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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Führung von Versorgungskabeln bei Wagenübergangssystemen zwischen zwei miteinander gekuppelten Wagen, insbesondere für den Schienenverkehr.
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Bei so genannten Wagenübergangssystemen, bei denen zwei Wagen miteinander gekuppelt sind und über die Kupplungsstelle hinweg Versorgungskabel geführt werden, bestehen hohe Anforderungen an die Kabelführungen. Derartige Wagenübergangssysteme treten beispielsweise zwischen einer Zugmaschine und einem daran angehängten Wagen oder auch zwischen zwei aufeinander folgenden Wagen auf. Insbesondere im Schienenverkehr bestehen hierbei aufgrund der teilweise sehr hohen Geschwindigkeiten hohe Anforderungen, um eine zuverlässige, sichere und dauerhafte Kabelanbindung zwischen zwei aufeinander folgenden Wagen zu gewährleisten. Üblicherweise werden hierbei mehrere Versorgungskabel geführt. Dies sind beispielsweise Starkstromkabel, Signalleitungen, sowie Datenleitungen. Die Steuer- und Datenleitungen können hierbei als empfindliche Glasfaser- oder Koaxialkabel ausgebildet sein.
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Zur Führung der einzelnen Versorgungskabel werden so genannte Klemmklötze eingesetzt, in denen die Versorgungskabel einzelweise in Kabeldurchführungen geklemmt sind. Aufgrund der Empfindlichkeit insbesondere von Datenkabeln muss der Durchmesser der Kabeldurchführungen exakt an den Kabeldurchmesser des Versorgungskabels angepasst sein.
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Der Klemmklotz besteht üblicherweise aus mehreren, übereinander angeordneten Lagen, wobei zur Ausbildung der Lagen mehrere Halbschalen übereinander angeordnet sind und die Halbschalen an ihren gegenüberliegenden Stirnseiten jeweils Halbaufnahmen aufweisen, die sich zu den Kabeldurchführungen ergänzen. Um nunmehr die Kabeldurchführungen an die jeweiligen Kabeldurchmesser anzupassen, werden die Kabeldurchführungen durch eine mechanische Bearbeitung, beispielsweise durch Bohren od. dergl., auf den gewünschten Durchmesser aufgebohrt.
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Aus der
DE 197 05 895 A1 ist ein Schienenfahrzeug zu entnehmen, bei dem zur Führung von Versorgungskabeln bei einem Übergang zwischen zwei Wagen auf jedem Wagen ein Schellenblock angeordnet ist, durch den in mehreren Lagen Versorgungskabel geführt werden können. Der Schellenblock ist dabei in mehrere Teile unterteilt, wobei die Trennungsebene jeweils durch die Mitte der jeweiligen Durchführöffnungen für die Versorgungsleitungen gehen. Die einzelnen Teile des Schellenblocks sind mittels Schraubverbindungen und einem Rahmen gegeneinander verspannt.
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Aus der
DE 33 26 551 A1 ist eine Einführungsplatte für Kabel zu entnehmen, bei der wiederum die Einzelplatte aus mehreren Einzelelementen besteht, die in einem gemeinsamen Rahmen gehalten sind. Die Einzelelemente sind dabei durch Spritzgießen hergestellt.
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Aus der
DE 94 14 666 U1 ist schließlich eine weitere Ausführungsvariante einer Kabeldurchführungsleiste, bestehend aus mehreren einzelnen Teilen, zu entnehmen, die über Rastelemente auch in einer Montagestellung gehalten werden können. Im Falle von mehreren Kabellagen ist ein spezielles Mittenteil ausgebildet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstig und einfach herzustellende Vorrichtung zur Führung von Versorgungskabeln zu ermöglichen. Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch eine Vorrichtung zur Führung von Versorgungskabeln bei Wagenübergangssystemen mit einem Klemmklotz, in dem mehrere Versorgungskabel durch Kabeldurchführungen einzelweise geführt sind, wobei der Klemmklotz als ein Kunststoff-Spritzgussteil ausgebildet ist.
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Der besondere Vorteil der Ausgestaltung als Spritzgussteil ist darin zu sehen, dass hierdurch eine aufwändige Nacharbeit zur genauen Anpassung des Durchmessers der Kabeldurchführungen an die jeweiligen Kabeldurchmesser nicht erforderlich ist. Hierdurch gestaltet sich die Herstellung deutlich einfacher und kostengünstiger.
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Zur Herstellung der Vorrichtung wird die Anpassung an die jeweils erforderlichen Kabeldurchmesser vorzugsweise jeweils dadurch erreicht, dass in dem jeweiligen Spritzgusswerkzeug zur Ausbildung der Kabeldurchführungen austauschbare Wechselkerne vorgesehen sind. Es ist also ein Satz von unterschiedlichen Wechselkernen vorgesehen, die als Teil des Spritzgusswerkzeuges je nach Bedarf eingesetzt werden können. Insgesamt lässt sich dadurch kostengünstig und in einfacher Weise ein modulares Klemmklotz-Baukastensystem verwirklichen, bei dem für unterschiedlichste Anforderungen jeweils unterschiedliche Klemmklötze ausgebildet werden. Hierfür ist es lediglich erforderlich, in das Spritzgusswerkzeug die unterschiedlichen Wechselkerne beim Spritzgießprozess einzusetzen. Es ist daher selbst für unterschiedliche Ausbildungen der Klemmklötze jeweils nur ein Spritzgusswerkzeug erforderlich. Dadurch und aufgrund dessen, dass keine aufwändige Nachbearbeitung bezüglich der Anpassung der Durchmesser der Kabeldurchführungen an die der Versorgungskabel erfolgen muss, ist im Vergleich zu herkömmlichen Klemmklötzen eine deutliche Kosteneinsparung erreicht.
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Der Klemmklotz umfasst weiterhin zwei Halbschalen mit jeweils mehreren Halbaufnahmen für ein jeweiliges Versorgungskabel, wobei die Halbschalen an ihrer den Halbaufnahmen abgewandten Seiten eine durchgehende, ununterbrochene Auflagefläche aufweisen. Zur Ausbildung des Klemmklotzes werden jeweils mehrere derartige Halbschalenpaare übereinander angeordnet. Der besondere Vorteil der Ausbildung der durchgehenden Auflagefläche ist nun darin zu sehen, dass zwei einander zugeordnete Halbschalen jeweils eine in sich abgeschlossene Klemmklotzlage bilden, auf die dann die nächste Klemmklotzlage einfach aufgelegt werden kann. Durch diese Maßnahme ist ein montagetechnisch einfacher Aufbau eines Klemmklotzes mit den Versorgungskabeln ermöglicht. Es kann nämlich lageweise der Klemmklotz aufgebaut werden, indem zunächst eine erste Halbschale (Unterschale) montiert wird, dann die Versorgungskabel in die Halbaufnahmen eingelegt und anschließend die zweite Halbschale (Oberschale) aufgesetzt und mit der ersten Halbschale befestigt wird. Hierdurch sind die Versorgungskabel in der ersten Klemmklotzlage bereits fixiert und es kann problemlos die nächste Klemmklotzlage aufgebaut werden, ohne dass zu befürchten ist, dass sich die Versorgungskabel in der ersten Klemmklotzlage wieder verschieben oder aus den Kabeldurchführungen herausfallen.
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Es sind daher jeweils zwei eine Klemmklotzlage bildende Halbschalen jeweils für sich gegeneinander verspannt. Zusätzlich sind die Klemmklotzlagen gemeinsam gegeneinander verspannt. Es sind daher unabhängig voneinander die Halbschalen der einzelnen Klemmklotzlagen sowie die Klemmklotzlagen des gesamten Klemmklotzes verspannbar.
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Gemäß einer zweckdienlichen Weiterbildung ist als Kunststoff ein nicht brennbares, flammgeschütztes Polyamid verwendet. Es wird also für die Ausbildung des Klemmklotzes ein spritzgießfähiger, nicht brennbarer Kunststoff eingesetzt, so dass auch scharfe Brandschutzvorrichtungen eingehalten werden. Als Polyamid wird insbesondere ein Copolymer aus dem Polyamid PA6 und PA66 herangezogen. Der Kunststoff ist hierbei vorzugsweise unverstärkt.
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Weiterhin ist zwischen zwei aufeinander folgenden Klemmklotzlagen jeweils eine Metallplatte angeordnet. Durch die Anordnung der Metallplatten wird die Montage erleichtert und die Festigkeit des gesamten Klemmklotzes erhöht. Insbesondere werden mit Hilfe der Metallplatten die Schalenhälften der jeweiligen Klemmklotzlage verspannt. Durch die Metallplatten wird die beispielsweise über Gewindestangen eingeleitete Klemmkraft gleichmäßig auf die gesamte Fläche der Klemmklotzlage übertragen, so dass eine homogene Flächenpresskraft erreicht wird.
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Um dies zu erreichen, sind gemäß einer zweckdienlichen Weiterbildung zumindest zwei erste Gewinde- oder Montagestangen vorgesehen, mit deren Hilfe jeweils die Halbschalen einer jeweiligen Klemmklotzlage gegeneinander verspannt werden. Ergänzend hierzu sind zumindest zwei zweite Montagestangen vorgesehen, die ebenfalls bevorzugt als Gewindestangen ausgebildet sind, über die die Klemmklotzlagen gemeinsam gegeneinander verspannt sind. Zweckdienlicherweise werden beide Arten von Montagestangen vollständig durch sämtliche Klemmklotzlagen hindurch geführt.
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Um mit den Gewinde- oder Montagestangen beim Verspannen der einzelnen Klemmklotzlagen ein übermäßiges Anziehen und damit eine Verformung der einzelnen Kunststoff-Halbschalen zu vermeiden, sind zweckdienlicherweise für jede Klemmklotzlage Metallhülsen als Abstandshalter angeordnet, durch die die Gewinde- oder Montagestange geführt ist.
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Durch die Montagestangen, den Metallplatten und den entsprechenden Befestigungsmitteln, wie Muttern od. dergl. ist daher ein massives, steifes Gerüst gebildet, in dem die jeweiligen Halbschalen paarweise angeordnet sind.
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Um eine einfache Produktidentifizierung insbesondere für eine Qualitätskontrolle zu ermöglichen, ist in einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen, dass an einer sichtbaren Außenseite des Klemmklotzes, insbesondere an jeder Klemmklotzlage, eine Typenkennzeichnung mit der Angabe des Typs der eingesetzten Halbschalen angebracht ist. Die Typenkennzeichnung gibt hier insbesondere den Durchmesser der einzelnen, bei der jeweiligen Klemmklotzlage vorhandenen Kabeldurchführungen an. Diese Typenkennzeichnung richtet sich demnach insbesondere nach den beim Spritzgussprozess eingelegten Wechselkernen. Vorzugsweise wird gemeinsam mit den Wechselkernen ein zu diesen gehöriges Typenschild mit in das Werkzeug als Einlegeteil eingelegt, so dass die Typenkennzeichnung in das Material eingeprägt wird.
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Die Vorrichtung umfasst weiterhin vorzugsweise zwei in Ausbreitungsrichtung der Versorgungskabel hintereinander angeordnete Klemmklötze, wobei der vordere Klemmklotz konische, insbesondere doppelkonische Kabeldurchführungen aufweist, die eine Biegebewegung der Versorgungskabel erlauben. Der hintere Klemmklotz weist demgegenüber zylindrische Kabeldurchführungen auf, die zur klemmenden Befestigung der einzelnen Versorgungskabel zur Aufnahme von Zugkräften aufweist. Unter hinterem Klemmklotz wird hierbei der zum jeweiligen Wagen hin orientierte Klemmklotz verstanden, aus dem die Versorgungsleitungen kommen, wohingegen der vordere Klemmklotz derjenige Klemmklotz ist, der zum an den ersten Wagen angekuppelten zweiten Wagen orientiert ist. Durch diese Ausgestaltung mit zwei Klemmklötzen und insbesondere der Ausgestaltung der doppelkonischen Kabeldurchführungen bei dem vorderen Klemmklotz ist eine Aufteilung der Aufnahme der dynamischen und statischen Kräfte erreicht, um die Belastungen für die einzelnen Versorgungskabel möglichst gering zu halten und damit zugleich eine hohe Kabel-Lebensdauer zu erzielen. Im hinteren Klemmklotz sind daher die einzelnen Versorgungskabel unbeweglich gehalten, wohingegen im vorderen Klemmklotz die Kabel in ihrer Längsrichtung ortsfest fixiert sind, jedoch eine Bewegung in der Ebene senkrecht zu ihrer Ausbreitungsrichtung ermöglicht ist, so dass Biegebewegungen, beispielsweise beim Durchfahren von Kurven etc., erlaubt sind und nicht zu Beschädigungen der Versorgungskabel führen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen jeweils in schematischen und teilweise vereinfachten Darstellungen:
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1 eine Seitenansicht eines Wagenübergangssystems mit Vorrichtungen zur Führung von Versorgungskabeln,
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2 eine Halbschale zur Ausbildung einer Klemmklotzlage mit zylindrischen Kabeldurchführungen,
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3 eine Halbschale zur Ausbildung einer Klemmklotzlage mit doppelkonischen Kabeldurchführungen,
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4 das in 1 gezeigte Wagenübergangssystem ohne die Versorgungskabel,
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5 eine der Vorrichtungen gemäß 4 zur Führung von Versorgungskabeln in Blickrichtung B bzw. C gemäß 4.
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In den Figuren sind gleich wirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Aus 1 ist ein Wagenübergangssystem mit mehreren Versorgungskabeln 2 sowie auf beiden Seiten jeweils einer Vorrichtung 4 zur Führung der Versorgungskabel 2 zu entnehmen. Die Versorgungskabel 2 sind nach Art eines Kabelpakets gemeinsam von einem hier nicht dargestellten ersten Wagen auf der rechten Bildseite zu einem hier ebenfalls nicht dargestellten zweiten Wagen auf der linken Bildseite geführt. An den Wagen sind die beiden Vorrichtungen 4 jeweils befestigt. Zwischen den beiden Vorrichtungen 4 sind die einzelnen Versorgungskabel 2 geführt. Die einzelnen Versorgungskabel 2 sind über Steckverbindungen an einer Trennstelle 6 mit dem jeweiligen Wagen verbunden.
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Die beiden Vorrichtungen 4 sind spiegelbildlich aufgebaut und umfassen jeweils eine Haltestruktur mit einem äußeren Halteblech 8a und einem inneren Halteblech 8b. Das äußere Halteblech 8a ist mittels eines Halters 8c am Wagen befestigt. Zwischen den beiden Halteblechen 8a, 8b ist ein Kabelführungsraum gebildet, in dem die einzelnen Versorgungskabel 2 bogenförmig verlaufen. Zwischen den beiden Halteblechen 8a, 8b ist an deren Endseiten jeweils ein hinterer Klemmklotz 10a sowie ein vorderer Klemmklotz 10b angeordnet.
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Die Versorgungskabel 2 sind von der Trennstelle 6 zunächst bogenförmig zu dem hinteren Klemmklotz 10a geführt, in dem sie jeweils einzelweise ortsfest fixiert sind. Von dem hinteren Klemmklotz 10a aus sind die Versorgungskabel 2 anschließend in einer definierten, festen und unverrückbaren Lage entlang eines Bogens zu dem vorderen Klemmklotz 10b geführt. Ausgangsseitig am vorderen Klemmklotz 10b weist jedes der Versorgungskabel 2 eine Kabeltülle 12 auf. Durch die Kabeltüllen 12 und die später noch beschriebene Ausgestaltung des vorderen Klemmklotzes 10b besteht die Möglichkeit, dass die Versorgungskabel 2 zwischen den beiden vorderen Klemmklötzen 10b Biegebewegungen ausführen. Damit können Ausgleichsbewegungen zwischen den beiden Wagen während der Fahrt erfolgen, ohne dass die Kabel 2 übermäßig beansprucht werden. Durch diese Ausgestaltung der Vorrichtung mit den beiden Klemmklötzen 10a, 10b werden die statischen und dynamischen Belastungen auf die Versorgungskabel 2 getrennt durch die beiden unterschiedlichen Klemmklötze 10a, 10b aufgenommen, wobei die dynamischen Belastungen von dem vorderen Klemmklotz 10b und die statischen Belastungen von dem hinteren Klemmklotz 10a aufgenommen werden.
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Die Versorgungskabel 2 sind im Ausführungsbeispiel matrixartig in vier Lagen und drei Reihen angeordnet und sind entsprechend dieser Matrixform auch durch die Klemmklötze 10a, 10b geführt. Die Klemmklötze 10a, 10b weisen demnach insgesamt vier Klemmklotzlagen 14 auf, die jeweils drei Kabeldurchführungen 16 zur einzelweisen Führung der Vorsorgungskabel 2 umfassen.
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Die einzelnen Klemmklotzlagen 14 sind jeweils gebildet durch zwei gleichartige Halbschalen 18a, 18b wie sie in 2 bzw. in 3 dargestellt sind. Die in 2 dargestellte Halbschale 18a wird in dem hinteren Klemmklotz 10a und die in 3 dargestellte Halbschale 18b im vorderen Klemmklotz 10b eingesetzt. Die beiden Halbschalen 18a, 18b weisen jeweils einen in etwa langgestreckten, quaderförmigen Grundkörper auf, an dessen einen Stirnseite muldenartige Vertiefungen ausgebildet sind, die Halbaufnahmen 20a, 20b bilden. Zur Ausbildung einer Klemmklotzlage 14 werden jeweils zwei gleichartige Halbschalten 18a, 18b mit ihren oberen, mit den Halbaufnahmen 20a, 20b versehenen Stirnseiten zusammengefügt und verspannt, so dass die Halbaufnahmen 20a, 20b sich zu den Kabeldurchführungen 16 ergänzen. Gegenüberliegend zu den Halbaufnahmen 20a, b weisen die Halbschalen eine durchgehende Flachseite oder Auflagefläche 21 auf.
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Weiterhin sind an den äußeren Randseiten zwei nach Art von Bohrungen ausgeführte Hauptführungen 22 sowie jeweils zwischen zwei benachbarten Halbaufnahmen 20 ausgebildete Nebenführungen 24 vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel haben die Hauptführungen 22 einen größeren Durchmesser als die Nebenführungen 24.
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Die beiden Halbschalten 18a, 18b unterscheiden sich lediglich in der Art der Ausbildung ihrer Halbaufnahmen 20a, 20b. Bei der Halbschale 18a gemäß 2 sind die Halbaufnahmen 20a in Form eines Halbzylinders ausgebildet und bei der Halbschale 18b erweitern sich die Halbaufnahmen 20b beidseitig konusartig. Die mit zwei Halbschalen 18b gebildeten Kabeldurchführungen 16 weisen daher insbesondere einen Doppelkonus auf.
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Die Halbschalen 18a, 18b werden fertigungstechnisch mit Hilfe eines Spritzgussverfahrens aus einem unbrennbaren, flammenresistenten Kunststoff hergestellt. Als spritzgießfähiger, unter normalen Umgebungsbedingungen nicht brennbarer und flammgeschützter Kunststoff hat sich Polyamid als geeignet erwiesen, insbesondere ein Copolymer bestehend aus dem Polyamid PA6 und dem Polyamid PA66.
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Zum Spritzgießen wird eine Kunststoff-Spritzgusswerkzeugform herangezogen, die eine in etwa quaderförmige Ausnehmung aufweist, wobei durch die Aufnahme bereits vorzugsweise Bolzen hindurchgeführt sind, um die Führungen 22, 24 auszubilden. Zur Ausbildung der Halbaufnahmen 20a, 20b sind auswechselbare, als Wechselkerne bezeichnete Einlegeteile vorgesehen. Diese stehen in zwei unterschiedlichen Typen, nämlich einmal als halbzylindrische Form und einmal als halbdoppelkonische Form zur Verfügung, wobei für jeden Typ mehrere Einlegeteile mit unterschiedlichen Durchmessern vorgesehen sind. Durch die Einlegeteile besteht die Möglichkeit, Halbschalen 18a, 18b mit Halbaufnahmen 20a, 20b unterschiedlicher Durchmesser kostengünstig und problemlos auszubilden, so dass insgesamt die Halbschalen 18a, 18b nach Art eines modularen Baukastensystems bereitgehalten werden können.
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Nach dem Spritzgießsprozess sind die Halbschalen 18a, 18b fertig ausgebildet und brauchen insbesondere nicht mehr nachbearbeitet zu werden. Sie zeigen daher bereits die in den 2 und 3 gezeigte Ausgestaltung. Allenfalls werden bestehend Grate entgratet.
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Aus den 4 und 5 ist jeweils der Aufbau der Vorrichtung ohne die Versorgungskabel 2 zu entnehmen. 4 korrespondiert hierbei zu der 1 und zeigt eine gleiche Ansicht der beiden Vorrichtungen 4 zur Führung der Versorgungskabel 2. 5 zeigt eine der beiden in 4 dargestellten Vorrichtungen entlang der Blickrichtung B bzw. C, jedoch ohne die durch die Halbschalen 18a, 18b gebildeten Klemmklotzlagen 14.
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Wie aus 4 zu entnehmen ist, sind an den Stirnseiten der einzelnen Halbschalen 18a, 18b und somit an den Stirnseiten der einzelnen Klemmklotzlagen 14 Typenkennzeichnungen 26 vorgesehen. Die Typenkennzeichnung 26 einer Klemmklotzlage 14 setzt sich hierbei aus jeweils einer Typenkennzeichnung an der jeweiligen Halbschale 18a, 18b zusammen. Jede Halbschale 18a, 18b ist daher an seiner Stirnseite mit einer Kennzeichnung versehen, die insbesondere Aufschluss über die Art und Größe insbesondere der Halbaufnahmen 20a, 20b gibt. Darüber hinaus können über diese Typenkennzeichnungen 26 auch weitere Informationen enthalten sein, wie beispielsweise verwendetes Material, Größe der Klemmklotzlage, Herstellort und -datum, etc. Diese Daten können später im Sinne einer Qualitätssicherung ausgewertet werden.
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Aus 5 ist zu entnehmen, dass die Vorrichtung eine metallische Gerüststruktur aufweist, die zwei randseitige Hauptmontagestangen und zwei in der Mitte angeordnete Nebenmontagestangen 30 umfasst. In Längsrichtung der Stangen 28, 30 sind in äquidistanten Abständen Aufnahmen für die paarweise Anordnung der Halbschalen 18a, 18b gebildet. Diese Räume sind jeweils durch Metallplatten 32 getrennt, die in etwa eine Größe wie die Grundfläche der jeweiligen Halbschalen 18a, 18b aufweisen. Zwei zueinander benachbarte Metallplatten 32 sind hierbei jeweils durch metallische Führungshülsen 34 auf einen definierten Abstand gehalten. Die Führungshülsen sind hierbei jeweils über die Montagestangen 28, 30 geschoben, die als Gewindestangen ausgebildet sind.
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Bei der Montage wird nunmehr die Vorrichtung sukzessive aufgebaut, es wird also eine Klemmklotzlage nach der anderen aufgebaut. Hierbei wird insbesondere derart vorgegangen, dass zunächst die Montagestangen 28, 30 an den äußeren Halteblechen 8a befestigt werden. Anschließend wird die erste Halbschale 18a, 18b auf die Montagestangen 28, 30 aufgeschoben. Als nächstes werden die äußeren Versorgungskabel 2 in die Halbaufnahmen 20a, 20b eingelegt und durch Aufschieben der zweiten Halbschale 18a, 18b fixiert. Vor oder nach dem Aufschieben der Halbschalen 18a, 18b werden die Führungshülsen 34 über die Montagestangen 30, 28 geschoben. Zur mechanischen Fixierung der beiden Halbschalen 18a, 18b wird eine der Metallplatten 32 auf die Stangen 28, 30 aufgeschoben und mit Hilfe von auf die Nebenmontagestangen 30 aufgeschraubten Spannmuttern 36 werden die Halbschalen 18a, 18b gegeneinander verspannt. Damit ist die erste Lage der Versorgungskabeln 2 sicher fixiert und die nächste Lage kann problemlos montiert werden. Auf diese Art und Weise werden sukzessive alle vier Lagen aufgebaut. Am Ende werden mit Hilfe der Hauptmontagestangen 28 und weiterer Spannschrauben 36 die einzelnen Klemmklotzlagen 14 insgesamt miteinander verspannt. Schließlich wird noch das innere Halteblech 8b aufgesetzt und die Hauptmontagestangen 28 werden hieran befestigt, so dass diese von dem äußeren Halteblech 8a bis zum inneren Halteblech 8b reichen. Das äußere Halteblech 8a bildet zugleich die erste, äußerste Metallplatte 32. Die unterste Metallplatte 32 ist beabstandet von dem inneren Halteblech 8b. Im Ausführungsbeispiel enden die Nebenmontagestangen 30 an der unteren Metallplatte 32.
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Das durch die Montagestangen 28, 30, den Führungshülsen 34 und den Metallplatten 32 in Verbindung mit den Spannschrauben 36 gebildete Metallgerüst erlaubt daher einen sehr einfachen Aufbau eines derartigen Wagenübergangssystems, so dass kurze Montagezeiten erreicht werden. In Verbindung mit den hier beschriebenen als Spritzgussteile ausgebildeten Halbschalen 18a, 18b ist daneben auch die Herstellung sehr kostengünstig und fertigungstechnisch einfach erzielbar.
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Der insbesondere im Zusammenhang mit der 5 beschriebene Aufbau des Gerüstes mit den jeweils separaten Aufnahmeräumen für die einzelnen Klemmklotzlagen, insbesondere in Kombination mit der speziellen Ausgestaltung der Halbschalen 18a, 18b mit ihrer äußeren Auflagefläche 21, kann prinzipiell auch unabhängig von der Ausgestaltung der Halbschalen 18a, 18b als Spritzgussteile verwirklicht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Versorgungskabel
- 4
- Vorrichtung
- 6
- Trennstelle
- 8a
- äußeres Halteblech
- 8b
- inneres Halteblech
- 8c
- Halter
- 10a
- hinterer Klemmklotz
- 10b
- vorderer Klemmklotz
- 12
- Kabeltülle
- 14
- Klemmklotzlagen
- 16
- Kabeldurchführung
- 18a, b
- Halbschalen
- 20a, b
- Halbaufnahmen
- 21
- äußere Flachseite
- 22
- Hauptführung
- 24
- Nebenführung
- 26
- Typenkennzeichnung
- 28
- Hauptmontagestange
- 30
- Nebenmontagestange
- 32
- Metallplatte
- 34
- Führungshülse
- 36
- Spannschraube