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Die
Erfindung bezieht sich auf Telemetriesysteme und -verfahren zur
Verwendung bei Bohrtätigkeiten
und insbesondere auf Bohrlochtelemetriesysteme und -verfahren zum
Transportieren von Signalen zwischen einer oberirdischen Einheit
und einem Bohrlochwerkzeug.
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Bohrlöcher werden
im Allgemeinen gebohrt, um Kohlenwasserstoffe zu lokalisieren und
zu fördern. Üblicherweise
wird ein Bohrloch gebildet, indem ein Bohrlochbohrwerkzeug, an dessen
Ende sich eine Bohrkrone befindet, in den Untergrund vorgetrieben
wird. Beim Vortreiben des Bohrwerkzeugs wird Bohrfluid (Schlamm)
aus einer Schlammgrube an der Oberfläche durch einen Durchgang oder Durchgänge in dem
Bohrwerkzeug und aus der Bohrkrone heraus gepumpt. Der Schlamm,
der die Bohrkrone verlässt,
strömt
zur Oberfläche
zurück,
um zur Schlammgrube zurückgeführt zu werden,
und kann erneut durch das Bohrwerkzeug geleitet werden. Auf diese
Weise kühlt
der Bohrschlamm das Bohrwerkzeug, transportiert Bohrabfälle und
anderen Schutt von dem Bohrwerkzeug weg und lagert diese Bohrabfälle und
den anderen Schutt in der Schlammgrube ab. Neben dem Ausführen der
Kühl- und
Reinigungstätigkeit
bildet der Schlamm außerdem
einen Schlammkuchen, der das Bohrloch auskleidet und unter anderem
die Reibung zwischen dem Bohrstrang und unterirdischen Formationen
verringert.
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Während Bohrvorgängen (d.
h. dem Vortreiben des Bohrlochbohrwerkzeugs) kann mittels eines Telemetriesystems
eine (Daten-)Kommunikation zwischen dem Bohrlochbohrwerkzeug und
einer Verarbeitungseinheit an der Oberfläche und/oder anderen Oberflächenvorrichtungen
erfolgen. Im Allgemeinen ermöglichen
solche Telemetriesysteme den Transport von Energie, Daten, Befehlen
und/oder irgendwelchen anderen Signalen oder Informationen zwischen
den Bohrlochbohrwerkzeugen/der Bottom Hole Assembly (BHA, unterer
Teil der Bohrgarnitur) und den Oberflächenvorrichtungen. Somit ermöglichen
die Telemetriesysteme beispielsweise das Transportieren von Daten,
die sich auf die Bedingungen des Bohrlochs und/oder des Bohrlochbohrwerkzeugs
beziehen, zu den Oberflächenvorrichtungen zur
Weiterverarbeitung, Anzeige usw. und außerdem das Steuern der Operationen
des Bohrlochbohrwerkzeugs über
Befehle und/oder andere Informationen, die von der oder den Oberflächenvorrichtungen
an das Bohrlochbohrwerkzeug gesendet werden.
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In
1 ist
ein herkömmliches
Bohrlochtelemetriesystem
100 gezeigt. Eine genauere Beschreibung
eines solchen bekannten Systems findet sich in
US 5 517 464 , das hier in seiner Gesamtheit
durch Verweis aufgenommen ist. Wie in
1 gezeigt
ist, umfasst ein Bohrturm
10 einen Antriebsmechanismus
12,
der einem Bohrstrang
14 ein Antriebsmoment verleiht. Das
untere Ende des Bohrstrangs
14 erstreckt sich in ein Bohrloch
30 und
trägt eine
Bohrkrone
16 zum Bohren einer unterirdischen Formation
18.
Während
der Bohrtätigkeit
wird mittels einer oder mehrerer Pumpen
24 (z. B. Kolbenpumpen)
Bohrschlamm
20 aus einer Schlammgrube
22 an einer Oberfläche
29 angesaugt.
Der Bohrschlamm
20 wird durch eine Schlammleitung
26 durch
den Bohrstrang
14 hinab, durch die Bohrkrone
16 hindurch
und über einen
Ringraum
28 zwischen dem Bohrstrang
14 und der
Wand des Bohrlochs
30 an die Oberfläche
29 zurück umgewälzt. Der
Bohrschlamm
20 wird nach dem Erreichen der Oberfläche
29 durch
eine Leitung
32 in die Schlammgrube
22 entleert,
damit sich das Gestein und/oder anderer Bohrlochschutt, die im Schlamm
mitgeführt
werden, am Boden der Schlammgrube
22 absetzen können, bevor
der Bohrschlamm
20 erneut umgewälzt wird.
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Wie
in 1 gezeigt ist, ist in den Bohrstrang 14 in
der Nähe
der Bohrkrone 16 ein Bohrlochbohrwerkzeug 34 für Messung
während
des Bohrens (MWD, measurement-while-drilling) eingebaut, das Bohrlochdaten
oder -informationen erfasst und überträgt. Das
MWD-Werkzeug 34 umfasst ein elektronisches Sensorpaket 36 und
eine Schlammfluss-Bohrlochtelemetrievorrichtung 38. Die
Schlammflusstelemetrievorrichtung 38 kann den Durchgang
des Schlamms 20 durch den Bohrstrang 14 wahlweise sperren,
um Druckänderungen
in der Schlammleitung 26 zu verursachen. Mit anderen Worten,
die Bohrlochtelemetrievorrichtung 38 kann dazu verwendet
werden, den Druck im Schlamm 20 zu modulieren, um Daten
von dem Sensorpaket 36 zur Oberfläche 29 zu senden.
Modulierte Druckänderungen
werden von einem Druckmesswandler 40 und einem Pumpenkolbensensor 42 erfasst,
die beide mit einem (nicht gezeigten) Prozessor gekoppelt sind.
Der Prozessor interpretiert die modulierten Druckänderungen,
um die durch das Sensorpaket 36 gesammelten und gesendeten
Daten zu rekonstruieren. Die Modulation und die Demodulation einer
Druckwelle sind in dem gemeinsam übertragenen US-Patent Nr. 5
375 098, das hier in seiner Gesamtheit durch Verweis aufgenommen
ist, näher
beschrieben.
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Neben
dem in
1 gezeigten herkömmlichen
Schlammimpulstelemetriesystem können
weitere Bohrlochtelemetriesysteme verwendet werden, um eine Kommunikation
zwischen einem Bohrlochwerkzeug und einer oberirdischen Einheit
herzustellen. Beispiele herkömmlicher
Telemetriesysteme umfassen ein Bohrlochtelemetriesystem für verdrahtetes
bzw. verkabeltes Gestängerohr,
wie es in
US 6 641 434 beschrieben
ist, ein elektromagnetisches Bohrlochtelemetriesystem, wie es in
US 5 624 051 beschrieben
ist, ein akustisches Bohrlochtelemetriesystem, wie es in der veröffentlichten
PCT-Patentanmeldung Nr. WO 2004/085796 beschrieben ist, die hiermit
alle in ihren Gesamtheiten durch Verweis hier aufgenommen sind.
Weitere Beispiele, die Datentransport- oder Kommunikationsvorrichtungen
(z. B. mit Sensoren gekoppelte Sende-Empfänger) verwenden, sind ebenfalls
verwendet worden, um Energie und/oder Daten zwischen einem Bohrlochwerkzeug
und einer oberirdischen Einheit zu befördern.
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Trotz
der Entwicklung und des Fortschritts von Bohrlochtelemetrievorrichtungen
bei Bohrtätigkeiten
besteht noch immer ein Bedarf an weiterer Zuverlässigkeit und zusätzlichen
Bohrlochtelemetriefähigkeiten
für Bohroperationen.
Wie viele andere Bohrlochvorrichtungen können Bohrlochtelemetrievorrichtungen
gelegentlich versagen. Außerdem kann
die Energie, die von vielen herkömmlichen Bohrlochtelemetrievorrichtungen
geliefert wird, für die
Versorgung bestimmter Bohroperationen unzureichend sein. Es sind
Versuche unternommen worden, zwei verschiedene Typen von Schlammimpulstelemetrievorrichtungen
in einem Bohrlochwerkzeug zu verwenden. Die verschiedenen Schlammimpuls telemetrievorrichtungen
werden jeweils in dem Bohrlochwerkzeug angeordnet und mit unterschiedlichen oberirdischen
Einheiten kommunikativ verbunden. Solche Bohrlochtelemetriewerkzeuge
werden gleichzeitig oder nicht gleichzeitig und mit unterschiedlichen
Frequenzen betrieben. Es sind auch Versuche unternommen worden,
eine Zweikanal-Bohrlochtelemetrie zum Übertragen von Datenströmen über Kommunikationskanäle zu entwickeln,
die unabhängig
interpretiert werden, wie in
US
6 909 667 beschrieben ist.
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Trotz
der oben erwähnten
Fortschritte bei Bohrlochtelemetriesystemen besteht noch immer ein Bedarf
an Bohrlochtelemetriesystemen mit der Fähigkeit zu größerer Zuverlässigkeit,
höherer
Geschwindigkeit und höherer
Leistung. Die Verfahren und Vorrichtungen sollten, wie weiter unten
in der genauen Beschreibung dargelegt ist, es Telemetriesystemen
ermöglichen,
mit einer oder mehreren gewünschten
Frequenzen zu arbeiten, und eine größere Bandbreite bieten. Außerdem sollten
die weiter unten beschriebenen Verfahren und Vorrichtungen das Kombinieren
mehrerer verschiedener Bohrlochtelemetrievorrichtungen mit einer
oder mehreren verschiedenen Bohrlochkomponenten wie etwa Bewertungswerkzeugen
ermöglichen,
um eine Flexibilität bei
der Ausführung
von Bohrlochoperationen zu schaffen. Des Weiteren sollten die weiter
unten beschriebenen Beispiele für
Verfahren und Vorrichtungen eine Reserve-Bohrlochtelemetriefähigkeit schaffen, den Betrieb
mehrerer gleicher oder ähnlicher Bohrlochtelemetriewerkzeuge
ermöglichen,
die Erzeugung vergleichender Bohrlochmessungen ermöglichen,
die Aktivierung mehrerer Bohrlochtelemetriewerkzeuge ermöglichen,
die verfügbare
Bandbreite und/oder die Datenübertragungsraten
für die Datenkommunikation
zwischen einem oder mehreren Bohrlochwerkzeugen und einer oder mehreren oberirdischen
Einheiten steigern und die Anpassung der Bohrlochtelemetriewerkzeuge
an verschiedene und/oder sich verändernde Bohrlochbedingungen
ermöglichen.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es daher, Systeme und Verfahren zu schaffen,
die die oben genannten Vorteile aufweisen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein System nach Anspruch 1, 9, 13 oder 23 bzw. durch ein Verfahren
nach Anspruch 16. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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In Übereinstimmung
mit einem offenbarten Beispiel umfasst ein Bohrlochkommunikationssystem
für ein
Bohrgelände
mit einem Bohrlochwerkzeug, das in einem eine unterirdische Formation durchdringenden
Bohrloch eingesetzt wird, eine in dem Bohrlochwerkzeug angeordnete
erste Schlammimpulstelemetrie vorrichtung. Das beispielhafte System
kann außerdem
wenigstens eine in dem Bohrloch angeordnete zusätzliche Telemetrievorrichtung,
die keine Schlammimpulstelemetrievorrichtung ist, umfassen. Außerdem kann
das beispielhafte System wenigstens einen Druckmesswandler oder
einen Drucksensor umfassen, der geeignet ist, einen durch wenigstens
eine der Telemetrievorrichtungen gelieferten modulierten Druck zu
erfassen.
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In
einem weiteren offenbarten Beispiel umfasst ein Bohrlochkommunikationssystem
für ein Bohrgelände mit
einem Bohrlochwerkzeug, das in einem eine unterirdische Formation
durchdringenden Bohrloch eingesetzt wird, mehrere Bohrlochtelemetriesysteme.
Wenigstens eines der Bohrlochtelemetriesysteme kann ein Telemetriesystem
für verdrahtetes
bzw. verkabeltes Gestängerohr
umfassen. Das beispielhafte System kann außerdem wenigstens eine oberirdische
Einheit umfassen, die mit wenigstens einem der mehreren Bohrlochtelemetriesysteme in
Verbindung steht.
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In
einem nochmals weiteren offenbarten Beispiel umfasst ein Bohrlochkommunikationssystem
für ein
Bohrgelände
mit einem Bohrlochwerkzeug, das in einem eine unterirdische Formation
durchdringenden Bohrloch eingesetzt wird, wenigstens eine Formationsbewertungskomponente,
die wenigstens einen Bohrlochparameter misst. Das beispielhafte
System kann außerdem
mehrere Bohrlochtelemetriesysteme umfassen. Wenigstens eines der
Bohrlochtelemetriesysteme kann mit der wenigstens einen Formationsbewertungskomponente
in Verbindung stehen, um von ihr Daten zu empfangen und diese an
eine oberirdische Einheit zu senden.
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In
einem nochmals weiteren offenbarten Beispiel bewertet ein Verfahren
zum Kommunizieren zwischen einem Oberflächenort und einem Bohrlochwerkzeug,
das in einem eine unterirdische Formation durchdringenden Bohrloch
eingesetzt wird, eine unterirdische Formation mit Hilfe wenigstens
einer in dem Bohrlochwerkzeug angeordneten Bohrlochkomponente. Das
Bohrlochwerkzeug kann mehrere Bohrlochtelemetriesysteme umfassen.
Das beispielhafte Verfahren kann außerdem wahlweise Daten von
der wenigstens einen Bohrlochkomponente über wenigstens eines der Bohrlochtelemetriesysteme
an eine oberirdische Einheit senden.
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Weitere
Aspekte und Vorteile der Erfindung werden deutlich anhand der folgenden
Beschreibung, die auf die folgenden Abbildungen Bezug nimmt.
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1 ist
eine bereits erwähnte
schematische Ansicht, teilweise in einem Querschnitt, eines mit
einem Bohrstrang verbundenen und von einem Bohrturm in ein Bohrloch
eingefahrenen bekannten Bohrwerkzeugs für Messung während des Bohrens mit Bohrlochtelemetrievorrichtung.
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2 ist
eine schematische Ansicht, teilweise in einem Querschnitt, eines
beispielhaften Telemetriesystems, das ein Bohrlochwerkzeug mit mehreren
Schlammimpulstelemetrievorrichtungen umfasst.
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3 ist
eine schematische Ansicht, teilweise in einem Querschnitt, eines
weiteren beispielhaften Telemetriesystems, das ein Bohrlochwerkzeug mit
einer Bohrlochtelemetrievorrichtung für verdrahtetes Gestängerohr
umfasst.
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4 ist
eine schematische Ansicht, teilweise in einem Querschnitt, eines
nochmals weiteren beispielhaften Telemetriesystems, das ein Bohrlochwerkzeug
mit einer Schlammimpulstelemetrievorrichtung und einer elektromagnetischen
Bohrlochtelemetrievorrichtung umfasst.
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5 ist
eine schematische Ansicht, teilweise in einem Querschnitt, eines
nochmals weiteren beispielhaften Telemetriesystems, das ein Bohrlochwerkzeug
mit mehreren Bohrlochkomponenten und mehreren Bohrlochtelemetrievorrichtungen
umfasst.
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In
den oben identifizierten Abbildungen sind bestimmte Beispiele gezeigt,
die im Folgenden genau beschrieben werden. Beim Beschreiben dieser Beispiele
werden gleiche oder ähnliche
Bezugszeichen verwendet, um gemeinsame oder ähnliche Elemente zu identifizieren.
Die Abbildungen sind nicht unbedingt maßstabsgetreu, wobei bestimmte
Merkmale und bestimmte Ansichten in den Abbildungen zur Klarheit
und/oder Prägnanz
im Maßstab übertrieben
oder schematisch gezeigt sein können.
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In 2 ist
ein Schlammimpuls-Bohrlochtelemetriesystem 200 mit mehreren
Telemetrievorrichtungen gezeigt. Im Gegensatz zu dem bekannten System 100 von 1 umfasst
das Bohrlochtelemetriesystem 200 zwei MWD-Werkzeuge 234a und 234b,
zwei Schlammimpulstelemetrievorrichtungen 238a und 238b,
zwei Messwandler 240a und 240b und zwei Sensoren 242a und 242b.
Außerdem
können
die MWD-Werkzeug 234a und 234b über die Schlammimpulstelemetrievorrichtungen 238a und 238b mit
einem einzelnen Computer oder einer einzelnen Einheit 202 an
der Oberfläche
kommunizieren. Wie in dem beispielhaften System 200 von 2 zu
erkennen ist, sind die Schlammimpulstelemetrievorrichtungen 238a und 238b gleich
oder im Wesentlichen gleich, und die MWD-Werkzeuge 234a und 234b sind
gleich oder im Wesentlichen gleich, wobei die Vorrichtungen 238a und 238b und
die Werkzeuge 234a und 234b in einem einzigen
Bohrlochwerkzeug 201 (d. h. dem gleichen Bohrlochwerkzeug) angeordnet
sind.
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Die
oberirdische Einheit oder der Oberflächencomputer 202 kann
durch irgendeine gewünschte
Kombination von Hardware und/oder Software ausgeführt sein.
Beispielsweise können
eine Personalcomputerplattform, eine Arbeitsplatzrechnerplattform
usw. eine oder mehrere Softwareroutinen, Programme, maschinenlesbaren
Code oder Befehle usw. auf einem computerlesbaren Medium (z. B.
einer magnetischen oder optischen Festplatte, einem Direktzugriffsspeicher
usw.) speichern und ausführen,
um die hier beschriebenen Operationen durchzuführen. Zusätzlich oder alternativ kann
die oberirdische Einheit oder der Oberflächencomputer 202 eine speziell
entworfene Hardware oder Logik wie beispielsweise anwendungsspezifische
integrierte Schaltkreise, konfigurierte speicherprogrammierbare Steuerungen,
eine diskrete Logik, Analogschaltkreise, passive elektrische Komponenten
usw. verwenden, um die hier beschriebenen Funktionen oder Operationen
auszuführen.
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Obwohl
in dem Beispiel von 2 eine oberirdische Einheit 202 gezeigt
ist, die sich relativ nahe an dem Bohrturm 10 befindet,
kann sich alternativ ein Teil der oberirdischen Einheit oder die
gesamte oberirdische Einheit 202 relativ fern vom Bohrturm 10 befinden.
Die oberirdische Einheit 202 kann beispielsweise über irgendeine
Kombination von einer oder mehreren drahtlosen oder fest verdrahteten
Kommunikationsverbindungen (nicht gezeigt) funktional und/oder kommunikativ
mit dem Bohrlochtelemetriesystem 200 gekoppelt sein. Solche
Kommunikationsverbindungen können
Datenkommunikationen über ein
Paketvermittlungsnetz (z. B. das Internet), fest verdrahtete Telefonleitungen,
zellulare Kommunikationsverbindungen und/oder andere hochfrequenzbasierte
Kommunikationsverbindungen usw., die irgendein gewünschtes
Kommunikationsprotokoll verwenden, umfassen.
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Um
auf
2 näher
einzugehen, können
die MWD-Werkzeuge
234a und
234b durch dieselbe Vorrichtung
oder dieselben Vorrichtungen implementiert sein, die zum Implementieren
des MWD-Werkzeugs
34 von
1 verwendet
werden. Ähnlich
können
die Schlammimpulstelemetrievorrichtungen
238a und
238b durch
dieselbe Vorrichtung oder dieselben Vorrichtungen implementiert
sein, die zum Implementieren der Schlammimpulstelemetrievorrichtung
38 von
1 verwendet
werden. Ein Beispiel einer Schlammimpulstelemetrievorrichtung, die
zum Implementieren der Vorrichtungen
38,
238a und
238b verwendet
oder angepasst werden kann, ist in
US
5 517 464 , das bereits durch Verweis aufgenommen worden
ist, beschrieben.
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Im
Betrieb verwendet das beispielhafte Bohrlochtelemetriesystem 200 von 2 die
Schlammimpulstelemetrievorrichtungen 238a und 238b,
um Signale (z. B. modulierte Drucksignale) in dem im Ringraum 28 des
Bohrlochs 30 fließenden
Schlamm 20 zu erzeugen. Diese erzeugten Signale (z. B.
modulierte Drucksignale oder Signale mit veränderlichem Druck) können durch
einen oder mehrere der Druckmesswandler 240a und 240b und/oder
der Drucksensoren 242a und 242b erfasst und durch
die oberirdische Einheit 202 analysiert werden, um Daten oder
andere Informationen, die sich auf die Betriebsbedingung oder die
Betriebsbedingungen des Bohrlochwerkzeugs 201 (z. B. eines
oder beider MWD-Werkzeuge 234a und 234b)
oder die Bedingungen im Bohrloch 30 beziehen, und/oder
andere gewünschte
Bohrlochinformationen zu extrahieren oder anderweitig zu erlangen.
In dieser Weise können
Datenkommunikationen zwischen dem Bohrlochwerkzeug 201 und
somit zwischen den MWD-Werkzeugen 234a und 234b und
der oberirdischen Einheit 202 hergestellt werden. Allgemeiner gesagt
können
solche Datenkommunikationen zwischen dem Bohrlochwerkzeug 201 und
der oberirdischen Einheit 202 durch Aufwärtsstrecken-
und/oder Abwärtsstreckensysteme
hergestellt werden. Obwohl in Verbindung mit dem beispielhaften
Telemetriesystem 200 von 2 Schlammimpulstelemetrievorrichtungen 238a und 238b beschrieben
worden sind, können
stattdessen oder zusätzlich
zu diesen weitere Typen von Bohrlochtelemetrievorrichtungen verwendet
werden. Beispielsweise können
eine oder mehrer Schlammsirenen, Negativimpuls-Schlammflusstelemetrievorrichtungen
und/oder Positivimpuls-Schlammflusstelemetrievorrichtungen verwendet
werden.
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Allgemein
können
die hier beschriebenen beispielhaften Bohrlochtelemetriesysteme
Telemetrievorrichtungen verwenden, die in verschiedenen Konfigurationen
in Bezug auf das Bohrlochwerkzeug angeordnet oder positioniert sind.
In dem Beispiel von 2 können eine oder beide der Telemetrievorrichtungen 238a und 238b funktional
oder kommunikativ mit dem gleichen (d. h. einem einzigen) MWD-Werkzeug
(z. B. dem Werkzeug 234a oder dem Werkzeug 234b)
gekoppelt sein. Alternativ können
die Telemetrievorrichtungen 238a und 238b jeweils
mit unterschiedlichen Werkzeugen funktional oder kommunikativ gekoppelt
sein. Beispielsweise kann die Telemetrievorrichtung 238a mit
dem MWD-Werkzeug 234a kommunikativ oder funktional gekoppelt
sein, während
die Telemetrievorrichtung 238b mit dem MWD-Werkzeug 234b kommunikativ oder
funktional gekoppelt sein kann, wie in 2 gezeigt
ist. Wie weiter unten näher
beschrieben wird, können
eine oder beide der Telemetrievorrichtungen 238a und 238b mit
einer oder mehreren zusätzlichen Bohrlochkomponenten
kommunikativ oder funktional gekoppelt sein.
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Um
wieder zur Funktionsweise des beispielhaften Systems 200 von 2 zurückzukommen, können die
Schlammimpulstelemetrievorrichtungen 238a und 238b Aufwärtsstreckensignale
(z. B. veränderliche
oder modulierte Drucksignale, die längs des Ringraums 28 zur
Oberfläche 29 befördert werden) senden,
indem sie den Schlammfluss durch die Schlammimpulstelemetrievorrichtungen 238a und 238b verändern. Solche
Aufwärtsstreckensignale werden
durch die Druckmesswandler 240a und 240b und/oder
die Drucksensoren 242a und 242b gemessen oder
erfasst. Insbesondere können
die von der Telemetrievorrichtung 238a erzeugten Aufwärtsstreckensignale
durch den Messwandler 240a und/oder den Drucksensor 242a erfasst
oder gemessen werden. Ähnlich
können
die von der Telemetrievorrichtung 238b erzeugten Aufwärtsstreckensignale
durch den Messwandler 240b und/oder den Drucksensor 242b erfasst
oder gemessen werden. Die Druckmesswandler 240a und 240b können durch
Vorrichtungen implementiert sein, die zu jenen, die zum Implementieren
des Druckmesswandlers 40 von 1 verwendet
werden, gleich oder ähnlich
sind, während die
Sensoren 242a und 242b durch Vorrichtungen implementiert
sein können,
die zu jenen, die zum Implementieren des Drucksensors 42 von 1 verwendet
werden, gleich oder ähnlich
sind.
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3 ist
eine schematische Ansicht, teilweise in einem Querschnitt, eines
weiteren beispielhaften Telemetriesystems 300, das ein
Bohrlochwerkzeug 301 mit einer Bohrlochtelemetrievorrichtung
für verdrahtetes
Gestängerohr 348 umfasst.
Im Gegensatz zu dem in 1 gezeigten herkömmlichen Schlammimpulstelemetriesystem 100 verwendet
das beispielhafte Telemetriesystem 300 eine Schlammimpulstelemetrievorrichtung 338,
die in einem MWD-Werkzeug 334 untergebracht ist, und umfasst das
Telemetriesystem für
verdrahtetes Gestängerohr 348.
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Wie
in 3 gezeigt ist, können das MWD-Werkzeug 334 und
die Schlammimpulstelemetrievorrichtung 338 in dem Bohrlochwerkzeug 301 positioniert
sein. Das MWD-Werkzeug 334 kann durch eine Vorrichtung
implementiert sein, die zu jener, die zum Implementieren des MWD-Werkzeugs 34 von 1 und/oder
der MWD-Werkzeuge 234a und 234b von 2 verwendet
wird, gleich oder ähnlich
ist. Ähnlich
kann die Schlammimpulstelemetrievorrichtung 338 durch eine
Vorrichtung implementiert sein, die zu jener, die zum Implementieren
der Schlammimpulstelemetrievorrichtung 38 von 1 und/oder
der Schlamm impulstelemetrievorrichtungen 238a und 238b von 2 verwendet
wird, gleich oder ähnlich
ist. Außerdem
kann die oberirdische Einheit oder der Oberflächencomputer 302 in
einer Weise implementiert sein, die zu jener, in der die oberirdische
Einheit oder der Oberflächencomputer 202,
die bzw. der in Verbindung mit 2 beschriebenen
worden ist, implementiert ist, gleich oder ähnlich ist. Somit kann die
oberirdische Einheit 302 über die Schlammimpulstelemetrievorrichtung 338 mit dem
MWD-Werkzeug 334 funktional oder kommunikativ gekoppelt
sein und/oder über
eine oder mehrere Kommunikationsverbindungen (nicht gezeigt) mit dem
Telemetriesystem für
verdrahtetes Gestängerohr 348 funktional
oder kommunikativ gekoppelt sein. Wie bei dem beispielhaften System 200 von 2 kann
sich die oberirdische Einheit oder der Oberflächencomputer 302 in
der Nähe
des Bohrturms 10 befinden oder kann alternativ ein Teil
der oberirdischen Einheit oder des Oberflächencomputers 302 oder
die gesamte oberirdische Einheit oder der gesamte Oberflächencomputer 302 relativ
fern vom Bohrturm 10 angeordnet sein.
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Um
auf das Telemetriesystem für
verdrahtetes Gestängerohr
348 näher einzugehen,
ist in dem Beispiel von
3 zu sehen, dass sich das System
348 im
Wesentlichen vollständig
durch den Bohrstrang
14 erstreckt. Ein Beispiel eines Telemetriesystems
für verdrahtetes
Gestängerohr,
das zum Implementieren des Systems
348 verwendet werden
kann, ist in
US 6 641 434 ,
das hier bereits durch Verweis aufgenommen worden ist, beschrieben.
Wie in
3 gezeigt ist, umfasst das Telemetriesystem für verdrahtetes
Gestängerohr
348 mehrere
Folgen von Drähten
352,
die jeweils in den Gestängerohren
350, die
den Bohrstrang
14 bilden, angeordnet sind. Am Ende jedes
Gestängerohrs
350 ist
jeweils ein Koppler
354 angeordnet, so dass der Bohrstrang
14,
wenn die Rohre
350 verbunden, aneinandergefügt oder
anderweitig gekoppelt sind, eine durch den Bohrstrang
14 verlaufende
fest verdrahtete Kommunikationsverbindung bildet. Obwohl in
3 ein
Telemetriesystem für
verdrahtetes Gestängerohr
348 gezeigt
ist, das sich im Wesentlichen vollständig durch den Bohrstrang
14 zu
dem MWD-Werkzeug
334 erstreckt, kann es sich stattdessen
nur teilweise durch den Bohrstrang
14 erstrecken.
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Während des
Betriebs kann entweder die Schlammimpulstelemetrievorrichtung 338 oder
das System für
verdrahtetes Gestängerohr 348 oder
beides dazu verwendet werden, (Daten-)Kommunikationen zwischen dem
Bohrlochwerkzeug 301 (z. B. dem MWD-Werkzeug 334)
und der oberirdischen Einheit 302 zu ermöglichen.
In Abhängigkeit
von der bestimmten Betriebsart des Bohrturms 10 und/oder
den Bedingungen im Bohrloch oder anderen Umgebungsbedingungen kann
entweder die Vorrichtung 338 oder das System 348 am
besten geeignet sein, um Daten zu der oberirdischen Einheit 302 zu
befördern.
Alternativ können
sowohl die Vorrichtung 338 als auch das System 348 gleichzeitig
dazu verwendet werden, Informationen zwischen der oberirdischen Einheit 302 und
dem Bohrlochwerkzeug 301 zu befördern. In diesem Fall können die
beförderten
Informationen den oder die gleichen Bohrlochparameter oder Bedingungen
oder verschiedene Parameter oder Bedingungen betreffen.
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4 ist
ein nochmals weiteres Telemetriesystem 400, das ein Bohrlochwerkzeug 401 mit
einer Schlammimpulstelemetrievorrichtung 438 und einer elektromagnetischen
Bohrlochtelemetrievorrichtung 448 umfasst. Ähnlich wie
die in den 2 bzw. 3 gezeigten
Systeme 200 und 300 umfasst das System 400 eine
oberirdische Einheit oder einen Oberflächencomputer 402,
die bzw. der mit dem Bohrlochwerkzeug 401 und/oder anderen
Bohrlochkomponenten kommunizieren und von diesen erhaltene Informationen
analysieren kann. In dieser Weise kann die oberirdische Einheit 402 beispielsweise über die Schlammimpulstelemetrievorrichtung 438 funktional oder
anderweitig mit einem MWD-Werkzeug 434 gekoppelt
sein. Wie bei den anderen Systemen 200 und 300 kann
sich die oberirdische Einheit 402 in der Nähe des Bohrturms 10 befinden,
wie gezeigt ist, oder ein Teil der oberirdischen Einheit oder die
gesamte oberirdische Einheit 402 kann relativ fern von dem
Bohrturm 10 angeordnet und beispielsweise über irgendeine
gewünschte
Kombination von drahtlosen oder fest verdrahteten Kommunikationsverbindungen
kommunikativ mit dem System 400 verbunden sein.
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Die
Schlammimpulstelemetrievorrichtung 438 ist in dem Bohrlochwerkzeug 401 positioniert
und kann durch eine Vorrichtung implementiert sein, die zu der Vorrichtung,
die zum Implementieren der Vorrichtung 38 von 1,
der Vorrichtungen 238a und 238b von 2 und/oder
der Vorrichtung 338 von 3 verwendet
wird, gleich oder ähnlich
ist. Das MWD-Werkzeug 434 ist in dem Bohrlochwerkzeug 401 positioniert
und kann durch eine Vorrichtung implementiert sein, die zu der Vorrichtung,
die zum Implementieren der Werkzeuge 234a und 234b von 2 und/oder 334 von 3 verwendet
wird, gleich oder ähnlich
ist.
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Das
elektromagnetische Bohrlochtelemetriesystem
448 umfasst
einen Bohrloch-Sende-Empfänger
454 und
einen Oberflächen-Sende-Empfänger
452.
Ein Beispiel eines elektromagnetischen Bohrlochtelemetriesystems,
das zum Implementieren des Systems
448 von
4 verwendet
werden kann, ist in
US 5 624
051 , das hier bereits durch Verweis aufgenommen ist, beschrieben.
Wie in dem Beispiel von
4 gezeigt ist, ist das elektromagnetische
Bohrlochtelemetriesystem
448 außerdem mit einer Zwischenraumeinfassung
450 versehen,
die in dem Bohrlochwerkzeug
401 positioniert ist, um die
zwischen den Sende-Empfängern
452 und
454 transportierten
elektromagnetischen Signale zu verstärken. Ein Beispiel einer Zwischenraumeinfassung,
die zum Implementieren der Einfassung
450 verwendet werden
kann, ist in
US 5 396 232 beschrieben.
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Obwohl
die in den 2–4 gezeigten beispielhaften
Systeme bestimmte Kombinationen von Schlammimpulstelemetriesystemen,
Telemetriesystemen für
verdrahtetes Gestängerohr
und elektromagnetischen Telemetriesystemen umfassen, können andere
Kombinationen solcher Systeme verwendet werden, um die gleichen
oder ähnliche
Ergebnisse zu erzielen. Beispielsweise könnten anstelle jener oder zusätzlich zu
jenen, die in den 2–4 gezeigt
sind, ein Bohrlochtelemetriesystem, das eine Schlammsirene verwendet,
Positivimpuls- und/oder Negativimpuls-Telemetrievorrichtungen,
eine akustische Telemetrievorrichtung, eine Torsionswellentelemetrievorrichtung
oder eine oder mehrere andere Telemetrievorrichtungen verwendet
werden, um mit einer oberirdischen Einheit oder einem Oberflächencomputer
zu kommunizieren. Außerdem
können
verschiedene Kombinationen von Kommunikationsverbindungen (z. B.
drahtlose, fest verdrahtete usw.) verwendet werden, um zur Erfüllung der
Bedürfnisse bestimmter
Anwendungen wahlweise (Daten-)Kommunikationen zwischen der oberirdischen
Einheit und den Telemetrievorrichtungen zu versehen.
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Selbstverständlich können die
Telemetrievorrichtungen oder irgendeine Kombination von diesen,
die im Zusammenhang mit den hier beschriebenen beispielhaften Systemen
verwendet werden, in verschiedenen Konfigurationen um das Bohrlochwerkzeug
angeordnet sein. Beispielsweise können die Vorrichtungen in gegenseitiger
Nähe oder
alternativ in einem bestimmten Abstand voneinander ohne dazwischen
befindliche Komponenten angeordnet sein. Die Telemetrievorrichtungen
können
vertikal orientiert sein, wie in den Beispielen gezeigt ist, oder
eine oder mehrere der Vorrichtungen können umgekehrt angeordnet sein.
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5 ist
eine schematische Ansicht, teilweise in einem Querschnitt, eines
nochmals weiteren beispielhaften Telemetriesystems 500,
das ein Bohrlochwerkzeug 501 mit mehreren Bohrlochkomponenten
und mehreren Bohrlochtelemetrievorrichtungen umfasst. Wie in dem
beispielhaften System 500 von 5 gezeigt
ist, umfasst das Bohrlochwerkzeug 501 zwei MWD-Werkzeuge 534a und 534b,
zwei Schlammimpulstelemetrievorrichtungen 538a und 538b,
zwei Druckmess wandler 540a und 540b und zwei Sensoren 542a und 542b.
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Mit
den Telemetrievorrichtungen 538a und 538b und/oder
den Bohrlochkomponenten 548a und 548b kann eine
oberirdische Einheit oder ein Oberflächencomputer 502,
die bzw. der zu einer oder mehreren der beispielhaften oberirdischen
Einheiten 202, 302 und 402 der 2, 3 bzw. 4 gleich
oder ähnlich
ist, kommunikativ und/oder funktional gekoppelt sein. Wie die anderen
oberirdischen Einheiten 202, 302 und 402 kann
sich die beispielhafte oberirdische Einheit 502 in der
Nähe des
Bohrturms 10 (z. B. auf dem Gelände) oder von diesem entfernt
(z. B. abseits des Geländes)
befinden und über
irgendwelche gewünschten
Kommunikationsverbindungen (nicht gezeigt) funktional und/oder anderweitig
mit den Telemetriesystemen, den MWD-Werkzeugen 534a und 534b und/oder
den Schlammimpulstelemetrievorrichtungen 538a und 538b gekoppelt
sein. Die MWD-Werkzeuge 534a und 534b können durch
Vorrichtungen implementiert sein, die zu jenen, die zum Implementieren
der MWD-Werkzeuge 34, 234a, 234b, 334 und/oder 434 verwendet
werden, gleich oder ähnlich
sind. Ähnlich
können
die Schlammimpulstelemetrievorrichtungen 538a und 538b durch Vorrichtungen
implementiert sein, die zu jenen, die zum Implementieren der Schlammimpulstelemetrievorrichtungen 38, 338a, 238b, 338 und/oder 438 verwendet
werden, gleich oder ähnlich
sind.
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Wie
in 5 gezeigt ist, beherbergt das Bohrlochwerkzeug 501 die
MWD-Werkzeuge 534a und 534b,
die Schlammimpulstelemetrievorrichtungen 538a und 538b und
die Bohrlochkomponenten 548a und 548b. In dem
Beispiel von 5 sind die Bohrlochkomponenten 548a und 548b als
Formationsbewertungswerkzeuge gezeigt, die dazu verwendet werden
können,
Fluid aus einer umgebenden Formation zu prüfen und/oder Proben von diesem
zu nehmen. Beispiele solcher Formationsbewertungswerkzeuge, die
zum Implementieren der Werkzeuge 548a und 548b verwendet
werden können,
sind in der veröffentlichten
US-Patentanmeldung Nr. 2005/01109538, die hier in ihrer Gesamtheit
durch Verweis aufgenommen ist, beschrieben. Wie gezeigt ist, umfassen
die Bohrlochkomponenten 548a und 548b Stabilisatorklingen 552a und 552b mit
Sonden 554a und 554b zum Ansaugen von Fluid in
das Bohrlochwerkzeug 501 und Reservekolben 550a und 550b,
die das Ausfahren der Sonden 554a und 554b in
eine Position an der Wand des Bohrlochs 30 unterstützen. Mit
den Formationsbewertungskomponenten 548a und 548b können verschiedene
Druckprüfungs-
und/oder Probenahmeprozeduren ausgeführt werden. Obwohl das Beispiel
von 5 zwei Formationsbewertungskomponenten in dem
Bohrlochwerkzeug 501 zeigt, können auch eine oder mehr als
zwei Formationsbewertungskomponenten verwendet werden.
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In
dem Beispiel von 5 sind die Bohrlochtelemetrievorrichtungen 538a und 538b mit
den jeweiligen Bohrlochkomponenten 548a und 548b funktional
gekoppelt. Jedoch können
eine oder mehrere Bohrlochtelemetrievorrichtungen mit den ein oder mehreren
Formationsbewertungskomponenten gekoppelt sein. Beispielsweise können zwei
Bohrlochtelemetrievorrichtungen mit der gleichen Bohrlochkomponente
gekoppelt sein oder alternativ kann jede Bohrlochtelemetrievorrichtung
mit einer einzigen jeweiligen Bohrlochkomponente gekoppelt sein.
Außerdem
kann eine Reihe von Formationsbewertungskomponenten mit einer oder
beiden der Bohrlochtelemetrievorrichtungen 538a und 538b gekoppelt
sein. Der Begriff "Formationsbewertungskomponente", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Durchführen einer
Formationsbewertung wie beispielsweise das Probenehmen, das Erfassen
des Formationsdrucks während
des Bohrens, das Messen des spezifischen elektrischen Widerstands
oder das kernmagnetische Bohrlochmessen, oder auf irgendein anderes
Bohrlochwerkzeug, das zum Bewerten einer unterirdischen Formation
verwendet wird.
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Um
Bohrlochwerkzeuge mit der Fähigkeit, unabhängige oder
integrierte Bohrlochoperationen auszuführen, bereitzustellen, können mehrere
Bohrlochtelemetrievorrichtungen und/oder -systeme wie etwa jene,
die in Verbindung mit den beispielhaften Systemen hier beschrieben
worden sind, verwendet werden. Beispielsweise kann ein Bohrlochtelemetriesystem
und/oder eine Bohrlochtelemetrievorrichtung in Verbindung mit einer
Bohrloch-Formationsbewertungskomponente verwendet werden, um verschiedene
Prüfoperationen
auszuführen,
während
eine zweite Telemetrievorrichtung verwendet werden kann, um Leitwertmessungsoperationen
auszuführen.
Nach Bedarf können
zusätzliche
Bohrlochtelemetriesysteme und/oder -vorrichtungen vorgesehen sein.
In manchen Fällen
kann es zum Ausführen
bestimmter Bohrlochoperationen erwünscht sein, bestimmte Bohrlochtelemetriesysteme
oder -vorrichtungen in Verbindung mit bestimmten Bohrlochkomponenten
zu verwenden.
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Messungen,
die mit Hilfe der Bohrlochtelemetrievorrichtungen vorgenommen werden,
können verglichen
und analysiert werden. In dieser Weise können zum Zweck der Kalibrierung
und/oder Überprüfung doppelte
oder redundante Messungen vorgenommen werden. Doppelte oder redundante
Messungen können
auch an verschiedenen Positionen (zur gleichen Zeit oder zu verschiedenen
Zeiten) vorgenommen werden, um Unterschiede der Formation an verschiedenen
Orten um das Bohrloch zu bestimmen. Messungen, die durch verschiedene
Komponenten ausgeführt
werden, können
auch analysiert werden, um beispielsweise die Leistungsgrade und/oder
Formationseigenschaften zu bestimmen.
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Die
einzelne oder jeweilige Funktionalität von Bohrlochtelemetrievorrichtungen
kann auch dazu verwendet werden, für die Ausführung von ununterbrochenen
oder zusätzlichen
Operationen die Energieversorgung der Instrumente oder Werkzeuge im
Bohrloch/der BHA zu gewährleisten
und/oder nach Bedarf zu steigern. Beispielsweise können Ausführungsformen
der hier offenbarten Systeme mit einer Energiequelle (z. B. Batterien)
oder einem Energieerzeuger (z. B. einer Schlammturbine) ausgeführt sein,
wie es an sich bekannt ist, um die gewünschte Energie zu liefern.
Nochmals weitere Ausführungsformen
können
für eine
Energieübertragung
durch elektromagnetischen Energietransport mittels der hier offenbarten
Systeme für
verdrahtetes Gestängerohr
ausgeführt
sein.
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Um
die Datenübertragungsraten
an die Oberfläche
zu erhöhen
und/oder Batterien für
das Bohrlochwerkzeug zu erübrigen,
können
auch mehrere Bohrlochtelemetrievorrichtungen verwendet werden. Die
Verwendung von mehreren Bohrlochtelemetrievorrichtungen kann auch
ein Reservesystem bilden, falls eines oder mehrere der Bohrlochtelemetriesysteme
versagen oder anderweitig unfähig
sind, korrekt zu arbeiten. Falls zwei verschiedene Bohrlochtelemetriesysteme
und/oder -vorrichtungen verwendet werden, können wie gewünscht oder
wie erforderlich zwei alternative (Daten-)Kommunikationstypen verwendet
werden, um wirksamere (Daten-)Kommunikationen zwischen einem Bohrlochwerkzeug
und einer oberirdischen Einheit bereitzustellen. Um die hier beschriebenen
Telemetriesysteme zu implementieren, kann irgendein gewünschtes Kommunikationsmedium
(z. B. Gas-Gas-Gemische, die Luft, Methan, Stickstoff, Schlamm usw.
umfassen) verwendet werden. Beispielsweise kann zur Erfüllung der
Bedürfnisse
bestimmter Anwendungen irgendeine Kombination aus drahtlosem und/oder
fest verdrahtetem Medium verwendet werden. Insbesondere kann ein
drahtloses Medium Bohrschlamm, elektromagnetische Signale, akustische
Signale usw. umfassen, während
ein fest verdrahtetes Medium ein verdrahtetes oder verkabeltes Gestängerohr
oder ein anderes Medium, das elektrische Leiter verwendet, umfassen
kann. In manchen Fällen,
vor allem dann, wenn das Bohren unterhalb des Gleichgewichts (under-balanced)
abgewickelt wird, wird ein Inertgas wie etwa Stickstoff, Methan
oder Luft in den Schlamm gemischt, um dessen Gewicht zu verringern.
Falls in dem Schlammsystem eine überschüssige Menge
an Gas vorhanden ist, versagen Schlammimpulstelemetriesysteme häufig. In
manchen Fällen
wird zum Bohren lediglich mit Druck beaufschlagtes Gas verwendet.
In diesen Fällen
können
elektromagnetische Telemetriesysteme und/oder Telemetriesysteme
für verdrahtetes
Gestängerohr
gemäß der Erfindung verwendet
werden. Wie hier offenbart ist, können auch eine Kombination
dieser Telemetriesysteme oder mehrere elektromagnetische oder andere
Telemetrievorrichtungen verwendet werden.
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Wie
oben in Verbindung mit den Beispielen der 2, 3, 4 und 5 angemerkt
worden ist, können
sich die oberirdischen Einheiten 202, 302, 402 und/oder 502 auf
dem Gelände
oder abseits des Geländes
(z. B. in Bezug auf den Bohrturm) befinden und über Kommunikationsverbindungen
(nicht gezeigt) mit ein oder mehreren jeweiligen Bohrlochwerkzeugen
kommunikativ und/oder funktional gekoppelt sein. Die Kommunikationsverbindungen
können
durch irgendwelche drahtlosen und/oder fest verdrahteten Verbindungen
implementiert sein, die für
die Übertragung
von Daten zwischen Bohrlochtelemetrievorrichtungen und oberirdischen
Einheiten oder Oberflächencomputern
geeignet sind. In manchen Fällen
kann die Kommunikationsverbindung über eine Zwischenvorrichtung
wie beispielsweise einen Druckmesswandler mit einer Bohrlochtelemetrievorrichtung
gekoppelt sein. Die Kommunikationsverbindung bildet Mittel zum Leiten
von Signalen wie etwa Befehls-, Daten- und Energiesignalen oder
anderen Signalen zwischen den Bohrlochtelemetrievorrichtungen und
dem Oberflächencomputer.
Diese Signale können
dazu verwendet werden, das Bohrlochwerkzeug zu steuern und durch
das Bohrlochwerkzeug gesammelte Daten abzurufen. Vorzugsweise, jedoch
nicht notwendigerweise, werden die Signale in Echtzeit geleitet,
um ein schnelles und wirksames Sammeln von Daten, einen schnellen
und wirksamen Betrieb des Werkzeugs und/oder eine schnelle und wirksame
Reaktion auf Bohrlochbedingungen sicherzustellen.
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Um
das (die) Telemetriesystem(e) und/oder die Telemetrievorrichtung(en)
mit der (den) oberirdischen Einheit(en) funktional zu koppeln, können ein oder
mehrere Kommunikationsverbindungen vorgesehen sein. In dieser Weise
kann jede Bohrlochtelemetrievorrichtung und/oder jedes Bohrlochtelemetriesystem
wahlweise mit einer oder mehreren oberirdischen Einheiten kommunizieren.
Alternativ können solche
Verbindungen das (die) Bohrlochtelemetriesystem(e) und/oder die
oberirdische(n) Einheit(en) verbinden. Die Telemetrievorrichtung(en)
kann (können) über ein
Bohrlochtelemetriesystem mit der Oberfläche kommunizieren. Es können verschiedene Kommunikationsverbindungen
vorgesehen sein, so dass die Bohrlochtelemetrievorrichtungen und/oder Bohrlochtelemetriesysteme
unabhängig,
gleichzeitig oder im Wesentlichen gleichzeitig, abwechselnd (z. B.
so, dass während
eine Telemetrievorrichtung aktiv kommuniziert, die anderen Telemetrievorrichtungen nicht
aktiv kommunizieren) miteinander und/oder mit der (den) oberirdische(n)
Einheit(en) und/oder während
ausgewählter
(z. B. im Voraus bestimmter) Zeitrahmen oder Zeitintervalle kommunizieren.
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Die über die
hier beschriebenen beispielhaften Bohrlochtelemetriesysteme transportierten
Signale und/oder anderen Datenkommunikationen können verwendet oder manipuliert
werden, um einen effizienten Daten- oder Informationsfluss zu gewährleisten.
Beispielsweise können
die beispielhaften Telemetrievorrichtungen und/oder -systeme wahlweise betrieben
werden, um Daten von dem Bohrlochwerkzeug zur oberirdischen Einheit
oder zum Oberflächencomputer
zu leiten. Solche Daten können
von den Telemetrievorrichtungen und/oder -systemen bei gleichen
oder unterschiedlichen Frequenzen, gleichzeitig oder im Wesentlichen
gleichzeitig und/oder unabhängig
geleitet werden. Die Daten und/oder Signale können wahlweise manipuliert,
analysiert oder anderweitig verarbeitet werden, um eine optimale und/oder
gewünschte
Datenausgabe zu erzeugen. Die Daten (z. B. die Ausgangsdaten) können (z.
B. mit Referenzwerten, Schwellenwerten usw.) verglichen und/oder
analysiert werden, um Bohrgeländebedingungen
zu bestimmen, die verwendet werden können, um Betriebsbedingungen
einzustellen, wertvolle Kohlenwasserstoffe zu lokalisieren und/oder
irgendwelche anderen gewünschten
Operationen oder Funktionen auf dem Bohrgelände auszuführen bzw. zu erfüllen.
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Aus
der vorangehenden Beschreibung geht hervor, dass die hier beschriebenen
beispielhaften Systeme und Verfahren gegenüber den vorgesehenen spezifischen
Ausführungsformen
modifiziert sein können.
Beispielsweise können
die hier beschriebenen Kommunikationsverbindungen drahtgebunden oder
drahtlos sein. Die hier beschriebenen beispielhaften Vorrichtungen
können
manuell und/oder automatisch aktiviert oder betätigt werden, damit sie die gewünschten
Operationen ausführen.
Eine solche Aktivierung kann nach Bedarf und/oder auf der Grundlage
von erzeugten Daten, erfassten Bedingungen und/oder Ergebnissen
aus Bohrlochoperationen erfolgen.
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Die
vorangehende Beschreibung und die darin angeführten beispielhaften Systeme
und Verfahren dienen lediglich der Veranschaulichung und sind nicht
als begrenzend auszulegen. Obwohl hier bestimmte Vorrichtungen und
Verfahren beschrieben worden sind, ist der Schutzumfang dieses Patents nicht
darauf begrenzt. Dieses Patent deckt im Gegenteil alle Ausführungsformen
ab, die entweder nach dem Wortlaut oder dem Äquivalenzgrundsatz deutlich
in den Umfang der beigefügten
Ansprüche fallen.