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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur ellipsometrischen Vermessung
von Strukturelementen. Die Erfindung betrifft darüber hinaus
eine Messvorrichtung zur ellipsometrischen Vermessung von Strukturelementen.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung des Verfahrens in einer
Halbleiterfertigungsanlage.
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Zur
Herstellung integrierter Schaltungen werden üblicherweise auf Halbleiterwafern
verschiedene Materialien abgeschieden und einzeln oder im Stapel
jeweils lithographisch strukturiert. Mit den stetig ansteigenden
Integrationsdichten integrierter Schaltungen erhöhen sich auch die Anforderungen
an die Maßhaltigkeit eines
auf das Halbleitersubstrat zu projizierenden Strukturmusters. Insbesondere
dann, wenn bereits Vorebenen in unterliegenden Schichten, z. B.
in einem lithographischen Projektionsschritt, übertragen wurden, müssen immer
striktere absolute Toleranzgrenzen erzeugt werden, um die Funktionalität der integrierten
Schaltungen zu gewährleisten.
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Die
fortschreitende Miniaturisierung in der Halbleitertechnologie erlaubt
auch die Herstellung immer leistungsfähigerer elektronischer Bausteine.
So können
beispielsweise dynamische Speicher mit wahlfreiem Zugriff (DRAN)
hergestellt werden, die eine Vielzahl von Speicherzellen enthalten.
Dichte Linien-Graben-Strukturen, wie sie etwa im Bereich der Herstellung
von DRAMs gebildet werden, weisen beispielsweise Linienbreiten von
kleiner 110nm auf.
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Während der
Herstellung eines Speicherzellenfeldes werden stets die für die photolithographische Projektion
charakteristischen Parameter, wie z. B. die Belichtungsdosis, die
Schärfeeinstellung
oder der Beleuchtungsmodus des Projektionsapparates, sehr genau
kontrolliert, um eine hohe Maßhaltigkeit
bei der Projektion des Musters der tiefen Gräben oder kontaktlochartigen
Strukturen auf die Oberfläche
zu erreichen.
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Um
die Zahl der Elemente auf einem Halbleiterwafer zu steigern, werden
allgemein die herzustellenden Strukturmuster als 2D-Strukturen (z.B.
Linien-Graben-Strukturen) oder aber auch von 3D-Strukturen (beispielsweise
Kontaktlöcher)
mit minimalen Abmessungen ausgeführt.
Zur Überwachung
der Herstellungsqualität
dieser regelmäßigen Strukturen
werden deren als kritische Abmessungen (critical dimension, CD)
bezeichneten Maße,
beispielsweise mittels Scatterometrie, kontrolliert.
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Scatterometrie,
wie beispielsweise in K.R. Lensing, B. Stirton, B. Stares, J.J.
Synoradzki, B. Swain, L. Lane, „A comprehensive comparison
of spectral scatterometry hardware", Proc. SPIE Vol. 5752, p. 337-350, 2005;
C. J. Raymond, M. R. Murnane, S. S. H. Nagvi, J. R. McNeil, "Metrology of subwavelength
photoresist gratings using optical scatterometry," Journal of Vacuum
Science and Technology B 13(4),pp. 1484-1495, 1995, beschrieben, ist als nicht-destruktives
Verfahren in der optischen Messtechnik bekannt und beruht auf der
Analyse von gebeugtem Licht von der Oberfläche des mit Strukturelementen
versehenen Halbleiterwafers.
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Üblicherweise
sind die Strukturelemente auf der Vorderseite des Halbleiterwafers
in Teilbereichen regelmäßig angeordnet,
so dass das Licht an dem regelmäßigen gitterartigen
Muster der zwei- oder dreidimensonal periodischen Strukturelemente
gebeugt wird.
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Allgemein
betrachtet können
damit nicht nur die kritischen Abmessungen überwacht werden, sondern eine
Auswertung der Information des Streulichts ermöglicht auch eine Bestimmung
von weiteren Parametern zwei- oder dreidimensionaler Strukturen,
wie zum Beispiel Grabentiefen und Schichtdicken.
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Scatterometrie
ist als eine auf traditionellen Schichtdickenmessungen aufbauende
modellbasierte Vorgehensweise mittlerweile in der Halbleiterindustrie
etabliert. Dabei existieren verschiedene Konfigurationen von Messvorrichtungen,
die beispielsweise auf Spektralellipsometrie oder Reflektometrie
basieren. Beispiele für
bekannte Konfigurationen sind die auf Spektralellipsometrie basierende
Scatterometrie, die Scatterometrie mit variablem Winkel (variable
angle scatterometry), die polarisierte oder unpolarisierte Reflektometrie
basierende Scatterometrie (unpolarized or polarized reflectometry
based scatterometry), oder die Phi-Scatterometrie.
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Aus
der
EP 1628164 A2 und
der
US 6,753,961 B1 sind
spektroskopische Verfahren beziehungsweise Elipsometer bekannt,
bei denen Simulationen von elipsometrischen Messungen durchgeführt werden.
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Die
im Stand der Technik bekannten Messvorrichtungen zeigen unterschiedliche
Empfindlichkeiten oder Sensitivitäten hinsichtlich Strukturgeometrie,
optischen Eigenschaften der Materialien und Geometrie des Aufbaus.
Für ein
periodisch angeordnetes Muster von Strukturelementen ist auch eine
Einstrahlung durch eine schräg
zur Symmetrieachse der Probe liegende Einfallsebene möglich, so
dass ein Bruch in der Spiegelsym metrie bezüglich der Einfallsebene vorliegt.
Bei Verwendung von polarisierter Strahlung ergibt sich dadurch eine
so genannte Polarisationskonversion, die in der Scatterometrie bereits
bekannt ist, siehe dazu beispielsweise S.J. Elston, G.P. Bryan-Brown,
and J.R. Sambles, „Polarization
conversion from diffraction gratings", Phys. Rev. B 44, 6393-6400, 1991.
Dies ermöglicht
es, die bekannten ellipsometrischen Parameter tan(PSI) und cos(Delta)
für wenigstens
einen Neigungswinkel aufzuzeichnen. Die entsprechend erweiterte
Definition ellipsometrischer Parameter tan(PSI) und cos(Delta) ist
beispielsweise in M. Schubert, B. Rheinländer, J.R. Woollam, B. Johs
and C.M. Herziger: „Extension
of rotating analyzer ellipsometry to generalized ellipsometry: determination
of the dielectric function tensor from uniaxial TiO2", J. Opt. Soc. Am.
A, 13 (4), 1996, beschrieben.
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Die
Eigenschaften des gebeugten Lichts, wie z.B. Intensität und Polarisation,
hängen
unter anderem von den Strukturgrößen und
der Anordnung der Strukturelemente auf dem Halbleiterwafer ab. Darüber hinaus hängen die
Eigenschaften des gebeugten Lichtes auch von Geräteparametern und den optischen
Eigenschaften der in der zu messenden Struktur vorhandenen Schichten
ab. Durch Bestimmung der ellipsometrischen Parameter ist es möglich, auf
die kritischen Abmessungen sowie weitere Parametern zwei- oder dreidimensionaler
Strukturen, wie zum Beispiel Grabentiefen und Schichtdicken zurück zu schließen, um
die Herstellungsqualität
zu überwachen.
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Sofern
eine zu geringe Sensitivität
zu verzeichnen ist, wird üblicherweise
auf ein andere Gerätekonfiguration
oder ein anderes Messverfahren ausgewichen. So kann beispielsweise über die
Variation der Wellenlänge
eine Erhöhung
der Sensitivität
erreicht werden. In der Standardellipsometrie rotiert typischerweise
ein polarisierendes Element (entweder Analysator oder Polarisator)
zur Bestimmung des Polarisationszustandes von reflektiertem elliptisch
polarisiertem Licht. Die beiden gebräuchlichsten Aufbauten sind
zum einen das „rotating
polarizer Ellipsometer" (RPE)
mit feststehendem Analysator und zum anderen das „rotating
analyzer Ellipsometer" (RAE)
mit feststehendem Polarisator. In diesen Fällen erhält man als Resultat die ellipsometrischen
Parameter in Abhängigkeit
von der Wellenlänge.
Allerdings ist mit diesen bekannten Verfahren der Ellipsometrie
nicht immer eine zufrieden stellende Messung möglich, da gelegentlich die
Sensitivität
der Messung nicht ausreichend hoch ist, um die Strukturgrößen zu bestimmen
oder die Zahl der Unbekannten zu groß ist.
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Es
besteht folglich in der Technik ein Bedarf, ein Verfahren zur ellipsometrischen
Vermessung von Strukturelementen bereitzustellen, das es ermöglicht,
die Sensitivität
und Messgenauigkeit gegenüber
bisher bekannten Gerätetypen
und Gerätekonfigurationen
zu steigern oder die Anzahl der Messgrößen zu erhöhen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem
Verfahren zur Bestimmung von Parametern von Strukturelementen eines
Musters auf einem Halbleiterwafer mittels eines Ellipsometers gelöst, bei
dem folgende Schritte ausgeführt
werden:
- – Bereitstellen
eines Halbleiterwafers, der auf einer Hauptfläche ein entlang einer Symmetrieachse
wenigstens teilweise periodisch angeordnetes Muster von Strukturelementen
umfasst;
- – Bereitstellen
eines Ellipsometers mit
a) einer Strahlungsquelle, die entlang
einer ersten Richtung elektromagnetische Strahlung abstrahlt,
b)
einem Detektor, der die von der Strahlungsquelle in einer zweiten
Richtung reflektierte elektromagnetische Strahlung nachweist,
c)
einem drehbaren Polarisator, der zwischen der Strahlungsquelle und
dem Halbleiterwafer entlang der ersten Rich tung angebracht wird
und für
die elektromagnetische Strahlung der Strahlungsquelle in einer von
einem Drehwinkel des Polarisators abhängigen Polarisationsebene durchlässig ist,
und
d) einem drehbaren Analysator, der zwischen dem Halbleiterwafer
und dem Detektor entlang der zweiten Richtung angebracht wird und
für die
reflektierte elektromagnetische Strahlung der Strahlungsquelle in
einer von einem Drehwinkel des Analysators abhängigen Polarisationsebene durchlässig ist;
- – Simulieren
einer Bestrahlung des Halbleiterwafers mit elektromagnetischer Strahlung,
um als optimierte Bestrahlungsbedingungen die erste Richtung und
entweder den Drehwinkel des Analysators oder des Polarisators zu
optimieren, wobei die erste Richtung so gewählt wird, dass im Falle einer
Bestrahlung Kreuzpolarisation auftritt;
- – Bestrahlen
der Hauptfläche
des Halbleiterwafers mit der elektromagnetische Strahlung für eine Vielzahl von
Wellenlängen
unter den optimierten Bestrahlungsbedingungen;
- – Bestimmen
von ellipsometrischen Parametern aus der reflektierten elektromagnetischen
Strahlung mittels des Detektors; und
- – Berechnen
von Parametern der Strukturelemente des Musters auf dem Halbleiterwafer
anhand eines Modells.
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Gemäß der Erfindung
wird der Halbleiterwafer mit hinsichtlich der Einfallebene der elektromagnetischen
Strahlung gebrochener Symmetrie geladen. Der dabei auftretende Effekt
der Kreuzpolarisation wird für eine
Sensitivitätserhöhung bzw.
Verdreifachung der Messgrößen genutzt.
Die Sensitivität
eines auf einem bestehenden Spektralellipsometers basierten Scatterometriesystems
wird durch die Wahl des Drehwinkels des Analysators im Falle eines
RPE-Aufbaus bzw. des Drehwinkels des Polarisators im Falle eines
RAE-Aufbaus beeinflusst. Nach Optimierung der Bestrahlungsbedingungen
durch eine Simulation der Bestrahlung werden bei der eigentlichen
Messung dann die ellipsometrischen Parameter in Abhängigkeit
von der Wellenlänge
aufgenommen und ausgewertet.
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Im
Ergebnis können
dadurch sowohl Sensitivitätserhöhungen für interessierende
Parameter erreicht werden als auch Parameterkorrelationen abgeschwächt werden.
Gemäß der Erfindung
erfolgt eine Sensitivitätserhöhung für Variation
des sogenannten phi-Winkels bei festem Einfallswinkel theta Dieses
Verfahren kann aber für
beliebige Einfallswinkel theta erfolgen.
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Es
ergibt sich je nach Einfallsgeometrie der elektromagnetischen Strahlung
und Dimensionierung der periodischen Halbleiterstruktur ein ellipsometrisches
Spektrum, das in Abhängigkeit
der Wellenlänge
ausgewertet wird. Für
die Bestimmung der Profilparameter der periodischen Halbleiterstruktur
ist es erforderlich, das gemessene Spektrum durch geeignete Wahl
eines Modells der Halbleiterstruktur in Übereinstimmung mit einer Simulation
zu bringen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird folgender Schritt ausgeführt:
- – Bereitstellen
des Modells der ellipsometrischen Bestrahlung, das geeignet ist,
die ellipsometrischen Parameter mit modellierten Parametern der
Strukturelemente zu verknüpfen,
wobei das Modell die Elemente der Jones-Matrix mit den ellipsometrischen
Parametern in Abhängigkeit
des Drehwinkels des Polarisators oder des Analysators beschreibt.
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Gemäß dieser
Vorgehensweise wird die gebeugte elektromagnetische Strahlung mittels
einer Zerlegung in einen senkrechten und parallelen Polarisationsanteil
beschrieben, deren Mischung sich anhand der Jones-Matrix ergibt.
Die Jones-Matrix in der Ellipsometrie ist beispielsweise aus M.
Schubert, B. Rheinländer, J.A.
Woollam, B. Johs and C.M. Herziger: „Extension of rotating analyzer
ellipsometry to generalized ellipsometry: determination of the dielectric
function tensor from uniaxial TiO2", J. Opt. Soc. Am.
A, 13 (4), 1996, bekannt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Schritt des Bestrahlens der Hauptfläche des Halbleiterwafers für eine Vielzahl
von Wellenlängen
der elektromagnetischen Strahlung, für eine Vielzahl von Drehwinkeln
des Analysators und unter dem beim Schritt des Simulierens bestimmten
Drehwinkels des Polarisators durchgeführt.
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In
der bisherigen Standardellipsometrie rotiert typischerweise entweder
der Analysator oder der Polarisator als polarisierendes Element
zur Bestimmung des Polarisationszustandes von reflektiertem elliptisch
polarisiertem Licht. Als Resultat erhält man die ellipsometrischen
Parameter in Abhängigkeit
von der Wellenlänge.
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Gemäß der Erfindung
wird nun eine Möglichkeit
geschaffen, die Auswertung des Polaristionszustandes der reflektierten
Strahlung anhand des rotierenden Analysators in Abhängigkeit
weiterer Bestrahlungsparameter zu bestimmen, die in einem vorgeschalteten
Simulationsschritt optimiert werden. Das auf einer Hauptfläche in einem
bestimmten Bereich periodisch angeordnete Muster von Strukturelementen
zeigt Polarisationskonversion (Kreuzpolarisation), so dass sich
die die Möglichkeit
ergibt, die ellipsometrischen Parameter tan(PSI) und cos(Delta)
abhängig
von der Wellenlänge
aufzuzeichnen, wobei der Drehwinkel des Polarisators optimiert wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Schritt des Bestrahlens der Hauptfläche des Halbleiterwafers für eine Vielzahl
von Wellenlängen
der elektromagnetischen Strahlung, für eine Vielzahl von Drehwinkeln
des Polarisators und unter dem beim Schritt des Simulierens bestimmten
Drehwinkels des Analysators durchgeführt wird.
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Gemäß dieser
Vorgehensweise erfolgt die Auswertung des Polaristionszustandes
der reflektierten Strahlung anhand des rotierenden Polarisators,
wobei der Analysatordrehwinkel vorab optimiert wird. Folglich werden
die ellipsometrischen Parameter tan(PSI) und cos(Delta) abhängig von
der Wellenlänge
aufgezeichnet.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß auch mit
einer Messvorrichtung zur Bestimmung von Parametern von Strukturelementen
eines Musters auf einem Halbleiterwafer mittels eines Ellipsometers
gelöst,
die folgendes umfasst:
- – einen Halbleiterwafer, der
auf einer Hauptfläche
ein entlang einer Symmetrieachse wenigstens teilweise periodisch
angeordnetes Muster von Strukturelementen umfasst;
- – ein
Ellipsometer mit
a) einer Strahlungsquelle, die entlang einer
ersten Richtung elektromagnetische Strahlung abstrahlt,
b)
einem Detektor, der die von der Strahlungsquelle in einer zweiten
Richtung reflektierte elektromagnetische Strahlung nachweist,
c)
einem drehbaren Polarisator, der zwischen der Strahlungsquelle und
dem Halbleiterwafer entlang der ersten Richtung angebracht wird
und für
die elektromagnetische Strahlung der Strahlungsquelle in einer von
einem Drehwinkel des Polarisators abhängigen Polarisationsebene durchlässig ist,
und
d) einem drehbaren Analysator, der zwischen dem Halbleiterwafer
und dem Detektor entlang der zweiten Richtung angebracht wird und
für die
reflektierte elektromagnetische Strahlung der Strahlungsquelle in
einer von einem Drehwinkel des Analysators abhängigen Polarisationsebene durchlässig ist;
- – Mittel
zum Simulieren einer Bestrahlung des Halbleiterwafers mit elektromagnetischer
Strahlung, um als optimierte Bestrahlungsbedingungen die erste Richtung
und entweder den Drehwinkel des Analysators oder des Polarisators
zu optimieren, wobei die erste Richtung so gewählt wird, dass im Falle einer
Bestrahlung Kreuzpolarisation auftritt;
- – Mittel
zum Bestimmen von ellipsometrischen Parametern aus der reflektierten
elektromagnetischen Strahlung mittels des Detektors, wobei die Hauptfläche des
Halbleiterwafers mit der elektromagnetische Strahlung für eine Vielzahl
von Wellenlängen
unter den optimierten Bestrahlungsbedingungen bestrahlt wird; und
- – Mittel
zum Berechnen von Parametern der Strukturelemente des Musters auf
dem Halbleiterwafer anhand eines Modells.
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Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung wird elektromagnetische Strahlung in einem
breiten Spektralbereich unter einer vorgegebenen Einfallsgeometrie
mit einem Einfallswinkel ungleich Null eingestrahlt. Dadurch ergibt
sich Polarisationskonversi on, die es ermöglicht, die bekannten ellipsometrischen
Parameter für
einen Neigungswinkel in Abhängigkeit
der Wellenlänge
aufzuzeichnen. Die Einfallgeometrie und der Drehwinkel des jeweils
nicht für
die Bestimmung der ellipsometrischen Parameter herangezogenen polarisierenden
Elements werden mit einem Mittel zum Simulieren einer Bestrahlung
des Halbleiterwafers mit elektromagnetischer Strahlung vor der eigentlichen
Messung bestimmt.
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Besonders
vorteilhaft erweist sich die Verwendung des Verfahrens zur Bestimmung
von Parametern von Strukturelementen eines Musters auf einem Halbleiterwafer
mittels eines Ellipsometers in einer Halbleiterfertigungsanlage,
wobei die Halbleiterfertigungsanlage mehrere Fertigungseinheiten
und ein Ellipsometer umfasst, so dass für eine Vielzahl von Halbleiterwafern
Parameter von Strukturelemente bestimmt werden. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Messvorrichtung
in einer schematischen Schrägansicht;
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2 in
einer Schrägansicht
schematisch die Vorderseite eines Halbleiterwafers bei der Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens;
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3A und 3B Polardiagramme
von Betrag und Phase der Jones-Matrix-Elemente bei der Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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4 eine
schematische Querschnittsansicht eines Halbleiterwafers zur Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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5A bis 5F Diagramme
von rpp/rss, rps/rpp und rsp/rss aus Berechnungen mittels generalisierter
Ellipsometrie von Strukturen gemäß 4;
und
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6 ein
Diagramm von Abweichungen ellipsometrischer Spektren bei der Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Bewertung der Sensitivität
der entsprechenden Einstellungen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Messvorrichtung
werden im Folgenden anhand einer Vermessung eines einzelnen Halbleiterwafers
erläutert.
In einem großvolumigen
Fertigungsprozess werden diese Verfahrensschritte jedoch nicht notwendigerweise
für alle
prozessierten Halbleiterwafer ausgeführt. Üblicherweise wird für einzelne
ausgewählte
Halbleiterwafer eine Kontrolle durchgeführt, wie eingangs beschrieben.
Die Erfindung liefert nun anhand der ellipsometrischen Vermessung
von Strukturelementen Prozess- oder Fertigungsparameter, die in
der Fertigungslinie benötigt
werden. Dadurch ist eine regelmäßige Nachjustierung
der Halbleiterfertigungsanlage möglich.
Die im Folgenden anhand eines einzelnen Halbleiterwafers beschriebene
Vorgehensweise ist nur beispielhaft zu verstehen.
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In 1 ist
in einer schematischen Schrägansicht> der Aufbau einer Messvorrichtung 2 mit
einem Ellipsometer 8 gezeigt. Die Messvorrichtung 2 umfasst
einen beweglichen Substrattisch 20. Auf dem Substrattisch 20 ist
der Halbleiterwafer 5 abgelegt, auf dem auf einer Vorderseite
oder Hauptfläche 10 ein periodisch angeordnetes
Muster 14 von Strukturelementen 16 beispielsweise
durch lithographisches Strukturieren gebildet ist.
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Das
periodisch angeordnete Muster 14 der Strukturelemente 16 ist
beispielsweise ein Ausschnitt aus einem Speicherzellenfeld eines
Halbleiterspeichers. Die Strukturelemente sind dabei entlang einer
Symmetrieachse 18 (siehe 2) angeordnet,
die im vorliegenden Fall senkrecht zu den Strukturelementen auf
der Hauptseite 10 liegt. Außerhalb eines bestimmten Bereichs 12 des
Speicherzellenfeldes ist das Muster 14 nicht notwendigerweise
periodisch, sondern kann auch unregelmäßig ausgebildet sein. Bei der
Scatterometrie ist üblicherweise
eine Periodizität
innerhalb eines Messfensters ausreichend.
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Das
Ellipsometer 8 umfasst eine Strahlungsquelle 30,
die monochromatische aber auch breitbandige, d.h. polychromatische
elektromagnetische Strahlung entlang einer ersten Richtung 32 abstrahlt.
Als Strahlungsquelle 30 wird eine kohärente oder nichtkohärente Strahlungsquelle
im ultravioletten, infraroten oder sichtbarem Bereich verwendet,
die geeignet ist, elektromagnetische Strahlung mit einer veränderbaren,
frei wählbaren
Wellenlänge
abzustrahlen. Die abgestrahlte elektromagnetische Welle lässt sich
in einen Beitrag mit einer S-polarisierten und in einen Beitrag
mit einer P-polarisierten Strahlung zerlegen.
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Darüber hinaus
umfasst das Ellipsometer 8 einen Detektor 50,
der die von der Strahlungsquelle 30 in einer zweiten Richtung 34 reflektierte
Strahlung nachweist. Beispielhaft sind in 1 ein Prisma 51 und
ein Nachweismittel 53 gezeigt, das die reflektierte Strahlung
bezüglich
ihrer Intensität
aufnehmen und auswerten kann.
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Während der
Messung ist der Halbleiterwafer 5 relativ zur Strahlungsquelle 30 so
auf dem Substrattisch 20 ausgerichtet, dass die erste Richtung 32 zu
der Normale der Hauptfläche 10 des
Halbleiterwafers 5 einen festen Neigungswinkel 36 bezüglich der
Symmetrieachse 18 und einen festen Azimutwinkel 38 bezüglich der
Normale der Hauptfläche 10 einschließen, wie
in 2 gezeigt.
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Gemäß der Erfindung
ist der Neigungswinkel 36 der auftreffenden elektromagnetischen
Strahlung von Null verschieden, was zu einer Einstrahlung einer
schräg
zur Symmetrieachse 18 der Strukturelemente 16 liegenden
Einfallsebene führt,
so dass ein Bruch in der Spiegelsymmetrie bezüglich der Einfallsebene vorliegt. Wie
bereits eingangs erwähnt
erfolgt keine Variation des Azimutwinkels 38, um eine Signatur
für die
Bestimmung des Profils der Strukturelemente zu gewinnen.
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Weiterhin
ist in 1 ein drehbarer Polarisator 40 gezeigt,
der zwischen der Strahlungsquelle 30 und dem Substrattisch
entlang der ersten Richtung 32 angebracht wird, so dass
die elektromagnetische Strahlung der Strahlungsquelle 30 den
Polarisator durchdringen muss. Der Polarisator 40 ist dabei
für die
elektromagnetische Strahlung der Strahlungsquelle 30 in
einer von einem Drehwinkel des Polarisators 40 abhängigen Polarisationsebene
durchlässig.
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Weiterhin
wird ein drehbarer Analysator 42 verwendet, der zwischen
dem Substrattisch 20 und dem Detektor 50 entlang
der zweiten Richtung 34 angebracht wird. Der Analysator 42 für die reflektierte
monochromatische elektromagnetische Strah lung der Strahlungsquelle 30 in
einer ebenfalls von einem Drehwinkel des Analysators 42 abhängigen Polarisationsebene
durchlässig.
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Gemäß dieser
Ausführungsform
rotiert ein polarisierendes Element nämlich entweder der Polarisator oder
der Analysator zur Bestimmung der spektralellipsometrischen Parameter.
Das jeweils andere Element wird mit einem festen Drehwinkel eingestellt,
der so gewählt
wird, dass die Sensitivität
bezüglich
der zu bestimmenden Parameter erhöht wird. Zusätzlich wird
auch sowohl der Azimutwinkel 38 als auch der Neigungswinkel 36 bezüglich optimierter
Sensitivität
ausgewählt.
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Zur
Bestimmung der optimierten Bestrahlungsbedingungen werden vor der
eigentlichen Messung Simulationen durchgeführt. Damit wird sichergestellt,
dass die Sensitivität
für das
Messproblem, nämlich
die Bestimmung von Strukturabmessungen oder Profilparametern der
Strukturelemente 16 ausreichend hoch ist.
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Bevor
diese Vorgehensweise beispielhaft beschrieben wird, folgt unter
Bezugnahme auf 2 eine Erläuterung der Geometrie der einfallenden
und reflektierten elektromagnetischen Strahlung nebst den entsprechenden
Parametern.
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2 zeigt
einen Ausschnitt der Strukturelemente 16 auf der Hauptseite 10 des
Halbleiterwafers 5, die parallel zur y-Achse angeordnet sind. Neben der ersten
Richtung 32 und der zweiten Richtung 34 sind auch die
verschiedenen Feldstärkekomponenten
EP und ES der einfallenden
Strahlung EIN und der reflektierten Strahlung
EOUT gezeigt, die sich bei einer Zerlegung
in parallele und senkrechte Beiträge ergeben. Die Flächennormale
der Hauptseite 10 ist in 2 die z-Richtung,
als Symmetrieachse 18 ist die x-Richtung angegeben.
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Bei
konventionellen Messverfahren wird Scatterometrie in einem Modus
betrieben, bei dem die Einfallsebene des Lichtstrahls senkrecht
zur Richtung einer sich periodisch fortsetzenden Halbleiterstruktur
orientiert ist. Das ellipsometrische Spektrum ist anhand folgender
Gleichung gegeben:
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Dabei
lässt sich
das ellipsometrische Spektrum aus der sogenannten Jonesmatrix bestimmen,
die eine Zerlegung bzw. deren Mischung in verschiedene Polarisationszustände angibt:
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In
dem Modus mit der Einfallsebene des Lichtstrahls senkrecht zur Richtung
der sich periodisch fortsetzenden Halbleiterstruktur ist die Probe
typischerweise so ausgerichtet, dass die Nebendiagonalelemente rsp und rps der Gleichung
[2] Null werden.
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Die
nachfolgenden Folgerungen bezüglich
Polarisationskonversion und den sich daraus ergebenden Konsequenzen
betreffen den Fall, dass der Neigungswinkel 36 der auftreffenden
elektromagnetischen Strahlung von Null verschieden ist, d.h. die
Einstrahlung gemäß einer
schräg
zur Symmetrieachse 18 der Strukturelemente 16 liegenden
Einfallsebene liegt.
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Das
gemessene Spektrum der reflektierten Strahlung zeigt aufgrund des
Bruchs in der Spiegelsymmetrie bezüglich der Ein fallsebene Polarisationskonversion
(Kreuzpolarisation). Die ellipsometrischen Parameter tan(PSI), cos(Delta)
werden wellenlängenabhängig aufgezeichnet.
Dabei ergeben sich nun folgende ellipsometrische Spektren für den Fall
der Drehung des Polarisators
40 und des Analysators
42,
wobei A und P den Drehwinkel im ersten bzw. zweiten Fall angeben:
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Man
erkennt, dass im Falle verschwindender Nebendiagonalelemente der
Jones-Matrix Gleichungen [3] und [4] in Gleichung [1] übergehen.
Damit Kreuzpolarisation auftritt, muss ein Bruch in der Spiegelsymmetrie
bezüglich
der Einfallsebene vorliegen. Dies wird für strukturierte Halbleiterwafer
durch eine schräg
zur Symmetrieachse der Strukturelemente liegende Einfallsebene erreicht.
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Im
Gegensatz zum eingangs diskutierten Standardfall ergeben sich nun
3 unabhängige
Größen tan(PSI)
und cos(Delta). Demgemäß können in
der verallgemeinerten Ellipsometrie die Verhältnisse für rpp/rss, rps/rpp and rsp/rss
jeweils unabhängig
bestimmt werden, wobei jede der genannten Lösungen einem Wert für tan(psi)
und cos(delta) entspricht.
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Durch
Bestimmen von Reflexionskoeffizienten p der reflektierten elektromagnetischen
Strahlung mittels des Detektors 50 werden die ellipsometrischen
Parametern tan(PSI) und cos(Delta) für einen bestimmten Wellenlängenbereich
ermit telt. Für
die Auswertung werden die gemessenen Parametern tan(PSI) und cos(Delta)
mit simulierten Parametern eines Musters in Übereinstimmung gebracht.
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Dazu
wird ein Modell der ellipsometrischen Bestrahlung bereitgestellt,
das geeignet ist, die ellipsometrischen Parameter mit modellierten
Abmessungen der Strukturelemente 16 zu verknüpfen. Durch
geeignete Wahl des Modells der Halbleiterstruktur werden die Abmessungen
oder die Profilparameter der Strukturelemente 16 auf dem
Halbleiterwafer 5 bestimmt.
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Um
die oben beschriebene Optimierung der Bestrahlungsbedingungen durchzuführen, wird
vor der Messung die erste Richtung 32 und der Drehwinkel
des Polarisators 40 oder Analysators 42 mit einem
in der Technik bekannten Computerprogramm simuliert. Diese Vorgehensweise
wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die 3A und 3B erläutert. Dabei
wird beispielhaft der Fall betrachtet, dass der Drehwinkel des Analysators 42 zusammen
mit der ersten Richtung 32 optimiert wird. Die Optimierung
des Drehwinkels des Polarisators 40 kann sinngemäß auf dieses
Beispiel übertragen
werden.
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Als
Resultat der Simulationsrechnung werden die im Allgemeinen komplexen
Matrixelemente der Jones-Matrix gemäß Gleichung [2] ermittelt.
Simuliert wurde eine zweidimensionale Grabenstruktur eines DRAM-Bausteins
mit einer nominellen Abmessung von 110 nm Linienbreite.
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In 3A sind
simulierte Spektren für
den Betrag der Matrixelemente der Jones-Matrix in einem Polardiagram
als Funktion des Neigungswinkels gezeigt. Man erkennt, dass allein
eine Verdrehung der Einfallsrichtung Betrag und Phase der Jones-Matrix-Elemente
verändert.
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33 zeigt die Phase der Nebendiagonalelemente
der Jones-Matrix
als Funktion des Neigungswinkels 36. Die Reaktion der resultierenden
Spektren auf Variationen von Geometriegrößen ist für die jeweilige Einstellung
charakteristisch und kann per Simulation vorab optimiert werden.
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Diese
Vorgehensweise wird nun anhand von 4 auf eine
beispielhafte Ausgestaltung eines Musters 14 von Strukturelementen 16 angewendet. 4 zeigt
einen zweischichtigen Aufbau von Strukturelementen 16.
Die erste Schicht 62 ist direkt auf der Oberseite des Halbleiterwafers 5 aufgebracht.
Die darüber
liegende zweite Schicht 64 weist Schichtdicke 60 auf.
Als Messparameter wird nachfolgend beispielhaft die Schichtdicke 60 ausgewertet.
Andere Parameter, wie z.B. Strukturabmessungen, Profilparameter,
Seitenwandwinkel können
selbstverständlich
ebenfalls mit einer geeigneten Modellbeschreibung bestimmt werden.
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Zur
experimentellen Bestimmung werden drei unterschiedliche Messungen
mit anderen Winkeln des Analysators durchgeführt, um die Rohdatenspektren
zu erzeugen. Das zugeordnete Gleichungssystem kann unabhängig für die Größen rpp/rss,
rps/rpp und rsp/rss gelöst
werden. In 5A und 53 ist
in einem Diagramm der Vergleich von Simulation und Experiment der
Größen rpp/rss
gezeigt. Für
die experimentellen Daten wurden 3 Messungen mit verschiedenen Analysatorwinkeln
aufgenommen. Die Diagramme gemäß 5C und 5D zeigen
die entsprechenden Spektren für
die Größen rps/rpp.
In den 5E und 5F sind
die Spektren für
die Größen rsp/rss
gezeigt.
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Vorteilhafterweise
können
gemäß der Erefindung
die experimentellen Werte für
die jeweiligen Verhältnisse
rpp/rss, rps/rpp und rsp/rss unabhängig bestimmt werden, was insgesamt
zu sechs Spektren führt,
die mit Modellbasierten Resultaten verglichen werden können. Die
dabei in Betracht gezogenen Nebendiagonalelemente der Jones-Matrix
treten für
den Fall der Polarsationskonversion oder Kreuzpolarisation auf,
wie oben beschrieben.
-
Erfindungsgemäß ist die
Abweichung zwischen den ellipsometrischen Spektren in Abhängigkeit
der Wellenlänge
der einfallenden Strahlung durch die geeignete Wahl von Drehwinkel
des Analysators und Neigungswinkel 36 optimiert. Um das
Verhalten über
den gesamten Parameterraum abzuschätzen, ist in 6 ein
Maß X2 für
die Abweichung zwischen zwei Spektren in Abhängigkeit des resultierenden
Werts der Schichtdicke 60 für verschiedene Neigungswinkel 36 dargestellt.
Man erkennt, dass das Maß X2 für
die Abweichung bei gleichen Drehwinkeln des Analysators für unterschiedliche
Neigungswinkel 36, in 6 „Phi" genannt, variiert,
so dass die Sensitivität
auf bestimmte Parameter optimiert werden kann.
-
Das
Verfahren gemäß der Erfindung
kann auch in einer Halbleiterfertigungsanlage verwendet werden. Die
Halbleiterfertigungsanlage umfasst mehrere Fertigungseinheiten,
beispielsweise Ätztools,
Poliervorrichtungen oder lithographische Projektionsanlagen. Eine
oder mehrere der Fertigungseinheiten wird mit einem Ellipsometer 8 ausgestattet,
um Profilparameter zu bestimmen.
-
- 2
- Messvorrichtung
- 5
- Halbleiterwafer
- 8
- Ellipsometer
- 10
- Hauptfläche
- 12
- Bereich
- 14
- periodisch
angeordnetes Muster
- 16
- Strukturelementen
- 18
- Symmetrieachse
- 20
- Substrattisches
- 30
- Strahlungsquelle
- 32
- erste
Richtung
- 34
- zweite
Richtung
- 36
- Neigungswinkel
- 38
- Azimutwinkel
- 40
- Polarisator
- 42
- Analysator
- 50
- Detektor
- 60
- Schichtdicke
- 62
- erste
Schicht
- 64
- zweite
Schicht