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Die
vorliegende Erfindung betrifft kosmetische oder dermatologische
Zubereitungen mit einem Gehalt an Folsäure, Füllstoffen und Verdickern.
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Die
Haut ist einer Vielzahl von Umwelteinflüssen ausgesetzt, die zu ihrer
Schädigung
führen
können. Neben
Lipiden und Proteinen ist dabei vor allem die DNA betroffen.
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Die
schädigende
Wirkung des ultravioletten Teils der Sonnenstrahlung auf die Haut
ist allgemein bekannt. Während
Strahlen mit einer Wellenlänge,
die kleiner als 290 nm ist (der sogenannte UVC-Bereich), von der
Ozonschicht in der Erdatmosphäre
absorbiert werden, verursachen Strahlen im Bereich zwischen 290
nm und 320 nm, dem sogenannten UVB-Bereich, ein Erythem, einen einfachen
Sonnenbrand oder sogar mehr oder weniger starke Verbrennungen.
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Als
ein Maximum der Erythemwirksamkeit des Sonnenlichtes wird der engere
Bereich um 308 nm angegeben.
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Zum
Schutz gegen UVG-Strahlung sind zahlreiche Verbindungen bekannt,
bei denen es sich um Derivate des 3-Benzylidencamphers, der 4-Aminobenzoesäure, der
Zimtsäure,
der Salicylsäure,
des Benzophenons sowie auch des 2-Phenylbenzimidazols handelt.
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Auch
für den
Bereich zwischen etwa 320 nm und etwa 400 nm, des sogenannten UVA-Bereich, ist es wichtig,
Filtersubstanzen zur Verfügung
zu haben, da dessen Strahlen Reaktionen bei lichtempfindlicher Haut hervorrufen
können.
Es ist erwiesen, dass UVA-Strahlung zu einer Schädigung der elastischen und
kollagenen Fasern des Bindegewebes führt, was die Haut vorzeitig
altern lässt,
und dass sie als Ursache zahlreicher phototoxischer und photoallergischer
Reaktionen zu sehen ist. Der schädigende
Einfluss der UVG-Strahlung kann durch UVA-Strahlung verstärkt werden.
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Insbesondere
Hautzellen erhalten durch häufige
UV-Exposition einen hohen Anteil an DNA-Schäden und
benötigen
deshalb besonders effiziente und leistungsfähige Reparatursysteme. Nur
effiziente hauteigene DNA-Reparatursysteme sind in der Lage, Schäden schnell
zu beseitigen, wodurch Hautveränderungen
und ein frühzeitiges
Auftreten von Hautalterungserscheinungen verhindert werden können. Effiziente
DNA-Reparatur trägt
damit entscheidend zum Erhalt einer gesunden, vitalen Haut bei.
Stimulierung und Unterstützung hauteigener
Reparatursysteme durch kosmetisch-dermatologische Inhaltsstoffe
sind deshalb sehr wichtig.
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Die
angesichts der großen
Anzahl Nucleotide, die pro Zellteilung kopiert werden müssen, notwendige hohe
Zuverlässigkeit
bei der DNA-Replikation wird einerseits durch die Spezifität der DNA-Polymerasen,
die an der Replikation beteiligt sind (Replicasen), andererseits
durch deren zusätzlich
vorhandene Exonucleaseaktivität
garantiert: Sie katalysieren das Herausschneiden unpassender Nucleotide
und deren Ersatz durch die richtigen sofort nach der Neusynthese.
Den durch chemische Einwirkung entstehenden Schäden (durch Mutagene, von denen
einige sich zwischen zwei übereinanderliegende
Basenpaare der Doppelhelix einschieben können) sowie den von Strahlungseinwirkung
herrührenden
Veränderungen
(wobei z. B. zwei übereinanderliegende
Thymin-Reste dimerisieren können)
helfen Reparatur-Enzyme (darunter: Endonucleasen, Polymerasen, Ligasen)
ab, die unpassende Nucleotide wieder aus den DNA herausschneiden
und ersetzen. Einige dieser Reparatursysteme sind induzierbar, d.
h. sie werden erst bei Bedarf synthetisiert. Die Frage, welcher Strang
die Original-Information enthält
und welcher falsch synthetisiert wurde, wird vom Reparaturenzym
offenbar anhand des Methylierungszustands entschieden.
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Durch
Exposition zu Umwelteinflüssen
(z.B. UV-Strahlung, chemische und physikalische Faktoren) entstehen
Schäden
an den DNA-Molekülen
der Zellen des Körpers,
die jedoch durch zelteigene DNA-Reparaturmechanismen behoben werden
können.
Dabei erfolgt zuerst die Erkennung des DNA-Schadens und dann die
Reparatur des vorliegenden Schadens.
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Werden
die Schäden
nicht vollständig
kurz nach ihrer Entstehung durch Reparaturprozesse beseitigt, reichern
sich diese in Form von permanenten DNA-Schäden in den Zellen an und werden
nachfolgend an die Tochterzellen weitergegeben. Diese permanenten
Schäden
besitzen insbesondere durch mögliche
Spätfolgen (schrittweise
Funktionsausfälle)
ein hohes Schadenspotential und spielen einen immer größere Rolle
in Alterungsprozessen und bei der Schadensauslösung bereits im Kindesalter.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es mithin, den Übelständen des Standes der Technik
Abhilfe zu schaffen. Insbesondere sollten Wirkstoffe und Zubereitungen
zur Verfügung
gestellt werden, die eine sichere Prophylaxe von Schäden an der
hauteigenen DNA gewährleisten
und/oder in einer besonderen Ausführungsform zur Reparatur bereits
eingetretener Schäden
an der hauteigenen DNA dienen sollte.
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Folsäure weist
folgende Struktur auf:
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Folsäure kommt
in Leber, Niere, Hefe, Pilzen, Getreide und grünen Blättern, vorwiegend als Konjugat mit
Poly-γ-L-glutaminsäure (Pteroylpolyglutaminsäuren) vor.
Sie wurde als Wuchsstoff für
verschiedene Mikroorganismen entdeckt und hat für den menschlichen Organismus
Vitamincharakter. Der Bedarf des erwachsenen Menschen beträgt etwa
200 μg je
Tag an bioverfügbarem
Folat.
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Folsäure steht
im Organismus im Gleichgewicht mit 7,8-Dihydrofolsäure (H2Folat; alte Abkürzung: FH2)
unter Beteiligung von Nicotinamid-Adenin-Dinucleotid-Phosphat und
des Enzyms Dihydrofolat-Reduktase. H2Folat
wiederum entsteht in Pflanzen und einigen Mikroorganismen über mehrere
Zwischenstufen aus Guanosin-5'-triphosphat
(Guanosinphosphate) und setzt sich mit Hilfe der Dihydrofolat-Reduktase
zu (6S)-5,6,7,8-Tetrahydrofolsäure
um, der eigentlichen physiologisch wirksamen Form der Folsäure.
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7,8-Dihydrofolsäure hat
folgende chemische Struktur:
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(6S)-5,6,7,8-Tetrahydrofolsäure hat
folgende chemische Struktur:
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Unter
dem Begriff der Derivate der Folsäure sind insbesondere die vorgenannte
Dihydrofolsäure
und die Tetrahydrofolsäure
zu verstehen.
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Folsäurehaltige
Hautpflegeprodukte sollen neben dem positiven Effekt auf die Haut
angenehm anzuwenden sein. Puderrohstoffe geben ein angenehmes seidig
samtes Hautgefühl.
Allerdings destabilisieren sowohl Folsäure (Elektrolyt) als auch Puderrohstoffe
eine Emulsion, so dass die Kombination in einer Emulsion häufig nicht
lager- und wärmestabil
ist.
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Gelöst wird
dieses Problem erfindungsgemäß durch
kosmetische oder dermatologische Zubereitungen mit einem Gehalt
an Folsäure
und/oder deren Derivaten, Füllstoffen
und Verdickern Erfindungsgemäß weisen
Folsäure
und/oder deren Derivate ein hohes Potential zur Reparatur geschädigter DNA
auf. Ferner bieten Folsäure
und/oder deren Derivate wirksame Prophylaxe gegen DNA-Schäden, insbesondere
solche Schäden, die
durch UV-Strahlung hervorgerufen werden.
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Füllstoffe
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind partikuläre Substanzen,
die in der Regel keinen Farbeffekt in der kosmetischen Formulierung
erzeugen, in der sie eingesetzt werden. Ferner haben erfindungsgemäße Füllstoffe üblicherweise
einen niedrigen Brechungsindex und daraus resultierend keine oder
eine nur sehr geringe Deckkraft.
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Der
Stand der Technik kennt eine Reihe von Füllstoffen, welche z. B. als
Trägermaterialien
bei der Formulierung von Pudern oder als Viskositäts- und
Sensorik-Modulatoren in Emulsionen oder wasserfreien Formulierungen
dienen. Derartige Füllstoffe
werden häufig
auch eingesetzt, um mattierende Effekte auf der Haut zu erlangen
oder um Sebum zu absorbieren.
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Darüber hinaus
beeinflußt
der Einsatz von Füllstoffen
im allgemeinen auch die Verteilbarkeit üblicher Formulierungen auf
der Haut sowie die Gleichmäßigkeit
eines möglichen
Farbeffektes.
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Die
Füllstoffe
im Sinne der vorliegenden Erfindung werden vorteilhaft aus der Gruppe
der anorganische Füllstoffe
gewählt,
beispielsweise aus der Gruppe der Silikate.
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Silikate
sind Salze und Ester (Kieselsäureester)
der Orthokieselsäure
[Si(OH)4] und deren Kondensationsprodukte.
Die Silikate sind nicht nur die artenreichste Klasse der Mineralien,
sondern auch geologisch und technisch außerordentlich wichtig. Über 80 %
der Erdkruste bestehen aus Silikaten.
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Vorteilhaft
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise Schichtsilikate.
Schichtsilikate (Phyllosilikate, Blattsilikate) sind (idealerweise)
Silikat-Strukturen mit zweidimensional unendlichen Schichten aus
[SiO4]4–-Tetraedern,
wobei jedes Tetraeder über
3 Brücken-Sauerstoffe mit Nachbar-Tetraedern
verbunden ist.
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Chemische
Formeln lassen sich für
Schichtsilikate nur angenähert
aufstellen, da sie ein großes
Ionenaustausch-Vermögen
besitzen und Silicium gegen Aluminium und dieses wiederum gegen
Magnesium, Fe2+, Fe3+,
Zn und dergleichen ausgetauscht werden kann. Die daraus möglicherweise
resultierende negative Ladung der Schichten wird in der Regel durch
Kationen, insbesondere durch Na+ und Ca2+ in Zwischenschicht-Positionen ausgeglichen.
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Schichtsilikate
können
durch reversible Einlagerung von Wasser (in der 2- bis 7-fachen
Menge) und anderen Substanzen wie z. B. Alkoholen, Glykolen und
dergleichen mehr aufquellen. Ihre Verwendung als Verdickungsmittel
in kosmetischen Mitteln ist dementsprechend an sich bekannt. Allerdings
konnte der Stand der Technik nicht den Weg zur vorliegenden Erfindung
weisen.
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Vorteilhafte
Schichtsilikate, welche im Sinne der vorliegenden Erfindung eingesetzt
werden können, sind
beispielsweise solche, deren größte Ausdehnungsrichtung
im unmodifizierten und ungequollenen Zustand im Mittel eine Länge von
weniger als 10 μm
hat. Beispielsweise können
die mittleren Ausdehnungen der verwendeten modifizierten Schichtsilikatpartikel
bei 1000 nm × 100
nm × 1
nm und darunter liegen. Die effektive Größe der modifizierten Schichtsilikatpartikel
in einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung hängt selbstverständlich von
der Menge an eingelagerten Substanzen ab.
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Erfindungsgemäß vorteilhafte
(Schicht-) Silikate sind insbesondere:
- – Talkum:
Mg3 [Si4O10](OH)2,
- – Kaolin:
Al2[Si2O5] (OH)4
- Montmorillonit: M+ Al[Si2O5](OH), auch Smektite genannt. Darunter fallen:
– Bentonite
= Montmorillonite mit Ca (Fuller Erden) oder Na (Wyoming Bentonite)
– Hektorite:
M+ 0,3(Mg2,7Li0,3)[Si4O10(OH)2],
worin M+ meist Na+ darstellt,
Glimmer (Mica), ein Alumosilikat, das leicht spaltbar ist und in
tafeligen Kristallen vorliegt. Glimmer ist transparent bis durchscheinend
und weist Perlglanz auf. Die wichtigste Form ist Muskovit: K Al2 [AlSi3O10](OH, F)2. Sericite
ist eine Sonderform des Glimmers, die kleinere Plättchen als
Muskovit aufweist.
Magnesiumsilikat Mg2[Si4O10]
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Auch
Siliciumoxide (SiO2) sind vorteilhaft im
Sinne der vorliegenden Erfindung zu verwenden. Erfindungsgemäß bevorzugt
sind beispielsweise Aerosile (fumed Silica), welche hochdisperse
Kieselsäuren
mit häufig
irregulärer
Form sind, deren spezifische Oberfläche in der Regel sehr groß ist (200–400 m2/g) und mit Hilfe des Herstellverfahrens
gesteuert werden kann. Aerosile werden auch bezeichnet als: Amorphous
Silica Amorphous Silicon Oxide Hydrate Silica, Amorphous Silicic
Anhydride Silicon Dioxide Silicon Dioxide.
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Erfindungsgemäß vorteilhafte
Aerosile sind z. B. unter den folgenden Handlesnamen erhältlich:
Aerosil
130 (Degussa Hüls),
Aerosil 200 (Degussa Hüls),
Aerosil 255 (Degussa Hüls),
Aerosil 300 (Degussa Hüls),
Aerosil 380 (Degussa Hüls),
B-6C (Suzuki Yushi), CAB-O-SIL Fumed Silica (Cabot), CAB-O-SIL EH-5 (Cabot),
CAB-O-SIL HS-5 (Cabot), CAB-O-SIL LM-130 (Cabot), CAB-O-SIL MS-55
(Cabot), CAB-O-SIL M-5 (Cabot), E-6C (Suzuki Yushi), Fossil Flour
MBK (MBK), MSS-500 (Kobo), Neosil CT 11 (Crosfield Co.), Ronasphere
(Rona/EM industries), Silica, Anhydrous 31 (Whittaker, Clark & Daniels), Silica,
Crystalline 216 (Whittaker, Clark & Daniels), Silotrat-1 (Vevy), Sorbosil
AC33 (Crosfield Co.), Sorbosil AC 35 (Crosfield Co.), Sorbosil AC
37 (Crosfield Co.), Sorbosil AC 39 (Crosfield Co.), Sorbosil AC77
(Crosfield Co.), Sorbosil TO 15 (Crosfield Co.), Spherica (Ikeda),
Spheriglass (Potters-Ballotini), Spheron L-1500 (Presperse), Spheron
N-2000 (Presperse), Spheron P-1500 (Presperse), Wacker HDK H 30
(Wacker-Chemie), Wacker HDK N 20 (Wacker-Chemie), Wacker HDK P 100
H (Wacker Silicones), Wacker HDK N 20P (Wacker-Chemie), Wacker HDK
N 25P (Wacker-Chemie), Wacker HDK S 13 (Wacker-Chemie), Wacker HDK
T 30 (Wacker-Chemie),
Wacker HDK V 15 (Wacker-Chemie), Wacker HDK V 15 P (Wacker-Chemie),
Zelec Sil (DuPont).
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Siliciumoxide
lassen sich auch in sphärischer
Form herstellen, wobei hier die spezifische Oberfläche kleiner
ist als bei den Aerosilen, da die Teilchen größer und rund sind. Ein Beispiel
hierfür
sind die Ronaspheren (mittlerer Teilchendurchmesser < 3 μ) der Fa.
Merck (siehe 1).
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Weitere
erfindungsgemäß bevorzugte
Füllstoffe
sind Siliciumdioxide, deren freien ON-Gruppen an der Teilchenoberfläche (ganz
oder teilweise) organisch modifiziert sind.
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Vorteilhaft
sind z. B. die durch Addition von Dimethylsilyl-Gruppen erhältlichen
Silica Dimethyl Silylate, wie beispielsweise Aerosil R972 (Degussa
Hüls),
Aerosil R974 (Degussa Hüls),
CAB-O-SIL TS-610 (Cabot), CAB-O-SIL TS-720 (Cabot), Wacker HDK H15
(Wacker-Chemie),
Wacker HDK H18 (Wacker-Chemie) und/oder Wacker HDK H20 (Wacker-Chemie).
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Ferner
vorteilhaft sind die durch Addition von Trimethylsilylgruppen erhältlichen
Silica Silylate (z. B. Aerosil R 812 (Degussa Hüls), CAB-O-SIL TS-530 (Cabot),
Sipernat D 17 (Degussa Hüls),
Wacker HDK H2000 (Wacker-Chemie)).
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Ferner
vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung sind die durch Hydrolyse-
und Kondensationsreaktionen von Methyltrimethoxysilane erhältlichen
Polymethylsilsesquioxane, die ebenfalls eine runde Form besitzen
und deren Teilchengrößenverteilung
durch die Herstellung gesteuert werden kann.
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Bevorzugte
Polymethylsilsesquioxane werden beispielsweise unter den Handelsnamen
Tospearl 2000 B von GE Bayer Silikones, Tospearl 145A von Toshiba,
AEC Silicone Resin Spheres von A & E
Connock sowie Wacker – Belsil
PMS MK von der Wacker-Chemie angeboten.
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Weiterer
vorteilhafter Füllstoff
im Sinne der vorliegenden Erfindung ist Bornitrid. Bornitrid ist
isoelektronisch mit Kohlenstoff (d. h. es sind Graphit- und Diamantform
möglich).
Bornitrid zeichnet sich durch seine chemische Inertheit aus.
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Vorteilhaft
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise die im folgenden
aufgelisteten Bornitride:
Handelsname | erhältlich bei: |
Boron
Nitride Powder | Advanced
Ceramics |
Boron
Nitride Powder | Sintec
Keramik |
Ceram
Blanche | Kawasaki |
HCST
Boron Nitride | Stark |
Très BN® | Carborundum |
Wacker-Bornitrid
BNP | Wacker-Chemie |
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Weitere
vorteilhafte Füllstoffe
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Carbonate, wie z. B. Magnesiumcarbonat
(MgCO3) und Calciumcarbonat (CaCO3). Es ist insbesondere vorteilhaft im Sinne
der vorliegenden Erfindung, die Carbonate als Füllstoffe in trockenen Pudern
zu verwenden.
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Die
Füllstoffe
im Sinne der vorliegenden Erfindung werden darüber hinaus vorteilhaft aus
der Gruppe der organische Füllstoffe
gewählt.
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Erfindungsgemäß vorteilhafte
organische Füllstoffe
sind z. B. natürliche
Polymere, wie Seidenpuder, mikrokristalline Cellulose und/oder Zinkstearate.
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Vorteilhafte
organische Füllstoffe
sind ferner Stärke
und Stärkederivate,
wie:
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– Maisstärke Zea
Mays (Amidon De Mais MST (Wackherr), Argo Brand Corn Starch (Corn
Products), Pure-Dent (Grain Processing), Purity 21C (National Starch)),
- – Reisstärke (D.S.A.
7 (Agrana Stärke),
Oryzapearl (Ichimaru Pharcos)),
- – Distarch
Phosphate (Corn PO4 (Agrana Stärke),
Corn PO4 (Tri-K)),
- – Sodium
Corn Starch Octenylsuccinate (C* EmCap – Instant 12639 (Cerestar USA)),
- – Aluminium
Starch Octenylsuccinate (Covafluid AMD (Wackherr), Dry Flo-PC (National
Starch), Dry Flo Pure (National Starch), Fluidamid DF 12 (Roquette)),
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Erfindungsgemäß bevorzugte
organische Füllstoffe
sind auch synthetische Polymere, d. h. Polymerpartikel, welche in
der Zubereitung in Form von Feststoffen vorliegen, wie beispielsweise
Polycarbonate, Polyether, Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid,
Polystyrol, Polyamide, Polyurethane, Polyacrylate und dergleichen
mehr. Besonders vorteilhaft ist z. B. die Substanz mit der INCI-Bezeichnung
HDI/Trimethylol Hexyllactone Crosspolymer, welche unter der Bezeichnung
BPD-500/Plastic Powder D von der Firma Kobo erhältlich ist.
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Ferner
vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung ist Nylon (Polyamid
6 und Polyamid 12), wie beispielsweise mikrofeine Polyamid-Partikel,
insbesondere die unter der Handelsbezeichnung SP-500 bei der Firma
TORAY erhältlichen.
Ferner vorteilhaft sind Polyamid 6-(auch: Nylon 6), bzw. Polyamid 12- (auch:
Nylon 12), Partikel. Polyamid 6 ist das aus ε-Aminocapronsäure (6-Aminohexansäure), oder ε-Caprolactam
aufgebaute Polyamid [Poly(ε-caprolactam)], und
Polyamid 12 ist ein Poly(ε-laurinlactam),
aus ε-Laurinlactam.
Vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise
Orgasol® 1002
(Polyamid 6), und Orgasol® 2002 (Polyamid 12), von
der Firma ELF ATOCHEM.
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Weitere
vorteilhafte organische Füllstoffe
sind:
- – PMMA:
Polymethylmethacrylate
- – Polyethylene
Spheres
- – Polyurethane
- – Silikon
Resins: Trimethylsiloxysilicate (z. B. SR 1000 GE Bayer Silicones)
- – Silikonelastomere
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So
kann es z. B. von erheblichem Vorteil sein, solche Silikonelastomeren
in Zubereitungen gemäß der vorliegenden
Erfindung zu verwenden, wie sie beispielsweise in den US-Patenten
US 4980167 oder
US 4742142 beschrieben werden.
Vorteilhafte Silikonelastomere sind ferner z. B. solche, welche
unter den Namen KSG6 von Shin Etsu, Tefil E-505C oder Trefil E-506C
von Dow Corning, Gransil von Grant Industries (SR-CYC, SR-DMF10,
SR-DC556), vertrieben werden sowie solche, die in Form von vorgefertigten
Gelen verkauft werden (wie Z. B. KSG15, KSG17, KSG16, KSG18 von
Shin Etsu, Gransil SP 5CYC Gel, Gransil SR DMF 10 Gel, Gransil SR
DC 556 Gel, Gransil GCM, Gransil PM Gel, Gransil DMG-5, SF 1204
und JK 113 von Gereral Electric). Weitere vorteilhafte Silikonelastomere
können
gewählt
werden aus der Gruppe der Vinyl Dimethicone Crosspolymere, wie z.
B. das Dow Corning 9506 Cosmetic Powder von Dow Corning (INCI: Dimethicone/Vinyl Dimethicone
Crosspolymer).
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Weiterhin
vorteilhaft eingesetzt werden können
sogenannte Silikonharze, wie z.B. KSP-100, KSP-200 oder KSP-300
von Shin Etsu, die ebenfalls unter der INCI bezeichnung Dimethicone/Vinyl
Dimethicone Crosspolymer geführt
werden oder SR 1000 von GE Bayer Silicones, das die INCI Bezeichnung
Trimethylsiloxy Silicate trägt
Weiterhin bevorzugt ist auch Lauroyl Lysine, das unter der bezeichnung
Amihope LL von Ajinomoto vertrieben wird.
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Die
Gesamtmenge an mindestens einem Füllstoff in den fertigen kosmetischen
oder dermatologischen Zubereitungen wird vorteilhaft aus dem Bereich
von 0,05–20,0
Gew.-%, bevorzugt 0,5–10,0
Gew.-% gewählt, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
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Erfindungsgemäß bevorzugte
Füllstoffe
kommen aus der Gruppe der anorganischen oder organischen Siliziumverbindungen.
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Von
den anorganischen Siliziumverbindungen sind besonders bevorzugt
die Schichtsilikate. Davon besonders bevorzugt sind Kaolin, Talkum
und Mica.
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Weiterhin
gehören
zu den bevorzugten anorganischen Siliziumverbindungen die and der
Oberfläche organisch
modifizierten sphärischen
Partikel.
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Von
diesen sind besonders bevorzugt die Polymethylsilsesquioxane und
hydrophob modifizierte Aerosile, wie z.B. Aerosil R 972.
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Zu
den organischen Siliziumverbindungen gehören die Siloxan Elastomere
und Siloxan Harze. Von denen sind besonders bevorzugt die KSP-Typen
von Shin Etsu, sowie das Trimethylsiloxysilicate.
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Weitere
erfindungsgemäß bevorzugte
Füllstoffe
kommen aus der Gruppe der sphäreischen
Partikel. Besonders bevorzugt ist der mittlere Teilchendurchmesser
kleiner als 20 um. Weiterhin werden bevorzugt spärische Partikel organischen
Ursprungs gewählt.
Besonders bevorzugt ist davon das BPD-500, das von der Firma Kobo
vertrieben wird.
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Desweiteren
sind bevorzugt sphärische
Partikel mit einem mittlerern Teilchendurchmesser kleiner als 10
um. Davon besonders bevorzugt sind Nylon-12, das z.B. als SP-501
oder SP-500 von
der Firma Kobo vertrieben wird. Weiterhin bevorzugt sind Polymethylmethacrylate,
die z.B. unter dem Handelsnamen Covabead LH 85 von LCW vertrieben
wird.
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Weiterhin
bevorzugt eingesetzt werden können
Wismut Oxychlorid oder Bornitrid.
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Es
ist erfindungsgemäß von Vorteil,
wenn die Zubereitungen, dadurch gekennzeichnet sind, dass sie 0,001
Gew.-% bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,05 Gew.-% bis 5 Gew.-%, insbesondere
0,1–2,0
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen, an einem
oder mehreren Füllstoffen
enthalten.
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Verdicker
werden erfindungsgemäß vorzugsweise
gewählt
aus der Gruppe der Hydrokolloide. „Hydrokolloid" ist die technologische
Kurzbezeichnung für
die an sich richtigere Bezeich nung „hydrophiles Kolloid". Hydrokolloide sind
Makromoleküle,
die eine weitgehend lineare Gestalt haben und über intermolekulare Wechselwirkungskräfte verfügen, die
Neben- und Hauptvalenzbindungen zwischen den einzelnen Molekülen und damit
die Ausbildung eines netzartigen Gebildes ermöglichen. Sie sind teilweise
wasserlösliche
natürliche
oder synthetische Polymere, die in wässrigen Systemen Gele oder
viskose Lösungen
bilden. Sie erhöhen
die Viskosität
des Wassers, indem sie entweder Wassermoleküle binden (Hydratation) oder
aber das Wasser in ihre unter sich verflochtenen Makromoleküle aufnehmen
und einhüllen,
wobei sie gleichzeitig die Beweglichkeit des Wassers einschränken. Solche
wasserlöslichen
Polymere stellen eine große
Gruppe chemisch sehr unterschiedlicher natürlicher und synthetischer Polymere
dar, deren gemeinsames Merkmal ihre Löslichkeit in Wasser bzw. wäßrigen Medien
ist. Voraussetzung dafür
ist, dass diese Polymere über
eine für
die Wasserlöslichkeit ausreichende
Anzahl an hydrophilen Gruppen besitzen und nicht zu stark vernetzt
sind. Die hydrophilen Gruppen können
nichtionischer, anionischer oder kationischer Natur sein, beispielsweise
wie folgt:
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Die
Gruppe der kosmetisch und dermatologisch relevanten Hydrokolloide
läßt sich
wie folgt einteilen in:
- – organische, natürliche Verbindungen,
wie beispielsweise Agar-Agar, Carrageen, Tragant, Gummi arabicum,
Alginate, Pektine, Polyosen, Guar-Mehl, Johannisbrotbaumkernmehl,
Stärke,
Dextrine, Gelatine, Casein,
- – organische,
abgewandelte Naturstoffe, wie z. B. Carboxymethylcellulose und andere
Celluloseether, Hydroxyethyl- und -propylcellulose und dergleichen,
- – organische,
vollsynthetische Verbindungen, wie z. B. Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen,
Vinylpolymere, Polycarbonsäuren,
Polyether, Polylmine, Polyamide,
- – anorganische
Verbindungen, wie z. B. Polykieselsäuren, Tonmineralien wie Montmorillonite,
Zeolithe, Kieselsäuren.
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Erfindungsgemäß bevorzugte
Hydrokolloide sind beispielsweise Methylcellulosen, als welche die
Methylether der Cellulose bezeichnet werden. Sie zeichnen sich durch
die folgende Strukturformel aus
Strukturformel
I in der R ein Wasserstoff oder eine Methylgruppe
darstellen kann.
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Insbesondere
vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung sind die im allgemeinen
ebenfalls als Methylcellulosen bezeichneten Cellulosemischether,
die neben einem dominierenden Gehalt an Methyl- zusätzlich 2-Hydroxyethyl-,
2-Hydroxypropyl- oder 2-Hydroxybutyl-Gruppen enthalten. Besonders bevorzugt
sind (Hydroxypropyl)methylcellulosen, beispielsweise die unter der
Handelsbezeichnung Methocel E4M bei der Dow Chemical Corp. erhältlichen.
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Erfindungsgemäß ferner
vorteilhaft ist Natriumcarboxymethylcellulose, das Natrium-Salz
des Glykolsäureethers
der Cellulose, für
welches R in Strukturformel I ein Wasserstoff und/oder CH2–COONa
darstellen kann. Besonders bevorzugt ist die unter der Handelsbezeichnung
Natrosol Plus 330 CS bei Aqualon erhältliche, auch als Cellulose
Gum bezeichnete Natriumcarboxymethylcellulose.
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Bevorzugt
im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ferner Xanthan (CAS-Nr.
11138-66-2), auch Xanthan Gummi genannt, welches ein anionisches
Heteropolysaccharid ist, das in der Regel durch Fermentation aus
Maiszucker gebildet und als Kaliumsalz isoliert wird. Es wird von
Xanthomonas campestris und einigen anderen Species unter aeroben
Bedingungen mit einem Molekulargewicht von 2 × 106 bis
24 × 106 produziert. Xanthan wird aus einer Kette
mit β-1,4-gebundener
Glucose (Cellulose) mit Seitenketten gebildet. Die Struktur der
Untergruppen besteht aus Glucose, Mannose, Glucuronsäure, Acetat
und Pyruvat. Xanthan ist die Bezeichnung für das erste mikrobielle anionische
Heteropolysaccharid. Es wird von Xanthomonas campestris und einigen
anderen Species unter aeroben Bedingungen mit einem Molekulargewicht
von 2–15
106 produziert. Xanthan wird aus einer Kette
mit β-1,4-gebundener
Glucose (Cellulose) mit Seitenketten gebildet. Die Struktur der
Untergruppen besteht aus Glucose, Mannose, Glucuronsäure, Acetat
und Pyruvat. Die Anzahl der Pyruvat-Einheiten bestimmt die Viskosität des Xanthans.
Xanthan wird in zweitägigen
Batch-Kulturen mit einer Ausbeute von 70–90 %, bezogen auf eingesetztes
Kohlenhydrat, produziert. Dabei werden Ausbeuten von 25–30 g/l
erreicht. Die Aufarbeitung erfolgt nach Abtöten der Kultur durch Fällung mit
z. B. 2-Propanol. Xanthan wird anschließend getrocknet und gemahlen.
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Vorteilhafter
Gelbildner im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ferner Carrageen,
ein gelbildender und ähnlich
wie Agar aufgebauter Extrakt aus nordatlantischen, zu den Florideen
zählenden
Rotalgen (Chondrus crispus und Gigartina stellata).
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Häufig wird
die Bezeichnung Carrageen für
das getrocknete Algenprodukt und Carrageenan für den Extrakt aus diesem verwendet.
Das aus dem Heißwasserextrakt
der Algen ausgefällte
Carrageen ist ein farbloses bis sandfarbenes Pulver mit einem Molekulargewichtsbereich
von 100000–800000
und einem Sulfat-Gehalt von ca. 25 %. Carrageen, das in warmem Wasser
sehr leicht lösl.
ist; beim Abkühlen
bildet sich ein thixotropes Gel, selbst wenn der Wassergehalt 95–98 % beträgt. Die
Festigkeit des Gels wird durch die Doppelhelix-Struktur des Carrageens
bewirkt. Beim Carrageenan unterscheidet man drei Hauptbestandteile:
Die gelbildende κ-Fraktion
besteht aus D-Galactose-4-sulfat und 3,6-Anhydro-α-D-galactose,
die abwechselnd in 1,3- und 1,4-Stellung glykosidisch verbunden
sind (Agar enthält
demgegenüber
3,6-Anhydro-α-L-galactose).
Die nicht gelierende λ-Fraktion
ist aus 1,3-glykosidisch verknüpften
D-Galactose-2-sulfat und 1,4-verbundenen D-Galactose-2,6-disulfat-Resten
zusammengesetzt u. in kaltem Wasser leicht löslich. Das aus D-Galactose-4-sulfat
in 1,3-Bindung und 3,6-Anhydro-α-D-galactose-2-sulfat
in 1,4-Bindung aufgebaute ι-Carrageenan ist
sowohl wasserlöslich
als auch gelbildend. Weitere Carrageen-Typen werden ebenfalls mit
griechischen Buchstaben bezeichnet: α, β, γ, μ, ν, ξ, π, ω, χ. Auch die Art vorhandener
Kationen (K+, NH4 +, Na+, Mg2+, Ca2+) beeinflußt die Löslichkeit
der Carrageene.
-
Die
Verwendung von Chitosan in kosmetischen Zubereitungen ist per se
bekannt. Chitosan stellt ein partiell deacyliertes Chitin dar. Dieses
Biopolymer hat u.a. filmbildende Eigenschaften und zeichnet sich
durch ein seidiges Hautgefühl
aus. Von Nachteil ist jedoch seine starke Klebrigkeit auf der Haut,
die insbesondere – vorübergehend – während der
Anwendung auftritt. Entsprechende Zubereitungen können dann
im Einzelfalle nicht vermarktungsfähig sein, da sie vom Verbraucher
nicht akzeptiert bzw. negativ beurteilt werden. Chitosan wird bekanntermaßen beispielsweise
in der Haarpflege eingesetzt. Es eignet sich, besser als das ihm
zugrundeliegende Chitin, als Verdicker oder Stabilisator und verbessert
die Adhäsion
und Wasserresistenz von polymeren Filmen. Stellvertretend für eine Vielzahl
von Fundstellen des Standes der Technik: H.P.Fiedler, „Lexikon der
Hilfsstoffe für
Pharmazie, Kosmetik und angrenzende Gebiete", dritte Auflage 1989, Editio Cantor,
Aulendorf, S. 293, Stichwort „Chitosan".
-
Chitosan
ist gekennzeichnet durch folgende Strukturformel:
dabei
nimmt n Werte bis zu ca. 10.000 an, X stellt entweder den Acetylrest
oder Wasserstoff dar. Chitosan entsteht durch Deacetylierung und
teilweise Depolymerisation (Hydrolyse) von Chitin, welches durch
die Strukturformel
gekennzeichnet
ist. Chitin ist wesentlicher Bestandteil des Ektoskeletts ['o χιτων = grch.:
der Panzerrock] der Gliederfüßer (z.B.
Insekten, Krebse, Spinnen) und wird auch in Stützgeweben anderer Organismen
(z.B. Weichtiere, Algen, Pilze) gefunden.
-
Im
Bereich von etwa pH < 6
ist Chitosan positiv geladen und dort auch in wäßrigen Systemen löslich. Es
ist nicht kompatibel mit anionischen Rohstoffen. Daher bietet sich
zur Herstellung chitosanhaltiger Öl-in-Wasser-Emulsionen der
Einsatz nichtionischer Emulgatoren an. Diese sind an sich bekannt,
beispielsweise aus der
EP-A 776
657 .
-
Erfindungsgemäß bevorzugt
sind Chitosane mit einem Deacetylierungsgrad > 25 %, insbesondere > 55 bis 99 % [bestimmt mittels 1H-NMR]).
-
Es
ist von Vorteil, Chitosane mit Molekulargewichten zwischen 10.000
und 1.000.000 zu wählen,
insbesondere solches mit Molekulargewichten zwischen 100.000 und
1.000.000. [bestimmt mittels Gelpermetionschromatographie].
-
Polyacrylate
sind ebenfalls vorteilhaft im sinne der vorliegenden Erfindung zu
verwendende Gelatoren. Erfindungsgemäß vorteilhafte Polyacrylate
sind Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere, insbesondere solche, die aus
der Gruppe der sogenannten Carbomere oder Carbopole (Carbopol
® ist
eigentlich eine eingetragene Marke der B. F. Goodrich Company) gewählt werden.
Insbesondere zeichnen sich das oder die erfindungsgemäß vorteilhaften
Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere durch die folgende Struktur aus:
-
Darin
stellen R' einen
langkettigen Alkylrest und x und y Zahlen dar, welche den jeweiligen
stöchiometrischen
Anteil der jeweiligen Comonomere symbolisieren.
-
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt sind Acrylat-Copolymere und/oder Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere,
welche unter den Handelbezeichnungen Carbopol® 1382,
Carbopol® 981
und Carbopol® 5984
von der B. F.Goodrich Company erhältlich sind.
-
Ferner
vorteilhaft sind Copolymere aus C10-30-Alkylacrylaten
und einem oder mehreren Monomeren der Acrylsäure, der Methacrylsäure oder
deren Ester, die kreuzvernetzt sind mit einem Allylether der Saccharose
oder einem Allylether des Pentaerythrit.
-
Vorteilhaft
sind Verbindungen, die die INCI-Bezeichnung „Acrylates/C 10-30 Alkyl Acrylate
Crosspolymer" tragen.
Insbesondere vorteilhaft sind die unter den Handelsbezeichnungen
Pemulen TR1 und Pemulen TR2 bei der B. F. Goodrich Company erhältlichen.
-
Die
Gesamtmenge an einem oder mehreren Verdicker wird in den fertigen
kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen vorteilhaft kleiner
als 1,5 Gew.-%, bevorzugt zwischen 0,1 und 1,0 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zubereitungen, gewählt.
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Die
kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen können erfindungsgemäß wie üblich zusammengesetzt
sein und zur Behandlung, der Pflege und der Reinigung der Haut und/oder
der Haare und als Schminkprodukt in der dekorativen Kosmetik dienen.
-
Sie
enthalten bevorzugt 0,001 Gew.-% bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,05 Gew.-%
bis 5 Gew.-%, insbesondere
0,1–2,0
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen, an Folsäure und/oder
deren Derivaten.
-
Erfindungsgemäße kosmetische
und dermatologische Zubereitungen können in verschiedenen Formen
vorliegen. So können
sie z.B. eine Lösung,
eine wasserfreie Zubereitung, eine Emulsion oder Mikroemulsion vom
Typ Wasser-in-Öl
(W/O) oder vom Typ Öl-in-Wasser
(O/W), eine multiple Emulsionen, beispielsweise vom Typ Wasser-in-Öl-in-Wasser
(W/O/W), ein Gel, einen festen Stift, eine Salbe oder auch ein Aerosol
darstellen. Es ist auch erfindugsgemäß vorteilhaft, Folsäure und/oder
deren Derivate in verkapselter Form darzureichen, z.B. in Kollagenmatrices
und anderen üblichen
Verkapselungsmaterialien, z.B. als Celluloseverkapselungen, in Gelatine,
Wachsmatrices oder liposomal verkapselt. Insbesondere Wachsmatrices
wie sie in der
DE-OS 43 08 282 beschrieben
werden, haben sich als günstig
herausgestellt.
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Es
ist auch möglich
und vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung, Folsäure und/oder
deren Derivate in wäßrige Systeme
bzw. Tensidzubereitungen zur Reinigung der Haut und der Haare einzufügen.
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Die
erfindungsgemäßen kosmetischen
und dermatologischen Zubereitungen können kosmetische Hilfsstoffe
enthalten, wie sie üblicherweise
in solchen Zubereitungen verwendet werden, z.B. Konservierungsmittel,
Bakterizide, Parfüme,
Substanzen zum Verhindern des Schäumens, Farbstoffe, Pigmente,
die eine färbende
Wirkung haben, Verdickungsmittel, oberflächenaktive Substanzen, Ernulgatoren,
weichmachende, anfeuchtende und/oder feuchhaltende Substanzen, Fette, Öle, Wachse
oder andere übliche
Bestandteile einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung
wie Alkohole, Polyole, Polymere, Schaumstabilisatoren, Elektrolyte,
organische Lösemittel
oder Siliconderivate.
-
Insbesondere
können
Folsäure
und/oder deren Derivate erfindungsgemäß auch mit anderen Antioxidantien
und/oder Radikalfängern
kombiniert werden.
-
Die
Menge an Antioxidantien (eine oder mehrere Verbindungen) in den
Zubereitungen beträgt
vorzugsweise 0,001 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05–20 Gew.-%,
insbesondere 1–10
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
-
Die
Lipidphase kann vorteilhaft gewählt
werden aus folgender Substanzgruppe:
- – Mineralöle, Mineralwachse
- – Öle, wie
Triglyceride der Caprin- oder der Caprylsäure, ferner natürliche Öle wie z.B.
Rizinusöl;
- – Fette,
Wachse und andere natürliche
und synthetische Fettkörper,
vorzugsweise Ester von Fettsäuren
mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z.B. mit Isopropanol, Propylenglykol
oder Glycerin, oder Ester von Fettalkoholen mit Alkansäuren niedriger
C-Zahl oder mit Fettsäuren;
- – Alkylbenzoate;
- – Siliconöle wie Dimethylpolysiloxane,
Diethylpolysiloxane, Diphenylpolysiloxane sowie Mischformen daraus.
-
Die Ölphase der
Emulsionen, Oleogele bzw. Hydrodispersionen oder Lipodispersionen
im Sinne der vorliegenden Erfindung wird vorteilhaft gewählt aus
der Gruppe der Ester aus gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen und gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen, aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren und
gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen. Solche Esteröle
können
dann vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Isopropylstearat,
Isopropyloleat, n-Butylstearat, n-Hexyllaurat, n-Decyloleat, Isooctylstearat, Isononylstearat,
Isononylisononanoat, 2-Ethylhexylpalmitat, 2-Ethylhexyllaurat, 2-Hexyldecylstearat,
2-Octyldodecylpalmitat, Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucylerucat
sowie synthetische, halbsynthetische und natürliche Gemische solcher Ester,
z.B. Jojobaöl.
-
Die
wäßrige Phase
der erfindungsgemäßen Zubereitungen
enthält
gegebenenfalls vorteilhaft Alkohole, Diole oder Polyole niedriger
C-Zahl, sowie deren Ether, vorzugsweise Ethanol, Isopropanol, Propylenglykol, Glycerin,
Ethylenglykol, Ethylenglykolmonoethyl- oder -monobutylether, Propylenglykolmonomethyl,
-monoethyl- oder -monobutylether, Diethylenglykolmonomethyl- oder
-monoethylether und analoge Produkte, ferner Alkohole niedriger
C-Zahl, z.B. Ethanol, Isopropanol, 1,2-Propandiol, Glycerin sowie
insbesondere ein oder mehrere Verdickungsmittel, welches oder welche
vorteilhaft gewählt
werden können
aus der Gruppe Siliciumdioxid, Aluminiumsilikate, Polysaccharide
bzw. deren Derivate, z.B. Hyaluronsäure, Xanthangummi, Hydroxypropylmethylcellulose,
besonders vorteilhaft aus der Gruppe der Polyacrylate, bevorzugt
ein Polyacrylat aus der Gruppe der sogenannten Carbopole, beispielsweise
Carbopole der Typen 980, 981, 1382, 2984, 5984, jeweils einzeln
oder in Kombination.
-
Insbesondere
werden Gemische der vorstehend genannten Lösemittel verwendet. Bei alkoholischen Lösemitteln
kann Wasser ein weiterer Bestandteil sein.
-
Erfindungsgemäße Emulsionen
sind vorteilhaft und enthalten z.B. die genannten Fette, Öle, Wachse und
anderen Fettkörper,
sowie Wasser und einen Emulgator, wie er üblicherweise für einen
solchen Typ der Formulierung verwendet wird.
-
Gele
gemäß der Erfindung
enthalten üblicherweise
Alkohole niedriger C-Zahl, z.B. Ethanol, Isopropanol, 1,2-Propandiol,
Glycerin und Wasser bzw. ein vorstehend genanntes Öl in Gegenwart
eines Verdickungsmittels, das bei ölig-alkoholischen Gelen vorzugsweise
Siliciumdioxid oder ein Aluminiumsilikat, bei wässrig-alkoholischen oder alkoholischen
Gelen vorzugsweise ein Polyacrylat ist.
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Als
Treibmittel für
erfindungsgemäße, aus
Aerosolbehältern
versprühbare
Zubereitungen sind die üblichen
bekannten leichtflüchtigen,
verflüssigten
Treibmittel, beispielsweise Kohlenwasserstoffe (Propan, Butan, Isobutan)
geeignet, die allein oder in Mischung miteinander eingesetzt werden
können.
Auch Druckluft ist vorteilhaft zu verwenden.
-
Vorteilhaft
können
erfindungsgemäße Zubereitungen
außerdem
Substanzen enthalten, die UV-Strahlung im UVG-Bereich absorbieren,
wobei die Gesamtmenge der Filtersubstanzen z.B. 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-%,
vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere 1,0 bis 6,0 Gew.-%
beträgt,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen, um kosmetische
Zubereitungen zur Verfügung
zu stellen, die das Haar bzw. die Haut vor dem gesamten Bereich
der ultravioletten Strahlung schützen.
Sie können
auch als Sonnenschutzmittel fürs
Haar oder die Haut dienen.
-
Die
nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen,
ohne sie einzuschränken. Alle
Mengenangaben, Anteile und Prozentanteile sind, soweit nicht anders
angegeben, Gewichtsprozente, auf das Gewicht und die Gesamtmenge
bzw. auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen bezogen.
o/w
Emulsionen | Beispiel
1 | Beispiel
2 | Beispiel
3 | Beispiel
4 |
Natriumhydroxid | 0,2 | 0,6 | 0,15 | 0,5 |
Parfum | 0,3 | | 0,3 | |
Na3HEDTA | 0,5 | 1 | 0,5 | 1 |
Glycerin | 10 | 7,5 | 7,5 | 5 |
Glycerylstearatcitrat | 2 | 2,5 | | |
PEG-40
Stearat | | | 1,0 | 0,7 |
Glycerylstearat | | | 2,5 | 2,5 |
Stearylalkohol | 2 | 3 | 1 | 1,5 |
Cetylalkohol | 2 | | 1 | |
Carbomer
(PAS 80 und 81) | 0,1 | 0,25 | 0,3 | 0,1 |
Acrylate/C10-30 Alkylacrylat
Crosspolymer PAS TRZ und 3128) | 0,2 | 0,3 | 0,1 | 0,2 |
Chondrus
Crispus (Caradic) | 0,2 | | | |
Myristylmyristat | | | 1 | 1 |
C12-15 Alkylbenzoat | 2 | 4 | 2 | 4 |
Octyldodecanol | 2 | | | 2 |
Caprylsäure/Caprinsäuretriglyceride | 1 | 2 | 1 | 2 |
Cera
Microcristallina + Paraffinum Liquidum | 3 | | 2 | |
Butyrospermum Parkii | | 3 | 3 | |
Dimethicon | 1 | 2 | 1 | 3 |
Cyclomethicon | 3 | 4 | 1,6 | 3 |
Methylparaben
+ Ethylparaben + Propylparaben | 0,4 | 0,5 | | 0,4 |
Phenoxyethanol | 0,4 | 0,6 | 0,4 | 0,5 |
Diazolidinylharnstoff | | | 0,2 | |
Ethylhexylglycerin | 0,3 | | | |
Caprylglycol | 0,25 | | | |
1,2-Hexandiol | | 0,5 | | 0,5 |
Methylpropandiol | 3 | | 2 | 2 |
Butylmethoxydibenzoylmethan | | 2 | | 3 |
Ethylhexylmethoxycinnamat
+ BHT | | 5 | | 7 |
Phenylbenzimidazolsulfonsäure | | 2 | | 2 |
Nylon-12
(Solo 2002) | | 1,5 | 1,5 | |
TiO2 + Alumina + Silica + Natriumpolyacrylat
(AQ-IP) | | | 5 | |
TiO2 + Trimethoxycaprylylsilane | 0,5 | 2 | 1,5 | 0,5 |
Tapioca
Stärke | 2 | | 1,5 | 3 |
Talkum | 1,5 | 2 | 0,5 | |
Tocopherylacetat | 0,5 | 1 | 1 | 1,5 |
Folsäure | 0,05 | 0,1 | 0,025 | 0,1 |
Kreatin | 0,2 | 0,5 | 0,2 | 0,1 |
1-Methylhydantoin-2-Imid | 0,2 | 0,1 | 0,05 | 0,1 |
Wasser | Ad
100 | Ad
100 | Ad
100 | Ad
100 |