DE102006023837B3

DE102006023837B3 - Verfahren und Vorrichtung für die Verwendung eines Atemalkoholmessgerätes

Info

Publication number: DE102006023837B3
Application number: DE102006023837A
Authority: DE
Inventors: Mladen Schlichte
Original assignee: Draeger Safety AG and Co KGaA
Current assignee: Draeger Safety AG and Co KGaA
Priority date: 2006-05-20
Filing date: 2006-05-20
Publication date: 2007-06-06
Anticipated expiration: 2026-05-21
Also published as: GB2438298B; GB0709143D0; GB2438298A; US20070266766A1; US7603887B2

Abstract

Es werden eine Vorrichtung und ein Verfahren für die Verwendung eines Atemalkoholmessgerätes (1) mit einer verbesserten Personenidentifikation vorgeschlagen, wobei das Atemalkoholmessgerät (1) mit einem Impuls-Oszillometer (4) derart kombiniert ist, dass in einer mit dem Atemalkoholmessgerät (1) und mit dem Impuls-Oszillometer (4) verbundenen Auswerte- und Steuereinheit (3) die initial gemessenen Werte des komplexen Atemwiderstandes eines Probanden gespeichert sind und mit nachfolgend gemessenen Werten eines Probanden verglichen werden und bei Übereinstimmung von gespeicherten mit nachfolgend gemessenen Werten eine Atemalkoholmessung freigegeben und/oder eine Wegfahrsperre (2) betätigt wird.

Description

Verfahren und Vorrichtung für die Verwendung eines Atemalkoholmessgerätes Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung für die Verwendung eines Atemalkoholmessgerätes.
Atemalkoholmessgeräte werden bekanntermaßen im Bereich von polizeilichen Verkehrskontrollen oder auch für die Überprüfung von Mitarbeitern im Firmenbereich verwendet, um Alkoholmissbrauch zu kontrollieren und speziell, um Arbeits- oder Betriebsunfälle durch Alkoholeinfluss auszuschließen. Das Messprinzip hat sich bewährt und beruht im Allgemeinen auf einer elektrochemischen Messung oder auf der Messung der infrarotoptischen Absorption.
Darüber hinaus gibt es seit einigen Jahren sogenannte Interlock^®-Geräte, das sind Wegfahrsperren speziell in Kraftfahrzeugen, die mit einem Atemalkoholmessgerät kombiniert sind und verhindern sollen, dass ein alkoholisierter Fahrer das betreffende Kraftfahrzeug startet oder in Bewegung setzt.

In der US 4,809,810 wird ein System für eine Analysierung einer Atemprobe beschrieben, bei dem aus einer Druck-, einer Temperatur- und einer Feuchtigkeitsmessung der Atemprobe ein charakteristisches Atemsignal in Form eines Frequenzspektrums der jeweiligen Person ermittelt und bereitgestellt wird. Eine Identifikation einer Person aus den Werten des Druckes, der Feuchtigkeit und der Temperatur einer Atemprobe ist praktisch schwer durchzuführen, da die Temperatur der Atemluft in der Regel der Körpertemperatur entspricht und zudem in bekannter Weise die Parameter Feuchtigkeit und Druck bei einer Exspiration variieren können. Zudem müssen mindestens drei Sensoren vorgesehen sein, was die Messvorrichtung aufwendig und kostenintensiv gestaltet.

In der US 5,734,090 wird ein System und ein Verfahren für die Messung von akustischen Kenndaten eines Atemstroms beschrieben, für dessen Überwachung ein Kondensatormikrofon verwendet wird. Die akustischen Kenndaten des Atemstroms liefern nur eine Information über eine Brauchbarkeit der Atemprobe für eine Auswertung in einem Atemalkoholmessgerät, können aber nicht die Person identifizieren, die die Atemprobe liefert.

Aus der DD 270 007 B5 ist das Verfahren der Impuls-Oszillometrie bekannt. Vorrichtungen zur Durchführung des Impuls-Oszillometrie sind in der DE 28 42 596 C2 , der DE 26 31 470 C3 und der DE 24 14 019 C3 offenbart.

Bei den bekannten Kombinationen aus Wegfahrsperren und Atemalkoholmessgeräten ist die Manipulationsgefahr ein Problem, weil die Atemproben für die Atemalkoholmessung durch andere Personen als den berechtigten Fahrer abgegeben werden können. Deshalb besteht ein Bedarf für eine technische Lösung für eine Personenidentifikation beim Einsatz eines Atemalkoholmessgerätes, speziell in Kombination mit einer Wegfahrsperre.

Die Lösung der Aufgabe erhält man mit einem Verfahren gemäß Anspruch 1 und mit einer Vorrichtung gemäß Anspruch 5.

Der wesentliche Vorteil des jetzt vorliegenden Verfahrens und der Vorrichtung besteht in der praktisch ausgeschlossenen Gefahr einer Manipulation durch externe Beeinflussung des verwendeten Meßverfahrens. Der Proband wird bei der Atemalkoholmessung unter Anwendung der Impuls-Oszillometrie identifiziert.

Die Unteransprüche geben vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen des Verfahrens und der Vorrichtung an.

Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel mit Hilfe der einzigen Figur erläutert, die schematisch die wichtigsten Komponenten einer Vorrichtung für die Verwendung eines Atemalkoholmessgerätes zeigt:
Die Personenidentifikation des auch als Proband bezeichneten Fahrers erfolgt mittels eines Impuls-Oszillometers 4 im gleichen Ausatemzug für die exhalierte Probe, wobei die Atemalkoholmessung in dem Atemalkoholmessgerät 1 erfolgt. Der komplexe Atemwiderstand des Fahrers, bestehend aus einem Realteil, der den eigentlichen Strömungswiderstand darstellt, und einem Imaginärteil, der einen für die jeweilige Person charakteristischen Blindwiderstand darstellt, eignet sich aufgrund des charakteristischen Verhaltens in Abhängigkeit von einem von außen in das Atemsystem aufgeprägten Druckstoß für die Identifikation des Fahrers. Bei der Impuls-Oszillometrie wird das gemessene, resultierende Druck-Flow-Signal von einem externen Impulsgenerator 5 als Teil des Impuls-Oszillometers 4 erzeugt, beispielsweise von einer entsprechend angesteuerten Lautsprechermembran. Die charakteristische Reaktion des jeweiligen personenspezifischen Atemsystems darauf wird gemessen.
Der komplexe Atemwiderstand des jeweiligen Fahrers oder Probanden wird in einer separaten Initialmessung ermittelt und bei jeder nachfolgenden Atemprobe gemessen und mit in der Auswerte- und Steuereinheit 3 hinterlegten charakteristischen Werten verglichen. Im Falle der Werteidentität wird die Wegfahrsperre 2 freigeschaltet.
Der Proband, dessen komplexer Atemwiderstand bestimmt werden soll, atmet beispielsweise über ein Y-Stück mit Druck- und Flowsensor 6, 7 Außenluft. Die Sensoren registrieren die Signale von Gesamtdruck und Gesamtströmung gleich Gesamtflow, bestehend aus einem auf die Spontanatmung zurückgehenden Anteil und dem überlagerten, aufgeprägten Impulssignal. Die angeschlossene Auswerte- und Steuereinheit 3 trennt durch eine Zeit- und Frequenzanalyse speziell nach Fourier die Impulssignale von der Atmung.
Das Atemalkoholmessgerät 1 ist bevorzugt mit dem Impuls-Oszillometer 4 in einer Baueinheit kombiniert.
Das Atemalkoholmessgerät 1 enthält beispielsweise eine elektrochemische Messzelle oder eine infrarotoptische Messanordnung,

Claims

Verfahren für die Verwendung eines Atemalkoholmessgerätes (1) mit Personenidentifikaton, wobei das Atemalkoholmessgerät (1) mit einem Impuls-Oszillometer (4) derart kombiniert ist, dass zunächst eine Initialmessung des Atemwiderstandes eines Probanden mittels des Impuls-Oszillometers (4) durchgeführt wird, wobei einer Atemprobe des Probanden ein Druckstoss aufgeprägt wird, der von einem Impulsgenerator (5) generiert wird, und die resultierenden Werte gemessen und gespeichert werden und bei jeder nachfolgenden Messung die gespeicherten Werte mit den aktuell gemessenen Werten verglichen werden und nur bei Übereinstimmung der aktuell gemessenen mit den gespeicherten Werten eine nachfolgende Atemalkoholmessung freigegeben oder akzeptiert wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertung der gemessenen Werte frequenzabhängig für Druck- und Strömungswerte erfolgt.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mittels des Impuls-Oszillometers (4) generierten Druckstöße eine Frequenz im Bereich von 1 bis 50 Hertz haben.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von dem Ergebnis der Atemalkoholmessung eine Wegfahrsperre (2) eines Fahrzeugs betätigt wird.
Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens für die Atemalkoholmessung, dadurch gekennzeichnet, dass ein Atemalkoholmessgerät (1) mit einem Impuls-Oszillometer (4) derart kombiniert ist, dass in einer mit dem Atemalkoholmessgerät (1) und mit dem Impuls-Oszillometer (4) verbundenen Auswerte- und Steuereinheit (3) die initial gemessenen Werte des komplexen Atemwiderstandes eines Probanden gespeichert sind, welche aus einem mittels einem Impulsgenerator (5) generierten und einer Atemprobe aufgeprägten Druckstosses gewonnen wurden, mit nachfolgend gemessenen Werten eines Probanden verglichen werden und bei Übereinstimmung von gespeicherten mit nachfolgend gemessenen Werten eine Atemalkoholmessung freigegeben oder akzeptiert wird.
Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Impulsgenerator (5) vorzugsweise als eine impulsförmig angesteuerte Lautsprechermembran ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Atemalkoholmessgerät (1) und das Impuls-Oszillometer (4) in einer Baueinheit ausgeführt sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Atemalkoholmessgerät (1) mit einer Wegfahrsperre (2) eines Fahrzeugs verbunden ist.