DE102006036409A1 - ATR-Sonde zur Untersuchung eines Mediums mit Infrarotstrahlung - Google Patents

ATR-Sonde zur Untersuchung eines Mediums mit Infrarotstrahlung Download PDF

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Abstract

Eine ATR-Sonde 1 umfasst ein Gehäuse 2 mit einer Öffnung 21; einen transparenten, Strahlungsführungskörper 3, welcher die Öffnung des Gehäuses verschließt, wobei der Strahlungsführungskörper zwei planparallele Stirnflächen aufweist, von denen eine erste Stirnfläche 31 mit der Öffnung kommuniziert, und die erste und eine zweite Stirnfläche 32 durch eine umlaufende Mantelfläche miteinander verbunden sind, welche durch eine Dichtung von der Gehäuseöffnung getrennt ist; mindestens einen Einkopplungslichtleiter 51, welcher Licht im Wesentlichen senkrecht zur zweiten Stirnfläche in den Strahlungsführungskörper einkoppelt; mindestens einen Auskopplungslichtleiter 52, welcher Licht im Wesentlichen senkrecht zur zweiten Stirnfläche in den Strahlungsführungskörper einkoppelt; wobei ferner die umlaufende Mantelfläche eine geneigte Einkopplungsumlenkfläche 33 aufweist, und eine geneigte Auskopplungsumlenkfläche 34, der Strahlengang des von dem Einkopplungslichtleiter eingekoppelten Lichts nach einer Totalreflexion an der Einkopplungsumlenkfläche direkt zur ersten Stirnfläche führt, von wo er mit einer zweiten Totalreflexion direkt zur Auskopplungsumlenkfläche verläuft, und von der Auskopplungsumlenkfläche nach einer dritten Totalreflexion an der zweiten Stirnfläche ausgekoppelt wird.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine ATR Sonde zur Untersuchung eines Mediums mit Infrarotstrahlung.
  • Bei diesen Sonden wird Strahlung in einem Strahlungsführungskörper an der Grenzfläche zu einem Medium durch Totalreflexion reflektiert, wobei die reflektierte Strahlung ein medienabhängiges Absorptionsspektrum aufweist.
  • Die Strahlungsführungskörper benötigen geneigte Oberflächen bezüglich der medienberührenden Oberfläche, an der die Totalreflexion erfolgen soll, um die Strahlung unter geeigneten Winkeln einkoppeln zu können.
  • Diamant ist ein idealer Werkstoff für den Strahlungsführungskörper, wobei es im Stand der Technik üblich ist, den Strahlungsführungskörper aus einem medienberührenden Diamantkörper und einem Einkopplungskörper zu fügen, wobei das Material des Einkopplungskörpers einen hinreichend ähnlichen Brechungsindex wie Diamant aufweist. Der Einkopplungskörper weist die geneigten Flächen auf, über die das Licht unter geeigneten Winkeln total reflektiert wird, um schließlich derart in den Diamantkörper zu gelangen, dass an dessen medienberührender Grenzfläche Totalreflexion erfolgen kann. Derartige ATR-Sonden sind beispielsweise offenbart in US-Patent Nr. 5,703,366 oder US-Patent Nr. 5,773,825. Dieser Ansatz ist insofern problematisch, als die Grenzfläche zwischen dem Diamantkörper und dem Einkopplungskörper fertigungstechnische Probleme aufwirft.
  • Ein anderer Ansatz für ATR-Sonden betrifft die so genannten konischen ATR-Sonden. Diese Sonden weisen mehrere medienberührende Flächen auf, an denen jeweils Totalreflexion erfolgen soll. Da der Strahlungsverlust entlang des Pfades durch den kleinsten Einfallswinkel bestimmt ist, folgt, dass alle Winkel gleich groß sein müssen, um die Verluste zu minimieren. Dies führt zu sehr engen konstruktiven Randbedingungen und zusätzlich zu einem begrenzten Einsatzgebiet hinsichtlich der Brechungsindexverhältnisse von Strahlungsführungskörpern und Medien. Zudem ist zwingend eine Kollimation des Lichtes erforderlich, um in den eng gesteckten Grenzen nicht noch weitere Strahlungsintensität in das Medium zu verlieren. Eine kritische Würdigung dieser Ansätze ist beispielsweise in US-Patent Nr. 5,991,029 zu finden, welches eine asymmetrische ATR-Sonde mit mehreren medienberührenden Flächen zeigt, bei denen die Fläche mit dem kleinsten Einfallswinkel, bei dem Totalreflexion nicht mehr erfolgen kann, verspiegelt ist. Dieser Ansatz hat einen großen fertigungstechnischen Aufwand und ist aufgrund des großen Volumens des Strahlungsführungskörpers bei gegebener Größe der medienberührenden Oberflächen für bestimmte Materialien des Strahlungsführungskörpers, beispielsweise Diamant, einfach zu teuer.
  • Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine ATR-Sonde bereitzustellen, welche die beschriebenen Nachteile überwindet.
  • Die Aufgabe wird gelöst durch die ATR-Sonde gemäß des unabhängigen Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Gesichtspunkte der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und des anhand der Zeichnungen erläuterten Ausführungsbeispiels.
  • Die ATR-Sonde zur Untersuchung eines Mediums mittels Infrarotstrahlung, umfasst:
    ein Gehäuse mit einer medienseitigen Öffnung;
    einen für die Infrarotstrahlung transparenten, Strahlungsführungskörper, welcher die medienseitige Öffnung des Gehäuses verschließt, wobei der Strahlungsführungskörper zwei planparallele Stirnflächen aufweist, von denen eine erste Stirnfläche durch die medienseitige Gehäuseöffnung mit dem Medium beaufschlagbar ist, eine zweite Stirnfläche dem Gehäuseinneren zugewandt ist, und die erste und die zweite Stirnfläche durch eine umlaufende Mantelfläche miteinander verbunden sind, wobei die Mantelfläche, durch eine umlaufende Dichtung zwischen der ersten Stirnfläche und dem Gehäuse mediendicht von der Gehäuseöffnung getrennt ist;
    mindestens einen Einkopplungslichtleiter in dem Gehäuse, welcher Licht mit einer im wesentlichen senkrecht zur zweiten Stirnfläche verlaufenden optischen Achse in einem Einkopplungsrandbereich der zweiten Stirnfläche in den Strahlungsführungskörper einkoppelt;
    mindestens einen Auskopplungslichtleiter in dem Gehäuse, welcher Licht mit einer im wesentlichen senkrecht zur zweiten Stirnfläche verlaufenden optischen Achse in einem Auskopplungsrandbereich der zweiten Stirnfläche in den Strahlungsführungskörper einkoppelt;
    wobei ferner die umlaufende Mantelfläche eine geneigte Einkopplungsumlenkfläche aufweist, deren senkrechte Projektion auf die zweite Stirnfläche mit dem Einkopplungsrandbereich überlappt, und eine geneigte Auskopplungsumlenkfläche, deren senkrechte Projektion auf die zweite Stirnfläche mit dem Auskopplungsrandbereich überlappt,
    wobei der Strahlengang des von dem Einkopplungslichtleiter im Einkopplungsrandbereich der zweiten Stirnfläche eingekoppelten Lichts nach einer Totalreflexion an der Einkopplungsumlenkfläche direkt zu einem mit dem Medium beaufschlagbaren Bereich der ersten Stirnfläche führt, von dort mit einer zweiten Totalreflexion direkt zur Auskopplungsumlenkfläche verläuft, und von der Auskopplungsumlenkfläche nach einer dritten Totalreflexion zu dem Auskopplungsrandbereich der zweiten Oberfläche gelangt, um in den Auskopplungslichtleiter ausgekoppelt zu werden.
  • Die obige Definition der optischen Achse des Lichts der Ein- bzw. Auskopplungslichtleiter als im wesentlichen senkrecht zur zweiten Stirnfläche verlaufend schließt im Sinne der Erfindung einen Winkelbereich von exakt senkrechter Ausrichtung der optischen Achse bis zu einem Neigungswinkel von nicht mehr als ±15°, vorzugsweise nicht mehr als ±8°, weiter bevorzugt nicht mehr als ±4° und besoders bevorzugt nicht mehr als ±2° bezüglich der exakt senkrechten Ausrichtung ein.
  • Der Strahlungsführungskörper ist vorzugsweise monolithisch, und er weist insbesondere keine internen Grenzflächen zwischen gefügten Komponenten auf.
  • In einer derzeit bevorzugten Ausgestaltung weist der Strahlungsführungskörper Diamant auf. Diamant ist wegen seiner Medienbeständigkeit, seiner mechanischen Festigkeit und seiner optischen Eigenschaften besonders gut als Strahlungsführungskörper im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung geeignet, dies liegt nicht zuletzt in dem hohen Brechungsindex von beispielsweise 2,38 bei einer Wellenlänge von 8 μm begründet, was es begünstigt, das Licht durch Totalreflexion zu führen. Der Diamant kann entweder natürlicher Diamant oder synthetisch hergestellter CVD-Diamant sein. CVD-Diamantschichten lassen sich wirtschaftlich bereits in einer Stärke herstellen und bearbeiten, die als Ausgangsmaterial Strahlungsführungskörper mit einem Durchmesser von etwa 1 cm und einer Stärke von etwa 1,5 mm ermöglichen.
  • In einer Weiterbildung der Erfindung ist der Strahlungsführungskörper im wesentlichen kreisscheibenförmig oder zylindrisch geformt, wobei die Einkopplungsumlenkfläche und die Auskopplungsumlenkfläche als einander gegenüberliegende, ebene Facetten in der Mantelfläche der Kreisscheibe bzw. des Zylinders ausgebildet sind.
  • In einer Weiterbildung der Erfindung kann der Strahlungsführungskörper mehrere Einkopplungsumlenkflächen und mehrere Auskopplungsumlenkflächen entlang der Mantelfläche aufweisen, die einander jeweils paarweise gegenüberliegen. Dementsprechend weist die zweite Stirnfläche überlappend mit den senkrechten Projektionen der Ein- bzw. Auskopplungsumlenkflächen auf die zweite Stirnfläche Ein- bzw. Auskopplungsrandbereiche auf.
  • In jedem der Einkopplungsrandbereiche kann jeweils Licht aus einem oder aus mehreren Einkopplungslichtleitern eingekoppelt und entsprechend mit einem oder mehreren Auskopplungslichtleitern ausgekoppelt werden. Sofern jeweils mehrere Ein- bzw. Auskopplungslichtleiter für einen Ein- bzw. Auskopplungsrandbereich vorgesehen sind, können die Leiter beispielsweise gebündelt oder geordnet nebeneinander positioniert werden.
  • Die Lichtleiter können beispielsweise Silberhalogenidfasern aus Silberchlorid (AgCl), Silberbromid (AgBr) und ihre festen Lösungen (AgClxBr1-x) aufweisen, welche insbesondere geeignet sind für die Übertragung von Strahlung des mittleren Infrarots, also für den Wellenlängenbereich von etwa 4 μm bis etwa 16 μm. Die Fasern weisen einen Kern mit einem hohen Brechungsindex von beispielsweise etwa 2,1 im fraglichen Wellenlängenbereich. Die Fasern können entweder reine Kernfasern oder es können polymerbeschichtete Fasern oder Fasern mit Mantel (Kern/Umhüllung) sein, wobei die Umhüllung mehr AgCl für die totale interne Reflexion enthalten kann.
  • Die Fasern sollten Auskopplungs- bzw. Einkopplungsstirnflächen aufweisen, die im wesentlichen senkrecht zur Längsachse der Fasern in einem ein- bzw. auskoppelnden Endabschnitt verlaufen, um die Auskopplung aus der Faser zu maximieren.
  • Die Fasern können in Luft beispielsweise eine numerische Apertur von 0,25 aufweisen, was in Luft einem halben Öffnungswinkel des Lichtkegels von etwa 14,5° bezüglich der optischen Achse der Faser entspricht. Aufgrund der optischen Dichte des Materials des Strahlungsführungskörpers, wird der halbe Öffnungswinkel des Lichtkegels bei Eintritt in den Strahlungskörper wieder erheblich reduziert, beispielsweise im Falle von Diamant auf, etwa 6°.
  • Zur Minimierung der optischen Verluste an Grenzflächen kann die Zahl der optischen Elemente in der erfindungsgemäßen ATR-Sonde auf ein Minimum beschränkt werden. Beispielsweise wird auf Linsen zur Kollimation des aus den Fasern bzw. Lichtleitern austretenden Lichtes verzichtet. Daraus folgt, nach Gesichtspunkten der geometrischen Optik dass es vorteilhaft ist, den Abstand zwischen dem Strahlungsführungskörper möglichst gering zu halten.
  • Die Stirnflächen der Faserlichtleiter können einerseits direkt gegen die zweite Stirnfläche des Strahlungsführungskörpers gepresst werden, wobei dies fertigungstechnisch einen großen Aufwand bedeutet, denn Spalte in der Größenordnung der Wellenlänge könnten zu unerwünschten Interferenzen führen.
  • Derzeit ist es deshalb bevorzugt, dass die Stirnflächen der Fasern in einem Abstand von der zweiten Stirnfläche angeordnet sind, der wesentlich größer ist als die maximale Nutzwellenlänge mit der die ATR-Sonde betrieben werden soll. Der Abstand kann beispielsweise mindestens das 5-fache, bevorzugt mindestens das 10-fache und besonders bevorzugt mindestens das 15-fache der maximalen Nutzwellenlänge. Wenn die maximale Nutzwellenlänge 15 μm beträgt, so kann der Abstand beispielsweise mindestens 75 μm, bevorzugt mindestens 150 μm und besonders bevorzugt mindestens 225 μm betragen.
  • Andererseits sollte der Abstand zwischen der Stirnfläche der Fasern und der zweiten Stirnfläche des Strahlungsführungskörpers nicht zu groß sein, da die numerische Apertur der Fasern in Luft doch zu einer signifikanten Aufweitung des Strahlquerschnitts führt. Dieser Effekt ist zwar einerseits im Sinne einer homogeneren Verteilung der Strahlungsdichte erwünscht, andererseits erfordert ein größerer Strahlquerschnitt größere optische Komponenten, beispielsweise größere Ein- bzw. Auskopplungsumlenkflächen, wenn nicht Strahlungsintensität verloren gehen soll. Bei vorgegebenen Neigungswinkeln und einem unveränderten Verlauf der optischen Achse bedeuten größere Umlenkflächen aber eine dickere Materialstärke für den Strahlungsführungskörper und damit auch einen größeren Abstand der zusammenwirkenden Ein- und Auskopplungsumlenkflächen voneinander. Insofern als die Größe der Strahlungsführungskörper ein wesentlicher Kostenfaktor ist, insbesondere wenn dieser aus Diamant gefertigt ist, erscheint es geboten, auf übermäßige Aufweitungen des Strahldurchmessers zu verzichten. Daher ist es derzeit bevorzugt, dass der Abstand zwischen den Stirnflächen der Fasern und der Zweiten Stirnfläche des Strahlungsführungskörpers nicht mehr als 1,6 mm, weiter bevorzugt nicht mehr als 0,8 mm und besonders bevorzugt nicht mehr als 0,4 mm beträgt.
  • Anstelle von Lichtleiterfasern können auch verspiegelte Hohlleiter als Ein- bzw. Auskopplungslichtleiter verwendet werden, wobei als Material für die Verspiegelung beispielsweise Gold oder Silberhalogenide, insbesondere Silberjodid in Betracht kommen.
  • Die erfindungsgemäße ATR-Sonde kann beispielsweise ein im wesentlichen zumindest abschnittsweise zylindrisches Gehäuse, beispielsweise ein Stahlgehäuse, aufweisen, wobei die medienseitige Gehäuseöffnung in einer Stirnfläche des Gehäuses angeordnet ist. Die Gehäuseöffnung ist vorzugsweise von einer axialen Anschlagfläche umgeben, welche einen Dichtungssitz für einen um die Gehäuseöffnung verlaufenden vorzugsweise elastischen Dichtring aufweisen kann. Der Dichtring kann beispielsweise Kalrez, Viton oder EPDM aufweisen.
  • Der Strahlungsführungskörper ist beispielsweise in dem Gehäuse zwischen dem Dichtring und einem Einspannkörper axial eingespannt, wobei der Einspannkörper in geeigneter Weise direkt oder indirekt an dem Gehäuse axial abgestützt ist, beispielsweise mittels eines Gewinderings, welcher mit einem Gewinde in der Gehäusewand in Eingriff ist, wobei zwischen dem Gewindering und dem Einspannkörper ggf. weitere Stützkörper vorgesehen sein können. Gleichermaßen kann der Einspannkörper gemäß einer anderen Ausgestaltung ein Gewinde an seiner Mantelfläche aufweisen, mit dem er in ein komplementäres Gewinde in der Gehäusewand eingreift. Als Material für den Einspannkörper sind beispielsweise Keramik, Metall, Kunststoffe, oder Kompositwerkstoffe geeignet, wenn sie über eine ausreichende Formsteifigkeit aufweisen, um den Strahlungsführungskörper in Position zu halten. Derzeit wird PEEK als Material für den Einspannkörper bevorzugt.
  • Zur Positionierung und Ausrichtung der Lichtleiter bezüglich der Ein- und Auskopplungsrandbereiche der zweiten Stirnfläche des Strahlungsführungskörper sind, vorzugsweise geeignete Führungen, so genannte Ferrulen, für die Endabschnitte der Lichtleiter vorgesehen.
  • Die Führungen für die Lichtleiter sind in einer derzeit bevorzugten Ausgestaltung in dem Einspannkörper ausgebildet. Sie können beispielsweise Präzisionsbohrungen in axialer Richtung durch den Einspannkörper umfassen oder Hülsen, die in den Einspannkörper eingesetzt sind. Sofern Hülsen eingesetzt werden, kommen als Hülsenmaterial Keramik, Metall und Kunststoff in Betracht, beispielsweise PEEK, Titan, Ag oder Au. Die letztgenannten Materialien sind inert gegenüber den Silberhalogeniden der Lichtleiter.
  • Hinsichtlich der IR-Strahlungsquellen, der Strahlungsdetektoren und elektronischen Schaltungen der erfindungsgemäßen ATR-Sonde können die fachüblichen Mittel eingesetzt werden, die dem Fachmann geläufig sind, und hier nicht erörtert zu werden brauchen.
  • Die Erfindung wird nun anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert.
  • Es zeigt:
  • 1: einen schematischen Längsschnitt durch den Sondenkopf eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen ATR-Sonde;
  • 2: eine Seitenansicht und eine Aufsicht einer ersten Ausgestaltung eines Strahlungsführungskörpers einer erfindungsgemäßen ATR-Sonde;
  • 3: einen Längsschnitt und eine Aufsicht einer Ferrule einer erfindungsgemäßen ATR-Sonde; und
  • 4: eine Seitenansicht und eine Aufsicht einer zweiten Ausgestaltung eines Strahlungsführungskörpers einer erfindungsgemäßen ATR-Sonde.
  • Der in 1 dargestellte Sondenkopf einer erfindungsgemäßen ATR-Sonde 1 umfasst ein zylindrisches Stahlgehäuse 2 mit einer stirnseitigen Gehäuseöffnung 21, welche durch einen Strahlungsführungskörper 3, welcher aus Diamant gefertigt ist, mediendicht verschlossen ist. Hierzu ist der Strahlungsführungskörper 3 zwischen einem elastischen Dichtring 4, der beispielsweise Kalrez oder Viton umfasst und sich auf einer radialen Schulter abstützt, welche die Gehäuseöffnung 21 begrenzt, und einem Einspannkörper 5 axial eingespannt. Der Einspannkörper 5 dient zugleich als Ferrule, wozu er Schlitze 51 und 52 in axialer Richtung aufweist, in welchen hier nicht dargestellte Faserlichtleiter zur ein bzw. Auskopplung der IR-Strahlung in den Strahlungsführungskörper 3 fixiert sind. Die Faserlichtleiter weisen in einer derzeit bevorzugten Ausgestaltung Silberhalogenid auf. Die Mantelfläche 53 des Einspannkörpers 5 dient zur Ausrichtung des Einspannkörpers und damit des Strahlungsführungskörpers 3 bezüglich des Gehäuses 2.
  • Der Strahlungsführungskörper 3, welcher auch in 2 dargestellt ist, hat im wesentlichen eine kreischeibenförmige Grundform mit zwei planparallelen Stirnflächen 31, 32. An der Mantelfläche sind acht geneigte, planare Facetten 33, 34 ausgebildet, die sich zwischen einer ersten Stirnflächen 31 und einer zweiten Stirnfläche 32 erstrecken. Die kleinere, erste Stirnfläche 31 ist der Gehäuseöffnung 21 zugewandt und durch diese mit einem Messmedium beaufschlagbar.
  • Im Messbetrieb wird IR-Strahlung durch Einkopplungslichtleiter in einem ersten Schlitz 51 des Einspannkörpers 5 mit im wesentlichen senkrechter optischer Achse in einen Randbereich der zweiten Stirnfläche 32 des Strahlungsführungskörpers eingestrahlt, wonach es durch Totalreflexion an einer Facette 33, die als Einkopplungsumlenkfläche dient, direkt in einen Zentralbereich der ersten Stirnfläche 21 gestrahlt wird, von wo es durch erneute Totalreflexion direkt zu einer zweiten Facette 34 gelangt, die als Auskopplungsumlenkfläche dient, und an der die Strahlung durch Totalreflexion so umgelenkt wird, dass sie mit einer im wesentlichen senkrechten optischen Achse durch einen zweiten Randbereich der zweiten Stirnfläche 32 austritt und in Auskopplungslichtleiter eintritt, die durch einen zweiten Schlitz 52 des Einspannkörpers 5 verlaufen. Die Lichtleiter sind durch Fasern mit einer numerischen Apertur von 0,25 gegen Luft realisiert. Dies entspricht einem halben Öffnungswinkel von etwa 14,5° an Luft, wobei der halbe Öffnungswinkel in Diamant auf knapp 6° reduziert wird. Unter der gewählten Geometrie reicht der Winkelvorrat aus, um den medienberührenden Bereich der ersten Stirnfläche 21 ohne Mehrfachreflexionen ausreichend zu beleuchten. Insofern als die Umlenkflächen gegen Luft angeordnet sind, kann die Totalreflexion hier bereits bei relativ kleinen Winkeln Alpha2 erzielt werden Insofern bleibt ein größerer Winkel Alpha1 für die Totalreflexion an der medienberührenden ersten Stirnfläche, so dass dort im wesentlichen für den gesamten Winkelvorrat des eingestrahlten Lichts Totalreflexion erfolgt. Der Strahlungsführungskörper 3 hat in einer Ausgestaltung einen Durchmesser von knapp einem cm und eine Stärke von knapp 1,5 mm.
  • Über vier Facetten kann eingekoppeltes Licht umgelenkt werden, wobei die Umlenkung zur Auskopplung jeweils an den gegenüberliegenden Facetten erfolgt.
  • 3 und 4 zeigen Details einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung für einen Strahlungsführungskörper 130 mit nur zwei Facetten 133, 134 in der Mantelfläche des kreisscheibenförmigen Stahlungsführungskörpers aus Diamant. Hinsichtlich der Neigungswinkel der Facetten und Strahlungsführung gelten die Erläuterungen zum vorigen Ausführungsbeispiel entsprechend. Zwischen der ersten Stirnfläche 131 und der zweiten Stirnfläche 132 erstrecken sich noch axiale Führungsbohrungen 137, mit denen der Strahlungsführungskörper bezüglich des Einspannkörpers 150 und damit bezüglich der Lichtleiter 151, 152 ausgerichtet werden kann.
  • Der Einspannkörper weist einander gegenüberliegende axiale Schlitze 156, 157 auf, in welchen jeweils 6 Lichtleiterfasern zur Ein- bzw. Auskopplung angeordnet sind. Im montierten Zustand fluchten die Facetten des Strahlungsführungskörpers 130 mit den Schlitzen 156, 157 des Einspannkörpers. Um dies zu gewährleisten sind axiale Stifte 158 an der Stirnfläche 154 des Einspannkörpers 150 vorgesehen, welche in die Bohrungen 137 des Strahlungsführungskörpers eingreifen. Selbstverständlich liegen die Bohrungen außerhalb des von einem Dichtring abgeschlossenen Bereich der ersten Stirnfläche.

Claims (13)

  1. ATR-Sonde (1) zur Untersuchung eines Mediums mittels Infrarotstrahlung, umfassend: ein Gehäuse (2) mit einer medienseitigen Gehäuseöffnung (21); einen für die Infrarotstrahlung transparenten, Strahlungsführungskörper (3), welcher die Gehäuseöffnung (21) verschließt, wobei der Strahlungsführungskörper zwei planparallele Stirnflächen (31, 32) aufweist, von denen eine erste Stirnfläche (31) durch die Gehäuseöffnung (21) mit dem Medium beaufschlagbar ist, eine zweite Stirnfläche (32) dem Gehäuseinneren zugewandt ist, und die erste und die zweite Stirnfläche durch eine umlaufende Mantelfläche miteinander verbunden sind, wobei die Mantelfläche, durch eine umlaufende Dichtung (4) zwischen der ersten Stirnfläche und dem Gehäuse mediendicht von der Gehäuseöffnung getrennt ist; mindestens einen Einkopplungslichtleiter (51) in dem Gehäuse, welcher Licht mit einer im wesentlichen senkrecht zur zweiten Stirnfläche verlaufenden optischen Achse in einem Einkopplungsrandbereich der zweiten Stirnfläche in den Strahlungsführungskörper einkoppelt; mindestens einen Auskopplungslichtleiter (52) in dem Gehäuse, welcher Licht mit einer im wesentlichen senkrecht zur zweiten Stirnfläche verlaufenden optischen Achse in einem Auskopplungsrandbereich der zweiten Stirnfläche in den Strahlungsführungskörper einkoppelt; wobei ferner die umlaufende Mantelfläche eine geneigte Einkopplungsumlenkfläche (33) aufweist, deren senkrechte Projektion auf die zweite Stirnfläche zumindest teilweise mit dem Einkopplungsrandbereich überlappt, und eine geneigte Auskopplungsumlenkfläche (34), deren senkrechte Projektion auf die zweite Stirnfläche zumindest teilweise mit dem Auskopplungsrandbereich überlappt, der Strahlengang des von dem Einkopplungslichtleiter im Einkopplungsrandbereich der zweiten Stirnfläche eingekoppelten Lichts nach einer Totalreflexion an der Einkopplungsumlenkfläche direkt zu einem mit dem Medium beaufschlagbaren Bereich der ersten Stirnfläche führt, von dort mit einer zweiten Totalreflexion direkt zur Auskopplungsumlenkfläche verläuft, und von der Auskopplungsumlenkfläche nach einer dritten Totalreflexion zu dem Auskopplungsrandbereich der zweiten Oberfläche gelangt, um in den Auskopplungslichtleiter ausgekoppelt zu werden.
  2. ATR-Sonde nach Anspruch 1, wobei der Strahlungsführungskörper monolithisch ist, und keine internen Grenzflächen aufweist.
  3. ATR-Sonde nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Strahlungsführungskörper Diamant aufweist.
  4. ATR-Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Strahlungsführungskörper im wesentlichen kreisscheibenförmig oder zylindrisch geformt ist, und die Einkopplungsumlenkfläche und die Auskopplungsumlenkfläche als einander gegenüberliegende, ebene Facetten in der Mantelfläche der Kreisscheibe bzw. des Zylinders ausgebildet sind.
  5. ATR-Sonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Strahlungsführungskörper mehrere Einkopplungsumlenkflächen und mehrere Auskopplungsumlenkflächen entlang der Mantelfläche aufweist, die einander jeweils paarweise gegenüberliegen.
  6. ATR-Sonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ein- bzw. Auskopplungslichtleiter Silberhalogenidfasern mit Silberchlorid (AgCl), Silberbromid (AgBr) und ihre festen Lösungen (AgClxBr1-x) aufweisen.
  7. ATR-Sonde nach Anspruch 6, wobei die Fasern gegen Luft eine numerische Apertur zwischen etwa 0,235 und etwa 0,265 aufweisen.
  8. ATR-Sonde nach Anspruch 6 oder 7, wobei der Abstand der Stirnflächen der Fasern von der zweiten Stirnfläche mindestens das 5-fache, bevorzugt mindestens das 10-fache und besonders bevorzugt mindestens das 15-fache der maximalen Nutzwellenlänge der Infrarotstrahlung beträgt.
  9. ATR-Sonde nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei der Abstand zwischen den Stirnflächen der Fasern und der zweiten Stirnfläche des Strahlungsführungskörpers nicht mehr als 1,6 mm, weiter bevorzugt nicht mehr als 0,8 mm und besonders bevorzugt nicht mehr als 0,4 mm beträgt.
  10. ATR-Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Ein- bzw. Auskopplungslichtleiter verspiegelte Hohlleiter umfassen, wobei als Material für die Verspiegelung beispielsweise Gold oder Silberhalogenide, insbesondere Silberjodid umfasst.
  11. ATR-Sonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Strahlungsführungskörper in dem Gehäuse zwischen einem Dichtring und einem Einspannkörpers axial eingespannt ist.
  12. ATR-Sonde nach Anspruch 11, wobei der Einspannkörper Keramik, Metall, einen Kunststoff, oder Kompositwerkstoffe aufweist, insbesondere Ti, Au, Ag, oder PEEK.
  13. ATR-Sonde nach Anspruch 11 oder 12, wobei der Einspannkörper Bohrungen oder Schlitze in axialer Richtung zur Führung der Ein- bzw. Auskopplungslichtleiter aufweist.
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