
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Demgegenüber zeigt 3 eine
Federung 9b mit zwei Federelementen 10, 14,
die in einer Reihenschaltung durch eine in dem oberen Teilstück 2 axial
beweglich geführte
Zwischenscheibe 15 verbunden sind. Eine Belastung der Federung 9b führt zunächst im
Wesentlichen lediglich zu einer elastischen Verformung des oberen
Federelementes 14, während
die elastische Verformung des unteren Federelementes 10 erst
nach Überschreiten
einer vorbestimmten Belastungsgrenze erfolgt. Jeweils ein der Zwischenscheibe 15 einerseits
sowie der Fixierung 13 andererseits zugeordneter Zentrierstift 16, 17 dient
dem Schutz gegen seitliches Ausweichen des oberen Federelementes 14.
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Eine
weitere, ebenfalls mit den in 3 gezeigten
Federelementen 10, 14 ausgestattete Federung 9c zeigt 4.
Zu erkennen ist die koaxiale Anordnung der Federelemente 10, 14,
wobei auf eine Zwischenscheibe verzichtet wurde. Vielmehr erfolgt nach
dem Prinzip einer Parallelschaltung der Federelemente 10, 14 eine
im Wesentlichen gleichzeitige Belastung beider Federelemente 10, 14,
wobei die Kraftübertragung
bei Belastung lediglich in einer kurzen ersten Teilstrecke ausschließlich durch
das innere Federelement 14 erfolgt.