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Die
Erfindung betrifft eine Leiteinrichtung an Bogenrotationsdruckmaschinen,
die wahlweise im Schöndruck
oder im Schön-
und Widerdruck einsetzbar sind und mit denen der Bogen im Schön- und Widerdruck
nach dem Prinzip der Hinterkantenwendung gewendet werden kann, wobei
an dem der Wendetrommel vorgeordneten Zylinder eine Leitrakel vorgesehen
ist und mittels Saug-Blasluft die Leitung des Bogens an der Leitrakel
unterstützt
wird.
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Aus
den Druckschriften
DE
44 24 964 A1 und
DE
198 14006 C1 sind derartige Leiteinrichtungen bekannt.
Dabei wird der Wendevorgang in der Betriebsart Schön- und Widerdruck
in bekannterweise mit dem Ablösen
der Bogenvorderkante von der Oberfläche des der Wendetrommel vorgelagerten Zylinders
eingeleitet. Ausheber im Zylinder heben die Vorderkante des zu wendenden
Bogens über
die Zinken einer Leitrakel, die den Bogen vom Zylinder abrakelt
und mit Unterstützung
pneumatischer Mittel entlang seiner Kontur weiterführt, bis
der Bogen im hinteren Bereich durch ein Bogenhalteelement ergriffen
und eine Bewegungsumkehr erfährt.
Die pneumatische Führungskraft
auf den Bogen bis zu seiner Bewegungsumkehr wird dabei durch den
Unterdruck eines Blas-Saug-Effektes und dessen tangentialen Kräften erzeugt.
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Beim
Wenden von Bogen im maximalen Formatbereich gibt es eine Phase,
bei der sich Wende- und Folgebogen begegnen, d. h. sie liegen sich überdeckend
in einer Ebene. Der zu wendende Bogen wird mit seiner Vorderkante
unter der Wirkung von Blas-Saugdüsen an der
Kontur der Ablöseeinrichtung
an der Leitrakelspitze über
die Bogenleitflächen geführt, bis
die von dem Saugersystem der Wendetrommel gehaltene Bogenhinterkante
durch die Schwingbewegung und der überlagerten Drehbewegung der
Wendetrommel die Bewegungsumkehr des Bogens einleitet und der Bogen
weiter bis zur Übergabe
an das eingeschwungene Greifersystem geführt wird. Dabei wird im letzten
Abschnitt der Ablöseeinrichtung
der Bogen überwiegend
durch die Diffusorwirkung der oberhalb der Bogenbahn angeordneten,
kanalförmig
ausgebildeten Bogenleiteinrichtung gehalten. Der vorhergehend gewendete,
abziehende Bogen wird von einem Luftpolster der unter dem Wenderaum
angeordneten Bogenleiteinrichtung im Schwebezustand gehalten.
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Bei
starker Blaslufteinstellung an der Leitrakelspitze und bei instabilen
oder dünnen
Bedruckstoffen besteht die Gefahr, dass der Bogen durch Flattern
des freien Bogenanfangs verformt, verspannt oder beschädigt wird.
Der ankommende und der gewendete Bogen können sich bei großer Bogenlänge berühren, Infolge
der Berührung
kann es zu einem Abschmieren der bedruckten nach unten zeigenden
Flächen
kommen.
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In
DE 44 24 970 A1 ist
vorgeschlagen worden, den gewendeten abziehenden Bogen aus der Bogenbahn
des ankommenden nächstfolgenden
Bogens zu bringen, indem er mittels einer Saugeinrichtung an der
Leitrakel zeitweilig angesaugt wird. Damit wird dieser Bogen zwischen
Saugersystem der Wendetrommel und Saugeinrichtung infolge seiner Zwangsführung gestrafft
und aus der Bahn des nachfolgenden Bogens gebracht.
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Nachteilig
an dieser Leiteinrichtung ist, dass der abziehende Bogen nur kurzzeitig
von der Saugeinrichtung an der Leitrakel geführt werden kann. Spätestens
wenn der nachfolgende Bogen mit seiner Vorderkante vor der Saugeinrichtung
angelangt ist, muss die Saugluft in der Saugeinrichtung abgestellt und
der Bogen freigegeben werden. Die nur kurze Zwangsführung reicht
nicht aus, insbesondere von Bogen im großem Formatbereich oder bei
schwerer Farbführung,
um eine Bogenbegegnung sicher zu vermeiden.
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Aus
der
DE 44 24 971 A1 ist
eine Bogenleiteinrichtung bekannt, bei der der nachfolgende und der
abziehende Bogen mit mechanischen Mitteln voneinander getrennt werden,
indem der abziehende Bogen nach seiner Richtungsumkehr durch einen Rechen
aus der Zuführebene
der Leitrakel in den Wirkbereich des Leitbleches gedrückt wird.
Für kurze Zeit
wird der abziehende Bogen an der jetzt zur Bogenhinterkante gewordenen
Vorderkante mittels Rechen geleitet. Die Länge des Rechens ist begrenzt durch
die Bedingung, dass die vorderste Spitze des Rechens noch vor Eintreffen
des nachfolgenden Bogens die Ausgangsstellung hinter der Zuführebene des
Bogens eingenommen haben muss. Auch hier reicht die Führung des
abziehenden Bogens nicht aus, um das Luftvolumen aus der sich bildenden
Bogenwelle zu verdrängen
und eine Berührung
des gewendeten mit dem nachfolgenden Bogen sicher zu vermeiden.
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Ein
weiterer Nachteil besteht darin, dass durch die Saugwirkung der
Leitrakel der zu wendende Bogen gegenüber dem Rechen verformt wird
und dadurch Qualitätsminderungen
am empfindlichen Bedruckstoff auftreten können.
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Ausgehend
von den Nachteilen aus dem Stand der Technik ist es Aufgabe der
Erfindung, die Bogenführung
an der Leitrakel so auszugestalten, dass der Bogen abschmierfrei
und ohne Verformung gewendet werden kann.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch eine Bogenleiteinrichtung mit den Merkmalen des 1. Anspruchs
gelöst.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass durch die sinusförmige Gestaltung der Leitfläche des
Endteils der Leitrakel eine sichere Trennung des ankommenden, zu
wendenden Bogens vom gewendeten, abziehenden Bogens erreicht wird.
Dabei ist die Leitfläche des
Endteils der Leitrakel im ersten Teil von unten gesehen nach oben
gewölbt
(konkav) und im zweiten Teil nach unten gewölbt (konvex).
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Vorteilhaft
ist die Kombination dieser Form mit differenzierter Druckverteilung,
vorzugsweise über
zwei Blasluftkammern. Die Einstellung der Blasluft erfolgt so, dass
eine leichte Trennung des gewendeten, abziehenden Bogens von der
Leitrakel erreicht und ein Flattern des Bogens vermieden wird.
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Zur
Reduzierung der Blasluftwirkung im nach oben gewölbten Teil der Leitrakel ist
vorteilhaft ein Abluftkanal zur Ableitung der Blasluft außerhalb
des Bogenführungsbereiches
vorgesehen.
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Die
Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
Die dazugehörigen Zeichnungen
haben folgende Bedeutung:
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1 Schematische
Darstellung einer Wendetrommel mit Leiteinrichtung am Druckzylinder
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2 Schematische
Darstellung der Leitrakel in Draufsicht
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1 zeigt
in schematischer Darstellung Phasen eines Wendevorganges an einer
Schön-
und Widerdruckmaschine mit Wendetrommel 1. Die Wendetrommel 1 weist
in bekannter Weise zwei sich jeweils gegenüberliegende korrelativ zusammenwirkende
Sauger- und Greifersysteme 2, 3 auf. Der Wendetrommel 1 vorgeordnet
ist ein Druckzylinder 4, der wiederum einem Bogenführungszylinder 5 nachgelagert
ist.
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Unterhalb
des Druckzylinders 4 ist eine sich auch teilweise unter
den Bogenführungszylinder 5 erstreckende
Leitrakel 6 vorgesehen. Die Leitrakel 6 ist über die
Breite des Druckzylinders 4 angeordnet und sie ist mit
dem vorderen Teil im geringen Abstand zur Peripherie des Druckzylinders 4 zugeordnet.
Die Drehrichtungen der Trommel und Zylinder sind durch Drehrichtungspfeil
gekennzeichnet.
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Unterhalb
der Leitrakel 6 ist ein bekanntes über die Maschine reichendes
Leitblech 9 vorgesehen.
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Die
Leitrakel 6 besteht aus einer Leitrakelspitze 6.1 und
einem sich daran anschließenden Endteil 6.2,
die funktionell eine Einheit bilden. Das Endteil 6.2 ist
sinusförmig
gekrümmt
ausgebildet und weist zwei voneinander getrennte Blasluftkammern 7, 8 auf,
wobei die erste Blasluftkammer 7 den konkaven Bereich der
Führungsfläche 15.1 und
die zweite Blasluftkammer 8 den konvexen Bereich der Führungsfläche 15.2 des
Endteils 6.2 der Leitrakel 6 umfasst. Am konkaven
Bereich der Leitrakel 6 ist ein Abluftkanal 10 angeordnet.
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Die
Blasluftkammern 7, 8 weisen in Bogenlaufrichtung
weisende Blasluftdüsen 13 auf.
Der Austrittswinkel der Blasluftdüsen 13 ist klein gehalten,
so dass der Blasluftstrahl zwischen zu wendenden Bogen 11 und
Blasluftkammer 7, 8 entlang streicht. Die Blasluftkammern 7, 8 haben
gemäß 2 zur
Bogenführung
jeweils folgenden gleichen Aufbau:
An jeder Blasluftkammer 7, 8 ist
eine Führungsfläche 15.1, 15.2 vorgesehen,
die der Blasluftdüsen 13 zugeordnet
sind. Auf der Führungsfläche 15.1, 15.2 sind
einander beabstandete parallele Führungsstege 15.1.1, 15.2.1 zugeordnet.
Zwischen den Führungsstegen 15.1.1, 15.2.1 entstehen
die Diffusorkanäle 16, 17.
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Die
Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung
im Schön-
und Widerdruck ist folgende: Auf bekannte Art wird dem zu wendenden
Bogen 11 in der Betriebsart Schön- und Widerdruck auf dem Druckzylinder 4 der
Schöndruck
aufgebracht. Danach durchläuft
der zu wendende Bogen 11 den Tangentenpunkt vom Druckzylinder 4 und
Wendetrommel 1, wo der zu wendende Bogen 11 im
hinteren Bereich vom Saugersystem 2 angesaugt, unter die
Peripherie der Wendetrommel 1 geführt, an das Greifersystem 3 übergeben
und dem nachfolgenden nicht dargestellten Druckzylinder gewendet
zugeführt
wird, wo der Widerdruck erfolgt.
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Während des
Förderns
auf dem Druckzylinder 4 wird der zu wendende Bogen 11 vom
Greifersystem gehalten. Kurz vor Erreichen der Leitrakel 6 öffnet der
Greifer, der zu wendende Bogen 11 wird mit seiner Vorderkante
vom Druckzylinder 4 auf bekannte Art und Weise gelöst und an
der Leitrakel 6 entlanggeführt. Die Anlage des zu wendenden
Bogens 11 wird an der Leitrakel 6 durch aus Blasluftdüsen 13 in
Bewegungsrichtung des zu wendenden Bogens 11 zwischen zu
wendenden Bogen 11 und der Leitfläche der Leitrakel 6 geblasene
Luft unterstützt. Der
Blasluftstrom erzeugt einen Unterdruck, der den zu wendenden Bogen 11 gegen
die Leitrakel 6 zieht. Dadurch wird der zu wendende Bogen 11 sicher
an der Leitrakel 6 entlang geführt.
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Nach
Ergreifen durch das Greifersystem 3 erfolgt die Bewegungsumkehr
des zu wendende Bogens 11, der nun zum gewendeten Bogen 12 wird.
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Mit
Erreichen des Bereiches der Bewegungsumkehr des zu wendende Bogens 11 wird
die Saugwirkung im konvexen Bereich der Leitrakel 6 durch
Ableitung der Blasluft über
einen Abluftkanal 10 außerhalb des Bogenführungsbereiches
reduziert bzw. außer
Kraft gesetzt. Dadurch wird eine leichte Trennung des abziehenden,
gewendeten Bogens 12 von der Leitrakel 6 gewährleistet.
Die sinusförmige Gestaltung
des Endteils 6.2 der Leitrakel 6 bewirkt, dass
ein größerer Abstand
zwischen ankommenden, zu wendenden Bogen 11 und abziehenden,
gewendeten Bogen 12 im Wendebereich erreicht wird. Eine Bogenbegegnung
wird dadurch auf einfache Weise vermieden.
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- 1
- Wendetrommel
- 2
- Saugersystem
- 3
- Greifersystem
- 4
- Druckzylinder
- 5
- Bogenführungszylinder
- 6
- Leitrakel
- 6.1
- Leitrakelspitze
- 6.2
- Endteil
Leitrakel
- 7
- Erste
Blasluftkammer
- 8
- Zweite
Blasluftkammer
- 9
- Leitblech
- 10
- Abluftkanal
- 11
- Zu
wendender Bogen
- 12
- Gewendeter
Bogen
- 13
- Blasluftdüsen
- 14
- Führungsfläche Leitrakelspitze
- 15
- Führungsfläche Endteil
Leitrakel
- 15.1
- Führungsfläche erste
Blasluftkammer
- 15.1.1
- Führungsstege
erste Blasluftkammer
- 15.2
- Führungsfläche zweite
Blasluftkammer
- 15.2.1
- Führungsstege
zweite Blasluftkammer
- 16
- Diffusorkanäle erste
Blasluftkammer
- 17
- Diffusorkanäle zweite
Blasluftkammer