-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine spezielle Applikationsvorrichtung
zur Anwendung einer Applikationsflüssigkeit auf keratinischen
Fasern, insbesondere eines flüssigen
Färbepräparats,
auf Basis von naturanalogen Farbstoffen.
-
Menschliches
Haar als Beispiel einer keratinischen Faser wird heute in vielfältiger Weise
mit haarkosmetischen Zubereitungen behandelt. Dazu gehören etwa
die Reinigung der Haare mit Shampoos, die Pflege und Regeneration
mit Spülungen
und Kuren sowie das Bleichen, Färben
und Verformen der Haare mit Färbemitteln,
Tönungsmitteln,
Wellmitteln und Stylingpräparaten.
Dabei spielen Mittel zur Veränderung
oder Nuancierung der Farbe des Kopfhaares eine herausragende Rolle.
-
Für temporäre Färbungen
werden üblicherweise
Färbe-
oder Tönungsmittel
verwendet, die als färbende
Komponente so genannte direktziehende Farbstoffe enthalten. Hierbei
handelt es sich um Farbstoffmoleküle, die direkt auf das Haar
aufziehen und keinen oxidativen Prozess zur Ausbildung der Farbe
benötigen.
Zu diesen Farbstoffen gehört
beispielsweise das bereits aus dem Altertum zur Färbung von
Körper
und Haaren bekannte Henna. Diese Färbungen sind in der Regel gegen
Shampoonieren anfällig,
so dass teilweise nach einigen Haarwäschen eine unerwünschte Nuancenverschiebung
oder gar eine sichtbare „Entfärbung" eintritt.
-
Für dauerhafte,
intensive Färbungen
mit entsprechenden Echtheitseigenschaften werden so genannte Oxidationsfärbemittel
verwendet. Solche Färbemittel
enthalten üblicherweise
Oxidationsfarbstoffvorprodukte, so genannte Entwicklerkomponenten
und Kupplerkomponenten. Die Entwicklerkomponenten bilden unter dem Einfluss
von Oxidationsmitteln oder von Luftsauerstoff untereinander oder
unter Kupplung mit einer oder mehreren Kupplerkomponenten die eigentlichen
Farbstoffe aus. Die Oxidationsfärbemittel
zeichnen sich durch hervorragende, lang anhaltende Färbeergebnisse
aus. Für
natürlich
wirkende Färbungen
muss üblicherweise eine
Mischung aus einer größeren Zahl
von Oxidationsfarbstoffvorprodukten eingesetzt werden; in vielen
Fällen
werden weiterhin direktziehende Farbstoffe zur Nuancierung verwendet.
-
Schließlich hat
in jüngerer
Zeit ein weiteres Färbeverfahren
große
Beachtung gefunden. Bei diesem Verfahren werden Vorstufen des natürlichen
Haarfarbstoffes Melanin auf das Haar aufbracht; diese bilden dann
im Rahmen oxidativer Prozesse im Haar naturanaloge Farbstoffe aus.
Ein solches Verfahren mit 5,6-Dihydroxyindolin als Farbstoffvorprodukt
wurde in der EP-B1-530 229 beschrieben. Bei, insbesondere mehrfacher,
Anwendung von Mitteln mit 5,6-Dihydroxyindolin ist es möglich, Menschen
mit ergrauten Haaren die natürliche
Haarfarbe wiederzugeben. Die Ausfärbung kann dabei mit Luftsauerstoff
als einzigem Oxidationsmittel erfolgen, so dass auf keine weiteren
Oxidationsmittel zurückgegriffen
werden muss. Bei Personen mit ursprünglich mittelblondem bis braunem
Haar kann das Indolin als alleinige Farbstoffvorstufe eingesetzt
werden. Für
die Anwendung bei Personen mit ursprünglich roter und insbesondere
dunkler bis schwarzer Haarfarbe können dagegen befriedigende
Ergebnisse häufig
nur durch Mitverwendung weiterer Farbstoffkomponenten, insbesondere
spezieller Oxidationsfarbstoffvorprodukte, erzielt werden.
-
Üblicherweise
werden die Färbemittel
der drei beschriebenen Kategorien in Form von Cremes, Gelen oder
Lösungen üblicherweise
mit Hilfe eines Pinsels auf die Fasern aufgetragen. Ferner sind
auch Färbemittel auf
dem Markt erhältlich,
die als Shampoozubereitung oder Conditionerformulierung auf die
Fasern aufgetragen werden. Bei all diesen Auftragsformen spielt
die resultierende Anfärbung
der Kopfhaut eine große
Rolle, die als nachteilig empfunden wird.
-
Neben
diesen eher konventionellen Auftragsmethoden wurden für temporäre Färbemittel
auf Basis von direktziehenden Farbstoffen und oxidativen Färbemitteln
auf Basis von Oxidationsfarbstoffvorprodukten in der Vergangenheit
ferner die verschiedensten Applikationsvorrichtungen entwickelt,
mit deren Hilfe die Mittel auf den keratinischen Fasern oder auf
speziellen Bereichen der Fasern appliziert werden können. Applikationsvorrichtungen,
die Färbemittel
auf Basis von direktziehenden Farbstoffen enthalten, haben den Nachteil, dass
die resultierenden Tönungen
keine lange Haltbarkeit aufweisen; Applikationsvorrichtungen, die
Färbemittel
auf Basis von Oxidationsfarbstoffvorprodukten enthalten, haben hingegen
den Nachteil, dass sie sehr aufwändig
konstruiert sein müssen,
da die zwei Komponenten des Färbemittels
bis unmittelbar vor der Anwendung separat konfektioniert bleiben
müssen.
-
Konkret
beschreibt die
DE
199 22 092 A1 beispielsweise eine kappenartige Applikationsvorrichtung zum
Färben
von Haarsträhnen,
die auf einen zugehörigen
Behälter
mit Haarfärbemittel
aufgesetzt wird. Diese Applikationsvorrichtung umfasst mehrere Austrittsöffnungen
zum Auftragen des Haarfärbemittels
sowie benachbart dazu Führungszinken,
die während
der Anwendung mit Kämmbewegungen
durch das Haar gezogen werden. Darüber hinaus sind jeweils Borsten
um die Austrittsöffnung
angeordnet, um einen gleichmäßigeren Auftrag
des Haarfärbemittels
zu erreichen. Nichtsdestotrotz gestatten die Austrittsöffnungen
mit den Borsten keinen hinreichend dosierten Auftrag des Haarfärbemittels.
Insbesondere kann ein übermäßiger Austritt
des Haarfärbemittels
und damit auch ein unerwünschtes
Benetzen der Kopfhaut nicht wirkungsvoll ausgeschlossen werden.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es daher, ein Färbesystem zu entwickeln, dass
es ermöglicht, die
Vorteile einer Applikationsvorrichtung, enthaltend ein Färbemittel
auf Basis von direktziehenden Farbstoffen, (einfache Anwendbarkeit
und geringe Kopfhautanfärbung)
mit der Haltbarkeit eines Färbemittels
auf Basis von Oxidationsfarbstoffvorprodukten zu kombinieren.
-
Nach
umfangreichen Forschungen wurde nunmehr überraschenderweise gefunden,
dass eine spezielle Applikationsvorrichtung mit einem Färbemittel
auf Basis naturanaloger Farbstoffvorprodukte die Nachteile des Standes
der Technik überwindet.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Applikationsvorrichtung
ist es nunmehr möglich,
graue Haarpartien, insbesondere an den Schläfen, den Konturen und dem Scheitel
gezielt zu färben, wobei
sich das Färbeergebnis
sukzessive aufbaut, natürlich
wirkt und länger
hält.
-
Ein
erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine Applikationsvorrichtung
zur Anwendung einer Applikationsflüssigkeit auf keratinischen
Fasern, insbesondere Haaren, mit zumindest einem Behälter zur
Aufnahme der Applikationsflüssigkeit,
mit einem Applikationskopf, der mit dem zumindest einen Behälter verbunden
ist und einen porösen
Auftragskörper
aufweist zum Auftragen der Applikationsflüssigkeit durch Überstreichen
der Fasern, wobei die Applikationsflüssigkeit mindestens eine Vorstufe
eines naturanalogen Farbstoffs enthält.
-
Als
Vorstufen naturanaloger Farbstoffe werden bevorzugt Derivate des
Indol- und oder des Indolinsystems eingesetzt. Besonders bevorzugt
werden solche Indole und Indoline eingesetzt, die mindestens eine
Hydroxy- oder Aminogruppe, bevorzugt als Substituent am Sechsring,
aufweisen. Diese Gruppen können
weitere Substituenten tragen, z. B. in Form einer Veretherung oder
Veresterung der Hydroxygruppe oder eine Alkylierung der Aminogruppe.
-
In
einer ersten bevorzugten Ausführungsform
enthalten die erfindungsgemäßen Applikationsvorrichtungen
ein Färbemittel,
enthaltend mindestens ein Indolinderivat.
-
Besonders
gut als Vorstufen naturanaloger Haarfarbstoffe geeignet sind Derivate
des 5,6-Dihydroxyindolins
der Formel (NAV I),
in der
unabhängig
voneinander
- – G19 steht
für Wasserstoff,
eine C1-C4-Alkylgruppe
oder eine C1-C4-Hydroxy-alkylgruppe,
- – G20 steht für Wasserstoff oder eine -COOH-Gruppe,
wobei die -COOH-Gruppe auch als Salz mit einem physiologisch verträglichen
Kation vorliegen kann,
- – G21 steht für Wasserstoff oder eine C1-C4-Alkylgruppe,
- – G22 steht für Wasserstoff, eine C1-C4-Alkylgruppe
oder eine Gruppe -CO-G24, in der G24 steht für eine C1-C4-Alkylgruppe, und
- – G23 steht für eine der unter G22 genannten
Gruppen,
sowie physiologisch verträgliche Salze dieser Verbindungen
mit einer organischen oder anorganischen Säure.
-
Besonders
bevorzugte Derivate des Indolins sind das 5,6-Dihydroxyindolin,
N-Methyl-5,6-dihydroxyindolin,
N-Ethyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Propyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Butyl-5,6-dihydroxyindolin,
5,6-Dihydroxyindolin-2-carbon-säure
sowie das 6-Hydroxyindolin, das 6-Aminoindolin und das 4-Aminoindolin.
-
Besonders
hervorzuheben sind innerhalb dieser Gruppe N-Methyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Ethyl-5,6-dihydroxyindolin,
N-Propyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Butyl-5,6-dihydroxyindolin und
insbesondere das 5,6-Dihydroxyindolin.
-
In
einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
enthalten die erfindungsgemäßen Applikationsvorrichtungen
ein Färbemittel,
enthaltend mindestens ein Indolderivat.
-
Als
Vorstufen naturanaloger Haarfarbstoffe hervorragend geeignet sind
weiterhin Derivate des 5,6-Dihydroxyindols
der Formel (NAV II),
in der
unabhängig
voneinander
- – G25 steht
für Wasserstoff,
eine C1-C4-Alkylgruppe
oder eine C1-C4-Hydroxyalkylgruppe,
- – G26 steht für Wasserstoff oder eine -COOH-Gruppe,
wobei die -COOH-Gruppe auch als Salz mit einem physiologisch verträglichen
Kation vorliegen kann,
- – G27 steht für Wasserstoff oder eine C1-C4-Alkylgruppe,
- – G28 steht für Wasserstoff, eine C1-C4-Alkylgruppe
oder eine Gruppe -CO-G30, in der G30 steht für eine C1-C4-Alkylgruppe, und
- – G29 steht für eine der unter G28 genannten
Gruppen,
sowie physiologisch verträgliche Salze dieser Verbindungen
mit einer organischen oder anorganischen Säure.
-
Besonders
bevorzugte Derivate des Indols sind 5,6-Dihydroxyindol, N-Methyl-5,6-dihydroxyindol, N-Ethyl-5,6-dihydroxyindol,
N-Propyl-5,6-dihydroxyindol, N-Butyl-5,6-dihydroxyindol, 5,6-Dihydroxyindol-2-carbonsäure, 6-Hydroxyindol,
6-Aminoindol und 4-Aminoindol.
-
Innerhalb
dieser Gruppe hervorzuheben sind N-Methyl-5,6-dihydroxyindol, N-Ethyl-5,6-dihydroxyindol,
N-Propyl-5,6-dihydroxyindol, N-Butyl-5,6-dihydroxyindol sowie insbesondere
das 5,6-Dihydroxyindol.
-
Die
Indolin- und Indol-Derivate können
in den erfindungsgemäßen Färbemitteln
sowohl als freie Basen als auch in Form ihrer physiologisch verträglichen
Salze mit anorganischen oder organischen Säuren, z. B. der Hydrochloride,
der Sulfate und Hydrobromide, eingesetzt werden. Die Indol- oder
Indolin-Derivate sind in diesen üblicherweise
in Mengen von 0,05–10
Gew.-%, vorzugsweise 0,1–5
Gew.-% enthalten.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
kann es erfindungsgemäß bevorzugt
sein, das Indolin- oder Indolderivat in Färbemitteln in Kombination mit
mindestens einer Aminosäure
oder einem Oligopeptid einzusetzen. Die Aminosäure ist vorteilhafterweise
eine α-Aminosäure; ganz
besonders bevorzugte α-Aminosäuren sind
Arginin, Ornithin, Lysin, Serin und Histidin, insbesondere Arginin.
-
Eine
vorteilhafte Gestaltung der eigentlichen Applikationsvorrichtung
sieht vor, dass der poröse
Auftragskörper
zum Erreichen einer Kapillarwirkung kontinuierliche Poren aufweist.
Die Kapillareigenschaften des Auftragskörpers, der mit der Applikationsflüssigkeit
dochtartig in Verbindung steht, sorgen für einen zuverlässigen Transport
der Applikationsflüssigkeit
aus dem Behälter
sowie einen dosierten Auftrag der Applikationsflüssigkeit durch Überstreichen
auf die Fasern. Gemäß einer
weiterentwickelten Variante der Applikationsvorrichtung weist der
Auftragskörper
vorzugsweise eine faser-, schwamm-, schaum-, filz- oder sinterwerkstoffartige
Materialstruktur auf. Diese Materialstruktur bewirkt die gewünschte Kapillarwirkung
des Auftragskörpers, so
dass beispielsweise ein ungewolltes Auslaufen oder Tropfen der Applikationsflüssigkeit
aus dem Auftragskörper
unterbleibt.
-
Alternativ
zu einer im Wesentlichen blockförmigen
Gestaltung des porösen
Auftragskörpers
kann dieser auch mehrere stiftförmige
Vorsprünge
aufweisen. Dies vergrößert die
wirksame Oberfläche
des Auftragskörpers
und verbessert somit den Auftrag der Applikationsflüssigkeit.
Demzufolge wird mittels der Streichbewegung des Auftragskörpers über die
keratinischen Fasern, insbesondere die Haare, quantitativ sowie
qualitativ ein besseres Färbeergebnis
gewährleistet.
-
Eine
weitere sinnvolle Ausführungsform
der Applikationsvorrichtung wird dadurch erreicht, dass der Applikationskopf
mehrere, gegebenenfalls lösbar
angeordnete, Kammzähne
aufweist. Diese Kammzähne
sind insbesondere benachbart zum Auftragskörper angeordnet. Die Streichbewegung
des gesamten Applikationskopfes während der Anwendung sorgt mittels
der Kammzähne
zunächst
für eine
Entwirrung der Fasern bzw. der Haare und somit vor allem für einen
gleichmäßigen Auftrag
der Applikationsflüssigkeit.
Grundsätzlich
gestattet die lösbare
Anordnung der Kammzähne
am Applikationskopf eine vielseitigere Verwendung der Applikationsvorrichtung.
Es erweist sich für
eine derartige Anordnung ferner als vorteilhaft, wenn die Kammzähne gegenüber dem
porösen
Auftragskörper
hervorstehen. Auf diesem Wege wird für eine Anwendung bei Haaren verhindert,
dass neben den Haaren auch die Haut, insbesondere Kopfhaut, mit
der Applikationsflüssigkeit
benetzt wird. Eine bevorzugte Ausführungsform der Applikationsvorrichtung
besteht darin, die Kammzähne
des Applikationskopfes kreisförmig
um den Auftragskörper
herum anzuordnen. Unabhängig
von der jeweiligen Streichbewegungsrichtung werden während der
Anwendung in jedem Falle die Fasern bzw. Haare zunächst entwirrt,
bevor der eigentliche Auftrag der Applikationsflüssigkeit erfolgt.
-
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung hat es sich als bevorzugt erwiesen,
wenn die Applikationsflüssigkeit
einen geeigneten wässrigen,
alkoholischen oder wässrig-alkoholischen
Träger
aufweist. Zum Zwecke der vorliegenden Erfindung sind solche Träger beispielsweise
Cremes, Emulsionen, Gele oder auch tensidhaltige schäumende Lösungen,
wie beispielsweise Shampoos, Schaumaerosole oder andere Zubereitungen,
die für
die Anwendung auf dem Haar geeignet sind.
-
Unter
wässrig-alkoholischen
Lösungen
sind im Sinne der vorliegenden Erfindung wässrige Lösungen enthaltend 3 bis 70
Gew.-% eines C1-C4-Alkohols,
insbesondere Ethanol beziehungsweise Isopropanol, zu verstehen.
Die erfindungsgemäßen Mittel
können
zusätzlich
weitere organische Lösemittel,
wie beispielsweise Propylencarbonat, Ethylencarbonat, Methoxybutanol,
Benzylalkohol, Ethyldiglykol oder 1,2-Propylenglykol, enthalten.
Bevorzugt sind dabei alle wasserlöslichen organischen Lösemittel.
-
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt hat sich ein wasserhaltiger Träger erwiesen, der mindestens einen
C1-C4-Alkohols sowie
mindestens ein weiteres organisches Lösemittel enthält. Dabei
kann es erfindungsgemäß bevorzugt
sein, wenn das Wasser einen Anteil von 20 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise
von 30 bis 50 Gew.-%, der C1-C4-Alkohol
einen Anteil von 20 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise von 30 bis 50 Gew.-%,
und das organisches Lösemittel
einen Anteil von 1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise von 5 bis 15 Gew.-%,
jeweils bezogen auf die gesamte Applikationsflüssigkeit, aufweisen. Im Rahmen
dieser Ausführungsform
kann eine Zusammensetzung besonders bevorzugt sein, die Wasser,
Ethanol und Propylencarbonat enthält.
-
Im
Rahmen einer ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
die Applikationsflüssigkeit
als färbende
Komponenten im Wesentlichen Vorstufen eines naturanalogen Farbstoffs.
-
Im
Rahmen dieser Ausführungsform
hat es sich als bevorzugt erwiesen, wenn die Applikationsflüssigkeit
einen pH-Wert von 1 bis 5, vorzugsweise von 1,5 bis 3 enthält.
-
Zur
Einstellung des pH-Wertes enthält
die Applikationsflüssigkeit
dieser Ausführungsform
vorzugsweise mindestens eine organische oder anorganische Säure. Als
bevorzugte anorganische Säuren
sind insbesondere Salzsäure,
Schwefelsäure
und Phosphorsäure
zu nennen. Als bevorzugte organische Säuren sind Essigsäure, Glykolsäure, Citronensäure, Weinsäure, Milchsäure und Äpfelsäure zu nennen. Äpfelsäure ist
eine besonders bevorzugt eingesetzte Säure.
-
Obwohl
die Applikationsflüssigkeit
dieser Ausführungsform
als färbende
Komponenten im Wesentlichen Vorstufen eines naturanalogen Farbstoffs
enthält,
hat es sich in manchen Fällen
als vorteilhaft erwiesen, wenn die Applikationsflüssigkeit
weiterhin einen direktziehenden Farbstoff zur Nuancierung enthält.
-
Direktziehende
Farbstoffe sind üblicherweise
Nitrophenylendiamine, Nitroaminophenole, Azofarbstoffe, Anthrachinone
oder Indophenole. Bevorzugte direktziehende Farbstoffe sind die
unter den internationalen Bezeichnungen bzw. Handelsnamen HC Yellow
2, HC Yellow 4, HC Yellow 5, HC Yellow 6, HC Yellow 12, Acid Yellow
1, Acid Yellow 10, Acid Yellow 23, Acid Yellow 36, HC Orange 1,
Disperse Orange 3, Acid Orange 7, HC Red 1, HC Red 3, HC Red 10,
HC Red 11, HC Red 13, Acid Red 33, Acid Red 52, HC Red BN, Pigment Red
57:1, HC Blue 2, HC Blue 12, Disperse Blue 3, Acid Blue 7, Acid
Green 50, HC Violet 1, Disperse Violet 1, Disperse Violet 4, Acid
Violet 43, Disperse Black 9, Acid Black 1, und Acid Black 52 bekannten
Verbindungen sowie 1,4-Diamino-2-nitrobenzol, 2-Amino-4-nitrophenol,
1,4-Bis-(β-hydroxyethyl)-amino-2-nitrobenzol,
3-Nitro-4-(β-hydroxyethyl)-aminophenol, 2-(2'-Hydroxyethyl)amino-4,6-dinitrophenol,
1-(2'-Hydroxyethyl)amino-4-methyl-2-nitrobenzol, 1-Amino-4-(2'-hydroxyethyl)-amino-5-chlor-2-nitrobenzol,
4-Amino-3-nitrophenol, 1-(2'- Ureidoethyl)amino-4-nitrobenzol,
4-Amino-2-nitrodiphenylamin-2'-carbonsäure, 6-Nitro-1,2,3,4-tetrahydrochinoxalin,
2-Hydroxy-1,4-naphthochinon, Pikraminsäure und deren Salze, 2-Amino-6-chloro-4-nitrophenol, 4-Ethylamino-3-nitrobenzoesäure und
2-Chloro-6-ethylamino-1-hydroxy-4-nitrobenzol.
-
Ferner
können
die erfindungsgemäßen Applikatorflüssigkeiten
einen kationischen direktziehenden Farbstoff enthalten. Besonders
bevorzugt sind dabei
- a) kationische Triphenylmethanfarbstoffe,
wie beispielsweise Basic Blue 7, Basic Blue 26, Basic Violet 2 und
Basic Violet 14,
- b) aromatischen Systeme, die mit einer quaternären Stickstoffgruppe
substituiert sind, wie beispielsweise Basic Yellow 57, Basic Red
76, Basic Blue 99, Basic Brown 16 und Basic Brown 17, sowie
- c) direktziehende Farbstoffe, die einen Heterocyclus enthalten,
der mindestens ein quaternäres
Stickstoffatom aufweist, wie sie beispielsweise in der EP-A2-998
908, auf die an dieser Stelle explizit Bezug genommen wird, in den
Ansprüchen
6 bis 11 genannt werden.
-
Bevorzugte
kationische direktziehende Farbstoffe der Gruppe (c) sind insbesondere
die folgenden Verbindungen:
-
Die
Verbindungen der Formeln (DZ1), (DZ3) und (DZ5), die auch unter
den Bezeichnungen Basic Yellow 87, Basic Orange 31 und Basic Red
51 bekannt sind, sind ganz besonders bevorzugte kationische direktziehende
Farbstoffe der Gruppe (c).
-
Die
kationischen direktziehenden Farbstoffe, die unter dem Warenzeichen
Arianor® vertrieben
werden, sind erfindungsgemäß ebenfalls
ganz besonders bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe.
-
Die
erfindungsgemäßen Mittel
gemäß dieser
Ausführungsform
enthalten die direktziehenden Farbstoffe bevorzugt in einer Menge
von 0,01 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Applikatorflüssigkeit.
-
Weiterhin
können
die erfindungsgemäßen Zubereitungen
auch in der Natur vorkommende Farbstoffe wie sie beispielsweise
in Henna rot, Henna neutral, Henna schwarz, Kamillenblüte, Sandelholz,
schwarzem Tee, Faulbaumrinde, Salbei, Blauholz, Krappwurzel, Catechu,
Sedre und Alkannawurzel enthalten sind, enthalten.
-
Im
Rahmen einer zweiten, ebenfalls bevorzugten Ausführungsform kann die Applikationsflüssigkeit neben
der oder den Vorstufen eines naturanalogen Farbstoffs weitere färbende Komponenten
enthalten.
-
Die
erfindungsgemäße Applikationsflüssigkeit
wird im Rahmen dieser Ausführungsform
mittels Säuren und/oder
Alkalisierungsmitteln bevorzugt auf einen pH-Wert von 7 bis 11,
insbesondere von 8,5 bis 10, eingestellt.
-
Zu
diesem Zweck bevorzugte Alkalisierungsmittel sind Alkali- oder Erdalkalihydroxide,
Ammoniak oder organische Amine. Die organischen Amine sind dabei
bevorzugt ausgewählt
aus der Gruppe, die von Monoethanolamin, Monoisopropanolamin, 2-Amino-2-methyl-propanol,
2-Amino-2-methyl-1,3-propandiol,
2-Amino-2-ethyl-1,3-propandiol, 2-Amino-2-methylbutanol und Triethanolamin
gebildet wird. Insbesondere Monoethanolamin, Triethanolamin sowie
2-Amino-2-methyl-propanol und 2-Amino-2-methyl-1,3-propandiol
sind im Rahmen dieser Gruppe bevorzugt. Auch die Verwendung von
Aminosäuren
und/oder Oligopeptiden wie beispielsweise der ω-Aminocapronsäure als
Alkalisierungsmittel ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt.
-
Weiterhin
werden solche Aminosäuren
und Oligopeptide bevorzugt eingesetzt, deren 2,5 Gew.-%ige Lösungen in
Wasser einen pH-Wert von 9 und größer aufweisen. Eine solche
Aminosäure
ist das bevorzugt eingesetzte Arginin.
-
Hinsichtlich
der erfindungsgemäß bevorzugten
Säuren
sei an dieser Stelle explizit auf die obigen Ausführungen
verwiesen.
-
Im
Rahmen dieser zweiten bevorzugten Ausführungsform enthält die Applikationsflüssigkeit
zur Erzielung eines breiteren Nuancenspektums neben dem naturanalogen
Farbstoffvorprodukt zusätzlich
ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwickler- und/oder Kupplertyp
und/oder einen direktziehenden Farbstoff.
-
Es
kann erfindungsgemäß bevorzugt
sein, als Entwicklerkomponente ein p-Phenylendiaminderivat oder
eines seiner physiologisch verträglichen
Salze einzusetzen. Besonders bevorzugt sind p-Phenylendiaminderivate der Formel (E1)
wobei
- – G1 steht für
ein Wasserstoffatom, einen C1- bis C4-Alkylrest, einen C1-
bis C4-Monohydroxyalkylrest, einen C2- bis C4-Polyhydroxyalkylrest,
einen (C1- bis C4)-Alkoxy-(C1- bis C4)-alkylrest,
einen 4'-Aminophenylrest oder
einen C1- bis C4-Alkylrest,
der mit einer stickstoffhaltigen Gruppe, einem Phenyl- oder einem
4'-Aminophenylrest
substituiert ist;
- – G2 steht für
ein Wasserstoffatom, einen C1- bis C4-Alkylrest, einen C1-
bis C4-Monohydroxyalkylrest, einen C2- bis C4-Polyhydroxyalkylrest,
einen (C1- bis C4)-Alkoxy-(C1- bis C4)-alkylrest
oder einen C1- bis C4-Alkylrest,
der mit einer stickstoffhaltigen Gruppe substituiert ist;
- – G3 steht für
ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, wie ein Chlor-, Brom-, Iod-
oder Fluoratom, einen C1- bis C4-Alkylrest,
einen C1- bis C4-Monohydroxyalkylrest,
einen C2- bis C4- Polyhydroxyalkylrest,
einen C1- bis C4-Hydroxyalkoxyrest,
einen C1- bis C4-Acetylaminoalkoxyrest,
einen C1- bis C4-Mesylaminoalkoxyrest
oder einen C1- bis C4-Carbamoylaminoalkoxyrest;
- – G4 steht für
ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom oder einen C1-
bis C4-Alkylrest oder
- – wenn
G3 und G4 in ortho-Stellung
zueinander stehen, können
sie gemeinsam eine verbrückende α,ω-Alkylendioxogruppe,
wie beispielsweise eine Ethylendioxygruppe bilden.
-
Beispiele
für die
als Substituenten in den erfindungsgemäßen Verbindungen genannten
C1- bis C4-Alkylreste sind die
Gruppen Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl und Butyl. Ethyl und Methyl
sind bevorzugte Alkylreste. Erfindungsgemäß bevorzugte C1-
bis C4-Alkoxyreste sind beispielsweise eine
Methoxy- oder eine Ethoxygruppe. Weiterhin können als bevorzugte Beispiele
für eine
C1- bis C4-Hydroxyalkylgruppe
eine Hydroxymethyl-, eine 2-Hydroxyethyl-, eine 3-Hydroxypropyl-
oder eine 4-Hydroxybutylgruppe
genannt werden. Eine 2-Hydroxyethylgruppe ist besonders bevorzugt.
Eine besonders bevorzugte C2- bis C4-Polyhydroxyalkylgruppe ist die 1,2-Dihydroxyethylgruppe.
Beispiele für
Halogenatome sind erfindungsgemäß F-, Cl-
oder Br-Atome, Cl-Atome sind ganz besonders bevorzugt. Die weiteren
verwendeten Begriffe leiten sich erfindungsgemäß von den hier gegebenen Definitionen
ab. Beispiele für
stickstoffhaltige Gruppen der Formel (E1) sind insbesondere die
Aminogruppen, C1- bis C4-Monoalkylaminogruppen,
C1- bis C4-Dialkylaminogruppen,
C1- bis C4-Trialkylammoniumgruppen,
C1- bis C4-Monohydroxyalkylaminogruppen,
Imidazolinium und Ammonium.
-
Besonders
bevorzugte p-Phenylendiamine der Formel (E1) sind ausgewählt aus
p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin,
2-Chlor-p-phenylendiamin, 2,3-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Diethyl-p-phenylendiamin,
2,5-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Diethyl-p-phenylendiamin,
N,N-Dipropyl-p-phenylendiamin, 4-Amino-3-methyl-(N,N-diethyl)-anilin, N,N-Bis-(β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
4-N,N-Bis-(β-hydroxyethyl)-amino-2-methylanilin, 4-N,N-Bis-(β-hydroxyethyl)-amino-2-chloranilin,
2-(β-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
2-(α,β-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
2-Fluor-p-phenylendiamin, 2-Isopropyl-p-phenylendiamin, N-(β-Hydroxypropyl)-p-phenylendiamin,
2-Hydroxymethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-3-methyl-p-phenylendiamin, N,N-(Ethyl,β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
N-(β,γ-Dihydroxypropyl)-p-phenylendiamin, N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin,
N-Phenyl-p-phenylendiamin, 2-(β-Hydroxyethyloxy)-p-phenylendiamin,
2-(β-Acetylaminoethyloxy)-p-phenylendiamin,
N-(β-Methoxyethyl)-p-phenylendiamin,
N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin und
5,8-Diaminobenzo-1,4-dioxan sowie ihren physiologisch verträglichen
Salzen.
-
Erfindungsgemäß ganz besonders
bevorzugte p-Phenylendiaminderivate der Formel (E1) sind p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin,
2-(β-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
2-(α,β-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin und
N,N-Bis-(β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin.
-
Es
kann erfindungsgemäß weiterhin
bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente Verbindungen einzusetzen,
die mindestens zwei aromatische Kerne enthalten, die mit Amino-
und/oder Hydroxylgruppen substituiert sind.
-
Unter
den zweikernigen Entwicklerkomponenten, die in den Färbezusammensetzungen
gemäß der Erfindung
verwendet werden können,
kann man insbesondere die Verbindungen nennen, die der folgenden Formel
(E2) entsprechen, sowie ihre physiologisch verträglichen Salze:
wobei:
- – Z1 und Z2 stehen unabhängig voneinander
für einen
Hydroxyl- oder NH2-Rest, der gegebenenfalls
durch einen C1- bis C4-Alkylrest,
durch einen C1- bis C4-Hydroxyalkylrest
und/oder durch eine Verbrückung
Y substituiert ist oder der gegebenenfalls Teil eines verbrückenden
Ringsystems ist,
- – die
Verbrückung
Y steht für
eine Alkylengruppe mit 1 bis 14 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise
eine lineare oder verzweigte Alkylenkette oder einen Alkylenring,
die von einer oder mehreren stickstoffhaltigen Gruppen und/oder
einem oder mehreren Neteroatomen wie Sauerstoff-, Schwefel- oder
Stickstoffatomen unterbrochen oder beendet sein kann und eventuell
durch einen oder mehrere Hydroxyl- oder C1-
bis C8-Alkoxyreste substituiert sein kann,
oder eine direkte Bindung,
- – G5 und G6 stehen unabhängig voneinander
für ein
Wasserstoff- oder Halogenatom, einen C1-
bis C4-Alkylrest, einen C1-
bis C4-Monohydroxyalkylrest, einen C2- bis C4-Polyhydroxyalkylrest,
einen C1- bis C4-Aminoalkylrest
oder eine direkte Verbindung zur Verbrückung Y,
- – G7, G8, G9,
G10, G11 und G12 stehen unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom,
eine direkte Bindung zur Verbrückung
Y oder einen C1- bis C4-Alkylrest,
mit
der Maßgabe,
dass die Verbindungen der Formel (E2) nur eine Verbrückung Y
pro Molekül
enthalten.
-
Die
in Formel (E2) verwendeten Substituenten sind erfindungsgemäß analog
zu den obigen Ausführungen
definiert.
-
Bevorzugte
zweikernige Entwicklerkomponenten der Formel (E2) sind insbesondere:
N,N'-Bis-(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)-1,3-diamino-propan-2-ol,
N,N'-Bis-(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)-ethylendiamin,
N,N'-Bis-(4-aminophenyl)-tetramethylendiamin,
N,N'-Bis-(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4-aminophenyl)-tetramethylendiamin,
N,N'-Bis-(4-methyl-aminophenyl)-tetramethylendiamin, N,N'-Diethyl-N,N'-bis-(4'-amino-3'-methylphenyl)-ethylendiamin,
Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)-methan, N,N'-Bis-(4'-aminophenyl)-1,4-diazacycloheptan,
N,N'-Bis-(2-hydroxy-5-aminobenzyl)-piperazin,
N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin
und 1,10-Bis-(2',5'-diaminophenyl)-1,4,7,10-tetraoxadecan
und ihre physiologisch verträglichen
Salze.
-
Ganz
besonders bevorzugte zweikernige Entwicklerkomponenten der Formel
(E2) sind N,N'-Bis-(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4-aminophenyl)-1,3-diamino-propan-2-ol,
Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)-methan,
1,3-Bis-(2,5-diaminophenoxy)-propan-2-ol, N,N'-Bis-(4-aminophenyl)-1,4-diazacycloheptan
und 1,10-Bis-(2,5-diaminophenyl)-1,4,7,10-tetraoxadecan oder eines
ihrer physiologisch verträglichen
Salze.
-
Weiterhin
kann es erfindungsgemäß bevorzugt
sein, als Entwicklerkomponente ein p-Aminophenolderivat oder eines seiner
physiologisch verträglichen
Salze einzusetzen. Besonders bevorzugt sind p-Aminophenolderivate
der Formel (E3)
wobei:
- – G13 steht für ein Wasserstoffatom, ein
Halogenatom, einen C1- bis C4-Alkylrest,
einen C1- bis C4-Monohydroxyalkylrest,
einen C2- bis C4-Polyhydroxyalkylrest,
einen (C1- bis C4)-Alkoxy-(C1- bis C4)-alkylrest,
einen C1- bis C4-Aminoalkylrest,
einen Hydroxy-(C1- bis C4)-alkylaminorest,
einen C1- bis C4-Hydroxyalkoxyrest, einen
C1- bis C4-Hydroxyalkyl-(C1- bis C4)-aminoalkylrest
oder einen (Di-C1- bis C4-Alkylamino)-(C1- bis C4)-alkylrest,
und
- – G14 steht für ein Wasserstoff- oder Halogenatom,
einen C1- bis C4-Alkylrest,
einen C1- bis C4-Monohydroxyalkylrest,
einen C2- bis C4-Polyhydroxyalkylrest,
einen (C1- bis C4)-Alkoxy-(C1- bis C4)-alkylrest,
einen C1- bis C4-Aminoalkylrest
oder einen C1- bis C4-Cyanoalkylrest,
- – G15 steht für Wasserstoff, einen C1- bis C4-Alkylrest,
einen C1- bis C4-Monohydroxyalkylrest,
einen C2- bis C4-Polyhydroxyalkylrest,
einen Phenylrest oder einen Benzylrest, und
- – G16 steht für Wasserstoff oder ein Halogenatom.
-
Die
in Formel (E3) verwendeten Substituenten sind erfindungsgemäß analog
zu den obigen Ausführungen
definiert.
-
Bevorzugte
p-Aminophenole der Formel (E3) sind insbesondere p-Aminophenol,
N-Methyl-p-aminophenol,
4-Amino-3-methyl-phenol, 4-Amino-3-fluorphenol, 2-Hydroxymethylamino-4-aminophenol, 4-Amino-3-hydroxymethylphenol,
4-Amino-2-(β-hydroxyethoxy)-phenol,
4-Amino-2-methylphenol,
4-Amino-2-hydroxymethylphenol, 4-Amino-2-methoxymethyl-phenol, 4-Amino-2-aminomethylphenol,
4-Amino-2-(β-hydroxyethyl-aminomethyl)-phenol,
4-Amino-2-(α,β-dihydroxyethyl)-phenol,
4-Amino-2-fluorphenol, 4-Amino-2-chlorphenol, 4-Amino-2,6-dichlorphenol,
4-Amino-2-(diethyl-aminomethyl)-phenol
sowie ihre physiologisch verträglichen
Salze.
-
Ganz
besonders bevorzugte Verbindungen der Formel (E3) sind p-Aminophenol,
4-Amino-3-methylphenol,
4-Amino-2-aminomethylphenol, 4-Amino-2-(α,β-dihydroxyethyl)-phenol und
4-Amino-2-(diethyl-aminomethyl)-phenol.
-
Ferner
kann die Entwicklerkomponente ausgewählt sein aus o-Aminophenol
und seinen Derivaten, wie beispielsweise 2-Amino-4-methylphenol,
2-Amino-5-methylphenol oder 2-Amino-4-chlorphenol.
-
Weiterhin
kann die Entwicklerkomponente ausgewählt sein aus heterocyclischen
Entwicklerkomponenten, wie beispielsweise den Pyridin-, Pyrimidin-,
Pyrazol-, Pyrazol-Pyrimidin-Derivaten
und ihren physiologisch verträglichen
Salzen.
-
Bevorzugte
Pyridin-Derivate sind insbesondere die Verbindungen, die in den
Patenten
GB 1 026 978 und
GB 1 153 196 beschrieben
werden, wie 2,5-Diamino-pyridin, 2-(4-Methoxyphenyl)-amino-3-amino-pyridin, 2,3-Diamino-6-methoxy-pyridin,
2-(β-Methoxyethyl)-amino-3-amino-6-methoxy-pyridin
und 3,4-Diamino-pyridin.
-
Bevorzugte
Pyrimidin-Derivate sind insbesondere die Verbindungen, die im deutschen
Patent
DE 2 359 399 ,
der japanischen Offenlegungsschrift
JP 02019576 A2 oder in der Offenlegungsschrift
WO 96/15765 beschrieben werden, wie 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin,
4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, 2-Dimethylamino-4,5,6-triaminopyrimidin,
2,4-Dihydroxy-5,6-diaminopyrimidin
und 2,5,6-Triaminopyrimidin.
-
Bevorzugte
Pyrazol-Derivate sind insbesondere die Verbindungen, die in den
Patenten
DE 3 843 892 ,
DE 4 133 957 und Patentanmeldungen
WO 94/08969, WO 94/08970, EP-740 931 und
DE 195 43 988 beschrieben werden,
wie 4,5-Diamino-1-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-(β-hydroxyethyl)-pyrazol, 3,4-Diaminopyrazol, 4,5-Diamino-1-(4'-chlorbenzyl)-pyrazol,
4,5-Diamino-1,3-dimethylpyrazol, 4,5-Diamino-3-methyl-1-phenylpyrazol, 4,5-Diamino-1-methyl-3-phenylpyrazol,
4-Amino-1,3-dimethyl-5- hydrazinopyrazol,
1-Benzyl-4,5-diamino-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-3-tert.-butyl-1-methylpyrazol,
4,5-Diamino-1-tert.-butyl-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-(β-hydroxyethyl)-3-methylpyrazol,
4,5-Diamino-1-ethyl-3-methylpyrazol,
4,5-Diamino-1-ethyl-3-(4'-methoxyphenyl)-pyrazol,
4,5-Diamino-1-ethyl-3-hydroxymethylpyrazol,
4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-methylpyrazol, 4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-isopropylpyrazol,
4,5-Diamino-3-methyl-1-isopropylpyrazol, 4-Amino-5-(β-aminoethyl)-amino-1,3-dimethylpyrazol,
3,4,5-Triaminopyrazol, 1-Methyl-3,4,5-triaminopyrazol, 3,5-Diamino-1-methyl-4-methylaminopyrazol
und 3,5-Diamino-4-(β-hydroxyethyl)-amino-1-methylpyrazol.
-
Bevorzugte
Pyrazolopyrimidin-Derivate sind insbesondere die Derivate des Pyrazolo[1,5-a]pyrimidin der
folgenden Formel (E4) und dessen tautomeren Formen, sofern ein tautomeres
Gleichgewicht besteht:
wobei:
- – G17, G18, G19 und G20 unabhängig voneinander
stehen für
ein Wasserstoffatom, einen C1- bis C4-Alkylrest, einen
Aryl-Rest, einen C1- bis C4-Hydroxyalkylrest,
einen C2- bis C4-Polyhydroxyalkylrest
einen (C1- bis C4)-Alkoxy-(C1- bis C4)-alkylrest,
einen C1- bis C4-Aminoalkylrest, der
gegebenenfalls durch ein Acetyl-Ureid- oder einen Sulfonyl-Rest
geschützt
sein kann, einen (C1- bis C4)-Alkylamino-(C1- bis C4)-alkylrest, einen
Di-[(C1- bis C4)-alkyl]-(C1- bis C4)-aminoalkylrest,
wobei die Dialkyl-Reste gegebenenfalls einen Kohlenstoffzyklus oder
einen Heterozyklus mit 5 oder 6 Kettengliedern bilden, einen C1- bis C4-Hydroxyalkyl- oder
einen Di-(C1- bis C4)-[Hydroxyalkyl]-(C1- bis C4)-aminoalkylrest,
- – die
X-Reste stehen unabhängig
voneinander für
ein Wasserstoffatom, einen C1- bis C4-Alkylrest, einen Aryl-Rest, einen C1- bis C4-Hydroxyalkylrest,
einen C2- bis C4-Polyhydroxyalkylrest,
einen C1- bis C4-Aminoalkylrest,
einen (C1- bis C4)-Alkylamino-(C1- bis C4)-alkylrest,
einen Di-[(C1- bis C4)alkyl]-(C1- bis C4)-aminoalkylrest,
wobei die Dialkyl-Reste gegebenenfalls einen Kohlenstoffzyklus oder
einen Heterozyklus mit 5 oder 6 Kettengliedern bilden, einen C1- bis C4-Hydroxyalkyl- oder
einen Di-(C1- bis C4-hydroxyalkyl)-aminoalkylrest,
einen Aminorest, einen C1- bis C4-Alkyl-
oder Di-(C1- bis C4-hydroxyalkyl)-aminorest,
ein Halogenatom, eine Carboxylsäuregruppe
oder eine Sulfonsäuregruppe,
- – i
hat den Wert 0, 1, 2 oder 3,
- – p
hat den Wert 0 oder 1,
- – q
hat den Wert 0 oder 1 und
- – n
hat den Wert 0 oder 1,
mit der Maßgabe, dass
- – die
Summe aus p + q ungleich 0 ist,
- – wenn
p + q gleich 2 ist, n den Wert 0 hat, und die Gruppen NG17G18 und NG19G20 belegen die
Positionen (2,3); (5,6); (6,7); (3,5) oder (3,7);
- – wenn
p + q gleich 1 ist, n den Wert 1 hat, und die Gruppen NG17G18 (oder NG19G20) und die Gruppe
OH belegen die Positionen (2,3); (5,6); (6,7); (3,5) oder (3,7);
-
Die
in Formel (E4) verwendeten Substituenten sind erfindungsgemäß analog
zu den obigen Ausführungen
definiert.
-
Wenn
das Pyrazolo[1,5-a]-pyrimidin der obenstehenden Formel (E4) eine
Hydroxygruppe an einer der Positionen 2, 5 oder 7 des Ringsystems
enthält,
besteht ein tautomeres Gleichgewicht, das zum Beispiel im folgenden
Schema dargestellt wird:
-
Unter
den Pyrazolo[1,5-a]-pyrimidinen der obenstehenden Formel (E4) kann
man insbesondere nennen:
- – Pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin;
- – 2,5-Dimethyl-pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin;
- – Pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,5-diamin;
- – 2,7-Dimethyl-pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,5-diamin;
- – 3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-7-ol;
- – 3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-5-ol;
- – 2-(3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-7-ylamino)-ethanol;
- – 2-(7-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3-ylamino)-ethanol;
- – 2-[(3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-7-yl)-(2-hydroxy-ethyl)-amino]-ethanol;
- – 2-[(7-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3-yl)-(2-hydroxy-ethyl)-amino]-ethanol;
- – 5,6-Dimethylpyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin;
- – 2,6-Dimethylpyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin;
- – 3-Amino-7-dimethylamino-2,5-dimethylpyrazolo[1,5-a]pyrimidin;
sowie
ihre physiologisch verträglichen
Salze und ihre tautomeren Formen, wenn ein tautomers Gleichgewicht vorhanden
ist.
-
Die
Pyrazolo[1,5-a]pyrimidine der obenstehenden Formel (E4) können wie
in der Literatur beschrieben durch Zyklisierung ausgehend von einem
Aminopyrazol oder von Hydrazin hergestellt werden.
-
Neben
den Entwicklerkomponenten enthält
die Applikationsflüssigkeit
vorzugsweise eine oder mehrere Kupplerkomponenten.
-
Als
Kupplerkomponenten werden in der Regel m-Phenylendiaminderivate,
Naphthole, Resorcin und Resorcinderivate, Pyrazolone und m-Aminophenolderivate
verwendet. Als Kupplersubstanzen eignen sich insbesondere 1-Naphthol,
1,5-, 2,7- und 1,7-Dihydroxynaphthalin, 5-Amino-2-methylphenol,
m-Aminophenol, Resorcin,
Resorcinmonomethylether, m-Phenylendiamin, 1-Phenyl-3-methyl-pyrazolon-5,2,4-Dichlor-3-aminophenol,
1,3-Bis-(2',4'-diaminophenoxy)-propan,
2-Chlor-resorcin, 4-Chlor-resorcin,
2-Chlor-6-methyl-3-aminophenol, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 2-Methylresorcin,
5-Methylresorcin und 2-Methyl-4-chlor-5-aminophenol.
-
Erfindungsgemäß bevorzugte
Kupplerkomponenten sind
- – m-Aminophenol und dessen
Derivate wie beispielsweise 5-Amino-2-methylphenol, N-Cyclopentyl-3-aminophenol, 3-Amino-2-chlor-6-methylphenol,
2-Hydroxy-4-aminophenoxyethanol, 2,6-Dimethyl-3-aminophenol, 3-Trifluoroacetylamino-2-chlor-6-methylphenol,
5-Amino-4-chlor-2-methylphenol,
5-Amino-4-methoxy-2-methylphenol, 5-(2'-Hydroxyethyl)-amino-2-methylphenol,
3-(Diethylamino)-phenol,
N-Cyclopentyl-3-aminophenol, 1,3-Dihydroxy-5-(methylamino)-benzol,
3-Ethylamino-4-methylphenol
und 2,4-Dichlor-3-aminophenol,
- – o-Aminophenol
und dessen Derivate,
- – m-Diaminobenzol
und dessen Derivate wie beispielsweise 2,4-Diaminophenoxy-ethanol,
1,3-Bis-(2',4'-diaminophenoxy)-propan,
1-Methoxy-2-amino-4-(2'-hydroxyethylamino)benzol,
1,3-Bis-(2',4'-diaminophenyl)-propan, 2,6-Bis-(2'-hydroxyethylamino)-1-methylbenzol,
2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol,
2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol,
2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4,5-dimethylphenyl}amino)ethanol,
2-[3-Morpholin-4-ylphenyl)amino]ethanol, 3-Amino-4-(2-methoxyethoxy)-5-methylphenylamin
und 1-Amino-3-bis-(2'-hydroxyethyl)-aminobenzol,
- – o-Diaminobenzol
und dessen Derivate wie beispielsweise 3,4-Diaminobenzoesäure und
2,3-Diamino-1-methylbenzol,
- – Di-
beziehungsweise Trihydroxybenzolderivate wie beispielsweise Resorcin,
Resorcinmonomethylether, 2-Methylresorcin, 5-Methylresorcin, 2,5-Dimethylresorcin,
2-Chlorresorcin,
4-Chlorresorcin, Pyrogallol und 1,2,4-Trihydroxybenzol,
- – Pyridinderivate
wie beispielsweise 2,6-Dihydroxypyridin, 2-Amino-3-hydroxypyridin,
2-Amino-5-chlor-3-hydroxypyridin,
3-Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4- dimethylpyridin,
2,6-Dihydroxy-4-methylpyridin, 2,6-Diaminopyridin, 2,3-Diamino-6-methoxypyridin
und 3,5-Diamino-2,6-dimethoxypyridin,
- – Naphthalinderivate
wie beispielsweise 1-Naphthol, 2-Methyl-1-naphthol, 2-Hydroxymethyl-1-naphthol, 2-Hydroxyethyl-1-naphthol,
1,5-Dihydroxynaphthalin, 1,6-Dihydroxynaphthalin, 1,7-Dihydroxynaphthalin, 1,8-Dihydroxynaphthalin,
2,7-Dihydroxynaphthalin und 2,3-Dihydroxynaphthalin,
- – Morpholinderivate
wie beispielsweise 6-Hydroxybenzomorpholin und 6-Amino-benzomorpholin,
- – Chinoxalinderivate
wie beispielsweise 6-Methyl-1,2,3,4-tetrahydrochinoxalin,
- – Pyrazolderivate
wie beispielsweise 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on,
- – Indolderivate
wie beispielsweise 4-Hydroxyindol, 6-Hydroxyindol und 7-Hydroxyindol,
- – Pyrimidinderivate,
wie beispielsweise 4,6-Diaminopyrimidin, 4-Amino-2,6-dihydroxypyrimidin,
2,4-Diamino-6-hydroxypyrimidin,
2,4,6-Trihydroxypyrimidin, 2-Amino-4-methylpyrimidin, 2-Amino-4-hydroxy-6-methylpyrimidin
und 4,6-Dihydroxy-2-methylpyrimidin, oder
- – Methylendioxybenzolderivate
wie beispielsweise 1-Hydroxy-3,4-methylendioxybenzol, 1-Amino-3,4-methylendioxybenzol
und 1-(2'-Hydroxyethyl)-amino-3,4-methylendioxybenzol
sowie
deren physiologisch verträglichen
Salze.
-
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugte Kupplerkomponenten sind 1-Naphthol, 1,5-, 2,7- und 1,7-Dihydroxynaphthalin,
3-Aminophenol, 5-Amino-2-methylphenol, 2-Amino-3-hydroxypyridin,
Resorcin, 4-Chlorresorcin, 2-Chlor-6-methyl-3-aminophenol, 2-Methylresorcin,
5-Methylresorcin, 2,5-Dimethylresorcin und 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin.
-
Hinsichtlich
der in dieser Ausführungsform
zur weiteren Nuancierung einsetzbaren direktziehenden Farbstoffe
sei an dieser Stelle auf die obigen Ausführungen zur ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwiesen.
-
Die
erfindungsgemäßen Applikatorflüssigkeiten
enthalten gegebenenfalls sowohl die Entwicklerkomponenten als auch
die Kupplerkomponenten bevorzugt in einer Menge von 0,005 bis 20
Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte
Oxidationsfärbemittel.
Dabei werden Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten im Allgemeinen
in etwa molaren Mengen zueinander eingesetzt. Wenn sich auch der
molare Einsatz als zweckmäßig erwiesen
hat, so ist ein gewisser Überschuss
einzelner Oxidationsfarbstoffvorprodukte nicht nachteilig, so dass
Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten in einem Mol-Verhältnis von
1:0,5 bis 1:3, insbesondere 1:1 bis 1:2, enthalten sein können.
-
Es
ist nicht erforderlich, dass die Oxidationsfarbstoffvorprodukte
oder die direktziehenden Farbstoffe jeweils einheitliche Verbindungen
darstellen. Vielmehr können
in den erfindungsgemäßen Haarfärbemitteln, bedingt
durch die Herstellungsverfahren für die einzelnen Farbstoffe,
in untergeordneten Mengen noch weitere Komponenten enthalten sein,
soweit diese nicht das Färbeergebnis
nachteilig beeinflussen oder aus anderen Gründen, z.B. toxikologischen,
ausgeschlossen werden müssen.
-
Bezüglich der
in den erfindungsgemäßen Haarfärbe- und
-tönungsmitteln
einsetzbaren Farbstoffe wird weiterhin ausdrücklich auf die Monographie
Ch. Zviak, The Science of Hair Care, Kapitel 7 (Seiten 248–250; direktziehende
Farbstoffe) sowie Kapitel 8, Seiten 264–267; Oxidationsfarbstoffvorprodukte),
erschienen als Band 7 der Reihe "Dermatology" (Hrg.: Ch., Culnan
und H. Maibach), Verlag Marcel Dekker Inc., New York, Basel, 1986,
sowie das "Europäische Inventar
der Kosmetik-Rohstoffe",
herausgegeben von der Europäischen Gemeinschaft,
erhältlich
in Diskettenform vom Bundesverband Deutscher Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel,
Reformwaren und Körperpflegemittel
e.V., Mannheim, Bezug genommen.
-
Die
erfindungsgemäßen Applikationsflüssigkeiten
beider genannter Ausführungsformen
können
weiterhin prinzipiell alle in solchen Zubereitungen bekannten Wirk-,
Zusatz- und Hilfsstoffe enthalten. Obwohl es sich als besonders
bevorzugt erwiesen hat, wenn die Applikationsflüssigkeiten frei von Tensiden
formuliert sind, können
die erfindungsgemäßen Applikationsflüssigkeiten
in einer anderen Ausführungsform
auch mindestens ein Tensid enthalten, wobei prinzipiell sowohl anionische
als auch zwitterionische, ampholytische, nichtionische und kationische
Tenside geeignet sind. In vielen Fällen hat es sich aber als vorteilhaft
erwiesen, die Tenside aus anionischen, zwitterionischen oder nichtionischen
Tensiden auszuwählen.
Anionische Tenside können
dabei ganz besonders bevorzugt sein.
-
Als
anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Zubereitungen alle für die Verwendung
am menschlichen Körper
geeigneten anionischen oberflächenaktiven
Stoffe. Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslichmachende,
anionische Gruppe wie z. B. eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe
und eine lipophile Alkylgruppe mit etwa 10 bis 22 C-Atomen. Zusätzlich können im
Molekül
Glykol- oder Polyglykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen
sowie Hydroxylgruppen enthalten sein. Beispiele für geeignete
anionische Tenside sind, jeweils in Form der Natrium-, Kalium- und
Ammonium- sowie der Mono-, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2
oder 3 C-Atomen in der Alkanolgruppe,
- – lineare
Fettsäuren
mit 10 bis 22 C-Atomen (Seifen),
- – Ethercarbonsäuren der
Formel R-O-(CH2-CH2O)x-CH2-COOH, in der
R eine lineare Alkylgruppe mit 10 bis 22 C-Atomen und x = 0 oder
1 bis 16 ist,
- – Acylsarcoside
mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,
- – Acyltauride
mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,
- – Acylisethionate
mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,
- – Sulfobernsteinsäuremono-
und -dialkylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester
mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen,
- – lineare
Alkansulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen,
- – lineare
Alpha-Olefinsulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen,
- – Alpha-Sulfofettsäuremethylester
von Fettsäuren
mit 12 bis 18 C-Atomen,
- – Alkylsulfate
und Alkylpolyglykolethersulfate der Formel R-O(CH2-CH2O)x-SO3H,
in der R eine bevorzugt lineare Alkylgruppe mit 10 bis 18 C-Atomen
und x = 0 oder 1 bis 12 ist,
- – Gemische
oberflächenaktiver
Hydroxysulfonate gemäß DE-A-37
25 030,
- – sulfatierte
Hydroxyalkylpolyethylen- und/oder Hydroxyalkylenpropylenglykolether
gemäß DE-A-37
23 354,
- – Sulfonate
ungesättigter
Fettsäuren
mit 12 bis 24 C-Atomen und 1 bis 6 Doppelbindungen gemäß DE-A-39 26
344,
- – Ester
der Weinsäure
und Zitronensäure
mit Alkoholen, die Anlagerungsprodukte von etwa 2–15 Molekülen Ethylenoxid
und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen darstellen.
-
Bevorzugte
anionische Tenside sind Alkylsulfate, Alkylpolyglykolethersulfate
und Ethercarbonsäuren mit
10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergruppen
im Molekül
sowie insbesondere Salze von gesättigten
und insbesondere ungesättigten
C8-C22-Carbonsäuren, wie Ölsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure und
Palmitinsäure.
-
Nichtionogene
Tenside enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe,
eine Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol-
und Polyglykolethergruppe. Solche Verbindungen sind beispielsweise
- – Anlagerungsprodukte
von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an
lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit
12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in
der Alkylgruppe,
- – C22-C22-Fettsäuremono-
und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid
an Glycerin,
- – C8-C22-Alkylmono-
und -oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga sowie
- – Anlagerungsprodukte
von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl.
-
Bevorzugte
nichtionische Tenside sind Alkylpolyglykoside der allgemeinen Formel
R1O-(Z)x. Diese Verbindungen
sind durch die folgenden Parameter gekennzeichnet.
-
Der
Alkylrest R1 enthält 6 bis 22 Kohlenstoffatome
und kann sowohl linear als auch verzweigt sein. Bevorzugt sind primäre lineare
und in 2-Stellung methylverzweigte aliphatische Reste. Solche Alkylreste
sind beispielsweise 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl, 1-Cetyl
und 1-Stearyl. Besonders bevorzugt sind 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl,
1-Myristyl. Bei Verwendung sogenannter "Oxo-Alkohole" als Ausgangsstoffe überwiegen Verbindungen mit
einer ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylkette.
-
Die
erfindungsgemäß verwendbaren
Alkylpolyglykoside können
beispielsweise nur einen bestimmten Alkylrest R1 enthalten. Üblicherweise
werden diese Verbindungen aber ausgehend von natürlichen Fetten und Ölen oder
Mineralölen
hergestellt. In diesem Fall liegen als Alkylreste R Mischungen entsprechend
den Ausgangsverbindungen bzw. entsprechend der jeweiligen Aufarbeitung
dieser Verbindungen vor.
-
Besonders
bevorzugt sind solche Alkylpolyglykoside, bei denen R1
- – im
Wesentlichen aus C8- und C10-Alkylgruppen,
- – im
Wesentlichen aus C12- und C14-Alkylgruppen,
- – im
Wesentlichen aus C8- bis C16-Alkylgruppen
oder
- – im
Wesentlichen aus C12- bis C1 6-Alkylgruppen besteht.
-
Als
Zuckerbaustein Z können
beliebige Mono- oder Oligosaccharide eingesetzt werden. Üblicherweise werden
Zucker mit 5 bzw. 6 Kohlenstoffatomen sowie die entsprechenden Oligosaccharide
eingesetzt. Solche Zucker sind beispielsweise Glucose, Fructose,
Galactose, Arabinose, Ribose, Xylose, Lyxose, Allose, Altrose, Mannose,
Gulose, Idose, Talose und Sucrose. Bevorzugte Zuckerbausteine sind
Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose und Sucrose; Glucose ist
besonders bevorzugt.
-
Die
erfindungsgemäß verwendbaren
Alkylpolyglykoside enthalten im Schnitt 1,1 bis 5 Zuckereinheiten.
Alkylpolyglykoside mit x-Werten von 1,1 bis 1,6 sind bevorzugt.
Ganz besonders bevorzugt sind Alkylglykoside, bei denen x 1,1 bis
1,4 beträgt.
-
Die
Alkylglykoside können
neben ihrer Tensidwirkung auch dazu dienen, die Fixierung von Duftkomponenten
auf dem Haar zu verbessern. Der Fachmann wird also für den Fall,
daß eine über die
Dauer der Haarbehandlung hinausgehende Wirkung des Parfümöles auf
dem Haar gewünscht
wird, bevorzugt zu dieser Substanzklasse als weiterem Inhaltsstoff
der erfindungsgemäßen Zubereitungen
zurückgreifen.
-
Auch
die alkoxylierten Homologen der genannten Alkylpolyglykoside können erfindungsgemäß eingesetzt
werden. Diese Homologen können
durchschnittlich bis zu 10 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxideinheiten
pro Alkylglykosideinheit enthalten.
-
Weiterhin
können,
insbesondere als Co-Tenside, zwitterionische Tenside verwendet werden.
Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktive Verbindungen bezeichnet,
die im Molekül
mindestens eine quartäre
Ammoniumgruppe und mindestens eine -COO(–)-
oder -SO3 (–)-Gruppe
tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten
Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, beispielsweise
das Kokosalkyl-dimethylammonium-glycinat, N-Acylaminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate,
beispielsweise das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat,
und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline mit jeweils
8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat.
Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung
Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
-
Ebenfalls
insbesondere als Co-Tenside geeignet sind ampholytische Tenside.
Unter ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven
Verbindungen verstanden, die außer
einer C8-C18-Alkyl- oder Acylgruppe
im Molekül
mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder
-SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung
innerer Salze befähigt
sind. Beispiele für
geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine,
N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine,
2-Alkylaminopropionsäuren
und Alkylaminoessigsäuren
mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen
in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind
das N-Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat
und das C12-18-Acylsarcosin.
-
Erfindungsgemäß werden
als kationische Tenside insbesondere solche vom Typ der quartären Ammoniumverbindungen,
der Esterquats und der Amidoamine eingesetzt.
-
Bevorzugte
quaternäre
Ammoniumverbindungen sind Ammoniumhalogenide, insbesondere Chloride und
Bromide, wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride
und Trialkylmethylammoniumchloride, z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid,
Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid,
Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid
und Tricetylmethylammoniumchlorid, sowie die unter den INCI-Bezeichnungen
Quaternium-27 und Quaternium-83 bekannten Imidazolium-Verbindungen.
Die langen Alkylketten der oben genannten Tenside weisen bevorzugt
10 bis 18 Kohlenstoffatome auf.
-
Bei
Esterquats handelt es sich um bekannte Stoffe, die sowohl mindestens
eine Esterfunktion als auch mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe
als Strukturelement enthalten. Bevorzugte Esterquats sind quaternierte
Estersalze von Fettsäuren
mit Triethanolamin, quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit
Diethanolalkylaminen und quaternierten Estersalze von Fettsäuren mit
1,2-Dihydroxypropyldialkylaminen.
Solche Produkte werden beispielsweise unter den Warenzeichen Stepantex®,
Dehyquart® und
Armocare® vertrieben. Die
Produkte Armocare® VGH-70, ein N,N-Bis(2-Palmitoyloxyethyl)dimethylammoniumchlorid,
sowie Dehyquart® F-75
und Dehyquart® AU-35
sind Beispiele für
solche Esterquats.
-
Die
Alkylamidoamine werden üblicherweise
durch Amidierung natürlicher
oder synthetischer Fettsäuren
und Fettsäureschnitte
mit Dialkylaminoaminen hergestellt. Eine erfindungsgemäß besonders
geeignete Verbindung aus dieser Substanzgruppe stellt das unter
der Bezeichnung Tegoamid® S 18 im Handel erhältliche Stearamidopropyl-dimethylamin
dar.
-
Weitere
erfindungsgemäß verwendbare
kationische Tenside stellen die quaternisierten Proteinhydrolysate
dar.
-
Erfindungsgemäß ebenfalls
geeignet sind kationische Silikonöle wie beispielsweise die im
Handel erhältlichen
Produkte Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes Trimethylsilylamodimethicon),
Dow Corning 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxylamino-modifiziertes
Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller:
General Electric), SLM-55067
(Hersteller: Wacker) sowie Abil®-Quat
3270 und 3272 (Hersteller: Th. Goldschmidt; diquaternäre Polydimethylsiloxane,
Quaternium-80).
-
Ein
Beispiel für
ein als kationisches Tensid einsetzbares quaternäres Zuckerderivat stellt das
Handelsprodukt Glucquat®100 dar, gemäß INCI-Nomenklatur
ein "Lauryl Methyl
Gluceth-10 Hydroxypropyl Dimonium Chloride".
-
Bei
den als Tensid eingesetzten Verbindungen mit Alkylgruppen kann es
sich jeweils um einheitliche Substanzen handeln. Es ist jedoch in
der Regel bevorzugt, bei der Herstellung dieser Stoffe von nativen
pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen auszugehen, so daß man Substanzgemische
mit unterschiedlichen, vom jeweiligen Rohstoff abhängigen Alkylkettenlängen erhält.
-
Bei
den Tensiden, die Anlagerungsprodukte von Ethylen- und/oder Propylenoxid
an Fettalkohole oder Derivate dieser Anlagerungsprodukte darstellen,
können
sowohl Produkte mit einer "normalen" Homologenverteilung
als auch solche mit einer eingeengten Homologenverteilung verwendet
werden. Unter "normaler" Homologenverteilung
werden dabei Mischungen von Homologen verstanden, die man bei der
Umsetzung von Fettalkohol und Alkylenoxid unter Verwendung von Alkalimetallen,
Alkalimetallhydroxiden oder Alkalimetallalkoholaten als Katalysatoren
erhält.
Eingeengte Homologenverteilungen werden dagegen erhalten, wenn beispielsweise
Hydrotalcite, Erdalkalimetallsalze von Ethercarbonsäuren, Erdalkalimetalloxide,
-hydroxide oder -alkoholate als Katalysatoren ver wendet werden.
Die Verwendung von Produkten mit eingeengter Homologenverteilung
kann bevorzugt sein.
-
Weiterhin
können
die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
eingesetzten Mittel bevorzugt noch einen konditionierenden Wirkstoff,
ausgewählt
aus der Gruppe, die von kationischen Tensiden, kationischen Polymeren,
Alkylamidoaminen, Paraffinölen,
pflanzlichen Ölen
und synthetischen Ölen
gebildet wird, enthalten.
-
Als
konditionierende Wirkstoffe bevorzugt sein können kationische Polymere.
Dies sind in der Regel Polymere, die ein quartäres Stickstoffatom, beispielsweise
in Form einer Ammoniumgruppe, enthalten.
-
Bevorzugte
kationische Polymere sind beispielsweise
- – quaternisierte
Cellulose-Derivate, wie sie unter den Bezeichnungen Celquat® und
Polymer JR® im
Handel erhältlich
sind. Die Verbindungen Celquat® H 100, Celquat® L
200 und Polymer JR®400 sind bevorzugte quaternierte
Cellulose-Derivate.
- – polymere
Dimethyldiallylammoniumsalze und deren Copolymere mit Acrylsäure sowie
Estern und Amiden von Acrylsäure
und Methacrylsäure.
Die unter den Bezeichnungen Merquat®100
(Poly(dimethyldiallylammoniumchlorid)), Merquat®550
(Dimethyldiallylammoniumchlorid-Acrylamid-Copolymer)
und Merquat® 280 (Dimethyldiallylammoniumchlorid-Acrylsäure-Copolymer im Handel
erhältlichen
Produkte sind Beispiele für solche
kationischen Polymere.
- – Copolymere
des Vinylpyrrolidons mit quaternierten Derivaten des Dialkylaminoacrylats
und -methacrylats, wie beispielsweise mit Diethylsulfat quaternierte
Vinylpyrrolidon-Dimethylaminomethacrylat-Copolymere.
Solche Verbindungen sind unter den Bezeichnungen Gafquat®734
und Gafquat®755
im Handel erhältlich.
- – Vinylpyrrolidon-Methoimidazoliniumchlorid-Copolymere,
wie sie unter der Bezeichnung Luviquat® angeboten
werden.
- – quaternierter
Polyvinylalkohol
sowie die unter den Bezeichnungen
- – Polyquaternium
2,
- – Polyquaternium
17,
- – Polyquaternium
18 und
- – Polyquaternium
27 bekannten Polymeren mit quartären
Stickstoffatomen in der Polymerhauptkette.
-
Besonders
bevorzugt sind kationische Polymere der vier erstgenannten Gruppen,
ganz besonders bevorzugt sind Polyquaternium-2, Polyquaternium-10
und Polyquaternium-22.
-
Als
konditionierende Wirkstoffe weiterhin geeignet sind Silikonöle, insbesondere
Dialkyl- und Alkylarylsiloxane, wie beispielsweise Dimethylpolysiloxan
und Methylphenylpolysiloxan, sowie deren alkoxylierte und quaternierte
Analoga. Beispiele für
solche Silikone sind die von Dow Corning unter den Bezeichnungen DC
190, DC 200, DC 344, DC 345 und DC 1401 vertriebenen Produkte sowie
die Handelsprodukte 02-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes
Trimethylsilylamodimethicon), Dow Corning® 929
Emulsion (enthaltend ein hydroxyl-amino-modifiziertes Silicon, das
auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller: General
Electric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker) sowie Abil®-Quat
3270 und 3272 (Hersteller: Th. Goldschmidt; diquaternäre Polydimethylsiloxane,
Quaternium-80).
-
Ebenfalls
einsetzbar als konditionierende Wirkstoffe sind Paraffinöle, synthetisch
hergestellte oligomere Alkene sowie pflanzliche Öle wie Jojobaöl, Sonnenblumenöl, Orangenöl, Mandelöl, Weizenkeimöl und Pfirsichkernöl.
-
Gleichfalls
geeignete haarkonditionierende Verbindungen sind Phospholipide,
beispielsweise Sojalecithin, Ei-Lecithin und Kephaline.
-
Weitere
Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe sind beispielsweise
- – nichtionische
Polymere wie beispielsweise Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere,
Polyvinylpyrrolidon und Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere und
Polysiloxane,
- – zwitterionische
und amphotere Polymere wie beispielsweise Acrylamidopropyl-trimethylammoniumchlorid/Acrylat-Copolymere
und Octylacrylamid/Methyl-methacrylat/tert-Butylaminoethylmethacrylat/2-Hydroxypropylmethacrylat-Copolymere,
- – anionische
Polymere wie beispielsweise Polyacrylsäuren, vernetzte Polyacrylsäuren, Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere,
Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere, Vinylacetat/Butylmaleat/Isobornylacrylat-Copolymere,
Methylvinylether/Malein-säureanhydrid-Copolymere und Acrylsäure/Ethylacrylat/N-tert.Butyl-acrylamid-Terpolymere,
- – Verdickungsmittel
wie Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate, Xanthan-Gum, Gummi arabicum,
Karaya-Gummi, Johannisbrotkernmehl,
Leinsamengummen, Dextrane, Cellulose-Derivate, z. B. Methylcellulose,
Hydroxyalkylcellulose und Carboxymethylcellulose, Stärke-Fraktionen
und Derivate wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, Tone wie z.
B. Bentonit oder vollsynthetische Hydrokolloide wie z.B. Polyvinylalkohol,
- – Strukturanten
wie Maleinsäure
und Milchsäure,
- – haarkonditionierende
Verbindungen wie Phospholipide, beispielsweise Sojalecithin, Ei-Lecitin
und Kephaline,
- – Parfümöle, Dimethylisosorbid
und Cyclodextrine,
- – Lösungsmittel
und -vermittler wie Ethanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Propylenglykol,
Glycerin und Diethylenglykol,
- – faserstrukturverbessernde
Wirkstoffe, insbesondere Mono-, Di- und Oligosaccharide wie beispielsweise Glucose,
Galactose, Fructose, Fruchtzucker und Lactose,
- – quaternierte
Amine wie Methyl-1-alkylamidoethyl-2-alkylimidazolinium-methosulfat
- – Entschäumer wie
Silikone,
- – Farbstoffe
zum Anfärben
des Mittels,
- – Antischuppenwirkstoffe
wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol,
- – Lichtschutzmittel,
insbesondere derivatisierte Benzophenone, Zimtsäure-Derivate und Triazine,
- – Wirkstoffe
wie Allantoin, Pyrrolidoncarbonsäuren
und deren Salze sowie Bisabolol,
- – Cholesterin,
- – Konsistenzgeber
wie Zuckerester, Polyolester oder Polyolalkylether,
- – Fette
und Wachse wie Walrat, Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine,
- – Fettsäurealkanolamide,
- – Komplexbildner
wie EDTA, NTA, β-Alanindiessigsäure und
Phosphonsäuren,
- – Quell-
und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether,
Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate,
- – Trübungsmittel
wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere
- – Perlglanzmittel
wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-distearat,
- – Pigmente,
- – Stabilisierungsmittel
für Wassserstoffperoxid
und andere Oxidationsmittel,
- – Treibmittel
wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether,
CO2 und Luft,
- – Antioxidantien.
-
Bezüglich weiterer
fakultativer Komponenten sowie die eingesetzten Mengen dieser Komponenten wird
ausdrücklich
auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher, z. B. Kh. Schrader, Grundlagen
und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Hüthig Buch Verlag, Heidelberg,
1989, verwiesen.
-
Die
Bestandteile des wasserhaltigen Trägers werden zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Applikationsflüssigkeit
in für
diesen Zweck üblichen
Mengen eingesetzt; z.B. werden Emulgiermittel in Konzentrationen
von 0,5 bis 30 Gew.-% und Verdickungsmittel in Konzentrationen von
0,1 bis 25 Gew.-% des gesamten Färbemittels
eingesetzt.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Ausbildung der Färbung
mit Luftsauerstoff als einzigem Oxidationsmittel.
-
Beispiele
-
Weitere
erfindungsgemäße Merkmale
ergeben sich auch aus der einzigen Zeichnung, die in perspektivischer
Darstellung eine gattungsgemäße Applikationsvorrichtung
zeigt und im Folgenden näher
erläutert wird.
-
Die
in 1 gezeigte Applikationsvorrichtung 1 ist
zur Anwendung eines flüssigen
Haarfärbemittels ausgebildet.
Grundsätzlich
kann eine derartige Applikationsvorrichtung 1 jedoch auch
allgemein zur Anwendung einer beliebigen Applikationsflüssigkeit
für keratinische
Fasern dienen, wobei die Applikationsflüssigkeit durch Streichbewegungen
auf die Fasern aufgetragen wird. Die Applikationsvorrichtung 1 besitzt
einen Behälter 2,
der das Haarfärbemittel
bzw. die Applikationsflüssigkeit
aufnimmt und bis zur Anwendung bevorratet. Dazu kann es sinnvoll
sein im Behälterinneren
ein saugfähiges
Speicherelement vorzusehen, das beispielsweise faser- oder schwammförmig gestaltet
ist, um das Haarfärbemittel
bzw. die Applikationsflüssigkeit
aufzunehmen. An einem offenen Behälterende ist ein Applikationskopf 3 befestigt,
mittels dessen das Haarfärbemittel
auf das Haar aufgetragen wird. Der Applikationskopf 3 umfasst
im Wesentlichen einen porösen
Auftragskörper 31 und
mehrere Kammzähne 33,
die ihrerseits vorteilhaft zu mindestens einem Kammelement 34 einteilig
verbunden sind. Dabei zeigt 1 die Applikationsvorrichtung 1 in
anwendungsbereiter Betriebsstellung, d. h. mit offenem Applikationskopf 3.
Außerhalb
der Anwendungszeiten wird der Applikationskopf 3 von einer nicht
gezeigten Kappe abgedeckt, die beispielsweise an einem Gewinde 4 am
Behälter 2 befestigt
wird. Damit wird der Applikationskopf 3 gegenüber der
Umgebung abgedichtet, so dass ein Eintrocknen des flüssigen Haarfärbemittels
wirksam verhindert wird.
-
Im
Einzelnen steht der Auftragskörper 31 mit
dem flüssigen
Haarfärbemittel
bzw. der Applikationsflüssigkeit
in Verbindung, um die Flüssigkeit
in der Art eines Dochts durch Kapillarwirkung aus dem Behälter zu fördern und
für das
Auftragen aufs Haar bereit zu stellen. Dazu weist der poröse Auftragskörper 31 eine
Materialstruktur mit kontinuierlichen Poren auf, um die entsprechende
Kapillarwirkung zu erzielen. Der Auftragskörper 31 besteht insbesondere
aus einem faser-, schwamm-, schaum-, filz- oder sinterwerkstoffartigen
Material. Der Vorteil eines derartig gestalteten Auftragskörpers 31 besteht
nicht nur in der zuverlässigen
Förderung des
Haarfärbemittels
sondern auch in der hohen Flüssigkeitsaufnahmefähigkeit.
Die hohe Flüssigkeitsaufnahmefähigkeit
verhindert nämlich
ein unerwünschtes
Auslaufen bzw. Tropfen des Haarfärbemittels
aus der Applikationsvorrichtung 1. Geometrisch ist der
Auftragskörper 31 vorzugsweise
blockförmig
(nicht gezeigt) oder mit mehreren stiftförmigen Vorsprüngen 32 gestaltet.
Vor allem die Ausführung
mit mehreren stiftförmigen
Vorsprüngen 32 vergrößert die
wirksame Oberfläche
des Auftragskörpers 31,
so dass beim Überstreichen
der Haare bessere Färbeergebnisse
erzielt werden.
-
Die
ebenfalls am Applikationskopf 3 unmittelbar benachbart
zum Auftragskörper 31 ausgebildeten Kammzähne 33 dienen
der Entwirrung der Haare während
der Anwendung der Applikationsvorrichtung 1. Diese Entwirrung
der Haare bewirkt einen gleichmäßigeren
Farbauftrag auf die Haare. Insbesondere sind die einzelnen Kammzähne 33 zu
mindestens einem Kammelement 34 einteilig verbunden, um
generell die Handhabung sowie Herstellung zu vereinfachen. Ferner
ist es sinnvoll die Kammzähne 33 bzw.
Kammelemente 34 lösbar
am Applikationskopf 3 zu befestigen, um je nach speziellem
Verwendungsfall auch eine Anwendung ohne Kammzähne 33 bzw. Kammelemente 34 zuzulassen.
Allgemein stehen die Kammzähne 33 in
Längsrichtung
der Applikationsvorrichtung 1 gegenüber dem Auftragskörper 31 vor,
um vor allem bei Haaranwendungen einen Kontakt der Kopfhaut mit
dem Auftragskörper 31 bzw.
der Applikationsflüssigkeit
zu verhindern.
-
Gemäß einer
weiteren nicht gezeigten Ausführungsvariante
sind die Kammzähne 33 kreisförmig um den
Auftragskörper 31 herumliegend
am Applikationskopf 3 angeordnet. Damit werden die Haare
während
der Anwendung der Applikationsvorrichtung 1 unabhängig von
der jeweiligen Streichbewegungsrichtung zunächst entwirrt, bevor der eigentliche
Auftrag des Haarfärbemittels
erfolgt. Dies ergibt verbesserte Färbeergebnisse.
-
Mittels
der oben beschriebenen Applikationsvorrichtung wurde die folgende
Applikationsflüssigkeit
auf die Haare im sichtbaren Bereich (Scheitel, Konturen und Schläfen) aufgetragen:
Ethanol | 40
Gew.-% |
Propylencarbonat | 10
Gew.-% |
Glykolsäure | 3,5
Gew.-% |
5,6-Dihydroxyindolin-hydrobromid | 0,3
Gew.-% |
Wasser | ad
100 Gew.-% |
-
Anschließend wurden
die Haare, ohne das Produkt auszuwaschen, getrocknet und wie gewohnt
frisiert. Eine Wiederholung der Behandlung ist je nach Bedarf möglich.