-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein Gleitelement mit einem metallischen
Grundkörper,
der eine Gleitfläche
zur gleitenden Anlage an einer Gegenfläche sowie Ausnehmungen aufweist,
in denen Schmierstoff enthalten ist, sowie auf ein Verfahren zur
Herstellung solcher Gleitelemente.
-
Gleitelement
sind bei Maschinenbaukonstruktionen in aller Regel für eine Schmierung
durch Fett oder Öl
ausgelegt, wobei sich insbesondere auch die Forderung nach einer
Dauerschmierung oder nach einer Intervallnachschmierung ableitet.
-
Es
ist aber auch bekannt, Gleitelemente so auszubilden, daß in geeigneter
Form Festschmierstoff in die Trägermatrix
eingelagert oder dort in Schmiertaschen, die zur Gleitfläche hin
offen sind, komprimiert enthalten ist, wobei beim Gleitvorgang laufend
Festschmierstoffteilchen aus der Matrix bzw. den Schmiertaschen
freigesetzt werden und dann ihre Schmierwirkung zur Herabsetzung
der Reibzahl beim Gleiten bewirken können.
-
Allerdings
gilt, daß eine
Gleitlagerschmierung durch Öl
oder Fett in aller Regel eine stärkere Herabsetzung
der Reibzahl einer Gleitpaarung als bei einer Schmierung mit Festschmierstoff
bewirkt, weil durch Öl
oder Fett als Schmierstoff der adhäsive Reibkraftanteil, der bei
Reibung ohne Schmierung die auftretende Reibkraft fast vollständig bestimmt, relativ
stark abgesenkt werden kann, während
bei der Verwendung von Festschmierstoff die Beeinflussung des adhäsiven Reibkraftanteils
nur in geringerem Maße
möglich
ist.
-
Bei
einem bekannten Gleitelement der eingangs genannten Art, das im
Markt als PAN GF-ELEMENT
bekannt ist, werden als Grundwerkstoffe spezielle Bronzen (PAN-Metalle)
auf der Basis von Blei, Zinn oder Aluminium oder auch spezielle
Messinglegierungen eingesetzt. In die Gleitfläche dieser Grundwerkstoffe
sind Ausnehmungen in Form von Vertiefungen eingelassen, in die jeweils
ein geeigneter Festschmierstoff komprimiert eingebracht ist. Im Reibfall
setzt der Mikroabrieb, der bei Trockenlauf entsteht, laufend einen
sehr geringen Metallanteil und damit auch aus den Vertiefungen Festschmierstoff
frei, der dabei ein Mehrfaches seines ursprünglichen Volumens einnimmt.
Für die
dabei bewirkte Reibkraftherabsetzung ist aber ein kontinuierliches Freisetzen
des Festschmierstoffes und damit das laufende Auftreten eines Mikroabriebs
am Matrixmetall erforderlich, wobei allerdings die Legierungsbasis,
deren Struktur und das tribologische Verhalten der Metallmatrix
die Abtragsmenge des Mikroabriebs begrenzt, weshalb der Mikroabrieb
solcher Lager auch eine Begrenzung der Lebensdauer bedeutet. Zudem
entfällt
beim Trockenlauf der Korrosionsschutz, der ansonsten bei einer Schmierung
durch Fett oder Öl
vorliegt, weshalb als Gegenwerkstoff dann auch ein entsprechend
korrosionsbeständiger Stahl
ausgewählt
werden muß.
Schließlich
ist es nötig,
die Gesamtfläche
der Schmiertaschen, über
die hinweg Festschmierstoff beim Gleitvorgang freigesetzt werden
kann, relativ groß zu
wählen,
um einen ausreichenden laufenden Eintrag von Festschmierstoff zum
Aufbau der gewünschten
Reib- und Verschleißeigenschaften
sicherzustellen. Da die mit Festschmierstoff gefüllten Schmiertaschen jedoch zur
effektiv wirksamen Tragfläche
des Lagers kaum etwas beitragen, bringt dies den Nachteil mit sich, daß bei einer
vergleichsweise großen
Fläche
der Schmierstofftaschen sich die für die Tragfähigkeit des Lagers verfügbare Größe der Tragfläche des
Lagers bei vorgegebenen Lagerabmessungen verkleinert oder bei vorgegebener
Traglast die Lagerabmessungen größer werden.
-
Ausgehend
hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein solches Gleitelement
vorzuschlagen, bei dem die Gleit- und Verschleißeigenschaften in der Reibfläche noch
weiter verbessert werden, ohne daß es hierfür eines kontinuierlichen Mikroabriebs
bedarf, wobei gleichzeitig der Anteil der Gesamtfläche der
Ausnehmungen (Schmiertaschen) in der Gleitfläche des Gleitelementes im Vergleich
zu dessen Gesamtgleitfläche
kleiner ist.
-
Erfindungsgemäß wird dies
bei einem Gleitelement der eingangs genannten Art dadurch erreicht,
daß jede
Ausnehmung von einem ein verbundenes Porensystem aufweisenden porösen, in
ihr befestigten, mit einem fließfähigen Schmierstoff
durchtränkten
Körper
ausgefüllt
ist, dessen Festigkeit nicht größer als
die des Grundkörpers
ist.
-
Die
Verwendung des erfindungsgemäßen Gleitelementes
führt in
der Gleitfläche
während
des Gleitvorgangs zum Aufbau einer Schmierung nicht mehr mit einem
Festschmierstoff, sondern mit dem fließfähigen Schmierstoff aus den
mit diesem durchtränkten
porösen
Körpern.
Schon die Tatsache, daß hier
ein fließfähiger Schmierstoff
anstelle eines Festschmierstoffs eingesetzt wird, bewirkt eine größere Absenkung
des adhäsiven
Reibkraftanteils, damit eine geringe Reibzahl und somit ein besseres
Reib- und gleichzeitig auch Verschleißverhalten. Da die Schmierung
in der Gleitfläche
besser als bei einer reinen Festschmierstoff-Schmierung ist, kann
die Anzahl der eingesetzten Ausnehmungen (Schmiertaschen) bzw. die
Gesamtfläche
aller Ausnehmungen im Vergleich zur Gleitfläche des Gleitelementes kleiner
als bei Festschmierstoff gewählt
werden, um eine gewünschte
Reibzahl bzw. dieselbe Reibzahl wie bei einem entsprechenden Gleitelement
mit Festschmierstoff-Schmierung zu erhalten.
-
Aufgrund
der Reibung zwischen dem Gleitelement und dem Gegenelement erwärmt sich
das Gleitelement von seiner Kontaktfläche ausgehend, wobei die in
der Kontaktfläche
befindlichen, mit fließfähigem Schmierstoff
durchtränkten
porösen
Körper ebenfalls
erwärmt
werden. Durch diese Erwärmung wird
das in deren verbundenen Porensystemen eingelagerte fließfähige Schmiermittel
verdünnt
und kann leicht in die Reibfläche
zwischen dem Gleitelement und dem Gegenelement abgegeben werden. Damit
findet eine gezielte Schmierung mit dem fließfähigen Schmiermittel in der
Gleitfläche
statt, was zu einer merklichen Absenkung des adhäsiven Reibkraftanteils und
damit zu einem deutlichen Absenken der Reibkraft wie auch des Verschleißes führt. Diese durch
die Wärme
in der Reibfläche
begünstigte
Abgabe des fließfähigen Schmierstoffs
aus den porösen Körpern in
die Reibfläche
findet statt, ohne daß es hierfür eines
laufenden Mikroabriebs bedürfte,
wobei der auftretende Mikroabrieb bei dem erfindungsgemäßen Lager
ebenfalls deutlich abgesenkt wird und damit eine besonders hohe
Lebensdauer des Lagers erreichbar ist.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Gleitelement sind
ferner die porösen
Körper
weniger hart als das Material des Matrix-Grundkörpers ausgebildet, um sicher
zu stellen, daß in
der Gleitpaarung das Gleitelement stets das Verschleißteil darstellt,
auch an den Stellen, an denen die porösen Körper umlaufen.
-
Wählt man
bei dem erfindungsgemäßen Gleitelement
die Größe der Öffnungen
in der Gleitfläche
gleichgroß wie
bei einem entsprechenden Gleitelement mit Festschmierstoff-Schmierung, dann zeigt
es sich, daß die
gewünschten
Gleit- und Verschleißbedingungen
erreicht werden konnten, wenn 25% der Gleitfläche mit Öffnungen bedeckt waren, während bei
einem entsprechenden erfindungsgemäßen Gleitelement nur ca. 15%
der Gleitfläche
mit Öffnungen
bedeckt sein mußten.
-
Beim
erfindungsgemäßen Gleitelement
können
die in dieses eingebrachten Öffnungen
zur Aufnahme der porösen,
mit Schmierstoff durchtränkten Körpern nur
bis zu einer gewissen Tiefe und/oder in einer geeigneten Ausrichtung
in den Grundkörper eingebracht
werden. Besonders bevorzugt werden die Öffnungen jedoch in Form von
senkrecht zur Gleitfläche
durch den Grundkörper
hindurch verlaufende Bohrungen ausgebildet. Diese Ausgestaltung stellt
auch sicher, daß das
Ausfließen
des Schmiermittels aus den porösen
Körpern
in die Gleitfläche
hinein besonders effektiv stattfinden kann.
-
Für die porösen Körper können alle
geeigneten porösen
Körper
eingesetzt werden, bei denen die Poren ein verbundenes Porensystem
ausbilden. Ganz besonders bevorzugt werden jedoch Sinterstopfen,
vorzugsweise metallische Sinterstopfen, wie etwa Bronze-Sinterstopfen,
vorgesehen. Die Verwendung poröser
Bronze-Sinterstopfen hat sich als ganz besonders bevorzugt erwiesen.
-
Die
Porengröße wird
zweckmäßigerweise entsprechend
den Einsatzbedingungen, für
die das betreffende Gleitelement vorgesehen ist, gewählt. Je feiner
die Porengröße gewählt wird,
desto dünnflüssiger kann
der Schmierstoff (Öl)
gewählt
werden, um so länger
verbleibt es auch im porösen
Körper
bzw. desto länger
ist dieser funktionsfähig.
Eine grobe Porenstruktur erlaubt den Einsatz von dickflüssigeren Ölen oder
von dünneren
Fließfetten.
-
Als
fließfähiger Schmierstoff,
mit dem die porösen
Körper
durchtränkt
werden, kann jeder hierfür geeignete
fließfähige Schmierstoff
eingesetzt werden. Als fließfähige Schmierstoffe
werden jedoch bevorzugt geeignete Öle, hierunter insbesondere
geeignete Silikonöle,
verwendet.
-
Die
porösen
Körper
können
in den jeweiligen Öffnungen
des Grundkörpers
in jeder geeigneten Weise befestigt werden. Besonders bevorzugt
werden die porösen
Körper
in den jeweiligen Öffnungen jedoch
mittels Preßsitz
oder mittels Verklebung befestigt.
-
Wenn
bei dem erfindungsgemäßen Gleitelement
die eingebrachten Öffnungen
in Form von durch den ganzen Grundkörper hindurch verlaufende Bohrungen
ausgebildet sind, werden in weiter bevorzugter Ausgestaltung der
Erfindung in eine der Gleitfläche
gegenüberliegende
Oberfläche
des Grundkörpers
Schmiernuten derart eingelassen, daß jeder poröse Körper an seinem dort liegenden
Endabschnitt von einer Schmiernut durchlaufen wird. Dadurch besteht
sogar eine Möglichkeit,
die porösen
Körper auch
während
des Reibvorgangs laufend von einer der Gleitfläche gegenüberliegenden Seite aus nachzutränken.
-
Bevorzugt
wird dabei eine alle Schmiernuten schneidende Schmiermittel-Verteilnut
eingesetzt, die ihrerseits mit einer Schmiermittel-Zufuhrleitung
in Verbindung steht. So können
die Schmiernuten z. B. als zueinander parallele Schmiernuten ausgebildet werden,
wobei die Schmiermittel-Verteilnut als eine zu ihnen senkrecht verlaufende
Quernut vorgesehen ist. Die Verbindung zwischen der Schmiermittel-Verteilnut
und einer Schmiermittel-Zuführleitung
kann z. B. dadurch hergestellt werden, daß der Schmiermittel-Verteilnut
in dem Körper,
von dem das Gleitelement gehaltert wird, eine Schmiertmittel-Zuführbohrung
zugeordnet ist, die ihrerseits dann an einer anderen Stelle an eine
Schmiermittelleitung angeschlossen ist.
-
Die
Anordnung der Öffnungen
bzw. Ausnehmungen (Schmiertaschen) in der Gleitfläche des
erfindungsgemäßen Gleitelementes
kann selbstverständlich
in jeder geeigneten Weise erfolgen. Besonders bevorzugt werden jedoch
alle Öffnungen
in einem regelmäßigen geometrischen
Muster über
die Gleitfläche
verteilt angeordnet, wobei dieses Muster entsprechend den Einsatzbedingungen
oder auch der Richtung der Relativbewegung zwischen Gleitelement
und Gegenfläche
wählbar
ist.
-
Das
erfindungsgemäße Gleitelement
läßt sich
in vielerlei Ausgestaltung ausführen.
Besonders bevorzugt ist es als Gleitplatte, Gleitleiste oder Führungsleiste
oder als ein Radial- oder ein Axiallager ausgebildet. Mit Vorzug
kann es jedoch auch als Spurlager, Gelenklager, Gleitstein, Gleitsegment
eines größeren Lagers
o.ä. vorgesehen
werden.
-
Eine
besonders bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gleitelementes
besteht auch darin, daß die
Gesamtfläche
der Öffnungen
auf der Gleitfläche
etwa 15% der Gesamtfläche
der Gleitfläche
beträgt.
-
Die
Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zur Herstellung
von Gleitelementen der eingangs genannten Art, deren jedes einen
metallischen Grundkörper
umfaßt,
der eine Gleitfläche
zur gleitenden Anlage an einer Gegenfläche sowie Ausnehmungen aufweist,
in denen Schmierstoff enthalten ist.
-
Bei
dem bekannten Verfahren, bei dem Festschmierstoff eingesetzt wird,
werden zur Herstellung der Gleitelemente zunächst die Öffnungen in dem metallischen
Grundkörper
ausgebildet und anschließend
mit Festschmierstoff ausgefüllt.
Der Festschmierstoff, meist auf Graphitbasis, wird in Form einer
Festschmierpaste eingebracht, die ein Härtemittel aufweist, wobei nach
dem Aushärten
das Gleitelement endbearbeitet wird. Das Einbringen der Paste in die Öffnungen
muß dabei
manuell durchgeführt
werden, was einen ganz erheblichen Zeitaufwand erfordert, so daß die Herstellung
insgesamt auch relativ teuer ist.
-
Die
Erfindung soll nun ein Herstellungsverfahren zur Verfügung stellen,
mit dem eine kostengünstige
Herstellung der erfindungsgemäßen Gleitelemente
möglich
ist.
-
Dies
wird erfindungsgemäß durch
ein Verfahren zur Herstellung von Gleitelementen der eingangs genannten
Art erreicht, bei dem jedes Gleitelement einen metallischen Grundkörper umfaßt, der eine
Gleitfläche
zur gleitenden Anlage an eine Gegenfläche sowie Öffnungen aufweist, in denen Schmierstoff
enthalten ist, wobei zunächst
die Öffnungen
in dem metallischen Grundkörper
ausgebildet werden und hiernach in die Öffnungen Schmierstoff eingebracht
wird, wobei das erfindungsgemäße Verfahren
dadurch gekennzeichnet ist, daß in
jede Öffnung
ein diese ausfüllender,
poröser
Körper
eingebracht und dort befestigt sowie dann der metallische Grundkörper endbearbeitet
wird und erst hiernach die porösen
Körper
mit einem fließfähigen Schmierstoff
getränkt
werden.
-
Dabei
werden zunächst
die porösen
Körper in
die Öffnungen
vor der Endbearbeitung im nicht-durchtränkten Zustand
eingebracht, wonach die maschinelle Endbearbeitung des Gleitelementes erfolgen
kann, noch ohne daß in
den mit den porösen Körpern verschlossenen Öffnungen
bereits Schmiermittel enthalten wäre. Dadurch wird sichergestellt, daß bei den
maschinellen Endbearbeitungsvorgängen – anders
als bei dem bekannten Verfahren – keinerlei Gefahr des Eindringens
von Schmierstoff in die Bearbeitungsflächen besteht und damit die
Endbearbeitung im Rahmen der Gleitfläche nicht durch dabei vorhandenes
Schmiermittel negativ beeinflußt
werden könnte.
Erst nachdem die Endbearbeitung erfolgt ist, wird beim erfindungsgemäßen Gleitelement das
Durchtränken
der porösen
Körper
mit fließfähigem Schmiermittel
vorgenommen, bevorzugt durch Eintauchen des mit den porösen Körpern bereits
bestückten
Gleitelementes in einen Schmierstoffsumpf, in dem es eine für ein ausreichendes
Durchtränken angemessene
Zeit verbleibt und anschließend
wieder herausgenommen und an seinen Oberflächen gereinigt wird.
-
Selbstverständlich ist
aber auch jede andere Art und Weise eines abschließenden Tränkens der porösen Körper mit
dem fließfähigen Schmierstoff gleichermaßen möglich. Es
besteht auch die Möglichkeit,
in einer weiter bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
die porösen
Körper
erst nach dem Einbau des Gleitelementes mit Schmierstoff zu tränken.
-
Besonders
bevorzugt werden die porösen Körper bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
in ihrer jeweiligen Öffnung
mit Preßsitz
eingebracht, was z. B. durch Eindrücken der porösen Körper mit
einem kleinen Übermaß oder gar
durch starkes Abkühlen und
anschließendes
Einschrumpfen in den Öffnungen
geschehen kann.
-
Eine
andere vorzugsweise Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht auch darin, daß die
porösen
Körper
in den jeweiligen Öffnungen
mittels Verkleben befestigt werden.
-
Die
Erfindung schafft einen neuen Aufbau für Gleitelemente bzw. Gleitlager
für alle
geeigneten Einsatzfelder, unter denen insbesondere Werkzeugmaschinen,
Fördermaschinen,
Druckereimaschinen, Stahlwerksbau, Anlagenbau, Krananlagen, Walzwerke,
Wehr- und Schleusenanlagen sowie Offshore-Anlagen, Dreh- und Klappbrücken, Baumaschinen
und Hüttenanlagen
zu nennen sind.
-
Die
erfindungsgemäßen Gleitelemente
stellen besonders hochwertige Gleitelemente mit hervorragenden Gleiteigenschaften
und besonders geringem Verschleiß bei gleichzeitig relativ
kleiner Dimensionierung dar.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen im Prinzip beispielshalber
noch näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 eine
perspektivische Schrägansicht einer
erfindungsgemäßen Gleitplatte
auf deren Gleitseite hin;
-
2 eine
perspektivische Schrägansicht der
Gleitplatte aus 1, jedoch mit Blick auf die
der Gleitplatte gegenüberliegende,
mit Schmiernuten versehende Seite der Gleitplatte;
-
3 die
Gleitplatte aus 2, bei der zur Darstellung des
Verlaufs der eingesetzten porösen Körper und
der Schmiernuten ein Teil der Platte abgeschnitten ist;
-
4 eine
perspektivische Schrägansicht eines
erfindungsgemäßen Gleitelementes
in Form eines Radiallagers;
-
5 eine
prinzipielle Schnittdarstellung durch einen Teilabschnitt eines
erfindungsgemäßen Radiallagers
zur Darstellung des Einbringens der porösen Körper, und
-
6 den
Ausschnitt aus 5, nunmehr jedoch nach eingebrachten
porösen
Körpern
und nach der Endbearbeitung.
-
In
der Darstellung der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen
sind gleiche Teile stets mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
-
1 zeigt
eine perspektivische Schrägansicht
eines Gleitelementes 1 in Form einer Gleitplatte mit einem
Grundkörper 11 mit
oben liegender Gleitfläche 2.
-
In
die Gleitfläche 2 sind
in einem regelmäßigen geometrischen
Muster Öffnungen 3 in
Form von Bohrungen eingelassen, in denen poröse Körper 4 in Form von
Stopfen sitzen, die mit fließfähigem Schmiermittel,
z. B. einem geeigneten Silikonöl,
getränkt
sind.
-
Die Öffnungen 3 sind
dabei, wie 1 zeigt, jeweils in zueinander
parallelen Längs-
und Querreihen angeordnet, wobei die Öffnungen 3 in jeweils zwei
nebeneinander liegenden Reihen so zueinander versetzt liegen, daß jede Öffnung 3 einer
Reihe in einer Mittelposition zu den beiden benachbarten Öffnungen 3 der
nächsten
Reihe liegt, wie dies 1 zeigt, worauf ausdrücklich verwiesen
sei.
-
In 2 ist
die Platte aus 1, diesmal aber um 180° gedreht,
gezeigt, wobei hier eine perspektivische Ansicht des Gleitelementes 1 mit
Blickrichtung auf die Oberfläche 5 an
dessen der Gleitfläche 2 gegenüberliegender
Seite dargestellt ist.
-
3 zeigt
noch einmal die Darstellung aus 2, wobei
in der Darstellung jedoch das in 2 rechts
vorne liegende Viertel des Grundkörpers 11 abgeschnitten
ist.
-
Aus 3 ist
auch ersichtlich, daß die
Bohrungen 3 mit den darin sitzenden porösen Körpern 4 senkrecht
zur Gleitfläche 2 und
durch die gesamte Dicke D des Grundkörpers 11 hindurch
verlaufen.
-
Wie
aus den 2 und 3 ebenfalls
hervorgeht, sind auf der Oberfläche 5,
die der Gleitfläche 2 gegenüberliegt,
parallel zueinander verlaufende Schmiernuten 6 angebracht,
deren jede jeweils entlang einer Längsreihe von Öffnungen 3 und
jeweils auch zentral durch die Mündungsfläche jeder Öffnung 3 hindurch
verläuft.
Da in den Öffnungen 3 die porösen Körper 4 angebracht
sind, die jeweils mit der entsprechenden Gleitfläche 2 bzw. der Oberfläche 5 abschließen, verlaufen
die Schmiernuten 6 auch jeweils durch den Mittelbereich
jeder Öffnung 3 und durch
den in diesem sitzenden porösen
Körper 4 hindurch.
-
Aus
den 2 und 3 ist gut erkennbar, daß dadurch
jeder poröse
Körper 4 innerhalb
einer Öffnung 3 von
einer Schmiernut 6 in seinem Endbereich durchlaufen wird.
-
Alle
Schmiernuten 6 münden,
wie die 2 und 3 zeigen,
an ihrem einen (in den 2 und 3: dem rechts
liegenden) Ende in eine quer (nämlich
senkrecht) zu ihnen angeordnete Verteilernut 7, von der
aus Schmiermittel jeder der Schmiernuten 6 zugeführt werden
kann.
-
Die
Verteilernut 7 steht über
eine Zuführöffnung 8,
die an eine Schmiermittel-Einlaßbohrung 9 angeschlossen
ist, mit einer in den Figuren nicht dargestellten Schmiermittel-Zufuhr
in Verbindung, die z. B. in dem Körper, in welchem die Gleitplatte 1 gehaltert
ist, angebracht sein kann.
-
Auf
diese Art und Weise kann gewährleistet werden,
daß die
porösen,
schmiermittelgetränkten Körper 4 auch
während
des Gleitvorgangs (oder in bestimmten Intervallen) ohne Ausbau der
Gleitplatte 1 wieder mit Schmiermittel nachgetränkt werden
können.
-
Während das
Gleitelement 1 gemäß den 1 bis 3 für eine ebene
Gleitfläche 2 ausgelegt
ist, wie diese etwa bei Gleitplatten oder Gleitleisten vorliegt,
zeigt 4 ein Gleitelement 1 in Form eines allgemein
zylindrisch ausgeführten
Radiallagers.
-
Auch
hier sind um den Umfang des im wesentlich zylindrisch ausgebildeten
Grundkörpers 11 herum
eine Vielzahl umlaufender Reihen von Öffnungen 3 angebracht,
die sich durch die gesamte Dicke D des Grundkörpers 11 hindurch
in Form von Durchgangsbohrungen erstrecken und in denen die porösen Körper 4 in
Form von schmiermittelgetränkten metallischen
Sinterstopfen 4 eingelagert sind.
-
Auch
hier sind die Öffnungen 3 in
umlaufenden, zueinander axial versetzten, parallelen Reihen angeordnet,
wobei die Öffnungen 3 zweier
axial nebeneinander liegender Reihen jeweils so zueinander versetzt
sind, daß eine Öffnung 3 einer
Reihe in ihrer Lage mittig zwischen den beiden benachbarten Öffnungen 3 der
anderen Reihe liegt, wie dies 4 zeigt.
-
Auch
bei dem in 4 dargestellten Radiallager
ist eine Nachschmiermöglichkeit
vorgesehen: Zu diesem Zweck verläuft
durch alle Öffnungen 3 einer
umlaufenden Reihe wiederum mittig eine umlaufende Schmiernut 6,
wobei die parallel zueinander und in axialer Richtung versetzten
Schmiernuten 6 von einer axial ausgerichteten, deutlich
breiteren Verteilernut 7 geschnitten werden, wobei auch
innerhalb der Verteilernut 7 noch Öffnungen 3 mit darin
eingelagerten porösen
Körpern 4 vorliegen,
wie dies 4 zeigt.
-
Daneben
ist aber auch noch eine in Radialrichtung umlaufende, breitere Verteilernut 10 vorgesehen,
welche parallel zu den Schmiernuten 6 in der Mitte der
axialen Erstreckung des Radiallagers 1 umläuft und
die ebenso wie die Verteilernut 7 im eingebauten Zustand
des Axiallagers von Seiten des halternden Bauteils her an eine externe
Schmiermittel-Zufuhr angeschlossen werden kann. Auch in dieser radial
umlaufenden Verteilernut 10 befindet sich, wie aus 4 entnehmbar
ist, gleichfalls eine der umlaufenden Reihen von Öffnungen 3.
-
Als
Matrixmaterial, d.h. als Material für den Grundkörper 11,
können
alle geeigneten Materiale eingesetzt werden, wobei sich jedoch ganz
besonders Bleibronzen, Zinnbronzen, Aluminium-Mehrstoffbronzen oder auch Sondermessinglegierungen eignen.
-
Für die eingesetzten
porösen
Körper
werden besonders bevorzugt Sinterstopfen auf der Basis von Bronzen
eingesetzt, die den Vorteil bringen, daß selbst für den Fall, wenn die Schmiermittelfüllung vollständig verbraucht
sein sollte, immer noch relative günstige Trocken-Reibeigenschaften
gegeben sind. In jedem Fall müssen
die Poren jedes porösen Körpers 4 jedoch
ein verbundenes Porensystem ausbilden, es darf sich also nicht um
gegeneinander abgeschlossen Poren handeln.
-
Zur
Herstellung der Gleitelemente 1 wird noch kurz auf die 5 und 6 Bezug
genommen, in denen rein prinzipiell ein Ausschnitt aus der Wandlung
eines als Radiallager ausgebildeten Gleitelementes 1 dargestellt
ist.
-
Aus 5 ist
ersichtlich, daß in
dem zylindrischen Grundkörper 11 die
Bohrungen 3 radial ausgerichtet in Form von Durchgangsbohrungen
ausgebildet sind.
-
Nach
Ausbildung der Bohrungen 3 werden, in jede derselben, jeweils
ein poröser
Körper 4 in Form
eines z. B. Sinterstopfens eingebracht. Dies geschieht im gezeigten
Ausführungsbeispiel
dadurch, daß jeder
Sinterstopfen 4 ein kleines Übermaß gegenüber dem Außendurchmesser der zugehörigen Bohrung 3 aufweist
und dann jeweils in Richtung des ihm zugeordneten Pfeils in 5 radial
von der Außenseite
her in die zugehörige
Bohrung 3 eingedrückt
wird, bis seine in Eindrückrichtung
vorne liegende Endfläche
in der Gleitfläche 2 des
Grundkörpers 11 liegt.
-
Danach
wird das Gleitelement 1 endbearbeitet, wobei insbesondere
die Gleitfläche 2,
die gegenüberliegende,
radial äußere Endfläche 5 usw.
noch in die gewünschte
Endfassung gebracht werden.
-
6 zeigt
nun den Abschnitt aus 5, aber nach der Endbearbeitung:
Dabei
sind bei der Darstellung aus 6 nach dem in 5 gezeigten
Eindrücken
der Sinterstopfen 4 in die zugehörigen Öffnungen 3 die umlaufenden Schmiernuten 6 und
die Verteilernut 7 inzwischen angebracht, wie aus 6 erkennbar
ist. Die Ausbildung solcher Nuten erfolgt im Rahmen der Endbearbeitung
des Grundkörpers 11,
nachdem in dessen Öffnungen 3 die
Sinterstopfen 4 eingedrückt
wurden.
-
Anschließend an
das Erreichen des in 6 gezeigten Zustands werden
dann die porösen
Körper 4 mit
dem vorgesehenen fließfähigen Schmiermittel durchtränkt, wonach
das entsprechende Gleitelement 1 einsatzfertig ist.
-
Die
zeichnerische Darstellung der porösen Körper 4 in den 5 und 6 soll
nur ganz schematisch deren Porosität darstellen, nicht aber, daß es sich
dabei etwa um jeweils abgeschlossene Poren handelt. Vielmehr sollen
die Poren jedes porösen Körpers 4 ein
verbundenes Porensystem ausbilden, das als Kapillarsystem zur Zuführung des
darin gespeicherten Schmierstoffs an die Reibfläche dient.