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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Hörvorrichtung zum Tragen am
Ohr mit einer elektrischen Schaltvorrichtung, die ein Betätigungselement und
eine mit dem Betätigungselement
verformbare Kontaktfeder aufweist, zum Ein- und Ausschalten der Hörvorrichtung,
wobei die Kontaktfeder einen Befestigungsabschnitt und einen gegenüber diesem
bewegbaren Abschnitt besitzt. Unter einer Hörvorrichtung wird hier ein
Hörgerät, ein Kopfhörer, ein
Headset und dergleichen verstanden.
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Hörgeräte, speziell
Hinter-dem-Ohr-Geräte, besitzen
an ihrer Gehäuseoberfläche in der
Regel einen Ein-/Ausschalter. Dieser muss gewährleisten, dass eine ausreichend
komfortable Betätigung
möglich
ist. Darüber
hinaus soll ein störungssicherer
Betrieb des Ein-/Ausschalters möglich
sein. Probleme hinsichtlich der Störsicherheit treten speziell
dann auf, wenn der Schalter versehentlich berührt wird. Problematische Schaltzustände können beispielsweise
auch dann auftreten, wenn ein Hörgeräteakustiker
das Hörgerät programmiert
und es ihm aus der Hand fällt.
Des Weiteren führen
auch Erschütterungen,
die beispielsweise beim Joggen auftreten, zu undefinierten Schaltzuständen.
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Aus
der Druckschrift
EP
1 463 376 A2 ist ein Bedienelement für Hörgeräte und Hörhilfen bekannt. Das Bedienelement
ist mit einem mechanischen Bedienteil sowie einem elektrischen Schaltteil
ausgestattet. Das Schaltteil seinerseits weist eine auf Druck reagierende
Schaltfläche
auf, die als Stanzbie geteil ausgebildet sein kann. Das Bedienelement
dient zur Steuerung von Funktionen des Hörgeräts.
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Weiterhin
zeigt die Gebrauchsmusterschrift
DE 94 21 886 U1 einen Geräteschalter mit integriertem Überstromschutz.
Es wird eine Kontaktfeder eingesetzt, die einen U-förmigen,
federnden Metallstreifen aufweist mit in Längsrichtung verlaufenden Federstegen
als U-Schenkel und mit einem in Querrichtung verlaufenden U-Grund.
Befestigt wird die Kontaktfeder an dem U-Grund mit einem Bewegungskontakt
32 auf einer Kontaktbrücke.
Ferner offenbart die Druckschrift
DE 1 811 462 U einen Kreuzschalter mit einer
ebenfalls U-förmigen
Zwillingsfeder. Die Betätigung
der Kontaktzungen der Zwillingsfeder erfolgt mit Hilfe eines Kipphebels,
welcher zwei Doppelnocken aufweist. Sie erfolgt derart, dass die
beiden Zungen im entgegengesetzten Sinne betätigt werden.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine Hörvorrichtung
mit einer elektrischen Schaltvorrichtung vorzuschlagen, die wohl definierte
Schaltzustände
auch bei mechanischen Störungen
gewährleistet.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst durch
eine Hörvorrichtung
zum Tragen am Ohr mit einer elektrischen Schaltvorrichtung, die
ein Betätigungselement
und eine mit dem Betätigungselement verformbare
Kontaktfeder aufweist, zum Ein- und Ausschalten der Hörvorrichtung,
wobei die Kontaktfeder einen Befestigungsabschnitt und einen gegenüber diesem
bewegbaren Abschnitt besitzt, wobei der bewegbare Abschnitt der
Kontaktfeder eine erste und eine davon getrennte zweite Zunge aufweist,
die an ihren einen Enden miteinander verbunden sind, das Betätigungselement
zum Bewegen des bewegbaren Abschnitts der Kontaktfeder an die erste
Zunge angreift und die zweite Zunge einen Kontaktbereich zum Kontaktieren
eines vorbestimmten Elements aufweist.
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In
vorteilhafter Weise ist durch die Gestaltung der Kontaktfeder mit
zwei Zungen möglich,
die Kraft zum Betätigen
der Feder von der Kraft zum Herstellen des elektrischen Kontakts
zumindest teilweise zu entkoppeln. Hierdurch wird erreicht, dass
eine geringfügige
Betätigung
bzw. Bewegung des Betätigungselements
des Ein-/Ausschalters nicht zu einer Änderung des Schaltzustands
führt.
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Vorzugsweise
ist an der zweiten Zunge ein Vorsprung ausgebildet, mit dem der
bewegbare Abschnitt und die zweite Zunge vorspannbar sind. Auf diese
Weise kann eine definierte Anfangskraft vorgegeben werden, um eine
Bewegung der Kontaktfeder einzuleiten.
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Entsprechend
einer weiteren Ausführungsform
besitzt die Hörvorrichtung
einen Batteriekontakt, an dem die Kontaktfeder direkt befestigt
ist. Dadurch kann die mechanische Befestigung der Kontaktfeder gleichzeitig
als elektrische Kontaktierung verwendet werden und es muss keine
Befestigungsmöglich keit der
Kontaktfeder beispielsweise am Gehäuse der Hörvorrichtung vorgesehen werden.
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Das
Betätigungselement
kann ein Wippschalter sein. Damit ist für den Nutzer auch optisch der
Schaltzustand seiner Hörvorrichtung
gut erkennbar.
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Darüber hinaus
kann das Betätigungselement
eine Abdeckung einer Programmierbuchse der Hörvorrichtung darstellen. Damit
erhält
das Betätigungselement
eine Mehrfachfunktionalität.
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Entsprechend
einer bevorzugten Weiterbildung weist das Betätigungselement ein Rastelement auf,
mit dem es an einem Gehäuse
der Hörvorrichtung
in einer Ein-Position verrastbar ist, und das so platziert ist,
dass beim Bewegen des Betätigungselements
in die Ein-Position der Kontaktbereich der zweiten Zunge das vorbestimmte
Element bereits vor dem Verrasten in der Ein-Position kontaktiert.
Hierdurch kann gewährleistet
werden, dass die Einschaltposition im verrasteten Zustand des Betätigungselements
sicher gehalten wird.
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Speziell
kann die erfindungsgemäße Hörvorrichtung
als Hörgerät mit einer
Verstärkerplatine
ausgestaltet sein, wobei der Kontaktbereich der zweiten Zunge mit
einem Kontaktabschnitt der Verstärkerplatine
durch Betätigen
des Betätigungselements
kontaktierbar ist.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in
denen zeigen:
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1 ein
geöffnetes
Hinter-dem-Ohr-Hörgerät mit erfindungsgemäßer Schaltvorrichtung;
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2 eine
Kontaktfeder;
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3 eine
Verstärkerplatine
mit der Kontaktfeder von 2;
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4 eine
Detailansicht von 1 mit vorgespannter Kontaktfeder;
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5 eine 4 gegenüberliegende
Ansicht;
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6 eine
Detailansicht zu einer Ein-Position der erfindungsgemäßen Schalteinrichtung
und
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7 eine
Detailansicht zu einer Aus-Position der erfindungsgemäßen Schalteinrichtung.
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Das
nachfolgend näher
geschilderte Ausführungsbeispiel
stellt eine bevorzugte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung dar.
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Das
in 1 im Schnitt dargestellte Hinter-dem-Ohr-Hörgerät besitzt
eine Verstärkerplatine 1 und
ein so genanntes Flap Cover 2. Dieses Flap Cover 2 dient
primär
als ein Ein-/Ausschalter für
das Hörgerät und ist
hierzu als Wippschalter ausgeführt. Das
Flap Cover 2 ist um die Achse 3 schwenkbar gelagert.
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Zum
Einschalten wird das Flap Cover 2 gegen den Uhrzeigersinn
gedreht und drückt
dann auf eine Kontaktfeder 4. In der Ein-Position drückt dann die
Kontaktfeder 4 auf ein Kontaktpad 5 der Verstärkerplatine 1.
Zum Niederdrücken
der Kontaktfeder 4 besitzt das Flap Cover 2 an
einem Wippenarm eine nach unten weisende Nase 6. Am gegenüberliegenden
Wippenarm besitzt das Flap Cover 2 eine Rastnase 7,
die mit einem Rastpin 8, der am Gehäuse der Hörvorrichtung befestigt ist,
zusammenwirkt. Vorzugsweise besteht der Rastpin 7 aus Metall,
er kann aber auch aus Kunststoff bestehen. Der Rastpin 7 kann
in das Gehäuse
eingeklebt oder eingespritzt sein. Im letzteren Fall wird der Rastpin
direkt in das Spritzgusswerkzeug eingelegt.
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Der
Rastmechanismus ist günstigerweise auch
an der gegenüberliegenden
Seite des Flap Covers 2, die in 1 nicht
sichtbar ist, angeordnet. Alternativ kann der Rastmechanismus auch
an dem gleichen Wippenarm angeordnet sein wie die Nase 6, die
die Kontaktfeder 4 herabdrückt.
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Weiterhin
ist in 1 eine Programmierbuchse 9 auf der Verstärkerplatine 1 zu
erkennen. Diese wird von dem Flap Cover 2 abgedeckt.
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Schließlich zeigt 1 auch
Batteriekontakte 10, 11, über die die Verstärkerplatine 1 und
andere Elektronikkomponenten des Hörgeräts mit Strom versorgt werden.
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2 zeigt
die Kontaktfeder 4 im Detail. Sie ist im Wesentlichen blattförmig ausgestaltet.
An einem Ende, das als Befestigungsabschnitt 40 dient, befindet
sich eine Ausstanzung 41 zum Befestigen der Kontaktfeder 4.
Speziell kann die Kontaktfeder 4 mit Hilfe der Ausstanzung 41 an
dem Batteriekontakt 11 aufgelötet werden.
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Weiterhin
besitzt die Kontaktfeder 4 einen bewegbaren Abschnitt 42,
der mit einer ersten Zunge 43 und einer in die gleiche
Richtung weisenden parallelen zweiten Zunge 44 ausgestattet
ist. Auf der ersten Zunge 43 befindet sich ein Druckbereich 45, auf
den der Flap Cover Pin bzw. die Nase 6 des Flap Covers 2 drückt.
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Die
zweite Zunge 44 ist durch einen Spalt 46 von der
ersten Zunge 43 getrennt. Durch diesen Spalt 46 kommt
es zu einer gewissen Entkopplung der Kräfte an den beiden Zungen 43, 44.
Die zweite Zunge 44 besitzt einen als Halterung dienenden
Vorsprung 47. Diese Vorsprung 47 dient dazu, die
Kontaktfeder 4 im Gehäuse
des Hörgeräts unter
Vorspannung zu halten. Das äußerste Ende
der zweiten Zunge 44 ist im rechten Winkel zu der Hauptfläche der
Kontaktfeder 4 nach unten gebogen und zugespitzt und bildet
einen elektrischen Kontaktbereich zum Kontaktieren des Kontaktpads 5 der
Verstärkerplatine 1 (vgl. 1).
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In 3 ist
die Verstärkerplatine 1 mit
der Kontaktfeder 4 dargestellt. Die Kontaktfeder 4 ist
mit Hilfe der Aussparung 41 an dem in 3 nicht
sichtbaren hinteren Batteriekontakt 11 angelötet. In
dieser Darstellung ist auch das Kontaktpad 5 der Verstärkerplatine 1 und
die Programmierbuchse 9 besser zu erkennen.
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4 stellt
einen Blick von der Rückseite des
in 1 dargestellten Hörgeräts dar. Sie zeigt einen Ausschnitt
um die Kontaktfeder 4. Diese ist an dem Batteriekontakt 11 angelötet. Die
Kontaktfeder 4 wird durch Ihren Vorsprung 47 unter
Vorspannung gehalten. Dies erfolgt dadurch, dass der Vorsprung 47 unter
einem Gehäuseabschnitt 49 gehalten
wird.
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Der
Vorsprung 47 bewirkt nicht nur, dass die Kontaktfeder 4 unter
Vorspannung gehalten wird, sondern dass auch stets ein gleichbleibender
Abstand A (vgl. 5) ihres Kontaktbereichs 48 zu
dem Kontaktpad 5 der Leiterplatine 1 garantiert
wird.
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6 zeigt
das Flap Cover 2 in der Aus-Position. Die Nase 6 des
Flap Covers 2 berührt
die erste Zunge 43 der Kontaktfeder 4 nicht. Vielmehr
ist das Flap Cover 2 soweit im Uhrzeigersinn um die Welle 3 gedreht,
dass die Rastnase 7 des Flap Covers 2 unterhalb
des Rastpins 8 liegt. Das Flap Cover 2 ist in dieser
Aus-Position in einer ersten Rastposition verrastet.
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Wird
nun das Flap Cover gegen den Uhrzeigersinn bewegt, so berührt die
Nase 6 die erste Zunge 43 der Kontaktfeder 4 und
der bewegbare Abschnitt der Kontaktfeder 4 wird nach unten
gedrückt. Es
kommt zur Berührung
des Kontaktbereichs 48 mit dem Kontaktpad 5 der
Verstärkerplatine 1.
Das Hörgerät schaltet
damit ein. Zu diesem Einschaltzeitpunkt ist jedoch das Flap Cover 2 noch
nicht stabil in einer Ein-Position verrastet.
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Das
Flap Cover 2 muss zum Erreichen der endgültigen Ein-Position weiter im
Uhrzeigersinn bewegt werden. Dank der zweizüngigen Gestalt der Kontaktfeder
ist dies ohne weiteres möglich,
ohne dass die Kontaktfeder 4 dauerhaft verbogen wird. Da der
Kontaktbereich 48 der zweiten Zunge der Kontaktfeder bereits
das Kontaktpad 5 der Verstärkerplatine 1 berührt, wird
am Ende dieser Drehbewegung des Flap Covers 2 lediglich
die erste Zunge 43 weiter nach unten gedrückt. In
der in 7 wiedergegebenen endgültigen Endposition ist nun
die Rastnase 7 des Flap Covers 2 über den
Rastpin 8 gedrückt.
Dadurch ergibt sich die zweite Rastposition, in der das Geräts stabil
eingeschaltet ist.
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Durch
die erfindungsgemäß entsprechend 2 gestaltete
Kontaktfeder 4 können
folgende Vorteile erzielt werden: Zum einen erfolgt durch die separate
Kontaktfeder eine Abkopplung von dem Batteriekontakt, wodurch eine
feine Justierung der Kräfte
möglich
ist, denn die Dicke der Kontaktfeder 4 kann anders gewählt werden
als die der Batteriekontakte 10, 11. Zum anderen
werden durch die geschlitzte Feder die Druckkräfte entkoppelt und es wird
ein Verbiegen der Feder bei Überdrücken des Flap
Covers verhindert. Ein weiterer Vorteil der speziell gestalteten
Kontaktfeder besteht darin, dass eine genaue Justierung des Abstands
zwischen dem Kontaktpad und dem Kontaktbereich 48 der Feder durch
eine Vorspannung im Hörgerätegehäuse möglich ist.
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Das
erfindungsgemäße Konzept
macht es möglich,
dass das Gerät
auch bei leichtem Druck auf das Flap Cover eingeschaltet bleibt.
Dies bietet eine größere Sicherheit
gegenüber
unbeabsichtigter Betätigung
des Ein-/Ausschalters.