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Die
Erfindung betrifft neue substituierte Heterozyklen, Verfahren zu
ihrer Herstellung, ihre Verwendung zur Behandlung und/oder Prophylaxe
von Krankheiten sowie ihre Verwendung zur Herstellung von Arzneimitteln
zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Krankheiten, insbesondere
von thromboembolischen Erkrankungen.
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Die
Blutgerinnung ist ein Schutzmechanismus des Organismus, mit dessen
Hilfe Defekte in der Gefäßwand rasch
und zuverlässig „abgedichtet" werden können. So
kann ein Blutverlust vermieden bzw. minimiert werden. Die Blutstillung
nach Gefäßverletzung
erfolgt im wesentlichen durch das Gerinnungssystem, bei dem eine
enzymatische Kaskade komplexer Reaktionen von Plasmaproteinen ausgelöst wird.
Hierbei sind zahlreiche Blutgerinnungsfaktoren beteiligt, von denen
jeder, sobald aktiviert, die jeweils nächste inaktive Vorstufe in
ihre aktive Form überführt. Am
Ende der Kaskade steht die Umwandlung des löslichen Fibrinogens in das
unlösliche
Fibrin, so dass es zu einem Blutgerinnsel kommt. Traditionell unterscheidet
man bei der Blutgerinnung zwischen dem intrinsischen und dem extrinsischen
System, die in einem abschließenden
gemeinsamen Reaktionsweg münden.
Hierbei kommt dem Faktor Xa, der aus dem Proenzym Faktor X gebildet
wird, eine Schlüsselrolle
zu, da er beide Gerinnungswege verbindet. Die aktivierte Serinprotease
Xa spaltet Prothrombin zu Thrombin. Das entstandene Thrombin wiederum
spaltet seinerseits Fibrinogen zu Fibrin. Durch anschließende Quervernetzung
der Fibrin-Monomere kommt es zur Bildung von Blutgerinnseln und
damit zur Blutstillung. Darüber
hinaus ist Thrombin ein potenter Auslöser der Thrombozytenaggregation,
die ebenfalls einen erheblichen Beitrag bei der Hämostase
leistet.
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Die
Hämostase
unterliegt einem komplexen Regulationsmechanismus. Eine unkontrollierte
Aktivierung des Gerinnungssystems oder eine defekte Hemmung der
Aktivierungsprozesse kann die Bildung von lokalen Thrombosen oder
Embolien in Gefäßen (Arterien,
Venen, Lymphgefäßen) oder
Herzhöhlen
bewirken. Dies kann zu schwerwiegenden thromboembolischen Erkrankungen
führen.
Darüber
hinaus kann eine Hyperkoagulabilität – systemisch – bei einer
Verbrauchskoagulopathie zur disseminierten intravasalen Gerinnung führen. Thromboembolische
Komplikationen treten ferner auf bei mikroangiopathischen hämolytischen
Anämien,
extrakorporalen Blutkreisläufen,
wie Hämodialyse,
sowie Herzklappenprothesen.
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Thromboembolische
Erkrankungen sind die häufigste
Ursache von Morbidität
und Mortalität
in den meisten industrialisierten Ländern [Heart Disease: A Textbook
of Cardiovascular Medicine, Eugene Braunwald, 5. Auflage, 1997,
W.B. Saunders Company, Philadelphia].
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten Antikoagulantien, d.h. Stoffe
zur Hemmung oder Verhinderung der Blutgerinnung, weisen verschiedene,
oftmals gravierende Nachteile auf. Eine effiziente Behandlungsmethode
bzw. Prophylaxe von thromboembolischen Erkrankungen erweist sich
in der Praxis deshalb als sehr schwierig und unbefriedigend.
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Für die Therapie
und Prophylaxe von thromboembolischen Erkrankungen findet zum einen
Heparin Verwendung, das parenteral oder subkutan appliziert wird.
Aufgrund günstigerer
pharmakokinetischer Eigenschaften wird zwar heutzutage zunehmend
niedermolekulares Heparin bevorzugt; allerdings können auch hierdurch
die im folgenden geschilderten bekannten Nachteile nicht vermieden
werden, die bei der Therapierung mit Heparin bestehen. So ist Heparin
oral unwirksam und besitzt nur eine vergleichsweise geringe Halbwertszeit.
Da Heparin gleichzeitig mehrere Faktoren der Blutgerinnungskaskade
hemmt, kommt es zu einer unselektiven Wirkung. Darüber hinaus
besteht ein hohes Blutungsrisiko, insbesondere können Hirnblutungen und Blutungen
im Gastrointestinaltrakt auftreten, und es kann zu Thrombopenie,
Alopecia medicomentosa oder Osteoporose kommen [Pschyrembel, Klinisches
Wörterbuch,
257. Auflage, 1994, Walter de Gruyter Verlag, Seite 610, Stichwort „Heparin"; Römpp Lexikon
Chemie, Version 1.5, 1998, Georg Thieme Verlag Stuttgart, Stichwort „Heparin"].
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Eine
zweite Klasse von Antikoagulantien stellen die Vitamin K-Antagonisten
dar. Hierzu gehören
beispielsweise 1,3-Indandione, vor allem aber Verbindungen wie Warfarin,
Phenprocoumon, Dicumarol und andere Cumarin-Derivate, die unselektiv
die Synthese verschiedener Produkte bestimmter Vitamin K-abhängiger Gerinnungsfaktoren
in der Leber henunen. Durch den Wirkmechanismus bedingt, setzt die
Wirkung aber nur sehr langsam ein (Latenzzeit bis zum Wirkeintritt
36 bis 48 Stunden). Die Verbindungen können zwar oral appliziert werden,
aufgrund des hohen Blutungsrisikos und des engen therapeutischen
Indexes ist aber eine aufwendige individuelle Einstellung und Beobachtung
des Patienten notwendig [J. Hirsh, J. Dalen, D.R. Anderson et al., „Oral anticoagulants:
Mechanism of action, clinical effectiveness, and optimal therapeutic
range" Chest 2001,
119, 8S–21S;
J. Ansell, J. Hirsh, J. Dalen et al., „Managing oral anticoagulant
therapy" Chest 2001,
119, 22S–38S;
P.S. Wells, A.M. Holbrook, N.R. Crowther et al., „Interactions
of warfarin with drugs and food" Ann. Intern.
Med. 1994, 121, 676–683].
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In
jüngster
Zeit ist ein neuer Therapieansatz für die Behandlung und Prophylaxe
von thromboembolischen Erkrankungen beschrieben worden. Ziel dieses
neuen Therapieansatzes ist die Inhibierung von Faktor Xa. Entsprechend
der zentralen Rolle, die Faktor Xa in der Blutgerinnungskaskade
spielt, stellt Faktor Xa eines der wichtigsten Targets für antikoagulatorische
Wirkstoffe dar [J. Hauptmann, J. Stürzebecher, Thrombosis Research
1999, 93, 203; S.A.V. Raghavan, M. Dikshit, „Recent advances in the status
and targets of antithrombotic agents" Drugs Fut. 2002, 27, 669–683; H.A.
Wieland, V. Laux, D. Kozian, M. Lorenz, „Approaches in anticoagulation:
Rationales for target positioning" Curr. Opin. Investig. Drugs 2003, 4,
264–271;
U.J. Ries, W. Wienen, „Serine
proteases as targets for antithrombotic therapy" Drugs Fut. 2003, 28, 355–370; L.-A.
Linkins, J.I. Weitz, „New
anticoagulant therapy" Annu.
Rev. Med. 2005, 56, 63–77
(online-Publikation
August 2004)].
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Dabei
ist gezeigt worden, dass verschiedene, sowohl peptidische wie nicht-peptidische
Verbindungen in Tiermodellen als Faktor Xa-Inhibitoren wirksam sind.
Eine große
Anzahl von direkten Faktor Xa-Inhibitoren ist bislang bekannt [J.M.
Walenga, W.P. Jeske, D. Hoppensteadt, J. Fareed, „Factor
Xa Inhibitors: Today and beyond" Curr.
Opin. Investig. Drugs 2003, 4, 272–281; J. Ruef H.A. Katus, „New antithrombotic
drugs on the horizon" Expert
Opin. Investig. Drugs 2003, 12, 781–797; M.L. Quan, J.M. Smallheer, „The race
to an orally active Factor Xa inhibitor: Recent advances" Curr. Opin. Drug
Discovery & Development
2004, 7, 460–469;
A. Casimiro-Garcia et al., „Progress
in the discovery of Factor Xa inhibitors" Expert Opin. Ther. Patents 2006, 15, 119–145]. Weiterhin
sind nicht-peptidische, niedermolekulare Faktor Xa-Inhibitoren beispielsweise
auch in WO 06/002099 und, WO 03/026652 beschrieben.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung neuer
alternativer Verbindungen mit vergleichbarer oder verbesserter Wirkung
und besserer Löslichkeit
in wässrigen
Lösungen,
zur Bekämpfung von
Erkrankungen, insbesondere von thromboembolischen Erkrankungen,
bei Menschen und Tieren.
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Gegenstand
der Erfindung sind Verbindungen der Formel
in welcher
n für die Zahl
1, 2 oder 3 steht,
A für
ein 5-gliedriges Heteroaryl oder ein 5-gliedriges Heterocyclyl steht,
wobei Heteroaryl und Heterocyclyl in 1 oder 2 Position an den Phenyl-Ring
gebunden sind und Heteroaryl und Heterocyclyl selber eine 1,3-Verknüpfung mit
dem Phenyl-Ring und der Carbonylaminomethyl-Gruppe aufweisen,
und
wobei
Heteroaryl und Heterocyclyl substituiert sein können mit einem Substituenten
R
8,
wobei R
8 am
Nachbaratom des Atoms gebunden ist, an das die Carbonylaminomethyl-Gruppe
gebunden ist, und eine 1,4-Verknüpfung
zum Phenyl-Ring aufweist
und
wobei das Atom, an das R
8 gebunden ist, ein Stickstoff- oder Kohlenstoffatom
ist
und
wobei R
8 für Halogen,
Hydroxy, Amino, C
1-C
4-Alkyl,
C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkylamino,
Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl, C
1-C
4-Alkoxycarbonyl, C
1-C
4-Alkylaminocarbonyl, Aminosulfonyl, C
1-C
4-Alkylaminosulfonyl
oder C
1-C
4-Alkylsulfonyl
steht,
worin Alkyl, Alkylamino und Alkylaminosulfonyl substituiert
sein können
mit einem Substituenten, wobei der Substituent ausgewählt wird
aus der Gruppe bestehen aus Hydroxy, Amino, C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkylamino, Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl,
C
1-C
4-Alkoxycarbonyl,
C
1-C
4-Alkylaminocarbonyl
und über
ein Stickstoffatom gebundenes 5- oder 6-gliedriges Heterocyclyl,
und
worin
Alkylaminocarbonyl substituiert sein kann mit einem Substituenten,
wobei der Substituent ausgewählt wird
aus der Gruppe bestehen aus Hydroxy, Amino, C
1-C
4-Alkylamino und über ein Stickstoffatom gebundenes 5-
oder 6-gliedriges Heterocyclyl,
R
1 für Wasserstoff,
Cyano, Hydroxy, C
1-C
4-Alkyl,
C
1-C
4-Alkylcarbonyl,
C
3-C
7-Cycloalkylcarbonyl,
Phenylcarbonyl, 4- bis 7-gliedriges Heterocyclylcarbonyl oder 5-
oder 6-gliedriges Heteroarylcarbonyl steht,
R
2 für Wasserstoff,
Fluor, Chlor, Cyano, Hydroxy, Amino, Trifluormethyl, Trifluormethoxy,
C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkoxymethyl,
C
1-C
4-Alkylamino,
C
3-C
6-Cycloalkyl,
Aminocarbonyl, C
1-C
4-Alkoxycarbonyl oder
C
1-C
4-Alkylaminocarbonyl
steht,
R
3 für Wasserstoff, Fluor, Chlor,
Cyano, Hydroxy, Amino, Trifluormethyl, Trifluormethoxy, C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkoxymethyl,
C
1-C
4-Alylamino,
C
3-C
6-Cycloalkyl,
Aminocarbonyl, C
1-C
4-Alkoxycarbonyl oder
C
1-C
4-Alkylaminocarbonyl
steht,
R
4 für eine Gruppe der Formel
steht,
wobei
*
die Anknüpfstelle
an die Carbonylgruppe ist,
R
5 für Wasserstoff,
Fluor, Chlor, Cyano, Ethinyl, C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy oder C
3-C
6-Cycloalkyl
steht,
R
6 für Wasserstoff, Amino, C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkylamino oder
C
3-C
6-Cycloalkyl
steht,
und
R
7 für Wasserstoff,
Fluor, Chlor, Amino oder C
1-C
4-Alkyl
steht,
und ihre Salze, ihre Solvate und die Solvate ihrer Salze.
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Erfindungsgemäße Verbindungen
sind die Verbindungen der Formel (I) und deren Salze, Solvate und Solvate
der Salze, die von Formel (I) umfassten Verbindungen der nachfolgend
genannten Formeln und deren Salze, Solvate und Solvate der Salze
sowie die von Formel (I) umfassten, nachfolgend als Ausführungsbeispiele
genannten Verbindungen und deren Salze, Solvate und Solvate der
Salze, soweit es sich bei den von Formel (I) umfassten, nachfolgend
genannten Verbindungen nicht bereits um Salze, Solvate und Solvate
der Salze handelt.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in Abhängigkeit
von ihrer Struktur in stereoisomeren Formen (Enantiomere, Diastereomere)
existieren. Die Erfindung umfasst deshalb die Enantiomeren oder
Diastereomeren und ihre jeweiligen Mischungen. Aus solchen Mischungen
von Enantiomeren und/oder Diastereomeren lassen sich die stereoisomer
einheitlichen Bestandteile in bekannter Weise isolieren.
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Sofern
die erfindungsgemäßen Verbindungen
in tautomeren Formen vorkommen können,
umfasst die vorliegende Erfindung sämtliche tautomere Formen.
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Als
Salze sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung physiologisch unbedenkliche
Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen
bevorzugt. Umfasst sind auch Salze, die für pharmazeutische Anwendungen selbst
nicht geeignet sind, jedoch beispielsweise für die Isolierung oder Reinigung
der erfindungsgemäßen Verbindungen
verwendet werden können.
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Physiologisch
unbedenkliche Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen Säureadditionssalze
von Mineralsäuren,
Carbonsäuren
und Sulfonsäuren,
z.B. Salze der Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Methansulfonsäure,
Ethansulfonsäure,
Toluolsulfonsäure,
Benzolsulfonsäure,
Naphthalindisulfonsäure,
Essigsäure,
Trifluoressigsäure,
Propionsäure,
Milchsäure,
Weinsäure, Äpfelsäure, Zitronensäure, Fumarsäure, Maleinsäure und
Benzoesäure.
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Physiologisch
unbedenkliche Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen auch
Salze üblicher
Basen, wie beispielhaft und vorzugsweise Alkalimetallsalze (z.B.
Natrium- und Kaliumsalze), Erdalkalisalze (z.B. Calcium- und Magnesiumsalze)
und Ammoniumsalze, abgeleitet von Ammoniak oder organischen Aminen
mit 1 bis 16 C-Atomen, wie beispielhaft und vorzugsweise Ethylamin,
Diethylamin, Triethylamin, Ethyldiisopropylamin, Monoethanolamin,
Diethanolamin, Triethanolamin, Dicyclohexylamin, Dimethylaminoethanol, Prokain,
Dibenzylamin, N-Methylmorpholin, Arginin, Lysin, Ethylendiamin und
N-Methylpiperidin.
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Als
Solvate werden im Rahmen der Erfindung solche Formen der erfindungsgemäßen Verbindungen bezeichnet,
welche in festem oder flüssigem
Zustand durch Koordination mit Lösungsmittelmolekülen einen Komplex
bilden. Hydrate sind eine spezielle Form der Solvate, bei denen
die Koordination mit Wasser erfolgt. Als Solvate sind im Rahmen
der vorliegenden Erfindung Hydrate bevorzugt.
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Außerdem umfasst
die vorliegende Erfindung auch Prodrugs der erfindungsgemäßen Verbindungen. Der
Begriff "Prodrugs" umfasst Verbindungen,
welche selbst biologisch aktiv oder inaktiv sein können, jedoch während ihrer
Verweilzeit im Körper
zu erfindungsgemäßen Verbindungen
umgesetzt werden (beispielsweise metabolisch oder hydrolytisch).
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung haben die Substituenten, soweit
nicht anders spezifiziert, die folgende Bedeutung:
Alkyl per
se und "Alk" und "Alkyl" in Alkoxy, Alkylamino,
Alkoxycarbonyl, Alkylaminocarbonyl, Alkylaminosulfonyl und Alkylsulfonyl
steht für
einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit in der Regel 1 bis
4, bevorzugt 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, beispielhaft und vorzugsweise
für Methyl,
Ethyl, n-Propyl, Isopropyl und tert-Butyl.
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Alkoxy
steht beispielhaft und vorzugsweise für Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy,
Isopropoxy und tert-Butoxy.
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Alkylamino
steht für
einen Alkylaminorest mit einem oder zwei (unabhängig voneinander gewählten) Alkylsubstituenten,
beispielhaft und vorzugsweise für
Methylamino, Ethylamino, n-Propylamino,
Isopropylamino, tert-Butylamino, N,N-Dimethylamino, N,N-Diethylamino,
N-Ethyl-N-methylamino,
N-Methyl-N-n-propylamino, N-Isopropyl-N-n-propylamino und N-tert-Butyl-N-methylamino.
C1-C3-Alkylamino
steht beispielsweise für einen
Monoalkylaminorest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder für einen
Dialkylaminorest mit jeweils 1 bis 3 Kohlenstoffatomen pro Alkylsubstituent.
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Alkoxycarbonyl
steht beispielhaft und vorzugsweise für Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl,
n-Propoxycarbonyl, Isopropoxycarbonyl und tert-Butoxycarbonyl.
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Alkylaminocarbonyl
steht für
einen Alkylaminocarbonylrest mit einem oder zwei (unabhängig voneinander
gewählten)
Alkylsubstituenten, beispielhaft und vorzugsweise für Methylaminocarbonyl,
Ethylaminocarbonyl, n-Propylaminocarbonyl, iso-Propylaminocarbonyl,
tert-Butylaminocarbonyl, N,N-Dimethylaminocarbonyl, N,N-Diethylaminocarbonyl,
N-Ethyl-N-methylaminocarbonyl, N-Methyl-N-n-propylaminocarbonyl, N-iso-Propyl-N-n-propylaminocarbonyl
und N-tert-Butyl-N-methylaminocarbonyl.
C1-C3-Alkylaminocarbonyl steht
beispielsweise für
einen Monoalkylaminocarbonylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder
für einen
Dialkylaminocarbonylrest mit jeweils 1 bis 3 Kohlenstoffatomen pro
Alkylsubstituent.
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Alkylaminosulfonyl
steht für
einen Alkylaminosulfonylrest mit einem oder zwei (unabhängig voneinander
gewählten)
Alkylsubstituenten, beispielhaft und vorzugsweise für Methylaminosulfonyl,
Ethylaminosulfonyl, n-Propylaminosulfonyl, iso-Propylaminosulfonyl,
tert-Butylaminosulfonyl, N,N-Dimethylaminosulfonyl, N,N-Diethylaminosulfonyl,
N-Ethyl-N-methylaminosulfonyl, N-Methyl-N-n-propylaminosulfonyl, N-iso-Propyl-N-n-propylaminosulfonyl
und N-tert-Butyl-N-methylamino sulfonyl. C1-C3-Alkylaminosulfonyl steht beispielsweise
für einen
Monoalkylaminosulfonylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder für einen
Dialkylaminosulfonylrest mit jeweils 1 bis 3 Kohlenstoffatomen pro
Alkylsubstituent.
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Alkylsulfonyl
steht beispielhaft und vorzugsweise für Methylsulfonyl, Ethylsulfonyl,
n-Propylsulfonyl, Isopropylsulfonyl und tert-Butylsulfonyl.
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Cycloalkyl
steht für
eine Cycloalkylgruppe mit in der Regel 3 bis 7 Kohlenstoffatomen,
bevorzugt mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen, beispielhaft und vorzugsweise
für Cyclopropyl,
Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl.
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Heterocyclyl
steht für
einen monocyclischen Rest mit 5 oder 6 Ringatomen und bis zu 3,
vorzugsweise bis zu 2 Heteroatomen und/oder Heterogruppen aus der
Reihe N, O, S, SO, SO2. Die Heterocyclyl-Reste
können
gesättigt
oder teilweise ungesättigt
sein. Bevorzugt sind Heterocyclylreste mit bis zu zwei Heteroatomen aus
der Reihe O, N und S, wie beispielhaft und vorzugsweise Tetrahydrofuranyl,
Pyrrolidinyl, Pyrrolinyl, Isoxazolinyl und Morpholinyl.
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Heteroaryl
steht für
einen aromatischen, monocyclischen Rest mit 5 Ringatomen und bis
zu 4 Heteroatomen aus der Reihe S, O und N, beispielhaft und vorzugsweise
für Thienyl,
Furyl, Pyrrolyl, Thiazolyl, Oxazolyl, Isoxazolyl, Isothiazolyl,
Imidazolyl und Pyrazolyl.
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Wenn
Reste in den erfindungsgemäßen Verbindungen
substituiert sind, können
die Reste, soweit nicht anders spezifiziert, ein- oder mehrfach
substituiert sein. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung gilt, dass für alle Reste,
die mehrfach auftreten, deren Bedeutung unabhängig voneinander ist. Eine
Substitution mit ein, zwei oder drei gleichen oder verschiedenen
Substituenten ist bevorzugt. Ganz besonders bevorzugt ist die Substitution
mit einem Substituenten.
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Im
den Formeln der Gruppe, die für
R4 stehen kann, steht der Endpunkt der Linie,
neben der jeweils ein * steht, nicht für ein Kohlenstoffatom beziehungsweise
eine CH2-Gruppe sondern ist Bestandteil
der Bindung zu dem Atom, an das R4 gebunden
ist.
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In
den Formeln der Gruppe, die für
A stehen kann, steht der Endpunkt der Linie, neben der jeweils ein #1
oder #2 steht, nicht für
ein Kohlenstoffatom beziehungsweise eine CH2-Gruppe
sondern ist Bestandteil der Bindung zu dem Atom, an das A gebunden
ist.
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Bevorzugt
sind Verbindungen der Formel (I), in welcher
n für die Zahl
1, 2 oder 3 steht,
A für
ein 5-gliedriges Heteroaryl oder teilweise ungesättigtes 5-gliedriges Heterocyclyl
steht, wobei Heteroaryl und Heterocyclyl in 1 oder 2 Position an
den Phenyl-Ring gebunden sind und Heteroaryl und Heterocyclyl selber
eine 1,3-Verknüpfung
mit dem Phenyl-Ring und der Carbonylaminomethyl-Gruppe aufweisen,
und
wobei
Heteroaryl und Heterocyclyl substituiert sein können mit einem Substituenten
R
8,
wobei R
8 am
Nachbaratom des Atoms gebunden ist, an das die Carbonylaminomethyl-Gruppe
gebunden ist, und eine 1,4-Verknüpfung
zum Phenyl-Ring aufweist
und
wobei das Atom, an das R
8 gebunden ist, ein Stickstoff- oder Kohlenstoffatom
ist
und
wobei R
8 für Amino,
C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkoxymethyl,
C
1-C
4-Alkylamino, C
1-C
4-Alkylaminomethyl,
Hydroxycarbonyl, Hydroxycarbonylmethyl, Hydroxycarbonylethyl, Aminocarbonyl,
Aminocarbonylmethyl, Aminocarbonylethyl, C
1-C
4-Alkoxycarbonyl, C
1-C
4-Alkoxycarbonylmethyl, C
1-C
4-Alkoxycarbonylethyl, C
1-C
4-Alkylaminocarbonyl, C
1-C
4-Alkylaminocarbonylmethyl, C
1-C
4-Alkylaminocarbonylethyl, Aminosulfonyl, C
1-C
4-Alkylaminosulfonyl
oder C
1-C
4-Alkylsulfonyl
steht,
worin Alkyl substituiert sein kann mit einem Substituenten,
wobei der Substituent ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehen aus Hydroxy und Amino,
und
worin
Ethylaminocarbonyl und Propylaminocarbonyl substituiert sein können mit
einem Substituenten, wobei der Substituent ausgewählt wird
aus der Gruppe bestehen aus Hydroxy, Amino und C
1-C
4-Alkylamino,
R
1 für Wasserstoff,
Cyano, Hydroxy oder C
1-C
4-Alkyl
steht,
R
2 für Wasserstoff, Fluor, Chlor,
Cyano, C
1-C
4-Alkyl
oder C
1-C
4-Alkoxy
steht,
R
3 für Wasserstoff, Fluor, Chlor,
Cyano, Hydroxy, C
1-C
4-Alkyl,
C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkoxymethyl,
Cyclopropyl, Aminocarbonyl, C
1-C
4-Alkoxycarbonyl oder C
1-C
4-Alkylaminocarbonyl steht,
R
4 für
eine Gruppe der Formel
steht,
wobei
*
die Anknüpfstelle
an die Carbonylgruppe ist,
R
5 für Fluor,
Chlor, Ethinyl, Methyl oder Methoxy steht, und
R
7 für Wasserstoff
steht, und ihre Salze, ihre Solvate und die Solvate ihrer Salze.
Bevorzugt sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher
n
für die
Zahl 1 oder 2 steht,
A für
eine Gruppe der Formel
steht,
wobei
#1
die Anknüpfstelle
an den Phenyl-Ring ist, und in 1 Position an den Phenyl-Ring gebunden
ist,
#2 die Anknüpfstelle
an die Carbonylaminomethyl-Gruppe ist,
R
8 für Wasserstoff,
C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkoxymethyl,
C
1-C
4-Alkylamino,
C
1-C
4-Alkylaminomethyl, Hydroxycarbonyl,
Hydroxycarbonylmethyl, Aminocarbonyl, Aminocarbonylmethyl, C
1-C
4-Alkoxycarbonyl, C
1-C
4-Alkoxycarbonylmethyl,
C
1-C
4-Alkylaminocarbonyl
oder C
1-C
4-Alkylaminocarbonylmethyl
steht,
worin Alkyl substituiert sein kann mit einem Substituenten,
wobei der Substituent ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehen aus Hydroxy und Amino,
und
worin
Ethylaminocarbonyl substituiert sein kann mit einem Substituenten,
wobei der Substituent ausgewählt wird
aus der Gruppe bestehen aus Hydroxy, Amino und C
1-C
4-Alkylamino,
R
1 für Wasserstoff
steht,
R
2 für Wasserstoff oder Fluor steht,
R
3 für
Wasserstoff, Fluor, Chlor, Cyano, Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
Methoxy, Ethoxy, Methoxymethyl oder Cyclopropyl steht,
R
4 für
eine Gruppe der Formel
steht,
wobei
*
die Anknüpfstelle
an die Carbonylgruppe ist,
R
5 für Fluor,
Chlor oder Methyl steht,
und
R
7 für Wasserstoff
steht, und ihre Salze, ihre Solvate und die Solvate ihrer Salze.
Bevorzugt sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher
n
für die
Zahl 1 steht,
A für
eine Gruppe der Formel
steht,
wobei
#1
die Anknüpfstelle
an den Phenyl-Ring ist, und in 1 Position an den Phenyl-Ring gebunden
ist,
#2 die Anknüpfstelle
an die Carbonylaminomethyl-Gruppe ist,
R
8 für Wasserstoff,
Hydroxymethyl, Aminomethyl, C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkoxymethyl, C
1-C
4-Alkylaminomethyl, Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl,
C
1-C
4-Alkoxycarbonyl,
C
1-C
4-Alkylaminocarbonyl,
Hydroxyethylaminocarbonyl oder C
1-C
4-Alkylaminoethylaminocarbonyl steht,
R
1 für
Wasserstoff steht,
R
2 für Wasserstoff
oder Fluor steht,
R
3 für Wasserstoff,
Fluor, Chlor, Methyl oder Methoxy steht,
R
4 für eine Gruppe
der Formel
steht,
wobei
*
die Anknüpfstelle
an die Carbonylgruppe ist,
R
5 für Chlor
steht,
und
R
7 für Wasserstoff
steht,
und ihre Salze, ihre Solvate und die Solvate ihrer Salze.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher n für die Zahl
1 steht.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher A für eine Gruppe
der Formel
steht,
wobei
#1
die Anknüpfstelle
an den Phenyl-Ring ist, und in 1 Position an den Phenyl-Ring gebunden
ist,
#2 die Anknüpfstelle
an die Carbonylaminomethyl-Gruppe ist, und
R
8 für Wasserstoff,
Hydroxymethyl, Aminomethyl, Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl, C
1-C
4-Alkoxycarbonyl oder
C
1-C
4-Alkylaminocarbonyl
steht.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R1 für Wasserstoff
steht. Bevorzugt sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher
R2 für
Wasserstoff steht.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R3 für Wasserstoff,
Fluor, Chlor, Methyl oder Methoxy steht.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R3 für Wasserstoff
steht.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R2 und
R3 für
Wasserstoff stehen. Bevorzugt sind auch Verbindungen der Formel
(I), in welcher R2 für Wasserstoff und R3 für
Fluor steht.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R
4 für eine Gruppe
der Formel
steht, wobei * die Anknüpfstelle
an die Carbonylgruppe ist, R
5 für Chlor
steht und R
7 für Wasserstoff steht.
-
Die
in den jeweiligen Kombinationen bzw. bevorzugten Kombinationen von
Resten im einzelnen angegebenen Reste-Definitionen werden unabhängig von
den jeweiligen angegebenen Kombinationen der Reste beliebig auch
durch Reste-Definitionen anderer Kombinationen ersetzt.
-
Ganz
besonders bevorzugt sind Kombinationen von zwei oder mehreren der
oben genannten Vorzugsbereiche.
-
Gegenstand
der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen
der Formel (I), oder ihrer Salze, ihrer Solvate oder der Solvate
ihrer Salze, wobei
[A] die Verbindungen der Formel
in welcher n, A, R
2, R
3 und R
4 die oben angegebene Bedeutung haben,
in
einem inerten Lösungsmittel
in Gegenwart einer Säure
mit Bromcyan zu Verbindungen der Formel (I), in welcher R
1 für
Wasserstoff steht, umgesetzt werden,
oder
[B] die Verbindungen
der Formel
in welcher n, A, R
2, R
3 und R
4 die oben angegebene Bedeutung haben, und
PG
für eine
Hydroxy-Schutzgruppe, vorzugsweise für Trimethylsilyl oder tert.-Butyldimethylsilyl,
steht,
in einem dreistufigen Verfahren zuerst in einem inerten
Lösungsmittel
mit Bromcyan, vorzugsweise in Gegenwart einer Base, zu Verbindungen
der Formel
in welcher n, A, R
2, R
3 und R
4 die oben angegebene Bedeutung haben, und
PG
für eine
Hydroxy-Schutzgruppe, vorzugsweise für Trimethylsilyl oder tert.-Butyldimethylsilyl,
steht,
und anschließend
durch Abspaltung der Schutzgruppe PG zu Verbindungen der Formel
in welcher n, A, R
2, R
3 und R
4 die oben angegebene Bedeutung haben,
umgesetzt
werden und in der dritten Stufe die Verbindungen der Formel (V)
in einem inerten rt einer Säure
zu Verbindungen der Formel Lösungsmittel
in Gegenwa(I), in welcher R
1 für Wasserstoff
steht, cyclisiert werden, wobei die Abspaltung der Schutzgruppe
und die Cyclisierung bevorzugt in einem Reaktionsschritt erfolgen, oder
[C]
die Verbindungen der Formel (II) in der ersten Stufe mit Verbindungen
der Formel
in welcher
R
1 für
C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkylcarbonyl,
C
3-C
7-Cycloalkylcarbonyl,
Phenylcarbonyl, 4- bis 7-gliedriges
Heterocyclylcarbonyl oder 5- oder 6-gliedriges Heteroarylcarbonyl
steht, umgesetzt werden und in der zweiten Stufe cyclisiert werden,
oder
[D] die Verbindungen der Formel [(II) mit Verbindungen
der Formel
in welcher
R
1 für
Cyano oder C
1-C
4-Alkyl
steht, und
G für
eine Abgangsgruppe, bevorzugt Phenoxy oder Methylthio, steht,
umgesetzt
werden,
oder
[E] die Verbindungen der Formel [(I), in
welcher R
1 für Wasserstoff steht, mit Hydroxylamin-Hydrochlorid zu Verbindungen
der Formel (I), in welcher R
1 für Hydroxy
steht, umgesetzt werden.
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Die
Verbindungen der Formel (I), in welcher R1 für Wasserstoff
steht, können
gegebenenfalls mit den entsprechenden Lösungsmitteln und/oder Basen
oder Säuren
zu ihren Salzen, ihren Solvaten und/oder den Solvaten ihrer Salze
umgesetzt werden.
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Die
freie Base der Salze kann zum Beispiel durch Chromatographie an
einer Reversed Phase Säule mit
einem Acetonitril-Wasser-Gradienten unter Zusatz einer Base erhalten
werden, insbesondere durch Verwendung einer RP18 Phenomenex Luna
C18(2) Säule
und Diethylamin als Base, oder durch Lösen der Salze in einem organischen
Lösungsmittel
und Ausschütteln
mit wässrigen
Lösungen
von basischen Salzen wie Natriumhydrogencarbonat.
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In
einem alternativen Verfahren werden die Salze in Wasser gelöst und durch
Zugabe von Natriumhydrogencabonat-Lösung wird die Base ausgefällt.
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Weiterer
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen
der Formel (I) oder ihrer Solvate, bei dem Salze der Verbindungen
oder Solvate der Salze der Verbindungen durch Chromatographie unter
Zusatz einer Base in die Verbindungen überführt werden.
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Die
Umsetzung nach Verfahren [A] erfolgt im Allgemeinen in inerten Lösungsmitteln,
bevorzugt in einem Temperaturbereich von –20°C bis 50°C bei Normaldruck.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Tetrahydrofuran, Dichlormethan oder Acetonitril
oder Gemische dieser Lösungsmittel.
-
Säuren sind
beispielsweise starke anorganische oder organische Säuren wie
Fluorwasserstoff Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff, Methansulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure oder
Trifluoressigsäure.
-
Die
Umsetzung der ersten Stufe nach Verfahren [B] erfolgt im Allgemeinen
in inerten Lösungsmitteln, bevorzugt
in einem Temperaturbereich von –20°C bis 50°C bei Normaldruck.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Tetrahydrofuran, Dichlormethan oder Acetonitril
oder Gemische dieser Lösungsmittel.
-
Basen
sind beispielsweise anorganische Basen wie Alkali- oder Erdalkalicarbonate
oder -hydrogencarbonate wie Lithium-, Natrium-, Kalium-, Calcium-
oder Cäsiumcarbonat
oder Natrium- oder Kaliumhydrogencarbonat, oder Alkalihydride wie
Natriumhydrid.
-
Die
Abspaltung von Trimethylsilyl oder tert.-Butyldimethylsilyl als
bevorzugt verwendete Hydroxy-Schutzgruppen (PG) in der zweiten Stufe
nach Verfahren [B] erfolgt im Allgemeinen in Tetrahydrofuran als Lösungsmittel,
vorzugsweise mit Hilfe von Tetra-n-butylammoniumfluorid (TBAF),
bevorzugt in einem Temperaturbereich von 0°C bis 40°C bei Normaldruck.
-
Die
Umsetzung der dritten Stufe nach Verfahren [B] erfolgt im Allgemeinen
in inerten Lösungsmitteln, bevorzugt
in einem Temperaturbereich von –20°C bis 50°C bei Normaldruck.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Tetrahydrofuran, Dichlormethan oder Acetonitril
oder Gemische dieser Lösungsmittel.
-
Säuren sind
beispielsweise starke anorganische oder organische Säuren wie
Fluorwasserstoff Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff, Methansulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure oder
Trifluoressigsäure.
-
Die
Umsetzung der zweiten und dritten Stufe nach Verfahren [B] erfolgt
besonders bevorzugt unter Verwendung einer säurelabilen Hydroxy-Schutzgruppe,
wie beispielsweise Trimethylsilyl oder tert.-Butyldimethylsilyl,
in Gegenwart eines Überschusses
einer Säure
als Eintopf-Reaktion, in inerten Lösungsmitteln, bevorzugt in
einem Temperaturbereich von –20°C bis 50°C bei Normaldruck,
ohne Isolierung der Zwischenstufe der Verbindungen der Formel (V).
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Tetrahydrofuran, Dichlormethan oder Acetonitril
oder Gemische dieser Lösungsmittel.
-
Säuren sind
beispielsweise starke anorganische oder organische Säuren wie
Fluorwasserstoff Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff, Methansulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure oder
Trifluoressigsäure.
-
Die
Umsetzung der ersten Stufe nach Verfahren [C] erfolgt im Allgemeinen
in Analogie zu literaturbekannten Verfahren, wie beschrieben in
z.B. A. Hetenyi, et al., J. Org. Chem. 2003, 68, 2175–2182, D.
Douglass, J. Amer. Chem. Soc. 1934, 56, 719, F.B. Dains et al.,
J. Amer. Chem. Soc. 1925, 47, 1981–1989 oder F.B. Dains et al.,
J. Amer. Chem. Soc. 1922, 44, 2637–2643.
-
Die
Umsetzung der zweiten Stufe nach Verfahren [C] erfolgt im Allgemeinen
in Analogie zu literaturbekannten Verfahren, wie beschrieben in
z.B. T. Shibanuma, M. Shiono, T. Mukaiyama, Chem. Lett. 1977, 575–576.
-
Die
Umsetzung nach Verfahren [D] erfolgt im Allgemeinen in Analogie
zu literaturbekannten Verfahren, wie beschrieben in z.B. N. Maezaki,
A. Furusawa, S. Uchida, T. Tanaka, Tetrahedron 2001, 57, 9309–9316, G. Berecz,
J. Reiter, G. Argay, A. Kalman, J. Heterocycl. Chem. 2002, 39, 319–326, R.
Evers, M. Michalik, J. Prakt. Chem. 1991, 333, 699–710, R.
Mohr, A. Buschauer, W. Schunack, Arch. Pharm. (Weinheim Ger.) 1988, 321,
221–227,
P. J. Garratt, et al., Tetrahedron 1989, 45, 829–834 oder V.A. Vaillancourt
et al., J. Med. Chem. 2001, 44, 1231–1248.
-
Die
Umsetzung nach Verfahren [E] erfolgt im Allgemeinen in Analogie
zu literaturbekannten Verfahren, wie beschrieben in z.B. G. Zinner,
G. Nebel, Arch. Pharm. Ber. Dtsch. Ges. 1970, 303, 385–390.
-
Die
Verbindungen der Formeln (VI) und (VII) sind bekannt oder lassen
sich nach bekannten Verfahren aus den entsprechenden Ausgangsverbindungen
synthetisieren.
-
Die
Verbindungen der Formel (III) sind bekannt oder können hergestellt
werden, aus den Verbindungen der Formel (II) durch Einführung der
Schutzgruppe PG nach dem Fachmann bekannten Bedingungen.
-
Die
Einführung
von Trimethylsilyl oder tert.-Butyldimethylsilyl als bevorzugt verwendete
Hydroxy-Schutzgruppen (PG) erfolgt im Allgemeinen durch Umsetzung
mit Trimethylsilylchlorid, tert.-Butyldimethylsilylchlorid oder
tert.-Butyldimethylsilyl-trifluormethansulfonat in Tetrahydrofuran,
Dimethylformamid oder Dichlormethan als Lösungsmittel, vorzugsweise in
Gegenwart von Imidazol oder 2,6-Dimethylpyridin, bevorzugt in einem
Temperaturbereich von 0°C
bis 40°C
bei Normaldruck.
-
Die
Verbindungen der Formel (II) sind bekannt oder können hergestellt werden, indem
Verbindungen der Formel
in welcher
A, R
2, R
3 und R
4 die oben angegebene Bedeutung haben, und
X
1 für
Brom oder Iod steht,
mit Verbindungen der Formel
in welcher n die oben angegebene
Bedeutung hat, umgesetzt werden.
-
Die
Umsetzung erfolgt im Allgemeinen in inerten Lösungsmitteln unter Zugabe eines
Kupfer(I)-Salzes, einer
Base und eines Diamin-Liganden, bevorzugt in einem Temperaturbereich
von 60°C
bis zum Rückfluss der
Lösungsmittels
bei Normaldruck.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise aprotische Lösungsmittel
wie Toluol, Dioxan, Tetrahydrofuran oder Dimethylformamid, bevorzugt
ist Dioxan.
-
Kupfer(I)-Salze
sind beispielsweise Kupfer(I)-iodid, Kupfer(I)-chlorid oder Kupfer(I)-oxid,
bevorzugt ist Kupfer(I)-iodid.
-
Basen
sind beispielsweise Kaliumphosphat, Kaliumcarbonat oder Cäsiumcarbonat,
bevorzugt ist Kaliumphosphat.
-
Diamin-Liganden
sind beispielsweise 1,2-Diamine wie N,N'-Dimethylethylendiamin.
-
Die
Verbindungen der Formel (VIII) sind bekannt oder lassen sich nach
dem Fachmann bekannten Verfahren zum Aufbau des Heterozyklus A aus
den entsprechenden Ausgangsverbindungen synthetisieren.
-
Die
Verbindungen der Formel (IX) sind bekannt oder lassen sich nach
bekannten Verfahren aus den entsprechenden Ausgangsverbindungen
synthetisieren.
-
Der
Stickstoff des Amides in Verbindungen der Formeln (II), (III), (IV),
(V) und (VIII) kann gegebenenfalls während der Umsetzung mit einer
dem Fachmann bekannten Schutzgruppe geschützt sein, bevorzugt ist eine
2,4-Dimethoxybenzyl-Gruppe, die unter den Bedingungen der letzten
Stufe der Synthese der Verbindungen der Formel (I) abgespalten wird.
-
Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
kann durch die folgenden Syntheseschemata veranschaulicht werden: Schema
1
Schema
2
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
zeigen ein nicht vorhersehbares, wertvolles pharmakologisches Wirkspektrum.
-
Sie
eignen sich daher zur Verwendung als Arzneimittel zur Behandlung
und/oder Prophylaxe von Krankheiten bei Menschen und Tieren.
-
Bei
den erfindungsgemäßen Verbindungen
handelt es sich um selektive Inhibitoren des Blutgerinnungsfaktors
Xa, die insbesondere als Antikoagulantien wirken.
-
Darüber hinaus
verfügen
die erfindungsgemäßen Verbindungen über günstige physikochemische
Eigenschaften, wie beispielsweise eine gute Löslichkeit in Wasser und physiologischen
Medien, was für
ihre therapeutische Anwendung von Vorteil ist.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist der Einsatz der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Erkrankungen, vorzugsweise
von thromboembolischen Erkrankungen und/oder thromboembolischen
Komplikationen.
-
Zu
den „thromboembolischen
Erkrankungen" im
Sinne der vorliegenden Erfindung zählen insbesondere Erkrankungen
wie Herzinfarkt mit ST-Segment-Erhöhung (STEMI) und ohne ST-Segment-Erhöhung (non-STEMI),
stabile Angina Pectoris, instabile Angina Pectoris, Reokklusionen
und Restenosen nach Koronarinterventionen wie Angioplastie oder
aortokoronarem Bypass, periphere arterielle Verschlusskrankheiten, Lungenembolien,
tiefe venöse
Thrombosen und Nierenvenenthrombosen, transitorische ischämische Attacken
sowie thrombotischer und thromboembolischer Hirnschlag.
-
Die
Substanzen eignen sich daher auch zur Prävention und Behandlung von
kardiogenen Thromboembolien, wie beispielsweise Hirn-Ischämien, Schlaganfall
und systemischen Thromboembolien und Ischämien, bei Patienten mit akuten,
intermittierenden oder persistierenden Herzarrhythmien, wie beispielsweise
Vorhofflimmern, und solchen, die sich einer Kardioversion unterziehen,
ferner bei Patienten mit Herzklappen-Erkrankungen oder mit künstlichen
Herzklappen. Darüber
hinaus sind die erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung der disseminierten intravasalen Gerinnung (DIC) geeignet.
-
Thromboembolische
Komplikationen treten ferner auf bei mikroangiopathischen hämolytischen
Anämien,
extrakorporalen Blutkreisläufen,
wie Hämodialyse,
sowie Herzklappenprothesen.
-
Außerdem kommen
die erfindungsgemäßen Verbindungen
auch für
die Prophylaxe und/oder Behandlung von atherosklerotischen Gefäßerkrankungen
und entzündlichen
Erkrankungen wie rheumatische Erkrankungen des Bewegungsapparats
in Betracht, darüber
hinaus ebenso für
die Prophylaxe und/oder Behandlung der Alzheimer'schen Erkrankung. Außerdem können die erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Inhibition des Tumorwachstums und der Metastasenbildung, bei
Mikroangiopathien, altersbedingter Makula-Degeneration, diabetischer
Retinopathie, diabetischer Nephropathie und anderen mikrovaskulären Erkrankungen
sowie zur Prävention
und Behandlung thromboembolischer Komplikationen, wie beispielsweise
venöser
Thromboembolien, bei Tumorpatienten, insbesondere solchen, die sich
größeren chirurgischen
Eingriffen oder einer Chemo- oder Radiotherapie unterziehen, eingesetzt
werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
darüber
hinaus auch zur Verhinderung von Koagulation ex vivo eingesetzt
werden, z.B. zur Konservierung von Blut- und Plasmaprodukten, zur
Reinigung/Vorbehandlung von Kathetern und anderen medizinischen
Hilfsmitteln und Geräten,
zur Beschichtung künstlicher Oberflächen von
in vivo oder ex vivo eingesetzten medizinischen Hilfsmitteln und
Geräten
oder bei biologischen Proben, die Faktor Xa enthalten.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Erkrankungen, insbesondere
der zuvor genannten Erkrankungen.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung und/oder Prophylaxe
von Erkrankungen, insbesondere der zuvor genannten Erkrankungen.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung
und/oder Prophylaxe von Erkrankungen, insbesondere der zuvor genannten
Erkrankungen, unter Verwendung einer antikoagulatorisch wirksamen
Menge der erfindungsgemäßen Verbindung.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Verhinderung
der Blutkoagulation in vitro, insbesondere bei Blutkonserven oder
biologischen Proben, die Faktor Xa enthalten, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass eine antikoagulatorisch wirksame Menge der erfindungsgemäßen Verbindung
zugegeben wird.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Arzneimittel, enthaltend
eine erfindungsgemäße Verbindung
und einen oder mehrere weitere Wirkstoffe, insbesondere zur Behandlung
und/oder Prophylaxe der zuvor genannten Erkrankungen. Als geeignete
Kombinationswirkstoffe seien beispielhaft und vorzugsweise genannt:
- • Lipidsenker,
insbesondere HMG-CoA-(3-Hydroxy-3-methylglutaryl-Coenzym A)-Reduktase-Inhibitoren;
- • Koronartherapeutika/Vasodilatatoren,
insbesondere ACE-(Angiotensin-Converting-Enzyme)-Inhibitoren; AII-(Angiotensin II)-Rezeptor-Antagonisten; β-Adrenozeptor-Antagonisten;
alpha-1-Adrenozeptor-Antagonisten; Diuretika; Calciumkanal-Blocker;
Substanzen, die eine Erhöhung
von cyclischem Guanosinmonophosphat (cGMP) bewirken, wie beispielsweise
Stimulatoren der löslichen
Guanylatcyclase;
- • Plasminogen-Aktivatoren
(Thrombolytika/Fibrinolytika) und die Thrombolyse/Fibrinolyse steigernde
Verbindungen wie Inhibitoren des Plasminogen-Aktivator-Inhibitors
(PAI-Inhibitoren) oder Inhibitoren des Thrombin-aktivierten Fibrinolyse-Inhibitors
(TAFI-Inhibitoren);
- • antikoagulatorisch
wirksame Substanzen (Antikoagulantien);
- • plättchenaggregationshemmende
Substanzen (Plättchenaggregationshemmer,
Thrombozytenaggregationshemmer);
- • Fibrinogen-Rezeptor-Antagonisten
(Glycoprotein-IIb/IIIa-Antagonisten);
- • sowie
Antiarrhythmika.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Arzneimittel, die mindestens
eine erfindungsgemäße Verbindung, üblicherweise
zusammen mit einem oder mehreren inerten, nichttoxischen, pharmazeutisch
geeigneten Hilfsstoffen enthalten, sowie deren Verwendung zu den
zuvor genannten Zwecken.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
systemisch und/oder lokal wirken. Zu diesem Zweck können sie
auf geeignete Weise appliziert werden, wie z.B. oral, parenteral,
pulmonal, nasal, sublingual, lingual, buccal, rectal, dermal, transdermal,
conjunctival, otisch oder als Implantat bzw. Stent.
-
Für diese
Applikationswege können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
in geeigneten Applikationsformen verabreicht werden.
-
Für die orale
Applikation eignen sich nach dem Stand der Technik funktionierende,
die erfindungsgemäßen Verbindungen
schnell und/oder modifiziert abgebende Applikationsformen, die die
erfindungsgemäßen Verbindungen
in kristalliner und/oder amorphisierter und/oder gelöster Form
enthalten, wie z.B. Tabletten (nicht-überzogene oder überzogene
Tabletten, beispielsweise mit magensaftresistenten oder sich verzögert auflösenden oder
unlöslichen Überzügen, die
die Freisetzung der erfindungsgemäßen Verbindung kontrollieren),
in der Mundhöhle
schnell zerfallende Tabletten oder Filme/Oblaten, Filme/Lyophylisate,
Kapseln (beispielsweise Han- oder Weichgelatinekapseln), Dragees,
Granulate, Pellets, Pulver, Emulsionen, Suspensionen, Aerosole oder
Lösungen.
-
Die
parenterale Applikation kann unter Umgehung eines Resorptionsschrittes
geschehen (z.B. intravenös,
intraarteriell, intrakardial, intraspinal oder intralumbal) oder
unter Einschaltung einer Resorption (z.B. intramuskulär, subcutan,
intracutan, percutan oder intraperitoneal). Für die parenterale Applikation
eignen sich als Applikationsformen u.a. Injektions- und Infusionszubereitungen
in Form von Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen, Lyophilisaten oder sterilen Pulvern.
-
Für die sonstigen
Applikationswege eignen sich z.B. Inhalationsarzneiformen (u.a.
Pulverinhalatoren, Nebulizer), Nasentropfen, -lösungen oder -sprays, lingual,
sublingual oder buccal zu applizierende Tabletten, Filme/Oblaten
oder Kapseln, Suppositorien, Ohren- oder Augenpräparationen, Vaginalkapseln,
wässrige
Suspensionen (Lotionen, Schüttelmixturen),
lipophile Suspensionen, Salben, Cremes, transdermale therapeutische
Systeme (z.B. Pflaster), Milch, Pasten, Schäume, Streupuder, Implantate
oder Stents.
-
Bevorzugt
sind die orale oder parenterale Applikation, insbesondere die orale
Applikation.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in die angeführten
Applikationsformen überführt werden.
Dies kann in an sich bekannter Weise durch Mischen mit inerten,
nichttoxischen, pharmazeutisch geeigneten Hilfsstoffen geschehen.
Zu diesen Hilfsstoffen zählen
u.a. Trägerstoffe
(beispielsweise mikrokristalline Cellulose, Lactose, Mannitol),
Lösungsmittel
(z.B. flüssige
Polyethylenglycole), Emulgatoren und Dispergier- oder Netzmittel
(beispielsweise Natriumdodecyl sulfat, Polyoxysorbitanoleat), Bindemittel
(beispielsweise Polyvinylpyrrolidon), synthetische und natürliche Polymere
(beispielsweise Albumin), Stabilisatoren (z.B. Antioxidantien wie
beispielsweise Ascorbinsäure),
Farbstoffe (z.B. anorganische Pigmente wie beispielsweise Eisenoxide)
und Geschmacks- und/oder Geruchskorrigentien.
-
Im
Allgemeinen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, bei parenteraler
Applikation Mengen von etwa 0.001 bis 1 mg/kg, vorzugsweise etwa
0.01 bis 0.5 mg/kg Körpergewicht
zur Erzielung wirksamer Ergebnisse zu verabreichen. Bei oraler Applikation
beträgt
die Dosierung etwa 0.01 bis 100 mg/kg, vorzugsweise etwa 0.01 bis
20 mg/kg und ganz besonders bevorzugt 0.1 bis 10 mg/kg Körpergewicht.
-
Trotzdem
kann es gegebenenfalls erforderlich sein, von den genannten Mengen
abzuweichen, und zwar in Abhängigkeit
von Körpergewicht,
Applikationsweg, individuellem Verhalten gegenüber dem Wirkstoff, Art der
Zubereitung und Zeitpunkt bzw. Intervall, zu welchem die Applikation
erfolgt. So kann es in einigen Fällen
ausreichend sein, mit weniger als der vorgenannten Mindestmenge
auszukommen, während
in anderen Fällen
die genannte obere Grenze überschritten
werden muss. Im Falle der Applikation größerer Mengen kann es empfehlenswert
sein, diese in mehreren Einzelgaben über den Tag zu verteilen.
-
Die
nachfolgenden Ausführungsbeispiele
erläutern
die Erfindung. Die Erfindung ist nicht auf die Beispiele beschränkt.
-
Die
Prozentangaben in den folgenden Tests und Beispielen sind, sofern
nicht anders angegeben, Gewichtsprozente; Teile sind Gewichtsteile.
Lösungsmittelverhältnisse,
Verdünnungsverhälftnisse
und Konzentrationsangaben von flüssig/flüssig-Lösungen beziehen
sich jeweils auf das Volumen.
-
A. Beispiele
-
Abkürzungen
-
-
- DC
- Dünnschicht-Chromatographie
- DCI
- direkte chemische
Ionisation (bei MS)
- DMF
- N,N-Dimethylformamid
- DMSO
- Dimethylsulfoxid
- d
- Tag(e)
- d. Th.
- der Theorie (bei Ausbeute)
- ee
- Enantiomerenüberschuss
- eq.
- Äquivalent(e)
- ESI
- Elektrospray-Ionisation
(bei MS)
- h
- Stunde(n)
- HPLC
- Hochdruck-, Hochleistungsflüssigchromatographie
- LC-MS
- Flüssigchromatographie-gekoppelte
Massenspektroskopie
- min
- Minute(n)
- MS
- Massenspektroskopie
- NMR
- Kernresonanzspektroskopie
- RP
- reverse phase (bei
HPLC)
- RT
- Raumtemperatur
- Rt
- Retentionszeit (bei
HPLC)
- TBTU
- O-(Benzotriazol-1-yl)-N,N,N;N'-tetramethyluronium-tetrafluoroborat
- THF
- Tetrahydrofuran
-
LC-MS- und HPLC-Methoden
-
- Methode 1: Instrument: HP 1100 mit DAD-Detektion; Säule: Kromasil
100 RP-18, 60 mm × 2.1
mm, 3.5 μm; Eluent
A: 5 ml Perchlorsäure
(70%-ig)/l Wasser, Eluent B: Acetonitril; Gradient: 0 min 2% B → 0.5 min
2% B → 4.5
min 90% B → 6.5
min 90% B → 6.7
min 2% B → 7.5
min 2% B; Fluss: 0.75 ml/min; Säulentemperatur:
30°C; UV-Detektion:
210 nm.
- Methode 2: Instrument: HP 1100 mit DAD-Detektion; Säule: Kromasil
100 RP-18, 60 mm × 2.1
mm, 3.5 μm; Eluent
A: 5 ml Perchlorsäure
(70%-ig)/l Wasser, Eluent B: Acetonitril; Gradient: 0 min 2% B → 0.5 min
2% B → 4.5
min 90% B → 9
min 0% B → 9.2
min 2% B → 10
min 2% B; Fluss: 0.75 ml/min; Säulentemperatur:
30°C; UV-Detektion:
210 nm.
- Methode 3: Gerätetyp
MS: Micromass ZQ; Gerätetyp
HPLC: Waters Alliance 2795; Säule:
Phenomenex Synergi 2μ Hydro-RP
Mercury 20 mm × 4
mm; Eluent A: 1 l Wasser + 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure, Eluent B: 1 l Acetonitril
+ 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure;
Gradient: 0.0 min 90% A → 2.5
min 30% A → 3.0
min 5% A → 4.5 min
5% A; Fluss: 0.0 min 1 ml/min, 2.5 min/3.0 min/4.5 min 2 ml/min;
Ofen: 50°C;
UV-Detektion: 210 nm.
- Methode 4: Gerätetyp
MS: Micromass ZQ; Gerätetyp
HPLC: HP 1100 Series; UV DAD; Säule:
Phenomenex Synergi 2μ Hydro-RP
Mercury 20 mm × 4
mm; Eluent A: 1 l Wasser + 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure, Eluent B: 1 l Acetonitril
+ 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure;
Gradient: 0.0 min 90% A → 2.5
min 30% A → 3.0
min 5% A → 4.5
min 5% A; Fluss: 0.0 min 1 ml/min, 2.5 min/3.0 min/4.5 min 2 ml/min;
Ofen: 50°C;
UV-Detektion: 210 nm.
- Methode 5: Instrument: Micromass Quattro LCZ mit HPLC Agilent
Serie 1100; Säule:
Phenomenex Synergi 2μ Hydro-RP
Mercury 20 mm × 4
mm; Eluent A: 1 l Wasser + 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure, Eluent B: 1 l Acetonitril
+ 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure;
Gradient: 0.0 min 90% A → 2.5
min 30% A → 3.0
min 5% A → 4.5
min 5% A; Fluss: 0.0 min 1 ml/min, 2.5 min/3.0 min/4.5 min 2 ml/min;
Ofen: 50°C;
UV-Detektion: 208–400
nm.
- Methode 6: Säule:
GROM-SIL 120 ODS-4 HE, 10 μM,
250 mm × 30
mm; Laufmittel und Gradientenprogramm: Acetonitril/0.1 % wässrige Ameisensäure 10:90
(0–3 min),
Acetonitril/0.1 % wässrige
Ameisensäure
10:90 → 95:5
(3–27
min), Acetonitril/0.1% wässrige
Ameisensäure
95:5 (27–34
min), Acetonitril/0.1% wässrige
Ameisensäure
10:90 (34–38
min); Fluss: 50 ml/min; Temperatur: 22°C; UV-Detektion: 254 nm.
-
Ausgangsverbindungen Beispiel
1A N-{[3-(4-Bromphenyl)-4,5-dihydroisoxazol-5-yl]methyl}-5-chlorthiophen-2-carbonsäureamid
-
Eine
Lösung
von 748 mg (3.708 mmnol) 4-Brom-N-hydroxybenzimidoylchlorid (M.R.
Barbachyn et al., J. Med. Chem. 46(2), 284–302 (2003)) und 1.0 g (4.265
mmol) N-Allyl-5-chlorthiophencarbonsäureamid in 30 ml wasserfreiem
Dichlormethan wird bei 0°C
tropfenweise mit 594 μl
(4.265 mmol) Triethylamin versetzt. Das Reaktionsgemisch wird 15
Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Anschließend
wird der Ansatz am Rotationsverdampfer zur Trockene eingeengt. Der
erhaltene Rückstand
wird mit einem Gemisch aus Acetonitril und Wasser im Volumenverhältnis 1:1
verrührt.
Das darin unlösliche
Produkt wird abgesaugt, mit Acetonitril nachgewaschen und im Hochvakuum
getrocknet. Es werden 1.1 g (71% d. Th.) der Titelverbindung erhalten.
1H-NMR (500 MHz, DMSO-d6, δ/ppm): 8.90
(t, 1H), 7.67 (2 d, zusammen 3H), 7.60 (d, 2H), 7.19 (d, 1H), 4.90-4.84
(m, 1H), 3.52 (dd, 1H), 3.45-3.42 (m, 2H), 3.21 (dd, 1H).
HPLC
(Methode 3): Rt = 2.36 min.
MS (ESIpos,
m/z): 399/401/403 (79Br/81Br, 35Cl/37Cl)(M + H)+.
-
Beispiel
2A 5-Chlor-N-[(3-{4-[(2-hydroxyethyl)amino]phenyl}-4,5-dihydroisoxazol-5-yl)methyl]thiophen-2-carbonsäureamid
-
1.09
g (2.737 mmol) des Produktes aus Beispiel 1A werden in 20 ml wasserfreiem
Dioxan gelöst
und nacheinander mit 397 μl
(6.569 mmol) Aminoethanol, 104 mg (0.547 mmol) Kupfer(I)-jodid,
2.32 g (10.95 mmol) Kaliumphosphat und 175 μl (1.642 mmol) N,N'-Dimethylethylendiamin versetzt.
Die Rückflußapparatur wird
durch wiederholtes Anlegen eines leichten Vakuums und Begasen mit
Argon inertisiert. Das Reaktionsgemisch wird 15 Stunden zum Rückfluß erhitzt.
Da der Umsatz nach dieser Zeit etwa 50% beträgt, läßt man das Gemisch auf RT kommen
und versetzt erneut mit den gleichen Mengen an Aminoethanol, Kupfer(I)-jodid, Kaliumphosphat
und N,N'-Dimethylethylendiamin.
Es wird nach Inertisieren weitere 20 Stunden zum Rückfluß erhitzt.
Nach dieser Zeit läßt man auf
RT abkühlen.
Es wird mit Wasser versetzt und mit Ethylacetat extrahiert. Der
organische Extrakt wird nacheinander mit Wasser und gesättigter
Kochsalz-Lösung
gewaschen. Es wird über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und das Filtrat
im Vakuum vom Lösemittel
befreit. Der Rückstand
wird mittels präparativer
HPLC (Methode 6) gereinigt. Die erhaltene Produktfraktion wird mit
einem Gemisch aus Acetonitril und N,N-Dimethylformamid verrührt. Der
Feststoff wird abgesaugt, mit Acetonitril gewaschen und im Hochvakuum
getrocknet. Es werden 152 mg (15% d. 7h.) der Titelverbindung erhalten.
1H-NMR (500 MHz, DMSO-d6, δ/ppm): 8.88
(t, 1H), 7.68 (d, 1H), 7.37 (d, 2H), 7.19 (d, 1H), 6.61 (d, 2H),
6.09 (t, 1H), 4.75-4.70 (m, 1H), 4.72 (t, 1H), 3.54 (dt, 2H), 3.42-3.35
(m, 3H), 3.17-3.08 (m, 3H).
HPLC (Methode 1): Rt =
3.62 min.
MS (DCI, NH3, m/z): 380/382
(35Cl/37Cl) (M +
H)+, 397/399 (M + NH4)+.
-
Beispiel
3A N-[(3-{4-[(2-{[tert.-Butyl(dimethyl)silyl]oxy}ethyl)amino]phenyl}-4,5-dihydroisoxazol-5-yl)methyl]-5-chlorthiophen-2-carbonsäureamid
-
Eine
Suspension von 146 mg (0.384 mmol) des Produktes aus Beispiel 2A
und 67 μl
(0.577 mmol) 2,6-Dimethylpyridin in 15 ml wasserfreiem Dichlormethan
wird bei –50°C mit 93 μl (0.404
mmol) tert.-Butyl(dimethyl)silyl-trifluormethansulfonat versetzt.
Das Reaktionsgemisch wird 15 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Dann
werden ca. 30 ml Wasser zugesetzt und mit Dichlormethan extrahiert.
Der Extrakt wird mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und am Rotationsverdampfer vom Lösemittel befreit.
Der Rückstand
wird mittels präparativer
HPLC (Methode 6) gereinigt. Es werden 136 mg (72% d. Th.) der Titelverbindung
erhalten.
1H-NMR (500 MHz, DMSO-d6, δ/ppm):
8.86 (t, 1H), 7.66 (d, 1H), 7.33 (d, 2H), 7.17 (d, 1H), 6.58 (d,
2H), 6.08 (t, 1H), 4.73-4.67 (m, 1H), 3.67 (t, 2H), 3.39-3.33 (m,
3H), 3.17 (dt, 2H), 3.08 (dd, 1H), 0.83 (s, 9H), 0.01 (s, 6H).
HPLC
(Methode 3): Rt = 2.99 min.
MS (ESIpos,
m/z): 494/496 (35Cl/37Cl)(M
+ H)+.
-
Beispiel
4A N-[(3-{4-[(2-{[tert.-Butyl(dimethyl)silyl]oxy}ethyl)(cyano)amino]phenyl}-4,5-dihydroisoxazol-5-yl)methyl]-5-chlorthiophen-2-carbonsäureamid
-
In
einem dickwandigen Glasröhrchen
mit Schraubverschluss wird ein Gemisch aus 106 mg (0.215 mmol) des
Produktes aus Beispiel 3A, 54 mg (0.644 mmol) Natriumhydrogencarbonat
und 86 μl
(0.257 mmol) einer 3-molaren Lösung
von Bromcyan in Dichlormethan in 5 ml Tetrahydrofuran insgesamt
5 Tage auf 40–50°C erwärmt. Dabei
wird jeweils nach Ablauf des ersten bis vierten Tages das Reaktionsgefäß bei Raumtemperatur
geöffnet
und nochmals die gleichen Mengen Bromcyanlösung und Natriumhydrogencarbonat
hinzugefügt.
Nach Ablauf der fünf
Tage wird das Reaktionsgemisch mit Dichlormethan verdünnt und
nacheinander mit Wasser, gesättigter
Natriumhydrogencarbonat-Lösung
und gesättigter
Natriumchlorid-Lösung
gewaschen. Nach Trocknen über
wasserfreiem Natriumsulfat, filtrieren und Entfernen des Lösemittels
am Rotationsverdampfer wird der Rückstand in Acetonitril gelöst und mit
dem gleichen Volumen Wasser versetzt. Dabei fällt das Produkt aus. Es wird
abgesaugt und im Hochvakuum getrocknet. Es werden 71 mg (64% d.
Th.) der Titelverbindung erhalten.
1H-NMR
(400 MHz, DMSO-d6, δ/ppm): 8.87 (t, 1H), 7.68 (d,
2H), 7.67 (d, 1H), 7.25 (d, 2H), 7.17 (d, 1H), 4.87-4.81 (m, 1H),
3.88-3.83 (m, 4H), 3.48 (dd, 1H), 3.45-3.40 (m, 2H), 3.18 (dd, 1H),
0.82 (s, 9H), –0.05
(s, 6H).
HPLC (Methode 2): Rt = 5.33
min.
MS (DCI, NH3, m/z): 519/521 (35Cl/37Cl)(M + H)+, 536/538 (M + NH4)+.
-
Beispiel
5A Acetophenon-(4-jodphenyl)hydrazon
-
Eine
Lösung
von 2.0 g (8.546 mmol) 4-Jodphenylhydrazin in 30 ml 50%-iger Essigsäure wird
mit einer Lösung
von 1.54 g (12.82 mmol) Acetophenon in 10 ml des gleichen Lösemittels
versetzt. Es wird bei Raumtemperatur gerührt, wobei ein Niederschlag
ausfällt.
Nach 30 Minuten wird der Niederschlag abfiltriert und nacheinander
mit Wasser und Cyclohexan gut gewaschen. Der Rückstand wird im Hochvakuum
getrocknet. Es werden 1.95 g (68% d. Th.) der Titelverbindung erhalten.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6, δ/ppm): 7.78
(d, 2H), 7.51 (d, 2H), 7.38 (dd, 2H), 7.30 (dd, 1H), 7.07 (d, 2H), 2.25
(s, 3H).
HPLC (Methode 4): Rt = 3.22
min.
MS (ESIpos, m/z): 337 (M + H)+.
-
Beispiel
6A 1-(4-Jodphenyl)-3-phenyl-1H-pyrazol-4-carbaldehyd
-
Bei
0°C werden
1.08 ml (11.58 mmol) Phosphorylchlorid (POCl3)
langsam zu 10 ml wasserfreiem N,N-Dimethylformamid zugetropft. Nach
30 Minuten bei 0°C
wird eine Lösung
von 1.95 g (5.792 mmol) des Produktes aus Beispiel 5A in 10 ml N,N-Dimethylformamid
zugetropft und das Reaktionsgemisch eine weitere Stunde bei 0°C gerührt. Dann
lässt man
auf Raumtemperatur erwärmen,
rührt eine
weitere Stunde, bevor man auf 60°C
erwärmt.
Das Reaktionsgemisch wird 15 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Anschließend lässt man
auf Raumtemperatur abkühlen,
versetzt mit 80 ml gesättigter
Natriumhydrogencarbonat-Lösung
und extrahiert mit Ethylacetat. Der organische Extrakt wird nacheinander
mit Wasser und gesättigter
Kochsalz-Lösung
gewaschen. Nach Trocknen über
wasserfreiem Natriumsulfat wird filtriert und das Lösemittel
am Rotationsverdampfer entfernt. Der erhaltene Rückstand wird mit Diisopropylether
verrieben. Der Feststoff wird abgesaugt, mit Diisopropylether gewaschen
und im Hochvakuum getrocknet. Es werden 1.34 g (62% d. Th.) der Titelverbindung
erhalten.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6, δ/ppm):
9.98 (s, 1H), 9.36 (s, 1H), 7.95-7.90 (m, 4H), 7.82 (d, 2H), 7.53-7.48
(m, 3H).
HPLC (Methode 4): Rt = 3.08
min.
MS (ESIpos, m/z): 375 (M + H)+.
-
Beispiel
7A 1-(2,4-Dimethoxyphenyl)-N-{[1-(4-jodphenyl)-3-phenyl-1H-pyrazol-4-yl]methyl}methanamin
-
1.34
g (3.581 mmol) des Produktes aus Beispiel 6A und 538 μl (3.581
mmol) 2,4-Dimethoxybenzylamin
werden in 40 ml Dichlorethan gelöst
und eine Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Dann werden 1.52 g (7.162
mmol) Natriumtriacetoxyborhydrid und 820 μl (14.33 mmol) Eisessig zugefügt. Das
Reaktionsgemisch wird 15 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wird
gesättigte
Natriumhydrogencarbonat-Lösung
zugesetzt und das Produkt mit Dichlormethan extrahiert. Der organische
Extrakt wird mit Wasser gewaschen und über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet. Nach Filtration wird das Lösemittel am Rotationsverdampfer
entfernt. Das Rohprodukt wird im Hochvakuum getrocknet und ohne
weitere Reinigung in der nächsten
Reaktion eingesetzt. Es werden 1.89 g der Titelverbindung erhalten.
HPLC
(Methode 5): Rt = 2.10 min (60%).
MS
(ESIpos, m/z): 526 (M + H)+.
-
Beispiel
8A 5-Chlor-N-(2,4-dimethoxybenzyl)-N-{[1-(4-jodphenyl)-3-phenyl-1H-pyrazol-4-yl]methyl}thiophen-2-carbonsäureamid
-
Eine
Lösung
von 1.89 g (3.597 mmol) des Produktes aus Beispiel 7A und 1.25 ml
Diisopropylethylamin (Hünig-Base)
in 40 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran werden mit einer Lösung von
651 mg (3.597 mmol) 5-Chlorthiophen-2-carbonsäurechlorid in 10 ml wasserfreiem
Tetrahydrofuran versetzt. Das Reaktionsgemisch wird 15 Stunden bei
Raumtemperatur gerührt.
Anschließend
wird das Lösemittel
am Rotationsverdampfer entfernt, der Rückstand in Dichlormethan aufgenommen
und nacheinander mit gesättigter
Natriumhydrogencarbonat-Lösung
und Wasser gewaschen. Nach Trocknen über wasserfreiem Natriumsulfat
wird filtriert, eingedampft und der Rückstand mittels präparativer
HPLC (Methode 6) gereinigt. Es werden 1.05 g (43% d. Th.) der Titelverbindung
erhalten.
1H-NMR (500 MHz, DMSO-d6, δ/ppm):
8.53 (breit, 1H), 7.85 (d, 2H), 7.76 (d, 2H), 7.61 (d, 2H), 7.43-7.38
(m, 3H), 7.15 (breit, 1H), 7.08 (d, 1H), 7.01 (breit, 1H), 6.48-6.43
(m, 2H), 4.70 (breit, 2H), 4.58 (s, breit, 2H), 3.71 (s, 3H), 3.57
(breit, 3H).
HPLC (Methode 2): Rt =
6.47 min.
MS (ESIpos, m/z): 670/672 (35Cl/37Cl)(M + H)+.
-
Beispiel
9A 5-Chlor-N-(2,4-dimethoxybenzyl)-N-[(1-{4-[(2-hydroxyethyl)amino]phenyl}-3-phenyl-1H-pyrazol-4-yl)methyl]thiophen-2-carbonsäureamid
-
372
mg (0.555 mmol) der Verbindung aus Beispiel 8A werden wie unter
Beispiel 2A beschrieben mit Aminoethanol umgesetzt. Nach Reinigung über präparative
HPLC (Methode 6) werden 158 mg (47% d. Th.) der Titelverbindung
erhalten.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6, δ/ppm):
8.18 (s, breit, 1H), 7.57-7.54 (m, 4H), 7.41-7.32 (m, 3H), 7.16
(breit, 1H), 7.07 (d, 1H), 7.00 (breit, 1H), 6.68 (d, 2H), 6.49-6.43
(m, 2H), 5.73 (t, 1H), 4.72-4.67
(m, 2H), 4.56 (s, breit, 2H), 3.72 (s, 3H), 3.60-3.54 (m, 5H), 3.13
(dt, 2H).
HPLC (Methode 1): Rt = 4.74
min.
MS (ESIpos, m/z): 603/605 (35Cl/37Cl)(M + H)+.
-
Beispiel
10A N-[(1-{4-[(2-{[tert.-Butyl(dimethyl)silyl]oxy}ethyl)amino]phenyl}-3-phenyl-1H-pyrazol-4-yl)methyl]-5-chlor-N-(2,4-dimethoxybenzyl)thiophen-2-carbonsäureamid
-
210
mg (0.350 mmol) der Verbindung aus Beispiel 9A werden analog zu
dem unter Beispiel 3A beschriebenen Verfahren zu 1 mg (78% d. Th.)
der Titelverbindung umgesetzt.
1H-NMR
(500 MHz, DMSO-d6, δ1H), 7.57-7.54 (m, 4H),/ppm):
8.20 (s, breit, 7.41-7.32 (m, 3H), (breit, 1H), 6.68 (d, 2H),7.15
(breit, 1H), 7.08 (d, 1H), 7.00 6.49-6.43 (m, 2H), 5.77 (t, 1H),
4.70 (breit, 2H), 4.56 (s, breit, 2H), 3.73 (t, 2H), 3.71 (s, 3H),
3.58 (breit, 3H), 3.19 (dt, 2H).
HPLC (Methode 2): Rt = 5.86 min.
MS (ESIpos, m/z): (717/719
(35Cl/37Cl)(M +
H)+.
-
Beispiel
11A N-[(1-{4-[(2-{[tert.-Butyl(dimethyl)silyl]oxy}ethyl)(cyano)amino]phenyl}-3-phenyl-1H-pyrazol-4-yl)methyl]-5-chlor-N-(2,4-dimethoxybenzyl)thiophen-2-carbonsäureamid
-
192
mg (0.268 mmol) der Verbindung aus Beispiel 10A werden analog zu
dem unter Beispiel 4A beschriebenen Verfahren zu 173 mg (87% d.
Th.) der Titelverbindung umgesetzt.
1H-NMR
(500 MHz, DMSO-d6, δ/ppm): 8.47 (breit, 1H), 7.97
(d, 2H), 7.61 (d, 2H), 7.46-7.38 (m, 3H), 7.33 (d, 2H), 7.17 (breit,
1H), 7.10 (d, 1H), 7.03 (breit, 1H), 6.50-6.45 (m, 2H), 4.73 (breit,
2H), 4.60 (s, breit, 2H), 3.91-3.87 (m, 4H), 3.73 (s, 3H), 3.59
(breit, 3H).
HPLC (Methode 3): Rt =
3.41 min.
MS (ESIpos, m/z): 742/744 (35Cl/37Cl)(M + H)+.
-
Beispiel
12A 1,1,1-Trifluoraceton-(4-jodphenyl)hydrazon
-
Analog
zu dem unter Beispiel 5A beschriebenen Verfahren werden 2.5 g (10.68
mmol) 4-Jodphenylhydrazon
und 2.28 ml (16.02 mmol) Trifluoraceton zu 2.18 g (62% d. Th.) der
Titelverbindung umgesetzt.
1H-NMR (400
MHz, DMSO-d6, δ/ppm): 7.57 (d, 2H), 7.01 (d,
2H), 2.05 (s, 3H).
HPLC (Methode 3): Rt =
2.74 min.
MS (ESIneg, m/z): 327 (M – H)+.
-
Beispiel
13A 1-(4-Jodphenyl)-3-(trifluormethyl)-1H-pyrazol-4-carbaldehyd
-
Analog
zu dem unter Beispiel 6A beschriebenen Verfahren werden 2.18 g (6.64
mmol) der Verbindung aus Beispiel 12A zu 2.46 g (100% d. Th.) der
Titelverbindung umgesetzt.
1H-NMR (400
MHz, DMSO-d6, δ/ppm): 9.97 (s, 1H), 9.50 (s,
1H), 7.97 (d, 2H), 7.50 (d, 2H).
HPLC (Methode 4): Rt = 2.89 min.
-
Beispiel
14A 1-(2,4-Dimethoxyphenyl)-N-{[1-(4-jodphenyl)-3-(trifluormethyl)-1H-pyrazol-4-yl]methyl}methanamin
-
Analog
zu dem unter Beispiel 7A beschriebenen Verfahren werden 2.43 g (6.64
mmol) der Verbindung aus Beispiel 13A zu 3.46 g (100% d. Th.) der
Titelverbindung umgesetzt.
HPLC (Methode 3): Rt =
1.87 min.
MS (ESIpos, m/z): 518 (M + H)+.
-
Beispiel
15A 5-Chlor-N-(2,4-dimethoxybenzyl)-N-{[1-(4
jodphenyl)-3-(trifluormethyl)-1H-pyrazol-4-yl]methyl}thiophen-2-carbonsäureamid
-
Analog
zu dem unter Beispiel 8A beschriebenen Verfahren werden 3.43 g (6.64
mmol) der Verbindung aus Beispiel 14A zu 987 mg (22% d. Th.) der
Titelverbindung umgesetzt.
1H-NMR (400
MHz, DMSO-d6, δ/ppm): 8.63 (s, breit, 1H),
7.90 (d, 2H), 7.71 (d, 2H), 7.21 (d, 2H), 7.11 (d, 1H), 7.09 (breit,
1H), 6.54-6.49 (m, 2H), 4.68 (s, breit, 2H), 4.58 (s, breit, 2H),
3.73 (s, 3H), 3.70 (s, 3H).
HPLC (Methode 2): Rt =
6.25 min.
-
Beispiel
16A Acetaldehyd-(4-jodphenyl)hydrazon
-
Analog
zu dem unter Beispiel 5A beschriebenen Verfahren werden 17.5 g (74.77
mmol) 4-Jodphenylhydrazon
und 6.27 ml (112.2 mmol) Acetaldehyd zu 12.5 g (64% d. Th.) der
Titelverbindung umgesetzt.
1H-NMR (400
MHz, DMSO-d6, δ/ppm): 9.18 (s, breit, 1H),
7.46 (d, 2H), 6.91 (d, 2H), 6.57 (quart, 1H), 1.83 (d, 3H).
HPLC
(Methode 1): Rt = 4.59 min.
MS (ESIpos,
m/z): 261 (M + H)+.
-
Beispiel
17A 1-(4-Jodphenyl)-1H-pyrazol-4-carbaldehyd
-
Analog
zu dem unter Beispiel 6A beschriebenen Verfahren werden 12.5 g (48.06
mmol) der Verbindung aus Beispiel 16A zu 6.37 g (40% d. Th., bezogen
auf 90% Reinheit) der Titelverbindung umgesetzt. Anstelle von 60°C wird der
Ansatz bei 80°C
gerührt.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6, δ/ppm): 9.91
(s, 1H), 9.27 (s, 1H), 8.29 (s, 1H), 7.91 (d, 2H), 7.73 (d, 2H).
HPLC
(Methode 1): Rt = 4.44 min.
MS (ESIpos,
m/z): 299 (M + H)+.
-
Beispiel
18A 1-(2,4-Dimethoxyphenyl)-N-{[1-(4-jodphenyl)-1H-pyrazol-4-yl]methyl}methanamin
-
Analog
zu dem unter Beispiel 7A beschriebenen Verfahren werden 6.30 g (21.14
mmol) der Verbindung aus Beispiel 17A zu 9.5 g (62% d. Th., bezogen
auf 62% Reinheit) der Titelverbindung umgesetzt.
HPLC (Methode
5): Rt = 1.70 min.
MS (ESIpos, m/z):
450 (M + H)+.
-
Beispiel
19A 5-Chlor-N-(2,4-dimethoxybenryl)-N-{[1-(4
jodphenyl)-1H-pyrazol-4-yl]methyl}thiophen-2-carbonsäureamid
-
Analog
zu dem unter Beispiel 8A beschriebenen Verfahren werden 9.5 g (21.13
mmol) der Verbindung aus Beispiel 18A zu 5.14 g (37% d. Th.) der
Titelverbindung umgesetzt.
1H-NMR (500
MHz, DMSO-d6, δ/ppm): 8.33 (breit, 1H), 7.82
(d, 2H), 7.63-7.60 (m, 3H), 7.17 (breit, 1H), 7.11-7.10 (m, 2H),
6.53-6.51 (m, 2H), 4.62 (breit, 2H), 4.46 (breit, 2H), 3.73 (s,
3H), 3.71 (s, 3H).
HPLC (Methode 3): Rt =
3.08 min.
MS (ESIpos, m/z): 594/596 (35Cl/37Cl)(M + H)+.
-
Ausführunsbeispiele Beispiel
1 5-Chlor-N-({3-[4-(2-imino-1,3-oxazolidin-3-yl)phenyl]-4,5-dihydroisoxazol-5-yl}methyl)thiophen-2-carbonsäureamid
-
Eine
Suspension von 71 mg (0.137 mmol) der Verbindung aus Beispiel 4A
und 19 μl
(0.287 mmol) Methansulfonsäure
in 10 ml wasserfreiem Acetonitril wird bei Raumtemperatur 15 Stunden
lang gerührt.
Dabei entsteht eine klare Lösung,
die zur Trockene am Rotationsverdampfer eingedampft wird. Der Rückstand
wird mit 2 ml Wasser aufgenommen und mit 0.6 ml gesättigter
Natriumhydrogencarbonat-Lösung
versetzt. Dabei fällt
das Produkt aus. Der Feststoff wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen
und im Hochvakuum getrocknet. Es werden 48 mg (87% d. Th.) der Titelverbindung
erhalten.
1H-NMR (500 MHz, DMSO-d6, δ/ppm):
8.90 (t, 1H), 7.90 (d, 2H), 7.68 (d, 1H), 7.62 (d, 2H), 7.19 (d,
1H), 6.33 (s, breit, 1H), 4.85-4.79 (m, 1H), 4.35 (t, 2H), 4.02
(t, 2H), 3.49 (dd, 1H), 3.43-3.40 (m, 2H), 3.20 (dd, 1H).
HPLC
(Methode 1): Rt = 3.75 min.
MS (ESIpos,
m/z): 405/407 (35Cl/37Cl)(M
+ H)+.
-
Beispiel
2 5-Chlor-N-({1-[4-(2-imino-1,3-oxazolidin-3-yl)phenyl]-3-phenyl-1H-pyrazol-4-yl}methyl)thiophen-2-carbonsäureamid-Hydrochlorid
-
172
mg (0.232 mmol) der Verbindung aus Beispiel 11A wird analog zu dem
unter Beispiel 1 beschriebenen Verfahren umgesetzt. Abweichend davon
wird das Reaktionsgemisch vor dem Eindampfen zur Trockene noch mit
0.5 ml Trifluoressigsäure
versetzt und 30 Minuten bei 40 °C
gerührt.
Dann werden alle flüchtigen Bestandteile
am Rotationsverdampfer entfernt. Der erhaltene Rückstand wird in wenig Acetonitril
aufgenommen und über
Celite filtriert. Das Filtrat wird eingeengt, in Methanol gelöst und mit
1 ml 1-molarer Salzsäure versetzt.
Es wird erneut eingedampft. Das Lösen in Methanol und Eindampfen
nach Salzsäure-Zusatz
wird noch einmal wiederholt. Es werden 110 mg (88% d. Th.) der Titelverbindung
erhalten.
1H-NMR (500 MHz, DMSO-d6, δ/ppm):
9.64 (s, breit, 1H), 9.07 (t, 1H), 8.90 (s, breit, 1H), 8.57 (s,
1H), 8.09 (d, 2H), 7.77 (d, 2H), 7.69 (d, 1H), 7.66 (d, 2H), 7.51-7.48
(m, 2H), 7.43-7.41 (m, 1H), 7.19 (d, 1H), 4.77 (t, 2H), 4.53 (d,
2H), 4.27 (t, 2H).
HPLC (Methode 1): Rt =
4.32 nun.
MS (ESIpos, m/z): 478/480 (35Cl/37Cl)(M + H)+.
-
Beispiel
3 5-Chlor-N-({1-[4-(2-imino-1,3-oxazolidin-3-yl)phenyl]-3-(trifluoromethyl)-1H-pyrazol-4-yl}methyl)thiophen-2-carbonsäureamid-Hydrochlorid
-
Die
Titelverbindung wird aus der Verbindung aus Beispiel 15A analog
zu den unter den Beispielen 9A, 10A, 11A und 2 beschriebenen Verfahren
gewonnen.
-
Beispiel
4 5-Chlor-N-({1-[4-(2-imino-1,3-oxazolidin-3-yl)phenyl]-1H-pyrazol-4-yl}methyl)thiophen-2-carbonsäureamid-Hydrochlorid
-
Die
Titelverbindung wird aus der Verbindung aus Beispiel 19A analog
zu den unter den Beispielen 9A, 10A, 11A und 2 beschriebenen Verfahren
gewonnen.
-
B. Bewertung der pharmakolosischen Wirksamkeit
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
wirken insbesondere als selektive Inhibitoren des Blutgerinnungsfaktors
Xa und hemmen nicht oder erst bei deutlich höheren Konzentrationen auch
andere Serinproteasen wie Plasmin oder Trypsin.
-
Als „selektiv" werden solche Inhibitoren
des Blutgerinnungsfaktors Xa bezeichnet, bei denen die IC50-Werte für die Faktor Xa-Inhibierung
gegenüber
den IC50-Werten für die Inhibierung anderer Serinproteasen,
insbesondere Plasmin und Trypsin, um mindestens das 100-fache kleiner
sind, wobei bezüglich
der Testmethoden für
die Selektivität
Bezug genommen wird auf die im folgenden beschriebenen Testmethoden
der Beispiele B.a.1) und B.a.2).
-
Die
vorteilhaften pharmakologischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Verbindungen
können durch
folgende Methoden festgestellt werden:
-
a) Testbeschreibungen (in vitro)
-
a.1) Messung der Faktor Xa-Hemmung
-
Zur
Bestimmung der Faktor Xa-Hemmung der oben aufgeführten Substanzen wird ein biochemisches Testsystem
aufgebaut, in dem die Umsetzung eines Faktor Xa-Substrates zur Ermittlung
der enzymatischen Aktivität
von humanem Faktor Xa benutzt wird. Dabei spaltet Faktor Xa aus
dem peptischen Substrat Aminomethylcoumarin ab, das fluoreszent
gemessen wird. Die Bestimmungen werden in Mikrotiterplatten durchgeführt.
-
Zu
testende Substanzen werden in unterschiedlichen Konzentrationen
in Dimethylsulfoxid gelöst
und 15 min mit humanem Faktor Xa (1.3 nmol/l gelöst in 50 mmol/l Tris-Puffer
[C,C,C-Tris(hydroxymethyl)-aminomethan],
100 mmol/l NaCl, 0.1% BSA [bovines Serumalbumin], pH 7.4) bei 22°C inkubiert.
Anschließend wird
das Substrat (5 μmol/l
Boc-Ile-Glu-Gly-Arg-AMC von der Firma Bachem) hinzugefügt. Nach
einer Inkubation von 30 min wird die Probe bei einer Wellenlänge von
360 nm angeregt und die Emission bei 460 nm gemessen. Die gemessenen
Emissionen der Testansätze
mit Prüfsubstanz
werden mit den Kontrollansätzen ohne
Prüfsubstanz
(ausschließlich
Dimethylsulfoxid anstatt Prüfsubstanz
in Dimethylsulfoxid) verglichen und aus den Konzentrations-Wirkungs-Beziehungen
IC50-Werte berechnet.
-
Repräsentative
Wirkdaten aus diesem Test sind in der folgenden Tabelle 1 aufgeführt:
-
-
a.2) Bestimmung der Selektivität
-
Zum
Nachweis der Selektivität
der Substanzen bezüglich
Faktor Xa-Hemmung werden die Prüfsubstanzen
auf ihre Hemmung anderer humaner Serinproteasen wie Trypsin und
Plasmin hin untersucht. Zur Bestimmung der enzymatischen Aktivität von Trypsin
(83 mU/ml von Sigma) und Plasmin (0.1 μg/ml von Kordia) werden diese
Enzyme gelöst
(50 mmol/l Tris-Puffer [C,C,C-Tris(hydroxymethyl)-aminomethan],
100 mmol/l NaCl, 0.1% BSA [bovines Serumalbumin], 5 mmol/l Calciumchlorid,
pH 7.4) und für
15 min mit Prüfsubstanz in
verschiedenen Konzentrationen in Dimethylsulfoxid sowie mit Dimethylsulfoxid
ohne Prüfsubstanz
inkubiert. Anschließend
wird die enzymatische Reaktion durch Zugabe der entsprechenden Substrate
gestartet (5 μmol/l Boc-Ile-Glu-Gly-Arg-AMC
von Bachem für
Trypsin, 50 μmol/l
MeOSuc-Ala-Phe-Lys-AMC
von Bachem für Plasmin).
Nach einer Inkubationszeit von 30 min bei 22°C wird die Fluoreszenz gemessen
(Anregung: 360 nm, Emission: 460 nm). Die gemessenen Emissionen
der Testansätze
mit Prüfsubstanz
werden mit den Kontrollansätzen
ohne Prüfsubstanz
(ausschließlich
Dimethylsulfoxid anstatt Prüfsubstanz
in Dimethylsulfoxid) verglichen und aus den Konzentrations-Wirkungs-Beziehungen
IC50-Werte berechnet.
-
a.3) Bestimmung der antikoagulatorischen
Wirkung:
-
Die
antikoagulatorische Wirkung der Prüfsubstanzen wird in vitro in
Human- und Kaninchenplasma bestimmt. Dazu wird Blut unter Verwendung
einer 0.11 molaren Natriumcitrat-Lösung als Vorlage in einem Mischungsverhältnis Natriumcitrat/Blut
1:9 abgenommen. Das Blut wird unmittelbar nach der Abnahme gut gemischt
und 10 Minuten bei ca. 2500 g zentrifugiert. Der Überstand
wird abpipettiert. Die Prothrombinzeit (PT, Synonyme: Thromboplastinzeit,
Quick-Test) wird in Gegenwart variierender Konzentrationen an Prüfsubstanz oder
dem entsprechenden Lösungsmittel
mit einem handelsüblichen
Testkit (Hemoliance® RecombiPlastin, Fa. Instrumentation
Laboratory) bestimmt. Die Testverbindungen werden 3 Minuten bei
37°C mit
dem Plasma inkubiert. Anschließend
wird durch Zugabe von Thromboplastin die Gerinnung ausgelöst und der
Zeitpunkt des Gerinnungseintritts bestimmt. Es wird die Konzentration
an Prüfsubstanz
ermittelt, die eine Verdoppelung der Prothrombinzeit bewirkt.
-
b) Bestimmung der antithrombotischen Wirkung
(in vivo)
-
b.1) Arteriovenöses Shunt-Modell (Kaninchen):
-
Nüchterne
Kaninchen (Stamm: Esd: NZW) werden durch intramuskuläre Gabe
einer Rompun/Ketavet-Lösung
narkotisiert (5 mg/kg bzw. 40 mg/kg). Die Thrombusbildung wird in
einem arteriovenösen
Shunt in Anlehnung an die von C.N. Berry et al. [Semin. Thromb.
Hemost. 1996, 22, 233–241]
beschriebene Methode ausgelöst.
Dazu werden die linke Vena jugularis und die rechte Arteria carotis
freipräpariert.
Ein extracorporaler Shunt wird mittels eines 10 cm langen Venenkatheders
zwischen den beiden Gefäßen gelegt.
Dieser Katheder ist in der Mitte in einen weiteren, 4 cm langen
Polyethylenschlauch (PE 160, Becton Dickenson), der zur Erzeugung
einer thrombogenen Oberfläche
einen aufgerauhten und zu einer Schlinge gelegten Nylonfaden enthält, eingebunden.
Der extrakorporale Kreislauf wird 15 Minuten lang aufrechterhalten.
Dann wird der Shunt entfernt und der Nylonfaden mit dem Thrombus
sofort gewogen. Das Leergewicht des Nylonfadens ist vor Versuchsbeginn
ermittelt worden. Die Prüfsubstanzen
werden vor Anlegung des extrakorporalen Kreislaufs entweder intravenös über eine
Ohrvene oder oral mittels Schlundsonde verabreicht.
-
c) Löslichkeitsassay
-
Benötigte
Reagenzien:
-
- • PBS-Puffer
pH 7.4: 90.00 g NaCl p.a. (z.B. Merck Art. Nr. 1.06404.1000), 13.61
g KH2PO4 p.a. (z.B.
Merck Art. Nr. 1.04873.1000) und 83.35 g 1N NaOH (z.B. Bernd Kraft
GmbH Art. Nr. 01030.4000) in einen 1 l Messkolben einwiegen, mit
Wasser auffüllen
und ca. 1 Stunde rühren.
- • Acetatpuffer
pH 4.6: 5.4 g Natriumacetat × 3
H2O p.a. (z.B. Merck Art. Nr. 1.06267.0500)
in einen 100 ml Messkolben einwiegen, in 50 ml Wasser lösen, mit
2.4 g Eisessig versetzen, auf 100 ml mit Wasser auffüllen, pH-Wert überprüfen und
falls notwendig auf pH 4.6 einstellen.
- • Dimethylsulfoxid
(z.B. Baker Art. Nr. 7157.2500)
- • destilliertes
Wasser
-
Herstellung der Kalibrierlösungen:
-
Herstellung
der Ausgangslösung
für Kalibrierlösungen (Stammlösung): In
ein 2 ml Eppendorf-Safe-Lock
Tube (Eppendorf Art. Nr. 0030 120.094) werden ca. 0.5 mg des Wirkstoffes
genau eingewogen, zu einer Konzentration von 600 μg/l mit DMSO
versetzt (z.B. 0.5 mg Wirkstoff + 833 μl DMSO) und bis zur vollständigen Lösung mittels
eines Vortexers geschüttelt.
- Kalibrierlösung
1 (20 μg/ml):
34.4 μl
der Stammlösung
werden mit 1000 μl
DMSO versetzt und homogenisiert.
- Kalibrierlösung
2 (2.5 μg/ml):
100 μl der
Kalibrierlösung
1 werden mit 700 μl
DMSO versetzt und homogenisiert.
-
Herstellung der Probenlösungen:
-
Probenlösung für Löslichkeit
bis 10 g/l in PBS-Puffer pH 7.4: In ein 2 ml Eppendorf-Safe-Lock
Tube (Eppendorf An. Nr. 0030 120.094) werden ca. 5 mg des Wirkstoffes
genau eingewogen und zu einer Konzentration von 5 g/l mit PBS-Puffer
pH 7.4 versetzt (z.B. 5 mg Wirkstoff + 500 μl PBS-Puffer pH 7.4).
-
Probenlösung für Löslichkeit
bis 10 g/l in Acetatpuffer pH 4.6: In ein 2 ml Eppendorf-Safe-Lock
Tube (Eppendorf An. Nr. 0030 120.094) werden ca. 5 mg des Wirkstoffes
genau eingewogen und zu einer Konzentration von 5 g/l mit Acetatpuffer
pH 4.6 versetzt (z.B. 5 mg Wirkstoff + 500 μl Acetatpuffer pH 4.6).
-
Probenlösung für Löslichkeit
bis 10 g/l in Wasser: In ein 2 ml Eppendorf-Safe-Lock Tube (Eppendorf Art.
Nr. 0030 120.094) werden ca. 5 mg des Wirkstoffes genau eingewogen
und zu einer Konzentration von 5 g/l mit Wasser versetzt (z.B. 5
mg Wirkstoff + 500 μl
Wasser).
-
Durchführung:
-
Die
so hergestellten Probenlösungen
werden 24 Stunden bei 1400 rpm mittels eines temperierbaren Schüttlers (z.B.
Eppendorf Thermomixer comfort An. Nr. 5355 000.011 mit Wechselblock
An. Nr. 5362.000.019) bei 20°C
geschüttelt.
Von diesen Lösungen
werden jeweils 180 μl
abgenommen und in Beckman Polyallomer Centrifuge Tubes (Art. Nr.
343621) überführt. Diese
Lösungen
werden 1 Stunde mit ca. 223.000 *g zentrifugiert (z.B. Beckman Optima
L-90K Ultracentrifuge mit Type 42.2 Ti Rotor bei 42.000 rpm). Von
jeder Probenlösung
werden 100 μl
des Überstandes
abgenommen und 1:5, 1:100 und 1:1000 mit dem jeweils verwendeten
Lösungsmittel
(Wasser, PBS-Puffer 7.4 oder Acetatpuffer pH 4.6) verdünnt. Es
wird von jeder Verdünnung
eine Abfüllung
in ein geeignetes Gefäß für die HPLC-Analytik
vorgenommen.
-
Analytik:
-
Die
Proben werden mittels RP-HPLC analysiert. Quantifiziert wird über eine
Zwei-Punkt-Kalibrationskurve
der Testverbindung in DMSO. Die Löslichkeit wird in mg/l ausgedrückt.
-
Analysensequenz:
-
- 1. Kallibrierlösung 2.5 mg/ml
- 2. Kallibrierlösung
20 μg/ml
- 3. Probenlösung
1:5
- 4. Probenlösung
1:100
- 5. Probenlösung
1:1000
-
HPLC-Methode für Säuren:
-
Agilent
1100 mit DAD (G1315A), quat. Pumpe (G1311A), Autosampler CTC HTS
PAL, Degaser (G1322A) and Säulenthermostat
(G1316A); Säule:
Phenomenex Gemini C18, 50 × 2
mm, 5 μ;
Temperatur: 40°C;
Eluent A: Wasser/Phosphorsäure
pH 2; Eluent B: Acetonitril; Flussrate: 0.7 ml/min; Gradient: 0–0.5 min 85%
A, 15% B; Rampe: 0.5–3
min 10% A, 90% B; 3–3.5
min 10% A, 90% B; Rampe: 3.5–4
min 85% A, 15% B; 4–5
nun 85% A, 15% B.
-
HPLC-Methode für Basen:
-
Agilent
1100 mit DAD (G1315A), quat. Pumpe (G1311A), Autosampler CTC HTS
PAL, Degaser (G1322A) and Säulenthermostat
(G1316A); Säule:
VDSoptilab Kromasil 100 C18, 60 × 2.1 mm, 3.5 μ; Temperatur:
30°C; Eluent
A: Wasser + 5 ml Perchlorsäure/l;
Eluent B: Acetonitril; Flussrate: 0.75 ml/min; Gradient: 0–0.5 min
98% A, 2% B; Rampe: 0.5–4.5
min 10% A, 90% B; 4.5–6
min 10% A, 90% B; Rampe: 6.5–6.7
min 98% A, 2% B; 6.7–7.5
min 98% A, 2% B.
-
C. Ausführungsbeispiele für pharmazeutische
Zusammensetzungen
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
folgendermaßen
in pharmazeutische Zubereitungen überführt werden:
-
Tablette:
-
Zusammensetzung:
-
100
mg der erfindungsgemäßen Verbindung,
50 mg Lactose (Monohydrat), 50 mg Maisstärke (nativ), 10 mg Polyvinylpyrrolidon
(PVP 25) (Fa. BASF, Ludwigshafen, Deutschland) und 2 mg Magnesiumstearat.
Tablettengewicht
212 mg. Durchmesser 8 mm, Wölbungsradius
12 mm.
-
Herstellung:
-
Die
Mischung aus erfindungsgemäßer Verbindung,
Lactose und Stärke
wird mit einer 5%-igen Lösung (m/m)
des PVPs in Wasser granuliert. Das Granulat wird nach dem Trocknen
mit dem Magnesiumstearat 5 Minuten gemischt. Diese Mischung wird
mit einer üblichen
Tablettenpresse verpresst (Format der Tablette siehe oben). Als
Richtwert für
die Verpressung wird eine Presskraft von 15 kN verwendet.
-
Oral applizierbare Suspension:
-
Zusammensetzung:
-
1000
mg der erfindungsgemäßen Verbindung,
1000 mg Ethanol (96%), 400 mg Rhodigel® (Xanthan gum
der Firma FMC, Pennsylvania, USA) und 99 g Wasser.
-
Einer
Einzeldosis von 100 mg der erfindungsgemäßen Verbindung entsprechen
10 ml orale Suspension.
-
Herstellung:
-
Das
Rhodigel wird in Ethanol suspendiert, die erfindungsgemäße Verbindung
wird der Suspension zugefügt.
Unter Rühren
erfolgt die Zugabe des Wassers. Bis zum Abschluß der Quellung des Rhodigels
wird ca. 6 h gerührt.
-
Oral applizierbare Lösung:
-
Zusammensetzung:
-
500
mg der erfindungsgemäßen Verbindung,
2.5 g Polysorbat und 97 g Polyethylenglycol 400. Einer Einzeldosis
von 100 mg der erfindungsgemäßen Verbindung
entsprechen 20 g orale Lösung.
-
Herstellung:
-
Die
erfindungsgemäße Verbindung
wird in der Mischung aus Polyethylenglycol und Polysorbat unter Rühren suspendiert.
Der Rührvorgang
wird bis zur vollständigen
Auflösung
der erfindungsgemäßen Verbindung
fortgesetzt.
-
i.v.-Lösung:
-
Die
erfindungsgemäße Verbindung
wird in einer Konzentration unterhalb der Sättigungslöslichkeit in einem physiologisch
verträglichen
Lösungsmittel
(z.B. isotonische Kochsalzlösung,
Glucoselösung
5% und/oder PEG 400-Lösung
30%) gelöst.
Die Lösung
wird steril filtriert und in sterile und pyrogenfreie Injektionsbehältnisse
abgefüllt.