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Die
Erfindung betrifft eine Schaltvorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Eine
derartige Schaltvorrichtung ist im allgemeinen Bestandteil eines
Schaltgeräts
oder auch Schutzschaltgeräts,
insbesondere eines Leitungsschalters bzw. Leitungsschutzschalters,
und dient zur gezielten Verbindung bzw. Trennung eines oder mehrerer
Strompfade unter Betriebs- bzw. Fehlerfallbedingungen. Je nach Einsatzgebiet
und Verwendungszweck ist bei derartigen Geräten neben einem oder mehreren
Phasenleitern auch ein Neutralleiter schaltbar. Eine in einem Strompfad
befindliche Last, beispielsweise ein Verbraucher, soll dabei im
Betriebs- oder Fehlerfall jedoch unter Last nur im Strompfad des
zugehörigen
Phasenleiters und demnach annähernd
lastfrei – also
bei einem Strom, der im Verhältnis
zu dem Bemessungsstrom des entsprechenden Schaltgeräts klein
ist – im
Strompfad des Nullleiters geschaltet werden.
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Ein
der eingangs genannten Schaltvorrichtungen entsprechender Modulschutzschalter
ist aus der
EP 0 912 985 bekannt.
Der Modulschutzschalter beinhaltet zwei Schaltstellen, die mittels
eines Koppelelementes funktional verbunden sind, in der Art, dass
bei einer Schutzschaltung der einen eine Schaltstelle beinhaltenden
Schalteinheit auch eine andere Schalteinheit entsprechend geschaltet
wird. Aus Symmetriegründen
ist das Koppelelement im Zentrum des Modulschutzschalters angeordnet.
Die Bestandteile der Schalteinheiten sind miniaturisiert und im
Bezug auf die Befestigungsschiene, an der der Modulschutzschalter
anbringbar ist, vertikal angeordnet.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schaltvorrichtung anzugeben,
deren Bauteilanzahl unterschiedlicher Bauteile gering ist und Platz sparend
innerhalb eines Gehäuses
unterbringbar ist.
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Die
Lösung
der Aufgabe ist ausgehend von einer Schaltvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Hauptanspruchs gegeben; vorteilhafte Ausgestaltungen
sind jeweils Gegenstand von weiteren Ansprüchen.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei einer Integration
von insbesondere zwei Schaltstellen in ein Schaltgerät bisher
ein hoher Miniaturisierungsaufwand betrieben wurde, da die Schalteinheiten
der Schaltstellen weitgehend symmetrisch angeordnet werden müssen. Insbesondere bei
einer Anordnung der Schalteinheiten vertikal zur Befestigungsschiene
ist ein Koppelelement nur zwischen den beiden Schalteinheiten, das
heißt
in einer im Wesentlichen zentralen Lage des Gesamtgeräts, realisierbar.
Dies impliziert weiter, dass ein mechanischer Wirkzusammenhang des
Schaltgerätes
mit beispielsweise einem Fehlerstrom- oder Hilfsschalter nur an
einer Seitenfläche
des Schaltgeräts,
die an den Fehler- bzw. Hilfsstromschalter grenzt, hergestellt werden
kann.
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Erfindungsgemäß weist
die Schaltvorrichtung eine erste und eine zweite Schaltstelle auf,
die jeweils einen feststehenden und einen beweglichen Kontakt beinhalten.
Die Schaltstellen sind beispielsweise Schalteinheiten innerhalb
der Schaltvorrichtung zugeordnet, die im Wesentlichen identisch
oder baugleich sind. Eine Schaltmechanik der Vorrichtung dient zur
Steuerung der Bewegungsabläufe
der beweglichen Kontakte. Die Schaltmechanik weist ein Koppelelement
auf, welches zu einer Schaltzustandsänderung der zweiten Schaltstelle
führt,
falls die erste Schaltstelle eine Schaltzustandsänderung erfährt. Eine Schaltzustandsänderung
in diesem Zusammenhang könnte
beispielsweise eine Zwangsöffnung
bedeuten, die durch eine thermische oder magnetische Auslösung hervorgerufen
wird. Hierfür
ist das Koppelelement innerhalb der Schaltvorrichtung dezentral
angeordnet und beispielsweise als Schaltgabel ausgeführt. Die
dezentrale Anordnung des Koppelelementes erweist sich als vorteilhaft,
da eine Ankoppelstelle zur Verfügung gestellt
werden kann, die in weiten Bereichen beliebig wählbar ist. Dies bedeutet, dass
für verschiedene
anbaubare Geräte eine
optimale Ankoppelstelle vorgesehen werden kann. Beispielsweise kann
eine derartige Wirkstelle mit einem so genannten Mitnehmer realisiert
werden. Hierfür
ist der Mitnehmer mechanisch mit dem Koppelelement verbunden und
erlaubt einen mechanischen Anschluss an beispielsweise Fehlerstrom- oder Hilfsschalter.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
führt auch
eine Schaltzustandsänderung
der zweiten Schaltstelle zu einer Schaltzustandsänderung der ersten Schaltstelle.
Dies führt
zu einer direkten Kopplung beider Schaltstellen, so dass eine Zwangsöffnung einer
Schaltstelle automatisch eine Zwangsöffnung der anderen Schaltstelle
provoziert.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform dient
das Koppelelement zur mechanischen Kopplung zweier im Wesentlichen
baugleicher Schalteinheiten der Schaltvorrichtung. Durch eine entsprechende
Formgebung des Koppelelements ist es möglich, einerseits an die erforderlichen
Wirkstellen der jeweiligen Schalteinheiten zu gelangen bzw. auf diese
Kraft auszuüben
und andererseits die räumliche
Entfernung zu den Wirkstellen beider Schalteinheiten durch das Koppelelement
in einer optimalen Weise zu überbrücken. Gleichzeitig
dient das Koppelelement dazu, die Wirkungskette bzw. den Signalweg über eine
dezentrale Stelle zu leiten, so dass eine leichte Signalabnahme
und Signalweitergabe an andere Schaltvorrichtungen oder Schaltgeräte möglich ist.
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Vorteilhafterweise
sieht eine Ausführungsform
eine Trennwand vor, die zur zumindest teilweisen Trennung der im
Wesentlichen baugleichen Schalteinheiten der Schaltvorrichtung vorgesehen ist.
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Vorteilhafterweise
bietet es sich an, die eine Seite der Trennwand für die eine
Schalteinheit bzw. die andere Seite der Trennwand für die andere Schalteinheit
zu verwenden, da dadurch ein zusätzliches
Teil mit einer Trennwandfunktion eingespart werden kann. Es wird
ein Koppelelement eingesetzt, welches durch die Trennwand hindurch
ragt, in dieser gelagert ist oder außerhalb der Trennwand angebracht
ist und somit das Auslösesignal
von der einen Seite der Trennwand auf die andere Seite leitet. Es
ist weiter vorteilhaft in diesem Zusammenhang, dass die vertikale
Anordnung der Schalteinheiten innerhalb des Gerätegehäuses in Bezug auf eine Befestigungsschiene
zumindest teilweise zugunsten einer Bauteilanzahlreduzierung aufgegeben
werden kann.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist das Koppelelement einteilig ausgeführt. Die einteilige Ausführung stellt
eine kostengünstige
Lösung
dar, die alle erforderlichen Signale zwischen den beiden Schalteinheiten,
die auch Phasenseiten sein können, übertragen
kann.
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Vorteilhafterweise
weist das Koppelelement eine angeformte Kurven- oder Nockenscheibengeometrie
auf, wodurch die vorhandenen Kräfte
(zum Beispiel Kontaktdruckfederkraft) und schaltschlossbedingte
Bewegungsabläufe
mit einfachen Mitteln in möglichst
optimale Kraftverläufe
und Bewegungsabläufe über- oder
untersetzt werden können.
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Weiterhin
ist von Vorteil, wenn das Koppelelement mehrteilig ausgeführt wird,
so dass es beispielsweise zusätzlich
die Funktion des Mitnehmers übernehmen
kann. Weiterhin ist auch durch die mehrteilige Ausführung eine
Mehrzahl von Signalen von der einen Schalteinheit zur anderen Schalteinheit übertragbar.
Dabei kann es von Vorteil sein, wenn das Koppelelement einen ersten
Schaltarm und einen zweiten Schaltarm aufweist.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Schaltarme
jeweils den Schalteinheiten zugeordnet und können in Abhängigkeit von der räumlichen
Anordnung der Schalteinheiten zueinander relativ zueinander beweglich
oder starr sein.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform kann
um eine optimale Schutzschaltung zu gewährleisten, die erste oder zweite
Schaltstelle im Laststrom führenden
Pfad und die jeweils andere Schaltstelle im Strom rückführenden
Pfad angeordnet sein. Denkbar ist auch die Verwendung der Schaltstellen für unterschiedliche
Lastströme
oder einer Kombination von Steuer- und Lastströmen.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform,
bei der keine mechanische Kopplung des Koppelelementes an angrenzende
Geräte
erforderlich ist, kann der Mitnehmer entfallen. Die Lagerung, die
beim vorhandenen Mitnehmer optimalerweise an dessen Achse lokalisiert
ist, kann bei fehlendem Mitnehmer durch eine entsprechende Führung im
Trägerteil,
in der Trennwand oder in den Geräteschalen
ersetzt werden.
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Die
Erfindung sowie vorteilhafte Ausgestaltungen gemäß den Merkmalen der weiteren
Ansprüche
werden im Folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert, ohne
dass insoweit eine Beschränkung
der Erfindung erfolgt; darin zeigen:
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1 und 2 perspektivische
Ansichten eines Koppelelementes,
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3 und 4 perspektivische
Ansichten einer Klinke,
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5 und 6 perspektivische
Ansichten eines Auslösehebels,
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7 eine
rechte Schalteinheit einer Schaltvorrichtung im geschlossenen Zustand,
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8 eine
linke Schalteinheit einer Schaltvorrichtung im geschlossenen Zustand,
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9 eine
rechte Schalteinheit einer Schaltvorrichtung im geöffneten
Zustand, und
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10 eine
linke Schalteinheit einer Schaltvorrichtung im geschlossenen Zustand.
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1 und 2 zeigen
ein einteilig ausgeführtes
Koppelelement 1, welches in diesem Ausführungsbeispiel als Schaltgabel
ausgeführt
ist, mit zwei Schaltarmen 1.7, 1.8, wobei die
Schaltarme 1.7, 1.8 unterschiedlichen Grundformen
entsprechen. Der erste Schaltarm 1.8 (erste Grundform)
des Koppelelementes 1 ist scharnierähnlich in einem zweiten Schaltarm 1.7 (zweite
Grundform) gelagert. Der erste Schaltarm 1.8 weist zur
Führung
in der Trennwand 6 einen Zapfen 1.9 auf. Zudem
weist das Koppelelement 1 eine Koppelelementachse 1.6 und
eine Reihe von Wirkbereichen 1.1, 1.2, 1.3, 1.5 auf,
die zur Wechselwirkung bzw. Signalübertragung mit anderen Teilen
des Schaltmechanismus vorgesehen sind.
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Durch
die einteilige, unsymmetrische Ausführung des Koppelelements 1 als
Schaltgabel ist es möglich,
für die
Schalteinheiten 10 und 20 die gleiche Trennwand 6 zur
Halterung der Bauteile zu verwenden und gleichzeitig mittels des
Koppelelementes 1 auf die entsprechenden Bauteile beider
Schalteinheiten 10, 20, wie zum Beispiel eine
Klinke 14, 24 und einen Auslöserhebel 15, 25,
einzuwirken. Aufgrund der nicht-spiegelbildlichen
Anordnung identischer Bauteile (Trennwand als Spiegelebene) ergibt
sich jeweils eine andere Form und unterschiedliche Wirkbereiche 1.1, 1.2, 1.3, 1.5 für beide
Schaltarme 1.7, 1.8.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist ein Mitnehmer 2 mit mindestens einem Schaltarm 1.7, 1.8,
beispielsweise dem ersten Schaltarm 1.8 mechanisch verbunden.
Dadurch ist es möglich, Schaltzustände mit
anderen Geräten
abzustimmen, da der Mitnehmer 2 aus dem Gehäuse herausgeführt ist
und somit auf andere Geräte
wirken und/oder von anderen Geräten
Signale empfangen kann.
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3 und 4 zeigen
eine so genannte Klinke 14, die die Funktion der Auslöseabfrage übernimmt.
Ein Wirkbereich 14.3 ist zum Wechselwirken mit einem Auslösehebel 15 vorgesehen.
Dieser Wirkbereich ist als Vorsprung ausgeführt und könnte auch kerbenähnliche
oder widerhakenähnliche
Anformungen aufweisen, damit die Klinke 14 im Wirkbereich 15.4 des
Auslösehebels 15 verklinkbar
ist. Weiter besitzt die Klinke 14 eine erste Drehachse 14.5 und zweite
Drehachse 14.6. Zudem weist die Klinke 14 die
Wirkbereiche 14.1, 14.2 und 14.3 auf.
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5 und 6 zeigen
einen Auslösehebel 15,
der um eine Drehachse 15.3 drehbar ist und Wirkbereiche 15.1, 15.2, 15.4, 15.5 aufweist.
Der Auslösehebel 15 übernimmt
eine zentrale Rolle innerhalb des Schaltmechanismus der Schaltvorrichtung.
Der Auslösehebel 15 ist
zum Empfang der Auslösesignale
einer thermischen oder magnetischen Auslösung bzw. der Auslösung durch
die jeweils andere Phasenseite bzw. der zweiten Schalteinheit 20 vorgesehen. Sobald
der Auslösehebel 15 das
Auslösesignal
erhält,
gibt er dieses an die Klinke 14 über den Wirkbereich 15.4 weiter,
indem dieser dem Wirkbereich 14.3 der Klinke 14 als
Auflage bzw. Verklinkung entzogen wird.
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Ebenso
ist der Auslösehebel 15 mittels
des Wirkbereichs 15.5 dazu vorgesehen elektromagnetisch,
das heißt
durch einen Anker (nicht abgebildet), in eine Drehbewegung versetzt
zu werden.
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7 und 9 zeigen
die Schalteinheit 10 jeweils im geschlossenen und geöffneten
Zustand. Beide Schalteinheiten 10, 20 könnten beispielsweise die
Phasenseiten eines Schaltgerätes
darstellen, welches an einer Hut- oder Befestigungsschiene anbringbar
ist.
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Hinsichtlich
der Wahl der Bezeichner sei angemerkt, dass die Bezeichner von 10 bis 17 Bauteile und
Elemente der ersten Schalteinheit 10 bezeichnen und Bezeichner
von 20 bis 27 die entsprechenden identischen Bauteile
und Elemente der Schalteinheit 20. So ist beispielsweise
der Wirkbereich 15.2 des Auslösehebels 15 der Schalteinheit 10 in
der gleichen Weise ausgebildet wie der Wirkbereich 25.2 des
Auslösehebels 25 der
Schalteinheit 20.
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Ein
zentrales Bauteil der Schalteinheit 10 stellt der Auslösehebel 15 dar.
Der Wirkbereich 15.4 des Auslösehebels 15 ist dazu
vorgesehen, einen entsprechenden Wirkbereich 14.3 der Klinke 14 aufzunehmen
bzw. dient als Auflage für
den Wirkbereich 14.3. Wird das Auslösesignal auf den Auslösehebel 15 übertragen,
so bewegt sich dieser in der 7 gegen
den Uhrzeigersinn von der Klinke 14 weg. Dem Wirkbereich 14.3 wird
die Auflagefläche
entzogen, womit die vorgespannte Klinke 14 ebenfalls eine Drehbewegung
im Gegenuhrzeigersinn ausführt.
Die Drehbewegung der Klinke 14 wird durch die Feder 12.1 hervorgerufen,
die in 7 in der vorgespannten Stellung gezeigt ist. Sobald
die Klinke 14, wie in 9 zu sehen,
ungefähr
einen Winkel von 90° überstrichen
hat, hat sich aufgrund der Kraftübertragung über einen
Bügel 13.2 der
Kontaktträger 16 derartig bewegt,
dass der bewegliche Kontakt 11.1 vom festen Kontakt 11.2 entfernt
wird. Die Vorspannung der Feder 12.1 findet vor dem Öffnungsvorgang
bei der Betätigung
des Schalthebels 3 statt, der über einen Bügel 7 die Klinke 14 bzw. über den
Bügel 13.2 den Kontaktträger 16 bewegen
kann und diesen zur Vorspannung der Feder 12.1 einsetzt.
Zur Vorspannung der Feder 12.1 bewegt sich die Klinke 14 zusätzlich auf
einer zum Bild vertikalen Achse.
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Das
mechanische Auslösesignal,
welches den Auslösehebel 15 bewegt,
kann hierbei durch einen Anker eines nicht gezeigten elektromagnetischen
Mechanismus gewährleistet
werden, der den Stromfluss über
die geschlossene Schaltstelle, und somit die Kontakte 11.1 und 11.2, überwacht.
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Weiter
kann das Auslösesignal
auf den Auslösehebel 15 bei
einer thermischen Auslösung übertragen
werden. Hierfür
ist ein Bimetall 17 vorgesehen, welches bei Erwärmung einen
Bügel 13.1 bewegt
und durch die Kraftübertragung
des Bügels 13.1 auf
den unteren Arm des Auslösehebels 15 einwirkt, so
dass dieser im Gegenuhrzeigersinn bewegt wird.
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Denkbar
ist ebenfalls, dass der Auslösehebel 15 durch
die umseitig angebrachte (Trennwand) Schalteinheit 20 auslösbar ist.
Zur Signalübertragung wird
das als Schaltgabel ausgeführte
Koppelelement 1 eingesetzt, wobei der erste Schaltarm 1.8 der Schalteinheit 10 zugeordnet
ist und er zweite Schaltarm 1.7 der zweiten Schalteinheit 20.
Eine teilweise rotatorische Bewegung des Schaltarms 1.8 führt zu einer
Kraftübertragung
einer Klinke 24 der zweiten Schalteinheit 20 über den
Wirkbereich 1.1 des Schaltarms 1.8 auf den Wirkbereich 15.1 des
Auslösehebels 15. Ähnlich wie
bei elektromagnetischer und thermischer Auslösung führt die Bewegung des Schalthebels 15 in
Gegenuhrzeigersinn zur Zwangsöffnung
der Kontakte 11.1 und 11.2.
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Der
Schaltarm 1.8 hat eine Abfragefunktion. Auf dessen nasenförmigem Fortsatz
ist ein Wirkbereich 1.2 angeordnet, der mit dem Wirkbereich 14.2 der
Klinke 14 wechselwirkt. Die Signalübertragung findet hier von
der Klinke 14 auf den Schaltarm 1.8 bzw. auf das
Koppelelement 1 statt. Durch die Bewegung der Klinke 14 im
Gegenuhrzeigersinn wird aufgrund der Kontur des Wirkbereichs 14.2 eine
rotatorische Kraft in eine hauptsächlich lineare Kraftbewegung übersetzt
und gleichzeitig über
den ersten Schaltarm 1.8 auf den zweiten Schaltarm 1.7 übertragen,
der dieses Signal zur Schalteinheit 20 weiterleitet und
dessen Auslösung
initiiert.
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Insbesondere
bei Schaltvorrichtungen, die mehr als zwei Schalteinheiten bzw.
mehr als zwei Phasenpole aufweisen, können gegebenenfalls mehrere
Kontakte auf diese Weise zur Zwangsöffnung veranlasst werden, wenn
das Koppelelement 1 mehrteilig ausgeführt wäre.
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Der
Mitnehmer 2 steht in einer direkten Wirkverbindung mit
dem Koppelelement 1, so dass eine Zwangsöffnung über ein
mechanisches Signal an weitere Geräte, wie zum Beispiel Z-Kom ponenten weitergeleitet
werden kann. Somit könnte
die Auslösung
einer Zwangsöffnung
zu einem Schaltwechsel eines angebauten Hilfsschalters führen. Es
ist weiterhin denkbar, dass ein angebauter Fehlerstromblock bei
anliegendem Fehlerstrom die Schaltmechanik bzw. die Schaltstellen
einer als Leitungsschutzschalter ausgeführten Schaltvorrichtung so
beeinflusst, dass selbst bei einem Einschalten der Schaltvorrichtung
ein Phasenpol und ein Neutralpol nicht einmal kurzzeitig geschlossen
werden.
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Weiter
kann durch einen anbaubaren Arbeitsstromauslöser eine weitere Schutzfunktion (Zwangsöffnung bei
einer bestimmten Spannung) zu der der Schaltvorrichtung hinzugefügt werden.
Damit wird beispielsweise ein Phasen- und Neutralpol der Schaltvorrichtung
zwangsgeöffnet.
In einer ähnlichen Weise
ist ein Unterspannungsauslöser
ebenfalls anbaubar bzw. mit der Schaltvorrichtung bzw. des Leiterschalters
mechanisch verbindbar, so dass auch die Funktion der Abschaltung
bei Unterschreiten einer bestimmten Spannung durch die Schaltvorrichtung
ausführbar
ist.
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8 und 10 zeigen
die zweite Schalteinheit 20 jeweils im geschlossenen und
geöffneten Schaltzustand,
wobei die Schalteinheit 20 über das Koppelelement 1 mit
der Schalteinheit 10 in Wirkverbindung steht.
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Es
gelten die bisherigen Ausführungen
zu den Bauteilen und Elementen 12 bis 17 der Schalteinheit 10 für die Bauteile
und Elemente 22 bis 27 der zweiten Schalteinheit 20 entsprechend.
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Wegen
der hohen Zahl an identischen Bestandteilen der beiden Schalteinheiten 10, 20 und
bedingt durch die Tatsache, dass eine Trennwand 6 als Grundplatte
verwendet wird, folgt, dass die Schalteinheiten 10, 20 nicht
spiegelsymmetrisch angeordnet werden können. Als Konsequenz ist der
zweite Schaltarm 1.7 dem ersten Schaltarm 1.8 sehr
unähnlich
und eher hakenförmig
als hebelförmig
ausgeführt.
Der zweite Schaltarm 1.7 ist am ersten Schaltarm 1.8 angebracht,
so dass sich eine di rekte Verbindung des zweiten Schaltarmes 1.7 zum
Mitnehmer 2 erübrigt.
Da der Mitnehmer 2 eine Rotationsachse mit dem ersten Schaltarm 1.8 teilt,
bewirkt die direkte Verbindung des zweiten Schaltarms 1.7 eine
hebelartige Signalübertragung
bei Auslösung
der Schalteinheit 20 auf den ersten Schaltarm 1.8.
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Eine
Klinke 24, die nur bei Auslösung der Zwangsöffnung in
eine Rotation im Gegenuhrzeigersinn versetzt wird, bewirkt über ihren
Wirkbereich 24.2 eine Bewegung des zweiten Schaltarms 1.7 und dessen
Wirkbereich 1.3 nach unten. Mit anderen Worten, der zweite
Schaltarm 1.7 fragt die Stellung der Klinke 24 ab
und überträgt im Auslösefall das Auslösesignal über den
ersten Schaltarm 1.8 an den Auslösehebel 15 der ersten
Schalteinheit 10. In einer ähnlichen Weise ist auch die
Schalteinheit 20 durch die Schalteinheit 10 auslösbar, wenn
nämlich
der erste Schaltarm 1.8 bei Auslösung durch die Klinke 14 bewegt
wird, so überträgt sich
das Auslösesignal
auf den zweiten Schaltarm 1.7, so dass der Auslösehebel 25 ähnlich wie
auch der Auslösehebel 15 in
die auslösende
Drehbewegung versetzt wird.
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Es
sei angemerkt, dass auch die Klinke 24 der zweiten Schalteinheit 20 durch
den Schalthebel 3 betätigbar
ist, da der Bügel 7 durch
die Trennwand 6 hindurchragt und auf beide Klinken 14, 24 gleichzeitig einwirken
kann.
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Abgesehen
von der Auslösesignalübertragung über das
Koppelelement 1 und der Kraftübertragung über dem gemeinsamen Bügel 13.2, 23.2 der beiden
Klinken 14, 24 werden keine weiteren Signalpfade,
die durch oder um die Trennwand 6 herumlaufen, verwendet.
Es ist auch denkbar, dass die Klinke 24 direkt über einen
Bügel mit
dem Schalthebel 3 verbunden wird, womit der einzige Signalfluss
zwischen den Schalteinheiten 10, 20 über das
Koppelelement 1 verläuft.
In diesem Zusammenhang stellt der Zapfen 1.9, der in der
Kulisse 8 geführt
wird und die Bewegung des Schaltarms 1.8 maßgeblich
mitbestimmt, kein Signal übertragendes
Element dar.
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Zusammenfassend
betrifft die Erfindung eine Schaltvorrichtung mit mindestens zwei
Schaltstellen, die jeweils einen festen und einen beweglichen Kontakt
aufweisen, und mit einer Schaltmechanik zur Steuerung der Bewegungsabläufe der
beweglichen Kontakte ausgerüstet
sind. Es soll eine geringe Bauteilvielfalt und gleichzeitig eine
Platz sparende Raumaufteilung für
eine derartige Schaltvorrichtung, wie sie beispielsweise in Leitungsschutzschaltern vorkommt,
erreicht werden. Hierfür
wird eine Schaltvorrichtung vorgeschlagen, die eine Schaltmechanik mit
einem Koppelelement aufweist, die zur Herbeiführung einer Schaltzustandsänderung
einer Schaltstelle in Abhängigkeit
von der Schaltzustandsänderung
der jeweils anderen Schaltstelle vorgesehen ist und eine Platz sparende
Anordnung bei geringer Bauteilvielfalt durch eine dezentrale Anordnung
innerhalb der Schaltvorrichtung sicherstellt.