DE102006025407A1 - Verfahren und System zum dynamischen Ändern der Transportsequenz in einer Cluster-Anlage - Google Patents

Verfahren und System zum dynamischen Ändern der Transportsequenz in einer Cluster-Anlage Download PDF

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Abstract

Durch dynamisches Anpassen der Prozesssequenzierregeln einer Cluster-Anlage kann das Gesamtleistungsverhalten der Anlage verbessert werden. In einigen anschaulichen Ausführungsformen wird die Transportsequenzregel für einen Handhabungsroboter dynamisch geändert, wenn ein Los mit kleiner Größe in einer der Ladestationen vorhanden ist, um damit das Fenster der Gelegenheit für den Behälteraustausch eines aktuell bearbeiteten standardmäßigen Loses zu vergrößern. Folglich kann durch Reduzieren der Gesamtverarbeitungszeit für das aktuell bearbeitete Los unter Verzögerung der Fertigstellung des kleinen Loses der aktuell verarbeitete Behälter früher ausgetauscht werden, wodurch die Gesamtdurchlaufzeit des aktuell bearbeiteten Loses reduziert und/oder ein nächstes Los früher der Anlage zugefügt wird.

Description

  • Gebiet der vorliegenden Erfindung
  • Im Allgemeinen betrifft die vorliegende Erfindung das Gebiet der Herstellung von Mikrostrukturen, etwa von integrierten Schaltungen und betrifft insbesondere die Transporteigenschaften komplexer Prozessanlagen, etwa Cluster-Anlagen, die für die Herstellung von Halbleiterbauelementen oder anderen Mikrostrukturen verwendet werden.
  • Beschreibung des Stands der Technik
  • Der heutig globale Markt zwingt Hersteller von Massenprodukten dazu, ihre Produkte mit hoher Qualität und bei geringem Preis anzubieten. Es ist daher wichtig, die Ausbeute und die Prozesseffizienz zu verbessern, um damit die Herstellungskosten zu minimieren. Dies gilt insbesondere auf dem Gebiet der Mikrostrukturherstellung, beispielsweise für die Herstellung von Halbleiterbauelementen, da auf diesem Gebiet es wichtig ist, modernste Technologie mit Massenproduktionsverfahren zu kombinieren. Es ist daher das Ziel der Hersteller von Halbleiterbauelementen oder allgemein von Mikrostrukturen, den Verbrauch von Rohmaterialien und Verbrauchsmaterialien zu reduzieren, und gleichzeitig die Prozessanlagenauslastung zu verbessern. Der letztgenannte Aspekt ist besonders wichtig, da in modernen Halbleiterfertigungsstätten Anlagen erforderlich sind, die äußerst kostenintensiv sind und im Wesentlichen Teil der Gesamtproduktionskosten repräsentieren. Gleichzeitig müssen die Prozessanlagen der Halbleiterherstellungsstätte häufiger im Vergleich zu vielen anderen technischen Gebieten ersetzt werden auf Grund der raschen Entwicklung neuer Produkte und Prozesse, die auch entsprechend angepasste Prozessanlagen erfordern können.
  • Integrierte Schaltungen werden typischerweise in automatisierten oder halbautomatisierten Fertigungsstätten hergestellt, wobei sie eine große Anzahl an Prozess- und Messanlagen durchlaufen, um das Bauelement fertigzustellen. Die Anzahl und die Art der Prozessschritte und Messschritte, die ein Halbleiterbauelement durchlaufen muss, hängt von den Eigenschaften des herzustellenden Halbleiterbauelements ab. Ein typischer Prozessablauf für eine integrierte Schaltung kann eine Vielzahl von Photolithographieschritten beinhalten, um ein Schaltungsmuster für eine spezielle Bauteilschicht in eine Lackschicht abzubilden, die nachfolgend zur Herstellung einer Lackmaske strukturiert wird, um weitere Prozesse beim Strukturieren der betrachteten Bauteilschicht durch beispielsweise Ätz- oder Implantationsprozesse und dergleichen bereitzustellen. Somit werden Schicht auf Schicht eine Vielzahl von Prozessschritten auf der Grundlage eines speziellen Lithographiemaskensatzes für die diversen Schichten des spezifizierten Bauelements ausgeführt. Beispielsweise erfordert eine moderne CPU mehrere 100 Prozessschritte, wovon jeder innerhalb spezifizierter Prozessgrenzen auszuführen ist, um damit die Spezifikationen für das betrachtete Bauelement zu erfüllen. Da die Mehrzahl der Prozessgrenzen bauteilspezifisch sind, werden viele der Messprozesse und der eigentlichen Herstellungsprozesse speziell für das betrachtete Bauteil gestaltet und erfordern spezielle Parametereinstellungen an den entsprechenden Mess- und Prozessanlagen.
  • In einer Halbleiterfertigungsstätte werden für gewöhnlich eine Vielzahl unterschiedlicher Produktarten gleichzeitig hergestellt, etwa Speicherchips mit unterschiedlicher Gestaltung und Speicherkapazität, CPU's mit unterschiedlicher Gestaltung und Arbeitsgeschwindigkeit, und dergleichen, wobei die Anzahl unterschiedlicher Produktarten sogar 100 oder mehr in Fertigungsprozesslinien zur Herstellung von ASIC's (anwendungsspezifische IC's) erreichen kann. Da jede der unterschiedlichen Produktarten einen speziellen Prozessablauf erfordern kann, möglicherweise auf der Grundlage unterschiedlicher Maskensätze für die Lithographie, sind spezielle Einstellungen in den diversen Prozessanlagen, etwa Abscheideanlagen, Ätzanlagen, Implantationsanlagen, CMP- (chemisch-mechanische Polier-) Anlagen, und dergleichen ggf. erforderlich. Folglich sind eine Vielzahl unterschiedlicher Anlagenparametereinstellungen und Produktarten gleichzeitig in einer Fertigungsumgebung anzutreffen.
  • Im Weiteren wird die Parametereinstellung für einen spezifischen Prozess in einer spezifizierten Prozessanlage oder Mess- oder Inspektionsanlage allgemein als ein Prozessrezept oder einfach als ein Rezept bezeichnet. Somit sind eine große Anzahl unterschiedlicher Prozessrezepte selbst für die gleiche Art an Prozessanlagen ggf. erforderlich, die den Prozessanlagen zum Zeitpunkt zuzuführen sind, an dem die entsprechenden Produktarten in den entsprechenden Prozessanlagen zu bearbeiten sind. Jedoch muss die Sequenz aus Prozessrezepten, die in Prozess- und Messanlagen oder in funktional kombinierten Anlagengruppen ausgeführt werden, sowie die Rezepte selbst häufig auf Grund schneller Pro duktänderungen und äußerst variabler beteiligter Prozesse geändert werden. Folglich ist das Anlagenverhalten insbesondere im Hinblick auf den Durchsatz ein sehr wichtiger Fertigungsparameter, da er wesentlich die Gesamtherstellungskosten der einzelnen Bauelement bestimmt. Der zeitliche Verlauf des Durchsatzes einzelner Prozess- und Messanlagen oder sogar gewisser Einheiten davon, etwa Prozessmodule, Substratroboter, Ladestationen, und dergleichen, kann jedoch auf Grund der Komplexität der Fertigungssequenzen mit einer großen Anzahl an Produktarten und entsprechenden großen Anzahl an Prozessen, die häufigen Rezeptänderungen unterworfen sein können, unbeobachtet bleiben.
  • In jüngerer Zeit wurden Prozessanlagen immer komplexer, wobei eine Prozessanlage mehrere funktionale Module oder Einheiten enthalten kann, wobei diese Anlagen als Cluster oder Cluster-Anlagen bezeichnet werden, die parallel und/oder sequenziell arbeiten können, so dass an der Cluster-Anlage eintreffende Produkte Verfahren in mehreren Prozessverfahren bearbeitet werden, abhängig von dem Prozessrezept und dem aktuellen Anlagenzustand. Die Stapel- bzw. Cluster-Anlage kann das Ausführen einer Sequenz aus korrelierten Prozessen ermöglichen, wodurch die Gesamteffizienz beispielsweise durch Reduzieren der Transportaktivitäten innerhalb der Fertigungsstätte und/oder durch Erhöhend der Anlagenkapazität und Verfügbarkeit durch Verwenden diverser Prozesskammer in paralleler Weise für den gleichen Prozessschritt erhöht wird. In einer Cluster-Anlage werden mehrere Module oder Einheiten typischerweise von einem einzelnen Substratrobotersystem bedient, wobei die unterschiedlichen Prozesszeiten auf Grund der unterschiedlichen Rezepte und dergleichen und/oder die parallele Bearbeitung in einigen der Module zu konkurierenden Tarnsportaufgaben führen kann, wodurch eine dynamische, d.h. eine zeitvariable Sequenz aus Ereignissen erzeugt wird. Wenn mehrere Transportaufgaben gleichzeitig anhängig sind, dann arbeitet der Roboter auf der Grundlage einer vordefinierten statischen Regel, um eine geeignete Aufgabe auszuwählen, um damit eine gewünschte Anlagenleistungsfähigkeit, etwa eine maximale Anlagenauslastung, und dergleichen zu erreichen. Diese Regel kann beispielsweise vorschreiben, das Substrat auszuwählen, das die wenigsten Prozessschritte von allen Substraten durchlaufen hat, die zu dieser Zeit eine Transportfunktion von dem Roboter anfordern, oder es kann die Transportaufgabe ausgewählt werden, die das Ziel mit der höchsten vordefinierten Priorität besitzt, und dergleichen. In vielen Fällen ist die Transportsequenzregel im Hinblick auf eine Anlageauslastung im Voraus ausgewählt, so dass das „Engstellen-Modul", d. h. das Prozessmodul der Cluster-Anlage mit der geringsten Prozesskapazität bedient wird, um damit eine im Wesentlichen kontinuierliche Funktion zu ermöglichen, wobei typischerweise eine hohe Anlagenauslastung erzeugt wird, solange Substrate an der Cluster-Anlage verfügbar sind.
  • In typischen Halbleiterfertigungsstätten werden die Substrate in Gruppen, die als Lose bezeichnet werden, in speziellen Behältern oder Trägem transportiert, die so gestaltet sind, dass sie eine spezifizierte Anzahl an Substraten aufnehmen. Wie zuvor erläutert ist, sind viele unterschiedliche Produktarten in unterschiedlichen Fertigungsphasen in der Fertigungsstätte vorhanden, etwa Testsubstrate, Pilotsubstrate, speziell bestellte Bauelemente, und dergleichen. Somit können die Lose unterschiedliche Größen aufweisen, d. h. die entsprechenden Behälter sind nicht vollständig gefüllt, was deutlich zu einer äußert dynamischen Situation an den diversen Prozessanlagen beitragen kann, da typischerweise die minimale Zeit für den Austausch von Behältern unabhängig ist von der Anzahl der Substrate, wohingegen die Austauschzeit, die zum kontinuierlichen Zuführen von Substraten zu der Prozessanlage erforderlich ist, deutlich von der Losgröße abhängen kann, da ein häufigerer Behälteraustausch an einer Ladestation in Verbindung mit reduzierten Bearbeitungszeiten, die für eine geringere Anzahl an Substraten pro Los erforderlich ist, auch die Zeit reduziert, die zum Austauschen eines Behälters verfügbar ist, wenn im Wesentlichen die Gesamtfunktion der Prozessanlage nicht negativ beeinflusst werden soll. Die für den Behälteraustausch verfügbare Zeit kann auch als ein „Fenster der Gelegenheit für den Behälteraustausch" bezeichnet werden und repräsentiert einen Wesentlichen Faktor zum Bestimmen des Gesamtverhaltens einer Prozessanlage insbesondere, wenn eine dynamische Situation an einer oder mehreren Prozessanlagen auftritt, die beispielsweise durch das Vorhandensein unterschiedlicher Losgrößen hervorgerufen wird. Wie zuvor erläutert ist, kann die Prozesssituation in einer Cluster-Anlage typischerweise an sich eine dynamische Situation repräsentieren, deren Grad an Dynamik in Verbindung mit einem erhöhten Maß an Variabilität in der Losgröße noch weiter „verstärkt" werden kann. Unter diesen Bedingungen können die in konventionellen Cluster-Anlagen implementierten Transportregeln zu einem nicht optimalen Anlagenverhalten führen.
  • Angesichts der zuvor beschriebenen Situation besteht ein Bedarf für eine verbesserte Technik zum Betreiben von Cluster-Anlagen, wobei eines oder mehrere der zuvor erkannten Probleme vermieden oder deren Auswirkungen zumindest deutlich reduziert werden.
  • Überblick über die Erfindung
  • Im Allgemeinen betrifft die vorliegende Erfindung eine Technik zum Verbessern des Leistungsverhaltens von Prozessanlagen, etwa von Cluster-Anlagen, durch dynamisches Anpassen eines Steuerungsmechanismus, der in einem automatisierten Substrathandhabungssystem verwendet wird, das Substrate zu und von einer Vielzahl von Prozessmodulen auf der Grundlage spezifizierter Steuerungskriterien transportiert. Wie zuvor erläutert ist, kann in einem automatisierten Substrathandhabungssystem eine Sequenz aus dynamischen Ereignissen auftreten, wenn mehrere Substrate verarbeitet werden, die mehreren Ladestationen zugeführt werden, da das automatische Substrathandhabungssystem mit mehreren konkurierenden Aufgaben konfrontiert werden kann, die konventioneller Weise gemäß einer vordefinierten statischen Transportsequenzregel abgearbeitet werden. Typischerweise kann eine entsprechende Regel auf speziellen Kriterien beruhen, etwa dem Anlagendurchsatz, und dergleichen, und kann während des Betriebs der entsprechenden Prozessanlage nicht geändert werden. Da das Gesamtverhalten der Prozessanlage oder des entsprechenden Bereichs einer entsprechenden Fertigungsumgebung oder entsprechende Fertigungsziele von anderen Einflüssen, etwa der Losgröße von Substratbehältern, einer Änderung der Priorität für die Bearbeitung spezieller Substratlose, und dergleichen abhängen kann, kann eine Steuerungstechnik auf der Grundlage einer festgelegten Transportsequenzregel zu einem reduzierten Anlagenleistungsverhalten oder zu einer deutlich reduzierten Flexibilität in speziellen Prozesssituationen beim Steuern des Prozessablaufs der entsprechenden Fertigungsumgebung führen. Durch Bereitstellen der Möglichkeit zum dynamischen Modifizieren des entsprechenden Steuerungsmechanismus zum Koordinieren konkurierender Transportaufgaben des automatischen Substrathandhabungssystems kann eine geeignete Verschiebung des Anlagenverhaltens und damit des Leistungsverhaltens in Reaktion auf eine spezielle Prozesssituation initiiert werden.
  • Gemäß einer anschaulichen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst eine Cluster-Anlage zwei oder mehr Prozessmodule und mehrerer Ladestationen, die ausgebildet sind, Transportbehälter mit Substraten aufzunehmen und abzugeben. Ferner umfasst die Cluster-Anlage ein Substrathandhabungssystem, das ausgebildet ist, Substrate von mehreren Ladestationen zu den zwei oder mehreren Prozessmodulen auf der Grundlage mehrerer Transportsequenzregeln zuzuführen. Schließlich umfasst die Cluster-Anlage eine Transportabschätzeinheit, die funktionsmäßig mit dem Substrathandhabungssystem ver bunden und ausgebildet ist, dynamisch eine der mehreren Transportsequenzregeln auszuwählen.
  • Gemäß einer noch weiteren anschaulichen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst ein Transportsteuerungssystem eine Steuerung, die funktionsmäßig mit einem Substrathandhabungssystem einer Prozessanlage mit mehreren Prozessmodulen, die von dem Substrathandhabungssystem bedient werden, verbunden ist. Des weiteren umfasst das System eine Transportsituationsabschätzeinheit, die funktionsmäßig mit der Steuerung und der Prozessanlage verbunden ist, wobei die Prozesssituationsabschätzeinheit ausgebildet ist, eine Transportsituation in Bezug auf Substrate, die von der Prozessanlage abzuarbeiten sind, auf der Grundlage von Prozessinformationen abzuschätzen und die Steuerung anzuweisen, eine Transportsequenz des Substrathandhabungssystems auf der Grundlage der abgeschätzten Transportsituation zu steuern.
  • Gemäß einer noch weiteren anschaulichen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst ein Verfahren das Empfangen von Prozessinformationen aus einer Prozessanlage, die in einer Fertigungsprozessanlage eingesetzt wird, wobei die Prozessanlage mehrere Prozessmodule und mehrere Ladestationen zum Aufnehmen und Abgeben von Substratbehältern aufweist. Das Verfahren umfasst ferner das dynamische Modifizieren eines Steuerungsmechanismus zum Koordinieren von Transportaktivitäten eines Substrathandhabungssystems, das Substrate zu und von den mehreren Prozessmodulen transportiert, auf der Grundlage der Prozessinformationen.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Weitere Vorteile, Aufgaben und Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den angefügten Patentansprüche definiert und gehen deutlicher aus der folgenden Beschreibung hervor, wenn diese mit Bezug zu den begleitenden Zeichnungen studiert wird, in denen:
  • 1a schematisch eine Cluster-Anlage in einer Fertigungsumgebung zeigt, wobei die Cluster-Anlage die Eigenschaft besitzt, eine dynamische Anpassung eines Steuerungsmechanismus für ein automatisches Substrathandhabungssystem gemäß anschaulicher Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung zu ermöglichen;
  • 1b und 1c schematisch die Cluster-Anlage darstellen, wie sie in 1a gezeigt ist, die auf der Grundlage einer statischen Transportsequenzregel betrieben wird;
  • 1d schematisch die Cluster-Anlage aus 1a zeigt, wenn diese auf der Grundlage einer dynamischen Anpassung des Steuerungsmechanismus gemäß anschaulicher Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung betrieben wird; und
  • 1e bis 1h schematisch den zeitlichen Verlauf des Anlagenverhaltens darstellen, wenn diese auf der Grundlage einer festgelegten Sequenzregeln und auf der Grundlage einer dynamischen Änderung des entsprechenden Steuerungsmechanismus gemäß anschaulicher Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung betrieben wird.
  • Detaillierte Beschreibung
  • Obwohl die vorliegende Erfindung mit Bezug zu den Ausführungsformen beschrieben ist, wie sie in der folgenden detaillierten Beschreibung sowie in den Zeichnungen dargestellt sind, sollte es selbstverständlich sein, dass die folgende detaillierte Beschreibung sowie die Zeichnungen nicht beabsichtigen, die vorliegende Erfindung auf die speziellen anschaulichen offenbarten Ausführungsformen einzuschränken, sondern die beschriebenen anschaulichen Ausführungsformen stellen lediglich beispielhaft die angefügten Patentansprüche dar.
  • Im Allgemeinen betrifft die vorliegende Erfindung die Koordinierung konkurierender Transportaufgaben in einem automatischen Substrathandhabungssystem einer Prozessanlage mit mehreren Prozessmodulen, die von dem automatischen Substrathandhabungssystem bedient werden. Wie zuvor erläutert ist, gibt es ein zunehmendes Bestreben, die Komplexität von Prozessanlagen, die für die Herstellung von Mikrostrukturbauelementen, etwa integrierten Schaltungen, eingesetzt werden, zu erhöhen, indem mehrere Prozessmodule in eine einzelne übergeordnete Anlagenbasiseinheit eingebaut werden, wodurch die Möglichkeit geschaffen wird, mehrere unterschiedliche Prozessschritte innerhalb eines kleinen Volumens der Halbleiterfertigungsstätte auszuführen, wobei gleichzeitig die Transportstrecken zwischen den diversen Prozessschritten verringert und/oder die Kapazität von Prozessanlagen erhöht wird, indem mehrere parallele Prozessmodule bereitgestellt werden. Typi scherweise wird eine Mischung aus sequenzieller und paralleler Bearbeitung in Cluster-Anlagen vorgesehen, die daher eine Vielzahl möglicher Prozesspfade durch die Anlage definieren, wobei die unterschiedlichen Stufen der diversen Prozesspfade sich in der Kapazität unterscheiden können, wodurch eine „Engstellen"-Stufe definiert wird, die als jenes Prozessmodul oder Module betrachtet werden kann, die einen gewissen Prozess in der Sequenz aus unterschiedlichen Prozessschritten, die in der Cluster-Anlage ausgeführt werden, mit der minimalen Prozesskapazität durchführt. Folglich ist, solange Substrate in der Cluster-Anlage verfügbar sind, eine typisch bevorzugte Strategie beim Betreiben der Cluster-Anlage so gestaltet, dass das eine oder die mehreren Engstellenmodule über die ganze Zeit hinweg arbeiten, wodurch der Anlagendurchsatz maximiert wird, zumindest für den Zeitraum, in welchem Substrate in den entsprechenden Ladestationen der Cluster-Anlage vorhanden sind. Daher werden typischerweise Steuerungsmechanismen in dem automatischen Substrathandhabungssystem der Cluster-Anlage eingerichtet, um damit den Substrattransport so zu koordinieren, dass das eine oder die mehreren Engstellenprozessmodule durchgängig in Betrieb sind. Wie zuvor erläutert ist, wird der Transport von Substratbehältern zu und von den entsprechenden Prozessanlagen typischerweise mittels eines automatischen Materialhandhabungssystems (AMHS) ausgeführt, wobei eine gewisse Zeit zum Abgeben des entsprechenden Behälters, der die von der Anlage zu bearbeitenden Substrate enthält, und zum Aufnehmen des Behälters, der die bearbeiteten Substrate enthält, im Wesentlichen unabhängig ist von der tatsächlichen Anzahl an Substraten, die in den diversen Behältern enthalten sind, so dass für sehr unterschiedliche Losgrößen, die von der entsprechenden Anlage zu bearbeiten sind, eine merkliche Variation im Anlagenleistungsverhalten beobachtet werden kann, da ein wesentlicher Teil der Behälteraustauschzeit durch die deutlich unterschiedlichen Prozesszeiten für die diversen Substratlose abzudecken ist. Folglich ermöglicht eine statische Transportsequenzregel zum Koordinieren des Substrattransfers innerhalb der Cluster-Anlage, der deutlich zum Gesamtverhalten der Anlage beiträgt, in konventionellen Verfahren unter Umständen nicht, in flexibler Weise auf Prozesssituationen zu reagieren, beispielsweise im Hinblick auf das Vorhandensein von Substratlosen mit sehr unterschiedlichen Größen in der Fertigungsumgebung.
  • Erfindungsgemäß wird eine dynamische Anpassung des entsprechenden Steuerungsmechanismus eines anlageninternen automatischen Substrathandhabungssystems auf der Grundlage geeigneter Prozessinformationen erreicht, aus der eine aktuelle Transportsituation oder ein Zustand ermittelt werden kann und zum Auswählen eines geeigneten Kriteri ums zum Steuern des anlageninternen automatischen Substrathandhabungssystems verwendet werden kann. Die Eigenschaften zum Ausführen einer entsprechenden dynamischen Anpassung können wiederum auf der Grundlage spezieller Kriterien, etwa dem optimalen Anlagenverhalten, sich dynamisch ändernden Bedingungen der Fertigungsumgebung, und dergleichen definiert werden. In anderen Fällen kann eine dynamische Anpassung des Steuerungsmechanismus auf Grundlage der Reduzierung der Gesamtdurchlaufzeit spezieller Substrate, und dergleichen erfolgen.
  • Es sollte beachtet werden, dass die vorliegende Erfindung vorteilhaft auf Prozessanlagen, etwa Cluster-Anlagen angewendet werden kann, die für die Herstellung von Halbleiterbauelementen verwendet werden, wobei der Begriff „Halbleiterbauelement" als ein Oberbegriff für ein Bauelement zu verstehen ist, das auf der Grundlage mikromechanischer oder mikroelektronischer Fertigungsverfahren hergestellt wird. Die allgemeinen Prinzipien der vorliegenden Erfindung können jedoch auf auch auf Prozessanlagen in anderen industriellen Bereichen angewendet werden, in denen Produkte durch komplexe Mess- oder Produktionsanlagen in einer äußerst automatisierten Weise zu prozessieren sind. Sofern dies daher in der Beschreibung und den angefügten Patentansprüchen nicht anders dargelegt ist, sollte die vorliegende Erfindung nicht auf Prozessanlagen zur Herstellung von Halbleiterbauelementen eingeschränkt betrachtet werden.
  • Mit Bezug zu den 1a bis 1h werden nunmehr weitere anschauliche Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung detaillierter beschrieben.
  • 1a zeigt schematisch eine Prozessanlage 100, die ein Teil einer Fertigungsprozesslinie einer Fertigungsumgebung 150 sein kann, die in einer anschaulichen Ausführungsform eine Fertigungsumgebung für die Herstellung von Halbleiterbauelementen repräsentiert. Die Prozessanlage 100 umfasst mehrere Ladestationen 110a, 110b, die so gestaltet sind, Substratbehälter oder Träger 151a, 151b, die eine Reihe von Substraten 152 enthalten, aufzunehmen und/oder abzugeben, wobei, wie zuvor erläutert ist, die Anzahl der Substrate 152, die in den diversen Substratbehältern 151a, 151b enthalten sind, variabel ist. Beispielsweise kann eine typische Losgröße der Behälter 151, 151b in der Halbleiterfertigungsumgebung 25 Scheiben pro Behälter betragen, wobei die tatsächliche Losgröße von 1, beispielsweise für ein „kleines" Pilotlos, bis zu einer beliebigen Anzahl abhängig von den Prozesserfordernissen reichen kann. Beispielsweise kann die Bearbeitung von Testlosen, von Losgrößen auf Bestellung, und die Bearbeitung von einer großen Anzahl unterschiedlicher Produktarten und dergleichen zu sehr unterschiedlichen Losgrößen führen. Wie zuvor erläutert ist, werden die Substratbehälter 151a, 151b in der Umgebung 150 auf der Grundlage eines automatisierten Materialhandhabungssystems und/oder durch eine andere Einrichtung, etwa Bediener, und dergleichen, transportiert. Die mehreren Ladestationen 110a, 110b werden daher als eine Schnittstelle betrachtet, die durch die gestrichelte Linie angezeigt ist, um damit die Behälter 151, 151b von dem verbleibenden Teil der Umgebung 150 zu erhalten und Substrate, die von der Anlage 100 bearbeitet wurden, an den Rest der Umgebung 150 abzugeben, wobei dieser Prozess allgemein als ein Behälteraustausch bezeichnet wird. Es sollte beachtet werden, dass die Ladestationen 110a, 110b eine beliebige geeignete Konfiguration zum Empfangen einer speziellen Art von Behältern 151a, 151b, etwa von FOUP (frontseitig öffnenden vereinheitlichten Behältern), und dergleichen aufweisen können, wobei die Ladestationen 110a, 110b oder zumindest einige der Ladestationen eine kontrollierte Atmosphäre bereitstellen können, um damit die Kontamination der Substrate 152 während des Behälteraustausches und während des Transports des Substrats 152 innerhalb der Anlage 100 zu reduzieren.
  • Die Prozessanlage 100 umfasst ferner mehrere Prozessmodule oder Prozesskammern 130, wobei in einigen anschaulichen Ausführungsformen die Prozesskammern 130 äquivalente Prozessmodule repräsentieren können, die so gestaltet sind, um im Wesentlichen die gleichen Prozesse auszuführen, wodurch ein hohes Maß an Parallelität für den entsprechenden Prozess geschaffen wird. In anderen Fällen können die Prozessmodule 130 eine Sequenz aus Prozessmodulen repräsentieren, die unterschiedliche Prozessschritte ausführen. In noch weiteren anschaulichen Ausführungsformen repräsentieren die Prozessmodule 130 eine Mischung aus sequenziellen und parallelen Prozessmodulen. In der gezeigten Ausführungsform sind ein oder mehrere Prozessmodule 131 vorgesehen, die einen Schritt 1 einer Prozesssequenz repräsentieren, der von der Anlage 100 ausgeführt. Mehrere äquivalente Prozessmodule 122a, 122b repräsentieren z. B. einen zweiten (2) Schritt der Prozessequenz, während ein Prozessmodul 133 den letzten Schritt der Prozesssequenz, der als Schritt 3 bezeichnet ist, repräsentieren kann, wobei dieses Modul als eine einzelne Prozesskammer dargestellt ist. Beispielsweise kann die Prozessanlage 100 eine Abscheideanlage für eine Prozesssequenz zum Abscheiden unterschiedlicher Schichten repräsentieren, wobei möglicherweise Reinigungsschritte eingeschlossen sind, oder die Anlage 100 kann eine komplexe CMP- (chemisch-mechanische Polier-) Anlage für eine Prozesssequenz rep räsentieren, die das Polieren unterschiedlicher Materialien in aufeinanderfolgenden Prozessschritten erfordert, möglicherweise mit Spül- und Trockenschritten, und dergleichen. Es sollte jedoch beachtet werden, dass die Ausbildung der Anlage 100, wie sie in 1a gezeigt ist, lediglich anschaulicher Natur ist und dass die Prozesssequenz mit den Schritten 1 bis 3, wobei der Schritt 2 eine parallele Bearbeitung ermöglicht, eine beliebige geeignete Prozesssequenz repräsentieren kann, ohne zu beabsichtigen, die vorliegende Erfindung auf die dargestellte Sequenz einzuschränken.
  • Die Prozessanlage 100 umfasst ferner ein automatisches Substrathandhabungssystem 120, das in einigen anschaulichen Ausführungsformen als ein Robotersystem vorgesehen, das ausgebildet ist, auf die Ladestationen 110a, 110b und die Prozessmodule 130 zuzugreifen, um damit in geeigneter Weise Substrate 152, die in der Anlage 100 zu bearbeiten sind, zu den entsprechenden Prozessmodulen 130 zuzuführen. Es sollte beachtet werden, dass das automatische Substrathandhabungssystem 120 tatsächlich ein komplexes mechanisches und elektronisches System repräsentiert, wobei die Gesamtkonfiguration von der Komplexität der Anlage 100 abhängt. Auf Grund der hohen Komplexität des Substrathandhabungssystems 120 und auf Grund der Tatsache, dass typischerweise Prozesse in den diversen Prozessmodulen 130 deutlich längere Beareitungszeiten im Vergleich zu einer einzelnen Transportaktivität des Systems 120 aufweisen, führt typischerweise das System 120 eine einzelne Transportaufgabe oder Aktivität pro Zeiteinheit aus. In anderen anschaulichen Ausführungsformen kann das System 120 mehr als eine Transportaktivität pro Zeiteinheit ausführen, wobei typischerweise dennoch für eine typische Prozesssituation die Anzahl der Transportanforderungen, die von den diversen Prozessmodulen 130 gestellt werden, die Anzahl der Transportaktivitäten übersteigen kann, die gleichzeitig von dem System 120 ausgeführt werden können. Folglich weist das System 120 entsprechende Steuerungseinheiten auf, die ausgebildet sind, das System 120 zu betreiben, d. h. die Transportaktivitäten des Systems 120 auf der Grundlage einer vordefinierten Steuerungsstrategie zu koordinieren. D. h., das System 120 ist ausgebildet, entsprechende Anforderungen für Transportaktivitäten von den Prozessmodulen 130 zu empfangen und die entsprechenden Anforderungen auf der Grundlage eines spezifizierten Algorithmus abzuarbeiten, um damit ein gewünschtes Gesamtverhalten der Anlage 100 zu erreichen.
  • In einer anschaulichen Ausführungsform ist das Substrathandhabungssystem 120 funktionsmäßig mit einer Steuerung 140 verbunden, die darin eingerichtet einen Mechanismus aufweist, der das System 120 veranlasst, die Transportaktivitäten gemäß spezifizierter Kriterien auszuführen, wobei die Steuerung 140 ausgebildet ist, den entsprechenden Steuerungsmechanismus dynamisch zu ändern. In einer anschaulichen Ausführungsform weist die Steuerung 140 darin eingerichtet zwei oder mehrere Transportsequenzregeln auf, die eine Steuerungsstrategie gemäß entsprechender gut definierter Kriterien bereitstellen oder einrichten. Beispielsweise kann eine Regel 1, die in 1b gezeigt ist, einem Funktionsverhalten des entsprechenden Steuerungsmechanismus entsprechen, das zu einem optimierten Durchsatz der Anlage 100 führt, solange Substrate 152 an einem der Ladestationen 110a, 110b verfügbar sind. In einer weiteren Regel, die in der Steuerung 140 implementiert ist, kann ein entsprechendes Kriterium die Priorität der entsprechenden Prozessmodule 130 sein, d. h. beim Auftreten gleichzeitiger Transportanforderungen, kann das Prozessmodul mit der höchsten Priorität zuerst bedient werden. In noch anderen Regeln der Steuerung 140, können andere anlagen- oder prozessspezifische Kriterien definiert sein, um damit das Funktionsverhalten des Systems 120 festzulegen. Somit kann im Gegensatz zu konventionellen Cluster-Anlagen die Steuerung 140 dynamisch eine geeignete Regel auswählen oder kann den entsprechenden Steuerungsmechanismus des Systems 120 in Reaktion auf die Prozesssituation in der Umgebung 150 modifizieren. Zu diesem Zweck ist in einer anschaulichen Ausführungsform die Steuerung 140 funktionsmäßig mit einer Transportsituationsabschätzeinheit 145 verbunden, die wiederum mit den Ladestationen 110a, 110b zum Empfang von Prozessinformation 146 davon verbunden ist, und diese ist in anderen anschaulichen Ausführungsformen zusätzlich oder alternativ zu anderen Quellen von Prozessinformationen 147 verbunden, die mit der Umgebung 150 und der Prozessanlage 100 in Beziehung stehen. Die Transportsituationsabschätzeinheit 145 ist ausgebildet, auf der Grundlage der ihr zugeführten Prozessinformation eine entsprechende Transportsituation abzuschätzen, d. h. mehrere Parameter, die mit der Umgebung 150 und der Prozessanlage 100 in Beziehung stehen, im Hinblick auf die Substratzufuhr von und zu der Anlage 100 abzuschätzen. Beispielsweise können zu entsprechenden Parameter für die Bewertung der Transportsituation das Vorhandensein von Substratbehältern 151a, 151b in den entsprechenden Ladestationen 110a, 110b, eine erwartete Ankunftszeit für weitere Substratbehälter an einem oder mehreren der Ladestationen 110a, 110b, die tatsächliche Anzahl an Substraten in jeden der entsprechenden Substratbehälter 151a, 151b, der Prozessstatus der Substrate 152, und dergleichen gehören. Auf der Grundlage der abgeschätzten Transportsituation und spezieller Prozesskriterien kann die Abschätzeinheit 145 die Steuerung 140 anweisen, auf der Grundlage eines geeignet modifizierten Steuerungs mechanismus für das System 120 zu arbeiten, indem beispielsweise eine der Regeln 1 bis n ausgewählt wird, die in der Steuerung 140 eingerichtet sind, wenn eine Vielzahl vordefinierter Regeln im Voraus vorgesehen sind.
  • Beispielsweise ist die Abschätzeinheit 145 in einigen anschaulichen Ausführungsformen ausgebildet, die entsprechende Transportsituation zu bestimmen und die abgeschätzte Situation auf der Grundlage vordefinierter Kriterien zu bewerten, etwa einer Verbesserung des Gesamtverhaltens der Anlage 100, und dergleichen, während in anderen Ausführungsformen mehrere Kriterien, beispielsweise in hierarchischer Ordnung, verwendet werden können, um in dynamischer Weise das Funktionsverhalten der Steuerung 140 auf der Grundlage der abgeschätzten Transportsituation zu modifizieren. Wenn beispielsweise das allgemeine Kriterium zum Bewerten der abgeschätzten Transportsituation eine maximale Anlagenleistung ist, wird die Transportsituation von der Abschätzeinheit 145 für ein erstes Zeitintervall bewertet und ein entsprechendes Funktionsverhalten des Systems 120 wird so ausgewählt, um einen maximalen Durchsatz der Anlage 100 während des betrachteten Zeitintervalls zu erreichen. Beim Abschätzen der Transportsituation während eines zweiten nachfolgenden Zeitintervalls, was zu einer anderen Transportsituation führen kann. Beispielsweise kann die Anwesenheit eines Behälters 151a, 151b mit einer deutlich reduzierten Anzahl an Substraten auftreten, so wird die Steuerung 140 angewiesen, ihre Steuerungsstrategie so zu ändern, dass eine unerwünschte Wartezeit der Anlage 100 während entsprechender Behälteraustauschintervalle, die auf Grund des Vorhandenseins von Behältern mit einer geringeren Losgröße häufig erforderlich sind, reduziert oder vermieden werden. In anderen Fällen kann die Transportsituation beispielsweise auf Grund einer verzögerten Zufuhr von weitere Substratbehältern zu den Ladestationen 110a, 110b eine unvermeidbare Wartezeit der Anlage 100 in einer späteren Phase anzeigen, wodurch die Anwendung einer anderen Steuerungsstrategie in der aktuellen Prozessphase der Anlage 100 möglich ist, um beispielsweise die Bearbeitung eines speziellen Loses zu beschleunigen, während die Bearbeitung eines anderen Loses verzögert wird.
  • Während des Betriebs der Prozessanlage 100 in der Umgebung 150 empfängt die Abschätzeinheit 145 geeignete Prozessinformationen 146 von den mehreren Ladestationen 110a, 110b, die beispielsweise eine Angabe bzw. Job enthalten können, dahingehend, ob ein entsprechender Behälter in der entsprechenden Ladestation vorhanden ist, über die Anzahl der Substrate, d. h. die Losgröße, innerhalb des entsprechenden Behälters, und dergleichen. Ferner wird in anderen anschaulichen Ausführungsformen die weitere Prozessinformation 147 durch andere Quellen zugeführt, etwa ein übergeordnetes Steuerungssystem, beispielsweise in Form eines Fertigungsausführungssystems (MES) und dergleichen, wobei zusätzliche Informationen im Hinblick auf die Behälter und damit die in der Anlage 100 zu bearbeitenden Substrate bereitgestellt wird. Beispielsweise können eine Substratkennung, die Priorität der Bearbeitung der entsprechenden Substrate, und dergleichen mittels der zusätzlichen Prozessinformation 147 vermittelt werden. Es sollte beachtet werden, dass in einigen Ausführungsformen die Abschätzeinheit 145 auch anlagenspezifische Eigenschaften empfängt oder die Fähigkeit hat, diese zu bestimmen, in Bezug auf das Substrat, das zu bearbeiten ist, etwa typische Durchlaufzeiten für die betrachtete Prozesssequenz, und dergleichen. Auf der Grundlage der Prozessinformation 146 und möglicherweise der Information 147 bestimmt die Abschätzeinheit 145 die entsprechende Transportsituation, d. h. ein entsprechendes Maß dafür, um davon ein Auswahlkriterium für einen Funktionsmodus der Steuerung 140 zu bestimmen. Beispielsweise kann die Abschätzeinheit 145 auf der Grundlage der Information 146 die Anzahl der Substrate bestimmen, die in den Trägern in den mehreren Ladestationen 110a, 110b enthalten sind, und die nicht als nächstes auszutauschen sind, da Substrate eines speziellen Behälters aktuell bearbeitet werden und als nächstes mit dem nächsten Behälter auszutauschen sind, der an der Anlage 100 eintrifft. Beispielsweise sei angenommen, dass ein Behälter mit einer Standardlosgröße, beispielsweise 25 Substraten, in der Ladestation 110 auch vorhanden ist, während die entsprechenden Substrate 152 aktuell verarbeitet werden. Ferner sei ein entsprechender Behälter in der Ladestation 110b vorhanden oder trifft in Kürze darin ein, der beispielsweise auch eine Standardlosgröße beinhaltet, so dass der Behälter in der Ladestation 110a der nächste Behälter ist, der auszutauschen ist, während die Substrate in dem Behälter der Ladestation 110b ein entsprechendes Zeitfenster zum Abgeben des Behälters in der Ladestation 110a und zum Aufnehmen eines neuen Behälters darin definieren. Folglich kann die Abschätzeinheit 145 unter derartigen Bedingungen die entsprechende Transportsituation auf der Grundlage der Behälter und Substrate abschätzen, die aktuell in den Ladestationen 110a, 110b vorhanden sind, beispielsweise durch Bestimmen des entsprechenden Fensters der Gelegenheit für den Austausch des Behälters, der als nächstes auszutauschen ist. Somit bestimmt in dieser Situation die Abschätzeinheit 145, dass für ein Zeitintervall, beispielsweise für die Bearbeitung der Substrate in dem Behälter, der in der Ladestation 110a angeordnet ist, ein spezieller Steuerungsmechanismus oder Regel der Steuerung 140 zum Steuern des Betriebs des automatischen Substrathandhabungssystems 120 geeignet ist.
  • Da die Verfügbarkeit weiterer Substrate aus dem Behälter, der in der Ladestation 110b angeordnet ist, sichergestellt ist, ist ein im Wesentlichen kontinuierlicher Betrieb der Anlage 100 möglich, und es kann im Wesentlichen die gleiche Transportsituation für ein zweites Zeitintervall angenommen werden, das im Wesentlichen der Bearbeitung der Substrate in dem Behälter der Ladestation 110b entspricht. Folglich ist in diesem Falle eine Änderung des Betriebsverhaltens des Systems 120 nicht erforderlich. Folglich kann das Substrathandhabungssystem 120 von der Steuerung 120 angewiesen werden, entsprechende Transportaktivitäten so auszuführen, dass Substrate aus dem Behälter in der Ladestation 110a ausgeladen und Substrate dem Prozessmodul 131 zugeführt werden, das den ersten Schritt der in der Anlage 100 ausgeführten Prozesssequenz repräsentiert, so dass eine minimale Wartezeit oder nicht produktive Zeit des Moduls 131 erreicht wird, wenn dieses Prozessmodul 131 die Engstelle der gesamten Prozesssequenz 1, 2 und 3 der Anlage 100 repräsentiert. Das Minimieren der nicht produktiven Zeit des Moduls 131 repräsentiert eines von mehreren Kriterien zum Steuern des Systems 120, das jedoch maximalen Anlagendurchsatz bereitstellt. Es sollte jedoch beachtet werden, dass andere Kriterien in den entsprechenden Steuerungsmechanismus oder die Steuerungsregeln implementiert werden können. Da eine Vielzahl von Substraten gleichzeitig von der Anlage 100 in den diversen Prozessmodulen 130 bearbeitet wird, führen konkurrierende Transportaufgaben, die von dem System 120 auszuführen sind, zu einem unterschiedlichen Funktionsverhalten der Anlage 100, abhängig von der entsprechenden Steuerungsstrategie. In dem zuvor genannten Beispiel einer minimalen nicht produktiven Zeit des Engstellenmoduls, beispielsweise des Moduls 131, werden die Transportaktivitäten anderer Substrate in den verbleibenden Prozessmodulen entsprechend solange verzögert, bis das Engstellenmodul 131 durch das System 120 bedient ist und danach werden die verbleibenden Substrate durch die Prozessmodule 122a, 122b, 133 geführt, was ebenso auf der Grundlage einer entsprechenden Strategie erfolgen kann. Beispielsweise wird das Prozessmodul mit der nächsthöheren Prozesskapazität im Vergleich zu den Engstellen des Moduls bedient. Nachdem alle Substrate des Behälters in der Ladestation 110a in die Prozesssequenz der Anlage 100 eingespeist sind, kann das System 120 dann Substrate aus der Ladestation 110b im Wesentlichen ohne eine weitere nichtproduktive Zeit empfangen.
  • 1b zeigt schematisch die Prozessanlage 100 während einer speziellen Prozesssituation, in der ein erster Behälter 151a, beispielsweise mit einer standardmäßigen Losgröße, etwa 25 Substraten, in der Ladestation 100a positioniert ist und mehrere Substrate 152 da von aktuell in den Prozessmodulen 130 bearbeitet werden. Ferner ist ein zweiter Behälter 151b in der Ladestation 110b angeordnet und weist ein Los mit einer deutlich geringeren Größe auf, beispielsweise kann der Behälter 151b fünf Substrate aufweisen. Auf der Grundlage der entsprechenden Prozessinformation 146 kann somit die Abschätzeinheit 145 die entsprechende Prozesssituation bestimmen und ein gewünschtes Funktionsverhalten des Handhabungssystems 120 auswählen, das als Regel 1 in der Steuerung 140 angezeigt ist. Wie zuvor erläutert ist, können eine Vielzahl unterschiedlicher Betriebsmodi oder Verhalten für die Steuerung 140 verfügbar sein, um damit eine dynamische Anpassung oder Modifizierung der Transportsequenzung zu ermöglichen, wenn Substrate durch die Prozessmodule 130 durchgeschleust werden. In diesem repräsentativen Beispiel wird angenommen, dass die Regel 1 einem Verhalten „optimaler Durchsatz" entspricht, d. h. Substrate werden dem Engstellenmodul, beispielsweise dem Modul 131, zugeführt, um damit dessen nichtproduktive Zeit zu minimieren. In dieser Prozesssituation bestimmt die Abschätzeinheit 145 ferner auf der Grundlage verfügbarer Informationen, dass abhängig von der zeitgerechten Verfügbarkeit eines weiteren Behälters 151c an der Ladestation 110a das Fenster der Gelegenheit zum Austausch des Behälters 151, das durch die Substrate des Behälters 151b definiert ist, nicht ausreichend ist, um eine im Wesentlichen kontinuierliche Betriebsweise der Anlage 100 aufrecht zu erhalten, da die typische Behälteraustauschzeit länger sein kann als das Zeitintervall, das durch die kleine Losgröße der Substrate in dem Behälter 151b bereitgestellt wird. Somit kann während der nachfolgenden Bearbeitung der Substrate in dem Behälter 151b und während des Austausches der Behälter 151a, 151c eine unvermeidbare nichtproduktive Zeit der Anlage 100 erzeugt werden.
  • 1c zeigt schematisch die Prozessanlage 100 in einem weiter fortgeschrittenen Bearbeitungszustand, wenn das letzte Substrat des Behälters 151a in das Prozessmodul 131 eingeführt ist und danach Substrate des Behälters 151b in das Modul 131 weiterhin auf der Grundlage der Regel 1 eingeführt werden. Es sollte beachtet werden, das ein entsprechendes Betriebsverhalten der Anlage 100 in Bezug auf die Transportsequenzungsregeln, wie sie in 1c gezeigt sind, im Wesentlichen einem „konventionellen" Anlagenbetriebsmodus entspricht, wobei die entsprechenden Transportsequenzregeln statisch sind.
  • 1d zeigt schematisch die Prozessanlage 100 in einer ähnlichen Situation, wie sie in 1b gezeigt ist, wobei jedoch die Fähigkeit der dynamischen Anpassung des Transportsequenzverhaltens des Systems 120 aktiviert ist. D. h., wie zuvor beschrieben ist, bestimmt die Abschätzeinheit 145 die entsprechende Transportsituation und wählt auf der Grundlage spezieller Kriterien ein geeignetes Betriebsverhalten der Steuerung 140 aus, indem beispielsweise die Steuerung 140 angewiesen wird, eine spezifizierte Regel der Regeln 2 bis n, etwa die Regel 2, anzuwenden. Beispielsweise kann während eines Zeitintervalls das System 120 auf der Grundlage der Regel 1 betrieben werden, wie dies in 1b gezeigt ist, um damit einen hohen Anlagendurchsatz während dieses Zeitintervalls zu erreichen, während in einem zweiten Zeitintervall die Abschätzeinheit 145 die Steuerung 140 anweisen kann, die Steuerungsstrategie zu ändern, beispielsweise unter Anwendung der Regel 2, wie dies in 1d gezeigt ist, wodurch der Betriebsmodus des Systems 120 dynamisch an die abgeschätzte Transportsituation angepasst wird. Beispielsweise kann die Regel 2 den Steuerungsmechanismus von einem Funktionsverhalten, das durch „Minimieren der nichtproduktiven Zeit des Engstellenmoduls" bestimmt ist, zu „Reduzieren oder Minimieren der Durchlaufzeit" der verbleibenden Substrates des Behälters 151a" geändert werden. In diesem Falle kann die Bearbeitung der Substrate in dem Behälter 151a in einer geringeren Zeit im Vergleich zu der Situation erreicht werden, wie sie in 1c beschrieben ist, wodurch ein früherer Austausch des Behälters 151a möglich ist, wodurch sich eine geringere Gesamtverarbeitungszeit der entsprechenden Substrate ergibt, und wenn der Behälter 151c (siehe 1b) bereits an der Ladestation 110a verfügbar ist, sind die entsprechenden darin enthaltenen Substrate für die weitere Bearbeitung früher verfügbar im Vergleich zu der Situation, wie sie in 1c beschrieben ist. Somit kann das Gesamtverhalten der Anlage 100, wenn diese über einen längeren Zeithorizont betrachtet wird, verbessert werden. D. h., wenn das letzte Substrat des Behälters 151a in das Modul 131 eingespeist wird, kann die Abschätzeinheit 145 die Steuerung 140 anweisen, die Regel 2 zu verwenden, zumindest solange Substrate des Behälters 151a durch die Prozessmodule 130 geführt werden, was jedoch die Gesamtdurchlaufzeit der Substrate des Behälters 151 verlängern kann, was andererseits ein größeres Fenster der Gelegenheit zum Austausch des Behälters 151 liefert.
  • 1e und 1f zeigen schematisch die entsprechenden Prozesssituationen, wie sie in den 1b, 1c und 1d gezeigt sind, gemäß einem schematischen Zeitablaufdiagramm.
  • 1e zeigt schematisch den Arbeitsablauf gemäß 1b und 1c, d. h. ohne eine dynamische Anpassung des Betriebsmodus des Systems 120. Somit werden die Substrate des Behälters 151a, der in der Ladestation 110a angeordnet ist, abgearbeitet, d. h. dieser wer den durch die Sequenz 1, 2 und 3 der Anlage 100 in einer Gesamtbearbeitungszeit, die als TA bezeichnet ist, durchgeschleust. Wie zuvor erläutert ist, werden die Substrate des Behälters 151a unter Anwendung der Regel 1 bearbeitet, die einer speziellen Steuerungsstrategie für das System 120 entspricht, wodurch sich die spezielle Gesamtbearbeitungszeit TA ergibt, die zusätzlich von den Eigenheiten der entsprechenden Prozesse, die in den Prozessmodulen 130 ausgeführt wurden, abhängen kann. Wie zuvor erläutert ist, können nach dem Einspeisen des letzten Substrats des Behälters 151a, was dem Zeitpunkt TA1 entspricht, Substrate des Behälters 151b durch die Module 130 geführt werden, während die gleiche Regel 1 verwendet wird. Nach einer spezifizierten Gesamtbearbeitungszeit TB ist somit die Bearbeitung der Substrate des Behälters 151b abgeschlossen. Nach dem Ende der Bearbeitung der Substrate des Behälters 151a wird der Behälter 151a durch den Behälter 151c ersetzt, der typischerweise eine spezielle Behälteraustauschzeit, die als TE bezeichnet ist, erforderlich ist. Folglich ist während eines Zeitintervalls TI die Prozessanlage 100 nicht produktiv, da die Losgröße des Behälters 151b zu klein ist, um damit die Anlage 100 in Betrieb zu halten, oder zumindest das Engstellenmodul davon, bis die Substrate des nächsten Behälters 151c für die Bearbeitung verfügbar sind.
  • 1f zeigt schematisch die Situation, wie sie mit Bezug zu 1d beschrieben ist, d. h. mit einer dynamischen Änderung der Transportsequenzregeln. Wie zuvor erläutert ist, wird die Bearbeitung der Substrate des Behälters 151a auf der Grundlage der Regel 1 bis zum Zeitpunkt TA1 ausgeführt, wenn beispielsweise das letzte Substrat in das Modul 131 eingeführt wird. Danach wird die Steuerung 140 angewiesen, eine andere Steuerungsstrategie für das System 120 zu verwenden, so dass die Durchlaufzeit der Substrate des Behälters 151a verringert wird. D. h., zumindest in dem Zeitintervall TA1 bis TA2 wird das Substrathandhabungssystems 120 unter der Bedingung betrieben, dass Substrate des Behälters 151 „bevorzugt" werden, um damit die Gesamtbearbeitungszeit zu reduzieren, die nunmehr als TR bezeichnet ist, und die kleiner ist im Vergleich zur Gesamtbearbeitungszeit TA, wie sie in 1e angegeben ist. D. h., dass vom Zeitpunkt TA1 an das System 120 die entsprechenden Transportaufgaben abarbeitet, indem die Zufuhr von Substraten des Behälters 151b zu dem Engstellenmodul 131 verzögert wird, um stattdessen Transportaufgaben höherer Priorität für Substrate auszuführen, die zu dem Behälter 151 gehören. Folglich wird die entsprechende Gesamtbearbeitungszeit der Substrate des Behälters 151b, die nunmehr als TB bezeichnet ist, länger im Vergleich zu der Verarbeitungszeit TB, was jedoch das Gesamtleistungsvermögen der Anlage 100 nicht negativ beeinflusst, da der Behälteraustausch noch nicht abgeschlossen ist, wie in 1f angegeben ist. Auf Grund der geringeren Gesamtbearbeitungszeit TR des Behälters 151a, ist jedoch der Behälter 151c früher verfügbar und folglich kann die Bearbeitung der darin enthaltenen Substrate früher beginnen, wodurch das Leistungsverhalten der Anlage 100 verbessert wird. Wie angegeben ist, entspricht der Zuwachs an Leistungsvermögen einem Zeitintervall T, das einem einzelnen Substratintervall oder mehreren entsprechen kann, abhängig von den Gegebenheiten der entsprechenden Prozesssituation. Beispielsweise kann für komplexe Cluster-Anlagen, die das Engstellenprozessmodul am Anfang der Prozesssequenz aufweisen, und bei Anwesenheit mehrerer stark unterschiedlicher Losgrößen, die in der Anlage 100 zu bearbeiten sind, ein merklicher Zuwachs im Gesamtleistungsvermögen erreicht werden. Es sollte beachtet werden, dass abhängig von der Prozesssituation die Steuerung 140 angewiesen werden kann, auf der Grundlage einer weiteren Steuerungsstrategie zum Zeitpunkt TA2 zu arbeiten, wie dies in 1f angegeben ist, solange sichergestellt ist, dass die Bearbeitung der Substrate des Behälters 151b innerhalb der Behälteraustauschzeit TE abgeschlossen ist, um damit nicht in negativer Weise die Bearbeitung des nächsten Behälters 151c zu beeinflussen. Beispielsweise kann zum Zeitpunkt TA2 oder nach dem Ende der Bearbeitung des Behälters 151b die Steuerung 140 angewiesen werden, zur Regel 1 zurückzukehren, wenn die weitere Bearbeitung des Behälters 151c auf der Grundlage einer Prozessstrategie erfolgen soll, die zu einem maximalen Anlagendurchsatz führt. Folglich kann die Abschätzeinheit 145 eine spezielle Transportsituation auf der Grundlage vordefinierter Kriterien, etwa einem maximalen Anlagenleistungsvermögen, und dergleichen bewerten, wobei die zuvor beschriebene anschauliche Ausführungsform der Abschätzeinheit 145 die Transportsituation auf der Grundlage der verfügbaren Information 146 bestimmt und die Notwendigkeit einer dynamischen Modifizierung der Transportsequenzstrategie erkennt, wenn eine Losgröße erkannt wird, deren Bearbeitung innerhalb der Behälteraustauschzeit TE abgeschlossen ist, da in diesem Falle das Fenster der Gelegenheit für den Behälteraustausch des aktuell bearbeiteten Behälters, der als nächstes auszutauschen ist, vergrößert wird, was zu einem erhöhten Gesamtdurchsatz der Anlage 100 führen kann, wenn der nächste Behälter bereits verfügbar ist. In anderen Fällen können andere Kriterien zum Bewerten der entsprechenden Transportsituation mittels der Abschätzeinheit 145 definiert werden.
  • Folglich kann die entsprechende dynamische Anpassung der Transportsequenzregeln auf der Grundlage anlagenspezifischer Situationen ausgeführt werden, wodurch ein hohes Maß an Flexibilität für die Anlage 100 im Hinblick auf interne Steuerungsabläufe und die Verbes serung des entsprechenden Verhaltens erreicht wird. In anderen anschaulichen Ausführungsformen kann die dynamische Anpassung auch auf der Grundlage externer Bedingungen ausgeführt werden, die mittels der Prozessinformation 147 (siehe 1a) übermittelt wird, um damit die Möglichkeit zu schaffen, den Zeithorizont für die Anlagenleistungsverhaltensanpassung zu vergrößern. Wenn beispielsweise die zusätzliche Prozessinformation 147 angibt, dass der Behälter 151c nicht innerhalb eines spezifizierten Zeitbereichs verfügbar ist, auf Grund von Verzögerungen in anderen Teilen der Fertigungsumgebung 150, kann die dynamische Anpassung auf der Grundlage anderer Kriterien ausgeführt werden, etwa das Bevorzugen der kleinen Losgröße, um deren Gesamtdurchlaufzeit zu verringern, und dergleichen.
  • 1g und 1h zeigen schematisch die Situationen, wie sie unter Bezugnahme zu den 1e und 1f beschrieben sind, wobei die Prozesssituation mit Bezug zu einer Reihe aus Ereignissen beschrieben ist, wobei jedes Ereignis die Beendigung der Bearbeitung eines einzelnen Substrats angibt.
  • 1g zeigt somit einen Betriebsmodus der Anlage 100, wobei die gleiche Transportsequenzregel, etwa die Regel 1 verwendet ist, wie dies zuvor erläutert ist, was zu einer entsprechenden Sequenz an fertiggestellten Substraten führt. Beispielsweise repräsentiert jede vertikale Linie 153a den Abschluss der Prozesssequenz mit 1, 2 und 3, die in den Prozessmodulen 130 durchgeführt wird, wobei beispielsweise der Zeitpunkt TA1 angibt, wann das erste Substrat des Behälters 151b in das Modul 131 eingeführt wird, während noch weitere Substrate des Behälters 151a durch die anderen Prozessmodule 132 und 133 geführt werden. Zum Zeitpunkt TA ist das letzte Substrat des Behälters 151a bearbeitet und das nächste Ereignis „Substratbearbeitung abgeschlossen" ist ein Ereignis 153b für ein Substrat des Behälters 151b. Nach fünf Ereignissen 153b sind auch die entsprechenden Substrate an der Ladestation 110b verfügbar, während der Behälter 151a durch den Behälter 151c ausgetauscht wird.
  • 1h zeigt schematisch den Zeitablauf der Ereignisse 153a und 153b, wenn die Steuerungsstrategie dynamisch in der zuvor erläuterten Weise modifiziert wird. Folglich treten die Ereignisse „Substratbearbeitung abgeschlossen" 153a der letzten fünf Substrate, entsprechend der Anzahl der Substrate in dem Behälter 151b, in kleineren Zeitintervallen auf Grund der modifizierten Priorität des Ausführens von Transportaufgaben für Substrate des Behälters 151a im Vergleich zu Substraten des Behälters 151b auf, wie dies zuvor beschrieben ist. In ähnlicher Weise tritt das erste Ereignis „Substratbearbeitung abgeschlossen" 153b zu einem späteren Zeitpunkt im Vergleich zu 1g auf, was jedoch das Gesamtverhalten der Anlage 100 nicht negativ beeinflusst, da der Behälteraustausch in der Ladestation 110a noch nicht abgeschlossen ist. Da jedoch die gesamte Bearbeitungszeit des Behälters 151a verringert ist auf Grund der dichterliegenden Ereignisse 153a am Ende der Prozesssequenz für den Behälter 151a, sind diese Substrate für die Bearbeitung früher verfügbar und wenn der Behälter 151c bereits zum Zeitpunkt der Beendigung der Bearbeitung des Behälters 151a verfügbar ist, kann die Bearbeitung des Behälters 151c früher beginnen, wodurch das Anlagenverhalten verbessert wird.
  • Es gilt also: Die vorliegende Erfindung stellt eine verbesserte Technik für den Betrieb von Cluster-Anlagen bereit, wobei Transportsequenzregeln in einer dynamischen Weise in Reaktion auf die aktuelle Transportsituation an der Cluster-Anlage angepasst werden können. Zu diesem Zweck wird die Transportsituation beispielsweise auf der Grundlage der Anzahl der Substrate, die in den diversen Ladestationen der Cluster-Anlage verfügbar sind, abgeschätzt, um das Fenster der Gelegenheit für einen Behälteraustausch für einen aktuell prozessierten Behälter abzuschätzen, der als nächstes auszutauschen ist. Da diese Information kontinuierlich an der Anlage verfügbar ist, kann eine entsprechende Anpassung der Transportregeln in einer äußerst dynamischen Weise erfolgen, wobei in einigen anschaulichen Ausführungsformen auch eine zusätzliche Information verwendet werden kann, um die aktuelle Transportsituation zu bewerten und um eine geeignete Transportsequenzregel auf der Grundlage des abgeschätzten und bewerteten Transportstatus auszuwählen. In einigen anschaulichen Ausführungsformen ist eine entsprechende Abschätzeinheit für die Transportsituation und eine entsprechende Steuerung zum Steuern des tatsächlichen Steuerungsmechanismus in der entsprechenden Cluster-Anlage in-situ eingerichtet, während in anderen anschaulichen Ausführungsformen die entsprechenden Komponenten oder Bereiche mit einer Cluster-Anlage über geeignete Mittel in Verbindung stehen, etwa Schnittstellen oder Kommunikationsleitungen. Beispielsweise können die Abschätzeinheit 145 und/oder die Steuerung 140 in einem übergeordneten Steuerungssystem, etwa einem MES, und dergleichen eingerichtet sein. Folglich kann eine erhöhte Flexibilität von Cluster-Anlagen insbesondere bei Prozesssituationen erreicht werden, in denen mehrere Lose mit unterschiedlichen Größen in der entsprechenden Fertigungsumgebung vorhanden sind, was typischerweise zu einer reduzierten Größe der Fenster der Gelegenheit für Behälter austausch führt. Somit kann durch dynamisches Anpassen des Transportverhaltens einer Cluster-Anlage in Bezug auf die aktuelle Transportsituation das Fenster der Gelegenheit für den Behälteraustausch vergrößert werden, wodurch die Möglichkeit zur Steigerung des Anlagenleistungsvermögens gegeben ist. Bei Verwendung einer größeren Anzahl komplexer Cluster-Anlagen in Verbindung mit sehr unterschiedlichen Losgrößen, wie dies in Halbleiterfertigungsstätten anzutreffen ist, die eine Vielzahl unterschiedlicher Produktarten auf Anforderung herstellen, kann ein deutlicher Anstieg des Gesamtdurchsatzes der entsprechenden Cluster-Anlagen und somit der Fertigungsumgebung erreicht werden.
  • Weitere Modifizierungen und Variationen der vorliegenden Erfindung werden für den Fachmann angesichts dieser Beschreibung offenkundig. Daher ist diese Beschreibung als lediglich anschaulich und für die Zwecke gedacht, dem Fachmann die allgemeine Art und Weise des Ausführens der vorliegenden Erfindung zu vermitteln. Selbstverständlich sind die hierin gezeigten und beschriebenen Formen der Erfindung als die gegenwärtig bevorzugten Ausführungsformen zu betrachten.

Claims (20)

  1. Cluster-Anlage mit: zwei oder mehr Prozessmodulen; mehreren Ladestationen, die ausgebildet sind, Behälter mit Substraten aufzunehmen und abzugeben; einem Substrathandhabungssystem, das ausgebildet ist, Substrate von den mehreren Ladestationen zu den zwei oder mehr Prozessmodulen auf der Grundlage mehrerer Transportsequenzregeln zuzuführen; und einer Transportabschätzeinheit, die funktionsmäßig mit dem Substrathandhabungssystem verbunden und ausgebildet ist, dynamisch eine der mehreren Transportsequenzregeln auszuwählen.
  2. Cluster-Anlage nach Anspruch 1, wobei die Transportabschätzeinheit ausgebildet ist, die eine der mehreren Transportsequenzregeln auf der Grundlage einer Anzahl von Behältern, die in den mehreren Ladestationen vorhanden sind, und einer Anzahl der Substrate in den Behältern dynamisch auszuwählen.
  3. Cluster-Anlage nach Anspruch 1, wobei die Transportabschätzeinheit ferner ausgebildet ist, ein Fenster für die Gelegenheit zum Behälteraustausch für einen als nächstes auszutauschenden Behälter zu bestimmen.
  4. Cluster-Anlage nach Anspruch 3, wobei die Transportabschätzeinheit ferner ausgebildet ist, die eine der mehreren Transportsequenzregeln so auszuwählen, dass das Fenster der Gelegenheit im Vergleich zu dem bestimmten Wert davon vergrößert wird.
  5. Cluster-Anlage nach Anspruch 4, wobei die Transportabschätzeinheit ferner ausgebildet ist, eine weitere der mehreren Transportsequenzregeln auszuwählen, nachdem der nächste Behälter ausgetauscht ist.
  6. Transportsteuerungssystem mit: einer Steuerung, die funktionsmäßig mit einem Substrathandhabungssystem einer Prozessanlage mit mehreren Prozessmodulen verbunden ist, die von dem Substrathandhabungssystem bedient werden; einer Transportsituationsabschätzeinheit, die funktionsmäßig mit der Steuerung und der Prozessanlage verbunden ist, wobei die Transportsituationsabschätzeinheit ausgebildet ist, eine Transportsituation in Bezug auf Substrate, die in der Prozessanlage zu bearbeiten sind, auf der Grundlage von Prozessinformationen abzuschätzen und die Steuerung anzuweisen, eine Transportsequenz des Substrathandhabungssystems auf der Grundlage der abgeschätzten Transportsituation zu steuern.
  7. Transportsteuerungssystem nach Anspruch 6, wobei die Transportsituationsabschätzeinheit ausgebildet ist, aus der Prozessinformation ein Fenster der Gelegenheit für Austausch eines als nächstes auszutauschenden Behälters in der Prozessanlage zu ermitteln.
  8. Transportsteuerungssystem nach Anspruch 7, wobei die Transportsituationsabschätzeinheit ausgebildet ist, die Steuerung anzuweisen, das Substrathandhabungssystem so zu steuern, dass die Anzahl an Transportaktivitäten für Substrate des als nächstes auszutauschenden Behälters zum Vergrößern des Fensters der Gelegenheit erhöht wird.
  9. Transportsteuerungssystem nach Anspruch 6, wobei die Steuerung ausgebildet ist, das Substrathandhabungssystem auf der Grundlage einer ersten und einer zweiten vordefinierten Transportsequenzregel zum Verteilen von Substraten und den mehreren Prozessmodulen zu steuern.
  10. Transportsteuerungssystem nach Anspruch 9, wobei die erste oder die zweite Transportsequenzregel so gestaltet ist, dass sich ein Anstieg der Transportaktivitäten für Substrate eines als nächstes auszutauschenden Behälters ergibt.
  11. Verfahren mit: Empfangen von Prozessinformation von einer Prozessanlage, die in einer Fertigungsprozesslinie eingesetzt wird, wobei die Prozessanlage mehrere Prozessmodule und mehrere Ladestationen zur Aufnahme und zur Abgabe von Substratbehältern aufweist; und dynamisches Modifizieren eines Steuerungsmechanismus zum Koordinieren von Transportaktivitäten eines Substrathandhabungssystems, das Substrate zu und von mehreren Prozessmodulen transportiert, auf der Grundlage der Prozessinformation.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei dynamisches Modifizieren des Steuerungsmechanismus umfasst: Erkennen einer Transportsituation der Prozessanlage in einem ersten Zeitintervall und einem zweiten Zeitintervall der Prozessinformation, und Ändern mindestens eines Steuerungskriteriums des Steuerungsmechanismus, wenn die Transportsituation in dem ersten Zeitintervall sich von der Transportsituation des zweiten Zeitintervalls unterscheidet.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei Ändern des mindestens eines Steuerungskriteriums umfasst: Verwenden einer ersten vordefinierten Transportsequenzregel während des ersten Zeitintervalls und Anwenden einer zweiten vordefinierten Transportsequenzregel, die sich von der ersten Transportsequenzregel unterscheidet, während des zweiten Zeitintervalls.
  14. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die Prozessinformation eine Angabe über die Anzahl der Substrate aufweist, die in Substratbehältern enthalten sind, die nicht in einer unmittelbar nächsten Behälteraustauschoperation auszutauschen sind.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei der Steuerungsmechanismus dynamisch so modifiziert wird, dass ein früheres Eintreffen eines weiteren Substratbehälters im Vergleich zu einer Ankunftszeit, wenn der Steuerungsmechanismus unmodifiziert bleibt an einer der Ladestationen ermöglicht wird, die aktuell den auszutauschenden Substratbehälter enthalten.
  16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei eine erste Anzahl an Substraten eines ersten Substratbehälters, der vor dem Modifizieren des Steuerungsmechanismus bearbeitet wird, grö ßer ist als eine zweite Anzahl an Substraten in einem zweiten Substratbehälter, der nach dem Modifizieren des Steuerungsmechanismus bearbeitet wird.
  17. Verfahren nach Anspruch 16, wobei nach dem Bearbeiten der Substrate des zweiten Substratbehälters der modifizierte Steuerungsmechanismus wieder in einen Zustand vor der Modifizierung versetzt wird.
  18. Verfahren nach Anspruch 16, wobei der Steuerungsmechanismus so modifiziert wird, dass eine geringere Prozesszeit für die Substrate des ersten Substratbehälters im Vergleich zu einer Prozesszeit, die durch den unmodifizierte Steuerungsmechanismus definiert ist, erreicht wird.
  19. Verfahren nach Anspruch 18, wobei der unmodifizierte Steuerungsmechanismus für einen maximalen Anlagendurchsatz gestaltet ist.
  20. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die Prozessinformation zumindest teilweise von einem übergeordneten Steuerungssystem, das die Fertigungsprozesslinie steuert, erhalten wird.
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