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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine chemische Analysevorrichtung
und eine chemische Analysepatrone für die Verwendung in der chemischen Analysevorrichtung.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine für eine automatische
Analyse geeignete biochemische Analysevorrichtung und eine Analysepatrone
für die
Verwendung in der biochemischen Analysevorrichtung.
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Im
Patentdokument 1 (PCT-Offenlegungsschrift Nr. 00/78455) ist ein
Beispiel für
eine bekannte biochemische Analysevorrichtung beschrieben. Bei dem
beschriebenen Verfahren zum Extrahieren von DNA aus einer die DNA
enthaltenden flüssigen
Probe werden, nachdem die mit DNA vermischte Flüssigkeit durch einen Glasfilter
als anorganisches Basiselement geleitet wurde, durch den Glasfilter
eine Reinigungsflüssigkeit
und eine Elutionsflüssigkeit
geleitet, um nur die DNA zu gewinnen. Der Glasfilter befindet sich
in einem drehbaren Aufbau, und Reagenzmittel wie die Reinigungsflüssigkeit
und die Elutionsflüssigkeit
sind in entsprechenden Reagenzmittelbehältern untergebracht. Durch
die bei der Drehung des Aufbaus erzeugten Zentrifugalkräfte werden
die Reagenzmittel zum Fließen
gebracht und dazu gezwungen, den Glasfilter zu passieren, nachdem
in die die Reagenzmittelbehälter
und den Glasfilter verbindenden Mikrokanälen liegende Ventile geöffnet wurden.
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Im
Patentdokument 2 (JP-A-2001-527220) ist ein weiteres Beispiel für eine bekannte
biochemische Analysevorrichtung beschrieben. Bei dieser bekannten
biochemischen Analysevor richtung wird aus einer Probe, die eine
Anzahl von chemischen Substanzen enthält, zur Analyse eine bestimmte
chemische Substanz extrahiert, z.B. eine Nukleinsäure. Eine
integrierte Patrone enthält
Reagenzmittel wie ein Lysis-Reagens, eine Reinigungsflüssigkeit
und eine Elutionsflüssigkeit
sowie eine Bindungskomponente zum Binden der Nukleinsäure. Nachdem
die die Nukleinsäure
enthaltende Probe in die Patrone geschüttet wurde, werden die Probe
und die Elutionsflüssigkeit
miteinander vermischt und durch die Bindungskomponente geleitet,
woraufhin dann die Reinigungsflüssigkeit
durch die Bindungskomponente geleitet wird. Danach wird die Elutionsflüssigkeit durch
die Bindungskomponente geleitet. Die durch die Bindungskomponente
gelaufene Elutionsflüssigkeit
wird mit einem PCR-Reagenzmittel in Kontakt gebracht und zu einer
Reaktionskammer geleitet.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In
der im Patentdokument 1 beschriebenen Vorrichtung befinden sich
viele Ventile, die nur einmal betätigt werden können, um
den Fluß der
Reagenzmittel, der mit DNA vermischten Flüssigkeit usw. zu steuern. Bei
einem solchen Ventil besteht der Verschlußabschnitt z.B. Wachs, das
beim Erhitzen schmilzt. Da der Flußweg durch das Wachs physikalisch
verschlossen ist, hat das Ventil den Vorteil, daß der Fluß der Flüssigkeit zuverlässig gesteuert
werden kann. Eine rotierende Scheibe macht das Ganze jedoch kompliziert,
da bei jedem Ventil ein Verschlußabschnitt vorgesehen werden
muß und
zum Erwärmen
des Verschlußabschnitts
eine Heizeinrichtung erforderlich ist. Die Vorrichtung für die Durchführung der
Analysesequenz ist daher insgesamt kompliziert. Da der Filter sich
in der rotierenden Scheibe befindet, muß er flexibel sein, um seine
Anbringung zu erleichtern. Daraus kann sich das Risiko ergeben,
daß die Flüssigkeit
aus dem Filter austritt.
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Auch
bei der im Patentdokument 2 beschriebenen Vorrichtung wird eine
integrierte, fluidbetätigte Patrone
verwendet. Da aus den Reagenzmittelkammern eine Vielzahl von Reagenzmit teln
in Mikrokanäle
mit Ventilen eingeleitet wird, muß die Patrone viele Ventile
aufweisen, und der Aufbau der Patrone ist kompliziert.
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Um
die genannten Probleme des Standes der Technik zu überwinden,
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Größe einer
biochemischen Analysevorrichtung zu verringern und ihren Aufbau zu
vereinfachen. Eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist
es, das Erfordernis für
komplizierte Ventile in einer Patrone für die Verwendung in der biochemischen
Analysevorrichtung zu beseitigen. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, für
viele Proben und Reagenzmittel in der biochemischen Analysevorrichtung
die Misch-, Reaktions- und Erfassungsschritte automatisch durchführen zu
können.
Mit der vorliegenden Erfindung soll wenigstens eine dieser Aufgaben
gelöst
werden.
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Um
diese Aufgaben zu lösen,
wird mit der vorliegenden Erfindung eine chemische Analysevorrichtung
geschaffen mit einer drehbaren Haltescheibe und einer Anzahl von
Analysepatronen, die nebeneinander Seite an Seite entlang des Umfangs
der Haltescheibe angeordnet sind, wobei jede der Analysepatronen
eine Reagenzmittelpatrone mit einer Anzahl von darin ausgebildeten
Reagenzmittelbehältern
zur Aufnahme von Reagenzmitteln und eine mit der Reagenzmittelpatrone
verbundene Reaktionspatrone mit einem darin ausgebildeten Reaktionsbehälter umfaßt, wobei
die Reagenzmittelpatrone und die Reaktionspatrone jeweils aus einer
Basisplatte und einer Ausnehmungen in der Oberfläche der Basisplatte abdeckenden
Abdeckung besteht, und wobei Kanäle
zum Verbinden der Anzahl von Reagenzmittelbehälter und des Reaktionsbehälters in
der Reagenzmittelpatrone und der Reaktionspatrone ausgebildet sind,
wobei die Kanäle
in den Verbindungsabschnitten der Basisplatten der Reagenzmittelpatrone und
der Reaktionspatrone ausgeführt
sind. Die vorliegende Erfindung schafft auch eine Analysepatrone mit
den obigen Merkmalen, die in der chemischen Analysevorrichtung verwendet
wird.
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Um
diese Aufgaben zu lösen,
wird des weiteren mit der vorliegenden Erfindung eine chemische Analysevorrichtung
geschaffen mit einer drehbaren Haltescheibe und einer Anzahl von
Analysepatronen, die nebeneinander Seite an Seite entlang des Umfangs
der Haltescheibe angeordnet sind, wobei jede der Analysepatronen
eine Anzahl von Reagenzmittelbehältern
zur Aufnahme von Reagenzmitteln und Kanäle zum Befördern der Reagenzmittel aus
den Reagenzmittelbehältern
zur peripher äußeren Seite sowie
einen Reaktionsbehälter
umfaßt,
der mit den Kanälen
verbunden ist und der an der peripher äußeren Seite der Reagenzmittelbehälter angeordnet
ist. Die vorliegende Erfindung schafft auch eine Analysepatrone
mit den obigen Merkmalen, die in der chemischen Analysevorrichtung
verwendet wird.
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Vorzugsweise
umfaßt
die Reaktionspatrone einen Bindungsabschnitt zum Festhalten oder
Binden eines Materials aus der Probe, wobei ein Filterhalter zum
Halten eines Bindungsfilters abnehmbar am Bindungsabschnitt angebracht
ist. Der Filterhalter ist so angeordnet, daß der Bindungsfilter bezüglich der
radialen Richtung der Haltescheibe schräg eingesetzt ist, wenn die
Analysepatrone bei der chemischen Analysevorrichtung verwendet wird.
Vorzugsweise ist jeder der mit den Reagenzmittelbehältern verbundenen
Kanäle
ein zurückgebogener
Kanal, der in einem gewissen Ausmaß peripher nach innen verläuft und
sich dann weiter peripher nach außen erstreckt, wobei in dem
Abschnitt des zurückgebogenen
Kanals, der peripher nach innen verläuft, ein erweiterter Kanalabschnitt
mit einem erhöhten
Kanalquerschnitt ausgebildet ist. Außerdem weist der zurückgebogene
Kanal in dem Abschnitt, der sich peripher nach außen erstreckt,
einen verengten Abschnitt auf. Vorzugsweise ist jeder der mit den
Reagenzmittelbehältern
verbundenen Kanäle
ein zurückgebogener
Kanal, der mit dem Reagenzmittelbehälter an einem peripher außen liegenden
Abschnitt verbunden ist, sich in einem gewissen Ausmaß peripher nach
innen erstreckt und dann weiter peripher nach außen verläuft, wobei im Ver lauf des zurückgebogenen
Kanals oder an dem Reagenzmittelbehälter abzweigenden Ende des
Kanals ein Luftkanal und ein mit dem Luftkanal verbundener Rückflußbehälter vorgesehen
sind, wobei der Rückflußbehälter peripher
weiter innen angeordnet ist als das peripher äußere Ende des Reagenzmittelbehälters.
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Bei
der vorliegenden Erfindung wird in der Analysepatrone der Fluß der Reagenzmittel
und der Probe von den einzelnen Behältern (Kammern) durch die Kanäle zum Reaktionsbehälter (Analyseabschnitt)
usw. durch das Ausnutzen der auf die Analysepatrone wirkenden Zentrifugalkräfte gesteuert. Es
sind daher keine komplizierten Ventile erforderlich, und die Analysepatrone
und die chemische Analysevorrichtung mit dieser Analysepatrone kann
kleiner und einfacher ausgestaltet werden. Auch können die
Misch-, Reaktions- und Erfassungsschritte für viele Proben und Reagenzmittel
einfach dadurch automatisch ausgeführt werden, daß die Analysepatrone
in Drehung versetzt wird.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine perspektivische Ansicht einer Genanalysevorrichtung nach einer
Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung;
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2 eine
perspektivische Ansicht einer Analysepatrone für die Genanalysevorrichtung
der 1;
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3 eine
auseinandergezogene perspektivische Ansicht der Analysepatrone der 2;
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4 eine
vertikale Teil-Schnittansicht der Analysepatrone der 2;
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5 ein
Flußdiagramm
für den
Ablauf der Vorgänge
bei der Genanalysevorrichtung nach der Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung;
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6 ein
Flußdiagramm
für den
Ablauf der Vorgänge
bei der Genanalysevorrichtung nach der Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung;
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7 eine
Aufsicht auf die Analysepatrone der 2; 8 eine
Aufsicht auf die Analysepatrone der 2;
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9 eine
Teilaufsicht auf die Analysepatrone der 2;
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10 eine
Teilaufsicht auf die Analysepatrone der 2;
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11 eine
Aufsicht auf die Analysepatrone der 2;
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12 eine
perspektivische Ansicht der Analysepatrone der 2;
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13 eine
auseinandergezogene perspektivische Ansicht eines Filterhalters
für die
Analysepatrone der 2;
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14 eine
Aufsicht auf die Analysepatrone der 2;
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15 eine
Aufsicht auf den Filterhalter der 13;
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16 eine
Aufsicht auf die Analysepatrone der 2;
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17 eine
Teilaufsicht auf die Analysepatrone der 2;
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18 eine
vertikale Teil-Schnittansicht der Analysepatrone der 2;
und
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19 eine
Teilaufsicht auf die Analysepatrone der 2.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Anhand
der Zeichnungen werden nun eine chemische Analysevorrichtung und
eine Patrone für die
Verwendung in der chemischen Analysevorrichtung nach einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beschrieben. Diese Ausführungsform
stellt den Fall dar, daß die
chemische Analysevorrichtung eine biochemische Analysevorrichtung
und insbesondere eine Genanalysevorrichtung 1 ist. Die 1 ist
eine perspektivische Ansicht der Genanalysevorrichtung 1.
Die Genanalysevorrichtung 1 umfaßt einen Motor 11 mit
einer vertikalen Ausgangswelle und eine Haltescheibe 12,
die an der Ausgangswelle des Motors 11 angebracht ist und
die vom Motor 11 gedreht wird. In der Umfangsrichtung der
Haltescheibe 12 ist Seite an Seite eine Anzahl von Analysepatronen 2 angeordnet,
die alle die gleiche Form haben. An einer Stelle über der
Analysepatrone 2 ist zum Steuern des Flusses von verschiedenen
Flüssigkeiten
eine Einstecheinheit 13 angeordnet, die in der Lage ist,
je dem der Kanäle
und jeder der Kammern in den einzelnen Analysepatronen 2 gegenübergestellt zu
werden. Über
den Analysepatronen 2 sind des weiteren ein Befeuchter 14 und
ein Detektor 15 angeordnet.
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Bei
einer Analyse mit der Genanalysevorrichtung 1, d.h. der
biochemischen Analysevorrichtung, die wie oben angegeben aufgebaut
ist, bereitet eine Bedienungskraft die den Untersuchungs- oder Analysepunkten
entsprechende Analysepatrone 2 vor und bringt sie an der
Haltescheibe 12 an. Die angebrachte Analysepatrone 2 wird
dergestalt einer Analyse unterworfen, daß mit dem Starten und Anhalten
der Drehung des Motors 11 und der Betätigung der Einstecheinheit 13 Reagenzmittel
und eine Probe dazu gebracht werden, durch die Kanäle in der Analysepatrone 2 zu
fließen.
Dadurch erfolgt eine Genanalyse der Probe, die die Form eines Fluids
hat.
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In
der perspektivischen Ansicht der 2 und der
auseinandergezogenen perspektivischen Ansicht der 3 sind
Einzelheiten der Analysepatrone 2 für die Verwendung mit der Genanalysevorrichtung 1 gezeigt.
Die Analysepatrone 2 umfaßt eine Reaktionspatrone 52,
die nahezu rechteckig ist und die im wesentlichen parallele Ränder hat,
und eine Reagenzmittelpatrone 51 mit in etwa Sektorform,
die sich zu einem Ende hin verjüngt.
Die Reagenzmittelpatrone 51 und die Reaktionspatrone 52 werden
vor Beginn der Analyse miteinander verbunden. Dann wird die Analysepatrone 2 an
der Haltescheibe 12 angebracht, wobei die Reagenzmittelpatrone 51 zum Mittelpunkt
der Haltescheibe 12 der Genanalysevorrichtung 1 hin
angeordnet wird. Der Mittelpunkt der Haltescheibe 12 bildet
die flußaufwärtige Seite.
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An
der Oberseite der Analysepatrone 2 sind Vertiefungen und
Vorsprünge
ausgebildet. Eine Patronenabdeckung (in der 4 mit 199 bezeichnet) aus
z.B. einer Folie oder einer dünnen
Schicht deckt die ganze Oberseite der Analysepatrone 2 derart
ab, daß durch
die Kombination der Patronenabdeckung mit den Vertiefungen und Vorsprüngen geschlossene Kanäle und Behälter für Reagenzmittel
usw. ausgebildet werden. Die Patronenabdeckung ist mit der Analysepatrone 2 verbunden.
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In
der Reagenzmittelpatrone 51 der Analysepatrone 2 ist
eine Anzahl von Reagenzmittelbehältern 220-290 für die Aufnahme
der für
die Analyse erforderlichen Reagenzmittel ausgebildet. Vorab werden
in die Reagenzmittelbehälter 220-290 vorgegebene
Mengen an Reagenzmitteln eingegeben.
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Die
jeweils mit den Reagenzmittelbehältern 220-290 verbundenen
Auslaßkanäle 221-291 sind derart
als zurückgebogene
Kanäle
ausgebildet, daß die
Reagenzmittel dazu gezwungen werden, nach der Anregung der Reagenzmittelbehälter 220-290 vorübergehend
peripher nach innen zu fließen
und dann entgegengesetzt zur Reaktionspatrone 52 zu fließen. Die
Auslaßkanäle 221-291 erstrecken
sich bis zu Anschlüssen 72,
die an der Endfläche
der Reagenzmittelpatrone 51 ausgebildet sind. An der peripher
inneren Seite der Reagenzmittelbehälter 220-290 sind
Luftkanäle 222-292 ausgebildet.
An den Enden der Luftkanäle 222-292 sind
jeweils Bereiche 226-296 zum Einstechen mit größeren Querschnittflächen als
die Luftkanäle 222-292 ausgebildet.
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In
der Reagenzmittelpatrone 51 ist ein Probenbehälter 310 zum
Zuführen
von Ganzblut, d.h. einer Probe, zu der Analysepatrone 2 ausgebildet. Stromabwärts vom
Probenbehälter 310 sind
nebeneinander ein Serum-Einheitsmengenbehälter 312 und ein Hämozyt-Speicherbehälter 311 angeordnet, um
die Reagenzmittel und die Probe entsprechend den vorgegebenen Operationsvorgängen zu
behandeln.
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In
der Reaktionspatrone 52 sind ein Serum-Reaktionsbehälter 420 für die Reaktion
der Reagenzmittel mit der Probe, ein Vor-Bindungs-Behälter 430,
ein Pufferbehälter 800 und
ein Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 ausgebildet.
An der peripher ganz außen
liegenden Seite der Analysepatrone 2 ist im wesentlichen über ihre
ganze Breite ein Abfallbehälter 900 ausgebildet.
Mit diesen Behältern
sind Kanäle
derart verbunden, daß die
Reagenzmittel und die Probe zwangsweise entsprechend den vorgegebenen
Abläufen
aus den Behältern
durch die Kanäle
fließen.
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Im
folgenden werden die Zusammenbauschritte für die Analysepatrone 2 mit
dem genannten Aufbau beschrieben. Vorab werden vorgegebene Mengen
von Reagenzmitteln in die Reagenzmittelbehälter 220-290 eingegeben.
Die Behälter
und die Kanäle,
die sowohl in der Reagenzmittelpatrone 51 als auch der
Reaktionspatrone 52 als Vertiefungen ausgebildet sind,
werden von der Patronenabdeckung 199 vollständig verschlossen
(siehe 4). An der Endfläche der Reagenzmittelpatrone 51 sind
reagenzmittelpatronenseitige Anschlüsse 72 für die Verbindung
der Reagenzmittelpatrone 51 mit der Reaktionspatrone 52 vorgesehen.
Die reagenzmittelpatronenseitigen Anschlüsse 72 werden durch
Anschlußöffnungs-Verschlußelemente
(nicht gezeigt) verschlossen, bis die Reagenzmittelpatrone 51 verwendet
wird. Die in die Reagenzmittelpatrone 51 eingegebenen Reagenzmittel
sind daher in der Reagenzmittelpatrone 51 eingeschlossen,
bis sie gebraucht werden.
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Um
die Reagenzmittelpatrone 51 und die Reaktionspatrone 52 miteinander
zu verbinden, stehen an der Seitenfläche der Reagenzmittelpatrone 51, die
der zur Reagenzmittelpatrone 51 weisenden Endfläche der
Reaktionspatrone 52 gegenüberliegt, reagenzmittelpatronenseitige
Verbindungsvorsprünge 75 vor.
Im Mittelbereich der Endfläche
der Reagenzmittelpatrone 51 ist außerdem eine reagenzmittelpatronenseitige
Verbindungsausnehmung 76 ausgebildet.
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In
der Endfläche
der Reaktionspatrone 52, die zur Reagenzmittelpatrone 51 zeigt,
sind reaktionspatronenseitige Verbindungsausnehmungen 85 ausgebildet,
die mit den reagenzmittelpatronenseitigen Verbindungsvorsprüngen 75 in
Eingriff kommen. Im Mittelbereich der Endfläche der Reaktionspatrone 52 ist
ein reaktionspatronenseitiger Verbindungsvorsprung 86 vorgesehen,
der mit der reagenzmittelpatronenseitigen Verbindungsausnehmung 76 in
Eingriff kommt.
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Unmittelbar
bevor die Reagenzmittelpatrone 51 und die Reaktionspatrone 52 miteinander
verbunden werden, werden von den reagenzmittelpatronenseitigen Anschlüssen 72 die
Verbindungsanschluß-Verschlußelemente 72 abgezogen.
Die reagenzmittelpatronenseitigen Anschlüsse 72 weisen reagenzmittelpatronenseitige
Anschlußöffnungen 73 auf.
Verbindungsvorbereitungskanäle 74 für die Verbindung
der Kanäle
führen
zu den Reagenzmittelbehältern 220-290,
wobei die reagenzmittelpatronenseitigen Anschlußöffnungen 73 in dem
Endabschnitt der Reagenzmittelpatrone 51 ausgebildet sind,
der sich nahe an der Reaktionspatrone 52 befindet. Jeder
der reagenzmittelpatronenseitigen Anschlüsse 72 weist eine
Anzahl von reagenzmittelpatronenseitigen Anschlußöffnungen 73 auf. Die
Verbindungsvorbereitungskanäle 74 sind
jeweils an den Enden der Kanäle 221-291 ausgebildet,
die in der Oberseite der Reagenzmittelpatrone 51 ausgebildet
sind. Jeder der Verbindungsvorbereitungskanäle 74 weist einen Lochabschnitt,
der sich im wesentlichen vertikal von der Oberseite der Reagenzmittelpatrone 51 weg
erstreckt, und einen horizontalen Abschnitt auf, der sich vom Lochabschnitt
weg erstreckt, um die Verbindung mit der entsprechenden reagenzmittelpatronenseitigen
Anschlußöffnung 73 herzustellen.
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Die
Reaktionspatrone 52 weist reaktionspatronenseitige Anschlüsse 81 mit
einer eingetieften Form auf, die komplementär zu den reagenzmittelpatronenseitigen
Anschlüssen 72 ist
und die in die reagenzmittelpatronenseitigen Anschlüsse 72 paßt. In den
Bodenflächen
der reaktionspatronenseitigen Anschlüsse 81 sind reaktionspatronenseitige
Anschlußöffnungen 82 ausgebildet.
Die reaktionspatronenseitigen Anschlußöffnungen 82 stehen
mit dem Serum-Reaktionsbehälter 420,
dem Vor-Bindungs-Behälter 430 und
dem Pufferbehälter 800 in
Verbindung.
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An
ihren Anschlüssen
und Verbindungsabschnitten werden die Reagenzmittelpatrone 51 und die
Reaktionspatrone 52 miteinander verbunden. Zum Befestigen
der beiden Patronen werden zum Beispiel die reagenzmittelpatronenseitigen
Anschlüsse 72 in
die reaktionspatronenseitigen Anschlüsse 81 gedrückt. Da
die reaktionspatronenseitigen Anschlüsse 81 jeweils die
Form einer Vertiefung haben, wird vorher in der Vertiefung jeweils
eine Dichtung 92 plaziert. Mit anderen Worten können nur
durch Zusammenführen
der reagenzmittelpatronenseitigen Verbindungsvorsprünge 75 mit
den reaktionspatronenseitigen Verbindungsausnehmungen 85 und
Zusammenführen
der reagenzmittelpatronenseitigen Verbindungsausnehmung 76 mit
dem reaktionspatronenseitigen Verbindungsvorsprung 86 die
Reagenzmittelpatrone 51 und die Reaktionspatrone 52 leicht miteinander
verbunden werden.
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In
der 4 sind in einer vertikalen Teil-Schnittansicht
die Reagenzmittelpatrone 51 und die Reaktionspatrone 52 im
verbundenen Zustand gezeigt. Die reaktionspatronenseitige Anschlußöffnung 82 bildet
einen Kanal, der mit dem Vor-Bindungs-Behälter 430 in
Verbindung steht, und der reagenzmittelpatronenseitige Anschluß 72 ist
in den reaktionspatronenseitigen Anschluß 81 eingesetzt. Der in
der Oberseite der Reagenzmittelpatrone 51 ausgebildete
Kanal ändert
durch den L-förmigen
Verbindungsvorbereitungskanal 74 seine Flußrichtung
von vertikal zu horizontal, bevor er die reagenzmittelpatronenseitige
Anschlußöffnung 73 erreicht.
Bei dieser Anordnung ist die reagenzmittelpatronenseitige Anschlußöffnung 73 von
der Patronenabdeckung 199 entfernt angeordnet. Wenn der
L-förmige
Verbindungsvorbereitungskanal 74 nicht vorgesehen wird, müssen die
reagenzmittelpatronenseitige Anschlußöffnung 73 und die
reaktionspatronenseitige Anschlußöffnung 82 an der Oberseite
mit der Patronenabdeckung 199 abgedeckt werden, um diese Öffnungen
auszubilden, wodurch es schwierig wird, die Dichtung 92 einzubringen
und die beiden Patronen durch Zusammendrücken zu verbinden. Entsprechend
ist es auch schwierig, eine dichte Verbindung herzustellen.
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Nach
dem Verbindung und Befestigen der Reagenzmittelpatrone 51 und
Reaktionspatrone 52 miteinander und aneinander wird die
erforderliche Anzahl von Analysepatronen 2 an der Haltescheibe 12 angeordnet.
Das Extrahieren und Analysieren von Virus-Nukleinsäuren aus
Ganzblut als Probe wird im folgenden anhand der Flußdiagramme
der 5 und 6 und der Aufsichten auf die
Analysepatrone 2 der 7 bis 12 und 17 erläutert.
- (1) Vor dem Beginn der Analyse gibt, wie in
der 7 gezeigt, die Bedienungskraft Ganzblut 501, das
mit einer Vakuum-Blutaufnahmepipette aufgenommen wurde, durch eine
Probeneingabeöffnung
in den Probenbehälter 310 der
Analysepatrone 2. Dabei wird die Patronenabdeckung 199 über der
Probeneingabeöffnung
mit der Einstecheinheit 13 durchstochen, so daß die Probeneingabeöffnung von
außen
zugänglich
wird. Nach dem Eingeben des Ganzbluts 501 wird die Probeneingabeöffnung mit
einer Abdeckung, einer Kappe oder dergleichen von oben verschlossen, um
zu verhindern, daß sich
das Blut auf der Außenseite
der Analysepatrone 2 verteilt. In die entsprechenden Reagenzmittelbehälter, d.h.
in einen Lysis-Reagenzmittelbehälter 220,
einen Reagenzmittelbehälter 230 für eine zusätzliche
Flüssigkeit,
einen ersten Reinigungsflüssigkeitsbehälter 240,
einen zweiten Reinigungsflüssigkeitsbehälter 250,
einen dritten Reinigungsflüssigkeitsbehälter 260,
einen Elutionsflüssigkeitsbehälter 270,
einen ersten Verstärkungsflüssigkeitsbehälter 290 und
einen zweiten Verstärkungsflüssigkeitsbehälter 280 werden
vorab vorgegebene Mengen eines Lysis-Reagenzmittels 227,
einer zusätzlichen
Flüssigkeit 237,
einer ersten Reinigungsflüssigkeit 247,
einer zweiten Reinigungsflüssigkeit 257,
einer dritten Reinigungsflüssigkeit 267,
einer Elutionsflüssigkeit 277,
einer ersten Verstärkungsflüssigkeit 297 und
einer zweiten Verstärkungsflüssigkeit 287 eingegeben.
- (2) Dann wird mit der Einstecheinheit 13 die Patronenabdeckung 199 an
einem Probenbehälter-Einstichabschnitt 319 und
einem Serum-Reaktionsbehälter-Einstichabschnitt 426 durchstochen.
Der Einstichabschnitt 319 des Probenbehälters und der Einstichabschnitt 426 des
Serum-Reaktionsbehälters
werden dadurch zur freien Luft hin geöffnet. Bei der vorliegenden
Ausführungsform
wird die Einstecheinheit 13 dazu verwendet, die Einstichabschnitte
mechanisch zu durchstechen. Die Einstichabschnitte können jedoch
auch dadurch nach außen
geöffnet
werden, daß die
Patronenabdeckung mittels Wärme
aufgeschmolzen wird, oder dadurch, daß mit Hilfe einer anderen geeigneten
Einrichtung eine Öffnung in
der Patronenabdeckung ausgebildet wird. Durch Einstechen werden
bei der vorliegenden Ausführungsform
die offene Außenluft
und die Luft in der Patrone miteinander in Verbindung gebracht.
Es ist dabei wichtig, daß die
Luft frei durch den Einstichabschnitt strömen kann. Die Luft in dem Einstichabschnitt
kann dabei jedoch auch statt mit der offenen Außenluft mit einem anderen Raum
in Verbindung treten, der an der Patrone oder einem anderen, zu
durchstechenden Abschnitt separat ausgebildet ist.
- Zu diesem Zeitpunkt werden auch die Abschnitte der Patronenabdeckung 199 durchstochen,
die einen Einstichabschnitt 176 für einen Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälter, einen
Einstichabschnitt 196 für
einen ersten Verstärkungsflüssigkeitsrückflußbehälter, einen
Einstichabschnitt 186 für einen
zweiten Verstärkungsflüssigkeitsrückflußbehälter und
einen Einstichabschnitt 166 für einen dritten Reinigungsflüssigkeitsrückflußbehälter bilden.
Die Gründe,
warum diese vier Abschnitte durchstochen werden, werden später noch
genannt.
- (3) Serum-Separation (Schritt 1010 in der 6): Der
Motor 11 der Genanalysevorrichtung 1 versetzt
die Haltescheibe 12 in Drehung (Schritt 912 in
der 5 und Schritt 1012 in der 6,
dieser Bezug gilt auch für
die folgende Beschreibung). Durch die bei der Drehung der Haltescheibe 12 erzeugte
Zentrifugalkraft erfährt
das im Probenbehälter 310 befindliche
Ganzblut 501 eine Kraft, die vom Mittelpunkt 99 der
Drehung in radialer Richtung nach außen wirkt, und fließt zur peripher äußeren Seite
(siehe 8). Das Ganzblut 501 fließt in den
Serum-Einheitsmengenbehälter 312, der
mit dem Probenbehälter 310 in
Verbindung steht, und dann in den Hämozyt-Speicherbehälter 311,
der mit dem Serum-Einheitsmengenbehälter 312 in Verbindung
steht.
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Die
Menge der eingegebenen Probe, d.h. des eingegebenen Ganzbluts 501,
ist so festgelegt, daß der
Hämozyt-Speicherbehälter 311 und
der Serum-Einheitsmengenbehälter 312 gerade
mit dem Ganzblut 501 gefüllt werden. Der Flüssigkeitspegel 601 der
Ganzbluts 501 in der Analysepatrone 2 wird durch
die Wirkung der Zentrifugalkraft an einer Stelle gehalten, die mit
einem konzentrischen Umfang um den Mittelpunkt 99 der Drehung
der Haltescheibe 12 in Übereinstimmung
ist. Unter Berücksichtigung
dieses Umstands befindet sich die Umkehrposition eines zurückgebogenen
Serum-Einheitsmengenbehälterkanals 318,
der sich vom Serum-Einheitsmengenbehälter 312 weg erstreckt,
peripher weiter innen als der Flüssigkeitspegel 601.
Dadurch wird, wenn die Zentrifugalkraft auf das Ganzblut 501 wirkt,
das Ganzblut 501 daran gehindert, über die Umkehrposition des
zurückgebogenen
Kanals 318 hinaus peripher nach außen zu fließen, und es wird im Hämozyt-Speicherbehälter 311 und
im Serum-Einheitsmengenbehälter 312 gehalten.
- (4) Die Drehung der Haltescheibe 12 wird
fortgesetzt. Das Ganzblut 501 wird zentrifugal in Hämozyt 502 und
Serum 503 getrennt (Schritt 914 und Schritt 1014).
Das Hämozyt 502 wird
in den Hämozyt-Speicherbehälter 311 befördert, und
nur das Serum bleibt im Serum-Einheitsmengenbehälter 312. Während einer
Reihe von solchen Serum-Trennvorgängen bleibt zusammen mit den Reagenzmitteln 227-297 nur
eine sehr kleine Menge Luft in jedem der Reagenzmittelbehälter 220-290 der
Analysepatrone 2, und es strömt keine Luft in die Reagenzmittelbehälter 220-290,
da die Luftkanäle 222-292 nach
dem Einfüllen
der Reagenzmittel mit der Patronenabdeckung abgedeckt werden. Unter
der Einwirkung der Zentrifugalkräfte
auf die Reagenzmittelbehälter 220-290 bewegen
sich die Reagenzmittel 227-297 in den Reagenzmittelbehältern 220-290 zur
peripher äußeren Seite.
Die zurückgebogenen
Kanäle 221-291 sind
so geformt, daß sich
die Flüssigkeiten
in den Reagenzmittelbehältern 220-290 in diesem
Zustand peripher weiter innen befinden als die mit den Reagenzmittelbehältern 220-290 verbundenen
zurückgebogenen
Kanäle 221-291.
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Wenn
durch die Wirkung der Zentrifugalkraft Teile der Reagenzmittel 227-297 in
die zurückgebogenen
Kanäle 221-291 fließen, dehnt
sich die zum Zeitpunkt des Einfüllens
der Reagenzmittel 227-297 eingeschlossene Luft
entsprechend der Menge der Reagenzmittel 227-297 aus,
die in die zurückgebogenen
Kanäle 221-291 fließt. Der
Luftdruck in den Probenbehältern 220-290 sinkt
daher ab und wird negativ. Durch das Gleichgewicht zwischen dem
negativen Druck und der Zentrifugalkraft werden die Reagenzmittel 227-297 daran
gehindert, über
die zurückgebogenen
Kanäle 221-291 auszufließen. Während der
Serum-Trennvorgänge
werden daher die Reagenzmittel 227-297 sicher
in den Reagenzmittelbehältern 220-290 festgehalten.
-
In
den mit den Reagenzmittelbehältern 240-260 verbundenen
zurückgebogenen
Kanälen 221-261,
die sich an einer Seitenfläche
der Reagenzmittelpatrone 51 befinden und die zu den Reagenzmittelbehältern 220 und 230 im
Mittelbereich davon führen,
sind in der Mitte der jeweiligen Kanäle, die sich von den Anschlußstellen
zwischen den Reagenzmittelbehältern 220-260 und
den zurückgebogenen
Kanälen 221-261 peripher
nach innen erstrecken, erweiterte Kanalabschnitte 228-268 mit
einem erweiterten Kanalquerschnitt vorgesehen (siehe 8).
Durch die erweiterten Kanalabschnitte 228-268 steigt
das Volumen der zurückgebogenen Kanäle 221-261 an,
und die Luft kann sich stärker ausdehnen.
Als Folge davon steigen die negativen Drücke stärker an, und die Reagenzmittel 227-267 werden
noch besser in den Reagenzmittelbehältern 220-260 festgehalten.
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Um
die Reagenzmittel 261-291 in den Reagenzmittelbehältern 260-290 besser
festzuhalten, sind der dritte Reinigungsmittelrückflußbehälter 160, der Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälter 170,
der zweite Verstärkungsflüssigkeitsrückflußbehälter 180 und
der erste Verstärkungsflüssigkeitsrückflußbe hälter 190 mit
den entsprechenden Reagenzmittelbehältern 260-290 verbunden.
Die Auswirkungen dieser Rückflußbehälter 160-190 werden
weiter unten anhand der 9 beschrieben, wobei der Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälter 170 als
Beispiel herangezogen wird.
-
Der
Elutionsflüssigkeitsbehälter 270 besteht aus
einem kreisförmigen
Abschnitt und einem sich daran anschließenden stabförmigen Abschnitt
(siehe 9). An einer Stelle 668, die peripher
weiter innen liegt als die peripher äußerste Stelle 667 des
stabförmigen
Abschnitts, zweigt ein Kanal ab, der mit dem Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälter 170 verbunden ist.
Der Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälter 170 ist am
inneren Ende des abzweigenden Kanals an einer Stelle ausgebildet,
die peripher etwas weiter außen liegt
als der Elutionsflüssigkeitsbehälter 270.
Der Einstichabschnitt 176 des Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälters 170 ist über einen
Kanal mit dem Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälter 170 verbunden.
Der Einstichabschnitt 176 des Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälters 170 befindet
sich peripher weiter innen als der Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälter 170 und ist von
der Einstecheinheit bereits durchstochen, wenn das Serum abgetrennt
wird. Zu diesem Zeitpunkt ist jedoch der Einstichabschnitt 276 des
Elutionsflüssigkeitsbehälters, der
sich peripher weiter innen befindet als der Elutionsflüssigkeitsbehälter 270 und
der mit dem Elutionsflüssigkeitsbehälter 270 über einen Kanal
verbunden ist, noch nicht durchstochen.
-
Wenn
in diesem Zustand wie in der 9 gezeigt
die Zentrifugalkraft einwirkt, bewegt sich die in den Elutionsflüssigkeitsbehälter 270 eingefüllte Elutionsflüssigkeit 277 peripher
nach außen
und tritt in den zurückgebogenen
Kanal 271 ein. Gleichermaßen tritt die Elutionsflüssigkeit 277 in
den Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälter 170 ein.
Da der Einstichabschnitt 176 des Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälters 170 bereits
durchstochen ist, steht der Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälter 170 mit der Außenseite
in Verbindung, und die Luft im Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälter 170 wird abgeführt und
durch die Elutionsflüssigkeit 277 ersetzt.
Als Folge davon weist die in den zurückgebogenen Kanal 271 eingeflossene
Elutionsflüssigkeit 277 und
die in den Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälter 170 eingeflossene Elutionsflüssigkeit 277 im
wesentlichen den gleichen Flüssigkeitspegel 666 auf.
Das Vorsehen des Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälters 170 erlaubt
es der Elutionsflüssigkeit 277,
auch in den Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälter 170 zu
fließen,
so daß das Expansionsvolumen
der Luft entsprechend erhöht wird.
Es ist daher möglich,
einen höheren
Negativdruck zu erzeugen und besser zu verhindern, daß die Elutionsflüssigkeit 277 in
den zurückgebogenen
Kanal 271 ausfließt.
-
Für die Reagenzmittelbehälter 220-260 sind somit
die erweiterten Kanalabschnitte 228-268 vorgesehen
und für
die Reagenzmittelbehälter 270-290 die
Rückflußbehälter 170-190.
Die unterschiedliche Ausgestaltung hängt von der erforderlichen
Menge des Reagenzmittels ab. Wenn bei einer kleinen erforderlichen
Reagenzmittelmenge die Größe des erweiterten
Kanalabschnitts übermäßig erhöht wird,
neigt das Reagenzmittel dazu, bei dem Vorgang zur Abgabe des Reagenzmittels
in zurückgebogenen
Kanal zu bleiben. Um diesen Nachteil zu vermeiden, wird für die Reagenzmittelbehälter mit
einer kleinen Reagenzmittelmenge ein Rückflußbehälter vorgesehen, während für die Reagenzmittelbehälter mit
einer großen
Reagenzmittelmenge ein erweiterter Kanalabschnitt vorgesehen wird.
Da der Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälter 170 an
der Stelle 668 an den Elutionsflüssigkeitsbehälter 270 angeschlossen
ist, die peripher weiter innen liegt als die peripher äußerste Stelle 667 des
Elutionsflüssigkeitsbehälters 270, kann
die in den Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälter 170 eingetretene
Flüssigkeit
vollständig
in den Elutionsflüssigkeitsbehälter 270 zurückkehren,
so daß beim
Durchstechen des Einstichabschnitts 276 des Elutionsflüssigkeitsbehälters, um
die Elutionsflüssigkeit 277 abfließen zu lassen,
keine Flüssigkeit
nutzlos zurückbleibt.
-
Wenn
die Patronenabdeckung 199 in den Einstichabschnitten 226-286 der
Reagenzmittelbehälter
durchstochen wird, kann Luft von außen in die mit den durchstochenen
Einstichabschnitten 226-286 verbundenen Reagenzmittelbehälter 220-280 strömen, so
daß in
den Reagenzmittelbehältern 220-280 kein
negativer Druck erzeugt wird. Bei einer Drehung des Motors 11 fließen daher
die Reagenzmittel 227-287 über die peripher innersten
Abschnitte der zurückgebogenen
Kanäle 221-281 stromabwärts aus.
Nachdem die Reagenzmittel 227-287 begonnen haben, über die
zurückgebogenen
Kanäle 221-281 auszufließen, entsteht
eine Siphonwirkung, und alle Reagenzmittel fließen heraus. In jedem der zurückgebogenen
Kanäle 221-281 ist
an einer Stelle in der Mitte des Kanals, der sich vom peripher innersten
Abschnitt zur stromabwärtigen
Seite erstreckt, eine Engstelle 120 mit einem verringerten
Kanalquerschnitt ausgebildet.
-
Die
Wirkung der Engstelle 120 im zurückgebogenen Kanal wird im folgenden
anhand der 10 beschrieben, wobei der Elutionsflüssigkeitsbehälter 270 als
Beispiel dient. Wenn die Patronenabdeckung 199 am Einstichabschnitt 276 des
Elutionsflüssigkeitsbehälters durchstochen
wird und der Motor 11 sich dreht, wird im Elutionsflüssigkeitsbehälter 270 kein
negativer Druck erzeugt, und die Elutionsflüssigkeit 277 fließt zwangsweise
durch den zurückgebogenen
Kanal 271 stromabwärts
aus. Wenn die Elutionsflüssigkeit 277 den
peripher innersten Abschnitt des zurückgebogenen Kanals 271 passiert,
bewirkt die Zentrifugalkraft, daß die Elutionsflüssigkeit 277 schnell
aus dem zurückgebogenen
Kanal 271 abfließt.
Wenn die Menge der von der peripher äußersten Seite des Elutionsflüssigkeitsbehälters 270 zur peripher
inneren Stelle des zurückgebogenen
Kanals 271 fließenden
Elutionsflüssigkeit 277 nicht
ausreichend groß ist,
besteht die Gefahr, daß die
Elutionsflüssigkeit 277,
die bereits die peripher innerste Stelle des zurückgebogenen Kanals 271 passiert
hat, den zurückgebogenen
Kanal 271 beim Durchfließen nur teilweise ausfüllt. Wenn
der Kanalquerschnitt nicht vollständig von der Elutionsflüssigkeit 277 ausgefüllt wird,
entsteht im zurückgebogenen
Kanal 271 keine Siphonwirkung. In einem solchen Fall kann
die Elutionsflüssigkeit 277,
die sich im Elutionsflüssigkeitsbehälter 270 peripher
weiter außen
befindet als der zurückgebogene
Kanal 271, nicht stromabwärts fließen und wird kurz nach Erreichen
der Position des Flüssigkeitspegels 669 gestoppt.
Folglich bleibt eine große
Menge der Elutionsflüssigkeit
zurück.
-
Um
diesen Nachteil zu vermeiden, ist bei der vorliegenden Ausführungsform
im zurückgebogenen Kanal
die Engstelle 120 vorgesehen. Das Vorsehen der Engstelle 120 im
zurückgebogenen
Kanal erhöht den
Durchflußwiderstand
der Elutionsflüssigkeit 277 nach
dem Passieren des peripher innersten Abschnitts des zurückgebogenen
Kanals 271 und setzt die Durchflußrate der Elutionsflüssigkeit 277 herab. Als
Folge davon wird die Siphonwirkung im zurückgebogenen Kanal 271 sicher
hervorgerufen, so daß die ganze
Elutionsflüssigkeit 277 sicher
ausfließt.
Die Engstelle 120 im zurückgebogenen Kanal kann durch
Verändern
der Kanalbreite und/oder Kanalhöhe
auf diskontinuierliche Weise oder durch allmähliches Verengen des Kanalquerschnitts
ausgebildet werden, immer vorausgesetzt, daß sie sich in Strömungsrichtung
unterhalb des peripher innersten Abschnitts des zurückgebogenen
Kanals 271 befindet.
- (5) Nach einem
Drehen der Haltescheibe 12 für eine bestimmte Zeit (Schritt 916)
ist der Vorgang der zentrifugalen Serumabtrennung beendet, und die
Rotation der Analysepatrone 2 wird gestoppt.
- (6) In einem Prozeß,
in dem das Lysis-Reagenzmittel 227 verwendet wird (Schritt 1016),
wird der Einstichabschnitt 226 des Lysis-Reagenzmittelbehälters mit
der Einstecheinheit 13 durchstochen (Schritt 918).
Wenn die Haltescheibe 12 gedreht wird (Schritt 920),
fließt
das Lysis-Reagenzmittel 227 durch die Wirkung der Zentrifugalkraft
aus dem Lysis-Reagenzmittelbehälter 220 aus
(Schritt 1018). Nach dem Durchlaufen des zurückgebogenen
Kanals 221 des Lysis-Reagenzmittelbehälters wird das Lysis-Reagenzmittel 227 an
einem Mischpunkt 419 in den zurückgebogenen Kanal 318 des
Serum-Einheitsmengenbehälters
eingemischt (Schritt 922 und Schritt 1022).
-
Bei
dieser Gelegenheit nimmt das Lysis-Reagenzmittel 227 am
Mischpunkt 419 die Luft in dem zurückgebogenen Kanal 318 des
Serum-Einheitsmengenbehälters
mit und befördert
die Luft zum Serum-Reaktionsbehälter 420.
Die Menge an Luft in dem zurückgebogenen
Kanal 318 des Serum-Einheitsmengenbehälters wird verringert und das
Serum zum Mischpunkt 419 gezogen. Schließlich wird
das Serum veranlaßt,
sich um den gebogenen Abschnitt an der peripher innersten Stelle
des zurückgebogenen
Kanals 318 des Serum-Einheitsmengenbehälters zu bewegen, wodurch ein
Siphon ausgebildet wird. Nach der Ausbildung eines Siphons fließt das Serum
weiter zum Serum-Reaktionsbehälter 420, während es
sich am Mischpunkt 419 mit dem Lysis-Reagenzmittel 227 vermischt.
Wenn die Drehung der Haltescheibe 12 fortgesetzt wird und
kontinuierlich eine Zentrifugalkraft auf einem ausreichenden Pegel
einwirkt, fließt
bis auf eine kleine Menge an verbleibendem Reagenzmittel das ganze
Lysis-Reagenzmittel 227 aus, und das Serum fließt weiter,
bis der Serumpegel auf die Position 602 (11)
abgesenkt ist, an der der zurückgebogene
Kanal 318 des Serum-Einheitsmengenbehälters mit dem Serum-Einheitsmengenbehälter 312 verbunden
ist. Dieser Zustand ist in der 11 gezeigt.
Das Serum und das Lysis-Reagenzmittel 227 werden gleichzeitig zum
Fließen
gebracht, um sich auf diese Weise miteinander zu vermischen.
-
Im
Serum-Reaktionsbehälter 420 reagieren das
Serum und das Lysis-Reagenzmittel 227 miteinander (Schritt 1024).
Wenn die Mischung aus dem Serum und dem Lysis-Reagenzmittel 227 in
den Serum-Reaktionsbehälter 420 fließt, befindet
sich wie in der 11 gezeigt der Flüssigkeitspegel
im Serum-Reaktions behälter 420 peripher
weiter außen als
die radiale Position 604, die dem peripher innersten Abschnitt
des zurückgebogenen
Kanals 421 des Serum-Reaktionsbehälters entspricht. Zu diesem Zeitpunkt
fließt
die Mischung aus dem Serum und dem Lysis-Reagenzmittel 227 nicht über den
gebogenen Abschnitt des zurückgebogenen
Kanals 421 des Serum-Reaktionsbehälters an seinem peripher innersten
Abschnitt hinaus. Die Mischung wird daher während der Drehung der Haltescheibe 12 im
Serum-Reaktionsbehälter 420 gehalten.
-
Das
Lysis-Reagenzmittel 227 dient dazu, die Zellmembran eines
Virus, eines Bakteriums usw. im Serum aufzulösen, damit seine Nukleinsäure eluiert werden
kann, und um die Adsorption der Nukleinsäure im Bindungsabschnitt 301 zu
fördern.
Als Reagenzmittel zum Eluieren und Adsorbieren von DNA wird Chlorwasserstoffguanin
verwendet und als Reagenzmittel zum Eluieren und Adsorbieren von
RNA Guanin-Thiocyanat. Nachdem die Mischung aus dem Serum und dem
Lysis-Reagenzmittel 227 in den Serum-Reaktionsbehälter 420 befördert wurde,
wird die Drehung der Haltescheibe 12 gestoppt (Schritt 924).
- (7) Der Prozeß geht dann zum Bindungsschritt weiter
(Schritt 1026). Die Patronenabdeckung 199 über dem
Einstichabschnitt 236 des zusätzlichen Flüssigkeitsbehälters 230 wird
mit der Einstecheinheit 13 durchstochen (Schritt 926). Gleichzeitig
werden vier andere Einstichabschnitte, die mit den stromabwärts gelegenen
Behältern verbunden
sind, d.h. der Einstichabschnitt 436 des Vor-Bindungs-Behälters, der
Einstichabschnitt 906 des Abfallbehälters, der Einstichabschnitt 806 des
Pufferbehälters
und der Einstichabschnitt 396 des Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälters ebenfalls
durchstochen, um Auslässe
für die
Luft zu bilden, die sich in diesen Behältern und den Kanälen befindet,
so daß die Reagenzmittel über den
Bindungsabschnitt 301 und den Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 zum
Abfallbehälter 900 geführt werden können.
-
Nach
dem Durchstechen wird die Haltescheibe 12 gedreht (Schritt 928).
Die zusätzliche Flüssigkeit 237 wird
dadurch veranlaßt,
sich aufgrund der Zentrifugalkraft vom zusätzlichen Flüssigkeitsbehälter 230 durch
einen zurückgebogenen
Kanal 231 für
die zusätzliche
Flüssigkeit
zum Serum-Reaktionsbehälter 420 zu
bewegen (Schritt 1028). Die zusätzliche Flüssigkeit 237, die
in den Serum-Reaktionsbehälter 420 fließt, bewirkt,
daß sich der
Flüssigkeitspegel
der Mischung aus dem Serum und dem Lysis-Reagenzmittel 227 im
Serum-Reaktionsbehälter 420 peripher
zur inneren Seite bewegt. Wenn der Flüssigkeitspegel der Mischung
die peripher innerste Stelle 604 des zurückgebogenen
Kanals 421 des Serum-Reaktionsbehälters erreicht, fließt die Mischung
stromabwärts über die
peripher innerste Stelle des zurückgebogenen
Kanals 421 des Serum-Reaktionsbehälters ab. Die Mischung fließt dann über den
Vor-Bindungs-Behälter 430 in
den Bindungsabschnitt 301 (Schritt 1030). Nachdem
die Mischung aus dem Serum und dem Lysis-Reagenzmittel 227 die
peripher innerste Stelle des zurückgebogenen
Kanals 421 des Serum-Reaktionsbehälters übersteigt, wird ein Siphon
ausgebildet, so daß die Mischung
aus dem Serum und dem Lysis-Reagenzmittel 227 weiter in
den Vor-Bindungs-Behälter 430 fließt. Zum
Beispiel wird das Lysis-Reagenzmittel
als zusätzliche
Flüssigkeit 237 verwendet.
-
Die 12 ist
eine perspektivische Ansicht der Analysepatrone 2 mit dem
Bindungsabschnitt 301. Der Bindungsabschnitt 301 ist
im wesentlichen im mittleren Bereich der Reaktionspatrone 52 schräg ausgebildet.
Der Bindungsabschnitt 301 umfaßt eine Vertiefung 450,
die für
die Aufnahme eines Filterhalters 451 in der Reaktionspatrone 52 ausgebildet
ist, wobei der Filterhalter 451 in die Vertiefung 450 eingesetzt
wird. Der Aufbau des Filterhalters 451 ist in der perspektivischen
Ansicht der 13 detailliert dargestellt.
Der Filterhalter 451 umfaßt eine Seitenplatte in der
Form einer flachen rechteckigen Platte, einen rechteckigen Deckenabschnitt über der
Seitenplatte, der sich von der peripheren Innenseite zur peripheren
Außenseite
der Analysepatrone 2 erstreckt, und einen halbzylindrischen
Abschnitt unter dem Deckenabschnitt. Im halbzylindrischen Abschnitt
ist ein zylindrischer Filtereinsatzraum 452 mit einer Stufe 460 ausgebildet,
der sich von der peripheren Innenseite zur peripheren Außenseite
der Analysepatrone 2 erstreckt.
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In
den Filtereinsatzraum 452 ist eine Anzahl von scheibenartigen
Filtern zum Binden von Nukleinsäuren
eingesetzt. Das heißt,
daß zwischen
zwei Filterhaltern 453 zwei Bindungsfilter 454 fest
derart in den Filtereinsatzraum 452 eingesetzt sind, daß sie an der
Stufe 460 am Ende des Filtereinsatzraumes 452 anliegen.
Jeder der Bindungsfilter 454 besteht zum Beispiel aus einem
Quarz- oder Glasfaserfilter. In der filtereinsatzseitigen Oberfläche 456 an
der Vorderseite der Seitenplatte ist eine Nut 459 ausgebildet,
in die ein Klebstoff eingefüllt
ist, so daß zwischen
der Filterhaltereinsatzvertiefung 450 und dem Filterhalter 451 keine
Flüssigkeit
austritt, wenn der Filterhalter 451 in die Vertiefung 450 der
Analysepatrone 2 eingesetzt ist.
-
Der
Deckenabschnitt des Filterhalters 451 weist eine flache
Oberseite auf, und die flache Oberseite des Filterhalters 451 schließt im wesentlichen bündig mit
der Oberseite der Analysepatrone 2 ab, wenn der Filterhalter 451 in
die Vertiefung 450 der Analysepatrone 2 eingesetzt
ist. Mit diesem Aufbau kann die Patronenabdeckung 199 durch
Kleben oder Verbinden mit dem Filterhalter 451 in einen
engen Kontakt gebracht werden.
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Die 14 zeigt
im Detail die Position, an der die Filterhaltereinsatzvertiefung 450 in
der Analysepatrone 2 angeordnet ist, und die 15 zeigt
den Zustand der Flüssigkeit
im Filterhalter 451, der in die Filterhaltereinsatzvertiefung 450 eingesetzt
ist. Die 14 ist eine Aufsicht auf die
Analysepatrone 2. Die Mittelachse 471 des Filtereinsatzraums 452 im Filterhalter 451 ist
unter einem Winkel θ1
gegen die Linie 472 geneigt, die den Rotationsmittelpunkt
der Ana lysepatrone 2 mit der Mittelposition des Filtereinsatzraums 452 an
dessen peripher inneren Ende verbindet. Der Grund, warum die Richtung
der Bindungsfilter 454 um den Winkel θ1 geneigt ist, ist folgender.
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Die
Mischung aus dem Lysis-Reagenzmittel und dem Serum (d.h. die Lysis-Reaktionsflüssigkeit), die
erste Reinigungsflüssigkeit,
die zweite Reinigungsflüssigkeit
und die Elutionsflüssigkeit
fließen alle
durch den Bindungsabschnitt 301. Wenn diese Flüssigkeiten
durch den Bindungsabschnitt 301 fließen, wirkt darauf in der radialen
Richtung 472 eine Zentrifugalkraft. Beim Durchfließen des
Bindungsabschnitts 301 sammelt sich daher jede Flüssigkeit durch
die Wirkung der Zentrifugalkraft in einer Ecke auf einer Seite der
Bindungsfilter 454 oder der Filterhalterung 453 in
der Filterhalteeinsatzvertiefung 450. Im Ergebnis kann
die gesammelte Flüssigkeit
leicht abgeführt
werden, und die Menge an verbleibender Flüssigkeit ist verringert. Der
Winkel θ1
wird zu 5 Grad oder größer gewählt mit
einer Neigung nach rechts oder links, so daß die Flüssigkeit gut abgegeben wird.
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Mit
dieser einfachen Anordnung, daß die
Einsatzrichtung der Bindungsfilter 454 um den Winkel θ1 geneigt
ist, ist es möglich,
die Menge der nach dem Passieren der Bindungsfilter 454 zurückbleibenden Flüssigkeit
zu verringern und die Reinigungswirkung im Bindungsabschnitt 301 durch
die erste Reinigungsflüssigkeit
und die zweite Reinigungsflüssigkeit zu
erhöhen.
Da die Menge an zurückbleibender
Lösungsflüssigkeit
gering ist, ist auch die Gewinnungsrate für die Nukleinsäuren erhöht. Da die
Einsatzrichtung der Bindungsfilter 454 um den Winkel θ1 geneigt ist,
kann außerdem
auch dann ein Anstieg der Menge an verbleibender Flüssigkeit
verhindert werden, wenn die erzeugte Zentrifugalkraft schwach ist.
Als Folge davon läßt sich
die Genanalysevorrichtung 1 auch mit einem Motor mit einer
relativ geringen Leistung herstellen.
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Im
folgenden wird anhand der Aufsicht auf die Analysepatrone 2 in
der 16 der Fluß der
Mischung aus dem Lysis- Reagenzmittel
und dem Serum und der Fluß des
flüssigen
Abfalls beschrieben. Wenn die Mischung aus dem Lysis-Reagenzmittel und
dem Serum, d.h. die Lysis-Reaktionsflüssigkeit, durch den Bindungsabschnitt 301 läuft (Schritt 930 und
Schritt 1032), werden die Nukleinsäuren an den Bindungsfiltern 454 im
Bindungsabschnitt 301 adsorbiert. Der flüssige Abfall 591,
der entsteht, nachdem die Mischung durch den Bindungsabschnitt 301 gelaufen
ist, wird durch die Wirkung der Zentrifugalkraft in den Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 befördert, der
mit dem Bindungsabschnitt 301 verbunden ist. An den Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 ist
an der peripher am weitesten außen
liegenden Seite ein zurückgebogener
Kanal 494 angeschlossen. Der zurückgebogene Kanal 494 des
Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälters 390 ist
so ausgebildet, daß er
sich zuerst bis zu einer radialen Position 615 peripher
nach innen erstreckt und dann für
die Verbindung mit dem Abfallbehälter 900 am
peripher äußeren Ende
zurückgebogen
ist.
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Wie
beim Serum-Reaktionsbehälter 420 wird damit
durch das Vorhandensein des zurückgebogenen
Abschnitts im Kanal 494 des Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälters der
flüssige
Abfall 591 vorübergehend
im Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 zurückgehalten.
Da die Menge an flüssigem
Abfall 591 viel größer ist
als das Volumen des Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälters 390, fließt der flüssige Abfall 591 stromabwärts von
der peripher innersten Stelle 615 des zurückgebogenen Kanals 494 des
Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälters in
den Abfallbehälter 900 aus,
wie es in der 16 gezeigt ist (Schritt 1034).
Nachdem der flüssige
Abfall 591 in den Abfallbehälter 900 befördert wurde,
wird die Drehung der Haltescheibe 12 gestoppt (Schritt 932).
Gleichzeitig wird durch die Wirkung eines Druckluftbehälters 840,
der noch beschrieben wird, der vorübergehend im Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 festgehaltene flüssige Abfall 591 vollständig zum
Abfallbehälter 900 befördert, wobei
nur eine sehr kleine Menge an flüssigem
Abfall zurückbleibt.
-
- (8) Der Prozeß geht dann in den Reinigungsmodus über (Schritt 1036).
Um dem ersten Reinigungsflüssigkeitsbehälter 240 Luft
zuzuführen, wird
der Einstichabschnitt 246, der zu dem ersten Reinigungsflüssigkeitsbehälter 240 gehört, durchstochen
(Schritt 934). Wenn die Haltescheibe 12 wieder
in Drehung versetzt wird (Schritt 936), wird die erste
Reinigungsflüssigkeit
durch die Wirkung der Zentrifugalkraft aus dem ersten Reinigungsflüssigkeitsbehälter 240 über den
Vor-Bindungs-Behälter 430 in
den Bindungsabschnitt 301 befördert (Schritt 938 und
Schritt 1038). Die zugeführte erste Reinigungsflüssigkeit
säubert
nicht nur den Vor-Bindungs-Behälter 430,
sondern beseitigt auch unnötige
Komponenten, etwa Proteine, die an den Bindungsfiltern 254 haften
(Schritt 1040). Als erste Reinigungsflüssigkeit wird zum Beispiel
das oben erwähnte
Lysis-Reagenzmittel oder eine Flüssigkeit
verwendet, die durch Verringern der Salzkonzentration des Lysis-Reagenzmittels
erhalten wird. Der durch das Reinigen des Vor-Bindungs-Behälters 430 und der
Bindungsfilter 251 erzeugte flüssige Abfall wird wie in dem oben
erwähnten
Fall der flüssigen
Mischung über den
Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 in
den Abfallbehälter 900 befördert (Schritt 1042).
Nachdem der flüssige
Abfall in den Abfallbehälter 900 befördert wurde,
wird die Drehung der Haltescheibe 12 gestoppt.
-
Dann
wird die zweite Reinigungsflüssigkeit zum
Fließen
gebracht. Um unerwünschte
Komponenten wie Salz aus dem Vor-Bindungs-Behälter 430 und
dem Bindungsabschnitt 301 zu entfernen, wird als zweite
Reinigungsflüssigkeit
Ethanol oder eine wässrige
Ethanollösung
verwendet. Während
die Drehung der Haltescheibe 12 gestoppt ist, wird der Einstichabschnitt 256 des
zweiten Reinigungsflüssigkeitsbehälters durchstochen,
um Luft in den zweiten Reinigungsflüssigkeitsbehälter 250 zu
lassen. Danach wird die Haltescheibe 12 wieder in Drehung versetzt,
um eine Zentrifugalkraft zu erzeugen. Durch die Wirkung der Zentrifugalkraft
wird die zweite Reinigungsflüssigkeit
aus dem zweiten Reinigungsflüssigkeitsbehälter 250 über den
Vor-Bindungs-Behälter 430 in
den Bindungsabschnitt 301 befördert und reinigt den Vor-Bindungs-Behälter 430 und
die Bindungsfilter 254. Der flüssige Abfall wird nach der
Reinigung wie im Fall der ersten Reinigungsflüssigkeitsmischung über den
Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 in
den Abfallbehälter 900 befördert. Nachdem
der flüssige
Abfall in den Abfallbehälter 900 befördert wurde,
wird die Drehung der Haltescheibe 12 gestoppt (Schritte 1038-1042).
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Gleichermaßen wird
der Einstichabschnitt 266 des dritten Reinigungsflüssigkeitsbehälters durchstochen,
um Luft in den dritten Reinigungsflüssigkeitsbehälter 260 zu
lassen. Die dritte Reinigungsflüssigkeit
fließt über den
Pufferbehälter 800 in
den Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390.
Die dritte Reinigungsflüssigkeit
beseitigt Salz aus dem Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 und die
sehr kleine Menge an verbleibender zweiter Reinigungsflüssigkeit.
Als dritte Reinigungsflüssigkeit wird
zum Beispiel sterilisiertes Wasser oder eine auf einen pH-Wert von
7 bis 9 eingestellt wässrige
Lösung
verwendet. Nach dem Reinigen des Bindungsabschnitts 301 und
des Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälters 390 wird
die Haltescheibe 12 für den Übergang
zu einem Nukleinsäure-Elutionsprozeß angehalten
(Schritt 940).
- (9) Der Prozeß geht in
den Elutionsmodus über (Schritt 1044).
Um dem Elutionsflüssigkeitsbehälter 270 Luft
zuzuführen,
wird der Einstichabschnitt 276 des Elutionsflüssigkeitsbehälters durchstochen
(Schritt 942). Gleichzeitig wird auch die Patronenabdeckung 199 über einem
Druckluftbehälter-Einstichabschnitt 846 durchstochen,
um den Druckluftbehälter 840 über einen
Druckluftbehälter-Luftkanal 842 mit
der Außenseite
zu verbinden. Durch das Einstechen in den Druckluftbehälter-Einstichabschnitt 846 können, wie
noch beschrieben wird, die Elutionsflüssigkeit, die erste Verstärkungsflüssigkeit
und die zweite Verstärkungsflüssigkeit
im Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 gehalten
werden. Die Haltescheibe 12 wird dann in Drehung versetzt
(Schritt 944), wodurch die Elutionsflüssigkeit 277 in den Bindungsabschnitt 301 fließt (Schritt 1046).
Als Elutionsflüssigkeit 277 wird
Wasser oder eine auf einen pH-Wert von 7 bis 9 eingestellte wässrige Lösung verwendet.
Die Elutionsflüssigkeit 277 eluiert
die Nukleinsäuren
von den Bindungsfiltern 454 im Bindungsabschnitt 301 (Schritt 946 und Schritt 1048).
Nach dem Durchlaufen des Bindungsabschnitts 301 wird die
Elutionsflüssigkeit 277 mit
den eluierten Nukleinsäuren
in den Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 befördert (Schritt 1050).
Die Drehung der Haltescheibe 12 wird dann gestoppt (Schritt 948).
- (10) Der Prozeß geht
nun zum Verstärkungs-
und Erfassungsmodus über
(Schritt 1052). Ein Einstichabschnitt 296 für den ersten
Verstärkungsflüssigkeitsbehälter wird
durchstochen, um dem ersten Verstärkungsflüssigkeitsbehälter 290 Luft
zuzuführen.
Der Motor 11 wird in Drehung versetzt, wodurch die erste
Verstärkungsflüssigkeit 297 durch
den Pufferbehälter 800 läuft und
in den Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 fließt. Die
erste Verstärkungsflüssigkeit 297 ist
ein Reagenzmittel für
das Verstärken
und Erfassen der Nukleinsäuren
und enthält
zum Beispiel Deoxynukleosid-Triphosphat, ein Fluoreszenzmittel usw.
Der Motor 11 wird dann angehalten.
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Nachdem
die erste Verstärkungsflüssigkeit 297 in
den Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 geflossen
ist, wird der Befeuchter 14 in eine Position in der Nähe des Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälters 390 der
Analysepatrone 2 gebracht. Alternativ wird die Haltescheibe 12 so
gedreht, daß sich
die Analysepatrone 2 an einer Position in der Nähe des Befeuchters 14 befindet.
Mit dem Befeuchter 14 wird die Temperatur des Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehäl ters 390 kontrolliert. Um
dem zweiten Verstärkungsflüssigkeitsbehälter 280 Luft
zuzuführen,
wird der dazugehörigen
Einstichabschnitt 286 durchstochen. Der Motor 11 wird
in Drehung versetzt. Durch die Wirkung der Zentrifugalkraft läuft die
zweite Verstärkungsflüssigkeit 287 durch
den Pufferbehälter 800 und
fließt
in den Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390.
Die zweite Verstärkungsflüssigkeit 297 enthält ein für die Verstärkung erforderliches
Enzym. Die Mengen an Elutionsflüssigkeit,
erster Verstärkungsflüssigkeit und
zweiter Verstärkungsflüssigkeit
werden derart gewählt,
daß, wenn
diese drei Arten von Flüssigkeit alle
im Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 sind,
sich der Flüssigkeitspegel
peripher weiter außen
befindet als die peripher innerste Stelle 615 des zurückgebogenen
Kanals 494 des Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälters 390.
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Nachdem
die zweite Verstärkungsflüssigkeit 287 in
den Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 geflossen
ist, wird der Befeuchter 14 in eine Position in der Nähe des Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälters 390 der
Analysepatrone 2 gebracht oder die Haltescheibe 12 so
gedreht, daß sich die
Analysepatrone 2 in einer Position in der Nähe des Befeuchters 14 befindet.
Mit dem Befeuchter 14 wird die Temperatur des Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälters 390 kontrolliert.
Während
für eine vorgegebene
Zeitspanne die Temperatursteuerung ausgeführt wird, werden die Nukleinsäuren verstärkt und
vom Detektor 15 erfaßt
(Schritt 1054). Die Befeuchtung wird für die zur Verstärkung und
Erfassung erforderliche Zeit fortgesetzt, z.B. für 30 Minuten bis 2 Stunden.
Im Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390,
in den die zweite Verstärkungsflüssigkeit 287 geflossen
ist, befindet sich eine Mischung aus der Elutionsflüssigkeit,
der ersten Verstärkungsflüssigkeit
und der zweiten Verstärkungsflüssigkeit, d.h.
eine Verstärkungsreaktionsflüssigkeit.
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Anhand
der 17 und 18 wird
nun der Zustand der Verstärkungsreaktionsflüssigkeit
um den Elutionsflüssigkeits rückgewinnungsbehälter 390 herum
zu diesem Zeitpunkt näher
beschrieben. Die 17 ist eine Aufsicht und die 18 eine
Schnittansicht längs
der Linie A-A' in
der 17. Im Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 befindet
sich eine Trennwand 820, die das Innere des Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälters 390 in einen
ersten Raum 833 auf der peripher äußeren Seite und einen zweiten
Raum 832 auf der peripher inneren Seite unterteilt. Die
Trennwand 820 hat eine solche Höhe, daß zwischen der Oberseite der
Tennwand 820 und der Patronenabdeckung 199 ein
Abstand bleibt, so daß der
Flüssigkeitsfluß nicht
gestoppt wird.
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Die
Abmessungen des Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälters 390 sind
so gewählt,
daß, wenn
sich die Elutionsflüssigkeit,
die erste Verstärkungsflüssigkeit
und die zweite Verstärkungsflüssigkeit
alle im Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 befinden,
der Flüssigkeitspegel
im Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 bei der
Tennwand 820 liegt oder an einer Stelle, die peripher weiter
innen liegt als die Trennwand 820, jedoch peripher weiter
außen
liegt als die peripher innerste Stelle und der erweiterte Abschnitt 495 des
zurückgebogenen
Kanals 494 des Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälters 390.
Außerdem
befindet sich der Druckluftbehälter 840 peripher
weiter innen als ein Flüssigkeitspegel 631,
wobei sich der Flüssigkeitspegel 631 im
Druckluftbehälter-Verbindungskanal 841 befindet.
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Die
Grenzfläche
zwischen der Verstärkungsreaktionsflüssigkeit
und Luft befindet sich im zurückgebogenen
Kanal 494 des Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälters, dem
Druckluftbehälter-Verbindungskanal 841 sowie
bei der Trennwand 820. Entsprechend ist die Verdampfungsfläche, d.h.
die Größe der Grenzfläche zwischen
Flüssigkeit
und Luft klein, und die Verdampfung der Flüssigkeit ist während des
Verstärkungs-
und Erfassungsprozesses gering. Da der erste Raum 833 vollständig mit
der Flüssigkeit
gefüllt
ist, befindet sich dort keine Grenzfläche zwischen Flüssigkeit
und Luft. Durch die Verwen dung einer oberen oder unteren Fläche des
ersten Raumes 833 als Erfassungsfläche kann die Erfassung stabil
erfolgen, ohne von einer Flüssigkeits-Luft-Grenzfläche beeinflußt zu werden.
Die Tiefe D des zweiten Raumes 832 ist im wesentlichen gleich
der des ersten Raumes 833. Der Grund dafür ist folgender.
Wenn der zweite Raum 832 zu flach ist, variiert der Flüssigkeitspegel
bei leichten Unterschieden in der Menge der Verstärkungsreaktionsflüssigkeit,
woraus sich die Gefahr ergibt, daß die Verstärkungsreaktionsflüssigkeit
bei einem geringen Anstieg der Flüssigkeitsmenge durch den zurückgebogenen Kanal 494 ausfließt.
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Die 19 zeigt
im Detail die Situation um den Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390,
wenn die Lysis-Reaktionsflüssigkeit
(d.h. die Mischung aus dem Lysis-Reagenzmittel und dem Serum) oder
die erste bis dritte Reinigungsflüssigkeit durch den Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 laufen.
Wenn die Verstärkungsreaktionsflüssigkeit
in den Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 fließt, während sich
darin die Lysis-Reaktionsflüssigkeit
oder eine der ersten bis dritten Reinigungsflüssigkeiten befindet, wird der
Prozeß der
Verstärkung
und Erfassung negativ beeinflußt.
Aus diesem Grund müssen
diese Flüssigkeiten
vollständig abgeführt sein,
bevor die Verstärkungsreaktionsflüssigkeit
in den Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 fließt.
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In
der 19 wird die Haltescheibe 12 gedreht,
damit eine Zentrifugalkraft auf die Analysepatrone 2 wirkt,
wodurch die Lysis-Reaktionsflüssigkeit durch
den Bindungsabschnitt 301 in den Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 fließt. Da sich im
Bindungsabschnitt 301 die Bindungsfilter befinden, ist
die Flußrate
der Lysis-Reaktionsflüssigkeit
in den Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 sehr
klein. Dies führt
dazu, daß es
schwierig ist, im zurückgebogenen
Kanal 494 des Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälters 390 einen
Siphon auszubilden. Die Lysis-Reaktions flüssigkeit fließt stoßweise oder
in der Art eines vorbelasteten Flusses stromabwärts durch den zurückgebogenen
Kanal 494. Wenn die Lysis-Reaktionsflüssigkeit aus dem Bindungsabschnitt 301 fließt, ohne
daß sich
ein Siphon bildet, bleibt etwas Lysis-Reaktionsflüssigkeit im
Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 zurück und bildet
den mit 615 bezeichneten Flüssigkeitspegel.
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Zu
dem Zeitpunkt, wenn die Lysis-Reaktionsflüssigkeit in den Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 fließt, ist
der mit dem Druckluftbehälter 840 verbundene
Einstichabschnitt 846 noch nicht durchstochen. Im Einstichabschnitt
846, dem Luftkanal 842 und dem Druckluftbehälter 840 ist
Luft eingeschlossen und steht in diesen Räumen unter Druck. Wenn die
Analysepatrone 2 rotiert und durch die Wirkung der Zentrifugalkraft
die Lysis-Reaktionsflüssigkeit
in den Druckluftbehälter 840 eintritt,
steigt der Flüssigkeitspegel 641 auf
den Flüssigkeitspegel 615 an,
der sich peripher weiter innen befindet. Dem Anstieg des Flüssigkeitspegels 641 wirkt
jedoch der Innendruck im Druckluftbehälter 840 entgegen,
so daß an
einer Stelle, die peripher weiter außen liegt als der Flüssigkeitspegel 615,
ein Ausgleich erfolgt, wie es bei 641 angezeigt ist. Bei
einer Erhöhung
der Drehzahl der Analysepatrone 2 nähert sich der Flüssigkeitspegel 641 dem
Flüssigkeitspegel 615 an.
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Nach
Erreichen des Zustandes, in dem die Lysis-Reaktionsflüssigkeit
vollständig
aus dem Bindungsabschnitt 301 abgeflossen ist und sich
mit dem mit 615 bezeichneten Flüssigkeitspegel im Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 befindet,
wird die Drehzahl der Analysepatrone 2 herabgesetzt, um
die Zentrifugalkraft zu verringern. Entsprechend wandert der Flüssigkeitspegel 641 peripher
weiter nach außen,
und die Flüssigkeit
im Druckluftbehälter 840 fließt in den
Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390.
Die in den Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 fließende Flüssigkeit
läßt den Flüssigkeitspegel 615 im Elutionsflüs sigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 ansteigen.
Gleichzeitig bewegt sich die Flüssigkeit
im zurückgebogenen
Kanal 494 vom peripher äußeren Ende
des Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälters 390 weiter
vor, so daß sich
der zurückgebogene Kanal 494 mit
der Flüssigkeit
füllt.
Im Ergebnis wird ein Siphon im zurückgebogenen Kanal 494 ausgebildet,
so daß die
ganze Lysis-Reaktionsflüssigkeit
im Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 stromabwärts abgeführt wird.
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Um
diesen Prozeß zu
realisieren, ist der Druckluftbehälter 840 so angeordnet,
daß sich
ein Teil des Druckluftbehälters 840 peripher
weiter außen
befindet als der peripher innerste Abschnitt des zurückgebogenen
Kanals 494 des Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälters. Bei
dieser Anordnung kann die Lysis-Reaktionsflüssigkeit in den Druckluftbehälter 840 fließen, wenn
sie durch die Wirkung der Zentrifugalkraft zum Fließen gebracht wird.
Wenn die Drehzahl der Analysepatrone 2 herabgesetzt wird,
ist es wünschenswert,
sie schnell herabzusetzen. Bei einer schnellen Verringerung der Drehzahl
bewegt sich die Flüssigkeit
im Druckluftbehälter 840 leichter
zum Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390,
und der zurückgebogene
Kanal 494 füllt
sich leichter mit der Flüssigkeit.
Es wird daher zwangsläufiger
ein Siphon ausgebildet. Die obige Beschreibung erfolgte mit Bezug
zu der Lysis-Reaktionsflüssigkeit,
sie gilt jedoch gleichermaßen
für den
Fluß der
ersten bis dritten Reinigungsflüssigkeit
in den Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390.
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Die
beschriebene Ausbildung eines Siphons durch die Verwendung von Druckluft
wie in dieser Ausführungsform
kann für
das vorübergehende
Festhalten einer Flüssigkeit
in einem Behälter
und das anschließende
Ausfließen
aus dem Behälter
auf verschiedenen Gebieten angewendet werden. Wenn zum Beispiel
mit dem Serum-Reaktionsbehälter 420 ein
Druckluftbehälter
verbunden wird, ist es nicht mehr erforderlich, den Fluß der Lysis-Reaktionsflüssigkeit
durch die zusätzliche
Flüssigkeit
hervorzurufen. Vor dem Beginn des Fließenlassens der Eluti onsflüssigkeit,
der ersten Verstärkungsflüssigkeit
und der zweiten Verstärkungsflüssigkeit
wird der Einstechabschnitt 846 des Druckluftbehälters durchstochen
und die Verbindung mit der Außenseite
hergestellt. Im Ergebnis wird der Fluß der Verstärkungsreaktionsflüssigkeit
nicht vom Luftdruck im Inneren beeinflußt, und die Verstärkungsreaktionsflüssigkeit kann
im Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 gehalten
werden.
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Da
der Druckluftbehälter 840 peripher
weiter innen angeordnet ist als der Flüssigkeitspegel 631 der
Verstärkungsreaktionsflüssigkeit
und über
den Druckluftbehälter-Verbindungskanal 841 mit
dem Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 verbunden
ist, befindet sich der Flüssigkeitspegel 631 der
Verstärkungsreaktionsflüssigkeit
im Druckluftbehälter-Verbindungskanal 841 und
bei der Trennwand 820. Es ist damit möglich, die Flüssigkeit-Luft-Grenzfläche zu verkleinern
und das Verdampfen der Flüssigkeit
zu unterdrücken.
Dadurch ist es nicht erforderlich, zum Beispiel das Einstichloch
wieder zu verschließen,
um zu verhindern, daß die
Flüssigkeit nach
dem Einstechen verdampft.
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Da
der erste Raum 833, der peripher weiter außen liegt
als die Trennwand 820, mit der Verstärkungsreaktionsflüssigkeit
gefüllt
ist, beeinflußt
keine Flüssigkeit-Luft-Grenzfläche die
Detektion in der Verstärkungsreaktionsflüssigkeit
mit dem Detektor 15, der sich am peripher inneren oder äußeren Ende
des ersten Raumes 833 befindet. Die Trennwand 820 ist zwar
in der Form einer Wand mit einer Höhe vorgesehen, die kleiner
ist als die Tiefe des ersten und des zweiten Raumes. Sie kann jedoch
auch jede andere Form haben, solange das Vorhandensein der Trennwand
die Verdampfungsfläche
effektiv reduziert. Zum Beispiel kann die Trennwand als Kanal ausgebildet werden,
der den ersten mit dem zweiten Raum verbindet.
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Da
zu dem Elutionsflüssigkeitsrückgewinnungsbehälter 390 der
zurückgebogene
Kanal 494 mit dem zurückgebogenen
Abschnitt und der Druckluftbehälter 840 gehört, der
sich bis zu einer Position erstreckt, die peripher weiter innen
liegt als der zurückgebogene
Kanal 494, kann die Flüssigkeit
leicht durch die Siphonwirkung abgeführt werden. Durch Steuern des
Luftdrucks im Luftdruckbehälter 840 und der
Drehzahl der Analysepatrone 2 kann ein Siphon zwangsweise
ausgebildet werden. Bei der vorliegenden Ausführungsform kann daher der Fluß der Flüssigkeit
mit einem einfachen Aufbau gesteuert werden, ohne daß es erforderlich
ist, spezielle Ventile vorzusehen.
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In
der beschriebenen Ausführungsform
wird der Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälter vorab
durchstochen, um eine Verbindung zur Außenseite herzustellen. Da jedoch
auch eine gewisse Menge der Elutionsflüssigkeit in den Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälter einfließen kann,
ohne daß eine
Verbindung zur Außenseite
hergestellt wird, ist es nicht immer erforderlich, eine Verbindung
des Elutionsflüssigkeitsrückflußbehälters zur
Außenseite
herzustellen, wenn die erforderliche Menge an Elutionsflüssigkeit
klein ist. Dies gilt gleichermaßen
auch für
jeden anderen der Rückflußbehälter. Alternativ
kann durch die Herstellung einer Verbindung des Rückflußbehälters mit der
Außenseite
vorab das Reagenzmittel besser im Behälter festgehalten werden. Bei
der obigen Ausführungsform
sind der Befeuchter 14 und der Detektor 15 getrennt
vorgesehen. Sie können
jedoch auch durch eine integrale Einheit gebildet werden, so daß die Befeuchtung
und Erfassung an der gleichen Position erfolgen. Bei der obigen
Ausführungsform
sind zwar der Befeuchter und der Detektor an der Oberseite der Haltescheibe 12 vorgesehen,
sie können
jedoch auch an der Unterseite der Haltescheibe angeordnet werden.