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Die
Erfindung betrifft eine Antennenanordnung, bei der eine magnetische
Antenne für
kurze Reichweite und eine elektrische Antenne für eine größere Reichweite in einem Gerät für Hörgeräteanwendungen
so miteinander kombiniert werden, dass sie sich gegenseitig nicht
stören.
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Moderne
Hörgeräte können zum
Zwecke der Programmierung oder der Kopplung miteinander mit speziellen
Einrichtungen für
drahtlose Übertragungen
ausgestattet werden. Hierbei kommen sowohl magnetische als auch
elektrische Antennen zum Einsatz, die in das Hörgerät integriert werden. Allerdings ist
die Integration der Antennen in einem Hörgerät aufgrund der beengten Platzverhältnisse
schwierig. In der Regel ist für
einen zufriedenstellenden Antennengewinn eine Mindestbaugröße erforderlich.
Sollen in einem Hörgerät hingegen
nicht nur eine, sondern gleich mehrere Antennen integriert werden,
wie z.B. je eine Antenne für
eine kurze und eine größere Reichweite,
fällt die
Integration umso schwieriger aus. Denn zusätzlich stellt sich noch das
Problem, die Antennen in dem beengten Hörgerätegehäuse derart anzuordnen, dass
sie sich möglichst
wenig stören.
Dieses Problem wurde bisher nicht zufriedenstellend gelöst.
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Es
sind bereits Hörgeräte bekannt,
die zwei magnetische Antennen aufweisen. Wegen der gegenseitigen
Störung
der beiden Antennen ist jedoch ein Mindestabstand erforderlich.
Um die beiden Antennen möglichst
weit voneinander entfernt zu platzieren, sind aufwändige konstruktive
Maßnahmen notwendig.
Ferner sind auch bereits Hörgeräte bekannt,
bei denen eine elektrische Bluetooth-Antenne in direkter Nähe zu magnetischen
Antennen angeordnet wurde. Die durch diese Anordnung bedingte gegenseitige
Störung
der Antennen wird durch aufwändige,
mehrstufige Filtermaßnahmen
erreicht. Um solche aufwändige
Filter in Gerätegehäuse anzuordnen,
ist relativ viel Platz notwendig. Ferner steigen hierdurch die Herstellungskosten
des Gerätes.
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Es
ist Aufgabe der Erfindungen, ausgehend von diesem Stand der Technik
eine Möglichkeit
aufzuzeigen, mehrere Antennen in unmittelbarer Nähe zueinander anzuordnen, ohne
dass sie sich gegenseitig stören.
Diese Aufgaben wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch
1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausführung
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Erfindungsgemäß weist
eine Vorrichtung eine elektrische und eine magnetische Antenne auf, die
räumlich
in unmittelbarer Nähe
zueinander angeordnet sind. Die elektrische Antenne weist dabei
wenigstens einen stromführenden
elektrischen Leiter auf, der als Resonator wirkt. Die magnetische
Antenne weist hingegen eine Spule mit wenigstens einer stromführenden
Leiterschleife auf, die als Induktivität der magnetischen Antenne
wirkt. Die beiden Antennen (20, 30) sind dabei
räumlich
so zueinander angeordnet, dass die Stromrichtung im elektrischen
Leiter der elektrischen Antenne im Wesentlichen orthogonal zur Stromrichtung
in der Leiterschleife der magnetischen Antenne verläuft. Hierdurch
wird sichergestellt, dass ein von der elektrischen Antenne erzeugtes
elektromagnetisches Wechselfeld keine Induktionsströme in den
Wicklungen der magnetischen Antenne erzeugt. Somit ist eine enge
Nachbarschaft der beiden Antennen ohne eine gegenseitige Störung möglich.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen der elektrischen und
der magnetischen Antenne ein Filter angeordnet ist. Durch diese
zusätzliche
Maßnahme kann
sichergestellt werden, dass beide Antennen voneinander wirksam entkoppelt
sind.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, dass das Filter als ein LC-Hochpass ausgebildet
ist. Da die Frequenzen der beiden Antennen sich in der Regel stark voneinander unterscheiden,
kann bereits mithilfe dieses einfachen Filters eine wirksame Entkopplung
der Antennen erreicht werden. Ferner ist es besonders vorteilhaft,
sofern die elektrische Antenne eine Anpassschleife aufweist, diese
Anpassschleife als Induktivität
des LC-Hochpasses zu verwenden. Hierdurch werden zusätzliche
Bauteile eingespart. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
wird das Filter dadurch gebildet, dass an jedem Ende der Anpassschleife
ein Kondensator angeordnet wird. Hierdurch wird eine besonders wirkungsvoll
Entkopplung der elektrischen von der magnetischen Antenne erreicht.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
die magnetische Antenne als eine Zylinderspule mit einem ferromagnetischen Kern
ausgebildet, wobei der ferromagnetische Kern aus einem Material
besteht, das eine geringe elektrische Leitfähigkeit sowie eine für die Frequenz
der elektrischen Antenne niedrige frequenzabhängige relative Permeabilität aufweist,
so dass eine Feldverzerrung der elektrischen Antenne vermieden wird. Durch
die Verwendung des ferromagnetischen Kerns wird das magnetische
Feld der Spule verstärkt.
Die geringe elektrische Leitfähigkeit
des Spulenkerns verhindert, dass in ihm Wirbelströme induziert
werden. Seine niedrige frequenzabhängige relative Permeabilität stellt
sicher, dass keine störende
Feldverzerrung der elektrischen Antenne auftritt.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, dass die Antennen auf gegenüberliegenden Seiten einer Leiterplatte
angeordnet sind. Da die beiden Antennen hierbei die gleiche Grundfläche der
Leiterplatte nutzen, ist hierdurch eine besonders platzsparende
Antennenanordnung möglich.
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Es
ist sehr vorteilhaft, die elektrische Antenne als eine Leiterbahnstruktur
auf der Leiterplatte auszubilden. Eine solche Antenne lässt sich
sehr leicht und kostengünstig
her stellen. Ferner ist der Platzbedarf dieser Antenne besonders
gering.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass die elektrische Antenne als eine Monopolantenne
ausgebildet ist, die von einem HF-Generator gespeist wird, wobei
die elektrische Antenne eine transformatorische Anpassung an die Leitungsimpedanz
des HF-Generators aufweist. Diese sogenannte Inverted-F Antenne
ist aufgrund ihrer Bauweise und der einfachen Anpassungsfähigkeit
an die Leitungsimpedanz gut geeignet für Übertragungsverfahren, die mit
Frequenzen um die 2,5 GHz arbeiten. Aufgrund der bereits vorhandenen
Induktivität,
die durch einen Teil dieser Antenne gebildet wird, ist die Realisierung
eines Filter zur Entkopplung der Antennen besonders einfach.
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Schließlich sehen
weitere Ausführungsformen
der Erfindung vor, dass die Vorrichtung als ein Funk-Relaisgerät für Hörgeräteanwendungen
bzw. als ein Hörgerät ausgebildet
ist. Gerade aufgrund der beengten Platzverhältnisse in einem solchem Gerät eignet
sich die vorgeschlagene platzsparende Antennenanordnung besonders
gut für
Hörgeräteanwendungen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen nähert dargestellt.
Es zeigen:
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1 eine
Leiterplatte einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit der magnetischen Antenne,
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2 die
Rückseite
der Leiterplatte mit einer elektrischen Antenne,
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3 eine
Seitenansicht der Leiterplatte mit der elektrischen und der magnetischen
Antenne, die jeweils auf einer Seite der Leiterplatte angeordnet sind.
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Sollen
elektrische Geräte über eine
drahtlose Übertragungsstrecke
miteinander kommunizieren, ist es notwendig alle Kom munikationspartner
mit einer speziellen Schnittstelle auszustatten. Neben einer Sende-/Empfangsschaltung
muss jedes Gerät auch über eine
entsprechende Antenne verfügen,
die für
das jeweilige Übertragungsverfahren
ausgelegt ist.
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Eine
Antenne stellt ein spezielles Bauteil dar, das elektrische Energie
in elektromagnetische Wellen umsetzt und umgekehrt. Die Arbeitsweise
und die Charakteristik (Wirkrichtung) einer Antenne wird im Wesentlichen
durch ihre Bauart bestimmt. Diese hängt wiederum in erster Linie
von dem verwendeten Übertragungsverfahren
sowie den verwendeten Frequenzen ab. Stark vereinfacht besteht eine
Antenne aus einem elektrischen Leiterstück, durch den ein hochfrequenter
elektrischer Strom fließt.
Bei einer Sendeantenne wird der elektrische Strom mittels eines
Generators erzeugt und in die Antenne gespeist. Die sich im Leiter
bewegenden Ladungsträger
bewirken ein elektromagnetisches Feld, das seine Richtung mit der
Frequenz des Wechselstroms ändert und
sich in einer für
die jeweilige Antenne charakteristischen Weise im Raum ausbreitet.
Bei einer auf die jeweilige Frequenz abgestimmten Geometrie der elektrischen
Leitung kann diese als Resonator wirken. Der im Resonator fließende Strom
bildet eine stehende Welle aus, deren elektrisches und/oder magnetisches
Feld als elektromagnetische Welle in den Raum abstrahlt.
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Im
Unterschied zu der Sendeantenne wandelt eine Empfangsantenne ankommende
elektromagnetische Wellen in elektrische Signale um, die anschließend verstärkt und
weiterverarbeitet werden können.
Hierbei wird durch das elektromagnetische Wechselfeld ein Wechselstrom
in dem als Resonator wirkenden elektrischen Leiter der Empfangsantenne induziert.
Vereinfacht gesagt spüren
Ladungsträger in
dem elektrischen Leiter, die einem sich ändernden elektromagnetischen
Feld ausgesetzt werden, eine zur Richtung des Magnetfeldes orthogonale
Kraft. Die hieraus resultierende Ladungsträgerbewegung bewirkt einen Stromfluss
innerhalb des Leiters, den sogenannten Induktionsstrom. Da die Richtung
des Induktionsstromes von der Magnetfeldrichtung abhängt, führt ein
elektromagnetisches Wechsel feld zu einem Wechselstrom. Um einen
bestmöglichen
Empfang zu erreichen, muss die Geometrie der Antenne für die jeweilige
empfangene Wellenlänge
optimiert sein. Auch die Ausrichtung der Antenne spielt in diesem
Zusammenhang eine sehr wichtige Rolle.
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Typischerweise
arbeiten Antennen, die für eine
bidirektionale drahtlose Übertragungsstrecke vorgesehen
sind, sowohl in Sende- als auch in Empfangsrichtung. Werden zwei
solcher nahe beieinander angeordneter Antennen gemeinsam betrieben, besteht
stets die Gefahr, dass aufgrund der beschriebenen Induktionseffekte
der Betrieb einer Antenne durch das von der benachbarten Antenne
erzeugte elektromagnetische Wechselfeld gestört wird und umgekehrt.
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Es
gibt eine Vielzahl von Antennen, die für die unterschiedlichsten Anwendungen
vorgesehen sind. In Abhängigkeit
davon, welchen Anteil des elektromagnetischen Feldes zur Übertragung
von Daten oder Energie verwendet wird, kann grob zwischen den elektrischen
bzw. elektromagnetischen und den magnetischen Antennen unterschieden
werden. Diese Unterscheidung ist allerdings etwas irreführend, da
ein rein magnetisches bzw. elektrisches Wechselfeld im Prinzip nicht
existiert, sondern beide Feldkomponenten aufgrund der gegenseitigen
Wechselwirkung im Verbund miteinander auftreten.
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Aus
diesem Grund handelt es sich auch bei der magnetischen Antenne streng
genommen ebenfalls um eine elektromagnetische Antenne, die jedoch
so aufgebaut und so angeordnet ist, dass nur der magnetische Anteil
ihres elektromagnetischen Feldes genutzt wird, um mit weiteren magnetischen Antennen
zu koppeln. Bei dieser Antennenart bildet sich die typische elektromagnetische
Welle erst im sogenannten Fernfeld aus. Im Nahfeld hingegen zeigt
sich lediglich die magnetische Komponente des elektromagnetischen
Feldes. Daher wird diese Antennenart insbesondere für kurzreichweitige
Funkverbindungen verwendet. Zur Unterscheidung wird eine magnetische
Antenne häufig
auch als induktive Antenne bzw. Induktionsantenne genannt.
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Hauptbestandteile
einer magnetischen Antenne sind in der Regel eine Spule mit einer
Vielzahl von Wicklungen und ein mit der Spule verbundener Abstimmkondensator.
Beide Komponenten zusammen bilden einen elektrischen Schwingkreis
mit einer typischen Resonanzfrequenz. Ein in der Spule fließender Wechselstrom
erzeugt dort ein wechselndes magnetisches Feld, das sich mit einer
typischen Charakteristik in den Raum fortpflanzt. In der Regel weist eine
Spulenantenne noch einen ferroelektrischen Kern auf, der das magnetische
Feld im Inneren der Spule verstärkt.
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Hingegen überträgt eine
elektrische Antenne Signale vorwiegend mit dem elektrischen Anteil
des elektromagnetischen Feldes. Eine einfache elektrische Antenne
wird bereits aus einem geraden elektrischen Leiter gebildet, in
dem ein hochfrequenter Strom über
einen Speiseanschluss von einem HF-Generator eingekoppelt wird.
Als elektrische Antenne wird häufig
eine sogenannte Patchantenne verwendet. Diese Antennevariante eignet
sich besonders gut zur Integration auf Leiterplatten. Die Patchantenne
besteht häufig
aus einer rechteckigen Metallisierung, deren Längsseite einer Länge von λ/2 entspricht.
Die Metallisierung dient dabei als Resonator. Je nach Ausführung kann
die Patchantenne eine starke Richtwirkung aufweisen.
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Im
vorliegenden Beispiel wird jedoch vorzugsweise eine Monopolantenne
mit transformatorischer Anpassung an die Leitungsimpedanz des HF-Generators
als elektrische Antenne verwendet. Diese Antennenart wird auch Inverted-F
Antenne genannt. Aufgrund ihrer Bauform gehört sie prinzipiell zu der Familie
der Patchantennen, benötigt
jedoch im Unterschied zu dieser Antennenfamilie kein Substrat. Sie
nimmt ebenso wie andere Bauformen interner Antennen, wie z.B. Spiralenantennen
oder Rahmenantennen nur ein sehr geringes Volumen innerhalb des
Gehäuses
eines Gerätes
ein. Im Unterschied zu den genannten Alternativen zeichnet sich
die Inverted-F Antenne jedoch dadurch aus, dass eine Anpassung an
das übliche
Impedanzniveau von 50 Ohm sehr leicht durch die Wahl des Speisepunks
möglich ist.
Ferner lässt
sich diese Art von Antennen sehr kostengünstig realisieren, da sie als
Leiterbahnstruktur auf der Leiterplatte 11 leicht hergestellt
werden kann. Der Name der Inverted-F Antenne leitet sich von ihrem
Profil ab, das einem liegenden Buchstaben "F" entspricht.
Der prinzipielle Aufbau dieser Antenne ist aus der 2 ersichtlich.
Sie besteht im wesentlichen aus einem horizontalen Element 21,
einem ersten vertikalen Element 22, das an einem Ende des horizontalen
Elementes angeordnet und mit diesem verbunden ist, sowie einem zweiten
vertikalen Element 23, das in einem bestimmten Abstand
zu dem ersten vertikalen Element 22 angeordnet und ebenfalls
mit dem horizontalen Element 21 verbunden ist. Die drei "F"-förmig
angeordneten Elemente 21, 22, 23 bilden
eine durchgehende Leiterstruktur. Die Länge des als Resonator wirkenden
horizontalen Elementes 21 beträgt bei dieser Antennenart in
der Regel λ/4.
Das erste vertikalen Element 22 ist vorzugsweise mit der
Masse verbunden, die in vorliegendem Fall eine metallische Schirmfläche 12' der Leiterplatte 11 darstellt.
Hingegen bildet das zweite vertikale Element 23 einen Speisestift
der elektrischen Antenne 20. Über diesen Signalanschluss
speist ein HF-Generator Wellen in die elektrische Antenne 20 ein.
Hierzu ist der Speisestift mit einer Zuleitung 24 des Generators
verbunden. Die Geometrie der elektrischen Antenne 20, insbesondere
die Anordnung des Speisestiftes 23 entlang des horizontalen
Elementes 21 bestimmt dabei die Eingangsimpedanz. Diese
kann durch entsprechende Ausgestaltung bzw. Anordnung des Speisestiftes 23 in
weiten Grenzen variiert werden. Die Bandbreite der Inverted-F Antenne
hängt von
ihrer Bauhöhe
und von der Fläche
ihrer Grundplatte beziehungsweise vom Volumen des abschirmenden
Gehäuses
ab, auf dem sie montiert ist. Besonders geeignet ist diese Antennenart
für Geräte kleiner
Bauart, die insbesondere in höheren
Frequenzbereichen um die 2,5 GHz arbeiten. Typischerweise kommt
sie in Bluetooth-Geräten
zum Einsatz.
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Neben
der im vorliegenden Beispiel verwendeten Inverted-F Antenne kommen
für die
Erfindung grundsätzlich
auch andere Antennenarten als elektrische Antenne infrage. Beispielhaft
sei hier nur die der Inverted-F Antenne nahe verwandte Inverted-L
Antenne, die ebenfalls als eine Monopolantenne ausgebildet ist,
jedoch keine Anpassschleife aufweist und damit auch keine einfache
transformatorische Anpassung an die Leitungsimpedanz des HF-Generators
besitzt. Obwohl die Antennen grundsätzlich als diskrete Bauteile
auf der Leiterplatte 11 montiert werden können, ist
es aufgrund des geringeren Platzbedarfs vorteilhaft, dies im Herstellungsprozess
der Leiterplatte als Leiterbahnstruktur herzustellen.
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Um
den im HF-Generator erzeugten hochfrequenten Wechselstrom in die
elektrische Antenne 20 einzuspeisen, ist eine spezielle
Zuleitung 24 notwendig. Im Unterschied zu niederfrequenten
Strömen muss
die Zuleitung 24 aufgrund der hohen Frequenzen besondere
Bedingungen erfüllen,
um den hochfrequenten Wechselstrom mit möglichst geringen Verlusten
weiterzuleiten. Hierbei spielt insbesondere der Wellenwiderstand
der Zuleitung 24 eine wichtige Rolle. Dieser hängt ganz
besonders von der Geometrie der Leitung ab.
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Aufgrund
der geringen Baumaße
werden die Signalzuleitungen 24 für die elektrische Antenne 20 auf
der Leiterplatte 11 als sogenannte Mikrostreifenleitungen
ausgebildet. Mikrostreifenleitungen sind planare Leitungen, die
speziell für
hochfrequente Anwendungen verwendet werden. Sie werden durch die als
Substrat dienende Leiterplatte 11, einem auf der Leiterplatte 11 angeordneten
metallischen Streifen und einer auf der der elektrischen Antenne 20 gegenüberliegenden
Seite der Leiterplatte 11 angeordnete Metallisierung 12 gebildet.
Diese Metallisierung 12 auf der Unterseite der Leiterplatte 11 dient
dabei als Massefläche.
Die Welle wird durch den metallischen Streifen geleitet. Die Breite
der Leitung und die Höhe des
Substrats sowie die Dielektrizitätskonstante
des Substrats bestimmen dabei den Wellenwiderstand der Leitung 24.
Auch der seitliche Abstand des metallischen Streifens zu einer metallischen
Schirmfläche 12', die als metallische
Platte auf gleichen Seite der Leiterplatte 11 ausgebildet
ist, wie die elektrische Antenne 20, spielt hierbei eine
Rolle.
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Da
die magnetische Antenne 30 nach einem anderen Funkprinzip
und mit einer deutlich geringeren Frequenz arbeitet als die elektrische
Antenne 20 (z.B. Frequenz der magnetischen Antenne: ~100
kHz und Frequenz der elektrischen Antenne: ~2,4 GHz), ist auch eine
andere Art von Zuleitung notwendig. Wie in der 1 dargestellt
ist, besteht die Zuleitung 34 aus zwei parallel zueinander
verlaufenden metallischen Leiterbahnen, die auf der als Substrat
dienenden Leiterplatte 11 angeordnet sind. Zur Abschirmung
sind die Leiterbahnen der Zuleitung 34 beidseitig von der
Metallisierung 12 umgeben. Ferner bildet die metallische
Platte 12' auf
der der magnetischen Antenne 30 gegenüberliegenden Seite der Leiterplatte 11 eine
weitere Abschirmung der Zuleitung 34. Jede der beiden Leiterbahnen
ist über
Lötpunkte
mit einem Ende der die Spulenwicklung bildenden elektrischen Leitung 31' verbunden.
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Wie
aus den beiden 1 oder 2 ersichtlich
ist, sind die Spule 31 der magnetischen Antenne 30 und
das horizontale Element 21 der elektrischen Antenne 20 parallel
zueinander angeordnet. Hierdurch sind die stromführenden Leitungen 21, 31' der Antennen 20, 30,
nämlich
die Spulenwicklungen 31' der
magnetischen Antenne 30 einerseits und das horizontale
Element 21 der elektrischen Antenne 20 andererseits,
orthogonal zueinander angeordnet. Damit wird erreicht, dass auch
die Stromrichtungen im horizontalen Element 21 der elektrischen
Antenne 20 und in der Spulenwicklung der magnetischen Antenne 30 im
Wesentlichen orthogonal zueinander verlaufen.
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Bereits
mithilfe dieser erfindungsgemäßen Anordnungen
kann bewirkt werden, dass ein von der elektrischen Antenne 20 erzeugtes
elektromagnetisches Wechselfeld einen Wechselstrom in der benachbarten
magnetischen Antenne 30 induziert und umgekehrt. Durch
eine Überlagerung
solcher Induktionsströme
mit dem im Resonator der elektrischen Antenne 20 fließenden Wechselstrom
wäre die
Funktion der elektrischen Antenne 20 erheblich beeinträchtigt.
Auch von einem elektromagnetischen Wechselfeld der elektrischen
Antenne 20 in der Spule der magneti schen Antenne 30 erzeugte
Induktionsströme
würden
die Funktion der dieser Antenne 30 sonst erheblich beeinträchtigen.
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Um
das Auftreten von Induktionsströmen
in den Antennen 20, 30, die trotz der vorteilhaften
Antennenanordnung möglichen
sind, weiter zu reduzieren, wird ferner erfindungsgemäß vorgeschlagen, zwischen
der elektrischen und der magnetischen Antenne 20, 30 ein
einfaches Filter 21', 22, 23 vorzusehen.
Da die Frequenzbereiche der magnetischen und der elektrischen Strecke
stark unterschiedlich sind (z.B. ~100 kHz und 2,5 GHz), führen bereits
einfache Filter zu einer ausreichend starken Unterdrückung der
gegenseitigen Störungen.
Sehr effektiv und gleichzeitig einfach zu realisieren ist in diesem
Zusammenhang ein LC-Hochpass für
die elektrische Antenne 20. Sofern die elektrische Antenne 20,
wie im vorliegenden Beispiel der Fall, als eine Inverted-F Antenne
ausgebildet ist, bilden das erste und das zweite vertikale Element 25, 25' zusammen mit
dem diese beiden Elemente 25, 25' verbindenden Teil 21' des horizontalen
Elements 21 eine Anpassschleife für diese Antenne 20.
Diese Anpassschleife stellt bereits eine Induktivität dar, die
vorteilhafterweise für den
LC-Hochpass verwendet werden kann. Dazu muss dann lediglich noch
eine Kapazität
in Reihe geschaltet werden. Vorzugsweise wird dabei jeweils ein Kondensator 25, 25' an jedem Ende
der Anpassschleife angeordnet. Ein solches Filter ist in 2 dargestellt,
wobei die beiden Kondensatoren 25, 25' vorzugsweise
als SMD-Bauteile realisiert sind. In erster Näherung wirken die Kondensatoren 25, 25' für die elektrische
Frequenz als geschlossene Schalter und für die magnetische Frequenz
als offene Schalter. Da dieses Filter sowohl in Sende- als auch
in Empfangsrichtung wirkt, ist eine gegenseitige Beeinflussung der
beiden Antennen 20, 30 trotz ihrer unmittelbaren
Nachbarschaft weitgehend vermieden.
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Um
einen möglichst
großen
Antennengewinn für
die elektrische Antenne 20 zu erhalten, ist es bei der
Konzeption der magnetischen Antenne 30 ferner vorteilhaft,
wenn für
den ferromagnetischen Kern der magnetischen Antenne 30 ein
Material vor gesehen wird, das eine geringe elektrische Leitfähigkeit aufweist.
Damit lassen sich Wirbelstromverluste vermeiden. Darüber hinaus
sollte auch die frequenzabhängige
relative Permeabilität
des ferromagnetischen Materials für die Frequenz der elektrischen
Antenne 20 sehr niedrig ausfallen, so dass eine Feldverzerrungen
wirksam vermieden werden kann.
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Wie
in der 3 gezeigt ist, nutzen die beiden Antennen 20, 30 den
ihnen zur Verfügung
stehenden Platz maximal, da sie mit den beschriebenen Maßnahmen
auf der gleichen Grundfläche
der Geräteelektronik
in enger Nachbarschaft zueinander platziert werden können. Trotz
dieser engen Nachbarschaft, ist der Antennengewinn der beiden Antennen 20, 30 und
damit ihre Signalqualität
sehr hoch. Damit sind aufwändige
Filtermaßnahmen
zur Entkopplung der beiden Antennen nicht notwendig. Da solche zusätzlichen
Filter mehr Platz benötigen
und darüber
hinaus größere Kosten
verursachen würden,
sind mit der erfindungsgemäßen Anordnung
der Antennen 20, 30 gegenüber dem Stand der Technik kleinere und
kostengünstigere
Vorrichtungen für
Hörgeräteanwendungen
möglich.
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Es
ist ersichtlich, dass der Gegenstand der Erfindung nicht auf die
in dieser Beschreibung beispielhaft gezeigten und beschriebenen
Antennen beschränkt
werden soll. Vielmehr kommen hier alle im gleichen Sinne wirkenden
elektrischen und magnetischen Antennen infrage. Aufgrund des geringen Platzbedarfs
lässt sich
die erfindungsgemäße Anordnung
der elektrischen und der magnetischen Antenne besonders gut in allen
Geräten
der Hörgeräteanwendungen
realisieren. Dies sind neben den Hörgeräten auch Fernbedienungen oder ähnliche
Zubehörteile.