DE102006032767B3

DE102006032767B3 - Dichtungstülle

Info

Publication number: DE102006032767B3
Application number: DE200610032767
Authority: DE
Inventors: Jörg Kunze
Original assignee: GM Global Technology Operations LLC
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2006-07-14
Filing date: 2006-07-14
Publication date: 2008-02-07
Anticipated expiration: 2026-07-15

Abstract

Eine Dichtungstülle (1) verfügt über einen Tüllenkörper (2) zum Durchführen eines Kabelelementes (3). Um das Kabelelement (3) platzsparend verlegen zu können, ist an dem Tüllenkörper (2) eine Umlenkeinrichtung (4) für das Kabelelement (3) angeordnet.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Dichtungstülle mit einem Tüllenkörper zum Durchführen eines Kabelelementes, wobei an dem Tüllenkörper eine Umlenkeinrichtung für das Kabelelement angeordnet ist.
Besonders in der Kraftfahrzeugtechnik werden Dichtungstüllen verwendet, um Kabelelemente, wie elektrische Kabel, Schläuche oder Leitungen, durch eine Wandöffnung, beispielsweise in einem Karosserieteil eines Kraftfahrzeugs, hindurchzuführen. Die Dichtungstüllen dienen dabei zur Positionierung der Kabelelemente sowie zum Verhindern des Durchscheuerns z.B. einer elektrischen Isolierung eines Kabels an einer scharfkantigen Wandöffnung in einem Karosserieblech.
Dichtungstüllen bestehen im Wesentlichen aus einem Tüllenkörper mit einer Durchführung für das Kabelelement. An dem Außenumfang der Dichtungstülle kann ein Dichtungselement aus einem elastischen Material vorgesehen sein. Mit dieser Umhüllung ist die Dichtungstülle zum einen lösbar in der Wandöffnung eingesetzt und zum anderen ist eine Abdichtung der Wandöffnung erreicht, wodurch Feuchtigkeit nicht durch die Wandöffnung hindurchtreten kann.
Die DE 103 58 002 A1 offenbart eine Dichtungstülle mit einem zusätzlichen Stützabschnitt und einem Schallschutzabschnitt, jeweils aus elastischen Materialien, um die Dichtungstülle in Wandöffnungen unterschiedlicher Größen bei gleichzeitiger Verbesserung der Schallisolierung einsetzen zu können.
Die bekannten Dichtungstüllen sind insofern nachteilig, als durch sie hindurchgeführte Kabelelemente im Wesentlichen entlang der Längsachse der Dichtungstülle durch diese hindurchverlaufend angeordnet sind. Somit ergibt sich insbesondere bei beengten Einbauverhältnissen, wie unter anderem in einem Motorraum eines Kraftfahrzeugs, das Problem, dass das Kabelelement oder ein ganzes Bündel von Kabeln, nachdem es durch die Dichtungstülle hindurchgeführt ist, erst in einem großen Bogen wieder parallel zu der Wand, in deren Wandöffnung die Dichtungstülle eingesetzt ist, zurückgeführt werden muss. Dies kann unter anderem zu einer Verringerung eines Ladevolumens eines Kofferraums eines Kraftfahrzeugs führen.
Die DE 199 46 357 A1 offenbart eine Dichtungstülle mit einem Tüllenkörper zum Durchführen eines Kabelelementes, wobei an den Tüllenkörper eine Umlenkeinrichtung für das Kabelelement angeordnet ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Dichtungstülle der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine platzsparende Verlegung von Kabelelementen ermöglicht.
Erfindungsgemäß wir die Aufgabe dadurch gelöst, dass an beiden Enden des Tüllenkörpers, in axialer Längsrichtung gesehen, jeweils eine Umlenkeinrichtung angeordnet ist.
Damit werden die durch den Tüllenkörper hindurchgeführten Kabelelemente an beiden Seiten der Wandöffnung unmittelbar umgelenkt.
Mit der zusätzlichen Umlenkeinrichtung sind beliebige Kabelelemente, wie elektrische Kabel, Schläuche, Leitungen oder ganze Kabelbäume, die durch die Dichtungstülle hindurchgeführt sind, unmittelbar an der Dichtungstülle selbst umgelenkt, so dass das aus der Dichtungstülle austretende Kabelelement im Wesentlichen parallel zu der Wand, in deren Öffnung die Dichtungstülle vorzugsweise lösbar eingesetzt ist, verläuft. Dabei kann im Rahmen der Erfindung die Umlenkeinrichtung an sich beliebig, bevorzugt jedoch wie im Folgenden beschrieben, ausgestaltet sein.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch das zusätzliche Vorsehen einer Umlenkeinrichtung, die auch einstückig mit der Dichtungstülle bzw. deren Tüllenkörper ausgeführt sein kann, eine platzsparende Verlegung von Kabelelementen, beispielsweise von Kabelbäumen, insbesondere in Kraftfahrzeugen, ermöglicht ist. Durch das unmittelbare Umlenken der Kabelelemente im Bereich der Wandöffnung, durch die sie mit der Dichtungstülle hindurchgeführt sind, entfällt die Notwendigkeit von zusätzlichen Bögen oder Schleifen, um die Kabelelemente wieder an die Wand zurückzuführen. Selbstverständlich muss der Radius der Umlenkung innerhalb der Umlenkungseinrichtung in Abhängigkeit der umzulenkenden Kabelelemente bzw. deren Materialien gewählt werden, um beispielsweise ein Abknicken empfindlicher Schläuche zu vermeiden. Die Dichtungstülle ist vorliegend im Wesentlichen für Kraftfahrzeuge beschrieben, es versteht sich jedoch, dass die erfindungsgemäße Dichtungstülle auf allen Gebieten der Technik einsetzbar ist.
Bevorzugt ist die Umlenkeinrichtung lösbar an der Dichtungstülle bzw. dem Tüllenkörper befestigt. Hierzu kann die Umlenkeinrichtung als Deckel mit einer Öff nung zum Hindurchführen der Kabelelemente ausgebildet sein, der insbesondere am Tüllenkörper verrastbar ist.
Die Dichtungstülle ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass die Umlenkeinrichtung bzw. der verrastbare Deckel entweder an einer Seite der Wandöffnung oder an der anderen Seite der Wandöffnung angeordnet ist.
Als Materialien für den Tüllenkörper und/oder die Umlenkeinrichtung ist jeweils Kunststoff vorgesehen, um die Dichtungstülle in einfacher Weise als Tiefzieh- oder Spritzgussteil kostengünstig herstellen zu können. Dabei kann die Umlenkeinrichtung entweder als separates Bauteil oder einstückig mit dem Tüllenkörper ausgebildet werden.
Um die Dichtungstülle an einer Wandöffnung lösbar zu befestigen kann der Tüllenkörper zumindest abschnittsweise oder im Wesentlichen vollständig mit einem elastischen Material umhüllt sein, um mit Hilfe dieses elastischen Materials den Tüllenkörper in der Wandöffnung zu verrasten. Insbesondere kann hierfür bei Tüllenkörpern aus Kunststoff ein EPDM-Gummi oder Gummigemisch verwendet werden, dessen Verarbeitung dem Fachmann bekannt ist.
Prinzipiell können mit der Umlenkeinrichtung die durch den Tüllenkörper hindurchgeführten Kabelelemente um beliebige Winkel umgelenkt werden, um eine Anpassung an verschiedene Einbausituationen, beispielsweise in Kraftfahrzeugkarosserien, zu ermöglichen. Bevorzugt werden die Kabelelemente jedoch im Wesentlichen um 90° umgelenkt, um diese nach der Hindurchführung durch eine Wandöffnung praktisch parallel zur Wand verlaufend auszurichten.
Weiterhin können in der Durchführung des Tüllenkörpers, in dem die Kabelelemente angeordnet sind, zusätzliche Dichtungsmittel angeordnet sein, beispielsweise elastische Gummimaterialien, um ein Hindurchtreten von Feuchtigkeit durch den Tüllenkörper selbst zu unterbinden.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert. Die einzige Fig. der Zeichnung zeigt eine erfindungsgemäße Dichtungstülle in schematischer Seitenansicht.
Die Dichtungstülle 1 umfasst einen Tüllenkörper 2, z.B. aus einem Kunststoff-Tiefzieh- oder -Spritzgussteil. Durch die Dichtungstülle 1 ist ein Kabelelement 3, wie ein elektrisches Kabel, ein Kabelbaum, ein Schlauch oder eine sonstige Leitung, hindurchgeführt. Die Dichtungstülle 1 bzw. der Tüllenkörper 2 ist in eine Öffnung einer Wand 6 mittels umlaufender Klemmlippen 7 lösbar eingesetzt. Zur lösbaren Verrastung der Dichtungstülle 1 ist der Tüllenkörper 2 zumindest teilweise mit einem elastischen Material 5 versehen, beispielsweise mit einem EPDM-Gummi umspritzt. Mit dem elastischen Material 5 ist auch eine Abdichtung der Öffnung der Wand 6 über die Klemmlippen 7 erreicht.
Um Kabelelemente 3, die durch die Dichtungstülle 1 hindurchgeführt sind, unmittelbar im Bereich der Öffnung der Wand 6 umzulenken, ist die Dichtungstülle 1 mit einer Umlenkeinrichtung 4 versehen. Die Umlenkeinrichtung 4 ist in Form eines verrastbaren Deckels, insbesondere aus Kunststoff, ausgeführt, der lösbar am Tüllenkörper 2 befestigt ist. Mit der Umlenkeinrichtung 4 ist erreicht, dass das durch die Öffnung der Wand 6 hindurchgeführte Kabelelement 3 im Wesentlichen um 90° umgelenkt wird und sonach unmittelbar nach dem Durchtritt durch die Wand 6 im Wesentlichen parallel zur Wand 6 verlaufend angeordnet ist.
Der Tüllenkörper 2 kann auch symmetrisch ausgebildet sein, um an beiden Enden, in axialer Längserstreckung des Tüllenkörpers 2 gesehen, mit einer Umlenkeinrichtung 4 versehen zu werden.

1.: Dichtungstülle
2.: Tüllenkörper
3.: Kabelelement
4.: Umlenkeinrichtung
5.: elastisches Material
6.: Wand
7.: Klemmlippe

Claims

Dichtungstülle mit einem Tüllenkörper (2) zum Durchführen eines Kabelelementes (3), wobei an den Tüllenkörper (2) eine Umlenkeinrichtung (4) für das Kabelelement (3) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass an beiden Enden des Tüllenkörpers (2), in axialer Längsrichtung gesehen, jeweils eine Umlenkeinrichtung angeordnet ist.
Dichtungstülle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkeinrichtung (4) lösbar am Tüllenkörper (2) befestigt ist.
Dichtungstülle nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Tüllenkörper (2) und/oder die Umlenkeinrichtung (4) aus Kunststoff bestehen.
Dichtungstülle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Tüllenkörper (2) zumindest teilweise mit einem elastischen Material umhüllt ist.
Dichtungstülle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabelelement (4) im Wesentlichen um 90° umgelenkt ist.
Dichtungstülle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass für das Kabelelement (3) eine zusätzliche Abdichtung vorhanden ist.