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Die
Erfindung beschäftigt
sich mit einem Verfahren und den zugehörigen Vorrichtungen zur Gewinnung
von Öl
aus Pflanzensamen oder Pflanzenteilen durch Pressen, insbesondere
Schneckenpressen.
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Dezentrale Ölmühlen, insbesondere
Landwirte gewinnen Öl,
zum Beispiel aus Rapssamen, üblicherweise
durch Schneckenpressen. Bei diesen Vorrichtungen werden die Samen
in einer Schnecke verdichtet und zermahlen und gegen Siebe gepresst, durch
welche das in den Samen enthaltene Öl gedrückt wird. Der notwendige Gegendruck
wird durch eine Düse
erzeugt, durch die die festen Bestandteile des Samens extrudiert
werden. Sie verlassen die Vorrichtung entweder in Form von Pellets
oder Chips.
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Die
Siebe zur Ölabscheidung
sind bei kleineren Pressen als zylindrische Ringe ausgebildet, in welche
radial eine Vielzahl von Stufenbohrungen eingebracht sind. Der Durchmesser
der Löcher
zur Schnecke hin beträgt
um 1 mm. Bei mittelgroßen Pressen
mit einer Leistung von ca. 50 bis 100 kg Samen/Stunde werden Stab-
oder Scheibensiebe verwendet. Bei größeren Pressen werden derartige
Siebe teilweise kombiniert.
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Scheibensiebe
bestehen im Prinzip aus mehreren in einem Abstand von ca. 0,05 bis
0,08 mm zueinander angeordneten Scheiben. Durch die Zwischenräume wird
das Öl
ausgepresst. Stabsiebe bestehen aus radial angeordneten Stäben mit
einstellbaren Abständen
zueinander. Durch sie wird ebenfalls das Öl ausgepresst.
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Von
großem
Nachteil ist, dass durch die Löcher
oder Spalte zwischen den Scheiben oder Stäben nicht nur Öl sondern
auch bis zu etwa 15% der kleineren und kleinsten Festteile der Samen
ausgepresst werden. Das Pflanzenöl
muss deshalb aufwendig in einer separaten Filtervorrichtung von
diesen Festbestandteilen gereinigt werden.
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Während der
Preis für
eine Presse mit einer Leistung von 40 kg Raps/Stunde um 5500.- EUR
beträgt,
kostet eine dazu geeignete Filteranlage um 9000.- EUR. Zudem muss
die Filteranlage nach einigen Tagen aufwendig gereinigt und von
den nicht mehr verwertbaren Feststoffen der Samen befreit werden.
Formbedingt kann dieser Teil der Feststoffe nicht direkt an Vieh
verfüttert
werden, sondern wird meist entsorgt.
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Die
aus der Presse extrudierten Feststoffe können verfüttert werden. In den Feststoffen
der genannten Vorrichtungen ist ein Fettanteil von 10 bis 20% enthalten,
was die Verfütterung
an Rindvieh mengenmäßig stark
einschränkt,
da nur begrenzte Mengen vertragen werden.
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Die Ölausbeute
kann nicht durch einen höheren
Pressdruck der Schnecke verbessert werden, da, da sich dadurch einerseits
die Öl-
und Feststofftemperatur zu sehr erhöht, wodurch Phosphorverbindungen
ausgewaschen werden, welche von dezentralen Ölmühlen nicht, oder nur zu unverhältnismäßigen Kosten
entfernt werden können.
Andererseits tritt bei einer Pressdruckerhöhung das Öl nicht mehr ausschließlich durch
die Bohrungen oder Zwischenräume
aus, sondern es bildet sich ein Feststoff Ölgemenge im rückwärtigen Teil
der Schnecke. Dadurch verringert sich die Reibung der Feststoffe
in der Schnecke und die Förderung
bricht ab. Dieser Vorgang wird von den Anwendern umgangssprachlich „absaufen" genannt. Weiter
steigt der Anteil der Feststoffe im Öl bei einer Erhöhung des
Pressdruckes stark an.
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Der
Erfindung ist deshalb die Aufgabe gestellt, ein Verfahren und eine
Vorrichtung aufzuzeigen, bei der die genannten Probleme nicht entstehen und
reines Pflanzenöl
aus der Vorrichtung austritt, so dass keine oder nur eine Feinstfilterung
erforderlich ist.
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Die
Aufgaben der Erfindung werden gemäß Patentanspruch 1 und eine
Vorrichtung gemäß Patentanspruch
11 gelöst.
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Die
Erfindung verwendet anstelle der vorbekannten Siebe ein Rohr aus
Sintermetall vorzugsweise aus Edelstahl, dessen innere Ringfläche einen
Abstand von etwa 0,2 bis ca. 5 mm zur Extrusionsschnecke steht,
abhängig
von der zu verarbeitenden Pflanzensamenart. Das Filterrohr kann über die
gesamte Schneckenlänge
reichen, bevorzugt in Preßrichtung über etwa
die vordere Hälfte
der Schnecke. Um ein hinreichend sauberes Öl, ohne Feststoffverunreinigung,
zu erzeugen, ist eine durchschnittliche Lochgröße im Sintermaterial von ca.
0,3 μ bis
etwa 3 μ (10–6 m)
vorteilhaft. Ein derart feiner Filter mit einer ausreichenden mechanischen
Festigkeit, um den hydraulischen Druck des Öls und der Festteile aufzunehmen,
würde eine
sehr große
Wanddicke bedingen, die wiederum die Öldiffusion bedeutend erschwert.
Die Erfindung fertigt den Filterkörper deshalb mit einer durchschnittlichen
Lochgröße (= Nenngröße) von
etwa 15 μ bis
ca. 150 μ und
legt in die Innenwand eine etwa 0,05 bis ca. 0,5 mm dicke Feinschicht
mit einer Lochgröße von 0,3 μ bis etwa
3 μ. Diese
Feinschicht aus Sintermaterial kann z.B. aufgespritzt werden. Mit
dieser Maßnahme
erreicht die Erfindung einen brauchbar geringen Diffusionswiderstand
und kann den Filter in einer ausreichenden Wandstärke und
Festigkeit ausführen.
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Dadurch,
dass die Innenfläche
des Filters in einem erfindungsgemäßen Abstand von ca. 0,2 bis etwa
5 mm zur Extruderschnecke aufweist, baut sich an der Innenfläche des
Filters eine Eigenfilterschicht aus den Festteilen der Ölsamen auf.
Die Festteile des Pflanzensamens werden im Wesentlichen durch diese,
sich sehr schnell bildende Schicht zurückgehalten, wobei das Öl durch
sie diffundieren kann. Die Eigenschicht ist zugleich ein abriebvermeidender mechanischer
Schutz des Sintermetallfilters. Die innere Feinschicht hat die Aufgabe
das Eindringen von kleinsten Festteilen und damit das Verstopfen
des Sintermetallfilters zu vermeiden. Um den Diffusionswiderstand
möglichst
gering zu halten baut die Erfindung den Filter in einer bevorzugten
Ausbildung aus mehreren Einzelfiltern hintereinander auf. Zwischen die
Einzelfilter von ca. 5 bis etwa 40 mm Länge ordnet sie Stützscheiben
an, deren Innendurchmesser etwa 0,2 bis ca. 0,5 mm größer ist
als der Schneckendurchmesser. Die Stützscheiben besitzen beidseitig eine
Eindrehung von etwa ¼ Tiefe
der Stützscheibendicke
von bis zu etwa 6 mm. Der Durchmesser der Eindrehung entspricht
dem äußeren Durchmesser
der Einzelfilter. Die kurzen Einzelfilter werden in den Stützscheiben
gegen ein Aufbauchen abgestützt und
können
deshalb in einer deutlich geringeren Wandstärke als bei einer Filterung
durch einen längeren
Einzelfilter gefertigt werden. Trotz dieser Maßnahme diffundiert das Öl nur mit
einem deutlich höheren
Druck von bis zu etwa 12 bar durch den Filter als bei den vorbekannten
Filtern, die das Öl
quasi druckfrei austreten lassen. Um ein zurückfließen des Öls in den Einfüllschacht
zu vermeiden dichtet die Erfindung diesen entweder durch einen Deckel
oder einen Kolben ab und presst entweder die Pflanzensamen durch
die Bewegung des Kolbens in den Bereich der Schnecke und zugleich
das Öl
durch den Filter oder sie erzeugt einen Überdruck von bis zu etwa 20
bar, wodurch das Öl
durch den Filter gedrückt
wird. In beiden Fällen
wird die Leistung der Presse vorteilhaft erhöht, ohne dass die Temperatur
des Öls
oder der Festteile zu stark ansteigt und Phosphate aus den Samen
austreten. Der Kolben wird alternierend bewegt oder die Abdeckung
alternierend geschlossen und geöffnet,
damit neues Samengemenge in die Vorrichtung gelangt.
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Im
Gegensatz zu vorbekannten Pressen, die eine sehr genaue Einstellung
erfordern, insbesondere müssen
der Pressdruck durch den Abstand der Matrize zur Stirnfläche und
der Matrizendurchmesser sowie die Drehzahl der Schnecke immer wieder
an die Chargen der Samen angepasst werden, läuft eine erfindungsgemäße Presse
insbesondere durch den Vorpress kolben oder den angelegten Überdruck
mit deutlich erhöhter
Betriebssicherheit und ohne Nachjustierarbeiten.
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Bei
vorbekannten Pressen liegt die Ölausbeute
bei 30 bis 35% des eingebrachten Samengewichtes bei Raps. Versuche
mit erfindungsgemäßen Pressen
haben eine Ausbeute von bis zu etwa 37% ergeben.
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Die
Feststoffe werden in bekannter Weise durch die Öffnung einer Matrize gedrückt. Der
Durchmesser des Matrizenloches beträgt ca. 3 bis etwa 8 mm. In
einer besonders einfachen Ausführung
fertigt die Erfindung die Matrize aus einer Schraube, in die sie
eine abgestufte Bohrung mit einer Einlaufschräge einbringt.
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In
einer weitern besonders vorteilhaften Ausführung kann die Erfindung die Ölausbeute
nennenswert erhöhen.
Eine höhere Ölausbeute
bietet den zusätzlichen
Vorteil, dass eine größere Menge
an Rapsölkuchen
je Tier verfüttert
werden kann, da die verträgliche
Menge durch das im Kuchen enthaltene Öl bzw. Fett begrenzt ist. Die
Erfindung extrudiert den verdichteten Ölkuchen nach der Schnecke über einen
Kegel in einen Ringspalt. Den vorgenannten Sintermetallfiltern folgt
ein Nachpressrohr, in dem ein Nachfilterrohr aus Sintermetall mit
einer Kegelspitze aus Metall angeordnet ist. Das Nachfilterrohr
ist auf einer Trägerschraube
montiert, die anfangs kegelstumpfförmig ausgebildet ist und sich
in Längsrichtung
durch ein Gewinde oder eine andere geeignete Verstelleinrichtung
bewegen lässt.
Das Nachpressrohr ist an seiner schneckenabgewandten Seite mit einer
Fase, im vorzugsweise gleichen Winkel wie die Trägerschraube, ausgebildet. Das
Nachfilterrohr ist zylindrisch ausgebildet. Der Spalt zum Nachpressrohr
kann zwischen etwa 1 bis 5 mm betragen. In einer vorteilhaften Ausführung bildet
die Erfindung das Nachfilterrohr im Außendurchmesser in zwei oder mehr
Stufen aus. In der schneckenzugewandeten Seite kann das Abstandsmaß zum Innenmantel
des Nachpressrohres ca. 2 bis 8 mm betragen. Abfolgend wird das
Abstandsmaß mit
jeder Stufe verringert.
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In
einer weiteren, besonders vorteilhaften, da verschleißverhinderten
Ausführung,
positioniert die Erfindung Ringe, z.B. Runddrahtsicherungsringe nach
DIN 7993, auf dem Nachfilterrohr. Dadurch, dass die Ringe um etwa
ihren halben Drahtdurchmesser überstehen
bewirkt die Erfindung, dass sich eine Eigenfilterschicht auf dem
Nachfilterrohr bildet. Das Nachfilterrohr ist wie vorgenannten Filter
mit einer feinen Außenschicht
und einer inneren Tragschicht aufgebaut.
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Die
Trägerschraube
ist in einem Joch gelagert, welches seinerseits am Nachpressrohr
befestigt ist. Durch ein Verstellen der Trägerschraube in oder gegen die
Pressrichtung kann der Ringspalt zwischen den Kegelmänteln des
Nachpressrohres und der Trägerschraube
verkleinert oder vergrößert werden. Über die
Größe des Ringspaltes
bestimmt die Erfindung Pressdruck der Schnecke.
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Praktische
Versuche haben ergeben, dass sich mit der Nachfilterung die Ölaisbeute
um über
3% steigern lässt.
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Die
Schneckenkontur wird von der Erfindung mit einer geraden hinteren
Fläche
ausgebildet. Die vordere, druckabgewandte Seite wird vorzugsweise unter
einem Winkel von etwa 60° bis
ca. 80° zur Schneckenachse
aufgebildet. Die Kraftübertragung auf
die Schnecke kann sowohl über
vorbekannte Mitnehmerzapfen oder über Passfedern erfolgen. Die Erfindung
bevorzugt als kostengünstige
Lösung
als Antriebselement einen Getriebemotor mit Hohlwelle, in welche
die Schnecke gesteckt wird. Bei größeren Vorrichtungen lehrt sie
die Verwendung eines Getriebes mit verstärkter Lagerung des oder ein
vorgebautes Axiallager.
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Mit
einer erfindungsgemäßen Ölpresse
wird reines Pflanzenöl
erzeugt, das im Normalfall nicht mehr nachgereinigt werden muss.
Es ist allenfalls eine Feinstfilterung erforderlich. Derartige Filter
sind aus Sicherheitsgründen
nach der Presse ohnehin vorgeschrieben.
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Die
Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand
von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben, wobei
auf die im Übrigen
bezüglich
der Offenbarung aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich
hingewiesen wird.
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Es
zeigen:
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1 einen
Längsschnitt
durch eine Ölpresse.
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2 einen
Längsschnitt
durch eine Ölpresse.
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3 eine
räumliche
Ansicht einer Ölpresse.
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4 einen
Längsschnitt
durch eine Ölpresse.
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5 einen
Detailschnitt durch eine Nachpresseinrichtung.
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1 zeigt
einen Längsschnitt
durch eine Ölpresse.
Die Schnecke 1 läuft
im Pressgehäuse 2 und
ist durch den Dichtring 3, die Rotordichtung 4 und
den O-Ring 5 abgedichtet. Die Kraftübertragung erfolg im Ausführungsbeispiel
durch die Passfeder 6. Sie ist durch den Ansatz 7 im
nicht dargestellten Hohlwellengetriebe gelagert. Die Druckseite 8 der Schnecke 1 ist
lotrecht zur Schneckenachse 9 ausgebildet, die Gegenseite 10 steht
bevorzugt in einem Winkel im Maß 11 von
ca. 60° bis
etwa 80°.
Abhängig von
den Fertigungsmöglichkeiten
lehrt die Erfindung auch eine andere Ausformung des Schneckenraumes 12.
Im Ausführungsbeispiel
sind mehrere Einzelfilter 13 in einer Reihe angeordnet.
Ihre Anzahl kann drei bis etwa 30 Stück betragen, ihre Länge im Maß 14 etwa
5 mm bis ca. 40 mm. Sie sind in Stützscheiben 15 eingespannt.
Die Eindrehung 16 stützt die
Einzelfilter 13 gegen ein Aufbauchen ab und ermöglicht eine
geringere Dicke im Maß 17 der
Einzelfilter 13, und damit ein leichteres diffundieren
des Pflanzenöls
durch die Einzelfilter 13. Die Dicke der Stützscheiben 15 im
Maß 18 kann
bis etwa 6 mm betragen, die Eindrehung im Maß 19 etwa ¼ des Maßes 18.
Der Abstand im Maß 20 zwischen
der Schnecke 1 und der Innenfläche 21 der Stützscheiben 15 kann in
etwa im Bereich zwischen 0,2 bis 0,5 mm liegen. Der Spalt im Maß 22 kann
ca. 0,2 mm bis etwa 5 mm, abhängig
von der Pflanzenart betragen. Die Pflanzensamen werden in den Trichter 23 gefüllt und
gelangen bei obenstehenden Kolben 24 in den Einfüllschacht 25.
Die Erfindung verwendet den Kolben 24, den sie in der Führung 26 laufen
lässt und
durch die Dichtung 27, eine üblichen Hydraulikdichtung,
abdichtet, da der Diffusionswiderstand des Pflanzenöls durch
die Eigenfilterschicht 28, die Feinschicht 29 der Einzelfilter 13 und äußeren, tragenden
Mantel 30 der Einzelfilter 13 zu groß sein kann.
Der Kolben 24 drückt
die Pflanzensamen in den Einzugsbereich 31 der Schnecke 1.
Er fährt
von einer oberen Endstellung, in der die Pflanzensamen in den Einlaufschacht 25 laufen
können
bis in seine dargestellte untere Endstellung. Anstelle des dargestellten
Kolbens 24 kann auch ein abgedichteter Deckel eingesetzt
werden, der zum Befüllen
des Einlaufschachtes 25 geöffnet wird. Bei der Verwendung
eines Deckels, aber evl. auch bei einem Kolben 24 legt
die Erfindung im Pressraum einen Überdruck von bis zu etwa 20
bar an. Die Bewegung des Kolbens 24 und/oder der Überdruck
bewirken einen besseren Transport der Samen bzw. ihrer Festteile
und drängen
das beim Zermahlen austretende Öl
durch die Einzelfilter 13.
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In
Ausführungsbeispiel
wird der beim Verdichten entstandene Festteilekuchen gegen die Matrizenwand 32 gedrückt und
durch das Loch der Matrizenschraube 33 gedrückt. Die
Matrizenschraube 33 ist im Ausführungsbeispiel der Einfachheit
halber aus einer Passschraube nach DIN 609 gefertigt. Es sind jedoch
anders ausgebildete Schrauben genauso vorteilhaft ausführbar. Der
Pressdruck wird durch den Einbau von Matrizenschrauben 33 mit
verschiedenen Durchmessern im Maß 34, gestuft beispielsweise
mit 2, 2,5, 3, 3,5, 4, 4,5, 5, 5,5 und 6 mm grob voreingestellt.
Die Feineinstellung erfolgt durch eine Einstellung des Abstandes
der Matrize 35 zur Schnecke 1 und eine Einstellung
der Matrizenschraube 33 im Maß 36. Die Scheibe 37 begrenzt
die Einschraubtiefe der Matrizenschraube 33.
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Die
Einzelfilter 13 werden aus einem äußeren, tragenden Mantel 30 aus
Sintermetall, vorzugsweise rostfreiem Edelstahl, mit einer durchschnittlichen
Lochgroße
von ca. 15 bis etwa 150 μ gefertigt und
besitzen eine innere, vorzugsweise aufgespritzte Feinschicht 29 in
einer Dicke von ca. 0,05 mm bis etwa 0,5 mm und einer durchschnittlichen
Lochgröße von ca.
0,3 μ bis
etwa 3 μ.
Der äußere, tragende
Mantel 30 der Einzelfilter überträgt die Druckkräfte und die
innere Feinschicht 29 verhindert durch ihre geringe durchschnittliche
Lochgröße ein Eindringen
von Festteilen aus den zermahlenen Pflanzensamen in den Filter.
Dadurch, dass die Innenflächen 21 der Stützscheiben 15 vorstehen,
bildet sich sehr schnell die Eigenfilterschicht 29, die
nur im unteren Teile der Zeichnung eingezeichnet ist. Sie bewirkt
im Wesentlichen die Filterung. Das gewonnene Pflanzenöl ist von
einer derartigen Reinheit, dass im Allgemeinen keine Nachfilterung
mehr erforderlich ist.
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2 zeigt
einen Längsschnitt
durch eine Ölpresse.
Im Ausführungsbeispiel
ist ein einzelnes Filterelement 38 gewählt. Es ist in seiner Wanddicke im
Maß 39 so
stark ausgebildet, dass es die vom Pressraum 40 herrührenden
Druckkräfte übernehmen
kann. Allerdings sieht die Erfindung bei längeren Filtern von z.B. mehr
als 60 mm vor, sie von außen her
durch Stützscheiben 41 abzustützen. Im
Ausführungsbeispiel
ist die Düse 42 in
die, in Pressrichtung bewegliche Matrize 43 integriert.
Je näher
die Matrize 43 zur Schnecke 44 steht, umso höher wird
der Druck im Pressraum 40, je entfernter, desto geringer.
Die Matrize 43 ist durch einen O-Ring 45 abgedichtet.
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Im
Ausführungsbeispiel
wirkt der gegenüber 1 kürzere Kolben 46 als
Deckel. Es verschließt den
Einlaufschacht 47. Über
die Leitung 48 wird im Pressraum 40 ein Luftdruck
von bis zu etwa 20 bar aufgebaut, der das ausgepresste Pflanzenöl durch die
Eigenfilterschicht 49, die Feinschicht 50 und
den äußeren, tragenden
Mantel 51 des Filterelementes 38 aus Sintermaterial,
vorzugsweise einem rostfreien Edelstahl, drückt und den Transport der Pflanzensamen
durch den Pressraum 40 beschleunigt.
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Die
Schnecke 44 wird durch ein Getriebe 52 mit Hohlwelle
angetrieben. Kann das Getriebe 52 die auftretenden Axialkräfte nicht
aufnehmen, sieht die Erfindung ein Vorsatzlager 53 vor.
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Zum
Auspressen des Öls
ist es notwendig, die Pressdüse 42 zu
temperieren. Dies kann beispielsweise über elektrische Widerstandsheizung 54 geschehen
und/oder eine Temperierung der Schnecke 44, beispielsweise
Wasser oder Thermoöl.
Die Erfindung leitet das Temperiermittel über die Drehdurchführung 55 und
die Bohrung 56 durch die Schnecke 44. Die Schneckentemperierung
ist insbesondere bei hohen Leistungen der Ölpresse notwendig, wenn die
durch die Reibung entstandene Wärme nicht
mehr vollständig
durch das Pflanzenöl
angeführt
wird. Da relativ wenig Temperiermittel benötigt wird, schlägt die Erfindung
eine besonders einfache und preiswerte Lösung vor. Sie entnimmt aus
einem Wasserhahn zum Aufheizen der Schnecke zunächst Warmwasser von etwa 40°C bis ca.
50°C, und
schaltet nach einigen Minuten Betreib auf Kaltwasser aus einem Wasserhahn
der Hauswasserversorgung um. Die Wassermenge reguliert sie über ein
Thermostatventil um eine konstante Schneckentemperatur von je nach
Pflanzensamenart 25 bis etwa 70°C zu halten.
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3 zeigt
eine räumliche
Ansicht einer Ölpresse
ohne Antrieb. Durch den Pneumatikzylinder 57 wird der Kolben 58 bewegt
und gibt in seiner oberen Stellung die Einlauföffnung 59 des Einlaufschachtes 60 frei.
Die Zwischenbevorratung der Pflanzensamen erfolgt im Einlauftrichter 61.
Im Ausführungsbeispiel
tritt der Pflanzenkuchen als Schnur aus der Matrizenschraube 62 aus
und bricht zu Pflanzenpellets ab.
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4 zeigt
einen Schnitt durch eine Ölpresse.
Für eine
prozentual höhere Ölausbeute
ist die Vorrichtung mit einer Nachentölungseinrichtung 63 ausgerüstet. An
das Nachpressrohr 64 ist das Joch 65 montiert,
in welchem axialbeweglich eine Trägerschraube 66 geschraubt
ist. In ihr ist der Nachfilter 67 positioniert und auf
diesem Düsenkegel 68.
Der Pflanzenkuchen wird in den Ringspalt 69 gedrückt über die
Stufen 70 und 71 durchgewalkt. Der Pressdruck wird
durch die Größe im Maß 72 des
Ringspaltes 73 bestimmt, der sich über die Trägerschraube 66 verändern lässt. Hierzu
sind das Nachpressrohr 64 und die Trägerschraube 66 mit
den Fasen 74 und 75 versehen.
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Der
Nachfilter 67 ist stufenförmig ausgeführt. Der Abstand im Maß 73 kann
etwa 2 bis 8 mm, abhängig
von der Pressengröße. Es hat
sich eine Länge
des Nachpressrohres im Maß 76 vom
etwa 1 bis 6-fachen des Schneckendurchmessers im Maß 77 bewährt.
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Der
Nachfilter 67 ist aus Sintermetall, vorzugsweise aus Edelstahl
mit einem mittleren Lochdurchmesser von ca. 15 bis etwa 150 μ ausgeführt. Er
wird mit außen
mit einer ca. 0,05 bis etwa 0,5 mm dicken Feinschicht aus Sintermetall überzogen,
deren mittlerer Lochdurchmesser 0,3 μ bis 3 μ betragen kann.
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5 zeigt
einen Längsschnitt
durch eine Nachentölungseinrichtung.
Der Düsenkegel 76 ist
im Ausführungsbeispiel
im Radius um ca. 0,3 bis etwa 1,5 mm größer gehalten als der Nachfilter 77 an
seiner ersten Stufe 78. Zwischen den Stufen, im Ausführungsbeispiel
drei, es können
jedoch genauso vorteilhaft 2 bis etwa 6 Stufen gewählt werden,
sind Ringe 79, z.B. Runddraht-Sprengringe nach DIN 7993
A montiert. Sie bewirken einerseits, dass die durch den Ringspalt 80 wandernden
Kleinteile umgewälzt
bzw. durchgewalkt werden, und andererseits, dass hinter ihnen, wie
hinter der Kante 81 des Düsenkegels 76 eine
Eigenfilterschicht bildet. Die Erfindung sieht vor, die Nachentölungseinrichtung
zu temperieren, z.B. durch eine elektrische Widerstandsheizung 82 oder durch
Warmwasser in bereits vorgestellter Ausführung.