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Die
Erfindung betrifft einen Kabelkanal zur umgebenden Montage an einem
Scharnierlenker für eine
zwischen einer Öffnungsstellung
und einer Schließstellung
verstellbare Klappe eines Kraftfahrzeugs, wobei der Kabelkanal und
der Scharnierlenker durch einen Durchbruch des Kraftfahrzeugs ragen.
Ferner betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einem solchen
Kabelkanal.
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Kabelkanäle der gattungsgemäßen Art
sind bekannt. Die
DE
25 51 459 A1 zeigt ein außen liegendes Scharnier, insbesondere
für Klappen,
Deckel oder dergleichen von Kraftwagen. Innerhalb des Scharniers
befindet sich ein zentraler Kanal zur Durchführung von Kabeln, Schläuchen oder
dergleichen. Die
DE
197 26 279 A1 zeigt ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einer, über Scharniere
an der Karosserie angelenkten Klappe. Dabei stehen Scharnierteile
des Scharniers miteinander in elektrisch leitender Verbindung. Die
DE 196 25 026 A1 beschreibt eine
Leitungsanordnung für
ein Kraftfahrzeug mit einer Heckklappe. Die Leitungsführung weist
zumindest eine Leitung auf, die ein Zugelement bildet und/oder in
das Zugelement integriert ist. Die
DE 197 17 041 C1 offenbart eine Leitungsführung für ein Kraftfahrzeug.
Die Leitungsführung
weist mindestens eine Leitung auf, die unter Mitwirkung einer ausgeübten Kraft
entlang einer Ideallinie durch eine Karosseriedurchführung und
eine Abdeckungsdurchführung derart
geführt
wird, dass die zulässige
Biegebeanspruchung der mindestens einen Leitung nicht überschritten
wird. Die
DE 198 35
579 C2 zeigt eine Kabelführungseinrichtung an insbesondere
einem Kraftfahrzeug zur Führung
mindestens eines Kabels oder Schlauches zwischen einem feststehenden
ersten Teil und einem gegenüber
diesem bewegbaren zweiten Teil des Kraftfahrzeugs.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen optimierten Kabelkanal zu schaffen,
der durch einen Durchbruch eines Kraftfahrzeuges ragt.
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Die
Aufgabe ist bei einem Kabelkanal zur umgebenden Montage an einem
Scharnierlenker für eine
zwischen einer Öffnungsstellung
und einer Schließstellung
verstellbare Klappe eines Kraftfahrzeugs, wobei der Kabelkanal und
der Scharnierlenker durch einen Durchbruch des Kraftfahrzeugs ragen,
dadurch gelöst,
dass der Kabelkanal eine von einer Oberfläche abstehende Rippe aufweist,
die in Öffnungsstellung
des Heckdeckels eine zwischen dem Durchbruch und der Oberfläche des
Kabelkanals verbleibenden Spalt zumindest teilweise abdeckt. Der
Durchbruch des Kraftfahrzeugs dient der Durchführung eines in dem Kabelkanal
angeordneten Kabels und/oder Kabelstrangs. Aufgrund der Kinematik
des Scharnierlenkers sowie technisch bedingter Toleranzen kann zwischen
dem Durchbruch und dem Kabelkanal ein Spalt verbleiben. Vorteilhaft kann
dieser Spalt in öffnungsstellung
zumindest teilweise abgedeckt werden. Dies erhöht die Wertanmutung des Kraftfahrzeuges.
Außerdem
ist es so möglich,
den Durchbruch vergleichsweise größer zu gestalten, und so sicherzustellen,
dass sich auch bei ungeschickter Toleranzlage keinesfalls eine Kollision und
Streifen, Kratzer oder ähnliches
zwischen dem Kabelkanal und dem Durchbruch ergibt. Aufwändige zusätzliche
Teile, insbesondere Bürsten
und/oder Rahmen sind nicht notwendig. Insbesondere können möglicherweise
notwendige größere Toleranzen
besser gehandhabt werden, ohne den Kundennutzen zu beeinträchtigen.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Kabelkanals ist dadurch gekennzeichnet, dass die Rippe eine
umgebogene Abschlussfläche
bildet. Die Abschlussfläche
kann in Öffnungsstellung
der Klappe an dem Durchbruch anliegen oder zu diesem einen definierten
Abstand einnehmen beziehungsweise anschlagen und ist einfach herstellbar.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Kabelkanals ist dadurch gekennzeichnet, dass der Kabelkanal
den Scharnierlenker U-förmig umgibt.
Zur Montage kann also der Kabelkanal auf einfache Art und Weise über den
Scharnierlenker gestülpt
und an diesen durch geeignete Mittel befestigt werden.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Kabelkanals ist dadurch gekennzeichnet, dass der Scharnierlenker
und der Kabelkanal gekrümmt
verlaufen. Durch die Krümmung
kann der Scharnierlenker und der Kabelkanal an die Kinematik des
Scharniers angepasst werden, sodass der Kabelkanal und/oder der
Scharnierlenker während
einer Bewegung der Klappe zwischen der Öffnungsstellung und der Schließstellung
den Durchbruch nicht berühren.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Kabelkanals ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Abdeckung
des Kraftfahrzeugs den Durchbruch aufweist. Bei der Abdeckung kann
es sich beispielsweise um eine Innenverkleidung eines Kofferraums
des Kraftfahrzeuges handeln. In der Öffnungsstellung der Klappe,
beispielsweise des Kofferraumdeckels, ergibt sich durch die Abdeckung
und die Rippe eine geschlossene werthaltige Optik im Bereich des
Kabelkanals und des Scharnierlenkers.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Kabelkanals ist dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung eine
sichtbare Innenseite aufweist, die einen sichtbaren Raum des Kraftfahrzeugs auskleidet.
Hierdurch kann der sichtbare Raum optisch hochwertiger gestaltet
werden und von der übrigen
Karosserie des Kraftfahrzeuges auch optisch abgetrennt werden.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Kabelkanals ist dadurch gekennzeichnet, dass die Rippe in öffnungsstellung
in dem Durchbruch hinter der sichtbaren Innenseite angeordnet ist.
Dies ermöglicht
es, im Verlauf einer Öffnungsbewegung
der Klappe die Rippe von hinten an die Abdeckung beziehungsweise
an den Durchbruch der Abdeckung anzulegen. Dabei ist es möglich, dass
die Rippe einen gewissen Überstand
aufweist, beispielsweise im Bereich von einigen von einem Millimetern. So
kann auch bei möglicherweise
auftretenden Toleranzen ein Einblick sicher verhindert werden.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Kabelkanals ist dadurch gekennzeichnet, dass der Kabelkanal
als Spritzgussteil ausgeführt
ist, wobei die Rippe an den Kabelkanal angespritzt ist. Der Kabelkanal
sowohl die Rippe lassen sich also auf günstige Art und Weise in einem
Verfahrensschritt fertigen.
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Die
vorab angegebene Aufgabe wird außerdem mit Kraftfahrzeug mit
einem vorab beschriebenen Kabelkanal gelöst.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel
im Einzelnen beschrieben ist. Ähnliche,
gleiche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Dabei
zeigen:
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1 Eine
dreidimensionale schematische Darstellung eines teilweise aufgebauten,
teilweise dargestellten Kraftfahrzeuges von schräg hinten in einen Kofferraum
mit einer sich in Öffnungsstellung befindenden
Klappe;
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2 eine
schematische Detailansicht des in 1 dargestellten
Kraftfahrzeuges mit einem in einem Durchbruch befindlichen Kabelkanal;
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3 eine
losgelöste
dreidimensionale schematische Detailansicht des in 2 dargestellten
Kabelkanals mit einer Abdeckung mit Blickrichtung auf die Rückseite
der Abdeckung und
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4 eine
dreidimensionale schematische Seitenansicht eines von einem Kabelkanal
umgebenen Scharnierlenkers.
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1 zeigt
eine dreidimensionale perspektivische Ansicht eines Kabelkanals 1 als
Teil eines teilweise dargestellten Kraftfahrzeugs 3. Das
Kraftfahrzeug 3 ist teilweise montiert und weist eine Karosserie 5 sowie
eine Klappe 7, beispielsweise einen Kofferraumdeckel, auf.
Die Klappe 7 ist über
einen von dem Kabelkanal 1 verdeckten Scharnierlenker 9 der Karosserie 5 des
Kraftfahrzeug 3 beweglich zugeordnet. Über den Scharnierlenker 9 kann
die Klappe 7 von einer Öffnungsstellung
in eine Schließstellung verlagert
werden. 1 zeigt die Klappe 7 in
Ihrer Öffnungsstellung. 1 zeigt
die teilweise Sicht in einen geöffneten
Kofferraum 11 des Kraftfahrzeuges 3. Der Kofferraum 11 ist
mit einer Abdeckung 13 ausgekleidet, die eine sichtbare
Innenseite 15 aufweist. In die Abdeckung 13 ist
ein Durchbruch 17 eingebracht, wobei der Kabelkanal 1 sowie
der von diesem verdeckten Scharnierlenker 9 durch den Durchbruch 17 ragen.
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2 zeigt
eine Detailansicht aus 1 mit dem Durchbruch 17. 3 zeigt
ebenfalls eine Detailansicht des Durchbruchs 17, jedoch
von der Karosserie 5 von hinten auf die Abdeckung 13 sowie den
Kabelkanal 1 blickend. Aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit
ist der Scharnierlenker 9 in 3 nicht
dargestellt. In den 2 und 3 ist zu erkennen,
dass der Kabelkanal 1 an seinem Ende eine im Wesentlichen
radial nach außen
ragende Rippe 19 aufweist. In 2 ist zu
erkennen, dass die Rippe 19 den Durchbruch 17 der
Abdeckung 13 zumindest teilweise verdeckt, sodass vom Inneren
des Kofferraums der Blick auf die hinter der Abdeckung 13 liegende
Karosserie 5 sowie eventuell dahinter angeordnete Funktionsteile,
wie beispielsweise Steuergeräte,
Heckdeckel, Federn nicht sichtbar sind. In 3 ist zu
erkennen, dass die Rippe 19 als umgebogene Abschlussfläche 21 ausgeführt ist.
Der Kabelkanal 1 weist eine U-förmige Gestalt auf, wobei das
Ende des U-Profils zur Bildung der Abschlussfläche 21 an dem in 3 dargestellten
Ende radial nach außen
umgebogen verläuft.
Der Kabelkanal 1 kann beispielsweise als Spritzgussteil
hergestellt werden. Mithin ist es möglich, den Kabelkanal 1 einteilig
zu fertigen.
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In
der in den 1 bis 3 nicht
dargestellten Schließstellung
der Klappe 7 befinden sich sowohl der Kabelkanal 1 als
auch dessen Rippe 19 größtenteils
hinter der Rückseite
der Abdeckung 13, also zwischen der Karosserie 5 und
der Abdeckung 13. In Schließstellung der Klappe 7 besteht
allerdings das Problem eines Einblicks hinter die im Kofferrauminnenbereich
befindliche Verkleidung in aller Regel nicht.
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In
geöffnetem
Zustand der Klappe 7 befindet sich der Kabelkanal 1 sowie
der nicht sichtbare Scharnierlenker 9 im Sichtbereich,
wie aus 1 ersichtlich. Vorteilhaft kann
der Kabelkanal 1 zumindest eine Leitung und/oder einen
Kabelstrang unsichtbar durch den Durchbruch 17 der Abdeckung 13 führen, beispielsweise
um an der Klappe 7 befindliche Verbraucher mit elektrischer
Energie zu versorgen. Außerdem ist in 1 ersichtlich,
dass der Kabelkanal 1 sowie der Scharnierlenker 9 entsprechend
der Kinematik der Klappe 7 gekrümmt sind.
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4 zeigt
eine schematische dreidimensionale Seitenansicht eines weiteren
von einem Kabelkanal 1 umgebenen Scharnierlenkers 9.
Der Scharnierlenker 9 weist Anbindungen 23 auf. über die
Anbindungen 23 kann der Scharnierlenker 9 der
Karosserie 5 sowie dem Kraftfahrzeug 3 beweglich
zugeordnet werden. Zu erkennen ist eine Rippe 19, die im Unterscheid
zur Darstellung gemäß der 1 bis 3 in
einem Abschnitt 25 in der Nähe eines der Karosserie 5 zugewandten
Endes des Kabelkanals 1 angebracht ist. Die Rippe 19 steht
von einer Oberfläche 27 des
U-förmigen
Profils des Kabelkanals 1 ab. Es ist zu erkennen, dass
die Rippe 19 schräg
zur Oberfläche 27 des
Kabelkanals 1 angeordnet ist.
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Durch
die schräge
Anordnung der Rippe 19 kann diese an den flächigen Verlauf
der Abdeckung 13 im Bereich des Durchbruchs 17 angepasst
werden, sodass der Durchbruch 17 beziehungsweise ein analog
der Darstellung der 1 bis 3 sichtbarer
U-förmiger Spalt 29,
der zwischen der Oberfläche 27 und
dem Durchbruch 17 der Abdeckung 13 verbleibt flächig zumindest
teilweise von der Rippe 19 verdeckt werden kann. Die in
den 1 bis 4 nicht dargestellte Leitung
und/oder der nicht dargestellte Kabelsatz kann ebenfalls innerhalb
des U-förmigen Profils
des Kabelkanals 1, also im Wesentlichen parallel zu dem
Scharnierlenker 9 verlegt werden.