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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer
profilierten Folie aus einem ein Fluorpolymermaterial enthaltenden
Ausgangsmaterial sowie eine Vorrichtung zur Durchführung eines
solchen Verfahrens und eine nach einem solchen Verfahren hergestellte
Folie.
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Bei
einem bekannten Verfahren zum Herstellen einer profilierten Folie
aus einem Polytetrafluorethylen (PTFE) oder ein PTFE-Compound enthaltenden
Ausgangsmaterial wird wie folgt vorgegangen: zunächst wird aus einem zylindrischen
Block des Ausgangsmaterials durch einen Schälvorgang eine glatte, unprofilierte
Folie hergestellt. Dabei wird der Block aus dem Ausgangsmaterial
in Rotation versetzt und die Folie mittels eines feststehenden Messers
mit gerader Schneidkontur abgeschält. Die so hergestellte glatte
Folie wird durch einen nachgeschalteten Prägeprozess mit einer profilierten
Kontur versehen, wobei der Prägeprozess
bei Raumtemperatur oder bei erhöhter
Temperatur unter Verwendung eines entsprechend der gewünschten
Profilierung ausgebildeten Prägewerkzeugs
erfolgen kann.
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Bei
diesem Verfahren ist von Nachteil, dass bei Einsatz der auf diese
Weise hergestellten profilierten Folien bei erhöhter Temperatur aufgrund des Memory-Effektes
des verwendeten Werkstoffes (PTFE oder PTFE-Compound) eine Rückbildung
der eingeprägten
Profilierung zu der ursprünglichen,
glatten Form der Folie erfolgt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Herstellen einer profilierten Folie aus einem ein Fluorpolymermaterial
enthaltenden Ausgangsmaterial zu schaffen, mittels welchem eine
profilierte Folie erhalten wird, welche die gewünschte Profilierung auch bei
längerem
Einsatz unter hohen Temperaturen beibehält.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1 erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Folie mittels eines Messers mit einer der gewünschten
Profilierung entsprechenden Schneidkontur von einem aus dem Ausgangsmaterial
bestehenden Block abgeschält
wird.
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Der
erfindungsgemäßen Lösung liegt
somit das Konzept zugrunde, die profilierte Folie nicht in einem
zweistufigen Verfahren, durch Prägung
einer zunächst
glatten, unprofilierten Folie herzustellen, sondern die gewünschte Profilierung
bereits beim Schälvorgang
durch ein entsprechend konturiertes Schälmesser zu erzeugen.
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Da
die auf diese Weise hergestellte profilierte Folie kein glattes,
unprofiliertes Zwischenstadium durchläuft, kann auch bei längerem Einsatz
unter hohen Temperaturen kein Memory-Effekt auftreten, welcher die
Profilierung zurückbildet.
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Die
erfindungsgemäß hergestellten
profilierten Folien behalten ihre profilierte Kontur daher auch bei
längerem
Einsatz unter hohen Temperaturen von beispielsweise ungefähr 260°C, kurzfristig
bis ungefähr
320°C, bei.
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Unter
einer profilierten Folie ist dabei eine Folie zu verstehen, welche
nicht nur unwesentlich von einer glatten Gestalt abweicht, sondern
deutliche Erhöhungen
und/oder Vertiefungen aufweist.
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Insbesondere
kann die profilierte Folie eine wellenförmige oder ziehharmonikaartige
Gestalt aufweisen.
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Vorzugsweise
ist der in Foliendickenrichtung gemessene Abstand zwischen den höchsten und den
tiefsten Stellen derselben Seite der profilierten Folie größer als
die Dicke der Folie.
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Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann ein im wesentlichen zylindrischer oder hohlzylindrischer Block
verwendet werden.
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Ein
solcher Block wird vorzugsweise während des Abschälens gedreht,
wie bei dem bekannten Verfahren zum Abschälen einer glatten Folie.
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Alternativ
hierzu kann auch ein Block mit einer im wesentlichen ebenen Oberfläche verwendet werden,
die parallel zur Schälrichtung
ausgerichtet ist.
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Insbesondere
kann ein solcher Block im wesentlichen quaderförmig ausgebildet sein.
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Bei
der Verwendung eines solchen Blockes wird das Messer vorzugsweise
in einer zu der ebenen Oberfläche
des Blockes im wesentlichen parallelen Richtung relativ zu dem Block
bewegt.
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Die
Relativbewegung zwischen dem Messer und dem Block kann beispielsweise
dadurch erzeugt werden, dass das Messer über den ortsfest angeordneten
Block gezogen wird.
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Alternativ
hierzu kann auch vorgesehen sein, dass der Block gegen das ortsfest
angeordnete Messer bewegt wird.
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Ferner
ist es auch möglich,
dass sowohl das Messer als auch der Schälblock relativ zu einem ortsfesten
Bezugssystem bewegt werden, um die erforderliche Relativbewegung
zwischen dem Messer und dem Block zu erzeugen.
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Zur
Verringerung der Schnittkräfte
ist es vorteilhaft, wenn der Block bei einer gegenüber der Raumtemperatur
erhöhten
Temperatur geschält
wird.
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Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass der Block bei einer Temperatur von ungefähr 80°C bis ungefähr 120°C geschält wird.
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Wenn
die profilierte Folie spiralförmig
von einem zylindrischen oder hohlzylindrischen Block abgeschält wird,
werden beim anschließenden Überführen der
Folie in eine (abgesehen von der der Schneidkontur des Messers entsprechenden
Profilierung) flache Form Spannungen erzeugt, da die Erhebungen
und die Vertiefungen der profilierten Folie bei unterschiedlichen
Zylinderradien vom Schälblock
abgetrennt worden sind. Insbesondere um solche Spannungen abzubauen,
kann die vom Block abgeschälte
Folie einer thermischen Nachbehandlung unterzogen werden.
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Bei
einer solchen thermischen Nachbehandlung werden die inneren Spannungen
in der profilierten Folie über
eine intrinsische Materialeigenschaft des Fluorpolymermaterials,
den sogenannten Kaltfluss, abgebaut.
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Nach
der thermischen Nachbehandlung wird die gewünschte flache, profilierte
Folie erhalten, die aufgrund ihres nun spannungsfreien Zustandes
auch bei längerfristigem
Einsatz unter hohen Temperaturen ihre gewünschte Profilierung beibehält.
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Besonders
günstig
ist es, wenn die vom Block abgeschälte Folie während der thermischen Nachbehandlung
auf eine Temperatur oberhalb des Kristallitschmelzpunktes des Fluorpolymermaterials erwärmt wird.
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Sollte
die profilierte Folie, die beispielsweise durch eine lineare Relativbewegung
zwischen dem Messer und dem Block abgeschält worden ist, dennoch unerwünschte Krümmungen
aufweisen, so kann eine solche Krümmung der von dem Block abgeschälten Folie
durch Pressen der Folie beseitigt werden.
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Das
Pressen der Folie kann insbesondere mittels einer profilierten Presse
erfolgen.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass das Pressen der Folie bei einer gegenüber der
Raumtemperatur erhöhten
Temperatur erfolgt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich insbesondere zur Herstellung einer profilierten Folie
aus einem Fluorpolymermaterial, das Polytetrafluorethylen (PTFE),
ein modifiziertes PTFE, ein PTFE-Compound und/oder ein modifiziertes PTFE-Compound
enthält.
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Unter
einem "modifizierten
PTFE" ist dabei ein
PTFE-ähnlicher
Stoff zu verstehen, bei welchem die Molekülstruktur des PTFE dadurch
chemisch modifiziert worden ist, dass neben Tetrafluorethylen noch
mindestens ein weiteres, ebenfalls perfluoriertes Monomer als Modifier
in die Molekülkette
eingebaut wurde. Als Modifier kann beispielsweise Perfluorpropylvinylether
(PPVE) eingesetzt werden. Modifiziertes PTFE ist beispielsweise
in der
EP 0 041 687 A1 beschrieben,
auf welche insoweit Bezug genommen und welche insoweit zum Bestandteil
dieser Beschreibung gemacht wird.
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Unter
einem "PTFE-Compound" ist ein Gemisch
aus PTFE und mindestens einem organischen oder anorganischen Füllstoff
zu verstehen. Als solche Füllstoffe
kommen insbesondere Glasfasern, Kohlefasern, Kohle, Graphit, Molybdän-Disulfid, Bronze
oder organische Füllstoffe,
insbesondere hochtemperaturbeständige
Thermoplaste und duroplastische Kunststoffe, in Betracht.
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Unter
einem "modifizierten
PTFE-Compound" ist
ein Gemisch zu verstehen, welches ein modifziertes PTFE und mindestens
einen organischen oder anorganischen Füllstoff umfasst.
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Die
erfindungsgemäß hergestellte
Folie weist vorzugsweise ein wellenförmiges oder zickzackförmiges Profil
auf.
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Das
Messer zum Abschälen
der profilierten Folie weist keine geradlinige Schneidkontur, sondern eine
von einer geradlinigen Gestalt abweichende, der gewünschten
Profilierung entsprechende Schneidkontur auf, also beispielsweise
eine wellenförmige oder
zickzackförmige
Schneidkontur.
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Dabei
ist die Amplitude der Schneidkontur unter Berücksichtigung des Anstellwinkels
des Messers an die gewünschte
Profilierungstiefe der profilierten Folie anzupassen.
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Der
Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, eine profilierte Folie
aus einem ein Fluorpolymermaterial enthaltenden Ausgangsmaterial
zu schaffen, welche die gewünschte
Profilierung auch bei längerem
Einsatz unter hohen Temperaturen beibehält.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die profilierte Folie nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt ist.
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Die
erfindungsgemäß hergestellte
profilierte Folie eignet sich insbesondere für alle Anwendungen, bei denen
die Folienoberfläche
unter Beibehaltung der Außenabmessungen
der Folie vergrößert werden
soll oder bei denen die Folie als Distanzhalter zwischen zwei anderen
Bauelementen, welche an den Erhebungen bzw. an den Vertiefungen
der Folie anliegen, dienen soll.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zum Herstellen einer profilierten Folie aus einem ein
Fluorpolymermaterial enthaltenden Ausgangsmaterial zu schaffen,
mittels welcher eine profilierte Folie herstellbar ist, die ihre
Kontur auch bei längerem
Einsatz unter hohen Temperaturen beibehält.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer
Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 19 dadurch
gelöst,
dass die Vorrichtung ein Messer mit einer der gewünschten
Profilierung entsprechenden Schneidkontur umfasst.
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Ferner
umfasst eine solche Vorrichtung vorzugsweise eine Einrichtung zur
Erzeugung einer Relativbewegung zwischen dem Messer und dem Block aus
dem Ausgangsmaterial, um die Folie mittels des Messers von dem Block
abschälen
zu können.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden
Beschreibung und der zeichnerischen Darstellung von Ausführungsbeispielen.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Schälvorgangs, bei dem ein Schälmesser
gegen einen zylindrischen Schälblock
gedrückt
wird, welcher während
des Schälvorgangs
um seine Längsachse gedreht
wird;
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2 eine
Seitenansicht des an einer Messerhalterung gehaltenen Schälmessers;
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3 eine
Draufsicht von oben auf eine Seitenfläche des Schälmessers;
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4 eine
Draufsicht auf eine Schmalseite des Schälmessers, mit der Blickrichtung
in Richtung des Pfeiles 4 in 3;
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5 einen
ausschnittsweisen schematischen Querschnitt durch eine abgeschälte profilierte Folie;
und
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6 eine
schematische Darstellung eines Schälvorgangs, bei dem das Schälmesser
parallel zu einer Oberfläche
eines quaderförmigen
Schälblocks relativ
zu dem Schälblock
bewegt wird.
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Gleiche
oder funktional äquivalente
Elemente sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen bezeichnet.
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Eine
in den 1 bis 4 dargestellte, als Ganzes mit 100 bezeichnete
Vorrichtung zum Herstellen einer profilierten Folie 102 (siehe 5)
aus einem in Form eines zylindrischen oder hohlzylindrischen Schälblocks 104 vorliegenden
Ausgangsmaterial, das Polytetrafluorethylen (PTFE), modifziertes PTFE,
ein PTFE-Compound und/oder ein modifiziertes PTFE-Compound enthält, umfasst
ein Messer 106, das mittels mehreren Paaren von jeweils
zwei Gewindebolzen 108, 110 an einer Messerhalterung 112 gehalten
ist (siehe 2) und eine (nicht dargestellte)
Drehvorrichtung, an welcher der Schälblock 104 so gehalten
ist, dass er zu einer Drehbewegung um seine vorzugsweise im wesentlichen
horizontal ausgerichtete Längsachse 114 antreibbar
ist.
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Die
Geometrie des Messers 106 ist aus den 3 und 4 zu
ersehen.
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Insbesondere
weist das Messer 106 einen keilförmigen Schneidbereich 118 auf,
dessen Flanken 120 miteinander einen Winkel α einschließen, welcher
vorzugsweise spitz ist, insbesondere im Bereich von ungefähr 40° bis ungefähr 60° liegt und
beispielsweise ungefähr
50° betragen
kann.
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Die
Flanken 120 des Schneidbereichs 118 enden an einer
wellenförmig
ausgebildeten profilierten Schneidkontur 116.
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Die
Schneidkontur 116 entspricht der gewünschten Profilierung der profilierten
Folie 102, wobei die Amplitude a der Schneidkontur 116 unter
Berücksichtigung
des Anstellwinkels γ zwischen
der Längsmittelebene 124 des
Messers 106 und der Schälrichtung
an die gewünschte
Profilierungstiefe t der profilierten Folie anzupassen ist.
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Ferner
weist das Messer 106 mehrere, beispielsweise drei, Langlöcher 122 auf,
in welche die an der Messerhalterung 112 gehaltenen Gewindebolzen 108, 110 eingreifen,
um das Messer 106 in einer gewünschten Ausrichtung relativ
zu der Messerhalterung 112 festzuhalten.
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Vorzugsweise
wird das Messer 106 so ausgerichtet, dass seine Längsmittelebene 124 unter
einem Winkel β von
ungefähr
50° bis
ungefähr
80°, vorzugsweise
von ungefähr
60° bis
ungefähr
70°, gegen eine
(beispielsweise horizontal ausgerichtete) Basislinie 126 geneigt
ist.
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Die
Messerhalterung 112 wird ferner so relativ zu dem Schälblock 104 positioniert,
dass die Messerspitze 128 an einem Schälpunkt 130 an der
Mantelfläche
des Schälblocks 104 anliegt,
wobei der Schälpunkt 130 dort
liegt, wo ein parallel zur Basislinie 126 verlaufender
Durchmesser 132 des Schälblocks 104 dessen
Mantelfläche
schneidet.
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Das
Messer 106 ist also relativ zu dem Schälblock 104 so ausgerichtet,
dass seine Längsmittelebene 124 mit
einer durch den Schälpunkt 130 verlaufenden
Tangentialebene 133 des Schälblocks 104 einen
spitzen Anstellwinkel γ einschließt, wobei γ = 90° – β gilt und γ vorzugsweise
im Bereich von ungefähr
10° bis
ungefähr
40°, insbesondere
im Bereich von ungefähr
20° bis
ungefähr
30°, liegt.
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Die
in den 3 und 4 angegebenen Bemaßungen für die Geometrie
des Messers 106 sind lediglich beispielhaft und können, insbesondere was
die Geometrie der Schneidkontur 116 angeht, an die Erfordernisse
der jeweiligen Anwendung, insbesondere an das gewünschte Profil
der abzuschälenden
Folie 102, angepasst werden.
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Mit
der Vorrichtung 100 wird ein Verfahren zum Herstellen einer
profilierten Folie aus dem Ausgangsmaterial des Schälblocks 104 wie
folgt durchgeführt:
Der
Schälblock 104 wird
mittels der Drehvorrichtung in Rotation um seine Längsachse 114 versetzt.
Die Rotationsgeschwindigkeit kann je nach Größe des Blockes beispielsweise
im Bereich von ungefähr
20 bis ungefähr
30 Umdrehungen pro Minute liegen.
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Das
Messer 106 mit der wellenförmig profilierten Schneidkontur 116 wird
durch eine Relativbewegung von Messerhalterung 112 und
Schälblock 104 am
Schälpunkt 130 gegen
die Mantelfläche
des Schälblocks 104 gedrückt, was
zur Folge hat, dass eine profilierte Folie 102 mit einem
der Schneidkontur 116 entsprechenden Profil von dem Schälblock 104 kontinuierlich
abgeschält
wird.
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Während des
Abschälvorgangs
wird die Messerspitze 128 kontinuierlich in Richtung auf
die Längsachse 114 des
Schälblocks 104 vorgeschoben, so
dass der ganze Schälblock 104 oder
zumindest ein Großteil
des Schälblocks 104 spiralförmig abgeschält wird.
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Durch
die Wahl der Vorschubgeschwindigkeit des Messers 106 relativ
zu der Längsachse 114 des
Schälblocks 104 im
Verhältnis
zu der Rotationsgeschwindigkeit des Schälblocks 104 wird die
gewünschte
Foliendicke d eingestellt.
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Insbesondere
bei größeren Foliendicken
von mehr als 4 mm ist es zur Verringerung der Schnittkräfte vorteilhaft,
wenn der Schälblock 104 auf
eine gegenüber
der Raumtemperatur erhöhte
Temperatur, vorzugsweise im Bereich von ungefähr 80°C bis ungefähr 120°C, erwärmt wird.
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Durch
die Verwendung eines konturierten Schälmessers 106 wird
die gewünschte
Außenkontur der
profilierten Folie 102 unmittelbar beim Schälvorgang
erzeugt (siehe 5).
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Nach
dem Schälvorgang
wird die spiralförmig
abgeschälte
Folie 102 in eine (abgesehen von der der Schneidkontur 116 entsprechenden
Profilierung) flache Form überführt.
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Da
die Wellenberge 134 der wellenförmig profilierten Folie 102 bei
einem größeren Zylinderradius
(r1) als die Wellentäler 136 (Zylinderradius
r2) vom Schälblock 104 getrennt
werden, werden beim Überführen der
profilierten Folie 102 in eine flache Form Spannungen erzeugt,
die über
einen nachgeschalteten Temperschritt mittels einer intrinsischen Materialeigenschaft
des PTFE, des sogenannten Kaltflusses, abgebaut werden.
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Der
anzuwendende Temperprozess ist abhängig von den Absolutwerten
der Zylinderradien r1 und r2, von der Differenz dieser Radien, davon,
ob der Werkstoff PTFE oder modifiziertes PTFE verwendet wird, sowie,
im Falle von Compounds, von der Art und Menge der Füllstoffe.
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Besonders
günstig
ist es, wenn die profilierte Folie im Verlauf des Temperprozesses
auf eine Temperatur oberhalb des Kristallitschmelzpunktes von PTFE
(bei ungefähr
327°C) erwärmt wird.
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Ein
typischer Temperprozess für
eine profilierte Folie 102 aus reinem PTFE mit einer Foliendicke
1 mm sowie einer Radiendifferenz r1 – r2 von 10 mm kann wie folgt
durchgeführt
werden:
- – Aufheizen
der Folie im Sinterofen von Raumtemperatur auf ungefähr 370°C mit einer
Temperaturänderungsrate
von ungefähr
70°C pro
Stunde;
- – Halten
der Folie auf einer Temperatur von ungefähr 370°C über einen Zeitraum von ungefähr 1,5 Stunden;
- – Abkühlen der
Folie auf ungefähr
310°C mit
einer Temperaturänderungsrate
von ungefähr
10°C pro Stunde;
- – Halten
der Folie auf einer Temperatur von ungefähr 310°C während einer Haltezeit von ungefähr 2 Stunden;
- – Abkühlen der
Folie bis ungefähr
100°C mit
einer Temperaturänderungsrate
von ungefähr
6°C pro Stunde;
- – anschließendes Öffnen des
Sinterofens und Abkühlenlassen
der profilierten Folie auf Raumtemperatur.
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Die
thermisch nachbehandelte profilierte Folie 102, die nunmehr
spannungsfrei ist, behält
die gewünschte
Profilierung auch bei längerfristigem
Einsatz bei hohen Temperaturen bei.
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Eine
in 6 dargestellte alternative Ausführungsform
einer Vorrichtung 100 zum Herstellen einer profilierten
Folie 102 aus einem Ausgangsmaterial, das PTFE, modifiziertes
PTFE, ein PTFE-Compound und/oder ein modifiziertes PTFE-Compound enthält, in Form
eines Schälblocks 104' unterscheidet
sich von der vorstehend beschriebenen ersten Ausführungsform
dadurch, dass die zum Abschälen erforderliche
Relativbewegung zwischen dem Messer 106 und dem Schälblock 104' nicht durch
Rotation des Schälblocks,
sondern durch Erzeugen einer im wesentlichen linearen Relativbewegung
zwischen dem Messer 106 und dem Schälblock 104' erzeugt wird.
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Hierzu
wird statt eines zylindrischen oder hohlzylindrischen Schälblocks 104 ein
Schälblock 104' mit einer zur
Schälrichtung
parallelen, im wesentlichen ebenen Oberfläche 138, vorzugsweise
ein im wesentlichen quaderförmiger
Schälblock 104', verwendet.
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Die
Relativbewegung zwischen dem Messer 106 und dem Schälblock 104' erfolgt bei
dieser Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung parallel
zu der ebenen Oberfläche 138 des
Schälblocks 104', das heißt in Richtung
des Pfeiles 140 in 6.
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Das
Messer 106 ist relativ zu dem Schälblock 104' so ausgerichtet,
dass seine Längsmittelebene 124 mit
der Schälrichtung 140 einen
spitzen Anstellwinkel γ einschließt, wobei γ vorzugsweise
im Bereich von ungefähr
10° bis
ungefähr
40°, insbesondere
im Bereich von ungefähr
20° bis
ungefähr 30°, liegt.
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Die
Relativbewegung zwischen dem Messer 106 und dem Schälblock 104' kann dadurch
erzeugt werden, dass die Messerhalterung 112 so bewegt wird,
dass das Messer 106 parallel zu der ebenen Oberfläche 138 des
Schälblocks 104' über den
feststehenden Schälblock 104' gezogen wird.
Dabei wird die profilierte Folie 102 mit dem der Schneidkontur 116 des
Messers 106 entsprechenden Profilierung unmittelbar durch
Abschälen
von dem Schälblock 104' hergestellt.
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Wenn
das Messer 106 den hinteren Rand des Schälblocks 104 erreicht,
ist eine Bahn der profilierten Folie 102 abgeschält. Zum
Abschälen
der nächsten
Bahn wird das Messer 106 in seine Ausgangsposition zurückgeführt, um
die gewünschte
Foliendicke d in der zur ebenen Oberfläche 138 des Schälblocks 104' senkrechten
Vorschubrichtung 142 vorgeschoben und anschließend erneut
parallel zur ebenen Oberfläche 138 über den
feststehenden Schälblock 104' gezogen.
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Alternativ
zu einer Bewegung des Messers 106 bei feststehendem Schälblock 104' kann auch vorgesehen
sein, dass der Schälblock 104' relativ zu einem
feststehenden Messer 106 bewegt wird, um die erforderliche
Relativbewegung zwischen dem Messer 106 und dem Schälblock 104' zu erzeugen.
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Ferner
ist es auch möglich,
dass sowohl das Messer 106 als auch der Schälblock 104' relativ zu einem
ortsfesten Bezugssystem bewegt werden, um die erforderliche Relativbewegung
zu erzeugen.
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Da
bei dieser Variante des Herstellungsverfahrens der profilierten
Folie 102 die Folie 102 nicht spiralförmig aus
einem zylindrischen Schälblock 104 geschnitten
wird, sondern unmittelbar bereits in (bis auf die gewünschte Profilierung)
ebener Form aus dem Schälblock 104' abgeschält wird,
weist die auf diese Weise abgeschälte Folie 102 bereits
eine flache Gestalt auf und enthält
keine inneren Spannungen, die mittels einer thermischen Nachbehandlung abgebaut
werden müssten.
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Falls
die so hergestellte profilierte Folie 102 dennoch unerwünschte Krümmungen
aufweisen sollte, so können
diese durch eine einfache Behandlung in einer glatten oder profilierten
Bügelpresse
bei Raumtemperatur oder bei einer gegenüber der Raumtemperatur leicht
erhöhten
Temperatur beseitigt werden.
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Im übrigen stimmt
die in 6 dargestellte zweite Ausführungsform einer Vorrichtung
zum Herstellen einer profilierten Folie 102 und das damit durchgeführte Herstellverfahren
mit der in den 1 bis 5 dargestellten
ersten Ausführungsform überein,
auf deren vorstehende Beschreibung insoweit Bezug genommen wird.
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Insbesondere
kann das Messer 106 der zweiten Ausführungsform dieselbe Geometrie
aufweisen wie bei der ersten Ausführungsform.