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Die
Erfindung betrifft neue Tetrahydro-pyrrolopyridin-, Tetrahydro-pyrazolopyridin-,
Tetrahydro-imidazopyridin-
und Tetrahydro-triazolopyridin-Derivate, Verfahren zu ihrer Herstellung,
ihre Verwendung zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Krankheiten
sowie ihre Verwendung zur Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung
und/oder Prophylaxe von Krankheiten, insbesondere von thromboembolischen
Erkrankungen.
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Die
Blutgerinnung ist ein Schutzmechanismus des Organismus, mit dessen
Hilfe Defekte in der Gefäßwand rasch
und zuverlässig „abgedichtet" werden können. So
kann ein Blutverlust vermieden bzw. minimiert werden. Die Blutstillung
nach Gefäßverletzung
erfolgt im wesentlichen durch das Gerinnungssystem, bei dem eine
enzymatische Kaskade komplexer Reaktionen von Plasmaproteinen ausgelöst wird.
Hierbei sind zahlreiche Blutgerinnungsfaktoren beteiligt, von denen
jeder, sobald aktiviert, die jeweils nächste inaktive Vorstufe in
ihre aktive Form überführt. Am
Ende der Kaskade steht die Umwandlung des löslichen Fibrinogens in das
unlösliche
Fibrin, so dass es zu einem Blutgerinnsel kommt. Traditionell unterscheidet
man bei der Blutgerinnung zwischen dem intrinsischen und dem extrinsischen
System, die in einem abschließenden
gemeinsamen Reaktionsweg münden.
Hierbei kommt dem Faktor Xa, der aus dem Proenzym Faktor X gebildet
wird, eine Schlüsselrolle
zu, da er beide Gerinnungswege verbindet. Die aktivierte Serinprotease
Xa spaltet Prothrombin zu Thrombin. Das entstandene Thrombin wiederum
spaltet seinerseits Fibrinogen zu Fibrin. Durch anschließende Quervernetzung
der Fibrin-Monomere kommt es zur Bildung von Blutgerinnseln und
damit zur Blutstillung. Darüber
hinaus ist Thrombin ein potenter Auslöser der Thrombozytenaggregation,
die ebenfalls einen erheblichen Beitrag bei der Hämostase
leistet.
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Die
Hämostase
unterliegt einem komplexen Regulationsmechanismus. Eine unkontrollierte
Aktivierung des Gerinnungssystems oder eine defekte Hemmung der
Aktivierungsprozesse kann die Bildung von lokalen Thrombosen oder
Embolien in Gefäßen (Arterien,
Venen, Lymphgefäßen) oder
Herzhöhlen
bewirken. Dies kann zu schwerwiegenden thromboembolischen Erkrankungen
führen.
Darüber
hinaus kann eine Hyperkoagulabilität – systemisch – bei einer
Verbrauchskoagulopathie zur disseminierten intravasalen Gerinnung führen. Thromboembolische
Komplikationen treten ferner auf bei mikroangiopathischen hämolytischen
Anämien,
extrakorporalen Blutkreisläufen,
wie Hämodialyse,
sowie Herzklappenprothesen.
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Thromboembolische
Erkrankungen sind die häufigste
Ursache von Morbidität
und Mortalität
in den meisten industrialisierten Ländern [Heart Disease: A Textbook
of Cardiovascular Medicine, Eugene Braunwald, 5. Auflage, 1997,
W.B. Saunders Company, Philadelphia].
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten Antikoagulantien, d.h. Stoffe
zur Hemmung oder Verhinderung der Blutgerinnung, weisen verschiedene,
oftmals gravierende Nachteile auf. Eine effiziente Behandlungsmethode
bzw. Prophylaxe von thromboembolischen Erkrankungen erweist sich
in der Praxis deshalb als sehr schwierig und unbefriedigend.
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Für die Therapie
und Prophylaxe von thromboembolischen Erkrankungen findet zum einen
Heparin Verwendung, das parenteral oder subkutan appliziert wird.
Aufgrund günstigerer
pharmakokinetischer Eigenschaften wird zwar heutzutage zunehmend
niedermolekulares Heparin bevorzugt; allerdings können auch hierdurch
die im folgenden geschilderten bekannten Nachteile nicht vermieden
werden, die bei der Therapierung mit Heparin bestehen. So ist Heparin
oral unwirksam und besitzt nur eine vergleichsweise geringe Halbwertszeit.
Da Heparin gleichzeitig mehrere Faktoren der Blutgerinnungskaskade
hemmt, kommt es zu einer unselektiven Wirkung. Darüber hinaus
besteht ein hohes Blutungsrisiko, insbesondere können Hirnblutungen und Blutungen
im Gastrointestinaltrakt auftreten, und es kann zu Thrombopenie,
Alopecia medicomentosa oder Osteoporose kommen [Pschyrembel, Klinisches
Wörterbuch,
257. Auflage, 1994, Walter de Gruyter Verlag, Seite 610, Stichwort „Heparin"; Römpp Lexikon
Chemie, Version 1.5, 1998, Georg Thieme Verlag Stuttgart, Stichwort „Heparin"].
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Eine
zweite Klasse von Antikoagulantien stellen die Vitamin K-Antagonisten
dar. Hierzu gehören
beispielsweise 1,3-Indandione, vor allem aber Verbindungen wie Warfarin,
Phenprocoumon, Dicumarol und andere Cumarin-Derivate, die unselektiv
die Synthese verschiedener Produkte bestimmter Vitamin K-abhängiger Gerinnungsfaktoren
in der Leber hemmen. Durch den Wirkmechanismus bedingt, setzt die
Wirkung aber nur sehr langsam ein (Latenzzeit bis zum Wirkeintritt
36 bis 48 Stunden). Die Verbindungen können zwar oral appliziert werden,
aufgrund des hohen Blutungsrisikos und des engen therapeutischen
Indexes ist aber eine aufwendige individuelle Einstellung und Beobachtung
des Patienten notwendig [J. Hirsh, J. Dalen, D.R. Anderson et al., „Oral anticoagulants:
Mechanism of action, clinical effectiveness, and optimal therapeutic
range" Chest 2001,
119, 8S–21S;
J. Ansell, J. Hirsh, J. Dalen et al., „Managing oral anticoagulant
therapy" Chest 2001,
119, 22S–38S;
P.S. Wells, A.M. Holbrook, N.R. Crowther et al., „Interactions
of warfarin with drugs and food" Ann. Intern.
Med. 1994, 121, 676–683].
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In
jüngster
Zeit ist ein neuer Therapieansatz für die Behandlung und Prophylaxe
von thromboembolischen Erkrankungen beschrieben worden. Ziel dieses
neuen Therapieansatzes ist die Inhibierung von Faktor Xa. Entsprechend
der zentralen Rolle, die Faktor Xa in der Blutgerinnungskaskade
spielt, stellt Faktor Xa eines der wichtigsten Targets für antikoagulatorische
Wirkstoffe dar [J. Hauptmann, J. Stürzebecher, Thrombosis Research
1999, 93, 203; S.A.V. Raghavan, M. Dikshit, „Recent advances in the status
and targets of antithrombotic agents" Drugs Fut. 2002, 27, 669–683; H.A.
Wieland, V. Laux, D. Kozian, M. Lorenz, „Approaches in anticoagulation:
Rationales for target positioning" Curr. Opin. Investig. Drugs 2003, 4,
264–271;
U.J. Ries, W. Wienen, „Serine
proteases as targets for antithrombotic therapy" Drugs Fut. 2003, 28, 355–370; L.-A.
Linkins, J.I. Weitz, „New
anticoagulant therapy" Annu.
Rev. Med. 2005, 56, 63–77;
A. Casimiro-Garcia et al., „Progress in
the discovery of Factor Xa inhibitors" Expert Opin. Ther. Patents 2006, 15,
119–145].
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Dabei
ist gezeigt worden, dass verschiedene, sowohl peptidische wie nicht-peptidische
Verbindungen in Tiermodellen als Faktor Xa-Inhibitoren wirksam sind.
Eine große
Anzahl von direkten Faktor Xa-Inhibitoren ist bislang bekannt [J.M.
Walenga, W.P. Jeske, D. Hoppensteadt, J. Fareed, „Factor
Xa Inhibitors: Today and beyond" Curr.
Opin. Investig. Drugs 2003, 4, 272–281; J. Ruef, H.A. Katus, „New antithrombotic
drugs on the horizon" Expert
Opin. Investig. Drugs 2003, 12, 781–797; M.L. Quan, J.M. Smallheer, „The race
to an orally active Factor Xa inhibitor: Recent advances" Curr. Opin. Drug
Discovery & Development
2004, 7, 460–469]. Weiterhin
sind nicht-peptidische, niedermolekulare Faktor Xa-Inhibitoren beispielsweise
auch in WO 03/026652 und WO 03/049681 beschrieben.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung neuer
alternativer Verbindungen mit vergleichbarer oder verbesserter Wirkung
und besserer Löslichkeit
in wässrigen
Lösungen,
zur Bekämpfung von
Erkrankungen, insbesondere von thromboembolischen Erkrankungen,
bei Menschen und Tieren.
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Gegenstand
der Erfindung sind Verbindungen der Formel
in welcher
n für die Zahl
1, 2 oder 3 steht,
X für
N oder CH steht,
Y für
N oder CR
5 steht,
wobei
R
5 für
Wasserstoff, Cyano, Trifluormethyl, Trifluormethoxy, Hydroxy, Hydroxymethyl,
Hydroxyethyl, Amino, Aminomethyl, Aminoethyl, C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy,
C
1-C
4-Alkoxymethyl,
C
1-C
4-Alkoxyethyl,
C
1-C
4-Alkylamino,
C
1-C
4-Alkylaminomethyl,
C
1-C
4-Alkylaminoethyl,
C
3-C
6-Cycloalkyl,
Hydroxycarbonyl, Hydroxycarbonylmethyl, Hydroxycarbonylethyl, Aminocarbonyl,
Aminocarbonylmethyl, Aminocarbonylethyl, C
1-C
4-Alkoxycarbonyl, C
1-C
4-Alkoxycarbonylmethyl, C
1-C
4-Alkoxycarbonylethyl, C
1-C
4-Alkylcarbonyloxy, C
1-C
4-Alkylaminocarbonyl, C
1-C
4-Alkylaminocarbonylmethyl, C
1-C
4-Alkylaminocarbonylethyl, C
1-C
4-Alkylcarbonylamino, C
1-C
4-Alkylcarbonylaminomethyl, C
1-C
4-Alkylcarbonylaminoethyl, C
1-C
4-Alkylcarbonyl-(C
1-C
4-alkyl)amino, C
1-C
4-Alkylcarbonyl-(C
1-C
4-alkyl)aminomethyl, C
1-C
4-Alkylcarbonyl-(C
1-C
4-alkyl)aminoethyl, Aminosulfonyl, C
1-C
4-Alkylaminosulfonyl,
C
1-C
4-Alkylsulfonyl
oder Tetrazolyl steht,
R
1 für Wasserstoff,
Cyano, Hydroxy, C
1-C
4-Alkyl,
C
1-C
4-Alkylcarbonyl,
C
3-C
6-Cycloalkylcarbonyl,
Phenylcarbonyl, 4- bis 7-gliedriges Heterocyclylcarbonyl oder 5-
oder 6-gliedriges Heteroarylcarbonyl steht,
R
2 für Wasserstoff,
Fluor, Chlor, Cyano, Hydroxy, Amino, Trifluormethyl, Trifluormethoxy,
C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkoxymethyl,
C
1-C
4-Alkylamino,
C
3-C
6-Cycloalkyl,
Aminocarbonyl, C
1-C
4-Alkoxycarbonyl oder
C
1-C
4-Alkylaminocarbonyl
steht,
R
3 für Wasserstoff, Fluor, Chlor,
Cyano, Hydroxy, Amino, Trifluormethyl, Trifluormethoxy, C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Alkoxymethyl,
C
1-C
4-Alkylamino,
C
3-C
6-Cycloalkyl,
Aminocarbonyl, C
1-C
4-Alkoxycarbonyl oder
C
1-C
4-Alkylaminocarbonyl
steht,
R
4 für Phenyl, Pyridyl, Pyrazinyl,
Pyrimidinyl oder Pyridazinyl steht,
wobei Phenyl substituiert
ist mit einem Substituenten R
6 und einem
Substituenten R
7,
wobei
R
6 für
Wasserstoff, Fluor, Chlor, Cyano, Amino, Ethinyl, Aminomethyl, C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, C
3-C
6-Cycloalkyl, C
3-C
6-Cycloalkyloxy, Aminocarbonyl, C
1-C
4-A1kylaminocarbonyl,
Aminosulfonyl oder Methylcarbonylaminosulfonyl steht,
und
R
7 für
Wasserstoff, Fluor, Chlor, Cyano, Trifluormethyl, Trifluormethoxy,
C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, C
3-C
6-Cycloalkyl oder
C
3-C
6-Cycloalkyloxy
steht,
und
wobei Pyridyl, Pyrazinyl, Pyrimidinyl und Pyridazinyl
substituiert sind mit einem Substituenten R
8 und/oder
einem Substituenten R
9 oder mit zwei verschiedenen
Substituenten R
8 oder mit zwei verschiedenen
Substituenten R
9,
wobei
R
8 an ein Kohlenstoffatom gebunden ist, das
nicht einem Stickstoffatom im Ring benachbart ist, und für Wasserstoff,
Fluor, Chlor, Cyano, Amino, Ethinyl, Aminomethyl, C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, C
3-C
6-Cycloalkyl oder C
3-C
6-Cycloalkyloxy steht,
und
R
9 an ein Kohlenstoffatom gebunden ist, das
einem Stickstoffatom im Ring benachbart ist, und für Wasserstoff, Amino,
Ethinyl, C
1-C
4-Alkyl,
C
1-C
4-Alkylamino, C
3-C
6-Cycloalkyl oder
C
3-C
6-Cycloalkylamino
steht,
und ihre Salze, ihre Solvate und die Solvate ihrer Salze.
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Erfindungsgemäße Verbindungen
sind die Verbindungen der Formel (I) und deren Salze, Solvate und Solvate
der Salze, die von Formel (I) umfassten Verbindungen der nachfolgend
genannten Formeln und deren Salze, Solvate und Solvate der Salze
sowie die von Formel (I) umfassten, nachfolgend als Ausführungsbeispiele
genannten Verbindungen und deren Salze, Solvate und Solvate der
Salze, soweit es sich bei den von Formel (I) umfassten, nachfolgend
genannten Verbindungen nicht bereits um Salze, Solvate und Solvate
der Salze handelt.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in Abhängigkeit
von ihrer Struktur in stereoisomeren Formen (Enantiomere, Diastereomere)
existieren. Die Erfindung umfasst deshalb die Enantiomeren oder
Diastereomeren und ihre jeweiligen Mischungen. Aus solchen Mischungen
von Enantiomeren und/oder Diastereomeren lassen sich die stereoisomer
einheitlichen Bestandteile in bekannter Weise isolieren.
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Sofern
die erfindungsgemäßen Verbindungen
in tautomeren Formen vorkommen können,
umfasst die vorliegende Erfindung sämtliche tautomere Formen.
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Als
Salze sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung physiologisch unbedenkliche
Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen
bevorzugt. Umfasst sind auch Salze, die für pharmazeutische Anwendungen selbst
nicht geeignet sind, jedoch beispielsweise für die Isolierung oder Reinigung
der erfindungsgemäßen Verbindungen
verwendet werden können.
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Physiologisch
unbedenkliche Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen Säureadditionssalze
von Mineralsäuren,
Carbonsäuren
und Sulfonsäuren,
z.B. Salze der Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Methansulfonsäure,
Ethansulfonsäure,
Toluolsulfonsäure,
Benzolsulfonsäure,
Naphthalindisulfonsäure,
Essigsäure,
Trifluoressigsäure,
Propionsäure,
Milchsäure,
Weinsäure, Äpfelsäure, Zitronensäure, Fumarsäure, Maleinsäure und
Benzoesäure.
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Physiologisch
unbedenkliche Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen auch
Salze üblicher
Basen, wie beispielhaft und vorzugsweise Alkalimetallsalze (z.B.
Natrium- und Kaliumsalze), Erdalkalisalze (z.B. Calcium- und Magnesiumsalze)
und Ammoniumsalze, abgeleitet von Ammoniak oder organischen Aminen
mit 1 bis 16 C-Atomen, wie beispielhaft und vorzugsweise Ethylamin,
Diethylamin, Triethylamin, Ethyldiisopropylamin, Monoethanolamin,
Diethanolamin, Triethanolamin, Dicyclohexylamin, Dimethylaminoethanol, Prokain,
Dibenzylamin, N-Methylmorpholin, Arginin, Lysin, Ethylendiamin und
N-Methylpiperidin.
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Als
Solvate werden im Rahmen der Erfindung solche Formen der erfindungsgemäßen Verbindungen bezeichnet,
welche in festem oder flüssigem
Zustand durch Koordination mit Lösungsmittelmolekülen einen Komplex
bilden. Hydrate sind eine spezielle Form der Solvate, bei denen
die Koordination mit Wasser erfolgt. Als Solvate sind im Rahmen
der vorliegenden Erfindung Hydrate bevorzugt.
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Außerdem umfasst
die vorliegende Erfindung auch Prodrugs der erfindungsgemäßen Verbindungen. Der
Begriff "Prodrugs" umfasst Verbindungen,
welche selbst biologisch aktiv oder inaktiv sein können, jedoch während ihrer
Verweilzeit im Körper
zu erfindungsgemäßen Verbindungen
umgesetzt werden (beispielsweise metabolisch oder hydrolytisch).
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung haben die Substituenten, soweit
nicht anders spezifiziert, die folgende Bedeutung:
Alkyl per
se und "Alk" und "Alkyl" in Alkoxy, Alkykamino,
Alkylcarbonyl, Alkoxycarbonyl, Alkylcarbonyloxy, Alkylaminocarbonyl,
Alkylcarbonylamino, Alkylaminosulfonyl und Alkylsulfonyl steht für einen
linearen oder verzweigten Alkylrest mit in der Regel 1 bis 4, bevorzugt
1 oder 2 Kohlenstoffatomen, beispielhaft und vorzugsweise für Methyl,
Ethyl, n-Propyl, Isopropyl und tert.- Butyl.
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Alkoxy
steht beispielhaft und vorzugsweise für Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy,
Isopropoxy und tert.-Butoxy.
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Alkylamino
steht für
einen Alkylaminorest mit einem oder zwei (unabhängig voneinander gewählten) Alkylsubstituenten,
beispielhaft und vorzugsweise für
Methylamino, Ethylamino, n-Propylamino,
Isopropylamino, tert.-Butylamino, N,N-Dimethylamino, N,N-Diethylamino,
N-Ethyl-N-methylamino,
N-Methyl-N-n-propylamino, N-Isopropyl-N-n-propylamino und N-tert.-Butyl-N-methylamino. C1-C3-Alkylamino steht
beispielsweise für
einen Monoalkylaminorest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder für einen
Dialkylaminorest mit jeweils 1 bis 3 Kohlenstoffatomen pro Alkylsubstituent.
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Alkylcarbonyl
steht beispielhaft und vorzugsweise für Methylcarbonyl, Ethylcarbonyl,
n-Propylcarbonyl, Isopropylcarbonyl und tert.-Butylcarbonyl.
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Alkoycarbonyl
steht beispielhaft und vorzugsweise für Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl,
n-Propoxycarbonyl, Isopropoxycarbonyl und tert.-Butoxycarbonyl.
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Alkylcarbonyloxy
steht beispielhaft und vorzugsweise für Methylcarbonyloxy, Ethylcarbonyloxy,
n-Propylcarbonyloxy,
Isopropylcarbonyloxy und tert.-Butylcarbonyloxy.
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Alkylaminocarbonyl
steht für
einen Alkylaminocarbonylrest mit einem oder zwei (unabhängig voneinander
gewählten)
Alkylsubstituenten, beispielhaft und vorzugsweise für Methylaminocarbonyl,
Ethylaminocarbonyl, n-Propylaminocarbonyl, iso-Propylaminocarbonyl,
tert.-Butylaminocarbonyl, N,N-Dimethylaminocarbonyl, N,N-Diethylaminocarbonyl,
N-Ethyl-N-methylaminocarbonyl, N-Methyl-N-n-propylaminocarbonyl, N-iso-Propyl-N-n-propylaminocarbonyl
und N-tert.-Butyl-N-methylaminocarbonyl.
C1-C3-Alkylaminocarbonyl steht
beispielsweise für
einen Monoalkylaminocarbonylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder
für einen
Dialkylaminocarbonylrest mit jeweils 1 bis 3 Kohlenstoffatomen pro
Alkylsubstituent.
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Alkylcarbonylamino
steht beispielhaft und vorzugsweise für Methylcarbonylamino, Ethylcarbonylamino,
n-Propylcarbonylamino, Isopropylcarbonylamino und tert.-Butylcarbonylamino.
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Alkylaminosulfonyl
steht für
einen Alkylaminosulfonylrest mit einem oder zwei (unabhängig voneinander
gewählten)
Alkylsubstituenten, beispielhaft und vorzugsweise für Methylaminosulfonyl,
Ethylaminosulfonyl, n-Propylaminosulfonyl, iso-Propylaminosulfonyl,
tert.-Butylaminosulfonyl, N,N-Dimethylaminosulfonyl, N,N-Diethylaminosulfonyl,
N-Ethyl-N-methylaminosulfonyl, N-Methyl-N-n-propylaminosulfonyl, N-iso-Propyl-N-n-propylaminosulfonyl
und N-tert.-Butyl-N-methylamino sulfonyl. C1-C3-Alkylaminosulfonyl steht beispielsweise
für einen
Monoalkylaminosulfonylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder für einen
Dialkylaminosulfonylrest mit jeweils 1 bis 3 Kohlenstoffatomen pro
Alkylsubstituent.
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Alkylsulfonyl
steht beispielhaft und vorzugsweise für Methylsulfonyl, Ethylsulfonyl,
n-Propylsulfonyl, Isopropylsulfonyl und tert.-Butylsulfonyl.
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Cycloalkyl
steht für
eine Cycloalkylgruppe mit in der Regel 3 bis 6 Kohlenstoffatomen,
bevorzugt mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen, beispielhaft und vorzugsweise
für Cyclopropyl,
Cyclobutyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl.
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Heterocyclyl
steht für
einen monocyclischen, heterocyclischen Rest mit in der Regel 4 bis
7 Ringatomen und bis zu 3, vorzugsweise bis zu 2 Heteroatomen und/oder
Heterogruppen aus der Reihe N, O, S, SO, SO2.
Die Heterocyclyl-Reste können
gesättigt
oder teilweise ungesättigt
sein. Bevorzugt sind 5- bis 7-gliedrige, monocyclische gesättigte Heterocyclylreste
mit bis zu zwei Heteroatomen aus der Reihe O, N und S, wie beispielhaft
und vorzugsweise Tetrahydrofuranyl, Pyrrolidinyl, Pyrrolinyl, Piperidinyl,
Tetrahydropyranyl, Piperazinyl, Morpholinyl und Perhydroazepinyl.
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Heteroaryl
steht für
einen aromatischen, monocyclischen Rest mit 5 oder 6 Ringatomen
und bis zu 4 Heteroatomen aus der Reihe S, O und N, beispielhaft
und vorzugsweise für
Thienyl, Furyl, Pyrrolyl, Thiazolyl, Oxazolyl, Isoxazolyl, Isothiazolyl,
Imidazolyl, Pyrazolyl, Pyridyl, Pyrimidinyl, Pyridazinyl und Pyrazinyl.
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Wenn
Reste in den erfindungsgemäßen Verbindungen
substituiert sind, können
die Reste, soweit nicht anders spezifiziert, ein- oder mehrfach
substituiert sein. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung gilt, dass für alle Reste,
die mehrfach auftreten, deren Bedeutung unabhängig voneinander ist. Eine
Substitution mit ein, zwei oder drei gleichen oder verschiedenen
Substituenten ist bevorzugt. Ganz besonders bevorzugt ist die Substitution
mit einem Substituenten.
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Bevorzugt
sind Verbindungen der Formel (I), in welcher
n für die Zahl
1, 2 oder 3 steht,
X für
N oder CH steht,
Y für
N oder CR5 steht,
wobei
R5 für
Wasserstoff, Cyano, Trifluormethyl, Hydroxymethyl, Aminomethyl,
C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkoxymethyl, C1-C4-Alkylamino, C1-C4-Alkyl-aminomethyl,
C3-C6-Cycloalkyl,
Hydroxycarbonyl, Hydroxycarbonylmethyl, Aminocarbonyl, Aminocarbonylmethyl,
C1-C4-Alkoxycarbonyl,
C1-C4-Alkoxycarbonylmethyl,
C1-C4-Alkylaminocarbonyl,
C1-C4-Alkylaminocarbonylmethyl,
C1-C4-Alkylcarbonylamino,
C1-C4-Alkylcarbonylaminomethyl,
C1-C4-Alkylcarbonyl-(C1-C4-alkyl)amino,
C1-C4-Alkylcarbonyl-(C1-C4-alkyl)aminomethyl,
Aminosulfonyl, C1-C4-Alkylaminosulfonyl,
C1-C4-Alkylsulfonyl
oder Tetrazolyl steht,
R1 für Wasserstoff,
Cyano, Hydroxy oder C1-C4-Alkyl
steht,
R2 für Wasserstoff, Fluor, Chlor,
Cyano, Hydroxy, C1-C4-Alkyl
oder C1-C4-Alkoxy
steht,
R3 für Wasserstoff, Fluor, Chlor,
Cyano, Hydroxy, C1-C4-Alkyl,
C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkoxymethyl, Cyclopropyl, Aminocarbonyl,
C1-C4-Alkoxycarbonyl
oder C1-C4-Alkylaminocarbonyl
steht,
R4 für Phenyl, Pyridyl, Pyrazinyl,
Pyrimidinyl oder Pyridazinyl steht,
wobei Phenyl substituiert
ist mit einem Substituenten R6 und einem
Substituenten R7,
wobei
R6 für
Wasserstoff, Fluor, Chlor, Cyano, Ethinyl, Aminomethyl, Methyl,
Ethyl, Methoxy, Ethoxy, Aminocarbonyl, Aminosulfonyl oder Methylcarbonylaminosulfonyl
steht,
R7 für Wasserstoff, Fluor, Chlor,
Cyano, Trifluormethyl, Trifluormethoxy, Methyl, Ethyl, Methoxy oder
Ethoxy steht,
und
wobei Pyridyl, Pyrazinyl, Pyrimidinyl
und Pyridazinyl substituiert sind mit einem Substituenten R8 und/oder einem Substituenten R9 oder
mit zwei verschiedenen Substituenten R8 oder
mit zwei verschiedenen Substituenten R9,
wobei
R8 an ein Kohlenstoffatom gebunden ist, das
nicht einem Stickstoffatom im Ring benachbart ist, und für Wasserstoff,
Fluor, Chlor, Cyano, Ethinyl, Aminomethyl, Methyl, Ethyl, Methoxy
oder Ethoxy steht,
R9 an ein Kohlenstoffatom
gebunden ist, das einem Stickstoffatom im Ring benachbart ist, und
für Wasserstoff, Amino,
Ethinyl, Methyl, Ethyl, Methylamino oder Dimethylamino steht,
und
wobei
R8, falls es vorhanden ist, an die para-Position
und R9, falls es vorhanden ist, an die meta-Position
zur Verknüpfungsstelle
des Phenylrings gebunden ist,
oder
wobei R8,
falls es vorhanden ist, an die meta-Position und R9,
falls es vorhanden ist, an die para-Position zur Verknüpfungsstelle
des Phenylrings gebunden ist,
und ihre Salze, ihre Solvate
und die Solvate ihrer Salze.
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Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher
n für die Zahl
1 oder 2 steht,
X für
N steht,
Y für
CR5 steht,
wobei
R5 für Wasserstoff,
Cyano, Trifluormethyl, Hydroxymethyl, Aminomethyl, Methoxy, Methoxymethyl,
Methylaminomethyl, Dimethylaminomethyl, Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl,
Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Methylaminocarbonyl, Dimethylaminocarbonyl
oder Tetrazolyl steht,
R1 für Wasserstoff
steht,
R2 für Wasserstoff steht,
R3 für
Wasserstoff, Fluor, Chlor, Cyano, Methyl, Ethyl, n-Propyl, Methoxy,
Ethoxy oder Methoxymethyl steht,
R4 für 4-Methoxyphenyl,
3-Chlorphenyl, 3-Chlor-4-fluorphenyl, 4-Chlorphenyl, 3-Methylphenyl,
3-Methyl-4-fluorphenyl, 4-Methylphenyl, 4-Ethylphenyl, 3-Aminomethylphenyl,
3-Aminomethyl-4-fluorphenyl, 3-Aminocarbonylphenyl, 5-Chlorpyridin-2-yl,
5-Methylpyridin-2-yl, 5-Ethylpyridin-2-yl, 5-Methoxypyridin-2-yl,
5-Chlorpyrimidin-2-yl, 5-Methylpyrimidin-2-yl, 5-Ethylpyrimidin-2-yl,
5-Methoxypyrimidin-2-yl, 6-Methylpyridin-3-yl, 6-Ethylpyridin-3-yl, 6-Methylpyridazin-3-yl
oder 6-Ethylpyridazin-3-yl steht,
und ihre Salze, ihre Solvate
und die Solvate ihrer Salze.
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Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher
n für die Zahl
1 steht,
X für
N steht,
Y für
CR5 steht,
wobei
R5 für Aminocarbonyl,
Methoxycarbonyl oder Ethoxycarbonyl steht,
R1 für Wasserstoff
steht,
R2 für Wasserstoff steht,
R3 für
Wasserstoff, Fluor, Chlor, Cyano, Methyl oder Methoxy steht,
R4 für
4-Methoxyphenyl steht,
und ihre Salze, ihre Solvate und die
Solvate ihrer Salze.
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Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher n für die Zahl
1 steht.
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Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher X für N und
Y für CR5 steht.
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Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher X für N, Y für CR5 und R5 für Aminocarbonyl,
Methoxycarbonyl oder Ethoxycarbonyl steht.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R1 für Wasserstoff
steht.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R2 für Wasserstoff
steht.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R3 für Wasserstoff,
Fluor, Chlor, Cyano, Methyl oder Methoxy steht.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R3 für Wasserstoff
steht. Bevorzugt sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher
R2 und R3 für Wasserstoff
stehen. Bevorzugt sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher
R4 für
4-Methoxyphenyl, 3-Chlorphenyl, 4-Chlorphenyl, 3-Methylphenyl, 4-Methylphenyl
oder 4-Ethylphenyl steht.
-
Bevorzugt
sind auch Verbindungen der Formel (I), in welcher R4 für 4-Methoxyphenyl
steht.
-
Die
in den jeweiligen Kombinationen bzw. bevorzugten Kombinationen von
Resten im einzelnen angegebenen Reste-Definitionen werden unabhängig von
den jeweiligen angegebenen Kombinationen der Reste beliebig auch
durch Reste-Definitionen anderer Kombinationen ersetzt.
-
Ganz
besonders bevorzugt sind Kombinationen von zwei oder mehreren der
oben genannten Vorzugsbereiche.
-
Gegenstand
der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen
der Formel (I), oder ihrer Salze, ihrer Solvate oder der Solvate
ihrer Salze, wobei
- [A] die Verbindungen der
Formel in welcher n, X, Y, R2, R3 und R4 die oben angegebene Bedeutung haben,
in
einem inerten Lösungsmittel
in Gegenwart einer Säure
mit Bromcyan zu Verbindungen der Formel (I), in welcher R1 für
Wasserstoff steht, umgesetzt werden,
oder
- [B] die Verbindungen der Formel in welcher n, X, Y, R2, R3 und R4 die oben angegebene Bedeutung haben, und
PG
für eine
Hydroxy-Schutzgruppe, vorzugsweise für Trimethylsilyl oder tert.-Butyldimethylsilyl,
steht,
in einem dreistufigen Verfahren zuerst in einem inerten
Lösungsmittel
mit Bromcyan, vorzugsweise in Gegenwart einer Base, zu Verbindungen
der Formel in welcher n, X, Y, R2, R3 und R4 die oben angegebene Bedeutung haben, und
PG
für eine
Hydroxy-Schutzgruppe, vorzugsweise für Trimethylsilyl oder tert.-Butyldimethylsilyl,
steht,
und anschließend
durch Abspaltung der Schutzgruppe PG zu Verbindungen der Formel in welcher n, X, Y, R2, R3 und R4 die oben angegebene Bedeutung haben,
umgesetzt
werden und in der dritten Stufe die Verbindungen der Formel (V)
in einem inerten Lösungsmittel in
Gegenwart einer Säure
zu Verbindungen der Formel (I), in welcher R1 für Wasserstoff
steht, cyclisiert werden,
oder
- [C] die Verbindungen der Formel (II) in der ersten Stufe mit
Verbindungen der Formel in welcher
R1 für
C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkylcarbonyl,
C3-C6-Cycloalkylcarbonyl,
Phenylcarbonyl, 4- bis 7-gliedriges
Heterocyclylcarbonyl oder 5- oder 6-gliedriges Heteroarylcarbonyl
steht,
umgesetzt werden und in der zweiten Stufe cyclisiert
werden,
oder
- [D] die Verbindungen der Formel (II) mit Verbindungen der Formel in welcher
R1 für
Cyano oder C1-C4-Alkyl
steht, und
A für
eine Abgangsgruppe, bevorzugt Phenoxy oder Methylthio, steht,
umgesetzt
werden,
oder
- [E] die Verbindungen der Formel (I), in welcher R1 für Wasserstoff
steht, mit Hydroxylamin-Hydrochlorid
zu Verbindungen der Formel (I), in welcher R1 für Hydroxy
steht, umgesetzt werden.
-
Die
Verbindungen der Formel (I), in welcher R1 für Wasserstoff
steht, können
gegebenenfalls mit den entsprechenden Lösungsmitteln und/oder Basen
oder Säuren
zu ihren Salzen, ihren Solvaten und/oder den Solvaten ihrer Salze
umgesetzt werden.
-
Die
freie Base der Salze kann zum Beispiel durch Chromatographie an
einer Reversed Phase Säule mit
einem Acetonitril-Wasser-Gradienten unter Zusatz einer Base erhalten
werden, insbesondere durch Verwendung einer RP18 Phenomenex Luna
C18(2) Säule
und Diethylamin als Base, oder durch Lösen der Salze in einem organischen
Lösungsmittel
und Ausschütteln
mit wässrigen
Lösungen
von basischen Salzen wie Natriumhydrogencarbonat.
-
Weiterer
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen
der Formel (I) oder ihrer Solvate, bei dem Salze der Verbindungen
oder Solvate der Salze der Verbindungen durch Chromatographie unter
Zusatz einer Base in die Verbindungen überführt werden.
-
Die
Umsetzung nach Verfahren [A] erfolgt im Allgemeinen in inerten Lösungsmitteln,
bevorzugt in einem Temperaturbereich von –20°C bis 50°C bei Normaldruck.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Tetrahydrofuran, Dichlormethan oder Acetonitril
oder Gemische dieser Lösungsmittel.
-
Säuren sind
beispielsweise starke anorganische oder organische Säuren wie
Fluorwasserstoff, Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff, Methansulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure oder
Trifluoressigsäure.
-
Die
Umsetzung der ersten Stufe nach Verfahren [B] erfolgt im Allgemeinen
in inerten Lösungsmitteln, bevorzugt
in einem Temperaturbereich von –20°C bis 50°C bei Normaldruck.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Tetrahydrofuran, Dichlormethan oder Acetonitril
oder Gemische dieser Lösungsmittel.
-
Basen
sind beispielsweise anorganische Basen wie Alkali- oder Erdalkalicarbonate
oder -hydrogencarbonate wie Lithium-, Natrium-, Kalium-, Calcium-
oder Cäsiumcarbonat
oder Natrium- oder Kaliumhydrogencarbonat, oder Alkalihydride wie
Natriumhydrid.
-
Die
Abspaltung von Trimethylsilyl oder tert.-Butyldimethylsilyl als
bevorzugt verwendete Hydroxy-Schutzgruppen (PG) in der zweiten Stufe
nach Verfahren [B] erfolgt im Allgemeinen in Tetrahydrofuran als Lösungsmittel,
vorzugsweise mit Hilfe von Tetra-n-butylammoniumfluorid (TBAF),
bevorzugt in einem Temperaturbereich von 0°C bis 40°C bei Normaldruck.
-
Die
Umsetzung der dritten Stufe nach Verfahren [B] erfolgt im Allgemeinen
in inerten Lösungsmitteln, bevorzugt
in einem Temperaturbereich von –20°C bis 50°C bei Normaldruck.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Tetrahydrofuran, Dichlormethan oder Acetonitril
oder Gemische dieser Lösungsmittel.
-
Säuren sind
beispielsweise starke anorganische oder organische Säuren wie
Fluorwasserstoff, Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff, Methansulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure oder
Trifluoressigsäure.
-
Die
Umsetzung der zweiten und dritten Stufe nach Verfahren [B] erfolgt
besonders bevorzugt unter Verwendung einer säurelabilen Hydroxy-Schutzgruppe,
wie beispielsweise Trimethylsilyl oder tert.-Butyldimethylsilyl,
in Gegenwart eines Überschusses
einer Säure
als Eintopf-Reaktion, in inerten Lösungsmitteln, bevorzugt in
einem Temperaturbereich von –20°C bis 50°C bei Normaldruck,
ohne Isolierung der Zwischenstufe der Verbindungen der Formel (V).
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Tetrahydrofuran, Dichlormethan oder Acetonitril
oder Gemische dieser Lösungsmittel.
-
Säuren sind
beispielsweise starke anorganische oder organische Säuren wie
Fluorwasserstoff, Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff, Methansulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure oder
Trifluoressigsäure.
-
Die
Umsetzung der ersten Stufe nach Verfahren [C] erfolgt im Allgemeinen
in Analogie zu literaturbekannten Verfahren, wie beschrieben in
z.B. A. Hetenyi et al., J. Org. Chem. 2003, 68, 2175–2182; D.
Douglass, J. Am. Chem. Soc. 1934, 56, 719; F.B. Dains et al., J.
Am. Chem. Soc. 1925, 47, 1981–1989
oder F.B. Dains et al., J. Am. Chem. Soc. 1922, 44, 2637–2643.
-
Die
Umsetzung der zweiten Stufe nach Verfahren [C] erfolgt im Allgemeinen
in Analogie zu literaturbekannten Verfahren, wie beschrieben in
z.B. T. Shibanuma, M. Shiono, T. Mukaiyama, Chem. Lett. 1977, 575–576.
-
Die
Umsetzung nach Verfahren [D] erfolgt im Allgemeinen in Analogie
zu literaturbekannten Verfahren, wie beschrieben in z.B. N. Maezaki,
A. Furusawa, S. Uchida, T. Tanaka, Tetrahedron 2001, 57, 9309–9316; G. Berecz,
J. Reiter, G. Argay, A. Kalman, J. Heterocycl. Chem. 2002, 39, 319–326; R.
Evers, M. Michalik, J. Prakt. Chem. 1991, 333, 699–710; R.
Mohr, A. Buschauer, W. Schunack, Arch. Pharm. (Weinheim Ger.) 1988, 321,
221–227;
P. J. Garratt et al., Tetrahedron 1989, 45, 829–834 oder V.A. Vaillancourt
et al., J. Med. Chem. 2001, 44, 1231–1248.
-
Die
Umsetzung nach Verfahren [E] erfolgt im Allgemeinen in Analogie
zu literaturbekannten Verfahren, wie beschrieben in z.B. G. Zinner,
G. Nebel, Arch. Pharm. Ber. Dtsch. Ges. 1970, 303, 385–390.
-
Die
Verbindungen der Formeln (VI) und (VII) sind bekannt oder lassen
sich nach bekannten Verfahren aus den entsprechenden Ausgangsverbindungen
synthetisieren.
-
Die
Verbindungen der Formel (II) sind bekannt oder können hergestellt werden, aus
den Verbindungen der Formel (III) durch Abspaltung der Schutzgruppe
PG nach dem Fachmann bekannten Bedingungen.
-
Die
Abspaltung von Trimethylsilyl oder tert.-Butyldimethylsilyl als
bevorzugt verwendete Hydroxy-Schutzgruppen (PG) erfolgt im Allgemeinen
in Tetrahydrofuran als Lösungsmittel,
vorzugsweise mit Hilfe von Tetra-n-butylammoniumfluorid (TBAF) oder
Fluorwasserstoff, bevorzugt in einem Temperaturbereich von 0°C bis 40°C bei Normaldruck.
-
Die
Verbindungen der Formel (III) sind bekannt oder können hergestellt
werden, indem Verbindungen der Formel
in welcher X, Y und R
4 die oben angegebene Bedeutung haben,
mit
Verbindungen der Formel
in welcher n, R
2,
R
3 und PG die oben angegebene Bedeutung
haben,
unter Ullmann-Reaktionsbedingungen umgesetzt werden.
-
Die
Umsetzung erfolgt im Allgemeinen in inerten Lösungsmitteln unter Zugabe eines
Kupfer(I)-Salzes, einer
Base und eines Diamin-Liganden, bevorzugt in einem Temperaturbereich
von 60°C
bis zum Rückfluss des
Lösungsmittels
bei Normaldruck.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise aprotische Lösungsmittel
wie Toluol, Dioxan, Tetrahydrofuran oder Dimethylformamid, bevorzugt
ist Dioxan.
-
Kupfer(I)-Salze
sind beispielsweise Kupfer(I)-iodid, Kupfer(I)-chlorid oder Kupfer(I)-oxid,
bevorzugt ist Kupfer(I)-iodid.
-
Basen
sind beispielsweise Kaliumphosphat, Kaliumcarbonat oder Cäsiumcarbonat,
bevorzugt ist Kaliumphosphat.
-
Diamin-Liganden
sind beispielsweise 1,2-Diamine wie N,N'-Dimethylethylendiamin.
-
Die
Verbindungen der Formeln (VIII) und (IX) sind bekannt oder lassen
sich nach bekannten Verfahren aus den entsprechenden Ausgangsverbindungen
synthetisieren.
-
Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
kann durch das folgende Syntheseschema veranschaulicht werden:
-
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
zeigen ein nicht vorhersehbares, wertvolles pharmakologisches Wirkspektrum.
-
Sie
eignen sich daher zur Verwendung als Arzneimittel zur Behandlung
und/oder Prophylaxe von Krankheiten bei Menschen und Tieren.
-
Bei
den erfindungsgemäßen Verbindungen
handelt es sich um selektive Inhibitoren des Blutgerinnungsfaktors
Xa, die insbesondere als Antikoagulantien wirken.
-
Darüber hinaus
verfügen
die erfindungsgemäßen Verbindungen über günstige physikochemische
Eigenschaften, wie beispielsweise eine gute Löslichkeit in Wasser und physiologischen
Medien, was für
ihre therapeutische Anwendung von Vorteil ist.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist der Einsatz der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Erkrankungen, vorzugsweise
von thromboembolischen Erkrankungen und/oder thromboembolischen
Komplikationen.
-
Zu
den „thromboembolischen
Erkrankungen" im
Sinne der vorliegenden Erfindung zählen insbesondere Erkrankungen
wie Herzinfarkt mit ST-Segment-Erhöhung (STEMI) und ohne ST-Segment-Erhöhung (non-STEMI),
stabile Angina Pectoris, instabile Angina Pectoris, Reokklusionen
und Restenosen nach Koronarinterventionen wie Angioplastie oder
aortokoronarem Bypass, periphere arterielle Verschlusskrankheiten, Lungenembolien,
tiefe venöse
Thrombosen und Nierenvenenthrombosen, transitorische ischämische Attacken
sowie thrombotischer und thromboembolischer Hirnschlag.
-
Die
Substanzen eignen sich daher auch zur Prävention und Behandlung von
kardiogenen Thromboembolien, wie beispielsweise Hirn-Ischämien, Schlaganfall
und systemischen Thromboembolien und Ischämien, bei Patienten mit akuten,
intermittierenden oder persistierenden Herzarrhythmien, wie beispielsweise
Vorhofflimmern, und solchen, die sich einer Kardioversion unterziehen,
ferner bei Patienten mit Herzklappen-Erkrankungen oder mit künstlichen
Herzklappen. Darüber
hinaus sind die erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung der disseminierten intravasalen Gerinnung (DIC) geeignet.
-
Thromboembolische
Komplikationen treten ferner auf bei mikroangiopathischen hämolytischen
Anämien,
extrakorporalen Blutkreisläufen,
wie Hämodialyse,
sowie Herzklappenprothesen.
-
Außerdem kommen
die erfindungsgemäßen Verbindungen
auch für
die Prophylaxe und/oder Behandlung von atherosklerotischen Gefäßerkrankungen
und entzündlichen
Erkrankungen wie rheumatische Erkrankungen des Bewegungsapparats
in Betracht, darüber
hinaus ebenso für
die Prophylaxe und/oder Behandlung der Alzheimer'schen Erkrankung. Außerdem können die erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Inhibition des Tumorwachstums und der Metastasenbildung, bei
Mikroangiopathien, altersbedingter Makula-Degeneration, diabetischer
Retinopathie, diabetischer Nephropathie und anderen mikrovaskulären Erkrankungen
sowie zur Prävention
und Behandlung thromboembolischer Komplikationen, wie beispielsweise
venöser
Thromboembolien, bei Tumorpatienten, insbesondere solchen, die sich
größeren chirurgischen
Eingriffen oder einer Chemo- oder Radiotherapie unterziehen, eingesetzt
werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
darüber
hinaus auch zur Verhinderung von Koagulation ex vivo eingesetzt
werden, z.B. zur Konservierung von Blut- und Plasmaprodukten, zur
Reinigung/Vorbehandlung von Kathetern und anderen medizinischen
Hilfsmitteln und Geräten,
zur Beschichtung künstlicher Oberflächen von
in vivo oder ex vivo eingesetzten medizinischen Hilfsmitteln und
Geräten
oder bei biologischen Proben, die Faktor Xa enthalten.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Erkrankungen, insbesondere
der zuvor genannten Erkrankungen.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung und/oder Prophylaxe
von Erkrankungen, insbesondere der zuvor genannten Erkrankungen.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung
und/oder Prophylaxe von Erkrankungen, insbesondere der zuvor genannten
Erkrankungen, unter Verwendung einer antikoagulatorisch wirksamen
Menge der erfindungsgemäßen Verbindung.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Verhinderung
der Blutkoagulation in vitro, insbesondere bei Blutkonserven oder
biologischen Proben, die Faktor Xa enthalten, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass eine antikoagulatorisch wirksame Menge der erfindungsgemäßen Verbindung
zugegeben wird.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Arzneimittel, enthaltend
eine erfindungsgemäße Verbindung
und einen oder mehrere weitere Wirkstoffe, insbesondere zur Behandlung
und/oder Prophylaxe der zuvor genannten Erkrankungen. Als geeignete
Kombinationswirkstoffe seien beispielhaft und vorzugsweise genannt:
- • Lipidsenker,
insbesondere HMG-CoA-(3-Hydroxy-3-methylglutaryl-Coenzym A)-Reduktase-Inhibitoren;
- • Koronartherapeutika/Vasodilatatoren,
insbesondere ACE-(Angiotensin-Converting-Enzyme)-Inhibitoren; AII-(Angiotensin II)-Rezeptor-Antagonisten; β-Adrenozeptor-Antagonisten;
alpha-1-Adrenozeptor-Antagonisten; Diuretika; Calciumkanal-Blocker;
Substanzen, die eine Erhöhung
von cyclischem Guanosinmonophosphat (cGMP) bewirken, wie beispielsweise
Stimulatoren der löslichen
Guanylatcyclase;
- • Plasminogen-Aktivatoren
(Thrombolytika/Fibrinolytika) und die Thrombolyse/Fibrinolyse steigernde
Verbindungen wie Inhibitoren des Plasminogen-Aktivator-Inhibitors
(PAI-Inhibitoren) oder Inhibitoren des Thrombin-aktivierten Fibrinolyse-Inhibitors
(TAFI-Inhibitoren);
- • antikoagulatorisch
wirksame Substanzen (Antikoagulantien);
- • plättchenaggregationshemmende
Substanzen (Plättchenaggregationshemmer,
Thrombozytenaggregationshemmer);
- • Fibrinogen-Rezeptor-Antagonisten
(Glycoprotein-IIb/IIIa-Antagonisten);
- • sowie
Antiarrhythmika.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Arzneimittel, die mindestens
eine erfindungsgemäße Verbindung, üblicherweise
zusammen mit einem oder mehreren inerten, nichttoxischen, pharmazeutisch
geeigneten Hilfsstoffen enthalten, sowie deren Verwendung zu den
zuvor genannten Zwecken.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
systemisch und/oder lokal wirken. Zu diesem Zweck können sie
auf geeignete Weise appliziert werden, wie z.B. oral, parenteral,
pulmonal, nasal, sublingual, lingual, buccal, rectal, dermal, transdermal,
conjunctival, otisch oder als Implantat bzw. Stent.
-
Für diese
Applikationswege können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
in geeigneten Applikationsformen verabreicht werden.
-
Für die orale
Applikation eignen sich nach dem Stand der Technik funktionierende,
die erfindungsgemäßen Verbindungen
schnell und/oder modifiziert abgebende Applikationsformen, die die
erfindungsgemäßen Verbindungen
in kristalliner und/oder amorphisierter und/oder gelöster Form
enthalten, wie z.B. Tabletten (nicht-überzogene oder überzogene
Tabletten, beispielsweise mit magensaftresistenten oder sich verzögert auflösenden oder
unlöslichen Überzügen, die
die Freisetzung der erfindungsgemäßen Verbindung kontrollieren),
in der Mundhöhle
schnell zerfallende Tabletten oder Filme/Oblaten, Filme/Lyophylisate,
Kapseln (beispielsweise Hart- oder Weichgelatinekapseln), Dragees,
Granulate, Pellets, Pulver, Emulsionen, Suspensionen, Aerosole oder
Lösungen.
-
Die
parenterale Applikation kann unter Umgehung eines Resorptionsschrittes
geschehen (z.B. intravenös,
intraarteriell, intrakardial, intraspinal oder intralumbal) oder
unter Einschaltung einer Resorption (z.B. intramuskulär, subcutan,
intracutan, percutan oder intraperitoneal). Für die parenterale Applikation
eignen sich als Applikationsformen u.a. Injektions- und Infusionszubereitungen
in Form von Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen, Lyophilisaten oder sterilen Pulvern.
-
Für die sonstigen
Applikationswege eignen sich z.B. Inhalationsarzneiformen (u.a.
Pulverinhalatoren, Nebulizer), Nasentropfen, -lösungen oder -sprays, lingual,
sublingual oder buccal zu applizierende Tabletten, Filme/Oblaten
oder Kapseln, Suppositorien, Ohren- oder Augenpräparationen, Vaginalkapseln,
wässrige
Suspensionen (Lotionen, Schüttelmixturen),
lipophile Suspensionen, Salben, Cremes, transdermale therapeutische
Systeme (z.B. Pflaster), Milch, Pasten, Schäume, Streupuder, Implantate
oder Stents.
-
Bevorzugt
sind die orale oder parenterale Applikation, insbesondere die orale
Applikation.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in die angeführten
Applikationsformen überführt werden.
Dies kann in an sich bekannter Weise durch Mischen mit inerten,
nichttoxischen, pharmazeutisch geeigneten Hilfsstoffen geschehen.
Zu diesen Hilfsstoffen zählen
u.a. Trägerstoffe
(beispielsweise mikrokristalline Cellulose, Lactose, Mannitol),
Lösungsmittel
(z.B. flüssige
Polyethylenglycole), Emulgatoren und Dispergier- oder Netzmittel
(beispielsweise Natriumdodecylsulfat, Polyoxysorbitanoleat), Bindemittel
(beispielsweise Polyvinylpyrrolidon), synthetische und natürliche Polymere
(beispielsweise Albumin), Stabilisatoren (z.B. Antioxidantien wie
beispielsweise Ascorbinsäure),
Farbstoffe (z.B. anorganische Pigmente wie beispielsweise Eisenoxide)
und Geschmacks- und/oder Geruchskorrigentien.
-
Im
Allgemeinen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, bei parenteraler
Applikation Mengen von etwa 0.001 bis 1 mg/kg, vorzugsweise etwa
0.01 bis 0.5 mg/kg Körpergewicht
zur Erzielung wirksamer Ergebnisse zu verabreichen. Bei oraler Applikation
beträgt
die Dosierung etwa 0.01 bis 100 mg/kg, vorzugsweise etwa 0.01 bis
20 mg/kg und ganz besonders bevorzugt 0.1 bis 10 mg/kg Körpergewicht.
-
Trotzdem
kann es gegebenenfalls erforderlich sein, von den genannten Mengen
abzuweichen, und zwar in Abhängigkeit
von Körpergewicht,
Applikationsweg, individuellem Verhalten gegenüber dem Wirkstoff, Art der
Zubereitung und Zeitpunkt bzw. Intervall, zu welchem die Applikation
erfolgt. So kann es in einigen Fällen
ausreichend sein, mit weniger als der vorgenannten Mindest menge
auszukommen, während
in anderen Fällen
die genannte obere Grenze überschritten
werden muss. Im Falle der Applikation größerer Mengen kann es empfehlenswert
sein, diese in mehreren Einzelgaben über den Tag zu verteilen.
-
Die
nachfolgenden Ausführungsbeispiele
erläutern
die Erfindung. Die Erfindung ist nicht auf die Beispiele beschränkt.
-
Die
Prozentangaben in den folgenden Tests und Beispielen sind, sofern
nicht anders angegeben, Gewichtsprozente; Teile sind Gewichtsteile.
Lösungsmittelverhältnisse,
Verdünnungsverhältnisse
und Konzentrationsangaben von flüssig/flüssig-Lösungen beziehen
sich jeweils auf das Volumen.
-
A. Beispiele
-
Abkürzungen
-
-
- DC
- Dünnschicht-Chromatographie
- DCI
- direkte chemische
Ionisation (bei MS)
- DMF
- N,N-Dimethylformamid
- DMSO
- Dimethylsulfoxid
- d
- Tag(e)
- d. Th.
- der Theorie (bei Ausbeute)
- ee
- Enantiomerenüberschuss
- eq.
- Äquivalent(e)
- ESI
- Elektrospray-Ionisation
(bei MS)
- h
- Stunde(n)
- HPLC
- Hochdruck-, Hochleistungsflüssigchromatographie
- LC-MS
- Flüssigchromatographie-gekoppelte
Massenspektroskopie
- min
- Minute(n)
- MS
- Massenspektroskopie
- NMR
- Kernresonanzspektroskopie
- RP
- reverse phase (bei
HPLC)
- RT
- Raumtemperatur
- Rt
- Retentionszeit (bei
HPLC)
- TBTU
- O-(Benzotriazol-1-yl)-N,N,N',N'-tetramethyluronium-tetrafluoroborat
- THF
- Tetrahydrofuran
-
LC-MS- und HPLC-Methoden
-
- Methode 1: Gerätetyp
MS: Micromass ZQ; Gerätetyp
HPLC: Waters Alliance 2795; Säule:
Phenomenex Synergi 2μ Hydro-RP
Mercury 20 mm × 4
mm; Eluent A: 1 l Wasser + 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure, Eluent B: 1 l Acetonitril
+ 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure;
Gradient: 0.0 min 90% A → 2.5
min 30% A → 3.0
min 5% A → 4.5 min
5% A; Fluss: 0.0 min 1 ml/min → 2.5
min/3.0 min/4.5 min 2 ml/min; Ofen: 50°C; UV-Detektion: 210 nm.
- Methode 2: Gerätetyp
MS: Micromass ZQ; Gerätetyp
HPLC: HP 1100 Series; UV DAD; Säule:
Phenomenex Synergi 2μ Hydro-RP
Mercury 20 mm × 4
mm; Eluent A: 1 l Wasser + 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure, Eluent B: 1 l Acetonitril
+ 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure;
Gradient: 0.0 min 90% A → 2.5
min 30% A → 3.0
min 5% A → 4.5
min 5% A; Fluss: 0.0 nun 1 ml/min → 2.5 min/3.0 min/4.5 min 2
ml/min; Ofen: 50°C;
UV-Detektion: 210 nm.
- Methode 3: Instrument: Micromass Quattro LCZ mit HPLC Agilent
Serie 1100; Säule:
Phenomenex Synergi 2μ Hydro-RP
Mercury 20 mm × 4
mm; Eluent A: 1 l Wasser + 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure, Eluent B: 1 l Acetonitril
+ 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure;
Gradient: 0.0 min 90% A → 2.5
min 30% A → 3.0
min 5% A → 4.5
min 5% A; Fluss: 0.0 min 1 ml/min → 2.5 min/3.0 min/4.5 min 2
ml/min; Ofen: 50°C;
LTV-Detektion: 208–400
nm.
- Methode 4: Instrument: Micromass Platform LCZ mit HPLC Agilent
Serie 1100; Säule:
Thermo HyPURITY Aquastar 3μ 50
mm × 2.1
mm; Eluent A: 1 l Wasser + 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure, Eluent
B: 1 l Acetonitril + 0.5 ml 50%-ige Ameisensäure; Gradient: 0.0 min 100%
A → 0.2
min 100% A → 2.9
min 30% A → 3.1
min 10% A → 5.5
min 10% A; Ofen: 50°C;
Fluss: 0.8 ml/min; UV-Detektion: 210 nm.
- Methode 5: Instrument: HP 1100 mit DAD-Detektion; Säule: Kromasil
100 RP-18, 60 nun × 2.1
nun, 3.5 μm; Eluent
A: 5 ml Perchlorsäure
(70%-ig)/l Wasser, Eluent B: Acetonitril; Gradient: 0 min 2% B → 0.5 min
2% B → 4.5
min 90% B → 6.5
min 90% B → 6.7
min 2% B → 7.5
min 2% B; Fluss: 0.75 ml/min; Säulentemperatur:
30°C; UV-Detektion:
210 nm.
-
Ausgangsverbindungen
-
Beispiel 1A
-
1-(4-Methoxyphenyl)-7-oxo-4,5,6,7-tetrahydro-1H-pyrazolo[3,4-c]pyridin-3-carbonsäureethylester
-
Die
Darstellung der Titelverbindung erfolgt analog zu dem in WO 03/049681
beschriebenen Verfahren (Beispiele 40–44).
-
Beispiel 2A
-
N-(2-{[tert.-Butyl(dimethyl)silyl]oxy}ethyl)-4-iodoanilin
-
Stufe
a): 2-[(4-Iodphenyl)amino]ethanol
-
Eine
Suspension aus 6.95 g (32.7 mmol, 4 eq.) Kaliumphosphat und 312
mg (1.6 mmol, 0.2 eq.) Kupfer(I)iodid in 50 ml absolutem Isopropanol
wird unter Argon bei RT mit 500 mg (8.2 mmol) 2-Aminoethanol, 5.40 g (16.4 mmol, 2 eq.)
1,4-Diiodbenzol und 1.83 ml (32.7 mmol, 4 eq.) 1,2-Ethandiol versetzt.
Das Reaktionsgemisch wird 17 h bei 80°C gerührt. Nach Abkühlen auf
RT wird das Reaktionsgemisch filtriert und der Rückstand mit Isopropanol gewaschen.
Die vereinigten Filtrate werden im Vakuum eingeengt. Die Titelverbindung
wird mittels Flash-Chromatograhie (Kieselgel, Laufmittel: Dichlormethan/Methanol
200:1 → 50:1)
isoliert.
- Ausbeute: 2.24 g (86% Reinheit, 89% d. Th.)
- LC-MS (Methode 4): Rt = 3.23 min;
- MS (ESIpos): m/z = 264 [M+H]+;
- 1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 7.31 (d,
2H), 6.43 (d, 2H), 5.74 (t, 1H), 4.68 (t, 1H), 3.52 (q, 2H), 3.05
(q, 2H).
-
Stufe
b): N-(2-{[tert.-Butyl(dimethyl)silyl]oxy}ethyl)-4-iodoanilin
-
Eine
Lösung
aus 2.23 g (86% Reinheit, 7.3 mmol) 2-[(4-Iodphenyl)amino]ethanol
in 50 ml Tetrahydrofuran wird unter Argon bei RT mit 993 mg (14.6
mmol, 2 eq.) Imidazol und 1.32 g (8.7 mmol, 1.2 eq.) tert.-Butyldimethylsilylchlorid
versetzt. Das Reaktionsgemisch wird 18 h bei RT gerührt, mit
weiteren 549 mg (3.6 mmol, 0.5 eq.) tert.-Butyldimethylsilylchlorid
versetzt und 2 h bei RT gerührt.
Nach Zugabe von Wasser/Dichlormethan und Phasentrennung wird die
wässrige
Phase zweimal mit Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten, organischen
Phasen werden mit Wasser und mit gesättigter, wässriger Natriumchlorid-Lösung gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und im Vakuum eingeengt. Die Titelverbindung
wird mittels Flash-Chromatograhie
(Kieselgel, Laufmittel: Cyclohexan/Ethylacetat 200:1 → 100:1)
isoliert.
- Ausbeute: 2.6 g (96% Reinheit, 91% d. Th.)
- LC-MS (Methode 3): Rt = 3.45 min;
- MS (ESIpos): m/z = 378 [M+H]+;
- 1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 7.29 (d,
2H), 6.41 (d, 2H), 5.72 (t, 1H), 3.66 (t, 2H), 3.09 (q, 2H), 0.82
(s, 9H), 0.0 (s, 6H).
-
Ausführungsbeispiele
-
Beispiel 1
-
6-[4-(2-Imino-1,3-oxazolidin-3-yl)phenyl]-1-(4-methoxyphenyl)-7-oxo-4,5,6,7-tetrahydro-1H-pyrazolo[3,4-c]pyridin-3-carboxamid-Methansulfonat
-
Stufe
a): 6-{4-[(2-{[tert.-Butyl(dimethyl)silyl]oxy}ethyl)amino]phenyl}-1-(4-methoxyphenyl)-7-oxo-4,5,6,7-tetrahydro-1H-pyrazolo[3,4-c]pyridin-3-carbonsäureethylester
-
Eine
Suspension aus 295 mg (1.39 mmol, 2 eq.) Kaliumphosphat und 26 mg
(0.14 mmol, 0.2 eq.) Kupfer(I)iodid in 9 ml absolutem Dioxan wird
unter Argon bei RT mit 273 mg (96% Reinheit, 0.70 mmol, 1 eq.) 2-N-(2-{[tert.-Butyl(dimethyl)silyl]oxy}ethyl)-4-iodoanilin
(Beispiel 2A), 233 mg (0.70 mmol) 1-(4-Methoxyphenyl)-7-oxo-4,5,6,7-tetrahydro-1H-pyrazolo[3,4-c]pyridin-3-carbonsäureethylester
(Beispiel 1A) und 22 μl
(0.21 mmol, 0.3 eq.) N,N'-Dimethylethylendiamin
versetzt. Das Reaktionsgemisch wird 17 h unter Rückfluss gerührt. Nach Abkühlen auf
RT wird das Reaktionsgemisch über
Celite filtriert und der Rückstand
mit Dioxan gewaschen. Die vereinigten Filtrate werden im Vakuum
eingeengt. Die Titelverbindung wird mittels präparativer RP-HPLC (CromSil C18,
Acetonitril/Wasser-Gradient) isoliert.
- Ausbeute: 244 mg
(94% Reinheit, 58% d. Th.)
- LC-MS (Methode 1): Rt = 3.14 min;
- MS (ESIpos): m/z = 565 [M+H]+;
- 1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 7.45 (d,
2H), 7.01 (d, 2H), 6.99 (d, 2H), 6.56 (d, 2H), 5.56 (t, 1H), 4.32
(q, 2H), 3.93 (t, 2H), 3.80 (s, 3H), 3.69 (t, 2H), 3.19-3.09 (m,
4H), 1.30 (t, 3H), 0.85 (s, 9H), 0.0 (s, 6H).
-
Stufe
b): 6-{4-[(2-{[tert.-Butyl(dimethyl)silyl]oxy}ethyl)amino]phenyl}-1-(4-methoxyphenyl)-7-oxo-4,5,6,7-tetrahydro-1H-pyrazolo[3,4-c]pyridin-3-carbonsäure
-
Eine
Lösung
aus 244 mg (94% Reinheit, 0.41 mmol) 6-{4-[(2-{[tert.-Butyl(dimethyl)silyl]oxy}ethyl)amino]phenyl}-1-(4-methoxyphenyl)-7-oxo-4,5,6,7-tetrahydro-1H-pyrazolo[3,4-c]pyridin-3-carbonsäureethylester
in 12 ml eines Gemisches aus Tetrahydrofuran/Wasser (3:1) wird bei
RT mit 20 mg (0.81 mmol, 2 eq.) Lithiumhydroxid versetzt. Das Reaktionsgemisch
wird 5 h bei RT gerührt,
mit Wasser verdünnt
und mit 1 N Salzsäure
auf pH 2 gestellt. Nach Zugabe von Ethylacetat und Phasentrennung
wird die wässrige
Phase dreimal mit Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten, organischen
Phasen werden über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und im Vakuum eingeengt. Das
Rohprodukt wird ohne weitere Reinigung in der nächsten Reaktion eingesetzt.
- Ausbeute: 220 mg (70% Reinheit, 74% d. Th.)
- LC-MS (Methode 2): Rt = 3.06 min;
- MS (ESIpos): m/z = 537 [M+H]+.
-
Stufe
c): 6-{4-[(2-{[tert.-Butyl(dimethyl)silyl]oxy}ethyl)amino]phenyl}-1-(4-methoxyphenyl)-7-oxo-4,5,6,7-tetrahydro-1H-pyrazolo[3,4-c]pyridin-3-carboxamid
-
Eine
Lösung
aus 195 mg (70% Reinheit, 0.25 mmol) 6-{4-[(2-{[tert.-Butyl(dimethyl)-silyl]oxy}ethyl)amino]phenyl}-1-(4-methoxyphenyl)-7-oxo-4,5,6,7-tetrahydro-1H-pyrazolo[3,4-c]pyridin-3-carbonsäure in 10
ml Dimethylformamid wird unter Argon bei RT mit 106 mg (0.28 mmol,
1.1 eq.) O-(7-Azabenzotriazol-1-yl)-N,N,N',N'-tetramethyluronium-Hexafluorophosphat
(HATU), 39 mg (0.51 mmol, 2 eq.) Ammoniumacetat und 97 μl (0.56 mmol,
2.2 eq.) N,N-Diisopropylethylamin versetzt. Das Reaktionsgemisch
wird 21 h bei RT gerührt
und im Vakuum eingeengt. Der Rückstand
wird in einem Gemisch aus gesättigter,
wässriger
Ammoniumchlorid-Lösung
und Ethlyacetat aufgenommen. Nach Phasentrennung wird die wässrige Phase
zweimal mit Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten, organischen
Phasen werden mit Wasser und mit gesättigter, wässriger Natriumchlorid-Lösung gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und im Vakuum eingeengt. Die Titelverbindung
wird mittels präparativer
RP-HPLC (CromSil C18, Acetonitril/Wasser-Gradient) isoliert.
- Ausbeute:
52 mg (38% d. Th.)
- LC-MS (Methode 3): Rt = 2.90 min;
- MS (ESIpos): m/z = 536 [M+H]+;
- 1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 7.68 (s,
1H), 7.47 (d, 2H), 7.39 (s, 1H), 7.02 (d, 2H), 6.98 (d, 2H), 6.55
(d, 2H), 5.54 (t, 1H), 3.91 (t, 2H), 3.79 (s, 3H), 3.69 (t, 2H),
3.19–3.08
(m, 4H), 0.85 (s, 9H), 0.0 (s, 6H).
-
Stufe
d): 6-{4-[(2-{[tert.-Butyl(dimethyl)silyl]oxy}ethyl)(cyano)amino]phenyl}-1-(4-methoxyphenyl)-7-oxo-4,5,6,7-tetrahydro-1H-pyrazolo[3,4-c]pyridin-3-carboxamid
-
Eine
Lösung
aus 51 mg (0.09 mmol) 6-{4-[(2-{[tert.-Butyl(dimethyl)silyl]oxy}ethyl)amino]phenyl}-1-(4-methoxyphenyl)-7-oxo-4,5,6,7-tetrahydro-1H-pyrazolo[3,4-c]pyridin-3-carboxamid
in 2.9 ml Tetrahydrofuran wird unter Argon bei RT mit 23 mg (0.28
mmol, 3 eq.) Natriumhydrogencarbonat und 46 μl Bromcyan-Lösung (3 M in Dichlormethan,
0.14 mmol, 1.5 eq.) versetzt. Das Reaktionsgemisch wird 4 d bei
40°C gerührt. Nach
Zugabe von Wasser/Dichlormethan und Phasentrennung wird die wässrige Phase
zweimal mit Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten, organischen
Phasen werden mit gesättigter,
wässriger
Natriumhydrogencarbonat-Lösung
und mit gesättigter,
wässriger
Natriumchlorid-Lösung
gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und im Vakuum eingeengt. Die
Titelverbindung wird mittels präparativer
RP-HPLC (CromSil C18, Acetonitril/Wasser-Gradient) isoliert.
- Ausbeute:
37 mg (72% d. Th.)
- LC-MS (Methode 3): Rt = 2.75 min;
- MS (ESIpos): m/z = 561 [M+H]+;
- 1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 7.73 (s,
1H), 7.51 (d, 2H), 7.45 (s, 1H), 7.40 (d, 2H), 7.21 (d, 2H), 7.01
(d, 2H), 4.03 (t, 2H), 3.85 (s, 4H), 3.81 (s, 3H), 3.21 (t, 2H),
0.86 (s, 9H), 0.0 (s, 6H).
-
Stufe
e): 6-[4-(2-Imino-1,3-oxazolidin-3-yl)phenyl]-1-(4-methoxyphenyl)-7-oxo-4,5,6,7-tetrahydro-1H-pyrazolo[3,4-c]pyridin-3-carboxamid-Methansulfonat
-
Eine
Lösung
aus 34 mg (0.06 mmol) 6-{4-[(2-{[tert.-Butyl(dimethyl)silyl]oxy}ethyl)-(cyano)amino]phenyl}-1-(4-methoxyphenyl)-7-oxo-4,5,6,7-tetrahydro-1H-pyrazolo[3,4-c]pyridin-3-carboxamid in 2 ml
Acetonitril wird bei RT mit 8 μl
(0.12 mmol, 2.1 eq.) Methansulfonsäure versetzt. Das Reaktionsgemisch
wird 20 h bei AT gerührt
und mit 2 ml Diethylether versetzt. Der entstehende Niederschlag
wird filtriert, mit Diethylether gewaschen und im Vakuum getrocknet.
- Ausbeute: 14.4 mg (46% d. Th.)
- HPLC (Methode 5): Rt = 3.43 min;
- MS (ESIpos): m/z = 447 [M+H]+ (freie
Base);
- 1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 9.60 (br.
s, 1H), 8.90 (br. s, 1H), 7.74 (s, 1H), 7.59–7.51 (m, 4H), 7.50 (d, 2H),
7.44 (s, 1H), 7.00 (d, 2H), 4.84 (t, 2H), 4.25 (t, 2H), 4.08 (t,
2H), 3.80 (s, 3H), 3.23 (t, 2H), 2.28 (s, 3H).
-
B. Bewertung der pharmakologischen Wirksamkeit
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
wirken insbesondere als selektive Inhibitoren des Blutgerinnungsfaktors
Xa und hemmen nicht oder erst bei deutlich höheren Konzentrationen auch
andere Serinproteasen wie Plasmin oder Trypsin.
-
Als „selektiv" werden solche Inhibitoren
des Blutgerinnungsfaktors Xa bezeichnet, bei denen die IC50-Werte für die Faktor Xa-Inhibierung
gegenüber
den IC50-Werten für die Inhibierung anderer Serinproteasen,
insbesondere Plasmin und Trypsin, um mindestens das 100-fache kleiner
sind, wobei bezüglich
der Testmethoden für
die Selektivität
Bezug genommen wird auf die im folgenden beschriebenen Testmethoden
der Beispiele B.a.1) und B.a.2).
-
Die
vorteilhaften pharmakologischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Verbindungen
können durch
folgende Methoden festgestellt werden:
-
a) Testbeschreibungen (in vitro)
-
a.1) Messung der Faktor Xa-Hemmung:
-
Die
enzymatische Aktivität
von humanem Faktor Xa (FXa) wird über die Umsetzung eines für den FXa-spezifischen
chromogenen Substrats gemessen. Dabei spaltet der Faktor Xa aus
dem chromogenen Substrat p-Nitroanilin ab. Die Bestimmungen werden
wie folgt in Mikrotiterplatten durchgeführt:
Die Prüfsubstanzen
werden in unterschiedlichen Konzentrationen in DMSO gelöst und für 10 Minuten
mit humanem FXa (0.5 nmol/l gelöst
in 50 mmol/l Tris-Puffer [C,C,C-Tris(hydroxymethyl)aminomethan],
150 mmol/l NaCl, 0.1% BSA [bovine serum albumine], pH = 8.3) bei
25°C inkubiert.
Als Kontrolle dient reines DMSO. Anschließend wird das chromogene Substrat
(150 μmol/l
Pefachrome® FXa
der Firma Pentapharm) hinzugefügt. Nach
20 Minuten Inkubationsdauer bei 25°C wird die Extinktion bei 405
nm bestimmt. Die Extinktionen der Testansätze mit Prüfsubstanz werden mit den Kontrollansätzen ohne
Prüfsubstanz
verglichen und daraus die IC50-Werte berechnet.
-
Repräsentative
Wirkdaten aus diesem Test sind in der folgenden Tabelle 1 aufgeführt: Tabelle
1
-
a.2) Bestimmung der Selektivität:
-
Zum
Nachweis der selektiven FXa-Inhibition werden die Prüfsubstanzen
auf ihre Hemmung anderer humaner Serinproteasen wie Trypsin und
Plasmin hin untersucht. Zur Bestimmung der enzymatischen Aktivität von Trypsin
(500 mU/ml) und Plasmin (3.2 nmol/l) werden diese Enzyme in Tris-Puffer
(100 mmol/l, 20 mmol/l CaCl2, pH = 8.0)
gelöst
und für
10 Minuten mit Prüfsubstanz
oder Lösungsmittel
inkubiert. Anschließend
wird durch Zugabe der entsprechenden spezifischen chromogenen Substrate
(Chromozym Trypsin® und Chromozym Plasmin®;
Fa. Roche Diagnostics) die enzymatische Reaktion gestartet und die
Extinktion nach 20 Minuten bei 405 nm bestimmt. Alle Bestimmungen
werden bei 37°C
durchgeführt.
Die Extinktionen der Testansätze mit
Prüfsubstanz
werden mit den Kontrollproben ohne Prüfsubstanz verglichen und daraus
die IC50-Werte berechnet.
-
a.3) Bestimmung der antikoagulatorischen
Wirkung:
-
Die
antikoagulatorische Wirkung der Prüfsubstanzen wird in vitro in
Human- und Kaninchenplasma bestimmt. Dazu wird Blut unter Verwendung
einer 0.11 molaren Natriumcitrat-Lösung als Vorlage in einem Mischungsverhältnis Natriumcitrat/Blut
1:9 abgenommen. Das Blut wird unmittelbar nach der Abnahme gut gemischt
und 10 Minuten bei ca. 2500 g zentrifugiert. Der Überstand
wird abpipettiert. Die Prothrombinzeit (PT, Synonyme: Thromboplastinzeit,
Quick-Test) wird in Gegenwart variierender Konzentrationen an Prüfsubstanz oder
dem entsprechenden Lösungsmittel
mit einem handelsüblichen
Testkit (Hemoliance® RecombiPlastin, Fa. Instrumentation
Laboratory) bestimmt. Die Testverbindungen werden 3 Minuten bei
37°C mit
dem Plasma inkubiert. Anschließend
wird durch Zugabe von Thromboplastin die Gerinnung ausgelöst und der
Zeitpunkt des Gerinnungseintritts bestimmt. Es wird die Konzentration
an Prüfsubstanz
ermittelt, die eine Verdoppelung der Prothrombinzeit bewirkt.
-
b) Bestimmung der antithrombotischen Wirkung
(in vivo)
-
b.1) Arteriovenöses Shunt-Modell (Kaninchen):
-
Nüchterne
Kaninchen (Stamm: Esd: NZW) werden durch intramuskuläre Gabe
einer Rompun/Ketavet-Lösung
narkotisiert (5 mg/kg bzw. 40 mg/kg). Die Thrombusbildung wird in
einem arteriovenösen
Shunt in Anlehnung an die von C.N. Berry et al. [Semin. Thromb.
Hemost. 1996, 22, 233–241]
beschriebene Methode ausgelöst.
Dazu werden die linke Vena jugularis und die rechte Arteria carotis
freipräpariert.
Ein extracorporaler Shunt wird mittels eines 10 cm langen Venenkatheders
zwischen den beiden Gefäßen gelegt.
Dieser Katheder ist in der Mitte in einen weiteren, 4 cm langen
Polyethylenschlauch (PE 160, Becton Dickenson), der zur Erzeugung
einer thrombogenen Oberfläche
einen aufgerauhten und zu einer Schlinge gelegten Nylonfaden enthält, eingebunden.
Der extrakorporale Kreislauf wird 15 Minuten lang aufrechterhalten.
Dann wird der Shunt entfernt und der Nylonfaden mit dem Thrombus
sofort gewogen. Das Leergewicht des Nylonfadens ist vor Versuchsbeginn
ermittelt worden. Die Prüfsubstanzen
werden vor Anlegung des extrakorporalen Kreislaufs entweder intravenös über eine
Ohrvene oder oral mittels Schlundsonde verabreicht.
-
c) Löslichkeitsassay
-
Benötigte
Reagenzien:
-
- • PBS-Puffer
pH 7.4: 90.00 g NaCl p.a. (z.B. Merck Art. Nr. 1.06404.1000), 13.61
g KH2PO4 p.a. (z.B.
Merck Art. Nr. 1.04873.1000) und 83.35 g 1N NaOH (z.B. Bernd Kraft
GmbH Art. Nr. 01030.4000) in einen 1 l Messkolben einwiegen, mit
Wasser auffüllen
und ca. 1 Stunde rühren.
- • Acetatpuffer
pH 4.6: 5.4 g Natriumacetat × 3
H2O p.a. (z.B. Merck Art. Nr. 1.06267.0500)
in einen 100 ml Messkolben einwiegen, in 50 ml Wasser lösen, mit
2.4 g Eisessig versetzen, auf 100 ml mit Wasser auffüllen, pH-Wert überprüfen und
falls notwendig auf pH 4.6 einstellen.
- • Dimethylsulfoxid
(z.B. Baker Art. Nr. 7157.2500)
- • destilliertes
Wasser
-
Herstellung der Kalibrierlösungen:
-
Herstellung
der Ausgangslösung
für Kalibrierlösungen (Stammlösung): In
ein 2 ml Eppendorf-Safe-Lock
Tube (Eppendorf Art. Nr. 0030 120.094) werden ca. 0.5 mg des Wirkstoffes
genau eingewogen, zu einer Konzentration von 600 μg/ml mit
DMSO versetzt (z.B. 0.5 mg Wirkstoff + 833 μl DMSO) und bis zur vollständigen Lösung mittels
eines Vortexers geschüttelt.
-
Kalibrierlösung 1 (20 μg/ml): 34.4 μl der Stammlösung werden
mit 1000 μl
DMSO versetzt und homogenisiert.
-
Kalibrierlösung 2 (2.5 μg/ml): 100 μl der Kalibrierlösung 1 werden
mit 700 μl
DMSO versetzt und homogenisiert.
-
Herstellung der Probenlösungen:
-
Probenlösung für Löslichkeit
bis 10 g/l in PBS-Puffer pH 7.4: In ein 2 ml Eppendorf-Safe-Lock
Tube (Eppendorf Art. Nr. 0030 120.094) werden ca. 5 mg des Wirkstoffes
genau eingewogen und zu einer Konzentration von 5 g/l mit PBS-Puffer
pH 7.4 versetzt (z.B. 5 mg Wirkstoff + 500 μl PBS-Puffer pH 7.4).
-
Probenlösung für Löslichkeit
bis 10 g/l in Acetatpuffer pH 4.6: In ein 2 ml Eppendorf-Safe-Lock
Tube (Eppendorf Art. Nr. 0030 120.094) werden ca. 5 mg des Wirkstoffes
genau eingewogen und zu einer Konzentration von 5 g/l mit Acetatpuffer
pH 4.6 versetzt (z.B. 5 mg Wirkstoff + 500 μl Acetatpuffer pH 4.6).
-
Probenlösung für Löslichkeit
bis 10 g/l in Wasser: In ein 2 ml Eppendorf-Safe-Lock Tube (Eppendorf Art.
Nr. 0030 120.094) werden ca. 5 mg des Wirkstoffes genau eingewogen
und zu einer Konzentration von 5 g/l mit Wasser versetzt (z.B. 5
mg Wirkstoff + 500 μl
Wasser).
-
Durchführung:
-
Die
so hergestellten Probenlösungen
werden 24 Stunden bei 1400 rpm mittels eines temperierbaren Schüttlers (z.B.
Eppendorf Thermomixer comfort Art. Nr. 5355 000.011 mit Wechselblock
Art. Nr. 5362.000.019) bei 20°C
geschüttelt.
Von diesen Lösungen
werden jeweils 180 μl
abgenommen und in Beckman Polyallomer Centrifuge Tubes (Art. Nr.
343621) überführt. Diese
Lösungen
werden 1 Stunde mit ca. 223.000 *g zentrifugiert (z.B. Beckman Optima
L-90K Ultracentrifuge mit Type 42.2 Ti Rotor bei 42.000 rpm). Von
jeder Probenlösung
werden 100 μl
des Überstandes
abgenommen und 1:5, 1:100 und 1:1000 mit dem jeweils verwendeten
Lösungsmittel
(Wasser, PBS-Puffer 7.4 oder Acetatpuffer pH 4.6) verdünnt. Es
wird von jeder Verdünnung
eine Abfüllung
in ein geeignetes Gefäß für die HPLC-Analytik
vorgenommen.
-
Analytik:
-
Die
Proben werden mittels RP-HPLC analysiert. Quantifiziert wird über eine
Zwei-Punkt-Kalibrationskurve
der Testverbindung in DMSO. Die Löslichkeit wird in mg/l ausgedrückt.
-
Analysensequenz:
-
- 1. Kallibrierlösung 2.5 mg/ml
- 2. Kallibrierlösung
20 μg/ml
- 3. Probenlösung
1:5
- 4. Probenlösung
1:100
- 5. Probenlösung
1:1000
-
HPLC-Methode für Säuren:
-
- Agilent 1100 mit DAD (G1315A), quat. Pumpe (G1311A), Autosampler
CTC HTS PAL, Degaser (G1322A) and Säulenthermostat (G1316A); Säule: Phenomenex
Gemini C18, 50 × 2
mm, 5 μ;
Temperatur: 40°C;
Eluent A: Wasser/Phosphorsäure
pH 2; Eluent B: Acetonitril; Flussrate: 0.7 ml/min; Gradient: 0–0.5 min
85% A, 15% B; Rampe: 0.5–3
min 10% A, 90% B; 3–3.5
min 10% A, 90% B; Rampe: 3.5–4
min 85% A, 15% B; 4–5
min 85% A, 15% B.
-
HPLC-Methode für Basen:
-
- Agilent 1100 mit DAD (G1315A), quat. Pumpe (G1311A), Autosampler
CTC HTS PAL, Degaser (G1322A) and Säulenthermostat (G1316A); Säule: VDSoptilab
Kromasil 100 C18, 60 × 2.1
mm, 3.5 μ;
Temperatur: 30°C;
Eluent A: Wasser + 5 ml Perchlorsäure/l; Eluent B: Acetonitril;
Flussrate: 0.75 ml/min; Gradient: 0–0.5 min 98% A, 2% B; Rampe:
0.5–4.5
min 10% A, 90% B; 4.5–6
min 10% A, 90% B; Rampe: 6.5–6.7
min 98% A, 2% B; 6.7–7.5
min 98% A, 2% B.
-
C. Ausführungsbeispiele für pharmazeutische
Zusammensetzungen
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
folgendermaßen
in pharmazeutische Zubereitungen überführt werden:
-
Tablette:
-
Zusammensetzung:
-
- 100 mg der erfindungsgemäßen Verbindung,
50 mg Lactose (Monohydrat), 50 mg Maisstärke (nativ), 10 mg Polyvinylpyrrolidon
(PVP 25) (Fa. BASF, Ludwigshafen, Deutschland) und 2 mg Magnesiumstearat.
- Tablettengewicht 212 mg. Durchmesser 8 mm, Wölbungsradius 12 mm.
-
Herstellung:
-
Die
Mischung aus erfindungsgemäßer Verbindung,
Lactose und Stärke
wird mit einer 5%-igen Lösung (m/m)
des PVPs in Wasser granuliert. Das Granulat wird nach dem Trocknen
mit dem Magnesiumstearat 5 Minuten gemischt. Diese Mischung wird
mit einer üblichen
Tablettenpresse verpresst (Format der Tablette siehe oben). Als
Richtwert für
die Verpressung wird eine Presskraft von 15 kN verwendet.
-
Oral applizierbare Suspension:
-
Zusammensetzung:
-
- 1000 mg der erfindungsgemäßen Verbindung, 1000 mg Ethanol
(96%), 400 mg Rhodigel® (Xanthan gum der Firma
FMC, Pennsylvania, USA) und 99 g Wasser.
- Einer Einzeldosis von 100 mg der erfindungsgemäßen Verbindung
entsprechen 10 ml orale Suspension.
-
Herstellung:
-
Das
Rhodigel wird in Ethanol suspendiert, die erfindungsgemäße Verbindung
wird der Suspension zugefügt.
Unter Rühren
erfolgt die Zugabe des Wassers. Bis zum Abschluß der Quellung des Rhodigels
wird ca. 6 h gerührt.
-
Oral applizierbare Lösung:
-
Zusammensetzung:
-
- 500 mg der erfindungsgemäßen Verbindung,
2.5 g Polysorbat und 97 g Polyethylenglycol 400.
- Einer Einzeldosis von 100 mg der erfindungsgemäßen Verbindung
entsprechen 20 g orale Lösung.
-
Herstellung:
-
Die
erfindungsgemäße Verbindung
wird in der Mischung aus Polyethylenglycol und Polysorbat unter Rühren suspendiert.
Der Rührvorgang
wird bis zur vollständigen
Auflösung
der erfindungsgemäßen Verbindung
fortgesetzt.
-
i.v.-Lösung:
-
Die
erfindungsgemäße Verbindung
wird in einer Konzentration unterhalb der Sättigungslöslichkeit in einem physiologisch
verträglichen
Lösungsmittel
(z.B. isotonische Kochsalzlösung,
Glucoselösung
5% und/oder PEG 400-Lösung
30%) gelöst.
Die Lösung
wird steril filtriert und in sterile und pyrogenfreie Injektionsbehältnisse
abgefüllt.