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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Pflanzenteilen
der Gattung Adansonia insbesondere der Art Adansonia digitata (Baobab oder
Affenbrotbaum) in Tierfutter oder als Tierfutter und Tierfutter(zusätze), das/die
Teile der Baobabpflanze enthält/enthalten.
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Die
Verwendung unterschiedlicher Bestandteile der Baobab-Pflanze als
Nahrungsmittel für
Menschen und für
verschiedene andere Zwecke ist allgemein bekannt. So werden beispielsweise
die Blätter frisch
als Gemüse
gegessen, oder getrocknet und gerieben für die Zubereitung von Nahrungsmitteln, wie
Soßen,
Breien usw. genutzt. Die Fruchtpulpe der Baobab-Pflanze wird wegen
ihres Vitamingehalts entweder frisch gegessen, zu gekochten Speisen hinzugefügt oder
wegen ihres angenehmen Geschmacks als Grundlage bei der Getränkeherstellung genutzt.
Die Samen der Baobab-Pflanze werden z.B. als Bindemittel für Suppen,
geröstet
als Snacks, als Ersatzbasis zur Kaffeeherstellung, oder gepresst
als Speiseölgrundlage
usw. verwendet. Die geriebenen Wurzeln der Baoab-Pflanze finden
als Grundlage für die
Farbstoffherstellung Verwendung. Medizinisch wird die Rinde der
Baobab-Pflanze mit ihren astringierenden, diaphoretischen und sogar
fiebersenkenden Eigenschaften eingesetzt, das Fruchtfleisch und die
Samen werden beispielsweise wegen ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften
bei Fieber oder auf entzündeten
Wunden verwendet. Die Blätter
dienen gegen das Schwitzen, gegen Nieren- und Harnblasenbeschwerden
und als Antiasthmatikum. Kosmetische Anwendungen verschiedener Extrakte
aus einzelnen Bestandteilen des Baobabs sind ebenfalls bekannt.
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Die
EP 0 973 494 beschreibt
beispielsweise die Verwendung eines Extraktes aus Blättern einer Pflanze
der Gattung Adansonia, insbesondere der Art Adansonia digitata (Affenbrotbaum
= Baobab), für kosmetische,
dermatologische und pharmazeutische Anwendungen sowie ein Kosmetik-
und/oder Arzneimittelprodukt bzw. eine Kosmetik- oder Arzneimittelzusammensetzung
für die
Haut und/oder die Epithelanhanggebilde mit solch einem Extrakt.
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In
der heutigen Zeit halten viele Menschen Haus- oder Nutztiere und
es wird sehr viel Wert auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung der
Tiere gelegt. Aufgrund verschiedener Umstände kann es jedoch trotz des
breiten Tierfutter-Angebots zu einer Mangelernährung der Tiere bezüglich bestimmter notwendiger
Nahrungsbestandteile kommen, z.B. während der Trächtigkeit,
während
Krankheiten, bei Jungtieren während
der Wachstumsphasen, bei verletzten oder älteren Tieren usw..
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Ziel
der vorliegenden Erfindung war es ein hochwertiges, schmackhaftes
und daher von den Tieren gut annehmbares Futtermittel oder Futterergänzungsmittel
bereitzustellen, das einer solchen Mangelernährung entgegenwirkt.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Tierfutter oder ein Futterergänzungsmittel, enthaltend wenigstens
einen Zusatz aus wenigstens einem Bestandteil einer Pflanze der
Gattung Adansonia, insbesondere der Arten Adansonia digitata (Baobab-Pflanze),
A. grandidieri, A. za, oder A. gibbosa.
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Wenn
im Folgenden der Begriff „Baobab" oder „Baobab-Pflanze" verwendet wird,
ist damit jede der hier zuvor genannten Pflanzengattungen gemeint.
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Dieser
Zusatz ist bevorzugt entweder ein Pflanzenbestandteil in zerkleinerter
Form oder ein Extrakt aus wenigstens einem Bestandteil einer Pflanze
der Gattung Adansonia, wobei dieser Extrakt bevorzugt nicht durch
Heißextraktion
gewonnen wird. Dieser Zusatz kann selbst als Nahtungs(ergänzungs)mittel
verwendet werden.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird in ein Tierfutter, welches die üblichen Bestandteile
einer solchen jeweils für
eine bestimmte Tierart geeigneten Zusammensetzung enthalten kann,
ohne dass hierdurch die Erfindung beschränkt werden soll, ein Zusatz
aus wenigstens einem Bestandteil der Baobab-Pflanze eingearbeitet,
in dem die in der Baobab-Pflanze natürlicherweise vorkommenden Bestandteile
ohne wesentliche Degeneration enthalten sind. Dies soll heissen,
dass solche Zusätze
aus dem/den Pflanzenteil(en) hergestellt werden, ohne dass die in
den Pflanzenteilen befindlichen Substanzen einer hohen, z.B. thermischen
Belastung ausgesetzt sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die Bestandteile der Pflanze entweder
unmittelbar in frischer oder getrockneter, zerkleinerter Form bereitgestellt
und als solche als Tierfutter, in Tierfutter oder bevorzugt als Tierfutterergänzungsmittel
verwendet, oder es wird aus den Bestandteilen ein wässriger
Extrakt hergestellt, der bei der Herstellung nur maximal bis auf
mäßige Temperaturen
erwärmt
wurde, und dieser wird in eine als Futtermittel oder Futterergänzungsmittel
dienende Zusammensetzung eingearbeitet. Unter mäßigen Temperaturen ist hierbei
eine Temperatur von maximal 65°C,
bevorzugt von maximal 50°C,
besonders bevorzugt von maximal 40°C zu verstehen.
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Die
Trocknung des Bestandteils/der Bestandteile kann durch eine der
bekannten Trocknungsarten erfolgen, wobei entweder Lufttrocknung oder
Gefriertrocknung bevorzugt ist. Eine Temperaturerhöhung bei
der Trocknung ist möglich,
jedoch sollte auch hierbei die Temperatur bevorzugt nicht die oben
angegebenen Werte überschreiten.
Eine Trocknung unter Umweltbedingungen der Herstellerländer, also
z.B. Afrika mit teilweise Tagestemperaturen im Bereich von über 40°C (in der
Sonne auch deutlich höher)
fällt jedoch
ebenfalls unter den Sinn der vorliegenden Erfindung. Solange die
Pflanzenbestandteile noch nicht einem Extraktionsverfahren unterzogen werden,
ist die Temperatur für
die in den Pflanzenteilen befindlichen Substanzen noch nicht so
nachteilig, wie nach dem Herauslösen
aus der „natürlichen
Umgebung" durch
ein Extraktionsverfahren. Daher ist im Falle der unmittelbaren Einarbeitung
der Pflanzenbestandteile (ohne Extraktionsverfahren) in die hier
beschriebenen Zubereitungen die bei der Trocknung angelegte Temperatur
für die
Erfindung nicht limitierend.
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Durch
diese Form der Aufarbeitung der Pflanzenbestandteile, also entweder
(Trocknung und) Zerkleinerung, oder unter (ggf. zusätzlichen) Anwendung
eines temperaturbeschränkten
Extraktionsschrittes werden die in den Pflanzenbestandteilen enthaltenenen
Substanzen besonders schonend behandelt. Dadurch wird erreicht,
dass die in die Futter(ergänzungs)mittel
eingearbeiteten Zusätze
aus Bestandteilen der Baobab-Pflanze eine weitgehend „orginale" Zusammensetzung
haben, also eine Zusammensetzung, wie sie auch in dem/den verwendeten
Bestandteil(en) in natürlichen
Umgebung vorliegt.
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Viele
der in den Bestandteilen der Pflanze befindlichen Substanzen sind
gegenüber
Hitzeeinwirkung – insbesondere
außerhalb
der „schützenden" Pflanzenstruktur – ausgesprochen
labil. Daher werden diese bei einem Extraktionsverfahren, bei dem
ein starkes Erhitzen erfolgt, häufig
weitgehend zerstört.
Daher wird bei einer Extraktion gemäß der Erfindung ein Extrakt
aus wenigstens einem Bestandteil der Baobabpflanze hergestellt,
bei dem der/die Bestandteil(e) in einem Extraktionsmittel maximal
wenige Sekunden (maximal 10) einer Temperatur über 65°C ausgesetzt werden. Bevorzugt
wird eine Temperatur von über
65°C nicht
erreicht. In einer Ausführunsform
der Erfindung wird ein solcher „kalter" Extrakt dann in Tierfutter oder ein
Futterergänzungsmittel
eingearbeitet. Als Extraktionsmittel für eine solche Extraktion eigenen
sich z.B. Wasser (auch unter Zusatz verschiedener löslicher
Substanzen wie z.B. Salze oder Puffersubstanzen), ein organisches
Lösungsmittel
wie ein Öl,
insbesondere eines der unten für
die Formulierungen genannten, ohne jedoch auf diese beschränkt zu sein.
Für die
Extraktion kann jedes geeignete Extraktionsverfahren angewendet
werden, bevorzugt sind physikalische Extraktionsverfahren, z.B.
mit Hilfe von Ultraschall.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Pflanzenbestandteile keinem Extaktionsverfahren ausgesetzt,
sondern werden entweder in frischem oder getrocknetem Zustand zerkleinert
(die Trocknung kann auch nach der Zerkleinerung erfolgen), die erhaltenen
Teilchen ggf. nach Größe getrennt
und unmittelbar als Tierfutter(ergänzungsmittel) verwendet oder
in ein solches eingearbeitet. Die Zerkleinerung der Pflanzenbestandteile
kann durch jedes geeignete Verfahren erfolgen, wie z.B. Zerreiben,
Zermahlen, Zerschneiden, Zerhäckseln
oder ähnliche,
ohne auf diese beschränkt
zu sein. Nach dem Zerkleinern kann das hergestellte Pulver oder Mus
durch geeignete Maßnahmen
in Größenfraktionen
getrennt werden, z.B. durch Sieben (insbesondere bei Pulver), Aufschlämmen (bei
Mus) usw., so dass die in die Futterrezepturen eingearbeiteten Teilchen
gewünschtenfalls
eine bestimmte Größenverteilung
haben. Dies ist jedoch für
die Erfindung nicht zwingend, sondern hängt vielmehr von den Verarbeitungsparametern
der herzustellenden Zusammensetzung ab.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung können Bestandteile
einer Pflanze der Gattung Adansonia, insbesondere der Arten Adansonia
digitata (Affenbrotbaum = Baobab), A. grandidieri, A. za, oder A. gibbosa
unmittelbar oder Extrakte daraus, die unter maximal mäßigem Erhitzen
verarbeitet wurden, in Tierfutter(ergänzungsmittel) eingearbeitet,
oder als solches verwendet werden. Geeignete Bestandteile der Pflanze
sind insbesondere die Fruchtpulpe, die Blätter, die Rinde, die in der
Fruchtpulpe eingelagerten Samen, die Blüten und die Wurzeln. Jeder
dieser Bestandteile kann entsprechend der Erfindung einzeln verwendet
werden, oder als ein Gemisch von zweien oder mehreren dieser Bestandteile.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
als wenigstens ein Bestandteil Fruchtpulpe und/oder Blätter verwendet.
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Die
verschiedenen Bestandteile der Pflanzen enthalten Mischungen verschiedener
Substanzen, die für
die Verwendung als Tierfutter(ergänzungsmittel) besonders geeignet
sind. So enthalten die Blätter
vor allem viele Proteine, einen hohen Calciumgehalt und einen hohen
Gehalt an Vitaminen A und E, die Fruchtpulpe zeichnet sich durch
einen hohen Vitamin C- und Calcium-Gehalt aus sowie durch einen
hohen Anteil an Pektin, die Samen enthalten Öle mit ungesättigten
Fettsäuren
und weisen einen hohen Proteingehalt auf. Da es sich hierbei um
Naturprodukte handelt, kann eine bestimmte Konzentration einer Substanz
oder ein Verhältnis
der Substanzen zueinander nicht abschließend bestimmt werden, es wird
jedoch auf die folgenden Literaturstellen verwiesen: Gebauer,
J. et al. Gartenbauwissenschaft (2002), 67 (4), S.155–160; Nour,
A. et al., Trop. Sci. (1980), 22(4), S. 383–388. Darüber hinaus
enthalten die Pflanzenbestandteile einen deutlichen Anteil an Ballaststoffen,
die einer gesunden Verdauung der Tiere zuträglich sind.
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Die
Pflanzenbestandteile oder die Extrakte können jedem beliebigen Tier
verabreicht werden, wobei sie sich für die Nahrungsergänzung von
in irgendeiner Weise mangelernährten
Tieren besonders eignen. Mit Mangelernährung ist im vorliegenden Fall insbesondere
gemeint, dass ein deutlicher Bedarf eines Tieres an bestimmten Nahrungsbestandteilen besteht,
der durch das üblicherweise
verabreichte Futter nicht vollständig
gedeckt wird, oder dass das Tier von dem üblicherweise verabreichten
Futter übermäßig viel
zu sich nehmen müsste,
um diesen Bedarf zu decken. In solchen Fällen kann entweder unmittelbar
beim Hersteller das entsprechende Tierfutter mit den hier beschriebenen
Pflanzenbestandteilen oder Extrakten versetzt werden, oder die Pflanzenbestandteile
oder Extrakte können
als Futterergänzungsmittel
bereitgestellt werden, welches dann vom Tierhalter in das dem Tier üblicherweise
verabreichte Futter zugemischt wird.
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Auf
diese Weise kann das Futter für
Haus- und Nutztiere, wie beispielsweise Pferde, Kühe, Esel, Schafe,
Ziegen, Hunde, Katzen, Schweine, Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen,
Hamster oder Vögel (ohne
auf diese beschränkt
zu sein) ebenso angereichert werden wie das von Zootieren bzw. Exoten
wie z.B., Affen, Zebras, Antilopen, Giraffen, Raubkatzen, Büffel, Nagern,
und vielen mehr, ohne auf die genannten Tiere beschränkt zu sein.
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Eine
Nahrungsergänzung
des üblichen
Futters mit den hier beschriebenen Pflanzenbestandteilen oder Extrakten – entweder
durch Einarbeiten in das Futter beim Hersteller, oder durch Zugabe
eines Ergänzungsmittels
durch den Tierhalter – bietet
sich insbesondere an bei
- – Trächtigkeit der Tiere
- – Kranken
oder immungeschwächten
Tieren
- – Jungtieren,
insbesondere während
der Wachstumsphasen
- – Älteren Tieren,
insbesondere mit geschwächter Knochensubstanz
- – Tieren
während
intensiver Leistungsphasen (beispielsweise Turniersaison bei Pferden,
Ausdauertraining bei Hunden und ähnliches)
- – Zur
Leistungssteigerung bei Milchkühen
ohne
auf diese Umstände
beschränkt
zu sein.
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Insbesondere
der hohe Vitamin C-, Vitamin A- Vitamin E-, Vitamin B-, Calcium-
und Proteingehalt der Pflanzenbestandteile, bevorzugt der Fruchtpulpe, der
Blätter
und der Rinde, wie auch der Gehalt an ungesättigten Fettsäuren der
Samen machen diese Bestandteile zu besonders wertvollen Nahrungsbestandteilen.
Beispielsweise enthalten 100 g Fruchtpulpe des Baobabs 75,6% Kohlehydrate
(teilweise in Form von Ballaststoffen wie Cellulose), 2,3% Proteine
und einen sehr niedrigen Gehalt an Fett (0,27%), aber einen sehr
hohen Gehalt an Vitamin C (ca 300 mg/100 g Pulpe), was ungefähr dem sechsfachen des
Vitamin C-Gehaltes einer ganzen Orange entspricht. Nur als Vergleich:
die empfohlene Tagesdosis an Vitamin C für einen Menschen liegt bei
75 bis 90 mg pro Tag. Außerdem
enthält
die Fruchtpulpe einen hohen Calciumgehalt (ungefähr 300 mg pro 100 g Pulpe)
und einen hohen Gehalt des während
des Wachstums in verstärktem
Maß notwendigen
Vitamin B2 uncl des Vitamins B3, das an verschiedenen Stoffwechselprozessen
beteiligt ist.
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Die
gemäß dieser
Erfindung als Futter(ergänzungs)mittel
bereitgestellten Pflanzenbestandteile können in einer bevorzugten Ausführungsform
darüber
hinaus mit weiteren für
den Organismus vorteilhaften Nahrungsmittelbestandteilen oder Nahrungsergänzungsmitteln
vermischt werden, bevor diese in das Futtermittel eingearbeitet
werden, bzw. als Futterergänzungsmittel
verwendet werden.
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Insbesondere
können
weitere Zusatzstoffe ausgewählt
sein aus der Gruppe der Mineralstoffe, Vitamine, Spurenelemente,
Zucker, Malz, Melasse, Getreide, Kleie, Samen (insbesondere von Ölpflanzen),
Proteine, Aminosäuren,
Salze, Öle,
Fette, Fettsäuren,
Früchte,
Fruchtbestandteile oder Fruchtextrakte oder Mischungen daraus.
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Geeignete
und bevorzugte Mineralien und Spurenelemente sind z.B. Phosphor,
Eisen, Kalium, Natrium, Magnesium, Jod, Fluor, Zink, Mangan, Selen,
Nickel, Kobalt, Chrom, Kupfer, Zink, Molybdän, Lithium, Silicium und deren
biologisch wirksamen Verbindungen und Salze. Solche Mineralien und Spurenelemente
werden der Mischung bevorzugt in einer Menge zugesetzt, die bei
einer täglichen
Gabe des Futter(ergänzungs)mittels
im Mittel zu einer Gabe von beispielsweise 0,1 mg bis 0,4 mg Eisen, 0,1
mg bis 0,26 mg Zink, 20 μg
bis 40 μg
Kupfer, 25 μg
bis 70 μg
Mangan, 1,3 μg
bis 4 μg
Jod, 25 μg
bis 60 μg
Fluor, 1 μg
bis 3,5 μg
Molybdän,
0,7 μg bis
2,7 μg Chrom
und 0,25 μg
bis 1,4 μg
Selen pro kg Körpergewicht
des Tieres führt.
Im Falle des Bedarfs höherer
oder niedriger Dosen kann das Mischungsverhältnis entsprechend angepaßt werden.
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Vitamine
können
den Futter(ergänzungs)mitteln
gemäß der Erfindung
zugesetzt werden, wobei die Pflanzenbestandteile bereits eine ausreichende Menge
an Vitamin C, A, B2, B3 und E enthalten können. Bei besonderem Bedarf
können
jedoch insbesondere die Vitamine A (besonders für ältere Tiere), B1 (bei Trächtigkeit),
B2 (bei Krankheitszuständen, bei
Trächtigkeit),
B3 (bei Durchfallerkrankungen, Allergien, durchblutungsfördernd),
B6 (bei Trächtigkeit und
für Jungtiere),
D (bei Trächtigkeit
und für
Jungtiere), und/oder E (insbesondere bei Zuchttieren) zugeführt werden.
Der Bedarf an Vitamin C und Calcium ist z.B. während der Trächtigkeit
und der Säugezeit bis
zum dreifachen Bedarf gegenüber
dem Normalbedarf gesteigert, daher eignet sich die Gabe der Pflanzenbestandteile
Fruchtpulpe und Blätter
besonders für
Tiere, die sich in einem solchen Zustand befinden, ebenso wie für immungeschwächte und/oder kranke
Tiere.
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Aus
Geschmacksgründen,
wie auch zur Steigerung der Energiezufuhr können auch Zucker, insbesondere
Glucose und/oder Fructose zugesetzt werden, aber auch Malz, Melasse
und/oder z. B. Zuckerrübenschnitzel.
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Bevorzugt
zuzusetzende Öle
sind natürliche Öle, wie
z.B. Olivenöl,
Sonnenblumenöl,
Sojaöl,
Erdnussöl,
Rapsöl,
Weizenkeimöl,
Traubenkernöl,
Distelöl,
Macadamianussöl,
Baobaböl,
Avokadoöl
und dergleichen mehr.
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Die
verwendeten Pflanzenbestandteile oder Extrakte können – ggf in Abmischung mit wenigstens einem
der oben genannten weiteren Zusätze – unmittelbar
als Futter(ergänzungs)mittel
bereitgestellt werden, oder in ein für das jeweilige Tier angepasstes und
geeignetes Futter eingearbeitet werden. Bei der Einarbeitung in
ein ansonsten an eine bestimmte Tierart angepasstes Futter ist eine
Konfektionierung des Futters nicht nötig, kann aber durchgeführt werden.
Bei der Einarbeitung können
die Pflanzenbestandteile bezüglich
der Größe ausgewählt werden, um
in dem fertigen Futter keine störende
Komponente darzustellen. Die geeignete Größe hängt davon ab, in welcher Form
das übrige
Futter dem Tier dargeboten wird. In jedem Falle ist es vorteilhaft,
wenn eine nicht zu grobe Körnung
der Pflanzenbestandteile gewählt
wird. Auch die Einarbeitung eines Extraktes ist als vorteilhaft
anzusehen.
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Die
Teilchengröße der einzuarbeitenden Pflanzenbestandteile
kann je nach Tierart sehr unterschiedlich sein. Bei großen Tieren,
insbesondere Tiere der Größe von Pferden,
Kühen,
Zebras, Büffeln usw.
können
sehr grobe Pflanzenteile verwendet werden, beispielsweise Teilchen
mit einer Größe von einigen
cm. Bevorzugt wird jedoch auch für
diese Tiere eine Teilchengröße von nicht
mehr als 5 mm verwendet, insbesondere wenn es sich um die Bereitstellung
in Form eines unter ein Futter zu mischendes Futterergänzungsmittel
handelt. Bei kleineren und empfindlichen Tieren ist es bevorzugt
die Teilchengrößen der
eingearbeiteten Teilchen im wesentlichen unter 1000 μm zu halten,
bevorzugt im wesentlichen unter 500 μm, besonders bevorzugt unter
200 μm. Auch „Staub", also Teilchen unter
50 μm, bevorzugt unter
20 μm lässt sich
in erfindungsgemäße Formulierungen
einarbeiten.
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Bei
Einarbeitung eines Extraktes kann bis zu 50 Gew.-% eines solchen
Extraktes in eine Futterrezeptur (als Futtermittel oder als Ergänzungsmittel) eingearbeitet
werden. Insbesondere wenn der Extrakt mit Hilfe wässriger
Lösungsmittel
oder Öle
hergestellt wurde, kann der Extrakt unmittelbar einen Teil der Futterrezeptur
darstellen. Üblicherweise
werden die Extrakte jedoch in einem Bereich von 0,01 bis 20 Gew.-%,
bevorzugt 0,05 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 5 Gew.-%
in die Zusammensetzungen eingearbeitet.
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Wie
bereits beschrieben, ist die Menge der einzuarbeitenden Pflanzenbestandteile
und deren Teilchengröße ebenso
wie die Menge der einzuarbeitenden Extrakte abhängig von der jeweils zu berücksichtigenden
Tierart.
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Bei
der Bereitstellung der Pflanzenbestandteile – ggf. in Abmischung mit wenigstens
einem der weiteren oben genannten Zusätze – als Futterergänzungsmittel
kann dieses unmittelbar als Mischung der Bestandteile ohne eine
Konfektionierung bereitgestellt werden, oder in Form eines Granulats,
von Preßlingen,
Pellets, Pulver, Dragees, Sirup, einer Suspension oder irgendeiner
anderen geeigneten Verabreichungsart, ohne dass die Erfindung dadurch beschränkt wird.
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Geeigneterweise
wird das Futterergänzungsmittel
in einer Form bereitgestellt, die es dem Tierhalter ermöglicht eine
individuelle Dosierung an das jeweilige Tier zu verabreichen. Dies
ist beispielsweise bei einem Pulver oder einem Granulat, aber auch
bei Dragees oder Pellets in besonderer Weise gegeben. Das zu verabreichende
Mittel wird bevorzugt so dosiert, dass 5 bis 500 mg, bevorzugt 20
bis 400 mg, besonders bevorzugt 50 bis 300 mg des/der Pflanzenbestandteile(s)
pro kg Lebendgewicht des Tieres pro Tag an das Tier verabreicht
werden. Bei einer Abmischung mit anderen Bestandteilen ist bevorzugt
eine entsprechend höhere,
die zusätzlichen
Bestandteile berücksichtigende
Gesamtmenge des Futterergänzungsmittels
zu geben.
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Durch
die Einarbeitung der Baobab-Bestandteile und/oder der schonend hergestellten
Extrakte daraus stehen die in den Pflanzenbestandteilen enthaltenenen
Wirkstoffe dem Organismus in geeigneter Weise zu Verfügung.
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Die übrigen Nahrungsbestandteile
des jeweiligen Futtermittels für
die einzelnen Tiere spielen für die
vorliegende Erfindung keine Rolle und schränken diese in keiner Weise
ein. Bei allen Futtermitteln, in die die Pflanzenbestandteile oder
Extrakte der vorliegenden Erfindung eingearbeitet, oder denen diese zugesetzt
werden können,
kann es sich um übliche auf
dem Markt befindliche oder für
eine Tierart neu entwickelte Futterarten handeln. Hierbei sind Trockenfutter
ebenso geeignet wie Frischfutter, oder auch mit Hilfe von Flüssigkeit
oder ähnlichem
anzurührende
Futterarten. Bei Verwendung der Erfindung als Futterergänzungsmittel
kann dieses entweder durch den Tierhalter oder eine sonstige das
Tier fütternde
Person einem üblichen
Tierfutter beigemischt werden, oder es kann unabhängig von
dem sonstigen Tierfutter an das Tier verabreicht werden.