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Die
Erfindung betrifft ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem im hinteren
Fahrzeugbereich ablegbaren Dach, wobei zur zumindest teilweisen
Abdeckung des Dachablageraums ein Deckelteil vorgesehen ist, nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es
ist bekannt, Cabriolet-Fahrzeuge mit einem Deckelteil für den Dachablageraum
zu versehen, wobei das Deckelteil einen gegenüber der Fahrzeugkarosserie
beweglichen Hauptteil und eine Erweiterung umfasst, die dem Hauptteil
derart zugeordnet ist, dass sie gegenüber diesem ein- und auswärts beweglich
ist und in einwärts
verlagerter Speicherstellung zum Beispiel den Durchtritt des Daches und/oder
die geschlossene Dachstellung ermöglicht. In geöffneter
Dachstellung liegt die Erweiterung nach Art einer Hutablage in etwa
fluchtend zur Oberseite des Hauptteils vor dieser.
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Ein
solches Fahrzeug ist in der
DE
44 45 941 C1 gezeigt. Die Erweiterung kann hierbei jedoch
nur eine begrenzte Breite aufweisen.
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Sofern
die Erweiterung in fluchtender Stellung zumindest nahezu die ganze
Querbreite des Hauptteils nach vorne fortsetzen soll, ist es bei
der üblichen
Verjüngung
der Karosserie nach hinten hin häufig
erforderlich, für
das Ermöglichen
der Speicherstellung die Erweiterung über ihre Quererstreckung zu
teilen und außen
liegende Seitenteile gegenüber
einem mittleren Abschnitt einwärts
verlagern zu können.
Andererseits soll der mittlere Abschnitt ebenfalls eine zu den Querseiten
abfallende Wölbung
des Hauptteils aufnehmen und zur möglichst geringen Beeinträchtigung
der Kofferraumhöhe in
Speicherstellung in gleichgerichteter Ausrichtung unter den Hauptteil
verlagerbar sein.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine mechanisch problemlose
Verlagerungsbewegung einer mehrteiligen Erweiterung unter weitestgehendem
Erhalt der Kofferraumhöhe
zu ermöglichen.
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Die
Erfindung löst
dieses Problem durch ein Cabriolet-Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Hinsichtlich vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird
auf die weiteren Ansprüche
2 bis 7 verwiesen.
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Mit
der Erfindung ist erreicht, dass einerseits der mittlere Abschnitt
in Originalorientierung unter den Hauptteil verlagerbar ist und
andererseits die Überführung der
Erweiterung in ihre Speicherstellung nicht durch die Seitenteile
behindert ist, da diese während
der Längsverschiebung
des mittleren Abschnitts bereits in eine Kollisionsgefahr ausräumender
breitenverminderter Stellung gehalten sind.
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Für eine mechanisch
besonders einfache Bewegungsmöglichkeit
der Erweiterung sind am Hauptteil Führungsschienen für den mittleren
Abschnitt vorgesehen, die von Anbindungen der Seitenteile untergreifbar
sind. Damit kann der mittlere Abschnitt an den Führungsschienen längs verlagert werden,
während
gleichzeitig die Seitenteile entsprechend der äußeren Wölbung schräg nach unten abgewinkelt an
dem mittleren Abschnitt hängen,
während
die Anbindungen der Seitenteile eine Kollisionsgefahr mit den Längsführungsschienen
vermeiden.
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Hierfür genügt eine
vorteilhafte einfache Einschwenkbarkeit der Seitenteile gegenüber dem
mittleren Abschnitt. Auch bleibt eine gegensinnige Öffnung des
Deckelteils nach Art einer Kofferraumklappe dann einfach möglich, ohne
dass die Erweiterung oder sie haltende Anbindungsteile diese Bewegung hemmen
oder besondere Maßnahmen
hierfür
erforderlich machen würden.
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Wenn
die Seitenteile gegenüber
dem mittleren Abschnitt an einem Schwanenhalsscharnier angehängt sind,
ist das Untergreifen der Längsführungsschienen
mechanisch unkompliziert möglich.
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Sofern
dass das Fahrzeug ein Dach mit bei seiner Öffnung eindrehbaren C-Säulen aufweist,
können
diese nach ihrem Eindrehen während
der Dachöffnung
bei geöffnetem
Dach oberhalb der Heckscheibe liegen, so dass das Maß des abgelegten Dachpakets
nach unten nicht vergrößert ist.
Insbesondere können
die C-Säulen
in den Hohlraum zwischen gegenläufig
gewölbten
Dachteilen einschwenkbar sein. Das Dachpaket ist deutlich schmaler
gegenüber
festen C-Säulen,
wodurch der Ablageraum des Daches verschmälert und die Randfuge des Deckelteils
erheblich zur Fahrzeugmitte hin rücken kann, was die Designmöglichkeiten
am Fahrzeug verbessert. Gleichzeitig ist das Paket der abgelegten
Dachteile auch flacher, wodurch auch das Fahrzeugheck in optisch
angenehmerem, flacherem Design ausgeführt sein kann.
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Es
ist möglich,
dass das Fahrzeug zusätzlich zur
Erweiterung des Deckelteils eine an das Dach selbst angehängte Hutablage
aufweist, die bei geschlossenem Dach vor und unterhalb einer Heckscheibe
gehalten ist. Die Erweiterung kann dann bei geschlossenem Dach in
Speicherstellung unter dem Hauptteil verbleiben. Alternativ ist
jedoch die Hutablage durch die Erweiterung selbst gebildet, die
dann auch bei geschlossenem Dach nach vorne unter dieses ausfahren
kann. Eine gesonderte Hutablage ist dann entbehrlich.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus einem in der
Zeichnung schematisch dargestellten und nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel
des Gegenstandes der Erfindung.
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In
der Zeichnung zeigt:
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1 eine
perspektivische, nach vorne und unten abgebrochene Ansicht des Heckbereichs
eines schematisch angedeuteten erfindungsgemäßen Cabriolet-Fahrzeugs von schräg hinten
bei geschlossenem Dach,
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2 eine ähnliche
Ansicht wie 1 bei geöffnetem Dach, das in einem
von einem Deckelteil abgedeckten Ablageraum aufgenommen ist, wobei eine
Erweiterung gegenüber
einem Hauptteil des Deckelteils auswärts verlagert ist,
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3 den
beginnenden Übergang
der Erweiterung in die Speicherstellung mit nach unten abgewinkelten
Seitenteilen bei zur Freigabe einer Durchtrittsöffnung für das Dach aufgeschwenktem Deckelteil,
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4 eine ähnliche
Ansicht wie 3 bei weiter fortschreitendem
Einfahren der Erweiterung,
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5 eine ähnliche
Ansicht wie 4 bei vollständig eingefahrener Erweiterung,
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6 einen
quer zum Fahrzeug gelegten Schnitt etwa entlang der Linie VI-VI
in 3 mit abgewinkelt zum mittleren Abschnitt stehenden
Seitenteilen,
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7 den Übergang
des aufgeschwenkten Deckelteils zwischen der fluchtenden Stellung
der Erweiterung und ihrer eingefahrenen Speicherstellung bei geschlossenem
Dach in schematischer Seitenansicht und ohne eingezeichnete Seitenteile,
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8 den Übergang
des aufgeschwenkten Deckelteils zwischen der Speicherstellung der
Erweiterung und ihrer ausgefahrenen, fluchtenden Stellung bei dann
geöffnetem
Dach in schematischer Seitenansicht und ohne eingezeichnete Seitenteile,
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Das
erfindungsgemäße Cabriolet-Fahrzeug 1 umfasst
im hier dargestellten Ausführungsbeispiel ein
im hinteren Bereich der Karosserie 3 des Fahrzeugs 1 ablegbares
Dach 2 mit festen Dachteilen, häufig auch Retractable Hardtop
(RHT) bezeichnet. Auch für
beispielsweise Softtops oder kombinierte Dächer ist die Erfindung vorteilhaft
einsetzbar.
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Das
erfindungsgemäße Cabriolet-Fahrzeug 1 kann
sowohl ein Zweisitzer sein als auch einen größeren Insassenraum mit zwei
oder sogar mehr Sitzreihen hintereinander umfassen. Die Erfindung
ist sowohl bei Fahrzeugen mit manuell zu bewegenden Dächern auch
insbesondere bei voll- oder teilautomatischer Beweglichkeit des
Daches 2 anwendbar.
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Bei
dem in 1 dargestellten Fahrzeug 1 ist ein RHT
mit einem hinteren Dachabschnitt 4 vorgesehen, der im bezüglich der
Fahrzeugquerrichtung mittleren Bereich 5 eine Heckscheibe 6 und
seitlich außen
gegenüber
dieser separat bewegliche C-Säulen 7 umfasst.
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Die
C-Säulen 7 sind
hier bei der Dachöffnung gegenüber dem
mittleren Abschnitt 5 mit der Heckscheibe 6 des
Dachab schnitts 4 einschwenkbar, wodurch sich eine schmale
und dennoch flache Ablagemöglichkeit
des Daches 2 ergibt.
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Zur
Dachöffnung
ist der hintere Dachabschnitt 4 um eine horizontale und
quer zum Fahrzeug 1 liegende erste Schwenkachse heckwärts und
abwärts
verlagerbar und ein vorgeordneter Dachabschnitt an den hinteren
heranschwenkbar. Während der
Dachbewegung ist ein Deckelteil 8, das einen Ablageraum
des Daches 2 in dessen geöffneter Stellung abdeckt, um
eine hintere Querachse aufgeschwenkt.
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Das
Deckelteil 8, das zumindest bei geöffnetem Dach 2 den
Ablageraum abdeckt, ist mehrteilig ausgebildet und umfasst in seinem
hinteren Bereich einen abgewinkelten Hauptteil 9, der beweglich
an der Karosserie 3 gehalten ist, und im vorderen Bereich
eine relativ großflächige Erweiterung 10,
die gegenüber
dem Hauptteil ein- und auswärts
verlagerbar ist. Diese Erweiterung 10 kann eine erhebliche
Erstreckung von mehreren zehn Zentimetern in Fahrzeuglängsrichtung
haben. Der Hauptteil 9 ist in Seitenansicht L-förmig abgewinkelt
und umfasst einen in geschlossener Stellung im wesentlichen horizontal liegenden
oberen Abschnitt 18 sowie einen im wesentlichen vertikal
stehenden hinteren Abschnitt 19.
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Die
Erweiterung 10 ist bei abgelegtem Dach 2 über diesem
in auswärts
verlagerter, nämlich
nach vorne geschobener, Stellung (2) in einer
zu einer Oberseite 11 des Abschnitts 18 des Hauptteils 9 zumindest
nahezu fluchtenden Stellung nach Art einer Hutablage gehalten.
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Auch
bei geschlossenem Dach 2 (7) kann
das Deckelteil 8 nicht nur mit seinem Hauptteil 9 den
Ablageraum abdecken, sondern die Erweiterung 10 kann zumindest
teilweise gegenüber
dem Abschnitt 18 nach vorne ausgefahren sein und den hinteren
Abschnitt 4 des geschlossenen Daches 2 untergreifen,
somit als echte Hutablage wirken.
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Für die Dachöffnung wird
dann zunächst
die Erweiterung 10 unter den Hauptteil 9 nach
hinten bis hinter den Abschluss des hinteren Dachabschnitts 4 eingefahren,
so dass dann das Deckelteil 8 nach oben aufschwenken und
den Durchtrittsraum für
das Dach 2 freigeben kann.
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Die
Erweiterung 10 umfasst zudem einen bezüglich der Fahrzeugquerrichtung
mittleren Abschnitt 12 und gegenüber diesem zwischen einer zumindest nahezu
fluchtenden und einer breitenverminderten Öffnungsstellung bewegliche
Seitenteile 13. Diese Seitenteile 13 sind am mittleren
Abschnitt 12 um im wesentlichen längs zur Fahrtrichtung gelegene
Achsen 14 schwenkbar und hierfür am mittleren Abschnitt 12 über Schwanenhalsscharniere 15 angehängt (6).
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Des
weiteren ist für
die Verlagerung der Erweiterung 10 deren mittlerer Abschnitt 12 am
Deckelteil 8 längsverschieblich
geführt.
Hierfür
können (6)
am Hauptteil 9 auf seiner Unterseite zum Beispiel zwei
Führungsrollen 17 vorgesehen
sein, die in C-förmige
und nach quer außen
offene Führungsschienen 16 des
mittleren Abschnitts 12 eingreifen. Auch eine Umkehrung
zwischen Schienen und Rollen ist möglich. Die Führungsschienen 16 können im vordersten
Endbereich abgekröpft
sein, so dass am Ende der Vorwärtsverlagerung
der Erweiterung 10 diese auch angehoben wird und somit
in die fluchtende Lage zur Oberfläche 11 des zumindest
nahezu horizontalen Abschnitts 18 des Hauptteils 9 gelangen kann.
In dieser Stellung der Erweiterung 10 kann das Deckelteil 8 insgesamt über dem
abgelegten Dach 2 geschlossen sein. Dabei liegen die Seitenteile 13 dann
ebenfalls fluchtend zum mittleren Abschnitt 12 und zur
Oberseite 11 des Hauptteils 9.
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In
der nicht vollständig
längs nach
vorne ausgefahrenen Stellung der Erweiterung 10 nach 5 bei
geschlossenem Dach 2 bleibt die Erweiterung 10 hingegen
in einer tieferen Ebene und kann so das geschlossene Dach 2 unterhalb
der Heckscheibe 6 untergreifen (erstes Bild in 7).
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Während der
Längsverlagerung
der Erweiterung 10 in den Führungsschienen 16 sind
die Seitenteile 13 in einer gegenüber der fluchtenden Lage bei geöffnetem
Dach 2 breitenverminderten Stellung halterbar. In dieser
breitenverminderten Stellung sind die Seitenteile 13 gegenüber dem
mittleren Abschnitt 12 um einige bis einige zehn Grad (je
nach Raumverhältnissen
und Abfall der Wölbung
des Deckelteils 8) nach unten um die Achsen 14 eingeschwenkt.
Die Erweiterung kann damit gegenüber
dem Abschnitt 18 des Hauptteils verschoben werden. Dabei
ist eine Anpassung an die zu den Fahrzeugquerseiten abfallende Wölbung des
oberen Abschnitts 18 des Hauptteils 9 ermöglicht,
eine Kollision der Erweiterung 10 mit dem Hauptteil ist
in jedem Fall vermieden.
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Mit
der Schwanenhalsanbindung der Seitenteile 13 können die
Führungsschienen 16 während der
Längsbewegung
von diesen Anbindungen 15 der Seitenteile 13 untergriffen
sein, so dass die Längsbewegung
unbeeinflusst von der Halterung der Seitenteile 12 stattfinden
kann. Gleichzeitig ragen die Schwanenhalsanbindungen 15 jedoch
nur gering nach unten, wodurch der Kofferraum nur geringfügig eingeschränkt ist.
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Die
Bewegung der Seitenteile 13 zum mittleren Abschnitt 12 kann
auch ohne eigenen Antrieb bewirkbar sein, etwa über durch die Bewegung des
Daches angetriebene Bowdenzüge,
die gegen Federkraft arbeiten.
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Das
gesamte mehrteilige Deckelteil 8 kann vor Einbau in den
Rohbau auf Funktion getestet werden; die so fertig eingestellte
modulare Einheit kann dann an den Rohbau angeliefert und montiert
werden.