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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ablage von Bögen für eine Bögen grafisch
verarbeitende Maschine mit wenigstens einer Bogenablagefläche für eine Ablage
und Stapelung verarbeiteter Bögen,
und mit beidseitig eines Ablagebereichs des Bogens oder Stapels
angeordnete Führungsflächen welche
zur Ausrichtung und Führung
des abgelegten Bogens oder Stapels dienen, und zwar gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Dabei handelt es sich bei der Bögen verarbeitende Maschine
vorzugsweise um eine Bögen
grafisch verarbeitende Maschine, insbesondere eine Druckmaschine,
und vorzugsweise um eine elektrofotografisch arbeitende Druckmaschine.
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Eine
Vorrichtung der vorgenannten Gattung ist aus der
US 6 505 830 B2 bekannt.
Dort ragen durch ein Ablagetablett Führungsflächen zur seitlichen Führung und
Ausrichtung eines Bogenstapels auf. Für unterschiedliche Bogenbreiten
sind in unterschiedlichen Abständen
derartige Führungsflächen vorgesehen,
wobei von einem breiteren Bogen überdeckte
und daher ungenutzte Führungsflächen absenkbar
sind.
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Diese
bekannte Vorrichtung ist recht bauaufwendig und für kommerziell
betriebene Druckmaschinen zu wenig robust. Zudem ist auch nur der
Aufbau eines relativ niedrigen Stapels auf diese Weise auf dem dort
feststehenden Ablagetablett möglich. Schwierigkeiten
kann es auch bei relativ hohen Druck- und Auswurfgeschwindigkeiten
für eine
hohe Produktivität
einer Druckmaschine, sowie bei längeren
Bogenformaten geben.
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Es
sollte bei einer Stapelbildung, insbesondere in einer kommerziellen
Druckmaschine, deren Stapel gegebenenfalls einer Weiterverarbeitung durch
Binden, Heften, Falten oder dergleichen zugeführt werden sollen, eine Stapelkantenausrichtung erzielt
werden, bei der die seitliche Lage der gestapelten Bögen nur
um maximal etwa +/– 15
Millimeter variiert. Insbesondere bei längeren Bögen, die schnell ausgefördert werden,
kann schon eine sehr kleine Winkelabweichung zu weitaus größeren Abweichungen
führen.
Große
Abweichungen ergeben sich zum Teil auch dadurch, dass die Bögen gegen eine
Anschlagkante gefördert
werden, um die Vorderkante der Bögen
auszurichten, und ein Rückprall die
Bögen dann
erst recht seitlich auslenkt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Gattung zu verbessern, um eine adäquate und verlässliche
Ausrichtung der Bögen
zu gewährleisten,
insbesondere auch im Hinblick auf höhere Ablagegeschwindigkeiten
und/oder höhere
Stapel und/oder längere
Bogenformate.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Insbesondere
sind auf einer Seite eines Ablagebereichs für Bögen zwei in Ablagewegrichtung nacheinander
angeordnete gerundete Führungsflächen vorgesehen
sind, von denen die zuerst zu passierende Führungsfläche eine zum leitenden Querversatz
des Bogens vorgesehene Führungsfläche ist und
die als zweites zu passierende Fläche eine zur führenden
Ausrichtung vorgesehene Fläche
ist, die mit der Führungsfläche auf
der gegenüberliegenden Seite
des Ablagebereichs zusammenwirkt. Dabei bietet wenigstens eine Führungsfläche an einer
Seite des Ablagebereichs einem abzulegenden Bogen auf seinem Ablageweg
eine um eine im wesentlichen lotrechte Achse konvex gerundete Führungsfläche dar.
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Durch
die erfindungsgemäße Rundung
der Führungsfläche ist
zunächst
einmal mit besonderem Vorteil eine optimale Leitung eines ankommenden Bogens
in den richtigen Weg zur Erreichung des vorbestimmten Ablagebereiches
gewährleistet,
und zwar insbesondere auch bei höheren
Ablagegeschwindigkeiten, unterschiedlichen Bogensteifigkeiten und
unterschiedlichen Ankunftswegen und -winkeln des jeweiligen Bogens.
Ganz besonders ist es hierdurch erfindungsgemäß mit Vorteil möglich, dass die
gerundete Führungsfläche als
zum leitenden Querversatz des Bogens eingesetzt wird. Dabei kann die
erfindungsgemäß gerundete
Führungsfläche in unterschiedlicher
Weise, je nach Gegebenheit, ihre effektive Wirkung entfalten. Insbesondere
kann der jeweils ankommende Bogen mit einem Einfallswinkel und einem
Ausfallswinkel von der Führungsfläche abprallen
und reflektiert werden und/oder er kann mit einem seiner Bereiche
auf der Führungsfläche gebogen
auflaufen und durch die dabei entstehende Eigenbiegespannung in
seine gewünschte
Position gefedert werden. Durch das vorsehen von zwei in Ablagewegrichtung
nacheinander angeordneten gerundete Führungsflächen kann sich zunächst die
als erstes zu passierende, zum Querversatz vorgesehene Führungsfläche in der
vorgeschilderten Weise auswirken, während die als zweites zu passierende
Fläche
mit der Führungsfläche der
gegenüberliegenden Seite
des Ablagebereichs zusammenwirkt, um die eigentliche Ausrichtung,
insbesondere Stapelkantenausrichtung, zu bewirken. Auch in dieser
zweiten Funktion ist die erfindungsgemäße Rundung der zweiten Führungsfläche vorteilhaft,
da sie jeden Bogen optimal erfasst, während die Führungsfläche der gegenüberliegenden
Seite des Ablagebereichs, die vorzugsweise eben ausgebildet ist,
als gestapelte Bögen
fluchtend ausrichtender Gegenanschlag dienen kann. Insbesondere
ist also eine sichere „Einfädelung" jedes Bogens erfindungsgemäß sichergestellt.
Dabei kann es auch ausreichend sein, nur eine Führungsfläche der zweitgenannten Wirkung
vorzusehen und auf eine Führungsfläche der
erstgenannten Art zu verzichten, wenn ein eigentlicher Querversatz
nicht notwendig erscheint.
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Bevorzugt
besitzt wenigstens eine Führungsfläche eine
Fläche
einer im wesentlichen lotrecht orientierten Zylinderform.
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Vorzugsweise
ist wenigstens eine Führungsfläche im wesentlichen
quer zum Ablageweg des Bogens positionsveränderbar, bevorzugt beide erfindungsgemäß gerundeten
Führungsflächen, während vorzugsweise
die ebene Führungsfläche positionsfest
angeordnet ist.
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Eine
weitere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann, insbesondere
um eine adäquate
und verlässliche
Ausrichtung der Bögen auch
im Hinblick auf höhere
Ablagegeschwindigkeiten und/oder höhere Stapel und/oder längere Bogenformate
zu gewährleisten,
vorsehen, dass wenigstens eine der Führungsflächen oberhalb der Ablagefläche aufgehängt sind.
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Hierdurch
wird mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit Vorteil jeder abzulegende Bogen und der wesentliche Teil eines
Stapels verlässlich
und genau geführt,
und zwar egal wie hoch dieser Stapel ist, wie schnell der Bogen
abgelegt wird oder wie lang der Bogen ist.
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Insbesondere
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
ein absenkbares Ablagetablett umfassen, mit dem die hängenden
Führungsflächen perfekt
zusammenarbeiten.
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Es
hat sich nämlich
gezeigt, dass es erfindungsgemäß ausreichend
sein könnte,
dass die Führungsflächen für die Führung nur
eines oberen Bereichs eines Stapels vorgesehen sind. Darunter kann ein
Ablagetablett quasi beliebig weit abgesenkt werden, um einen immer
größeren Stapel
aufzubauen. Dagegen wurde beim Stand der Technik nur ein Fußbereich
des Stapels geführt
und ein zu großer
Stapel kann dann verrutschen oder sogar umkippen.
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Ein
zusätzlicher
Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht zudem dabei darin, dass unterhalb der Führungsflächen ein Teil des Stapels für einen
Bediener sichtbar und kontrollierbar bleibt. Auch ein Herausnehmen
des fertigen Stapels ist durch die erfindungsgemäße Vorrichtung erleichtert.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sieht vor, dass wenigstens eine Führungsfläche schwenkbar aufgehängt ist,
derart, dass sie dem absenkbaren Ablagetablett ein Stück weit
in der Abwärtsbewegung
folgen kann, wobei sich aber gezeigt hat, dass dabei etwa 40 Millimeter
reichen.
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Die
Führungsfläche kann
bei angehobenem Ablagetablett auf dem Ablagetablett aufliegen, wozu die
Führungsfläche im Bereich
ihrer Unterkante Auflagerollen aufweisen kann. Beim Absenken des
Ablagetabletts mit dem wachsendem Stapel schwenkt die Führungsfläche vorzugsweise
weiter herunter, wobei die Auflagerollen auf dem Ablagetablett abrollen,
bis sie bei weitern Absenken des Ablagetabletts von diesem schließlich freikommen.
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Eine
andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Führungsfläche aufwärts schwenkbar
ist. In ihrer aufgeschwenkten Stellung ist die Führungsfläche vorzugsweise außerhalb
ihrer Arbeitsstellung fixierbar oder arretierbar. Hierdurch kann
insbesondere ein fertiger Stapel besonders einfach von der Ablagefläche entnommen
werden.
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Eine
andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Führungsfläche aus
ihrer Aufhängung
ausklinkbar, von oder mit einer Schwenkachse entriegelbar oder aushängbar ist.
Auch hierdurch kann ein Stapel leichter entnehmbar sein. Vorzugsweise
dient die Ausklinkung jedoch insbesondere einem Sicherheitsaspekt,
um Verletzungen eines Bedieners, insbesondere Quetschungen zwischen
der Stapeloberseite und Führungsflächenteilen,
zu vermeiden.
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Die
Führungsfläche kann
nämlich
vorzugsweise durch Anheben des Ablagetabletts, insbesondere durch
den auf dem Ablagetablett angeordneten Stapel, aus ihrer Aufhängung ausklinkbar
sein.
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Mit
Vorteil wird zumindest ein wesentlicher Bereich des jeweiligen Bogens
und des Stapels geführt.
Es hat sich nämlich
gezeigt, dass nur ein Abschnitt des Bogens sicher geführt werden
muss, um den Bogen und den Stapel ausgerichtet zu halten und ein
seitliches Ausweichen oder Ausbrechen eines Bogens zu vermeiden.
Erfindungsgemäß streicht also
der Bogen zunächst
mit seinem vorderen Bereich an den Führungsflächen vorbei bis er schließlich zwischen
den Führungsflächen verbleibt.
Dies führt
insbesondere auch bei hohen Ablagegeschwindigkeiten zu einer präzisen Stapelausrichtung
und Lenkung des jeweiligen Bogens.
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Wenigstens
eine der Führungsflächen kann motorisch
verstellbar sein, um den Abstand der Führungsflächen auf unterschiedliche Bogenbreiten
einzustellen.
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Es
kann auch eine Einrichtung zur Detektion des lichten Abstandes zwischen
den Führungsflächen vorgesehen
sein.
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In
Kombination der beiden vorgenannten erfindungsgemäßen Maßnahmen
kann zudem mit Vorteil eine Steuerung zur automatischen Einstellung des
Abstand der Führungsflächen vorgesehen
sein, für
den Fall, dass der detektierte Abstand von der zu erwartenden Bogenbreite
abweicht.
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Ein
Ausführungsbeispiel,
aus dem sich auch weitere erfinderische Merkmale ergeben können, auf das
die Erfindung in ihrem Umfang aber nicht beschränkt ist, ist in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigen schematisch:
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1 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Ablagetablett
in einer ersten Stellung,
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2 die
Vorrichtung gemäß 1 bei
noch angehobenerem Ablagetablett,
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3 die
Vorrichtung gemäß 1 bei
abgesenkterem Ablagetablett,
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4 die
Vorrichtung gemäß 1 bei
aufgeschwenkter Führung
und
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5 die
Vorrichtung gemäß 1 in
der Draufsicht.
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1 zeigt
eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Ablagetablett in
einer ersten Stellung.
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Die
Vorrichtung ist an der Auslegerseite eines Druckmaschinenkörpers 1 angeordnet,
von der nur ein kleiner Ausschnitt schematisch gezeichnet ist. In
der Darstellung der 1 wird ein angedeuteter Bogen 2 von
gegenläufig
rotierenden Aussteifungsrollen 3 in Richtung eines Ablagetabletts 4 gefördert. Das
Ablagetablett 4 ist in Richtung eines Doppelpfeils 5 aufwärts und
abwärts
bewegbar und bildet auf seiner Oberseite eine Ablagefläche. Das Ablagetablett
wird auf eine solche Höhe
gebracht, dass der jeweilige Bogen 2 eine gewisse Strecke
auf das Niveau des Ablagetabletts 4 herabfallen muss, sobald
er von den Aussteifungsrollen 3 freigegeben wird. Bei einem
wachsendem Stapel von Bögen 6 auf dem
Ablagetablett 4 wird das Ablagetablett 4 entsprechend
immer weiter gesenkt, um den Abstand zwischen dem Niveau der Aussteifungsrollen 3 und der
Oberseite des Stapels konstant zu halten. Das Ablagetablett 4 ist
abgewinkelt und mit einem Abschnitt geneigt ausgebildet, so dass
die auf dem Ablagetablett 4 abgelegten Bögen in Richtung
des Druckmaschinenkörpers 1 rutschen
und anschlagen. Auch an dem freien Ende des Ablagetabletts 4 könnte eine
Anschlagkante für
die Bögen 2 vorgesehen sein,
an die die Bögen
zunächst
mit ihrer Vorderkante prallen. Ein Ablagetablett 4, wie
es in der Zeichnung dargestellt ist, wird vorzugsweise für Probedruckbögen verwendet.
Es könnten
im Zusammenhang mit der Erfindung auch anders gestaltete Ablageflächen verwendet
werden, insbesondere auch zur Ablage der Auflagendruckbögen.
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In
der 1 ist auf dem Ablagetablett 4 ein abgelegter
Bogen 6 gezeigt, und zwar der Übersichtlichkeit halber nur
ein Bogen 6. Entsprechend der schon relativ weit abgesenkten
Stellung des Ablagetabletts 4 würde normalerweise bereits ein
größerer Stapel
von Bögen 6 auf
dem Ablagetablett 4 ausgebildet sein. Der Bogen 6 wird
auf seiner einen Seite von einem Führungselement mit einer ebenen
Führungsfläche 7 geführt und
auf seiner anderen Seite von zwei im wesentlichen lotrechten, zylindrischen Führungselementen 15, 16 mit
entsprechenden gerundeten Führungsflächen 15a, 16a geführt und
zusammen mit der Führungsfläche 7 ausgerichtet.
Die Führungsfläche 7 ist
entlang eines Doppelpfeils 8 um eine Anlenkachse 9 schwenkbar
und hängt
von dort herab. Auch die Führungselemente 15, 16 können ähnlich aufgehängt sein
oder in anderer Weise an irgendeinem, nicht näher dargestellten Maschinenrahmen
angebracht sein.
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In
der 1 ist das Ablagetablett 4 gerade in einer
Stellung gezeigt, in der die Führungsfläche 7 noch
auf dem Ablagetablett 4 aufliegt, aber auch schon am Ende
ihrer Schwenkbewegung nach unten auf einer Kante 10 des
Druckmaschinenkörpers 1 aufsetzt.
Die Führungsfläche 7 kontaktiert
das Ablagetablett 4 in unterschiedlichen Stellungen mit
unterschiedlichen Auflagerollen 11, 12. In der 1 liegt die
Führungsfläche 7 mit
ihren Auflagerollen 11 auf dem Ablagetablett 4 auf.
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Gleiche
Bauelemente sind in den übrigen
Figuren mit den gleichen Bezugszahlen bezeichnet wie in 1.
In den 2 bis 4 sind die Führungselemente 15, 16 der Übersicht
halber fortgelassen, um die Aufhängung
der Führungsfläche 7 hervorzuheben
und zu beschreiben.
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2 zeigt
die Vorrichtung gemäß 1 bei einer
noch etwas angehobeneren Stellung des Ablagetabletts 4 als
in 1.
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In
dieser Stellung sitzt die Führungsfläche 7 erkennbar
noch nicht auf der Kante 10 auf. Die Führungsfläche 7 kontaktiert
das Ablagetablett 4 fast mit allen Auflagerollen 11 und 12.
Bei einer noch weiter angehobeneren Stellung würde die Führungsfläche 7 das Ablagetablett 4 nur
noch mit den Auflagerollen 12 kontaktieren. Bei der Bewegung
des Ablagetabletts 4 in Richtung des Doppelpfeils 5 und
gleichzeitigen Schwenkbewegung der Führungsfläche 7 in Richtung
des Doppelpfeils 8 rollen die jeweils kontaktierenden Auflagerollen 11, 12 auf
dem Ablagetablett 4 ab.
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In 2 ist
symbolisch ein kleiner Stapel von Bögen 6 angedeutet.
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In 3 ist
die Vorrichtung gemäß 1 bei einer
etwas weiter abgesenkten Stellung des Ablagetabletts 4 als
in 1 gezeigt. Der Stapel von Bögen 6 ist symbolisch
schon etwas größer als
in 2.
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In
dieser Stellung sitzt die Führungsfläche 7 erkennbar
auf der Kante 10 auf. Die Führungsfläche 7 kontaktiert
das Ablagetablett 4 mit keiner der Auflagerollen 11 und 12 mehr.
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4 zeigt
die Vorrichtung gemäß 1 in einer
verkleinerteren Darstellung. In dieser Darstellung ist die Führungsfläche 7 (manuell)
ganz nach oben ge schwenkt. In dieser Stellung kann ein fertiger Stapel
besonders einfach von dem Ablagetablett 4 genommen werden.
In dieser angehobenen Stellung kann die Führungsfläche 7 vorzugsweise
fixiert oder arretiert werden. Dies kann zum Beispiel relativ einfach
mit federbelasteten Rastkugeln verwirklicht werden, die beispielsweise
in Ausnehmungen oder Löcher
der Führungsfläche 7 einklinken,
aber auch leicht mit einem gewissen Widerstand wieder ausgeklinkt
werden können.
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Die
Führungsfläche 7 ist
vorzugsweise auch ganz aus ihrer Aufhängung der Anlenkachse 9 ausklinkbar.
Dies könnte
in der aufgeschwenkten Stellung der 4 geschehen,
aber auch in einer anderen Stellung möglich sein.
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Insbesondere
könnte
dies auch zur Arbeitssicherheit der Vorrichtung dienen.
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Sollte
nämlich
zum Beispiel versehentlich ein etwa wie in 3 mit einem
hohen Stapel von Bögen 6 vollbeladenes
Ablagetablett 4 aufwärts
gefahren werden, könnten
die Führungsfläche 7 ebenfalls
aufwärts
gehoben werden oder letztlich auch automatisch ganz ausgeklinkt
werden. Hierdurch werden Quetschungen zum Beispiel der Hand eines
Bedieners zwischen der Stapeloberfläche und der Führungsfläche 7 vermieden.
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5 zeigt
die Vorrichtung gemäß 1 in einer
verkleinerteren Darstellung in der Draufsicht. In dieser Darstellung
sind auch wieder die Führungselemente 15, 16 dargestellt
und werden in ihrer Funktion näher
erläutert.
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In
dieser Darstellung ist zusätzlich
eine Eckenaussteifung 13 der Führungsfläche 7 zu erkennen.
Die Eckenaussteifung 13 dient auch einer längeren Anlenkung
an der Anlenkachse 9.
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Die
Führungsfläche 7 und
die Führungselemente 15, 16 sind
für unterschiedliche
Breiten von Bögen 6 in
ihrem Abstand zueinander, vorzugsweise motorisch, verstellbar, insbesondere
durch Verstellung der Führungselemente 15, 16 in
Richtung des Doppelpfeils 17. Die Verstellung könnte auch
spiegelsymmetrisch zur Längsachse 14 des
Ablagetabletts 4 geschehen. Der Abstand zwischen den Füh rungsflächen 7, 15a, 16a bzw.
deren jeweilige Positionen könnten,
insbesondere optisch, detektiert werden.
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Aus
den 1 und 5 ist erkennbar, dass die Führungsflächen 7, 15a, 16a den
Stapel von Bögen 6 vor
allem in einem hinteren Bereich, nahe des Druckmaschinenkörpers 1 führen, was
aber natürlich relativ
ist, bezogen auf die jeweilige Länge
des Bogens 6. Kürzere
Formate werden in ihrer ganzen Länge
geführt.
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In
den 1 und 5 ist zu erkennen, dass die
Führungsfläche 7 den
Stapel aus Bögen 6 vor
allem in einem oberen Bereich führt,
was natürlich
auch relativ ist, bezogen auf die jeweilige Stapelhöhe. Niedrige
Stapel werden in der gesamten Höhe geführt.
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Aus
den 1 bis 3 ist aber insbesondere auch
zu erkennen, dass ein Bogen 6 von den Führungsflächen 7, 15a, 16a bereits
bei seiner Ausgabe aus den Aussteifungsrollen 3, zunächst in
seinem vorderen Bereich und dann immer weiter hinten geführt wird.
Bei hohen Ablagegeschwindigkeiten fällt bzw. „fliegt" der jeweilige Bogen 6 in einer
Art Wurfparabel aus den Aussteifungsrollen 3 und fällt auf
gestapelte Bögen 6.
Durch die erfindungsgemäß angeordneten
Führungsflächen 7, 15a, 16a wird
der Bogen 6 mit Vorteil auch während dieses ganzen Fluges
geführt,
gelenkt und gerichtet. Dies geschieht bei der Betrachtung der beiden
Führungselemente 15, 16 in
verschiedenen Phasen.
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Führungsphase:
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Ein
Bogen 6 trifft in der ersten Phase unter einem definierten
Winkel von etwa 70° aufwärts auf das
erste Führungselement 16,
das insbesondere als Querversatzelement vorgesehen ist. Bis zum
Verlassen der vorherigen Einheit bleibt das Bogen 6 durch die
Rollen 3 geführt.
Das Führungselement 16 lenkt den
Bogen 6 in dieser Phase einseitig, faltenfrei nach oben.
Dadurch wird zwischen diesem Führungselement 16 und
der benachbarten Rolle 3 im Bogen 6 eine mechanische
Vorspannung erzeugt. Bei längeren
Bögen 6 übernimmt
zusätzlich
auch das Führungselement 15,
das insbesondere als Leit- und Ausrichtungselement vorgesehen ist,
einen Teil dieser faltenfreien Umlenkung.
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Freigabephase:
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In
der zweiten Phase wird der Bogen durch die Rollen 3 instantan
freigegeben. Die erzeugte Kraft beschleunigt den Bogen an seinem
hinteren Ende in Querversatz-Richtung. Aus der Trägheit des Bogens 6 an
seiner Vorderkante resultiert eine Rotation, so dass die Ecke des
hinteren Endes des Bogens 6 als erste die feste, ebene
Führungsfläche 7 als
festen Seitenanschlag erreicht. Dies ist wichtig, da der Bogen 6 in
der nächsten
Phase um diesen neuen Drehpunkt an diesen Festanschlag der Führungsfläche 7 herangeführt werden
kann.
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Fallphase:
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In
der dritten Phase fällt
der Bogen 6 durch das Führungselement 15 geführt nach
unten. Während
des Falls entsteht im Kontaktbereich des Führungselements 15 eine
zum festen Seitenanschlag der Führungsfläche 7 gerichtete
Kraft. Der Bogen 6 dreht sich mit seiner Vorderkanten-Ecke
in Richtung des festen Seitenanschlags der Führungsfläche 7. Die Mindestfallhöhe sollte
etwa 40 mm betragen. Die Ablenkung nach oben vergrößert diesen
Wert. Wenn der Bogen 6 den Fall beendet hat, ist der Bogen 6 an dem
Führungselement 15 und
dem festen Seitenanschlag der Führungsfläche 7 ausgerichtet
und fixiert.
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Positionierung:
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Der
Abstand zwischen dem Führungselement 15 und
dem festen Seitenanschlag der Führungsfläche 7 muss
der Bogenbreite entsprechen. Dazu wird das Führungselement 15 in
Richtung des Doppelpfeils 17 verschoben. Das Führungselement 16 wird
so eingestellt, dass die Bogenecke bei einem Winkel von ca. 45° auf die
Zylinderform des Führungselements 16 trifft.
Größere Winkel
bewirken eine stärkere
Ablenkung nach oben und eine größere Kraft,
mit der der Bogen 6 in Querversatz-Richtung beschleunigt
wird.
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Robustheit:
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Die
Zylinderformen des Führungselemente 15, 16 gewährleisten
eine Robustheit gegen ungenaue Positionierung. Winkel des Bogens 6 zwischen 35° und 55° haben sich
bewährt.
Selbst bei mäßiger Krümmung oder
Rollung (curl) des Bogens 6 ist eine Ablenkung nach oben
erfolgreich. Eine Ablenkung nach oben kann auch bei mehr Krümmung oder
Rollung des Bogens 6 erreicht werden, indem das Führungselement 16 entsprechend
in Transportrichtung des Bogens 6 geneigt wird. Ein Winkel
von 70° muß entsprechend
reduziert werden.
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Bögen:
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Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
können
insbesondere glatte Bogenstapel mit Quer-Abmessungen zwischen 272
mm und 356 mm und Längs-Abmessungen zwischen
200 mm und 520 mm erzeugt werden. Durch die variablen Einstellungen der
Führungselemente 15, 16 können insbesondere Bögen 6 mit
Gewichten von 80 g bis 350 g pro Quadratmeter verarbeitet werden.
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Abmessungen:
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Das
Führungselement 16 ist
vorzugsweise ein zylinderförmiges
Rohr mit einem Durchmesser von ca. 85 mm (etwa 80 bis 100 mm), seine
Länge sollte
mindestens 70 mm betragen, da sich der Berührungspunkt mit dem Bogen 6 während der
Führungsphase
dynamisch verschiebt. Das Führungselement 15 ist
vorzugsweise ein zylinderförmiges
Rohr mit einem Durchmesser von mindestens 40 mm. Seine Länge hängt von
der gewünschten
Stapelhöhe
ab. Der „feste
Seitenanschlag" des
die Führungsfläche 7 aufweisenden
Führungselementes
ist vorzugsweise eine plane Fläche.
Deren Abmessungen können
von der gewünschten
Stapelhöhe
und dem längsten
Bogen (z. B. 520 mm) bestimmt sein.
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Als
Material für
die Führungselemente
könnte
Metall oder Kunststoff verwendet werden.
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Nur
der Vollständigkeit
halber soll erwähnt werden,
dass anstelle der gezeigten, schwenkbaren Führungsfläche 7 natürlich auch
eine ganz einfache, aufrechte Seitenbegrenzungswand, die zum Beispiel von
dem Ablagetablett 4 aufragt, als fester Seitenanschlag
im Zusammenspiel mit den Führungselementen 15, 16 verwendet
werden könnte.