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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung
von Katalysatoren und deren Verwendung bei der Reinigung von Abgasen.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung von monolithischen und porösen Katalysatoren durch Auftragung
einer Washcoat-Suspension auf einen Kanäle und/oder Poren aufweisenden
Formkörper
(z.B. Wabenkörper,
kurz: Wabe oder Metallschaumkörper)
und die Verwendung der so erhaltenen geträgerten Katalysatoren bei der
Reinigung von Abgasen von Verbrennungskraftmaschinen.
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Monolithische
bzw. poröse
Katalysatoren für
die Reinigung von Abgasen wie die Oxidation von CO oder Kohlenwasserstoffen
zu CO2 und Wasser oder die Reduktion von
NOx mit Ammoniak oder Harnstoff zu N2 und Wasser oder die Zersetzung von Harnstoff
bzw. dessen thermisches Zersetzungsprodukt, die Isocyansäure, zu
Ammoniak und CO2, sind seit langem bekannt.
In der Regel sind diese Katalysatoren in der Weise aufgebaut, dass
ein mit Kanälen
oder Poren durchzogener Formkörper
als Trägermaterial
dient, der mit einer eine große
Oberfläche
aufweisenden (hochoberflächigen)
Metalloxidbeschichtung (Washcoat), beispielsweise aus Al2O3, SiO2 oder
TiO2 überzogen
ist und auf diesen metalloxidischen Oberflächen die eigentlich katalytisch aktiven
Metalle oder Metallverbindungen, wie zum Beispiel Edelmetalle oder Übergangsmetalloxide,
und gegebenenfalls zusätzliche
Promotorverbindungen/Dotierstoffe aufgebracht werden oder schon
enthalten sind.
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Es
gibt jedoch auch Anwendungen, bei denen schon die Metalloxidbeschichtungen
allein katalytisch aktiv sind. Ein typisches Anwendungsbeispiel
hierfür
ist die Hydrolyse von Isocyansäure
zu Ammoniak an mit TiO2 beschichteten Waben
bzw. porösen
Formkörpern.
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Die
Waben bestehen allgemein insgesamt aus einem so genannten Wabenkörper, der
sich aus einem Wabenmantel und einem darin eingesetzten Träger, insbesondere
einer teilweise strukturierten und aufgewickelten Blechfolie, zusammensetzen
kann oder die Wabe besteht insgesamt aus einem keramischen Formkörper. Die
Waben sind dabei im Wesentlichen durch parallel zur Achse der Waben
verlaufende Kanäle
durchzogen. In weiteren, ebenfalls erfindungsgemäß einsetzbaren Weiterbildungen
weisen die Waben poröse
Kanalwände
auf. Die porösen
Formkörper
bestehen vorzugsweise aus porösen
Metall- oder Keramikschäumen, deren
Porosität
durch das Herstellungsverfahren eingestellt werden kann. Die Herstellung
derartiger Metall- oder Keramikschäume erfolgt mittels dem Fachmann
an sich bekannter Verfahren.
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Die
einen so genannten monolithischen Träger („Wabe") durchziehende Kanäle können dabei eine geordnete oder
ungeordnete Kanalstruktur besitzen, ferner können die im Wesentlichen parallel
verlaufenden Kanäle
auch untereinander verbunden sein (so genannte offene Kanalstrukturen).
Bei offenen Kanalstrukturen wird auch eine radiale Gasverteilung
innerhalb des Wabenkörpers
(monolithischer Träger)
ermöglicht.
Die Größe der Waben
wie auch die Dimensionierung der Kanäle wird dabei vorwiegend von
der Dimension der Abgasleitungssysteme der Abgaszusammensetzung
und der jeweiligen Anwendung abhängen
(DeNOX, DPF, etc.) sowie von den geforderten Druckverlusten und
den geforderten Verweilzeiten des Abgases im Katalysator bestimmt.
Bei porösen
Metall- bzw. Keramikschäumen
ist die Porengrößen verteilung
ein wichtiger Faktor, der durch das Herstellungsverfahren einstellbar
ist.
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Die
so genannte Zelldichte, nämlich
die Anzahl der Kanäle
pro Wabe bzw. pro Wabenstirnfläche
bzw. bei Schäumen
die Anzahl Poren pro Volumeneinheit, richtet sich ebenfalls nach
den Anforderungen. In der Regel liegen diese zwischen 50 und 2000
cpsi (cpsi = cells per Square inch), also zwischen 50 und 2000 Kanälen pro
inch2. In Einzelfällen bzw. für besondere Anwendungen können diese
Zelldichten nach unten bzw. oben überschritten werden. Je höher diese
Zelldichte ist, desto höher
ist die für
die Reaktion verfügbare
Oberfläche; in
gleicher Weise nimmt aber auch der Druckverlust mit zunehmender
Zelldichte zu.
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Als
Trägermaterial
für Waben
aus keramischen Formkörpern
finden beispielsweise Materialien wie Cordierit, Steatit, Duranit® oder
Siliciumcarbid oder Formkörper
aus Siliciumdioxid, Aluminiumoxiden, Aluminaten oder auch Metallen
und Metallegierungen Verwendung. Die Verwendung von Metallen und
Metalllegierungen ermöglicht
insbesondere die Herstellung komplex strukturierter Wabenkörper wie
beispielsweise Waben mit offenen Kanalstrukturen. Poröse Formkörper bestehen
vorzugsweise aus Metallen bzw. Legierungen („Metallschäume"), jedoch sind auch die oben erwähnten keramischen
Materialien für
die Herstellung poröser Formkörper („Keramikschäume") geeignet. Die geometrische
Form ist nicht auf eine einzige Form beschränkt, solange 2 im Wesentlichen
planparallel zueinander angeordnete Stirnflächen vorhanden sind, jedoch
werden typischerweise zylinderförmige
Formen bevorzugt.
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Die
Herstellung eines wie vorstehend beschriebenen Katalysators erfolgt
in der Regel durch die Aufbringung eines sogenannten Washcoats (WC)
auf die Kanalwände
(Beschichtung) bzw. auf die Porenwände, gefolgt von einer Trocknung
mit anschließender
Calcinierung bei höheren
Temperaturen zur Verfestigung und endgültigen Oberflächengestaltung
des Washcoats. Danach werden die katalytisch aktiven Komponenten durch
Imprägnierschritte,
zumeist aus den wässrigen
Lösungen
ihrer Vorläufer
auf den Washcoat aufgebracht. Es ist aber auch möglich, die Aktivkomponenten
bzw. ihre Vorläuferverbindungen
direkt mit dem Beschichtungsprozess aufzubringen.
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Die
Beschichtung eines Formkörpers
mit den anorganischen hochoberflächigen
Materialien ist durch verschiedene Methoden möglich. In der Regel wird zuerst
eine Suspension des anorganischen Trägeroxides in Wasser hergestellt,
gegebenenfalls unter Zusatz von Additiven, wie anorganische Binder,
Tenside, katalytische Aktivkomponenten, Porenbildner, Rheologiehilfsmittel
und anderen Zusatzstoffen, und der Formkörper durch einen Tauch-, Saug-
oder Pumpprozess mit dieser so genannten Washcoat-Suspension befüllt.
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Dabei
sind Verfahren beschrieben, die nur die exakt berechnete und im
Formkörper
zu verbleibende Menge an Washcoat-Suspension einbringen und diese
Menge möglichst
gleichmäßig beispielsweise
auf die Kanalwände
bzw. Porenwände
verteilen.
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Andere
Verfahren geben einen Überschuss
in den Formkörper
(z.B. Flutung einer Wabe) und führen einen
anschließenden
Entleerungsvorgang durch, mit dem überschüssige Washcoat-Suspension ausgetragen wird.
Oft wird zur Entleerung ein Ausblasen mittels eines Luftstromes
durchgeführt.
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In
der
DE 198 37 731
A1 sind mehrere dieser Verfahrensvarianten offenbart. Die
Entleerung des überschüssigen Washcoats
aus einer Wabe mittels einer Zentrifugeneinheit wird beispielsweise
im
GB 1504060 beschrieben.
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Die
WO 2004/022937 beschreibt ein Verfahren zur Beschichtung von Wabenkörpern durch
Einsatz einer Vibrationsanlage, die den zu beschichtenden Wabenkörper Vibrationen
aussetzt.
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Die
laufend gestiegenen gesetzlichen Anforderungen bezüglich der
Reinigung von Abgasen, insbesondere Motorabgasen, machen die Entwicklung
neuer Katalysatoren mit deutlich höheren Effektivitäten notwendig.
Neben der Verbesserung der katalytischen Beschichtung kann auch
durch optimierte Trägermaterialien
die Effizienz von Katalysatoren deutlich gesteigert werden.
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Hierzu
gehört
einerseits die Erhöhung
der Zelldichte aber auch die Verwendung von so genannten komplex
strukturierten Waben- bzw.
porösen
Formkörpern.
Unter komplex strukturierten Wabenkörpern versteht man Waben, deren
Kanäle
Erhebungen oder Vertiefungen oder Schaufeln aufweisen und dadurch
im Gasstrom gezielt Turbulenzen erzeugt werden, die ebenfalls zu
einem besseren Stofftransport und damit höheren Aktivitäten führen. Auch
offene Strukturen gehören
zu dieser Trägerart;
bei offenen Strukturen sind – wie oben
bereits beschrieben – die
Kanäle
durch entsprechende Perforationen (Löcher, Poren) miteinander verbunden.
Dadurch ist neben einer vertikalen Strömungsrichtung (parallel zu
Kanalachse) auch eine mehr oder weniger horizontale (radial zur
Achse der Wabe bzw. der Kanäle)
Gasströmung
möglich.
Ebenfalls gehören poröse Metallschäume zu den
komplexen Strukturen aufgrund der unregelmäßigen Anordnung der Poren.
Mit komplexen Strukturen lassen sich Katalysatoren herstellen, die
gleichzeitig einen Mischeffekt bewirken. Ferner sind natürlich auch
Kombinationen von rein planparallelen und komplexstrukturierten
Waben denkbar.
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Waben
und poröse
Formkörper
mit hohen Zelldichten wie auch Waben mit komplex strukturierten
und perforierten Kanälen
(offene Strukturen) können
durch die bisher bekannten Methoden nicht mehr ohne größeren Aufwand
beschichtet werden. Insbesondere das Ausblasen der überschüssigen Washcoat-Suspension mit
Luft ist mit offenen Kanalstrukturen bzw. Poren nicht mehr möglich.
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Der
Grund liegt darin, dass die zum Ausblasen eingesetzte Luft (Ausblasluft)
grundsätzlich
den Weg des geringsten Widerstandes (Weg des geringsten Druckverlustes)
nehmen wird. Sobald zwischen den beiden Stirnflächen der Wabe bzw. der porösen Formkörper einzelne
offene Kanäle
bzw. Poren entstanden sind, wird die in der Folge eingesetzte Ausblasluft
durch die Löcher
der offenen Strukturen bzw. Poren in eben jene bereits offenen Kanäle bzw.
untereinander verbundene Porensystem abgeleitet und der Druck der
eingesetzten Ausblasluft wird regelmäßig nicht ausreichen, um die
Washcoat-Suspension aus noch teilbefüllten Kanälen bzw. Poren, in denen die
Washcoat-Suspension durch Kapillarkräfte gehalten wird, nach unten
auszublasen. Bereits einige wenige vollständig durch Ausblasen entleerte
Kanäle
bzw. Poren oder Porensysteme führen
zu dem beschriebenen Effekt, so dass durch Ausblasen allein nur
wenige Kanäle
oder Teile der Kanäle
zu entleeren sind.
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Dieser,
insbesondere bei Waben mit offenen Strukturen und Metallschäumen, zu
beobachtende Effekt wird in 1 veranschaulicht: 1 zeigt
eine Teilansicht zweier parallel verlaufender Kanäle einer
Wabe, die über
eine Perforation miteinander verbunden sind (offene Struktur). Während der
rechts gezeigte Kanal bereits durch die Ausblasluft (die Stromrichtung
der Luft wird durch die Pfeile veranschaulicht) von überschüssigem Washcoat
befreit wurde, gelingt dies in dem links gezeigten Kanal aus dem
beschriebenen Grunde nicht mehr, so dass ein durch Ausblasen alleine
nicht mehr zu entfernender und durch die Kapillarkraft gehaltener
Rest an Washcoat im unteren Bereich des Kanals verbleibt. Falls
der Luftstrom soweit erhöht wird,
dass alle Kanäle bzw.
Teile der Kanäle
frei sind, ist anschließend
zu wenig Washcoat auf dem Träger.
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Zur
Beschichtung komplex strukturierter Waben und poröser Formkörper sind
daher immer aufwändigere
Verfahren notwendig. So wird in der
DE 101 14 328 A1 beim Auftragen des Washcoats
die Anwendung von Vibrationen beschrieben. Damit soll einerseits
die Fließfähigkeit
der Washcoat-Suspension verbessert werden, andererseits der Wash-coatauftrag
möglichst
gleichmäßig erfolgen.
Aber selbst diese Methoden garantieren nicht mehr die vollständige Entfernung
des eingesetzten Überschusses
der Washcoat-Suspension, da diese Kraft zu gering ist um diese Kapillarkraft
zu überwinden.
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Es
bestand somit die Aufgabe, ein Verfahren zur Beschichtung von mit
inneren Hohlräumen
und/oder Kanälen
aufweisenden Formkörpern
(z.B. Waben oder Schwammschaumstrukturen) mit offenen und/oder komplexen
Hohlraumstrukturen bereit zu stellen, das die genannten Probleme
löst. Unter „innerer
Hohlraum" werden
hier Poren, Löcher,
Ausnehmungen, oder zumindest partiell untereinander zusammenhängende Poren
bzw. Porensysteme verstanden. Typischerweise durchziehen die inneren
Hohlräume
den gesamten Formkörper.
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Unter „innere
Hohlräume" werden vorliegend
auch die vorstehend beschriebenen offenen bzw. komplexen Kanalsysteme
von Waben verstanden, wie auch Porensysteme von porösen Formkörpern, wie
z.B. Metall- und Keramikschäumen.
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Insbesondere
bestand die Aufgabe darin, ein Verfahren zur Befreiung bzw. Entleerung
von Waben und poröser
Formkörper
mit offenen und/oder komplexen Strukturen von überschüssig eingesetzter Washcoat-Suspension
bereit zu stellen, dass die genannten Probleme löst.
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Dabei
sollte sich die Lösung
insbesondere durch einfach durchführbare Maßnahmen auszeichnen.
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Es
wurde nun überraschend
gefunden, dass ein sehr gutes Resultat hinsichtlich der Entleerung
bzw. der Abtrennung des Überschusses
an Washcoat-Suspension in den inneren Hohlräumen und/oder Kanäle eines
zu beschichtenden Formkörpers
erzielt werden kann, wenn der zu entleerende bzw. zu beschichtende Formkörper sowie
die Flüssigkeit
einer Zentrifugalkraft ausgesetzt wird. Unter Zentrifugalkraft wird
die Kraft verstanden, die auf einen Körper einwirkt, wenn er Beschleunigungs- und/oder Abbremsvorgängen ausgesetzt ist.
Eine erfindungsgemäß definierte
Zentrifugalkraft kann also z.B. durch Vibrationen nicht erzeugt
werden. Bevorzugt wird der Körper
und die darin befindliche Flüssigkeit
beschleunigt und oder in der Weise abgebremst wird, dass die angewendete
Verzögerung
dem Betrag nach größer ist
als der Betrag der zuvor angewendeten Beschleunigung. Die Verzögerung bzw.
das Abbremsen des zu entleerenden bzw. des vom Überschuss des Washcoats zu
befreienden Formkörpers
muss also größer sein – letztlich
schneller erfolgen – als
die zuvor eingesetzte Beschleunigung. Weiter muss die Verzögerung auch
so hoch sein, dass die hierbei auftretende Trägheitskraft größer ist,
als die zwischen den einzelnen Flüssigkeitsschichten des Washcoats
wirkenden Kräfte, insbesondere
die Kapillar- und Reibungskräfte,
die ein Ausfließen
des Überschusses
verhindern.
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Überraschenderweise
wurde gefunden, dass die Schichtdicke des aufgebrachten Washcoats
mit der Abbremskraft korreliert ist. Je schwächer die Kraft, desto dicker
die Schichtdicke und je größer die
Kraft, desto dünner
die Schichtdicke.
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Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
lassen sich beispielsweise monolithische und auf Metall- bzw. Keramikschäumen basie rende
Katalysatoren, insbesondere so genannte Trägeroxidbasierender Katalysatoren,
herstellen, die unter anderem als Katalysatoren bei der Reinigung
von Abgasen Verwendung finden.
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Das
erfindungsgemäße Prinzip
kann völlig
analog auch umgekehrt zur Befüllung
eines vorstehend definierten Formkörpers herangezogen werden.
So lässt
sich beispielsweise selbst eine hochviskose Flüssigkeit durch mehrmaliges
Beschleunigen und nachfolgendes Abbremsen in enge innere zumindest
teilweise miteinander bzw. mit der Oberfläche des Formkörpers verbundene
Hohlräume
oder Kanäle
eines Formkörpers
einbringen.
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So
ist ein weiterer Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur Befüllung eines
eine Mehrzahl von inneren Hohlräumen
und/oder Kanälen
aufweisenden Formkörpers
mit einer flüssigen
Phase, wobei die Befüllung
der inneren Hohlräume
mit Hilfe eines Beschleunigungsvorganges und einem nachgelagerten
Verzögerungsvorgang
(auch als Abbremsvorgang bezeichnet) erfolgt und wobei die Verzögerung schneller
erfolgt als die zuvor erfolgte Beschleunigung, mit der Maßgabe, dass
die durch die Verzögerung
herbeigeführten
und auf die flüssige
Phase wirkenden Trägheitskräfte größer sind,
als die Summe der sonstigen ebenfalls auf die flüssige Phase wirkenden entgegen
gerichteten Kräfte.
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Das
erfindungsgemäße Prinzip
lässt sich
grundsätzlich
mit jeder flüssigen
Phase, die sich in den inneren Hohlräumen, wie Kanälen und
Poren eines solchen Formkörpers
befindet bzw. eingebracht werden soll, einsetzen. Üblicherweise
ist die flüssige
Phase eine Washcoat-Suspension, doch kann die flüssige Phase beispielsweise
auch Lösungen
oder dünnflüssige Suspensionen
umfassen mit deren Hilfe nachträglich
katalytisch wirksame Substanzen oder Precusorverbindungen auf einen
vorbeschichteten Formkörper
bzw. Trägerkörper aufgebracht
werden. Trägerkörper, Waben,
Wabenkörper
und Metallschaum sollen nachstehend als Synonym oder als gleichwirkend
mit dem erfindungsgemäß verwendeten
Begriff „Formkörper" verstanden werden.
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Vorzugsweise
wird das erfindungsgemäße Prinzip
zum Aufbringen und Entfernen eines Überschusses einer Washcoat-Suspension
verwendet. Im nachfolgenden wird deshalb exemplarisch insbesondere
auf diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingegangen,
was jedoch in keiner Weise als Einschränkung zu verstehen ist, da
sich das erfindungsgemäße Prinzip
in analoger Weise auf sämtliche
flüssige
Phasen übertragen
lässt.
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Das
Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens
beruht darauf, dass durch die Verzögerung ein Impuls auf die in
den Kanälen
oder Poren befindliche flüssige
Phase, insbesondere eine überschüssige Washcoat-Suspension,
wirkt, wobei dieser Impuls dem Betrag nach größer sein muss als die Summe
der sonstigen auf die flüssige
Phase wirkenden Kräfte,
insbesondere die Kapillar-und Reibungskräfte.
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Die
Wirkung des erfindungsgemäßen Befüllungs-
und Entleerungsprinzips ist dabei nicht an die konkrete Maßnahme zur
Durchführung
der Beschleunigung oder der Abbremsung bzw. Verzögerung gebunden und prinzipiell
völlig
unabhängig
von deren konkreten Ausgestaltung.
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In
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann die Beschleunigung einfach durch die Schwerkraft herbeigeführt werden
(beispielsweise den freien Fall eines befüllten Formkörpers oder das Gleiten auf
einer schrägen
Ebene) oder die Beschleunigung wird durch eine auf den Formkörper einwirkende Kraft,
beispielsweise eine Federkraft oder eine Kraft resultierend aus
einer hydraulischen oder auch pneumatischen Vorrichtung, bewirkt.
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Die
bei der Abbremsung (Verzögerung)
auftretende Kraft ist naturgemäß umso größer, je
schneller die Abbremsung erfolgt. Die Verzögerung kann im einfachsten
Fall durch den Aufprall auf eine entsprechende stehende und fixierte
Bremsplatte erfolgen. Es ist aber auch möglich, dass die Abbremsung
durch eine sich dem Trägerkörper entgegen
bewegende Bremsplatte bewirkt wird. Auf diese Weise wird der zu
entleerende Formkörper
noch schneller abgebremst, was in der Regel zu einem nochmals verbesserten
Entleerungsergebnis führt.
Zur Entleerung des Trägerkörpers kann
der erfindungsgemäße Entleerungsvorgang
(Beschleunigung und anschließende
Abbremsung) mehrmals wiederholt werden. Der für eine Entleerung notwendige
Kraftimpuls richtet sich nach der Beschaffenheit der flüssigen Phase,
insbesondere der Washcoat-Suspension sowie nach der Größe der Kapillarkräfte, die
innerhalb der inneren Hohlräume
wie Poren und Kanäle
wirken und von deren Dimensionierung abhängen. So muss die Bremskraft
mindestens die Reibung zwischen den Flüssigkeitsschichten überwinden,
um den Erfolg des erfindungsgemäßen Prinzips
herbeizuführen.
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Vorzugsweise
ist der Betrag der Verzögerung
um den Faktor zehn (10) größer als
der Betrag der Beschleunigung.
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In
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Prinzips,
kann die Verzögerung
auch in zwei separaten Verzögerungsphasen
erfolgen, wobei (vorzugsweise) der Betrag der Verzögerung in
der ersten Phase größer ist
als der Betrag der Verzögerung
in der zweiten Phase.
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Eine
weitere wichtige Einflussgröße ist auch
die Temperatur. So ist bekannt, dass die Viskosität einer Flüssigkeit
mit steigender Temperatur abnimmt und folglich die Kräfte, die
zwischen den Flüssigkeitsschichten wirken,
abnehmen.
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Das
erfindungsgemäße Entleerungs-
und Befüllungsprinzip
lässt sich
durch mechanische Lösungen apparativ
sehr einfach umsetzen, Dadurch wird die Automatisierung des Entleerungs-
bzw. Befüllungsprozesses
durch das erfindungsgemäße Verfahren
deutlich begünstigt.
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Eine
Vorrichtung die ebenfalls Gegenstand der vorliegende Erfindung ist
und mit der das erfindungsgemäße Verfahren
ausgeführt
werden kann, umfasst Mittel zur Erzeugung einer auf den Formkörper und
die flüssige
Phase einwirkenden Zentrifugalkraft aufweist. Die Mittel zur Erzeugung
einer Zentrifugalkraft sind insbesondere Mittel zur Beschleunigung
und/oder Mittel zum Abbremsen.
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Eine
weitere Vorrichtung, mit der das erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt werden
kann, ist ein Fallrohr gemäß der 3.
Das Fallrohr umfasst einen senkrecht geführtes, längliches rohrförmiges Bauteil,
in dem beispielsweise die vom Überschuss
zu befreiende Wabe in den oberen Bereich eingeführt wird, ein Gestell, dass
mit dem rohrförmigen
Bauteil fest verbunden ist, einen Blendenring am unteren Ende des
rohrförmigen
Bauteils, der so gestaltet ist, dass die äußere Wand der Wabe (Wabenhülle) beim
Abbremsvorgang aufliegt bzw. die Wabe das rohrförmige Bauteil nicht durch deren
untere Öffnung
verlassen kann (durchfallen kann), so dass die zu entleerende und
durch den freien Fall beschleunigte Wabe abrupt abgebremst wird,
sowie ein Auffanggefäß für die abfließende überschüssige flüssige Phase.
Selbstverständlich
gilt das zuvor gesagte auch für
die porösen
Formkörper,
z.B. solche aus Metall- bzw. Keramikschäumen.
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Beispielhaft
erläutert
ist eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung,
nämlich
eine Beschleunigungs-Aufprallvorrichtung mit einem Rüttler gemäß 4.
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In 4 wird
ein Kanal aufweisender Formkörper,
also z.B. ein Monolith bzw. Wabe, verwendet. Natürlich kann erfindungsgemäß jeder
andere vorstehend beschriebene Formkörper ebenfalls verwendet werden.
Die Vorrichtung umfasst eine Schwingplatte (1), die über an ihrer
Unterseite angebrachte Federn (4) – vorzugsweise vier Federn,
die jeweils an den Ecken der Schwingplatte (1) angeordnet
sind – mit
einem Gestell (3) verbunden ist und mit Hilfe eines oder
mehrerer Unwuchtmotoren (5) in Schwingung versetzt werden
kann, eine auf der Oberseite der Schwingplatte (1) wiederum über Federn
(6) – vorzugsweise
wiederum über
vier Federn – angebrachte
zweite Schwingplatte (2) zur Verstärkung der Schwingungsamplitude,
eine im Zentrum der zweiten Schwingplatte (2) angebrachte
Aufnahmehülse
(8) zur Aufnahme des Wabenkörpers bzw. der Wabe (9),
wobei die Form der Schwingplatte (2) so gewählt wird – vorzugsweise
eine Z-Form –,
dass die beim Betreiben der Vorrichtung ablaufende flüssige Phase,
insbesondere die Washcoat-Suspension, in ein darunter angeordnetes
Auffanggefäß (7)
abfließt
und die Aufnahmehülse
(8) so gestaltet ist – vorzugsweise
mit einem Blendenring (10) –, dass die äußere Wand
der Wabe (9) (Wabenhülle)
beim Abbremsvorgang aufliegt bzw. die Wabe (9) die Aufnahmehülse (8)
nicht durch deren untere Öffnung
verlassen kann (durchfallen kann), mehrere Abbremsklötze (11),
insbesondere vier Abbremsklötze,
die neben den Federn (6) angeordnet sind, wobei der Abstand
der Schwingplatte (2) von der oberen Kante der Abbremsklötze (11)
so gewählt
ist, dass dieser kleiner als die maximale Schwingungsamplitude (gemessen
ohne Abbremsklötze)
ist, so dass es beim Betreiben der Vorrichtung immer zu einem „Aufprall" der Platte (2)
auf den Bremsklötzen
(11) kommen muss.
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Mit
dieser Anordnung ist es möglich,
relativ viele Beschleunigungs- und Abbremsvorgänge innerhalb eines produktionstechnisch
sinnvollen Zeitraums (Sekunden-Minutenbereich) herbeizufüh ren, vorzugsweise innerhalb
von 20–200
Sekunden pro Monolith bzw. Wabe.
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Die
Wabe (9) kann dabei in der Aufnahmehülse (8) fixiert werden
oder unfixiert eingebracht werden. Wird die Wabe (9) in
der Aufnahmehülse
nicht fixiert, kommt es nach dem Aufprall auf dem Blendenring (10) zu
einer zusätzlichen
(asynchronen) Bewegung der Wabe in der Aufnahmehülse (8) (Auslenkhöhe bis zu
10 cm). Der Bewegungsablauf der Wabe unterscheidet sich dabei stark
von dem der Schwingungsplatte, da sich die Wabe wesentlich langsamer
nach unten bewegt. Dadurch trifft die herabfallende Wabe relativ
häufig
auf eine nach oben beschleunigte Schwingplatte (2) bzw.
den damit verbundenen Blendenring (10). Die dabei auf die
Wabe wirkende Verzögerung
und der damit verbundene Impuls ist damit deutlich höher, als
im Fall der fixierten Wabe, wodurch es zu einer Verstärkung des
Entleerungseffektes kommt.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Vorrichtung,
mit der das erfindungsgemäße Verfahren
ausgeführt werden
kann, ist eine hydraulisch oder pneumatisch arbeitende Entleerungsvorrichtung
gemäß 5.
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Die
Vorrichtung gemäß 5 umfasst
einen Pressluft- oder Hydraulikzylinder (1), an dessen
Kolbenstange ein Verbindungsstück
(2) fest verbunden ist, wobei das Verbindungsstück (2) über eine
Führungsschiene
(3) mit einem stabilen Gestell (4) beweglich (oben – unten)
verbunden ist und das Verbindungsstück (2) weiter mit
einer Hülsenhalterung
(7) fest verbunden ist, wobei an der Hülsenhalterung (7)
zur Aufnahme der Wabe oder des porösen Formkörpers (5) eine nach
unten und oben offene zylindrische Aufnahmehülse (6) angebracht
ist, deren unteres Ende so gestaltet ist, vorzugsweise durch einen
Blendenring, dass die äußere Wand der
Wabe (5) (Wabenhülle)
beim Ab bremsvorgang aufliegt bzw. die Wabe (9) die Aufnahmehülse (6)
nicht durch deren untere Öffnung
verlassen kann (durchfallen kann) und ein unterhalb der Aufnahmehülse (6)
an dem Gestell (4) befestigte Aufprallplatte (E), wobei
die Aufprallplatte (8) so gestaltet ist, insbesondere durch eine Öffnung,
dass durch ein Aufschlagen der Aufnahmehülse (6) auf die Aufprallplatte
(8) die überschüssige flüssige Phase,
insbesondere die Washcoat-Suspension, nach unten ungehindert in
ein Auffanggefäß (9)
ablaufen kann.
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Die
Vorrichtung gemäß 5 eignet
sich insbesondere zur Entleerung von metallischen Wabenkörpern und
poröse
Formkörper
aus metallischen bzw. keramischen Schäumen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Befüllung
mit oder zur Entleerung einer flüssigen
Phase eines innere Hohlräume
und/oder Kanäle
aufweisenden Formkörpers
beruht zusammenfassend darauf, dass der mit Flüssigkeit befüllte oder
teilbefüllte
Formkörper
zunächst
auf eine Geschwindigkeit beschleunigt wird und anschließend wieder
stark abgebremst wird, so dass die durch die Verzögerung auf
die flüssige
Phase wirkende Kraft größer ist
als Summe der auf die flüssige
Phase entgegen gesetzt wirkenden Kräfte, insbesondere die Kapillar-
und Reibungskräfte
bzw. diejenigen Kräfte,
die zwischen den Flüssigkeitsschichten
der in den Kanälen
befindlichen flüssigen
Phase wirken.
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In
einer weiteren Ausführungsform
können
die Formkörper
auch über
alternative Verfahren mit der flüssigen
Phase, insbesondere der Washcoat-Suspension, befüllt werden, insbesondere durch
Pumpvorgänge.
Weiter kann auch eine erste Teilentleerung nach einem anderen Funktionsprinzip
erfolgen, insbesondere durch Saugen, Ausblasen, Zentrifugieren oder
einfaches Ausfließen.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
können
die vorgenannten Möglichkeiten
zur Teilentleerung auch in Kombination mit dem erfindungsgemäßen Entleerungsverfahren
eingesetzt werden, insbesondere nacheinander oder zeitgleich.
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Das
erfindungsgemäße Prinzip
zur Entfernung des Überschusses
der flüssigen
Phase, insbesondere der Washcoat-Suspension, kann insbesondere als
Teil eines vollständigen
Beschichtungsverfahrens von Kanäle
bzw. Poren aufweisenden Formkörpern
angewendet werden.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher auch ein Verfahren zur
Beschichtung eines eine Mehrzahl von zumindest teilweise miteinander
verbundenen inneren Hohlräumen
und/oder Kanälen
aufweisenden Formkörpers
mit einer flüssigen
Phase umfassend die folgenden Schritte
- A) Ansaugen
einer flüssigen
Phase durch die inneren Hohlräume
des zu beschichtenden Formkörpers durch
Anlegen eines Unterdruckes auf der oberen Stirnseite des Formköpers, während auf
der unteren Stirnseite die flüssige
Phase zugeführt
wird;
- B) Teilentleerung der überschüssigen flüssigen Phase
aus den inneren Hohlräumen
und/oder Kanälen
des zu beschichtenden Formköpers
mittels Anlegen eines Überdruckes
auf der oberen Stirnseite des Wabenkörpers;
- C) Entfernen des nach Schritt B) verbleibenden Überschusses
an flüssiger
Phase aus den inneren Hohlräumen
und/oder Kanälen
des zu beschichtenden Formköpers
dadurch gekennzeichnet, dass die Entfernung des Überschusses aus den inneren
Hohlräumen
mit Hilfe eines Beschleunigungsvorganges und einem nachgelagerten
Verzögerungsvorgang
(Abbremsvorgang) erfolgt, wobei die Verzögerung schneller erfolgt als
die zuvor er folgte Beschleunigung, mit der Maßgabe, dass die durch die Verzögerung herbeigeführten und
auf die überschüssige flüssige Phase
wirkenden Trägheitskräfte größer sind,
als die Summe der sonstigen ebenfalls auf die flüssige Phase wirkenden entgegen
gerichteten Kräfte.
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Die
flüssige
Phase ist dabei vorzugsweise eine Washcoat-Suspension.
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Das
Entfernen des nach Schritt B) verbleibenden Überschusses in Schritt C) kann
dabei vorzugsweise mit einem Fallrohr gemäß 3 oder einer
der beiden erfindungsgemäßen Vorrichtungen
gemäß den 4 oder 5 erfolgen.
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Die
Teilentfernung des Überschusses
gemäß Schritt
B) kann auch in Kombination mit jeder dem Fachmann geläufigen Methode
zur Entleerung von erfindungsgemäß verwendbaren
Formkörpern
angewendet werden. Vorzugsweise wird die Anwendung eines auf die
Kanäle
bzw. Poren gerichteten Luftstromes (Ausblasen) und/oder die Anwendung
von Zentrifugalkräften
eingesetzt.
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Eine
Variante des Schrittes B) kann dabei sein, dass die Teilentleerung
des Formkörpers
ausschließlich
durch das Ausfließen
der überschüssigen flüssigen Phase,
insbesondere der Washcoat-Suspension,
bedingt durch deren eigene Gewichtskraft erfolgt und dann die Restentleerung
durch das erfindungsgemäße Entleerungsverfahren
durch Beschleunigung und Abbremsung erfolgt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahrens
werden die Schritte A) und B) mehrmals hintereinander ausgeführt bevor
Schritt C) vorgenommen wird. Insbesondere werden die Schritte A)
und B) jeweils dreimal durchlaufen, um sicher zu stellen, dass alle
Kanäle
bzw. Poren des Formkörpers
mit flüssiger
Phase, insbesondere mit Washcoat-Suspension mindestens einmal vollständig befüllt waren.
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Optional
kann die Befüllung
nach Schritt A) und/oder der Teilentleerungsschritt B) durch Einwirkung von
Vibrationen erfolgen, um die Fließeigenschaften der anzusaugenden
bzw. auszutreibenden flüssigen
Phase bzw. Washcoat-Suspension zu erhöhen.
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Das
Befüllen
oder Teilbefüllen
der Formkörper
mit der flüssigen
Phase, insbesondere mit der Washcoat-Suspension kann beispielsweise
mit einer speziellen Vorrichtung in Form einer Kolbenzylinderanlage
erfolgen. Die Vorrichtung ist anhand einer so genannten „Wabe" erläutert, jedoch
können
natürlich
auch entsprechende poröse
Metallschäume
verwendet werden.
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Diese
Vorrichtung gemäß 2,
umfasst einen Kolbenzylinder (a) zum Einsaugen bzw. Entleeren der Washcoat-Suspension,
eine Verbindungsplatte (b), die mit dem unteren Ende des Kolbenzylinders
fest verbunden ist und mit der oberen Stirnseite der zu beschichtenden
Wabe dicht verbunden werden kann, eine Aufnahmeplatte (c), die auf
ihrer Oberseite mit der unteren Stirnseite der zu beschichtenden
Wabe dicht verbunden werden kann, optional eine oder mehrere Vibrationseinheiten,
die an der Aufnahmeplatte (c) befestigt sind, eine hydraulisch bewegliche
Aufhängung
(f) mit der die Zylindereinheit (a), die Verbindungsplatte (b) und
die Aufnahmeplatte (c) gemeinsam horizontal bewegt werden können (Auf-
und Abwärtsbewegung),
ein Einsaug-/Auslaufrohr (d), das an der untere Seite der Aufnahmeplatte
(c) angebracht ist und eine Vorratswanne (e), in der die Washcoat-Suspension
vorgelegt wird.
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Die
dichte Verbindung der zu beschichtenden Wabe mit der Verbindungsplatte
(b) und der Aufnahmeplatte (c) erfolgt vorzugs weise durch Andrücken der
Stirnseiten der Waben an entsprechende dichtende Vorrichtungen an
den Platten (b) und (c).
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Die
Verbindungsplatte (b) und die Aufnahmeplatte (c) sind jeweils in
dem Bereich, in dem diese die zu befüllende Wabe aufnehmen sollen,
durchbrochen, so dass einerseits über den Kolbenzylinder (a)
ein Druck bzw. Unterdruck aufgebaut werden kann und andererseits
durch das Einsaug-/Auslaufrohr (d) die Washcoat-Suspension angesaugt
bzw. ausgepresst werden kann.
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Durch
das erfindungsgemäße Beschichtungsverfahren
bzw. das erfindungsgemäße Entleerungsverfahren
lassen sich insbesondere monolithische und auf Metallschaum basierende
Katalysatoren, die auf einem im wesentlichen aus TiO2 bestehenden
Washcoat basieren, hergestellt werden.
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Die
nach den erfindungsgemäßen Verfahren
erhältlichen
Katalysatoren lassen sich insbesondere als Katalysatoren in der
Reinigung von Abgasen, insbesondere solcher von Verbrennungskraftmaschinen
einsetzen.
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Mögliche Verwendungen
der über
das erfindungsgemäße Verfahren
erhältlichen
Katalysatoren sind insbesondere die Reinigung von Auto- und Dieselabgasen.
Weiter können
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Katalysatoren als Zersetzungskatalysatoren für Ammoniak-Precusorenverbindungen, als
Oxidationskatalysatoren, als Katalysatoren für die Beseitigung von Stickoxiden
und als Katalysatoren für die
Reduktion von Stickoxiden eingesetzt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
können
insbesondere zur Herstellung von Katalysatoren eingesetzt werden,
bei denen Washcoat-Suspensionen, bestehend aus Trägeroxiden
oder Trägeroxidkombinationen,
ausgewählt
aus der Gruppe enthaltend TiO2, Al2O3, SiO2,
CeO2, ZrO2 oder
Zeolithe, eingesetzt werden. Die genannten Trägeroxide oder Trägeroxidkombinationen
können
dabei wiederum mit Metalloxiden dotiert bzw. beschichtet sein. Auch
können
bereits direkt katalytisch wirksame Massen oder Massen die direkt
zu katalytisch wirksamen Beschichtungen führen eingesetzt werden.
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Vorzugsweise
enthält
die aktive Masse als zusätzliche
Komponenten eine oder mehrere Metalloxidverbindungen ausgewählt aus
der Gruppe enthaltend die Oxide des Vanadiums, des Wolframs, Molybdäns, insbesondere
V2O5, WO3, MoO3 oder Edelmetallsalze,
insbesondere die des Palladiums, Platins, Silbers, Rutheniums oder
Rhodiums.
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Die
katalytisch aktiven Komponenten können aber auch erst in einem
nachgelagerten Schritt, nachdem der erfindungsgemäß beschichtete
und entleerte Formkörper
einer Temperaturbehandlung unterzogen wurde, aufgebracht werden.
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Die
in den erfindungsgemäßen Verfahren
einsetzbaren Washcoat-Suspensionen
können
neben anorganischen Trägeroxiden,
Wasser, Additive und katalytische Aktivkomponenten enthalten.
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Die
anorganischen Trägeroxide
werden vorzugsweise aus der Gruppe enthaltend TiO2,
Al2O3, SiO2, CeO2, ZrO2 und Zeolithe ausgewählt.
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Den
in den erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzten Washcoat-Suspensionen
können
anorganische Sole oder Gele, insbesondere SiO2-,
TiO2-, Al2O3-Sole oder -Gele zur Verbesserung der Haftung
der resultierenden Beschichtung, Additive wie organische Mono- und Polymere, insbesondere
Cellulose-Derivate oder Acrylate als Porenbildner wie auch als Haftvermittler
und/oder Tenside als rheologische Hilfsmittel, zugegeben werden.
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Für die nach
den erfindungsgemäßen Verfahren
zu entleerenden bzw. zu beschichtenden Formkörper eignen sich insbesondere
Formkörper
aus Materialien ausgewählt
aus der Gruppe enthaltend Cordierit, Silicate, Zeolithe, Siliciumdioxid,
Siliciumcarbid, Aluminiumoxid und Aluminate oder Mischungen aus
diesen Stoffen sowie Metalle bzw. Metalllegierungen. Besonders bevorzugt
sind metallische Trägerstrukturen.
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Bevorzugt
sind metallische Trägerkörper, besonders
bevorzugt sind komplex strukturierte Metallträger und Metallschäume.
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Weiter
können
die Trägerstrukturen
(Waben) perforierte Kanäle
aufweisen, insbesondere wenn es sich um metallische Trägerkörper (Waben)
handelt.
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Die
verwendeten Metallträger
können
dabei durch einen thermischen oder auch chemischen Prozess in der
Weise vorbehandelt sein, dass eine später aufgebrachte Schicht in
ihrer Haftung verbessert wird. Mit der erfindungsgemäßen Methode
können
auch Formkörper
mit einer hohen bis sehr hohen Zelldichte entleert werden.
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Die
auf diese Weise hergestellten Katalysatoren können noch einen Trocknungsschritt
und anschließenden
Kalzinierschritt durchlaufen. Auch die weitere Aufbringung von katalytisch
aktiven Verbindungen wie beispielsweise Edelmetallverbindungen oder
weitere Waschcoats, ist möglich.
Die auf diese Weise hergestellten Katalysatoren werden besonders
in Gasreinigungsprozessen, insbesondere bei der Reinigung von Autoabgasen,
verwendet. Sie lassen sich aber auch in anderen katalytischen Prozessen
einsetzen, wie beispielsweise in der chemischen Industrie oder Energieerzeugung.
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Das
erfindungsgemäße Verfahrensprinzip
kann auch zur nachträglichen
Aufbringung von katalytischen Substanzen oder Precusorverbindungen,
die in Form von Lösungen
oder dünnflüssigen Suspensionen auf
einen vorbeschichteten Trägerkörper aufgebracht
werden sollen, verwendet werden.
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Insbesondere
lässt sich
das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung von Katalysatoren verwenden, die aus einer metallischen
Trägerwabe
oder Metall- bzw. Keramikschaum bestehen, die mit einem Washcoat
beschichtet sind, wobei der Washcoat aus einem Zeolith und/oder
einem oder mehreren Metalloxiden ausgewählt aus der Gruppe enthaltend
TiO2, Al2O3, SiO2, CeO2, ZrO2 besteht und
als katalytische Aktivkomponenten noch eines oder mehrere Oxide
ausgewählt
aus der Gruppe enthaltend Vanadium, Wolfram, Molybdän, enthalten
ist, wobei solche Katalysatoren zur Reduktion von Stickoxiden in
Gegenwart von stickstoffhaltigen Reduktionsmitteln in der Reinigung
von Dieselmotorabgasen verwendet werden.
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Weiter
lässt sich
das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung von Katalysatoren verwenden, die aus einer metallischen
Trägerwabe
bzw. Metall- bzw. Keramikschaum bestehen, die mit einem Washcoat
beschichtet sind, wobei der Washcoat aus einem oder mehreren Metalloxiden
der Gruppe TiO2, Al2O3, SiO2, CeO2, ZrO2 und Zeolithe
besteht und wobei diese Katalysatoren zur Zersetzung von Ammoniak-Vorläuferverbindungen
in der Reinigung von Dieselmotorabgasen verwendet werden.
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Ferner
lässt sich
das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung von Katalysatoren verwenden, die aus einer metallischen
Trägerwabe
bzw. Metall- oder Keramikschaum bestehen, die mit einem Washcoat
beschichtet sind, wobei der Washcoat aus einem Zeolith und/oder
mehreren Metalloxiden ausgewählt
aus der Gruppe enthaltend TiO2, Al2O3, SiO2,
CeO2, ZrO2 besteht
und als katalytische Aktivkomponenten noch ein oder mehrere Metalle
oder Metallverbindungen des Platins, Palladiums, Rhodiums, Silbers
und/oder des Rutheniums enthalten ist, wobei solche Katalysatoren
zur Oxidation oder Reduktion von Stickoxiden in der Reinigung von
Motorverbrennungsabgasen eingesetzt werden.
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Erläuterung
der Figuren:
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1:
Illustration des Luftstroms (Pfeile) zum Ausblasen der überschüssigen Washcoat-Suspension in
offenen Strukturen. Die Illustration zeigt zwei durch Perforationen
miteinander verbundene benachbarte Kanäle als Ausschnitt eines Wabenkörpers. Der
Luftstrom folgt bei den perforierten Kanälen dem des geringsten Druckverlustes,
wonach in einem solchen Falle durch alleiniges Ausblasen eine Restentleerung
aller Kanäle unmöglich wird.
Die überschüssige Washcoat-Suspension
wird durch die Kapillar-Kräfte
in den Kanälen
gehalten.
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2:
Schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Kolbenzylinderanlage.
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3:
Schematische Darstellung des Aufbaus eines Fallrohrs, insbesondere
für die
Durchführung
der Versuche gemäß Beispiel
3.
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4:
Schematische Darstellung des Aufbaus einer Beschleunigungs-Aufprallvorrichtung
umfassend einen Rüttler.
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5:
Schematische Darstellung des Aufbaus einer hydraulisch arbeitenden
Entleerungsvorrichtung.
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Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern und sind in keinem Fall
als Einschränkung zu
betrachten.
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Beispiel 1: Herstellung einer typischen
Washcoat-Suspension
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100
g TiO2 mit einer BET-Oberflache von 80 m2/g werden in 80 g Wasser eingerührt, anschließend werden
40 g eines wässrigen
SiO2-Sols (Gehalt an SiO2:
40%) als Binder zugegeben und danach wird die Suspension in einer
Zahnrad-Kolloid-Mühle
homogenisiert. Die resultierende Washcoat-Suspension hat eine Viskosität von etwa
4100 mpa·s.
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Beispiel 2: Allgemeine Durchführung des
ersten Schrittes der Befüllung/Teilentleerung
einer Metallwabe mit Washcoat-Suspension
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2.1 Beschreibung der Befüll- und
Teilentleerungsanlage:
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Der
erste Schritt der Befüllung
wie auch Teilentleerung der Wabenkörper wurden mit Hilfe einer
Kolbenzylinderanlage gemäß 2 durchgeführt.
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Die
Anlage besteht im wesentlichen aus einem Kolbenzylinder (a) zum
Einsaugen bzw. Entleeren der Washcoatsuspension, einer Verbindungsplatte
(b), die an dem unteren Ende des Einsaugzylinders fest mit dem Saugzylinder
verbunden ist und die in ihrer Unterseite so dimensioniert ist,
dass exakt die obere Stirnseite der Wabe mit dem Saugzylinder durch
Andrücken
einer Aufnahmeplatte (c) dicht verbunden werden kann. Wahlweise
können
auf der Aufnahmeplatte (c) eine oder mehrere Vibrationseinheiten
befestigt werden. Diese Haltevorrichtung (Platten (c) und (b)) lässt sich
gemeinsam mit der Zylindereinheit (a) hydraulisch über die
Aufhängung
(f) auf und ab bewegen.
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Auf
der Aufnahmeplatte (c), deren obere Seite so gestaltet ist, dass
die untere Stirnseite der Wabe aufgenommen werden kann, ist auf
der unteren Seite ein Einsaug-/Auslaufröhr (d) angeflanscht. Ergänzt wird
die Versuchsanlage durch eine Vorratswanne (e), in der die Washcoat-Suspension
eingefüllt
wird.
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2.2 Allgemeine Durchführung der Befüllung bzw.
Teilentleerung eines Wabenkörpers
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Die
Washcoat-Suspension aus Beispiel 1 wird in der Vorratswanne (e)
vorgelegt und zwar mindestens soviel, dass während des späteren Befüllvorganges
das Einsaugrohr (d) immer vollständig
in die Washcoat-Suspension eintaucht. Dann wird die Wabe in die
Haltevorrichtung umfassend die Platten (b) und (c) durch hydraulisches
Andrücken
der Aufnahmeplatte (c) mit Wabe auf die Verbindungsplatte (b) dicht
eingesetzt und die Kolbenzylindereinheit (a) gemeinsam mit der Haltevorrichtung
umfassend die Platten (b) und (c) hydraulisch über die Aufhängung (f)
soweit nach unten gefahren, dass das Eintauchrohr (d) in die Washcoat-Suspension
eintaucht. Anschließend
wird der Zylinderkolben (a) (ebenfalls hydraulisch) nach oben gefahren,
wodurch die Washcoat-Suspension über
das Saugrohr (d) in die Wabe gesaugt wird. Der Kolbenhub wird dabei
so eingestellt, dass die Washcoat-Suspension mindestens soweit angesaugt
wird, dass die obere Stirnfläche
der Wabe voll bedeckt ist. Durch ein schnelles Absenken des Kolbens
(a) wird ein Großteil
der überschüssigen Washcoat-Suspension
wieder in die Vorratswanne (e) herausgedrückt. Dieser Vorgang wird mindestens
2 mal wiederholt, womit sichergestellt ist, dass alle Kanäle mindestens
einmal voll befüllt
(geflutet) waren.
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Zur
besseren Befüllung/Entleerung
der Wabe wird während
des gesamten Vorganges der an der Aufnahmeplatte (c) befestigte
Vibrator in Betrieb genommen (Druckluftvibrator: Fa. Netter, NFP
18s, Nennfrequenz bei 6 bar = 7700 min~1,
Fliehkraft bei 6 bar = 128 N), um die Fließeigenschaft der Washcoat-Suspensicn durch
das Anlegen einer Vibrationsfrequenz zusätzlich zu verbessern.
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Nach
mindestens drei Einpump- und Ausdrückvorgängen, wird der Kolben nach
dem letzten Ausdruckvorgang mindestens eine Minute lang unten gehalten,
wo er verbleibt. Danach wird der Zylinderkolben (a) gemeinsam mit
der Haltevorrichtung umfassend die Platten (b) und (c) pneumatisch über die
Aufhängung (f)
wieder nach oben bewegt, wobei schließlich das Auslaufrohr (d) nicht
mehr in die Washcoat-Suspension eintaucht. Die Wabe kann nach entsprechender
Druckentlastung (Entspannen der Hydraulik an der Haltevorrichtung)
zur weiteren Bearbeitung (Restentleerung) entnommen werden.
-
Vergleichsbeispiel 3: Beschichtung eines
metallischen Trägerkörpers (Wabe)
mit Mischerfunktion unter Verwendung einer Vibrationseinheit sowie
einer Restentleerung mit einem Luftstrom
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Eine
komplexstrukturierte Metallwabe mit Mischerfunktion (Fa. Emitec,
Typ: MI) mit einer Länge
von 7,5 cm, einem Durchmesser von 7 cm sowie einer Zelldichte von
200 cpsi wird bei 750°C
in einem Kalzinierofen unter Luftatmosphäre thermisch 4 h vorbehandelt.
Die auf Raumtemperatur abgekühlte
Wabe wird dann mittels der unter Beispiel 2.2 beschriebenen Verfahrensweise
mit einer nach Beispiel 1 hergestellten Washcoat-Suspension befüllt und
teilentleert. Danach wirde die Versuchswabe entnommen und der enthaltenen
Anteil an Washcoat-Suspension durch Wiegen bestimmt. In der Trägerwabe
befinden sich 160 g Washcoat-Suspension.
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Sofort
im Anschluss daran wird durch die Wabe für die Dauer von 1 Min. ein
Luftstrom (ca. 200 m3/h) zur Restentleerung durchgeblasen
(Ausblasen) und die in der Wabe verbliebene Menge an Washcoat-Suspension
erneut durch Wiegen bestimmt. Nach dem Ausblasen befinden sich noch
140 g Washcoat-Suspension in der Wabe. Somit kann durch Ausblasen
nur ein geringer Anteil (20 g) des in den Kanälen verbliebenen Überschusses
an Washcoat-Suspension ausgetrieben werden.
-
Beispiel 4: Beschichtung eines metallischen
Trägerkörpers mit
Mischerfunktion unter Verwendung einer Vibrationseinheit und nachfolgender
Restentleerung in einem Fallrohr
-
Der
in Beispiel 3 beschriebene Versuch wird wiederholt mit dem Unterschied,
dass zur Restentleerung die aus der Kolbenzylindermaschine entnommene
teilentleerte Wabe gemäß Beispiel
2.2 (Masse der in der Wabe enthaltene Washcoat-Suspension: 161 g)
in einem 1 m langen Fallrohr im freien Fall auf eine Aufprallblende
fallengelassen wird (gemäß 3).
Bedingt durch den schnellen Abbremsvorgang (Aufprall) kommt es zu
einer weiteren Restentleerung des Überschusses an Washcoat-Suspension
aus der Wabe. Dieser Vorgang wurde 9x (neunmal) wiederholt; die
Ergebnisse sind in Tab. 1 wiedergegeben.
-
Tab.
1: Restmenge an verbleibender Washcoat-Suspension in der Wabe in
Abhängigkeit
der Anzahl der Aufprall-Versuche mit dem Fallrohr (zu Beginn: 161
g Washcoat-Suspension in der Wabe)
-
Aus
den Ergebnissen wird deutlich, dass allein durch diese einfache
Verfahrensvariante – Beschleunigung
(freier Fall aus 1 m Höhe)
und schnelles Abbremsen (Aufprall auf eine Aufnahmeplatte) eine
bemerkenswerte Restentleerung erfolgen kann, insbesondere wenn mehrere
Fall-Aufprallversuche nacheinander erfolgen. Nach 10 (zehn) aufeinander
folgenden Fall-Aufprall-Versuchen
ging die Restmenge von 161 g auf 89 g zurück.
-
Beispiel 5: Beschichtung eines metallischen
Trägerkörpers mit
Mischerfunktion unter Verwendung einer Vibrationseinheit und nachfolgender
Restentleerung in einer Beschleunigungs-Aufprallmaschine (Rüttler)
-
5.1 Beschreibung des Entleerungsapparates
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Die
Apparatur gemäß 4 umfasst
eine große
Schwingplatte (1), die über
vier jeweils an den Ecken angeordnet Federn (4) mit einem
Gestell (3) verbunden ist und mit Hilfe eines oder mehrerer
Unwuchtmotoren (5) in Schwingung versetzt wird. Auf der
Oberseite der Schwingplatte (1) ist eine weitere Schwingplatte
(2) über weitere
vier Federn (6) angebracht. Sinn dieser Anordnung ist eine
Verstärkung
der Schwingungsamplitude. Im Zentrum der Schwingplatte (2)
ist eine Aufnahmehülse
(8) zur Aufnahme der Versuchswabe (9) angebracht. Die
Form der Schwingplatte (2) ist dabei so gewählt (Z-Form),
dass die beim Betreiben der Maschine ablaufende Washcoat-Suspension
in einem darunter angeordneten Auffanggefäß (7) aufgefangen
werden kann. Die Aufnahmehülse
(8) ist am unteren Ende so gestaltet (Blendenring 10),
dass die äußere Wandung
der Versuchswabe (9) beim Abbremsvorgang aufliegt bzw.
die Wabe nicht durchfallen kann. Der geforderte Abbremsvorgang wird
durch vier Abbremsklötze
(11) erreicht, die entsprechend der Skizze neben den Federn
(6) angeordnet sind. Der Abstand der Schwingplatte (2)
von den Abbremsklötzen
muss dabei kleiner als die maximale Schwingungsamplitude (gemessen
ohne Abbremsklötze)
sein, so dass es immer zu einem „Aufprall" der Platte (2) auf den Bremsklötzen (11)
kommen muss. Mit dieser Anordnung ist es möglich, relativ viele Beschleunigungs-
und Abbremsvorgänge
innerhalb eines produktionstechnisch sinnvollen Zeitraumes (Sekunden-Minutenbereich)
zu bewirken.
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5.2 Durchführung des Versuches
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Der
im Vergleichsbeispiel 3 beschriebene Versuch wird wiederholt, mit
dem Unterschied, dass die Versuchswabe mit einem Gehalt von 170
g an Washcoat-Suspension in die unter 5.1 oben beschriebene „Entleerungsmaschine" (Rüttler) zur
Restentleerung in die Aufnahmehülse
(8) fest eingespannt wird. Die Schwingungsplatten (1)
und (2) werden durch die Inbetriebnahme der Unwuchtmotoren
(5) (Drehzahl 1600 U/min, Unwucht 35%) in entsprechende
Schwingungen versetzt. Der Abstand zwischen der Schwingungsplatte
(2) und den Bremsklötzen
beträgt
im ruhenden Zustand 3 mm. Die Schwingungsamplitude der Schwingungsplatte
(2) liegt unter diesen Bedingungen bei ca. 15 mm.
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Nach
einer Versuchsdauer von 45 Sek. wird die Wabe aus der Aufnahmevorrichtung
entnommen und gewogen.
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Nach
den 45 Sek. sind nur noch 84 g an Washcoat-Suspension in der Wabe
vorhanden. Die Wabe wird anschließend im Trockenschrank bei
150°C getrocknet
und im Anschluss daran 4 h lang bei 450°C calciniert. Die Menge an „trockenem
Washcoat" beträgt 44 g,
was einer Washcoat-Menge (Trockengewicht), bezogen auf das Volumen
der Wabe, von 153 g/l Wabe entspricht.
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Beispiel 6: Beschichtung eines metallischen
Trägerkörpers mit
Mischerfunktion unter Verwendung einer Vibrationseinheit und nachfolgender
Restentleerung in einer Beschleunigungs-Aufprallmaschine (Rüttler) mit nicht fixierter
Wabe
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Der
im Beispiel 5.2 beschriebene Versuch wird wiederholt, mit dem Unterschied,
dass die Versuchswabe mit einem Washcoat-Suspensionsgehalt von 168 g in die Aufnahmehülse (8)
eingebracht wird, in diesem Fall aber die Wabe nicht fest fixiert
war.
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Durch
die Nichtfixierung der Wabe kommt es (nach dem Aufprall auf dem
Blendenring (10)) zu einer zusätzlichen Bewegung der Wabe
in der Hülse
(Auslenkhöhe
bis 5 cm). Der Bewegungsablauf der Wabe unterscheidet sich dabei
stark von dem der Schwingungsplatte (die Wabe bewegt sich wesentlich
langsamer nach unten). Dadurch trifft die herab fallende Wabe relativ
häufig
auf eine nach oben beschleunigte Schwingplatte (2) bzw.
die damit verbundene Auflagefläche
(Blendenring (10)). Die dabei auf die Wabe wirkende Verzögerung und
der damit verbundene Impuls ist damit deutlich höher, als im Beispiel 5.2, wodurch
es zu einer Verstärkung
des Entleerungseffektes kommt.
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Bei
der gleichen Einstellung der Parameter wie in Beispiel 5.2 wird
der Versuch nach 45 Sek. beendet und die Wabe gewogen. In der Wabe
waren nur noch 40 g WC-Suspension vorhanden. Somit zeigt sich, dass durch
die Entkopplung der Bewegung von Auf nahmeplatte und Wabe (= Aufwärtsbewegung
der Platte und Abwärtsbewegung
der Wabe) der bei Aufprall resultierende Abbremsimpuls deutlich
erhöht
werden und auf diese Weise eine sehr effektive Restentleerung der
Wabe herbeigeführt
werden kann.
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Beispiel 7: Restentleerung eines mit Washcoat-Suspension
befüllten
metallischen Wabenkörpers
mit einer hydraulisch arbeitenden Entleerungsvorrichtung nach dem Äufprallprinzip
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7.1 Hydraulisch arbeitende Entleerungsvorrichtung
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Die
Vorrichtung gemäß 5 eignete
sich besonders zur Entleerung von Wabenkörpern aus Metall.
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Die
Apparatur gemäß 5 umfasst
einen Pressluft/Hydraulikzylinder (1), an dessen Kolbenstange ein
Verbindungsstück
(2) fest verbunden ist. Dieses Verbindungsstück ist über eine
Führungsschiene
(3) mit einem stabilen Gestell beweglich (oben – unten)
verbunden. Zur Aufnahme der Versuchswabe dient eine nach unten und
oben offene zylindrische Aufnahmehülse (6), dessen unteres
Ende so gestaltet ist (Blendenring), dass die äußere Wandung der Versuchswabe
(5) aufliegt bzw. die Wabe nicht durchfallen kann. Die
Aufnahmehülse
(6) wiederum ist über
die Hülsenhalterung
(7) mit dem Verbindungsstück (2) fest verbunden.
Unterhalb der Aufnahmehülse
(6) ist ebenfalls an dem Gestell (4) eine Aufprallplatte
(8) befestigt. Die Aufprallplatte (8) ist dabei
so gestaltet, dass auf deren oberer Seite die Aufnahmehülse, ausgelöst durch
eine Abwärtsbewegung,
aufschlagen kann und dabei die Washcoat-Suspension nach unten ungehindert in
ein Auffanggefäß (9) ablaufen
kann.